Samstag, 18. Mai 2024

Weltreise 2024 - 4. Station: Tasmanien (Teil 1)

>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
 
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Hallo ihr Lieben!

Heute geht es weiter mit meinem "Weltreise-Bericht" - doch bevor ich loslege noch eine Bemerkung: Einigen Kommentaren entnehme ich, dass meine Schilderungen als zu ausführlich empfunden werden. Andere wiederum genießen die umfangreichen Berichte, da sie so virtuell mitreisen können. Mir ist es wichtig, die Reise so zu beschreiben, wie ich es tue, da mir mein Reisebericht gleichzeitig als Tagebuch dient und ich die einzelnen Etappen dadurch nochmals erlebe. Ich kann aus Zeitgründen nicht häufiger posten und ich kann euch diese Reise auch nicht in "kleineren Häppchen" bieten, denn dann bleibt mein aktuelles Leben auf der Strecke. 
 
Falls der Text für euch zu lang ist, könnt ihr die farblich unterlegten oder kleingedruckten Passagen überspringen oder euch auf die Abschnitte mit interessanten Bildern konzentrieren.
  
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Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag über Melbourne und die Great Ocean Road Tour
 
💜💚 Es stimmt, solche verhältnismäßig "großen" Reisen können natürlich auch ein paar Pannen parat haben - aber ich verrate euch ein Geheimnis: Das ganze Leben ist eine Reise... und nicht immer klappt alles so, wie sich's die Reisenden vorstellen. Pannen gehören dazu. Das beste "Rezept", damit umzugehen, ist sich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen und dem Positiven mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den Dingen, die nicht so gut geklappt haben. Offen bleiben für Überraschungen. Das Leben (sowie jede andere Reise) bietet eben nicht immer nur "Yippee"-Momente, aber wenn wir aufmerksam bleiben für seine kleinen und großen Freuden und Wunder, werden wir immer wieder welche erleben. 💜💚
 
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Und nun entführe ich euch auf eine Insel, von der ich träumte, seit ich in den 1980ern eine toll bebilderte Reportage über die atemberaubende Natur Tasmaniens gelesen hatte. Selbst in meinen kühnsten Träumen wagte ich damals nicht zu hoffen, dass ich sie jemals wirklich erreichen und all das mit meinen eigenen Augen sehen könnte.

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4. Station

25.2.-3.3.2024: Tasmanien

 
 
Die Insel und ihre Geschichte:
 
Im Jahr 1642 entdeckte der niederländische Seefahrer Abel Tasman während seiner Reise entlang der Südküste Australiens neben Neuseeland auch eine Insel, die später nach ihm benannt wurde. Tasman hielt die Insel zunächst für eine Halbinsel des australischen Kontinents. Tatsächlich trennte sich die Insel vor etwa 12.000 Jahren vom Festland durch die Überflutung der Bass-Straße und entwickelte sich eigenständig. Aufgrund der Isolation überlebten dort viele Tierarten, die auf dem Festland ausgestorben sind, wie Beuteldachse, der Tasmanische Teufel und verschiedene Wallaby-Arten. 
 
Auch die tasmanischen Ureinwohner entwickelten sich unabhängig von den Aborigines des australischen Festlands. Als die Briten 1803 ankamen, lebten schätzungsweise 4000 bis 5000 Tasmanier auf der Insel, die aufgrund ihrer Isolation eine steinzeitliche Kultur als Jäger und Sammler bewahrt hatten. Leider wurden diese Ureinwohner (und ebenso ihre Kultur und ihre Sprache) bis 1865 von den Briten total (und teilweise systematisch) ausgerottet. Wenn ihr mehr über dieses dunkle Kapitel Tasmaniens lernen wollt, könnt ihr das HIER tun. Kaum zu glauben, wenn man sich heute diese friedliche Insel ansieht. 
 
Den Tasmanischen Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) aka Tasmanischer Tiger ereilte kein besseres Schicksal, er gilt seit den 1930er Jahren als ausgestorben. Im Übrigen jedoch ist Tasmanien nach wie vor ein Naturparadies mit Orten, die so unberührt sind wie nur wenige andere auf dieser Welt. Der australische Bundesstaat ist einer der seltenen Orte, an dem mehr Kohlendioxid gespeichert als ausgestoßen wird - und das hat mit seinen Bäumen zu tun: Etwa 45 % der gesamten Landfläche sind von Wäldern bedeckt, beeindruckende 40 % der Landfläche sind geschützt - und die tasmanischen Urwälder sind aufgrund der vielen endemischen Arten weltweit einzigartig.
 
Im Uhrzeigersinn: So sah es aus, als Tasmanien noch mit Festland-Australien verbunden war (Quelle); Abel Tasman (Quelle); Beutelwolf aka Tasmanischer Tiger (Quelle); abgeschobene Tasmanier auf Oyster Cove (Quelle)
 
 
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Unsere Tasmanien-Reiseroute:
Wie ich in meiner Einleitung zum Reisebericht geschrieben habe, dauerte unsere gesamte Weltreise nur knapp zwei Monate und unser "Hauptziel" war Neuseeland. Dass wir Tasmanien in unsere Reiseroute integrierten, kam durch ausführliche Verhandlungen mit Herrn Rostrose zustande. Mir war klar: Tassie (wie die Insel im australischen Englisch gern genannt wird) würde sich für einen mehrwöchigen Urlaub eignen - aber das hätte ich nicht durchsetzen können.  
 
Also suchte ich nach Kompromisslösungen und fand diverse "Best-of-Tasmania"-Kurztrip-Touren wie z.B. diese hier. Mithilfe dieser Beispiele stellte ich eine 5-Tages-Wunschroute zusammen, unsere Reisebüro-Tina kümmerte sich um den Rest (und letztendlich stockten wir auf eine Woche auf). Hier seht ihr, wie die Route aussah (gelbe Linie) - beginnend und endend in Tasmaniens Hauptstadt Hobart:
    
Frau Rostrose ausgehfertig -  mein erstes tasmanisches Bier mit dem Abbild eines (ausgestorbenen) Beutelwolfes auf dem Etikett...
 
25.2.: Hobart: 
Der Flug von Melbourne nach Tasmaniens Hauptstadt dauerte nur 1 Stunde und 15 Minuten. Nachdem wir am Flughafen das erste Mietauto unserer Weltreise übernommen hatten, fuhren wir in Richtung unseres Quartiers. Wir glaubten, unsere Anfangsschwierigkeiten mit dem Navigationssystem bewältigt zu haben, doch wir brauchten rund eine Stunde, um unser Hotel über eine Bergstraße zu erreichen. (Für den korrekten Weg hätten wir nur 20 Minuten benötigt!) Durch den Umweg machten wir gleich zu Beginn Bekanntschaft mit zwei Eigenschaften, die für Tasmaniens Straßen charakteristisch sind: Die Fahrbahnen hier sind hauptsächlich bergig und kurvig - und es gibt erschreckend viel "Roadkill" 😢😢😢:
 
Nirgendwo sonst auf der Welt haben wir jemals so viele totgefahrene Tiere gesehen wie auf dieser Insel! Ich spreche hier von Streckenabschnitten mit mehreren toten Kängurus pro Kilometer, und wir sahen auch zahlreiche andere getötete Wildtiere ... Es war wirklich erschütternd. Wir haben uns erkundigt, woran es liegt - einerseits natürlich an der hohen Anzahl an Wildtieren in Tasmanien, andererseits an fehlenden Wildtierzäunen. Autofahrer halten sich oft nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Dämmerung und ignorieren Warnschilder, und wenn dann plötzlich z.B. ein Wallaby auf die Fahrbahn hüpft, kann das zu schlimmen Unfällen führen. Diesen Anblick - und auch diese Gefahr - muss man traurigerweise aushalten, wenn man sich auf die sonst so schöne Insel Tasmanien wagt.
 
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Jetzt aber zu erfreulicheren Themen - denn wir haben diese Insel und ihre Schönheit wirklich sehr genossen! Unsere erste Unterkunft in Tasmanien war das Vibe Hotel Hobart. Mehr dazu in "Teil 2", da wir nach unserer Rundreise für zwei weitere Nächte in dasselbe Hotel zurückkehrten. Die unten gezeigten Fotos sind nicht von unserem Hotel. Eines der Backsteinbauten beherbergt ein Restaurant, das Edi unbedingt besuchen wollte: das Steak-Lokal Hog's Breath. Nachdem Edi 1995 in Cairns das "beste Steak seines Lebens" im dortigen Hog's Breath gegessen hatte, war es für ihn ein Muss, ein Restaurant dieser Kette zu besuchen. Wir genossen dort köstliche Speisen und kehrten auch am Ende unserer Tasmanien-Reise noch einmal ins Hog's Breath zurück 😊😋👍.
 
Glückliches Schlemmen im Hog's Breath. Das gelbe Gebäude ist die denkmalgeschützte Hope and Anchor Tavern, 1807 erbaut und der älteste durchgehend lizenzierte Pub in Australien. Es hat seit 2023 einen neuen  Besitzer und befindet sich in Restaurierung.

26.2.: Fahrt von Hobart nach Strahan:
Hobart liegt an der Ostküste Tasmaniens, Strahan an der Westküste. Zwischen diesen beiden Punkten befinden sich viele wunderbare Möglichkeiten für Zwischenstopps. Ein paar davon haben wir genützt:

Fahrt durch das Derwent Valley: 
In New Norfolk suchten wir uns einen Hügel, von dem wir einen Blick auf den Derwent River werfen (und uns ein bisschen die Beine vertreten) konnten.
 

Hier gibt es  in allerschönster Umgebung Forellen- und Lachsteiche zu sehen - und im dazugehörigen Restaurant entsprechende Delikatessen zu verkosten. The Salmon Ponds ist die älteste Forellenzuchtstätte der südlichen Hemisphäre (gegründet 1861).
 
 
 
Wir staunten nicht schlecht, als wir in einem der Forellenteiche ein Schnabeltier entdeckten! 
 
Im Restaurant erfuhren wir, dass dieses Wildtier offenbar vom nahegelegenen Fluss hierher ausgewandert ist - vielleicht gefiel ihm die Atmosphäre besonders gut. Das könnten wir verstehen! Möglicherweise erkannte es auch die Ähnlichkeit seines Schnabels mit jenen der hübschen Augenbrauenenten (Anas Superciliosa) und fühlte sich mit ihnen verwandt. Oder das Schnabeltier frisst gerne das Fischfutter, das Besucher bei einem Automaten käuflich erwerben können. (Die Fische hingegen waren daran nicht so großartig interessiert 😉.)

Rechts oben und unten das erste Schnabeltier, das wir in Tasmanien sahen!
Hier verbrachten wir den größten Teil dieses Tages - allerdings hatten wir ursprünglich nicht ganz so viel Zeit dafür vorgesehen, wie unser Aufenthalt hier letztendlich benötigte 😉.
 

 
Als erstes unternahmen wir Wanderungen zu zwei Wasserfällen - den Russel Falls und den Horseshoe Falls - und gingen dann, weil es so schön war, auch noch den Tall Trees Walk entlang - wie der Name schon sagt, ein Wanderweg mit Bäumen von imposanter Größe und majestätische Erscheinung. Es handelt sich dabei um bis zu 400 Jahre alte Eukalyptusbäume, genannt Swamp Gums oder Riesen-Eukalyptus.
 

Danach begingen wir einen "strategischen Fehler" 😉: Wir dachten, wir hätten genug Zeit, um zuerst den Lake Dobson im Nationalpark zu besuchen und dann weitere interessante Orte auf dem Weg nach Strahan zu sehen. 
 
Die Dame am Info-Schalter sagte uns, die Straße zum Lake Dobson sei 16 Kilometer lang. Was sie jedoch nicht erwähnte, war, dass es etwa eine Stunde dauert, um diese holprige Straße zu befahren. Das bedeutet zwei Stunden für Hin- und Rückfahrt. Dadurch mussten wir die anderen geplanten Zwischenstopps streichen...
 
Aber wir erlebten hier auch etwas (in unseren Augen) Wunderbares: Auf der Straße zum Lake Dobson begegneten wir unserem ersten Echidna, auch bekannt als Ameisenigel (Tachyglossus) oder Schnabeligel - es überquerte in aller Gemütsruhe die Fahrbahn! 
 
(Vor Aufregung gelangen mir nur verwackelte Fotos, eines seht ihr unten.) Wie das Schnabeltier ist auch das Echidna ein eierlegendes Säugetier. Die in Tasmanien lebenden Echidnas gehören der Unterart der Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus) an.


Die Entstehungsgeschichte der Straße zum See
 
Der Lake Dobson selbst ist traumhaft schön - er glitzerte in der Sonne, als wäre er mit Edelsteinen besetzt. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf die Wanderung rund um den See, was ich sehr schade fand. Doch ich bin froh, dass wir dieses Juwel gesehen haben.


Die Weiterfahrt bis zu unserem Quartier auf den kurvigen Straßen war anstrengend. Wir brauchten vom Mount Field Nationalpark bis nach Strahan noch ziemlich genau drei Stunden mit bloß einem kurzen Zwischenstopp an dem blauen See, den ihr in der unteren Collage seht, und in dem sich schwarze Schwäne tummelten. (Es gibt in diesem Gebiet viele malerische Seen - der größte von ihnen ist der Lake St. Clair, der tiefste Süßwassersee Australiens).
 
Ich bedauere nichts - aber: Rückblickend würde ich mir selbst (oder euch) empfehlen, entweder in der Gegend des Mount Field Nationalparks oder beim Lake St. Clair eine Übernachtung einzuschieben. Denn auf der Strecke Hobart - Strahan hätte es sehr viel mehr zu entdecken gegeben und die Fahrerei wäre weniger stressig gewesen. Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" standen z.B. noch mehrere "Great short Walks" beim Lake St. Clair, der Franklin River Nature Trail oder die Frenchman's Cap Wanderung.
 
Wir benötigten dann noch einmal rund eine Stunde, bis wir ein Abendessen bekamen. Glücklicherweise hatte das  Hamer's Grill lange genug geöffnet - es war 19:53 Uhr, als wir dort einlangten, und wir waren bereits sehr hungrig und müde. (Die Uhrzeit kann ich von meinen Foto-Hintergrundinformationen ablesen 😉).

Wir waren extrem glücklich, als wir endlich Strahan erreichten und auch noch ein (sehr gutes) Abendessen bekamen. Und der Abendhimmel war eine hübsche Belohnung nach der langen Fahrt.
 
Unser Quartier war eine Selbstversorger-Hütte (siehe unten) in einer Anlage namens Sharonlee Strahan Villas.
 
Als wir abends bei unserer Unterkunft ankamen, war die Rezeption schon nicht mehr besetzt, aber zum Glück hing ein Zettel an der Tür, der uns darauf hinwies, welche der Hütten unsere war und dass der Schlüssel steckte. Und in der Hütte fanden wir einen Plan vor, von dem wir auch erfuhren, wo wir ein Abendessen bekommen konnten. Die Fotos unten entstanden teilweise am nächsten Morgen. Hier seht ihr auch unseren Leihwagen neben unserer Hütte.

Holzhäuschen wie diese scheinen in Tasmanien Tradition zu haben. Seht euch mal das schmucke Gebäude rechts in der Mitte an: Das ist die wohl entzückendste Polizeistation, die ich je gesehen habe!

27.2.: Fahrt von Strahan nach Cradle Mountain:
Morgens trafen wir die Rezeptionistin an - sie freute sich sehr, dass wir alles von ihr Vorbereitete gefunden und gut geschlafen hatten - und noch mehr freute sie sich darüber, dass wir Österreicher sind - denn sie liebt den Film The Sound of Music mit Julie Andrews 🎼😊🎶...
 
Nach dem Frühstück in einem kleinen Imbisslokal brachen wir gleich auf zu unserem nächsten Teilziel:
 
Die sehenswerten Wanderdünen liegen nördlich von Strahan an der Straße nach Zeehan inmitten von Regenwäldern und erstrecken sich mehrere Kilometer landeinwärts und 15 Kilometer entlang der Küste. Manche der Dünen sind 30 Meter hoch. 

Die Fußspuren unten links dürften vom Tasmanischen Teufel stammen.

Ankunft in Cradle Mountain:
Die Fahrt dauerte diesmal nicht so lange wie am Vortag. Zwei Stunden, nachdem wir die Henty Dunes verlassen hatten, kamen wir in unserer nächsten Unterkunft an: Peppers Cradle Mountain Lodge, wo wir für eine Nacht in einer dieser komfortablen Hütten wohnten. Wenn ich mich für einen einzigen Ort in Tasmanien entscheiden müsste, wäre es wohl hier gewesen. 
 
Die Lodge liegt direkt am Rande des zum Weltkulturerbe gehörenden Nationalparks Cradle Mountain - Lake St. Clair. Dass diese unberührte Landschaft bewahrt wurde, ist einem gebürtigen Österreicher namens Gustav Weindorfer zu verdanken. Bereits 1922 wurde der Nationalpark durch Weindorfers Bemühungen gegründet.    


Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" standen diverse Wanderungen - rund um den Dove Lake, auf den Marion's Lookout, zum Lake Lilla, wo man angeblich Wombats sehen kann. Doch so weit mussten wir gar nicht gehen: 
 
Rund um die Peppers Cradle Mountain Lodge gibt es ein paar idyllische Gewässer und verzaubert wirkende Waldwege. Wir sahen hier mehrere Wallabies und auch größere Kängurus sowie glücklicherweise auch insgesamt zwei Wombats, von denen einer uns sehr nahe herankommen ließ:

Der Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) ist eine Beutelsäugerart und der nächste Verwandte der Koalas.

Ich weiß nicht, ob ihr euch mein Glücksgefühl vorstellen könnt, wenn solch ein Tierchen direkt neben dem Spazierweg aus dem Gebüsch herauskommt, dort gemütlich schmaust - und dann noch ein Stück näher herauskommt:


Wir haben hier an einem einzigen Nachmittag unfassbar viel Schönes entdeckt - und die Wombat-Sichtung war noch nicht das letzte Highlight: In einem der Flüsse entdeckte Edi unser zweites frei lebendes Schabeltier!

Oben rechts ein Bennett-Wallaby, das vor uns über den Weg sprang, unten rechts das Schnabeltier 😍
 
Hier noch ein Blick auf Details unserer Unterkunft: In unserem Zimmer gab es einen kleinen Gaskamin, im Haupthaus einen offenen Holzofen *). Dort konnten wir auch unser Abendessen und Frühstück einnehmen.
 
*) Beides ist vor allem dann eine tolle Sache, wenn es kühler wird. Wir hatten in Craddle Mountain zwar angenehme Temperaturen, aber abends gönnten wir uns eine kleine "Wärme-Einheit" - und beim Frühstück wurde uns Gemütlichkeit am offenen Kamin geboten.

Oben links: Das war der Ausblick aus unserem Fenster. Unser Abendessen: Ich hatte einen Pie mit Pilzen, Edi einen Burger mit Pommes.

28.2.: Fahrt von Cradle Mountain nach St. Helens:
An diesem Tag ging's wieder zurück in Richtung Ostküste. Doch auf der Route hatte ich wieder ein paar Zwischenstationen eingeplant. 
 
Eine kurze Fahrt führte und nach Sheffield, die "Stadt der Wandmalereien". Davon zeige ich euch heute allerdings nur wenige Beispiele:


Was wir in Sheffield sonst noch gesehen und erlebt haben und wie unsere Reise weiterging, werdet ihr in Teil 2 meiner Tasmanien-Schilderungen erfahren. Ich freue mich, wenn ihr uns auch dann wieder begleiten wollt! 😊😎😘 (Und für alle, die sich fragen, ob es dann auch einen Tasmanischen Teufel zu sehen geben wird - ja, das ist eins der Tiere, auf die ihr euch im nächsten Teil freuen könnt!)



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Fotos: (wenn nicht anders angegeben) Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe
 Eure   T  r  a  u  d  e
 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 11. Mai 2024

Weltreise 2024 - 3. Station: Melbourne


>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
 
Hallo ihr Lieben!

Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag über den Rostrosen-Alltag nach der Reise. Heute geht es weiter mit meinem "Weltreise-Bericht" - kommt mit mir nach Melbourne, Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria.
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3. Station

22.-25.2.2024: Melbourne

Melbourne liegt am Yarra River. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 1835; ihren Namen erhielt sie 1837 nach dem damaligen Premierminister von Großbritannien, William Lamb, 2. Viscount Melbourne

Elisabeth, eine meiner Blogfreundinnen, die schon seit ein paar Jahren nicht mehr bloggt, schrieb einst: "Wenn ich die Wahl zwischen Sydney und Melbourne hätte, ganz klare Entscheidung für zweiteres." Sie begründete das unter anderem folgendermaßen: "Melbourne ist eine Stadt der Kunst und Kultur, man begegnet dieser überall, während Sydney sich mehr auf Business und Banken konzentriert hat, das kann selbst das Opernhaus dort nicht rausreissen."

 
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Schöne Abendstimmung am Yarra River nach einem Wolkenbruch (während dem wir in einem Chinalokal essen waren 😊💦👍). Ansonsten hatten wir in Melbourne nur trockenes Wetter.
  
 
Diese Aussage war mitverantwortlich dafür, dass ich nicht nur Sydney, sondern beide Städte sehen wollte. Wir sahen tatsächlich viel Kunst und sehr interessante Architektur in Melbourne! Doch wir waren an beiden Orten nicht lange genug, um Elisabeths Aussage bekräftigen oder widerlegen zu können. Ich denke, beide Städte haben ihren Reiz. (Von Melbourne haben wir allerdings mehr als von Sydney zu sehen bekommen, was teilweise mit dem besseren Wetter dort zu tun hatte... aber wie gesagt nur teilweise...)

Unten seht ihr Fotos von unserem letzten Frühstück in Sydney, von unserem Quantas-Flugzeug und unserem Melbourner Hotel. Ankunft in Melbourne um 12:35 nach gerade mal 1 Stunde 35 Minuten Flugzeit.

Weil unser Zimmer noch nicht fertig war, als wir ankamen, gab's einen Gratis-Drink an der Bar - und wegen der Verwirrung mit der Doppelbuchung bekamen wir einen zweiten Gratis-Drink 🍹🍸😉😋
 
 
Unser Hotel war das Mercure Melbourne Albert Park mit dem futuristisch wirkenden Treppenhaus. Mit diesem Hotel gab es einige Verwirrung: Wenn ihr auf die untere Bildschirmkopie schaut, werdet ihr erkennen, was ich meine: Es gibt wie gesagt das Mercure Melbourne Albert Park, ein Viersterne-Hotel, aber es gibt auch das Pullman Melbourne Albert Park, ein Fünfsterne-Hotel mit derselben Adresse: 65 Queens Road! Die Rezeptionisten sind für beide Hotels zuständig. Wir gerieten an einen Rezeptionisten, der darauf bestand, dass wir eine Doppelbuchung hätten, sowohl im 4- als auch im 5-Sterne Hotel. 

Wir wissen bis heute nicht, was da genau schief gelaufen ist, jedenfalls klärte unsere Reisebüro-Tina das mit dem Veranstalter (FTI) und die versicherten uns und dem Hotel, dass wir keine Doppelbuchung hätten und das Mercure das richtige Hotel sei.

Das war aber nicht das einzige Problem, das wir in Melbourne hatten. Das Mercure Hotel war nämlich etwas weit vom Zentrum entfernt. Das hätte uns nicht weiter gestört, denn es hatte schöne große Zimmer und die City war mit der Straßenbahn gut erreichbar. 

ABER - und das erfuhren wir leider auf die harte Tour*) - es war zu weit entfernt von der Innenstadt, um von den Ausflugs-Bussen 🚌 angefahren zu werden!

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*) Ich ziehe diesen Teil unserer Melbourne-Geschichte jetzt der Einfachheit halber vor: 
Wir hatten ursprünglich zwei Ausflüge ab Melbourne gebucht. Der erste - Great Ocean Road Full Day Tour - sollte am 23. Februar stattfinden, der zweite - Philip Island Day Tour - am 24. Februar. Laut unserem Voucher, den FTI ausgestellt hatte, sollten wir um 8 Uhr morgens vom Hotel abgeholt werden.
 
Also warteten wir am 23. Februar vor unserem Hotel auf den Tourbus, doch der kam nicht. Als uns die Wartezeit zu lange erschien, baten wir einen Hotel-Mitarbeiter, beim Tour-Veranstalter anzurufen. Auf diese Weise erfuhren wir, dass die Informationen, die wir erhalten hatten, falsch waren
 
Vom Mercure Melbourne Albert Park werden niemals Touristen per Tourbus abgeholt. Solche Abholungen finden nur von Hotels im Zentrum statt - und siehe da, es gibt auch im Zentrum von Melbourne noch ein Mercure Hotel.  (Aber die Adresse auf dem Voucher war eindeutig die von unserem Hotel...)
 
Und an dieser Stelle möchte ich nun zwei Mitarbeiter des Hotels absolut lobend erwähnen - der eine war  ein sehr engagierter und sonniger Rezeptionist - ich glaube mich zu erinnern, dass er Manny hieß (was wohl die Abkürzung eines längeren indischen Namens war). Manny war derjenige, der uns vor allem hinsichtlich der Sehenswürdigkeiten, Erreichbarkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Orten mit guten Restaurants in Melbourne beriet, und man hatte dabei wirklich den Eindruck, dass er das gerne tat und sich dabei auf die Persönlichkeit der Gäste einstellte.

Der andere war der Chief Concierge Rhett Constantine. Er versuchte wegen unseres gescheiterten Ausflugs tatsächlich, das Unerreichbare zu erreichen, indem er geduldig, empathisch und unermüdlich für uns herumtelefonierte und zwischendurch immer wieder auf dem Laufenden hielt. Leider konnte er es nicht mehr schaffen, dass wir beide Ausflüge in unserer kurzen Melbourne-Zeit erleben konnten, aber es gelang ihm, dass wir den (eigentlich längst ausgebuchten) Great Ocean-Road-Trip am nächsten Tag nachholen konnten. 
 
Somit verzichteten wir auf die Philip Island Tour, die eigentlich am 24.2. stattgefunden hätte und die vor allem wegen der Little Blue Penguins interessant für uns war. (Diese Tour hätte um 14:00 Uhr begonnen und bis 23:30 gedauert, weil die Zwergpinguine erst bei Dämmerung oder Dunkelheit an Land kommen. Wir hofften auf andere Chancen, diese Tiere zu sehen, denn wir wussten, dass auf unserer Reise noch Orte liegen würden, wo Zwergpinguine nisten. Dass das nicht klappte, steht auf einem anderen Blatt... Den Preis für die entfallene Tour bekamen wir natürlich refundiert.)

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Nun, betrachten wir das Positive dieser Sache: Wir hatten nun mehr Zeit, um uns Melbourne anzusehen, nämlich sowohl den restlichen 22. als auch den 23. Februar. Ich zeige euch, was wir an diesen beiden Tagen alles von der Stadt gesehen haben:

22. und 23.2. - Streifzüge durch Melbourne:
Wir gingen (aufgrund eines Tipps von Manny) an beiden Tagen in Chinatown essen, einmal chinesisch bei Mr. Bo - schmeckte uns sehr gut dort und auch das Personal war ausgesprochen freundlich - einmal japanisch, das sah toll aus in den Holzschüsseln, war aber nicht so gut gewürzt. (Am 3. Tag gingen wir nach dem Ausflug - aus Zeitknappheit und Hunger - zu KFC essen. Normalerweise vermeiden wir solche Fastfoodketten, aber es war okay.)
 
Die Gebäude links sind die St Paul’s Cathedral (oben) und das Manchester Unity Building. Unten rechts Frau Rostrose in einem ihrer leichten Standdard-Reise-Outfits.

Unten seht ihr eines der Wahrzeichen von Melbourne - die  Flinders Street Railway Station (Neubau frühes 20. Jahrhundert). Rechts unter der Jugendstilverzierung die berühmten Uhren des Bahnhofs, die schon aus dem Jahr 1860 stammen. Mehr darüber HIER (deutsch) und HIER (englisch). Einen Uhrturm besitzt der Bahnhof seit 1883 (siehe Foto rechts unten).

Links unten zu sehen ist die Sandridge Bridge mit der mobilen Skulptur The Travellers von Nadim Karam - mehr darüber HIER sowie HIER (deutsch) und HIER (englisch). Entlang der Brücke, zwischen Skulpturen und Fußgängerweg, informieren 128 Glastafeln über Australiens Ureinwohner und Immigranten. 2007 zerstörte Vandalismus 46 Tafeln, deren Reparatur nahezu 300.000 Aussie-Dollar kostete.


Noch mehr Kunst und interessante Architektur in Melbourne gibt's in der nächsten Collage zu sehen. Die attraktive Glasgewölbedecke gehört zu The Block Arcade (1893) - eine der schönsten Einkaufspassagen des späten viktorianischen Zeitalters.

Die Skulptur Ophelia - ein farbenfrohes Mosaik im Picasso-Stil von Deborah Halpern - wurde 1996 zum Gesicht einer Tourismuskampagne in Melbourne gewählt. Mehr zu Künstlerin und Kunstwerk HIER und HIER (beides englisch).

The Guardians / Die Wächter - sind zwei farbenfrohe Skulpturen an der Southbank, geschaffen 1997  vom Australischen Bildhauer Simon Rigg aus italienischem Marmor und mit Keramikfliesen verkleidet.

Das orientalisch anmutende Gebäude in dieser und der nächsten Collage ist das 1929 erbaute Forum Theatre.

Oben rechts ein Detail der Skulptur The Traveller auf der Sandridge Bridge: Eines der auf den Glastafeln genannen Ländern ist AUSTRIA, unser Heimatland. (Einst spielten auch auch meine Eltern mit dem Gedanken, nach Australien oder Kanada auszuwandern, um dort ein neues Leben anzufangen, aber dann kam mein Bruder zur Welt und sie wollten es mit einem Kleinkind lieber doch nicht wagen. Vielleicht wäre ich jetzt eine Aussie? Oder ich wäre niemals zur Welt gekommen?)

Oben links: Das Stadtwappen Melbournes mit dem Lateinischen Motto  'Vires Acquirit Eundo' - „Wir erwerben Kraft, während wir gehen“; oben rechts und unten links weitere Ansichten des Forum Theaters; unten rechts: die Docklands, Melbournes moderne Hafencity

 Murals bei den Docklands, leider weiß ich nicht, wer die Künstler sind. Ich liebe vor allem das mittlere Bild der alten Frau. Es erinnert mich an meine Mutter - vergleicht vor allem DIESES Foto links oben.

In Melbourne gibt es jede Menge Street Art zu entdecken. Hier nur ein paar Beispiele - weitere werden folgen. Auf die Murals an den Pier-Absperrungen (oben) stießen wir, während wir eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 35 unternahmen. (Diese City-Line ist gratis, allerdings zuweilen auch hoffnungslos überfüllt. Also raus aus der Tram, Murals fotografiert - und dann gönnten wir uns ein Getränk in der Hafencity 😊🍷)


Street Art in der Hosier Lane: Angeblich ist die etwas versifft wirkende (und ebenso riechende), mit Graffiti übersäte Gasse der Mittelpunkt der Straßenkunstszene Melbournes. Die Lane ist beliebt für Fotoshootings von Touristen, aber auch von Hochzeitspaaren - und wird manchmal auch als „Übungsgasse“ bezeichnet, weil hier jeder seine Spuren hinterlassen kann.


Wir spazierten auch durch einige der schönen Parkanlagen in Melbourne. In den Kings Domain Gardens gibt es am Eingang des Sidney Myer Music Bowl ein auffälliges Wandgemälde zu besichtigen. Das ausdrucksstarke Aborigines-Mural - gemalt von Street-Artist Matt Adnate - hat mich schwer beeindruckt. Von diesem Künstler gibt es HIER noch mehr zu sehen, und HIER geht's zu seiner Website mit einem Entstehungsvideo des Murals. Das von Adnate gemalte Werk zelebriert die Schönheit der kulturellen Leistung der First Nations. 

Leider werden Australiens Ureinwohner auch in Zukunft kein größeres politisches Mitspracherecht erhalten, wie aus einer Volksbefragung im Oktober 2023 hervorgeht. Obwohl der Großteil der Bevölkerung zunächst zu einem «Ja» tendiert hatte, sprach sich beim sogenannten Voice-Referendum die Mehrheit der Wahlberechtigten gegen das Vorhaben aus, den Aborigines mehr Rechte zu geben. (Die konservative Opposition hatte in den vorangegangenen Monaten massiv Stimmung gegen die Pläne gemacht und die Meinung im Land gedreht.) Auch einige Indigene lehnten das Vorhaben ab, teilweise weil es ihnen nicht umfassend genug erschien... (Quelle: KLICK)

Wie ihr seht, halte ich die Flagge der Aborigines hoch. Mehr über die Flagge könnt ihr HIER und HIER lesen. Ein indigener Mann hielt im Park offenbar eine Feuer-Zeremonie ab. 


Unten: Der Shrine of Remembrance zählt zu den besonderen Sehenswürdigkeiten in Melbourne - es dient als Gedenkstätte für alle Australier, die Kriegsdienst leisteten.

 

Nächste Collage: Details der Blumenuhr in den Queen Victoria Gardens.

Die Statue Die Hand Gottes von Carl Milles kenne ich aus Stockholm, denn im Jahr 1985 habe ich viele begeisterte Stunden im dortigen Millesgården verbracht! Ich war ganz verblüfft, dieser Figur in Melbourne zu begegnen - bis ich gelesen habe, dass es offenbar mehrere dieser Bronzestatuen gibt, die beispielsweise in Tokio, Melbourne und Peking zu sehen sind.

Bei den weißen Vögeln handelt es sich um Kakadus der Corella-Art, vermutlich um Nacktaugenkakadus. Davon waren ganze Schwärme im Park unterwegs.  

Der schwarzweiße Vogel ist ein Stelzenmonarch (Grallina cyanoleuca).


In der folgenden Collage gibt es abermals schwarz-weiße Vögel zu sehen - es handelt sich um Flötenkrähenstare aka Australische Elster (Gymnorhina tibicen); sie sind aber nicht näher mit den hiesigen Elstern verwandt. HIER und HIER findet ihr interessante Informationen über diese Vögel. Manchen von euch sind die Australian Magpies vielleicht durch das Buch Penguin Bloom bekannt (oder durch seine herzerwärmende Netflix-Verfilmung) - die wahre Geschichte eines jungen Flötenkrähenstars, der einer querschnittgelähmten Frau wieder neuen Lebensmut gab.

 🐧🐧🐧

Apropos "Penguin": Mr. Constantine, der Chief Concierge unseres Hotels, gab uns den Tipp, abends kurz vor Sonnenuntergang zum St. Kilda Pier zu gehen. Er meinte, es gäbe zwar keine Garantie, aber da wir schon unseren Zwergpinguin-Ausflug versäumt hatten, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, doch noch welche zu sehen.

Leider konnten wir (obwohl wir lange warteten und uns an verschiedenen meiner Meinung nach infrage kommenden Stellen umsahen), keine Zwergpinguine entdecken, sondern nur Möwen, Blässhühner und ... Kitesurfer:

 

Das Ganze sah ziemlich cool und spannend aus - aber um ehrlich zu sein: Wäre ich ein 🐧 Zwergpinguin, würde ich hier nicht an Land kommen wollen... Außerdem hielten sich manche Leute nicht an das "Hunde-an-die-Leine"-Gebot, das dort am Strand galt - und Hunde sind definitiv eine Bedrohung für die Pinguine 😔👎.

Ein Schild wies darauf hin, dass der St. Kilda Pier erneuert und dabei auch auf den Schutz der Little Blue Penguins geachtet wird. Hoffen wir, dass diese Maßnahmen wirklich etwas bringen...

24.2. Great Ocean Road Full Day Tour:
Endlich war es so weit, dass wir den verbliebenen Ausflug ab Melbourne unternehmen konnten. (Wir mussten dazu frühmorgens in die Innenstadt zum Immigration Museum fahren, wo einer der Abholpunkte war.) Diese 12-Stunden-Bus-Tour ist eine Reise entlang einer der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt
 

 
Aber wenn man einen so langen Ausflug unternimmt, beginnt man am besten mit einem Frühstück. Jedenfalls hielt der Tourbus zunächst an einem Ort, an dem wir uns ein süßes zweites Frühstück gönnen konnten 😉  - bei der Great Ocean Road Chocolaterie & Ice Creamery
 
Dort begegneten uns auch einige der hübschen Rosakakadus (Eolophus roseicapilla) - leider war die Kamera im Bus geblieben und ich hatte bei dieser Rast nur das Smartphone dabei. Ich konnte gerade noch einen einzigen Kakadu aus einiger Entfernung fotografieren.
 

 
Memorial Arch:
Dieser denkmalgeschützte Torbogen markiert den Beginn der Great Ocean Road und erinnert an die 3000 heimgekehrten Soldaten, die 1919 mit dem Bau begannen. Er steht als Tribut an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten und bot den Veteranen Arbeitsplätze.


Unten seht ihr Edi und mich vor dem Arbeiterdenkmal und außerdem bei verschiedenen anderen Stopps entlang der Küstenstraße. Das Wetter wurde während des Verlaufs der Tour immer besser und wärmer 🌞. In der folgenden Collage links unten seht ihr auch unsere sympathische Busfahrerin / Tourguide Vicky.


 

Otway Ranges:
Als nächstes machten wir im Great Otway Nationalpark Halt, wo wir ein Stück des dortigen Regenwaldes mit jahrhundertealten Eukalyptusbäumen und üppigen Baumfarnen erkunden konnten.

Shipwreck Coast / Loch Ard Gorge: 
Dann kamen wir an jenen Teil der Küste, der für viele zum Schicksal wurde. Denn zwischen Port Fairy und Cape Otway gab es Hunderte Schiffbrüche. Eines der bekanntesten Schiffe ist wohl die Loch Ard - nach diesem Schiff ist die malerisch wirkende Felsenbucht benannt, die ihr in der folgenden Collage sehen könnt. (Diese befindet sich im Port-Campbell-Nationalpark - die Gebühren für die verschiedenen Nationalparks waren im Tourpreis enthalten.)

 
Der Klipper lief im Jahr 1878 kurz vor dem Ende der dreimonatigen Schiffsfahrt von Großbritannien nach Melbourne im Nebel auf Grund und sank. Von den 54 Personen an Bord der Loch Ard überlebten nur zwei - der Schiffsjunge Tom Pearce und die Irin Eva Carmichael, beide 18 Jahre alt. Wenn ihr die Geschichte der beiden lesen oder Fotos von ihnen sehen wollt, findet ihr beides HIER. (Rechts oben könnt ihr auf der verlinkten Seite die Sprache auswählen.)

Der Island Archway, ein natürlicher steinerner Bogen an der Shipwreck Coast, stürzte im Juni 2009 ein; es sind nur noch zwei einzelne Felsenpfeiler zu sehen. Diese beiden Pfeiler wurden nach den einzigen Überlebenden dieser Schiffskatastrophe Tom and Eva benannt.
 
 
 

An dieser Stelle ein paar Worte zum Besucherzustrom, damit ihr keine unrealistischen Vorstellungen bekommt: Auch wenn ihr auf meinen Fotos keine Touristen, sondern nur Felsen seht, fallen all diese Sehenswürdigkeiten unter "extrem gut besucht"! Das heißt, die Parkplätze sind rappelvoll, und auch auf den Wegen zu den jeweiligen Naturschönheiten ist einiges los. Usprünglich hätten wir die Apostel noch vor der Shipwreck Coast besuchen sollen, doch Vicky musste, um dem großen Trubel auszuweichen, unsere Route etwas abwandeln.

Wie auch immer, wir waren glücklich, denn beinahe wäre dieser Ausflug für uns ins Wasser gefallen. Und wir hatten letztendlich soo traumhaftes Wetter und einen soo tollen Blick auf die Landschaft 😎🌞😍!

 
 
Zwölf Apostel:
Der Besuch jener Formation aus Felssäulen, die heute als Zwölf Apostel bekannt ist, war der Höhepunkt und Abschluss unserer Tour. Diese ist 7 km vom Loch Ard Gorge entfernt und befindet sich ebenfalls im Port-Campbell-Nationalpark
 
Die durch Erosion entstandenen Felsgebilde wurden früher The Sow and the Piglets (deutsch: Die Sau und Schweinchen) genannt. Vermutlich kam der heutige Name in den 1950er Jahren auf, obwohl es schon damals keine zwölf, sondern nur neun Felsensäulen gab - inzwischen sind es nur noch acht. Aufgrund des natürlichen Erosionsprozesses stürzen immer wieder Felsen in sich zusammen. Das "Felshäufchen", das ihr im Vordergrund seht, war ursprünglich ein 50 m hoher Felsen, der im Juli 2005 einstürzte.
 
Das Foto unten links zeigt eine Luftaufnahme, bei der man einen Gesamtüberblick über die "Apostel" bekommt. Diese Aufnahme habe allerdings nicht ich gemacht, ich habe sie beim Hubschrauber-Flughafen von einem Plakat abfotografiert 😉😎

Am nächsten Morgen ging unsere Zeit in "Festland-Australien" zu Ende - wir flogen weiter nach Tasmanien, einem meiner lang ersehnten Traum-Ziele. Und es war wirklich traumhaft dort - ich hoffe also, ihr kommt auch beim nächsten Reiseberichts-Kapitel wieder vorbei!

 

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Fotos: (wenn nicht anders angegeben) Herr und Frau Rostrose
So long & all the best
 Eure   T  r  a  u  d  e