Wie schön, dass ihr Freude am virtuellen Mitreisen durch "Tassie" in Teil 1 hattet - heute geht es weiter mit unserer Erkundung der wunderschönen Insel!
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
Die Wiederbelebung funktionierte! Ich habe gelesen, dass es inzwischen bereits rund
200 Wandgemälde in und um Sheffield gibt, die jährlich rund 220.000 Besucher anziehen. Zwei dieser Besucher waren Edi und ich 😉. Wir haben natürlich längst nicht alles Murals gesehen, aber doch einen beachtlichen Teil. Davon zeige ich euch heute nur wenige und habe euch im vorigen Post ebenfalls welche gezeigt. Wenn ihr noch mehr Sheffield-Murals wollt, könnt ihr z.B. HIER und HIER eine Auswahl sehen. (Und ich werde vermutlich auch ab und zu noch welche in meinem Blog zeigen.)
Als wir die Ortschaft durchstreiften, sahen wir vor einem Café schon aus einiger Entfernung einen Mann mit einem Tier sitzen, das wir zunächst für einen sehr großen Hund hielten. Beim Näherkommen stellte sich heraus, dass der "Hund" ein Alpaka ist 😍! Ich durfte den süßen Kerl namens Pedro auch streicheln - er mag das gerne - und ich war sofort in ihn verliebt!
Gleich neben dem Café gibt es ein Mural, das den Mann mit seinem Alpaka und einem Kakadu zeigt. |
Inzwischen habe ich ein bisschen recherchiert und weiß nun, wer der "Alpakamann" ist: Er heißt Ludo Mineur und ist nicht nur ein Sheffielder Original, sondern auch ein bekannter Umweltaktivist. Er setzt sich für Naturschutz, Abfallvermeidung und nachhaltige Lebensweisen in der Region ein. Und natürlich kommt man mit einem süßen Alpaka an der Leine besonders leicht mit anderen Menschen ins Plaudern über diese wichtigen Themen. (Ich finde, die Sheffielder machen einiges richtig in Sachen Marketing 😉.)
Unten noch ein paar weitere Impressionen aus Sheffield - ein schöner Vorgarten, in dem üppigst die Dahlien blühten, ein Mural mit zwei tierischen Insel-Symbolen - dem ausgestorbenen "Tasmanischen Tiger" und dem "Tassie Devil" - und noch ein paar weitere Wandmalereien, die die Natur und die Geschichte des Ortes zeigen. Einen süßen Hund, der sich ebenfalls gern kraulen ließ, fand ich auch noch vor dem Café 😁
In einiger Entfernung flussaufwärts befindet sich ein ehemaliges Wasserkraftwerk, das im Dezember 1895 in Betrieb genommen wurde und Launceston mit Elektrizität belieferte. Es wird angenommen, dass Launceston die erste Stadt südlich des Äquators war, die mit Strom beleuchtet wurde.
Edi und ich bei und auf der Alexandra Suspension Bridge - und bei der Pfauen-Beobachtung (mal beobachteten wir die Pfauen, dann sie uns 😉😀) |
Ankunft St. Helens (bzw. in der nahegelegenen Ortschaft Scamander):
Hier befand sich unsere nächste Unterkunft, das Scamander Beach Hotel Motel. Die Fotos vom Strand, die ihr unten seht, enstanden am Ankunftstag - und weitere Bilder am nächsten Morgen beim Frühstück in einem kleinen Imbiss in der Nähe des Hotels.
Hier befindet sich offenbar ein Brutgebiet für manche Wasservogelarten, allerdings waren wir dafür in der falschen Jahreszeit unterwegs. |
Es heißt, dass ein Kapitän dem Gebiet seinen Namen gab, als er die Feuer der tasmanischen Ureinwohner
an den Stränden sah - ebenso könnte aber auch die faszinierende Färbung der Felsen zur Namensgebung beigetragen haben: Die Bay of Fires, die lt. ‘Lonely Planet’ zu den schönsten Küsten der Welt zählt, ist nämlich nicht nur bekannt für ihr blaues
Wasser und weiße Strände, sondern auch für ihre orangefarbenen Granitfelsen. Die kräftigen Orangetöne entstehen durch Flechten, die auf dem Gestein wachsen.
Aber auch sonst ist dieser Küstenabschnitt einen Besuch wert - und manche der Felsen sind dort genauso orange gefärbt wie an der Bay of Fires!
Es gab an der Küste von Bicheno auch einige Tiere zu sehen - außer den allgegenwärtigen Möwen tummelten sich auf mehreren kleinen Felseninseln schwarzweiße Vögel, die wir auf den ersten Blick für Pinguine hielten. Bei näherer Betrachtung mit dem großen Teleobjektiv handelte es sich aber um Elsterscharben (Phalacrocorax varius), die zur Familie der Kormorane gehören. Robben sahen wir ebenfalls auf einigen Felsen.
- Das kleine, gut getarnte Vögelchen in der unteren Collage links, das mir nur ein rasches Foto erlaubte, ist ein Graumantel-Brillenvogel (Zosterops lateralis, engl. silvereye oder wax-eye).
- Neben einem großen orangefarbigen Felsen wirkt Frau Rostrose noch kleiner, als sie ohnehin schon ist - aber immerhin passt sie farblich gut dazu 😉😎.
- Wie die gelbe Blume heißt, konnte ich leider nicht herausfinden, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es sich um einen Korbblütler (Asteraceae) handelt.
- Neben einem Spazierweg wollte ein Echidna im Gebüsch verschwinden - Edi konnte gerade noch seine Rückenansicht 😉 fotografieren.
- Bicheno ist auch für köstliche fangfrische Muscheln, Langusten, Garnelen, Austern etc. bekannt. Wir teilten uns im Lobster Shack eine Meeresfrüchteplatte und wurden davon mehr als satt.
- Die gelbe Frucht ist ein Nachtschattengewächs namens Solanum lacinatum - auch bekannt als Känguru-Apfel oder Poroporo. Die reifen Früchte sind für den Verzehr durch Menschen geeignet.
Fahrt nach Hobart:
Dann ging es unserem letzten Tasmanischen Ziel entgegen - der Hauptstadt Hobart. Wie schon in anderen Regionen fuhren wir auch hier an verschiedenen landwirtschaftich genutzten Gebieten vorbei - siehe Collage oben rechts. Im Osten der Insel wird bevorzugt Weinbau betrieben, aber es gibt auch (wie in vielen anderen Tasmanischen Gegenden) jede Menge Schafe und Rinder auf weitläufigen Weideflächen. Und natürlich gab es malerische Küstenorte wie zum Beispiel Swansea: Hier machten wir eine Pause, tranken Kaffee und ich bewunderte zudem die schönen Töpferwaren im Artifakt Gallery and Cafe. (Das Kaffeetassen-Mural in der folgenden Collage links stammt ebenso von dort!)
Wie schon weiter oben gibt es auch hier wieder einige Getränke und Trinkgefäße 🍷🍸🍹für Elizabeth's T Stands For Tuesday |
Die übrigen Fotos in der vorigen Collage (und in der folgenden) stammen schon von Hobart. Hier wohnten wir wieder im Vibe Hotel Hobart. Ihr seht in der unteren Collage einige Impressionen von diesem Hotel und dem (sehr wohlschmeckenden) Frühstück, das wir dort bekamen*). Unser Abendessen nahmen wir an einem der Tage abermals in Edis Lieblings-Steak-Lokal Hog's Breath ein, und einmal waren wir italienisch essen.
*) Mich begeisterte vor allem der French-Toast mit Beeren 😋
Wombat Tessa erwies sich als extrem süß und kuschel-freudig 😍 |
Wombats hingegen darf
man gegen Extra-Bezahlung in einer Kleingruppe für 10 Minuten näher kennenlernen und
auch streicheln. Dafür haben wir uns jedoch nicht angemeldet und ich war
mir auch nicht sicher, ob es dem Wombat gefallen würde.
Als ich dann die Kleingruppe gesehen habe, wurde mir klar, dass zumindes dieses Wombat-Mädchen namens Tessa es liebt, gestreichelt zu werden. Das sah so entzückend aus - ich wollte aber keine fremden Privatpersonen filmen. Auf dem Video seht ihr daher die Szene danach, als die kleine Tessa von einer Bonorong-Angestellten an Tessas Pflegerin Robin übergeben wurde.
Tessa schmiegte sich auch danach ständig an Robins Beine (siehe untere Collage). Ich weiß nicht ob ihr nachvollziehen könnt, wie sehr ich diese Frau um ihren Job beneidet habe! Andererseits erzählte Robin, dass Tessa, sobald sie etwas älter ist, wieder ausgewildert wird (und dass sie kurz darauf vergessen haben wird, dass sie Robin jemals kannte...) - ich glaube nicht, dass ich diesen Teil des Berufs gut aushalten könnte. Aber jene Wildtiere in Bonorong, die aufgepäppelt oder gesundgepflegt wurden und die keine bleibenden Behinderungen haben, werden allesamt wieder sanft in die Wildnis entlassen... und kommen laut der Pflegerin üblicherweise auch gut damit klar.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist bei den Bonorong-Beutelteufeln keiner dabei gewesen, der wieder ausgewildert werden kann. Mindestens einer von ihnen wurde aus dem Beutel der totgefahrenen Mutter gerettet (wie es auch bei einigen anderen der Bonorong-Tieren der Fall ist). Man will wohl auch verhindern, dass sie in Gefahr geraten, an der grausamen Beutelteufel-Seuche DFTD zu erkranken - einem infektiösen Gesichtstumor, der die gesamte Population gefährdet.
Auch die zwei Echidnas, die im Bonorong leben, werden hier für immer bleiben: Eines ist durch einen Autounfall erblindet, dem anderen wurde von einem Hund ein Hinterbein abgebissen. Aber die beiden scheinen sich im Sanctuary wohl zu fühlen.
Edi und "seine" Kängurus, darunter Tessa beim Schmusen mit Robins Bein, Kookaburra, Hühnergans, Tassie-Teufel, rechte Seite nochmals ein Teufelchen, ein Känguru, (das blinde) Echidna, fluffiger Noisy Miner (Weißstirnschwatzvogel - Manorina melanocephala), zwei Eulenschwalme (Podargus strigoides), aufgrund des breiten Schnabels auch Froschmaul genannt. |
Oben und unten seht ihr noch ein paar weitere der Bonorong-Tiere. Besonders lustig finde ich oben das Foto von Edi mit der Känguru-Gruppe - er sieht da aus, als wäre er ihr Lehrer und die Kängurus die mehr oder weniger aufmerksamen Schüler 😉.
Bis auf die hinlänglich bekannten Tiere seht ihr hier den hübschen Imbissstand (in dem es ausschließlich vegane Speisen und Getränke gibt - wir gönnten uns Kaffee mit Hafermilch und einen kleinen Chocolate Mud Cake), einen Schwarzen Kakadu, zwei Moschusloris, einen Gelbbrustara, den Kopf eines Großen Emus, einen Rosellasittich. |
MONA - Museum of Old and New Art:
Nachdem wir Abschied von den Tieren im Bonorong genommen hatten, suchten wir noch dieses letzte touristische Ziel in Hobart auf. Das MONA ist das größte privat finanzierte Museum Australiens. Es gewann 2012 den Australian Tourism Award für die beste Neuentwicklung und ist eine wichtige Attraktion Tasmaniens.
Das Museum zeigt eine wilde und äußerst schräge Mischung antiker, moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung von David Walsh. Walsh ist ein australischer Profi-Glücksspieler, Kunstsammler und Geschäftsmann, der mit einem von ihm entwickelten System bei Sportwetten ein Vermögen gewann. Dieses investierte er in seine Kunstsammlung und schließlich in das MONA. Er nannte das Museum einmal ein „subversives Disneyland für Erwachsene“ - ich glaube, diese Beschreibung trifft es ganz gut 😁😉
Es gibt hier sogar das Kunstwerk eines Österreichers zu sehen - einen "Fat Car" von Erwin Wurm! |
Zum Abschluss meines heutigen Tasmanien-Posts zeige ich euch nun noch die Schwarzen Schwäne und die Enten, die im Derwent River nahe des MONA leben und nach Nahrung suchen. Auf der Zufahrtsstraße zum Museum gibt es ihretwegen freundlicherweise eine Temposchwelle und ein Hinweisschild.
Damit gingen unsere Tasmanien-Tage zu Ende. Wir verließen diese Insel der Träume am nächsten Tag mit einem lachenden und einem weinenden Auge - denn einerseits hatten wir hier eine wunderbare Zeit verbracht und wären durchaus noch gerne etwas länger geblieben, andererseits lockte ein weiteres Traumziel - Neuseeland! Seid ihr wieder dabei, wenn ich euch in meinem nächsten Reiseberichtskapitel über unsere erste Zeit auf Neuseelands Nordinsel erzählen werde? Darüber würde ich mich sehr freuen!
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