Samstag, 27. April 2019

Unique - Nicht perfekt, aber einzigartig - Teil 3

Servus, ihr Lieben,
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... es geht weiter mit meiner "Sammlung" einzigartiger Menschen, die zwar nicht "perfekt"
sind, aber dafür hervorragend dazu geeignet, sich auf die eine oder andere Weise ein 
Beispiel an ihnen zu nehmen. Frau Kreitzman ist z.B. ein wunderbarer Ansporn zu
später Selbstverwirklichung... und hat auch sonst Ansichten, die mir aus der Seele sprechen:


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Sei mutig, sei abenteuerlustig und lebe unkonventionell, wenn du kannst. Verleihe deinem Leben 
eine Bedeutung. Höre auf, Reality-TV zu schauen und Klatschblätter zu lesen. Gehe stattdessen 
raus und unternimm Dinge, die wirklich etwas bedeuten. Überrasche dich und die Welt.
Sue Kreitzmann

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Sue Kreitzman - Künstlerin, Autorin, „Fabulous Fashionista“ und Begründerin der Londoner
Ausstellung "WOW !!" (für Wild Old Women) - ist unter anderem berühmt für ihre auffälligen,
farbenfrohen Outfits und ihren extravaganten Schmuck. Vor vielen Jahren hatte ich eine Vision
von mir selbst als alter Frau. In wallenden Gewändern und mit wehendem Haar umtanzte ich einen
Dorfbrunnen, den ich selbst gestaltet hatte... und irgendwie hatte ich Ähnlichkeit mit Sue
 Kreitzman, die ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kannte... vor allem, was die Kleidung
betrifft. Und bestimmt hatte ich mindestens so viele Falten wie sie.


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  Sue Kreitzmann über Botox und Schönheitschirurgie:

Wieso sollte sich irgendjemand freiwillig die falsche Fassade einer verschwundenen Jugend
 mumifizieren? Wieso sich nicht-lebensnotwendigen und gefährlichen Operationen unterziehen, 
nur um dann ein wenig unechter und einbalsamierter auszusehen, bevor man das Zeitliche 
segnet? Unser Charakter, unser Leben spiegelt sich in unserem Gesicht wider, wieso das für einen 
törichten Traum von künstlicher Jugend auslöschen? Schönheit verändert sich, wenn wir älter 
werden. Die Schwerkraft fordert ihren Tribut, die Haut schrumpelt, die Gelenke schmerzen. Ich 
sage euch, na und?! Zeigt es, seid stolz darauf und feiert, dass ihr noch lebt. Macht aus eurem 
Leben etwas Sinnvolles, ohne wertvolle Zeit damit zu verschwenden, etwas künstlich festzuhalten.
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Ein Mehr an Bunt ist fast nicht möglich 😊 Sie sagt: "Don't wear beige, it might kill you." - Bilder von HIER



Ihr Alter liegt nach eigener Aussage bei „irgendwas zwischen Mitte 70 und Unendlich“. (Wenn
meine Informationen stimmen, wird sie im nächsten Jahr 80.) Ursprünglich stammt sie aus New
York, doch durch die Kunst gelangte sie nach London.


Ehe sie Künstlerin wurde, schrieb sie höchst erfolgreich 27 Kochbücher - damals 
sah sie noch ganz "harmlos" aus - KLICK. Als Künstlerin ist sie eine Spätberufene - man könnte 
sagen "je oller, desto doller" ... aber "alt" ist Sue Kreitzmann nicht!


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Sue Kreitzmann über das Alter:
 
Alter spielt keine Rolle. Lebensfreude, Mitgefühl, Gestalten, Teilen, Interagieren; das sind 
Dinge, die deine Lebenssäfte am Fließen halten und die Welt zu einem besseren Ort machen.
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Falten, quietschende Gelenke und die Schwerkraft sind nichts 
im Vergleich zu schierer Lebensfreude.
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 Bilder von HIER


Im Jahr 1998 passierte "etwas" ("Ich bin immer noch nicht sicher, was", sagt sie selbst darüber) 
- sie hörte auf zu schreiben und zu kochen und begann stattdessen zu zeichnen, zu malen und 
Assemblagen zu bauen - teilweise aus dem, was andere als Müll bezeichnen würden. (Es gibt da 
z.B. einen Ring, dessen "Schmuckstein" der halbierte Kopf einer Barbiepuppe ist... KLICK zu einem 
Video über Sues Ringe). Inspiration findet sie unter anderem in Stammeskunst aller Art und in ihren
 persönlichen weiblichen "Heldinnen": Josephine Baker, Frida Kahlo, Eva, Medusa...

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Hier noch ein paar ihrer Zitate, die mich sehr ansprechen:

Kümmere dich jetzt um deinen Körper, damit du das Beste aus deiner Zeit im höheren 
Alter machen kannst. Hab Spaß, mein Darling! Tu etwas! Mache aus der Welt einen 
besseren Ort! Älterwerden wird dir viel Spaß bereiten!
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Ich bin die ganze Zeit beschäftigt. Ich habe meine Familie. Ich bin umgeben von großartigen 
Künstlerfreunden und ich habe meine Kunst. Solange ich lebe, solange bin ich nicht alt.
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Silberfarbene Strähnen sind ein Geschenk, nimm es dankbar an. 
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Es ist offensichtlich nie zu spät, um mit der Selbstverwirklichung anzufangen. (Bilder von HIER)

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Nach diesem Farbenrausch gibt es zur Augenberuhigung etwas Black & White. Und nach so
viel WOW-Frauenpower zum Ausgleich einen Mann. Mit Schmuck und modischem Schnickschnack
hatte er nichts am Hut: Von Oskar Werner las ich einst, dass er ein- und denselben Anzug in 
mehrfacher Ausfertigung im Schrank hatte, um nicht darüber nachdenken zu müssen, welchen er 
anziehen soll. Und seine Haare hat er sich angeblich selbst geschnitten.

Falls ihr euch fragt, was wohl der manisch depressive Schauspieler, der sich in seinen letzten
Lebensjahren kaputt soff, im Kreise meiner ausgewählten, zumeist sehr lebenslustigen Menschen zu
suchen hat: Bei ihm ist es die Unbestechlichkeit, die mich so ganz besonders für ihn einnimmt. Als

 ihm z.B. sein Liebslingsregisseur Stanley Kramer das Angebot machte, in seinem Film „Das
Geheimnis von Santa Vittoria“ einen „guten Nazi“ zu mimen, lehnte der der österreichische
Schauspieler dies mit der folgenden „arithmetischen Gleichung“ ab - selbst nach Verdreifachung
des Gagen-Offerts:

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Wenn jemand gut ist und ein Nazi, dann ist er nicht intelligent. Wenn jemand intelligent ist und 
ein Nazi, dann ist er nicht gut. Und wenn jemand gut und intelligent ist, dann ist er kein Nazi.
Oskar Werner


Mehr als 300 lukrative Rollenangebote (teils aus Hollywood) lehnte Oskar Werner aus „Verrat am 
künstlerischen Geschmack“ ab. Schnöder Mammon konnte ihn nicht reizen. Und selbst wenn er eine 
Rolle annahm, hieß das noch lange nicht, dass er einen Charakter diskussionslos so spielte, wie es 
der Regisseur vorsah - es musste sich richtig für ihn anfühlen. Weil er sich nicht mit Pin-up-Girls 
fotografieren lassen wollte, zerriss er vor den Augen der Studiobosse von 20th Century Fox seinen 
Siebenjahresvertrag, und bei der Verfilmung von „Fahrenheit 451“ stritt er mit François Truffaut, 
weil dieser die Bücherverbrennungsszenen zu „geschmäcklerisch“ inszenierte. Dieses "Nicht tun,  
was von einem erwartet wird" brachte ihm zwar den Ruf ein, ein "Schwieriger" zu sein, andererseits 
aber auch mancherorts Hochachtung: Ihm waren der "Adel des Geistes" und die "Qualität des
Gefühls" wichtig - und ich denke, von diesem Adel und dieser Qualität sollte es mehr geben in 
unserer Welt.

Auch im Privatleben war er laut seiner großen Liebe Antje Weisgerber "absolut zuverlässig, 
ehrlich und wahrhaftig. Die ganze Welt ging im Grunde von ihm aus. Er hatte ein goldenes Herz 
und so rührende Züge. Im privaten Umgang kannte er keine Arroganz." Andererseits sagte sie auch: 
 "Die Zeit mit ihm war so verrückt und wunderschön, aber im Grunde nicht zu leben. Er war der 
größte Egozentriker, den ich kannte. Wohlgemerkt: Egozentriker, nicht Egoist. Er hat das ganze 
Weltleiden auf sich bezogen." 
 

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Anpassungsfähigkeit ist eine Eigenschaft, die ich nicht anstrebe.
 Oskar Werner


Fotos von HIER
Für mich hat der Schauspieler mit der schönen Stimme*) übrigens noch eine besondere Bedeutung - er hat nämlich am
selben Tag Geburtstag wie ich (natürlich ein paar Jährchen früher). *) Oh, und ich besitze tatsächlich zwei Oskar-Werner-
Sprechplatten (Vinyl, eh klar!), und wenn es Zeitreise gäbe, würde ich unter anderem wahnsinnig gern zurückreisen in
jene Zeit, in der Werner den Hamlet verkörperte - denn angeblich soll er ihn an jedem Tag anders angelegt haben... und an

jedem Tag zugleich sensationell gut. Leider gibt es von seinen Theaterauftritten nur wenige vollständige Dokumentationen; 
 auch die Salzburger "Hamlet"-Inszenierung aus dem Jahr 1970, bei der Werner die Titelrolle spielte und Regie führte, 
wurde nicht auf Film gebannt (wie es heißt, aufgrund der Unflexibilität des ORF). Wenn ihr Interesse habt, ihn sprechen 
zu hören, ihn in ausgelassener Stimmung mit seinem Sohn Felix zu sehen oder z.B. zu erfahren, was dieser Sohn über 
seine Zeit mit dem berühmten Vater erzählt, empfehle ich euch dieses Porträt aus dem Jahr 1991 (auf Youtube). Und hier 
noch ein bisserl was zum Nachlesen für alle, die's interessiert: KLICK und KLICK.



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Beatrix Ost über ihre erste Modeerinnerung:

Vielleicht war ich fünf Jahre alt, als ich die Krawatten meines Vaters nahm 
und sie als Gürtel benutzte.


Ihr erinnert euch - in meinem vorigen Blogbeitrag erzählte ich, dass ich die Idee, die Krawatten 
meines Vaters als Accessoires für meine Outfits zu verwenden, schon als Teenager hatte. Dann 
vergaß ich darauf, doch als  ich vor kurzem in den Lebenserinnerungen*) von Beatrix Ost las, fiel
es mir wieder ein und ich begann, die Krawatten meines Mannes zu verwenden.

*) Hier kommt ihr zu den beiden autobiografischen Büchern, die Beatrix Ost geschrieben hat:

und die Fortsetzung Mehr als Alles
Außerdem gibt es von ihr noch das Buch The Philosophers Style mit 80 Kurzgeschichten
und Interviews. Mehr darüber HIER.


Bilder von HIER


Beatrix Ost - Malerin und Bildhauerin, Designerin, Mode-Muse, Drehbuchautorin, Filmemacherin, 
Produzentin und eine Frau, die sich nicht scheut, ihr Haar lila zu färben oder ein Vogelnest auf dem 
Kopf zu tragen - wurde vor knapp 80 Jahren in Stuttgart geboren. Sie wuchs in einem Familiengut
 in Bayern auf, und sie schaffte es, die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit dafür zu nützen, ihre 
eigenen Ausbildungswünsche durchzusetzen. 


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Du bist ein Geschenk.
In deinem Körper ist ein guter Ort, um zu sein.  
Und von diesem Ort aus kannst du in die Welt gehen.
 Beatrix Ost

Schon mit 14 Jahren verdiente sie sich ein Taschengeld, indem sie als Modell arbeitete. Später 
studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München, sie tanzte an der Isadora Duncan 
School und lernte beim expressionistischen Künstler Oskar Kokoschka in Salzburg. In erster Ehe war 
sie mit dem Lebemann Ferdinand Anton verheiratet, der als großer Südamerika-Experte galt und 
Bücher wie Kunst der Maya oder Die geheimnisvolle Welt der Azteken schrieb. Osts Autobiographie 
Mehr als alles handelt u.a. von ihren frühen wilden Jahren, von der Zeit, als sie sich in F. Anton 
verliebte, Reisen mit ihm unternahm und zwei Söhne von ihm bekam.


 Bilder von HIER

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Zu lieben ist die beste und begehrenswerteste Realität.
Beatrix Ost

  Die Ehe scheiterte, doch "Trixi", wie sie von ihren Freunden genannt wird, hatte beschlossen, sich
nicht unterkriegen zu lassen. Als sie im Jahr 1967 ihrem jetzigen Ehemann Ludwig Kuttner auf dem 
Münchner Oktoberfest begegnete, war sie eine alleinerziehende Mutter von 27 Jahren und Kuttner 
erst 21 Jahre alt. Konventionen waren Ost noch nie wichtig - die beiden verliebten sich ineinander, 
die Beziehung blühte auf und nach drei Jahren zogen sie schließlich zusammen und heirateten. 
Kuttner adoptierte Osts Söhne aus erster Ehe und das Paar bekam einen weiteren Sohn. 

Im Jahr 1975 reisten die beiden nach Amerika, verliebten sich in New York und beschlossen,
mit ihren Söhnen dort zu leben. Sie kauften ein historisches Haus am Hudson River, doch im Jahr
1981 wurde dieses Haus bei einem Brand zerstört. Ihr jetziges Zuhause fand die Familie, indem
Beatrix Ost ein Pendel über eine Karte der östlichen Vereinigten Staaten hielt. Das Pendel zeigte
 schließlich direkt auf ein Gebiet südlich von Charlottesville - und hier fanden sie Estouteville,
 das wunderbare Gebäude aus dem Jahr 1827, in dem Ost und Kuttner nun seit 1983 leben. Die 
meisten Fotografien in meinen Collagen mit Beatrix Ost wurden in diesem Haus aufgenommen.


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Beatrix Ost über Stil:

Du selbst zu sein ist der ultimative Stil.

(Dazu gibt es auch ein kurzes, aber sehr charmantes 
Youtube-Video in englischer Sprache - KLICK)


Bilder von HIER



Beatrix Ost ist - im Gegensatz zu Sue Kreitzman - eine Frau, die durchaus auch mal beige trägt 
und nicht daran stirbt. Dennoch haben die beiden Frauen etwas gemeinsam - und sie haben auch 
etwas gemeinsam mit Oskar Werner - denn alle drei führen oder führten ein Leben, bei dem sie
keineswegs das taten, was von ihnen erwartet wurde, ein Leben abseits vom Herdentrieb, mit 
einem ganz und gar eigenen Kopf, mit dem es ab und zu durch die Wand ging - und immer wieder 
mal gegen den Strom. 


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Da, wo jede(r) von uns sich jetzt gerade befindet, ist ein guter Startpunkt: 
Von hier aus kann man prima gegen den Strom schwimmen! 
Traude Rostrose




Mit diesen drei unangepassten Gegen-den-Strom-Schwimmern habe ich euch jetzt mal all
die Menschen vorgestellt, die ich euch ursprünglich vorstellen wollte. Wenn euch der Sinn nach
noch mehr einzigartigen, beispielgebenden Menschen steht, könnt ihr euch die ersten beiden
Teile meiner Unique-Serie zu Gemüte führen - aber die Welt hat natürlich noch weitere ganz
und gar besondere Menschen zu bieten - ich denke also, es wird wohl noch eine
Fortsetzung geben, irgendwann...

In Teil 1 hebelte ich den klassischen Schönheits-Begriff aus, indem ich euch drei Frauen zeigte, 
die auf eine ganz andere, viel persönlichere und berührendere Weise schön sind als faltenfreie,
makellose, gephotoshopte Werbebeauties. (Frida Kahlo de Rivera, Iris Apfel, Winnie Harlow)

Die Menschen in Teil 2 haben im Spiel des Lebens nicht gerade die besten Karten zugeteilt
bekommen und erarbeiteten sich dennoch ein "ziemlich gutes" Leben. (Niki de Saint Phalle,  



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Herzlichst,
die rostrosige Traude
Rostrose auf Facebook




Samstag, 20. April 2019

Verwandlungen oder Alles neu macht der Frühling - Teil 2

Willkommen zum zweiten Teil 
meiner "Verwandlungen", ihr Lieben,
🍀🐝🌱🐦🌿🐣🌼🐰🌼🐣🌿🐦🌱🐝🍀


... herzlichen Dank für die Gedanken, die ihr mir zum ersten Teil mitgeteilt habt und danke
auch für euren gnädigen Umgang mit meinen ungeschminkten, nicht lächelndeln Fotos! Ich habe
versprochen, mich spätestens zum Ostersonntag mit der Fortsetzung zu melden, und hier bin ich.
Ostereier habe ich allerdings leider keine für euch im Korb: In meinem heutigen Beitrag werden
Pflanzen, Tiere und zweckentfremdete Krawatten eine Rolle spielen.


 [Dieser Beitrag kann Werbung enthalten durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen, die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]


Es grünt vor unserem Küchenfenster:
 In unserer Küche sieht es zur Zeit aus wie in einer Gärtnerei: In alten Plastiktöpfen, die ich von
diversen Pflanzenkäufen aufbewahrt habe, dürfen die verschiedensten Samen sprießen. Einige habe
ich gekauft, die von den Bio-Paprikas habe ich aus den Früchten entfernt und diesmal nicht zum
Kompost geworfen, sondern eingesetzt, einige habe ich aus der Bloggerwelt bekommen - zum
Beispiel die Samen der Stockrose Rosa von Claudia. Und in den großen schwarzen Blumentopf 
habe ich die "lebende Karte" eingepflanzt, die mir Tina geschickt hat. Es fiel mir ehrlich gesagt
etwas schwer, die süße Mäusekarte zu zerreißen, in Erde zu legen und mit Wasser zu begießen, 
aber das muss wohl sein, wenn daraus Tomaten werden sollen. Drei Samen sind davon schon
aufgegangen - ich bin gespannt, wie es weitergeht! 




Damit ich nicht durcheinander komme mit 
den neuen Pflänzchen, habe ich einige meiner vielen seit Jahren gesammelten China-Esstäbchen
und ein paar Holzspieße zu Pflanzensteckern umfunktioniert. Tag für Tag gibt es in den Töpfen 
Veränderungen zu beobachten; manche Pflanzen sind schneller, andere langsamer und einige 
werden vielleicht überhaupt nicht keimen, warten wir's ab. Die Sprossen von Rettich und Kresse
haben natürlich am allerflottesten ihre Köpfe der Sonne entgegengereckt..

Es gibt aber noch ein anderes Pflanzenwachstums-Experiment auf unserer Küchenfensterbank.
Denn innhalb weniger Tage las ich gleich zweimal über Gemüse, das immer wieder nachwächst.
Einmal im Utopia-Newsletter, und einmal bei Plantura, wo sehr anschaulich beschrieben wird,
wie man Gemüsereste wiederverwenden kann, indem man Endstücke von Zwiebel, Sellerie & Co
bewurzeln lässt. Das musste ich natürlich auch gleich ausprobieren, und mittlerweile gibt es auf
meinem Küchenfensterbrett Gläser mit Resten von Karotten, Zwiebeln, Pastinaken und
Süßkartoffeln.


Die größten Erfolge gab's bisher bei Pastinaken und Zwiebeln zu verzeichnen - ihr könnt auf einigen Bildern sehen, wie 
schön sie ausgetrieben haben und dass ich sie bereits in Erde gesetzt habe. Die anderen Gemüsereste lassen noch auf sich 
warten.

Vielleicht werden nicht alle Pflänzchen neu austreiben und sich in wiederverwendbares Gemüse
verwandeln, aber selbst wenn es nur einige wenige sind, ist ja auch schon etwas gewonnen. Und
spannend ist das Experiment allemal - es wird auf jeden Fall fortgesetzt!

Inspirationsschal und Krawatte:
Auch in Sachen Kleidung grünt es so grün, denn ich habe wieder ein Outfit mit dem lila-grün-
weißen Schal gestaltet - diesmal mit meinen weißen Jeans und der hellgrünen Bluse. Dazu ein Shirt
und ein Gürtel in taupe und die von mir in Serviettentechnik gestalteten grünen Schuhe.


Die Brille auf dem mittleren Foto ist übrigens neu - darüber auch demnächst mehr!


Die Farben grün und lila wiederholen sich bei diesem Outfit auf meinem Kopf, und zwar im Muster
 der Krawatte, die ich mir um den Pferdeschwanz gebunden habe. Denn neulich sortierte Herr
 Rostrose ein paar seiner Seidenkrawatten aus, die ich ihm gleich für ein paar Zweckentfremdungen
abschwatzte. Unten seht ihr die erste als Nahaufnahme, später werdet ihr noch weitere zu sehen
 bekommen.

Die Idee, Krawatten als Accessoires für meine Outfits zu verwenden, hatte ich übrigens schon als
Teenager - da lieh ich mir ab und zu welche von meinem Vater. Dann vergaß ich darauf, doch als
 ich vor kurzem in den Lebenserinnerungen von Beatrix Ost las (einer in den USA lebenden, aus
Deutschland stammenden Künstlerin, die ich euch demnächst in einem weiteren Teil meiner  
Unique-Serie vorstellen will) wurde ich daran wieder erinnert: Auch die junge Beatrix lieh sich
die Krawatten ihres Vaters - und verwendete sie als Gürtel.




Noch eine Krawatte:
Als Gürtel? Nun, das kann ich auch - diesmal mit einem weinroten Exemplar, dessen zartes
Muster die  Farben blau, grün, senfgelb und beige beinhaltet. Ihr könnt es euch weiter unten
genauer ansehen. Dazu mein blaugrünes (oder petrolfarbiges) Kleid, das rot-schwarz-gemusterte
Biobaumwoll-Shirt, rote Bioseiden-Leggings und die neuen schwarzen Stiefletten. (Die heute
gezeigten Kleidungsstücke kennt ihr alle aus früheren Posts. Bis auf die Schlipse eben.)



 

Wie gefällt euch die Idee, aus ausrangierten Krawatten neues Zubehör für eure Outfits zu
zaubern? Ich trage zwar nicht gern einen Schlips auf Männer-Art, doch ich fände es schade,
diese hübschen Teile aus reiner Seide verkommen zu lassen - und die Muster auf Krawatten sind
sehr inspirierend, sie bringen Einfälle für neue Kombinationen oder fügen bereits bewährten
Mixturen ein neues, pfiffiges Element hinzu.


 


Katzen und noch ein paar weitere Krawatten:
In der folgenden Collage seht ihr einerseits Kater Maxwell im Grünen, dann noch weiße Blüten
vom Apfelbaum und von Rhododendron, und andererseits meine kaputtgegangenen Stiefletten,
von denen ich euch HIER erzählte, dass ich sie mittlerweile mit Fetthenne bepflanzt habe:





Abermals das blaugrüne Kleid - und wieder gibt eine Krawatte das Farbenspiel vor: Diesmal ist
der Schlips petrolfarbig mit goldgelbem oder selfgelbem Muster, und so habe ich meine gelben
Jeans, Langarmshirt und Stiefletten in Flaschengün und wahlweise (je nach Temperatur) meine
Steppjacke oder meinen Cardigan in gelb dazu kombiniert. Auch der Anhänger der Kette spielt
mit Goldgelbtönen.





Während Maxwell oben im Garten herumlungerte, hat er es sich in der folgenden Collage
auf der Wohnzimmercouch gemütlich gemacht und Nina sinniert im Pavillon - oder vielleicht
wartet sie auch einfach ab, bis Maxwell das Haus wieder verlässt, damit sie darin...





... ungestört spielen kann. Denn obwohl Nina fast 16 ist und ein Hinkebeinchen hat,
kann sie noch immer spielen wie eine Jungkatze. Hier unten zum Beispiel mit ihrer
Plüschratte, mit der sie sich herrliche Gefechte liefert.




Nina kleidet sich in dunkle Töne, also mache ich das auch: Hier habe ich das rotschwarze
Shirt mit meiner weinroten Haremshose, einem schwarzen Sommerkleidchen mit Spitze
am Ausschnitt, den schwarzen Springerstiefeln und einigen Ketten in rot und silber gemixt.
Und die Krawatte, die ihr oben schon in Kombination mit demselben Shirt gesehen habt,
schmückt hier mein Haar.





Das Shirt lässt sich aber auch gut mit weiß kombinieren - nämlich mit den weißen Jeans,
die ich euch oben ebenfalls schon gezeigt habe, und meinem weißen Spitzengilet; dazu eine
weiße Perlenkette und bequeme Walkingschuhe, denn an diesem Tag gab's einiges zu gehen.




Schöne Blüten und haarige Käfer:
In den nächsten beiden Collagen gibt es abermals einen Blick in unseren Garten,  und da vor allem
in das Steingartenbeet beim Rosenbogen. Dort wollte ich unter anderem den schön zartrosa blühenden 
Moos-Steinbrech für euch fotografieren. Und dabei fiel mir auf, dass sich sowohl in dieser Pflanze 
als auch in den Kätzchen des kleinen, kugeligen Weidenbaumes Käfer tummeln, die ich noch nie
zuvor gesehen hatte...




Kennt ihr diese pelzigen Käfer? Irgendwie erinnerten sie mich an Rosenkäfer, auch wenn
ich die bisher nur in grün schillernd und in schwarz kannte, aber nicht in haarig. Jedenfalls suchte
ich im Internet in dieser Richtung ... und wurde tatsächlich fündig: Es handelt sich um den
Zottigen Rosenkäfer, der in Mitteleuropa als „gefährdet“ gilt!

Ich war mir zunächst nicht sicher,
ob sie die Pflanzen, auf denen sie herumkriechen, bestäuben oder fressen. Bei Wikipedia habe ich
mittlerweile folgendes erfahren: "Sie ernähren sich von Blütenpollen – hauptsächlich gelbblühender 
Blumen. Ein Massenbefall von Rosenkäfern kann zu starken Schäden an Blüten von Obstbäumen 
führen." Aber da die Blüten auch nach Tagen nicht geschädigt aussehen, denke ich, dass ich diese
seltenen Besucher hier ruhig ein bisserl naschen lassen kann. Ein Garten, in dem Vögel leben
sollen, muss auch Insekten aushalten können.




Hasenzeit:
Und zum heutigen Abschluss gibt's noch ein paar österliche Impressionen aus dem
Rostrosengarten mit dem Terrakottahasen - und aus dem Rostrosenhaus mit Hasendame
Svenja:




Nun wünsche ich euch noch ein wunderschönes Osterfest
- und genießt weiterhin die Frühlingszeit!


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
den Modischen MatronenNaturdonnerstag von Jahreszeitenbriefe,



🍀🐝🌱🐦🌿🐣🌼🐰🌼🐣🌿🐦🌱🐝🍀
Herzlichst,
eure rostrosige Traude
  Rostrose auf Facebook
🍀🐝🌱🐦🌿🐣🌼🐰🌼🐣🌿🐦🌱🐝🍀

PS:
Ich habe wieder ein paar wichtige Petitionen und Infos für euch:


KLICK zur Bildquelle

 💪 Stoppen wir den Export von Plastikmüll! Regierungen und Unternehmen müssen aufhören,
Asien als ihre persönliche Müllhalde zu missbrauchen. Das sogenannte "Basler Übereinkommen" ist
ein rechtlich bindendes Abkommen zur grenzüberschreitenden Abfallentsorgung. Fast jedes Land
der Welt, einschließlich der gesamten EU, hat es unterzeichnet. Norwegen hat nun eine kleine
Änderung vorgeschlagen, die Großes bewirken könnte. Länder, die ihren Plastikmüll exportieren,
müssten sich vorab die Einwilligung des jeweiligen Landes einholen. Entwicklungsländer könnten so
 die Schiffsladungen an Plastikmüll von ihrer Küste fernhalten. (Ich finde es sowieso unfassbar, dass 
Müll exportiert wird - aber dann auch noch ohne Einwilligung des "Empfänger-Landes"!?!?!? 😠)
KLICK zur Petiton


KLICK zur Bildquelle


💪 Kein Mountainbike-Park im Wald der Wildkatzen! Die Europäische Wildkatze ist eine streng
geschützte Art. Für ihr Überleben ist sie auf große Wälder angewiesen, in denen sie nicht gestört
wird. Ausgerechnet in solch einem ausgewiesenen Schutzgebiet im Hunsrück soll jetzt ein
Mountainbike-Park gebaut werden. Das könnte dort das Aus für die Wildkatze bedeuten.
KLICK zur Petition


KLICK zur Bildquelle

💪 Nein zum Schrottreaktor - Stopp Mochovce! Im Juli soll der völlig veraltete und
sicherheitstechnisch mehr als bedenkliche Schrottreaktor Mochovce 3 in Betrieb gehen. Kanzler
Kurz muss jetzt aktiv werden und sein Versprechen aus dem Regierungsprogramm halten, "mit allen
Mittel gegen den Neubau von AKWs vorzugehen". KLICK zur Petition


KLICK zur Bildquelle


💪 Banken finanzieren Umweltzerstörung! Weltweit entsorgen Bergbauunternehmen ihren
Giftmüll in unsere Gewässer - sie töten Fischbestände, vernichten ganze Ökosysteme und bedrohen
die Lebensgrundlage unzähliger Menschen. 30 Millionen Tonnen giftige Schwermetalle und
Chemikalien sollen in einem Naturschutzgebiet in Norwegen entsorgt werden. Diese furchtbare
Umweltzerstörung können wir stoppen - indem wir kriminellen Bergbaukonzernen den Geldhahn
zudrehen. Es sind Banken wie die Credit Suisse, die diese Unternehmen finanzieren. Üben wir jetzt
gemeinsam Druck aus, damit die Credit Suisse keine Geschäfte mehr mit Umweltzerstörern macht.
KLICK zur Petition

KLICK zur Bildquelle
💪 Die gute Nachricht zum Schluss: #TrashTag is the cool new viral challenge to clean up our 🌎 
Es begann mit zwei Fotos, die auf Facebook geteilt wurden, zusammen mit der Bildunterschrift: 
„Hier ist eine neue Herausforderung für alle gelangweilten Teenager. Macht ein Foto von einem 
Bereich, der gereinigt werden muss, danach macht ein Foto, nachdem ihr etwas dagegen 
unternommen haben, und veröffentlicht es hier." Mittlerweile haben zahlreiche Teenager und Nicht-
Teenager in der ganzen Welt die Herausforderung angenommen und die Welt ein bisschen sauberer 
gemacht. Teilt die Idee oder macht selber mit! HIER geht's zum Facebook-Video und  
HIER geht's zur Vorher-Nachher-Fotostrecke.