HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.
Ciao ihr Lieben!
Für den 24. September 2021 hatte sich unsere "Ausflugsberaterin" Brigitte ein ganz besonderes "Schmankerl" einfallen lassen - einen Ort von besonderer Ausstrahlung.
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Sonnenblumenfelder mit Blick auf den Monte Sant'Egidio und die Stadt Cortona
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ist eine franziskanische Einsiedelei und liegt ganz in der Nähe der toskanischen Stadt Cortona in der Provinz Arezzo. Dieses Kloster wurde im Jahr 1211 begründet - von keinem Geringeren als
Franz von Assisi (1181 oder 1182 bis 3. Oktober 1226).
Während einer Predigtwanderung suchte er einen Rückzugsort zum Gebet.
Der junge Adelige Guido Vagnottelli, der sich später dem Orden anschloss, bot ihm ein abgelegenes Areal mitten im Wald an, in der Nähe eines Wasserlaufs und eingebettet zwischen den natürlichen Höhlen des Monte Sant'Egidio - einen Ort der Stille und Spiritualität. (Auch schon davor - bereits im Jahr 1199 - war dieser Ort als Einsiedelei dokumentiert worden.) Hier erbaute Franziskus seine "Cella"; noch heute kann man diese Klosterzelle und das Oratorium seiner ersten Gefährten besichtigen. In seinem Todesjahr 1226 soll er hier auch eine seiner wertvollsten Schriften, sein "Testament", diktiert haben, in dem der bereits erblindete und stark geschwächte Franziskus seine gesamte spirituelle Erfahrung zusammenfasste.
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Die Klostermauern und ein herrlicher Ausblick!
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Der Ordensbruder Elias nahm die einfache Zelle von San Francesco als Bezugspunkt und ließ ab dem Jahr 1235 weitere fünf Zellen, ein Oratorium und ein Refektorium in Fächerform anbauen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es zusätzliche Erweiterungen entlang des Berghanges, doch der ursprüngliche Kern der Anlage wird durch Franziskus' Zelle repräsentiert. Heute ist das Kloster als Casa di preghiera („Haus des Gebets“) ein spirituelles Zentrum - ein Ort, der durch seine Beschränkung auf das Wesentliche und den Kontakt mit der wilden Natur bestens für innere Einkehr geeignet ist.
In der Collage hier oben seht ihr den Raum vor Franz von Assisis Cella, der als Oratorium genutzt wird, und die schmale Tür, die zu eben dieser Zelle führt. Das Eintreten in die Klosterzelle von Franziskus wird durch ein Gitter verhindert, doch man kann hineinblicken. Ihr seht auf dem Foto rechts unten, wie winzig sie ist und wie beengt die hölzerne Bank, die angeblich von Franz von Assisi
als Bett genutzt wurde. Ich persönlich hätte an seiner Stelle lieber auf dem
Boden genächtig. Aber ich bin auch nicht für ein Leben in Askese
geschaffen.
Mit einem Leben in dieser Landschaft hingegen könnte ich mich durchaus arrangieren - sie ist wunderschön und bietet auch heute noch eine Ruhe und zugleich eine kraftvolle Ausstrahlung, die in der modernen Welt nur an wenigen Orten zu finden ist (vor allem an Orten, die von Menschen bewohnbar gemacht wurden).
Der Klosterkomplex ist so gebaut, dass er dem natürlichen Verlauf der Landschaft folgt. Die Zellen und anderen Räume des Klosters sind in Stufen an den Talhängen angeordnet, während Steinbrücken die
Verbindung zwischen den Räumen herstellen.
Auch über das Flussbett führen mehrere Steinbrücken; die Ponte del Granduca bot sich uns für ein kleines Shooting an 😊. Wenn man sie überquert, kommt man zu einem Pfad, auf dem wir ein Stück entlang des Flusses spazierten. Und wir waren uns einig, dies ist ein wirklich besonderer Ort, dessen Besuch sich gelohnt hat.
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Seht ihr den schönen Schmetterling oben links und unten rechts? Und die alten Steinbänke samt Tisch?
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Ganz in der Nähe der Klosteranlage befindet sich die Basilika der Heiligen Margherita, Schutzpatronin von Cortona. Sie lebte im 13. Jahrhundert und war eine italienische Nonne, die dem Franziskanerorden angehörte und ihr Leben neben dem Gebet den Werken der Nächstenliebe widmete. 1728 wurde sie aufgrund ihrer mystischen Visionen heiliggesprochen. Bereits wenige Jahre nach Margheritas Tod im Jahr 1297 wurde der Sakralbau errichtet.
Seit etwa 1330 beherbergte die Kirche schließlich den Leichnam von Santa Margherita, der auch heute noch dort aufgebahrt wird. Ich persönlich finde das Ausstellen von toten Menschen ja irgendwie makaber, aber für manche Gläubige ist es vielleicht wichtig, mit eigenen Augen sehen zu können, dass diese heiliggesprochenen Menschen tatsächlich einmal exisitert haben (?) Das Innere der Basilika fand ich jedenfalls ausgesprochen schön, farbharmonisch, ästhetisch - und den Blick über die dortige Landschaft ebenso.
wurde auf den Ruinen einer
mittelalterlichen Festung errichtet, die bei der Plünderung von 1258
zerstört worden war und die ihrerseits auf den Überresten einer etruskischen
und römischen Anlage ruhte. Sie thront auf einer Anhöhe über der Basilika - am höchsten Punkt von Cortona. Sie entstand 1556 auf Wunsch des Großherzogs der Toskana Cosimo
I. de' Medici. Die Fortezza wurde erst vor kurzem restauriert und ist heute Schauplatz von verschiedenen Veranstaltungen.
Bei unserem Besuch fand dort eine Fotoausstellung statt. Im Außenbereich wurden Aufnahmen der Fotografin Catherine Panebianco gezeigt, die eine Landschaft oder ein Gebäude der Jetztzeit einem alten Diapositiv gegenüberstellten, was interessante Effekte ergab. (Titel der Ausstellung: "No Memory is ever alone")
Im Inneren der Burg wurden ausdrucksstarke alte Schwarzweißfotografien ausgestellt, die einen Teil der italienischen Geschichte der Vierziger- bis Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts erzählen.
Stadtrundgang Cortona:
Als nächstes begaben wir uns durch eines der Stadttore (die Porta Colonia) in die Altstadt von Cortona. Die Stadt liegt auf einem Bergrücken des Monte Sant'Egidio an der
toskanisch-umbrischen Grenze und zählt zu den schönsten Hügelstädten der
Toskana.
Der Ort wurde von den Etruskern gegründet und von den Römern
kolonisiert; es gab in der Folge zahlreiche kriegerische
Auseinandersetzungen und das für italienische Städte übliche Auf und Ab.
Nach dem Verkauf der Stadt an die Florentiner im Jahr 1409 entwickelte
sie sich jedenfalls prächtig.
Wir spazierten ein wenig durch die engen Gassen und gönnten uns dann auf der Piazza della Repubblica, dem schönen Hauptplatz Cortonas, ein Mittagessen und ein Bier (das leider nicht aus der Brauerei Pfanner stammte - jener Bierherstellungsstätte mit österreichischen Wurzeln, über die ich euch HIER erzählt habe 😉). Aber la Birra Moretti war auch nicht schlecht - und erinnerte uns immerhin an den österreichischen Schauspieler Tobias Moretti, mit dem wir 2021 bei den Dreharbeiten zu "Das Netz" als Komparsen gearbeitet hatten 😁...
Ein
Besuch dieses sehenswerten Ortes und der oben gezeigten
Sehenswürdigkeiten ließe sich beispielsweise auch gut mit einem
Aufenthalt beim wunderschönen Lago Trasimeno verbinden, der ganz in der Nähe liegt. Und die Provinzhauptstadt Arezzo
ist nur etwa 30 Kilometer von Cortona entfernt. Über beide Orte habe
ich euch in früheren Reiseberichtskapiteln erzählt - klickt einfach auf
die Links.
Oben sowie auf dem großen Foto in der unteren Collage ist die Renaissance-Kirche Santa Maria Nuova
von 1554 zu sehen, die im Norden
außerhalb der Stadtmauern liegt.
Unten seht ihr einerseits die Statue der Heiligen Margherita, die (wie oben schon erwähnt) die Schutzpatronin von Cortona ist. Andererseits zeige ich euch moderne (oder zeitlose) Kunst, die uns in mehreren italienischen Städten begegnete und die uns sehr gut gefiel: die Bronzeplastiken des toskanischen Künstlers Andrea Roggi (* 1962). In Cortona entdeckten wir auch eine Galerie mit seinen Werken: menschliche Figuren, die mit Olivenbäumen verschmelzen, Kugeln, die an unsere Erde denken lassen, Paare, die sich in die Lüfte erheben... Die Skulpturen sind voller Poesie und - zumindest erscheint es mir so - voller Liebe zur Natur.
Dom von Cortona / Cattedrale di Santa Maria:
Die
Kathedrale von Cortona wurde auf den Überresten eines alten römischen Tempels erbaut und erstmals im 11. Jahrhundert als Pfarrkirche erwähnt. Das Erscheinungsbild der ursprünglichen mittelalterlichen Kirche wird größtenteils durch spätere Ergänzungen (Renaissanceformen und Barockisierungen) überlagert.
Auf der Rückfahrt zu unserem Ferienhaus sahen wir noch weitere malerische Berg-Orte und interessante Wolkengebilde:
Dies war bereits unser letzer Abend in der Toskana. Und so gönnten wir uns noch ein stimmungsvolles und köstliches
Abendessen im Gastgarten des Alla Corte Di Bacco, einem Restaurant in Ambra. Das Outfit, das ich dazu trug, habe ich euch in diesem Blogbeitrag schon etwas "näher" gezeigt.
Die nostalgischen roten Boots von der Fa. Pratesi,
die wir an diesem Abend in einem Schaufenster in Ambra sahen (siehe letzte Collage, kleines Foto ganz oben mittig), hätten's mir übrigens
total angetan gehabt. *) Am Abend war der Laden jedoch nicht mehr geöffnet und außerdem gab und gibt es ja meinen Vorsatz, mir nichts mehr zu kaufen, das ich nicht wirklich brauche... (Tja, manchmal ist es gar nicht so einfach, möglichst wenig zu konsumieren 😉....)
*) Denn ich habe mich inzwischen von meinen im Jahr 2016 selbst bemalten roten Stiefletten
getrennt. (Die Absätze waren locker, ganz allgemein trage ich
inzwischen lieber noch flachere Schuhe, und eine neue Besohlung hätte sich
letztendlich nicht mehr gelohnt. Doch all die Jahre hindurch hat die
Farbe gehalten und ich bin froh, dass ich es gewagt habe, sie seinerzeit
in meiner Wunschfarbe zu bemalen.)
Am nächsten Morgen sagten wir "Auf Wiedersehen" zur Toskana - doch ganz so einfach war es dann gar nicht, unser Feriendomizil zu verlassen, denn der Wagen streikte. Und auch sonst gibt es über den nächsten und übernächsten Tag noch so einiges zu erzählen. Also, bleibt bitte dran: Fortsetzung folgt ...
Fotos von Brigitte, Edi und mir
Ciao & Arrivederci,
T r a u d e
Gerne verlinke ich passende Beiträge:
beim
Mosaic Monday,
Artis Schilderwald-Linkup,
Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei
My Corner of the World,
Naturdonnerstag - bei Elke,
Friday Bliss - bei Riitta von
Floral Passions,
Saturday's Critters bei Eileen, bei der
Gartenglück-Linkparty,
I’d Rather B Birdin’,
Garden Affair - bei Jaipur Garden,
Novas Linkups - wie
Glockentürme oder
T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style,
Ich seh rot oder
Close to the Ground bei Jutta,
All good things are blue bei Anne,
Mein Freund, der Baum - bei Astrid