Dagsê, liebe Mitreisende!
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An unserem zweiten Tag in Kapstadt und Umgebung unternahmen wir mit einem Guide namens
Abdul eine Kap-Rundfahrt; ihr werdet weiter unten ein Foto von ihm sehen. Nachdem wir uns
erstens seinen Namen gemerkt und ihn zweitens fotografiert haben, ist wohl allen, die meinen
Reisebericht schon länger lesen, auch klar, dass wir mit ihm sehr zufrieden waren 😉
On our second day in Cape Town we made a great Cape tour. Our
guide Abdul took us to
Hout Bay Market, to the Cape Point, the Cape of Good Hope, the penguin colony of Boulders
Beach and the Botanical Garden Kirstenbosch.
Hugs, Traude
Abdul eine Kap-Rundfahrt; ihr werdet weiter unten ein Foto von ihm sehen. Nachdem wir uns
erstens seinen Namen gemerkt und ihn zweitens fotografiert haben, ist wohl allen, die meinen
Reisebericht schon länger lesen, auch klar, dass wir mit ihm sehr zufrieden waren 😉
A short English summary of this post:
Hout Bay Market, to the Cape Point, the Cape of Good Hope, the penguin colony of Boulders
Beach and the Botanical Garden Kirstenbosch.
Hugs, Traude
Hout Bay Market |
Abdul hatte wirklich ein perfektes Timing
(bzw. jede Menge Erfahrung mit dieser Route) - wir kamen stets vor dem großen Andrang bei den
einzelnen Sehenswürdigkeiten an... und als wir dann wieder wegfuhren, sahen wir die nach uns
Kommenden häufig im Stau stehen... Touristenziele wie Cape Point, das Kap der Guten Hoffnung
oder die Pinguinkolonie von Boulders Beach sind nun mal wahre Besuchermagneten - da lohnt es
sich schon, ein halbes Stündchen früher aufzustehen als der Durchschnitts-Städtereisende ... 😎
Unterwegs blieb unser Guide immer wieder mal an interessanten oder landschaftlich reizvollen
Orten stehen - einen solchen Zwischenstopp legte er z.B. beim Hout Bay Market ein. Hier gibt es
einerseits einen Hafen, von dem aus man Bootstrips zur Seehund-Insel unternehmen kann,
andererseits einen Handwerksmarkt (bei dem wir schöne Holzschüsseln - wie unten zu sehen -
erstanden), und als Touristenattraktion gibt es dort einen Mann, der Seehunde mit Fisch füttert
- allerdings hat er dabei eine ganz besondere Methode:
Auch hier gab's einen schönen Aussichtspunkt, wo Herr und Frau Rostrose das alte und
beliebte Spiel "Das Imperium fotografiert zurück" spielten. Wie ihr an den Aufnahmen erkennen
könnt, hatte diesmal wieder ich das große Objektiv und Edi das "alltägliche":
Bei den Reiterleins *) am Strand musste ich an Frau Hummel denken. *) Die konnte man
mit dem großen Objektiv jedenfalls viel besser erkennen als mit dem kleinen. Der seltsam
geformte Stein links wird Camel Rock genannt und ist vermutlich die einzige Sehenswürdigkeit
in einer Ortschaft namens Scarborough. Sogar ein Restaurant ist nach dem kleinen Felsen
benannt. Für mich sieht er übrigens eher nach einer Schildkröte aus:
Unser nächster Stopp fand dann bei einem richtigen Touristenziel statt -
Cape Point,
ein Kliff am Südende der Kap-Halbinsel - nicht zu verwechseln mit dem ca. zwei Kilometer
entfernten Kap der Guten Hoffnung, zu dem wir später auch noch fuhren. Hier gibt es u.a. zwei
Leuchttürme zu sehen - der mit dem roten Dach ist der ältere - er wurde 1859 auf dem höchsten
Punkt des Kliffs in 238 m über dem Meer errichtet. So hoch droben war er aber nicht immer gut zu
sehen, was im Jahr 1911 zum Untergang eines Schiffes namens Lusitania mit über 700 Menschen
an Bord führte.
Deshalb wurde am sogenannten Diaz Point ein neuer Leuchtturm auf nur 87 Metern
Höhe über dem Meer errichtet. Lohnenswert ist der Weg zum alten Leuchtturm vor allem wegen
des herrlichen Blicks auf die Umgebung, u.a. auch auf das Kap der Guten Hoffnung. Ich hielt
außerdem Ausschau nach Pavianen, da uns sowohl Abdul als auch ein Schild vor den "Baboons"
warnten (die angeblich klauen und auch beißen können) - aber die Affen bekamen wir erst später
zu sehen.
1. Reihe: Cape-Point Tafel mit den Koordinaten; Hügel mit dem alten Leuchtturm, zu erreichen auf einem Fußweg oder mit einer Standseilbahn; Rotschwingenstar, 2. Reihe: Blick auf die Bucht und aufs Kap der Guten Hoffnung; 3. Reihe: Wilde Brandung und Felsenbewuchs. |
1. Reihe: Alter Leuchtturm aus der Nähe; sonnenbadende Echse Nr. 1; Kap-Nahaufnahme; 2. Reihe: der Cape-Point-Felsen;
Blick in die malerische Landschaft; 3. Reihe: Diaz Point mit neuerem Leuchtturm; sonnenbadende Echse Nr.2; Flaggen auf
der Seilbahn-Talstation |
Kap der Guten Hoffnung,
das einstmals eine große Herausforderung für die Seefahrer bedeutete. Es wird häufig irrtümlich
für den südlichsten Punkt Afrikas gehalten (aber das stimmt nicht, das ist das Kap Agulhas); wie
ihr unten auf der Tafel nachlesen könnt, ist es stattdessen der süd-westlichste Punkt des Afrikanischen
Kontinents. Außer dieser Tafel gibt es beim Kap der Guten Hoffnung (zum Glück) keinerlei
touristische Einrichtungen (mal abgesehen vom Parkplatz).
Man kann sich also ganz auf die Natur dort - z.B. auf die Felsen mit den Kormoranen und
Seehunden - konzentrieren. Wegen eines sehr unangenehmen Geruches hielt es uns allerdings
trotzdem nicht länger an diesem eigentlich schönen Ort. Kurz nachdem Abdul die beiden Fotos
von uns aufgenommen hatte, stellten wir fest, woher der schlimme Gestank kam: Von einem
verwesenden Jungwal, den es beim Kap an Land gespült hatte! Wir haben ihn zwar aus
"dokumentarischen Gründen" fotografiert, aber den nicht sehr appetitlichen Anblick erspare
ich euch. Da zeige ich euch lieber die Paviane, die wir beim Verlassen des Kap-
Parkplatzes am Straßenrand sahen...
Unser nächstes Ziel war der Hauptgrund,
weshalb ich überhaupt diese Kaprundfahrt machen wollte:
Die Pinguine am Boulders Beach!
Diese Pinguinkolonie existiert erst seit den frühen 1980er-Jahren, als sich ein Pinguin-
Pärchen am Strand des kleinen Küstenortes Simon's Town in False Bay niederließ und dort zu
brüten begann. Es ist nicht überliefert, ob es diese Pinguine überall sonst einfach zu kalt fanden,
ob sie sich verirrt hatten oder was sonst der Grund war - jedenfalls kehren Pinguine immer wieder
dorthin zurück, wo sie einmal gebrütet haben - und da es sich bei ihnen um ziemlich fruchtbare
Tiere handelt, entstand am Boulders Beach im Laufe der Jahre eine stattliche Pinguin-Kolonie.
Einige kamerascheue Pinguine sind besonders clever und verstecken sich unter den Plattformen. Die meisten von ihnen lassen sich aber bereitwillig fotografieren 😌. |
Und die Besucher strömen dort in Scharen hin, um den kleinen "Frack-Trägern" zuzusehen.
Ich habe gelesen, dass man mit den Pinguinen am Strand sitzen oder gar mit ihnen schwimmen
kann - möglicherweise kann man das an manchen Orten noch (was ich ehrlich gesagt nicht sehr
gut fände), doch bei Boulders Beach ist mittlerweile ein Besucherzentrum entstanden, und zum
Schutz der Tiere dürfen Besucher nur noch von den Plattformen und Holzstegen aus die Pinguine
beobachten und fotografieren.
Zuweilen treten sie in Gruppen auf, manche von ihnen wirken auch einzelgängerisch, und die drei rechts unten heißen bei uns "Die drei Tenöre". (Übrigens "singen" Brillenpinguine nicht sehr ansprechend - es klingt ein bisserl wie Eselsgeschrei.) |
Manche scheinen aber die Zweisamkeit vozuziehen - seht mal, es gibt auch immer wieder
welche, die sich zu zweit "in die Büsche" schlagen:
Ein paar der Pingunie sehen irgendwie "fluffiger" oder auch zerrupfter aus als die anderen. Diese
Vögel befinden sich gerade in der Mauser, also im Gefiederwechsel. Die Phase des Federkleid-
Austausches ist für die Vögel sehr energiezehrend, aber notwendig, weil Federn sich abnützen und
daher in regelmäßigen Abständen erneuert werden müssen. Da Pinguine während der Mauser nicht
schwimmen - und also auch nicht auf die Jagd nach Nahrung gehen können - verbrauchen sie ihre
Fettreserven etwa doppelt so schnell wie zuvor.
Bei Pinguinen entstehen während der Mauser keine kahlen Stellen; damit der Wärmeschutz aufrecht erhalten bleibt,
wachsen die neuen Federn unterhalb der Federschäfte des alten Gefieders. Wenn die alten Federn abfallen, kommen darunter
schon die neuen Federn zum Vorschein, die die Lücke sofort schließen.
|
Als ich auf einem etwas abgelegeneren Pfad unterwegs war, bot sich mir unter anderem
der entzückende Anblick von Pinguin-Babies:
Die Bewohner von Simon's Town sind nicht alle glücklich über die vielen Besucher, die
durch die Pinguine angelockt werden - denn dadurch hat sich natürlich generell eine Touristen-
Industrie mit Marktständen, Busparkplätzen, Restaurant-Großbetrieben etc. entwickelt.
Hier unten seht ihr z.B. einen der Marktstände in der Nähe des Pinguin-Strandes. Dort steht auch
die Statue eines Hundes, genauer gesagt einer Deutschen Dogge, die den Namen Just Nuisance
trug und die zwischen 1939 und 1944 bei der Royal Navy formell als Vollmatrose geführt wurde.
HIER könnt ihr euch die Geschichte dieses schlauen Hundes durchlesen, dem nicht nur ein
Denkmal, sondern sogar ein militärisches Ehrenbegräbnis zuteil wurde. Und hier ließ ich mich
dann auch mit unserem netten Guide Abdul fotografieren:
Unser letztes Ziel dieses spannenden Tages war der
Botanische Garten Kirstenbosch:
Er gilt als einer der schönsten Botanischen Gärten der Welt und erhielt im Jahr 2004 als
weltweit erster botanischer Garten den Status als Unesco Weltkulturerbe. Der Park wurde 1913
gegründet, nachdem der ehemalige Premierminister Cecil Rhodes das Gelände nach seinem Tod
dem Staat überlassen hat. (Gekauft hatte Rhodes das Gebiet im Jahr 1895, um es vor
Besiedlung zu schützen.)
Es finden sich im gesamten Areal keine fremden Pflanzen - die alleinige Aufgabe des Botanischen
Gartens Kirstenbosch ist die Bewahrung der einheimischen Pflanzenwelt der Kapregion. Über die
Vegetationsform Fynbos habe ich euch in meinem vorigen Reiseberichts-Kapitel über den Tafelberg
bereits erzählt. Zur typischen Fynbos-Vegetation zählt auch die Nationalpflanze Südafrikas, die
Protea, die ich euch in der folgenden Collage zeige. Die weißen Fruchtstände gehören allerdings
nicht zur Protea, sondern zur Wilden Gardenie (Gardenia thunbergia). Und die hübschen Gänse
wuselten an vielen Orten in und um Kapstadt herum...
Seit 2014 gibt es im Botanischen Garten einen Baumpfad. Der Weg führt in einer Höhe von
maximal 11 Metern über die Wipfel der Bäume - und natürlich hat man einen fantastischen
Ausblick von dort!
Wenn man hingegen auf dem Boden bleibt, kann man unter Umständen solche Überraschungen
wie wir erleben - nämlich dass man brütenden Eulen auf einem abgestorbenen Baumstamm
begegnet!
um sich mit den einzelnen Themen ausführlich zu beschäftigen. Da uns nur eine beschränkte
Zeit zur Verfügung stand, mussten wir uns für einige wenige Themen entscheiden - eines davon
war der Urzeitpark, in dem lauter Pflanzen gezeigt werden, die schon zu "Dinos Zeiten" in
der Region wuchsen.
Sehr schön fanden wir auch den Bereich mit dem Teich und den Wasserpflanzen; hier hielten
einige Kapstädter ein Picknick ab - der Park ist nämlich nicht nur ein Tourismusziel, sondern auch
ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Menschen der Stadt.
Mit diesen schönen Eindrücken verabschiede ich mich für heute wieder von euch. Ich hoffe,
es hat euch Spaß und Interesse bereitet, mit uns diese virtuelle Kaprundfahrt zu unternehmen!
In meinem nächsten (und zugleich letzten) Reiseberichts-Kapitel (das in einer Woche erscheint)
werde ich euch zeigen, was wir uns an unserem letzten Tag in Kapstadt noch angesehen haben.
Auch an diesem Tag war wieder einiges Sehenswertes dabei - versprochen! Ich hoffe, ihr werdet
uns also da ebenfalls wieder begleiten, obwohl ich euch im Moment leider nicht auf euren Blogs
besuchen kann. (Schon bald werde ich meine Besuche aber nachholen!)
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Fotos: Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe von eurer reiselustigen
Traude
Traude
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Klicks zu den einzelnen Kapiteln des Reiseberichtes (wird regelmäßig aktualisiert):
Einleitung - Out of Africa
Namibia Teil 1 - Aufbruch nach Afrika und Ankunft in Windhoek
Namibia Teil 2 - Kalahari-Sundowner
Namibia Teil 3 - Von der Kalahari in die Namib
Namibia Teil 4 - Die Dünen beim Sossusvlei und Deadvlei
Namibia Teil 3 - Von der Kalahari in die Namib
Namibia Teil 4 - Die Dünen beim Sossusvlei und Deadvlei
Namibia Teil 5 - Solitaire und Swakopmund
Namibia Teil 6 - Sandwich Harbour und Welwitschia-Drive
Namibia Teil 7 - Hohenstein Lodge, Bull's Party - und unser "brenzliges Erlebnis"...
Namibia Teil 8 - Camp Kipwe und die Felsgravuren von Twyfelfontein
Namibia Teil 8 - Camp Kipwe und die Felsgravuren von Twyfelfontein
Namibia Teil 9 - Der versteinerte Wald und die Vingerklip
Namibia Teil 10 - Baby-reicher "Elefantentag" in Etosha
Namibia Teil 11 - Action-reicher "Löwentag" in Etosha
Namibia Teil 12 - Fahrt durch Etosha auf eigene Faust - und viele Tiere
Namibia Teil 13 - Endspurt mit Geparden
Südafrika 2002 - Zwischenspiel mit alten Fotos
Kapstadt Teil 1 - Hop-on Hop-off und Tafelberg
Kapstadt Teil 2 - Kap der Guten Hoffnung, Pinguine und Botanischer Garten Kirstenbosch
Kapstadt Teil 3 - Südafrika Museum, Company's Garden und Castle of Good Hope
Kapstadt Teil 2 - Kap der Guten Hoffnung, Pinguine und Botanischer Garten Kirstenbosch
Kapstadt Teil 3 - Südafrika Museum, Company's Garden und Castle of Good Hope