Samstag, 20. Juli 2024

Weltreise 2024 - 6. Station: Neuseeland Südinsel (Teil 1)

>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
   
Kia Ora, ihr Lieben!

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Vielen Dank für eure tollen Kommentare zu meinen Schilderungen von unseren Wachau-Tagen von Anfang Juli 2024. Mehr über den aktuellen Sommer erzähle ich euch demnächst. Kehren wir wieder in den März dieses Jahres zurück: In meinem vorigen Weltreise-Kapitel war ich mit Herrn Rostrose von der Nord- zur Südinsel Neuseelands unterwegs, und wir unternahmen auch schon eine erste Wanderung in der Gegend von Nelson.

Aber eine Routenübersicht über diese Reiseetappe bin ich euch bisher schuldig geblieben. Das ändere ich nun: 


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13.3. Von Nelson nach Kaikoura:
Wie ihr auf der Routenübersicht seht, kehrten wir von Nelson wieder zur Ostküste zurück. 
 
Das würde ich heute anders planen. Entweder mehr Tage in Nelson, um den Abel Tasman Nationalpark zu erkunden - oder nach der Ankunft mit der Fähre stressfrei eine Nacht in Picton, am nächsten Tag nach Kaikoura und dort eine Nacht mehr. Diese Variante hätte besser zu unserem Roadtrip mit engem Zeitkorsett gepasst. Außerdem können wir rückblickend sagen, dass es uns in Kaikoura so gut gefallen hat, dass wir gerne länger geblieben wären. Aber das weiß man vorher natürlich nie so genau.

Die Aussicht vom Queen Charlotte Drive (siehe oben rechts und unten links) war jedenfalls beeindruckend, und die hätten wir bei der Alternativ-Variante versäumt. (Und der Ausflug am Vortag war ja auch sehr fein!)
 
Schade, dass der Himmel nicht so herrlich blitzblau blieb! Als wir an der Ostküste ankamen, war die Landschaft nebelverhangen.


Unsere Unterkunft in Kaikoura (für leider nur eine Nacht) war das Bendamere House B&B und wir fanden es trotz des eher durchwachsenen Wetters einfach schön dort! 

Die Gastgeber sind äußerst nette und aufmerksame Menschen, unser Zimmer war geräumig, gemütlich eingerichtet und sauber (mit Meerblick 🤩), der Garten eine Pracht und am nächsten Tag wurden wir im Haupthaus von der Herrin des Hauses mit einem traumhaften Frühstück verwöhnt. Der Herr des Hauses wiederum führte uns am Ankunftstag auf dem Grundstück herum uns meinte (beinah entschuldigend), dass leider gerade keine gute Fernsicht sei - normalerweise würde man beim Blick übers Meer in der Ferne die Berge sehen. 

In der unteren Collage könnt ihr auf den Fotos vom nächsten Tag erkennen, dass es nicht so nebelgrau blieb:


Seit etwa Mitte der 1980er kommen Reisende vor allem nach Kaikoura, um Wale, Delfine, Seeelefanten, Seeleoparden, Seebären und Seevögel zu beobachten.

Kaikoura war einst ein Walfang-Ort - als Wale 1978 in Neuseeland gesetzlich geschützt wurden, ging es mit dem Dorf zunächst wirtschaftlich bergab. Doch dann verschrieb man sich dem Öko-Tourismus - und es ging wieder bergauf.

Auch viele der Murals in Kaikoura hängen mit Walen oder einfach mit dem Meer und manch einem anderen heimischen Tier zusammen.

Sehr witzig fanden wir auch das äußerst zutreffende "Warteschlangen-Mural" auf einem Toilettengebäude. Es gibt weltweit zu wenige Toiletten, die entweder geschlechtsneutral oder für Damen sind

 
Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" stand unter anderem Whale-Watching; bei der schlechten Sicht an diesem Tag wäre das aber vermutlich nur Geldverschwendung gewesen, und wir hatten 2017 in Island ohnehin schon eine kaum zu übertreffende Walbeobachtungsfahrt gemacht.  
 
Doch unser Zimmerwirt hatte keinen Zweifel, dass wir an der Küste "Tausende von Robben" sehen würden und beschrieb uns den Weg zur Robbenkolonie. Er behielt recht, es waren wirklich viele, viele Robben - ich glaube, hauptsächlich Weibchen und Jungtiere - und wir konnten uns kaum sattsehen:


 Außer Seehunden gab es auch noch Elsterscharben und schöne Strandpflanzen zu fotografieren.

 

Natürlich habe ich nicht nur geschaut und fotografiert, sondern auch ein paar Videos aufgenommen:

Mutter und Kind halten ein Schläfchen: 

Das Kleine lag ausgestreckt auf dem Rücken, und ich war mir zuächst nicht sicher, ob alles in Ordnung ist. Aber dann sah ich, dass es tief atmet 😍. Was für eine witzige Schlafposition für ein Wildtier 😁! Das ledrig aussehende "Zeug" im Hintergrund ist übrigens Kelp (Brauner Seetang). HIER könnt ihr mehr über Seetang und Seegras erfahren - und worin sie sich unterscheiden. 

Hier tollen die Jungtiere über die schroffen Felsen (und wir waren verwundert, dass ihnen das scharfkantige Gestein gar nichts ausmacht)...


 ... und hier nützen sie mit offensichtlichem Vergnügen eine Art Natur-Swimmingpool:

 

"Kaikoura" ist ein Wort aus der Sprache der Maori und heißt übersetzt "Langustenmahlzeit". Und tatsächlich ist der Ort bekannt dafür, dass man hier hervorragendes fangfrisches Seafood bekommt. 

Unser B&B-Gastgeber hatte uns The Pier Hotel Restaurant empfohlen, und dort gönnten wir uns (nach dem Besuch der Robbenkolonie) als Vorspeise ein köstliches Seafood Chowder und danach eine wunderbare Langustenmahlzeit (siehe rechts unten). Die anderen Speisen und Getränke in der folgenden Collage habe ich an anderen Orten der Südinsel fotografiert - und natürlich sind alle Drinks mein Beitrag zu Elizabeth' T Stands For Tuesday.

 

14.3. Von Kaikoura zum Lake Tekapo:
An diesem Tag konnten wir die Berge, von denen unser Gastgeber gesprochen hatte, vom Garten aus gut sehen - ein wunderbarer, sonniger Tag brach an.

Es wird Tag in Kaikoura 🌞

Aber leider hieß es nach dem Frühstück schon wieder Abschied nehmen. Die Fahrt dauerte an diesem Tag etwa 5 Stunden, doch wir kamen durch wunderschöne Landschaften und gönnten uns ab und zu eine Pause - beispielsweise am Rakaia River (siehe unten), der als einer der größten verflochtenen Flüsse in Neuseeland gilt. 

Im Fluss leben u.a. Königslachse, und an den Ufern ist Lebensraum für verschiedene Vogelarten wie Regenpfeifer oder die Graubauch-Seeschwalbe. Jedoch war es wohl nicht die richtige Tageszeit - die einzigen kleinen Vögelchen, die ich sah, verschwanden rasch in irgendwelchen Bäumen und Büschen und waren weder zu fotografieren noch zu identifizieren.

Ein echtes Highlight wartete an unserem Tagesziel auf uns - der wunderschöne, türkisblaue ...

Die traumhafte Farbe des Wassers ergibt sich durch einen feingeschliffenen Felsuntergrund und weil der See hauptsächlich durch das Schmelzwasser mehrerer Gletscher gespeist wird.


Unser Hotel war das (zu Recht bestens bewertete) Grand Suites Tekapo - unser Zimmer riesig, schick und mit herrlichem Blick über den kristallklaren See, auf die Fußgängerbrücke und die wunderschöne Landschaft rundum. (Die Zimmer verfügen über eine Küche, dafür gibt es im Hotel kein Essen. Aber gleich schräg gegenüber befinden sich mehrere nette Restaurants, wo wir zum Abendessen und Frühstück hingingen und uns sehr wohl fühlten.)

Beim Einchecken sagte der freundliche Rezeptionist mit einem Augenzwinkern: "Nur eine Nacht? Das werden Sie bedauern!" Ich antwortete lachend: "Wir haben es schon beim vorigen Ort bedauert und beim vorvorigen... - euer Land ist einfach zu schön!"

 

Die Ortschaft liegt unweit des Mount Cook Nationalparks, und es gibt auch einige Wanderwege in der Ortschaft Lake Tekapo, aber weit kamen wir nicht, weil wir so begeistert von der Schönheit des Sees waren, dass wir die ganze Zeit in seiner Nähe blieben. 

Außerdem gab es dort das "meistfotografierte Gebäude Neuseelands": die Kirche zum Guten Hirten (siehe unten rechts und darauf folgende Collage).

Edi und ich spielten mal wieder "Das Imperium fotografiert zurück" 😉. Die Bronzestatue des Collies wurde allen Schafhütehunden gewidmet - ohne sie wäre eine Beweidung der Neuseeländischen Hügellandschaft unmöglich gewesen.
 

Ich glaube, es war DIESES Posterfoto, das die kleine, schlichte Steinkirche so berühmt gemacht hat. 

Nun versucht praktisch "alle Welt", ein ähnliches Bild davon zu schießen. Das gestaltet sich jedoch nicht so einfach, denn wenn "alle Welt" mit Autobussen herangekarrt wird, um dann um das Kirchlein herumzuwuseln, entstehen höchstens Fotos wie das in der folgenden Collage links oben.

Doch mit etwas Geduld und dem richtigen Winkel gelingen auch menschenleere Aufnahmen (oder typisch touristische Erinnerungsbilder wie "Traude vor der Kirche" 😜):

Hinein konnte man in die Kirche zum guten Hirten nicht, das Tor war verschlossen.

Die Region zwischen dem Lake Tekapo und dem Lake Pukaki ist kaum besiedelt und daher auch für den dunkelsten Nachthimmel Neuseelands bekannt. Tatsächlich konnten wir hier Millionen von Sternen sehen - und einen sehr schönen Wolkenhimmel bei Sonnenuntergang.


15.3. Vom Lake Tekapo nach Queenstown:
Der nächste Tag startete mit etwas Regen, und offenbar hatte es auch nachts Niederschläge gegeben, denn die Berge rund um den See trugen nun eine weiße Mütze aus Schnee. Nach unserem Frühstück hörte es zu regnen auf, aber im Lauf unserer etwa dreistündigen Fahrt gab es immer wieder dunkle Wolken, aus denen wir teilweise angeregnet wurden.
 
Dass Ostern nicht mehr allzu weit entfernt war, konnten wir an den "Osterhasen" erkennen, die in der Nähe des Hotels unterwegs waren. Die von frühen Siedlern in Neuseeland eingeführten Kaninchen gelten zwar als Plage, aber sie sehen dennoch herzig aus.

 

Auf der Strecke vom Lake Tekapo nach Queenstown gibt es sehr viel wundervolle und kaum berührte Natur zu sehen - auch hier würde sich also ein längerer Aufenthalt lohnen. Einen Ausflug wert sollen z.B. die Omarama Clay Cliffs sein. Besonders schön fanden wir diese beiden Seen:

Lake Pukaki (Fotos auf der linken Seite der folgenden Collage):
Der Lake Pukaki wird ebenfalls durch Gletscherwasser gespeist und leuchtet daher türkis. Wir hatten von diesem See einen besonders tollen Blick auf die (verschneiten) Neuseeländischen Alpen, deren höchster Berg der Mount Cook / Aoraki ist.

Lake Wanaka (rechte Seite):
Dieser See wird von zwei Flüssen gespeist und wirkt nicht türkis, sondern eher dunkelblau, ist aber auch sehr schön. 
 
Was wir allerdings nicht wussten war, dass es hier auch That Wānaka Willow (#ThatWanakaTree) gibt - einen Baum, der es vor allem unter Instagrammern zu Berühmtheit gebracht hat, da er alleinstehend im See wächst (was auf Fotos wirklich sehr malerisch aussieht). Erst durch die Frage meiner Freundin Brigitte wurde ich nachträglich auf den Baum aufmerksam. Doch vielleicht ist es gut, dass wir ihn nicht gesehen haben, denn aufgrund seiner Beliebtheit wurde der Baum mehrmals absichtlich und unabsichtlich beschädigt! Unter anderem wurde auf ihn geklettert, einige Äste wurden abgebrochen und es kam zu Vandalismus. Dieser neuerliche Beweis dafür, wie groß die menschliche Dummheit und Ignoranz sein kann, ist einfach nur traurig...


Zwischen den beiden Seen machten wir Kaffeepause im Tarras Country Coffee Shop und teilten uns zu unserem Cappuccino eine Karamellschnitte. Während wir in dem Kaffeehaus saßen, regnete es relativ stark, hörte aber kurz vor unserer Weiterfahrt wieder auf. Neben dem Café gibt es einen sehr gut bewerteten Merino-Shop, in dem Kleidung und Souvenirs aus Neuseelandwolle verkauft werden.


Die Stadt am Lake Wakatipu gilt als das neuseeländische Mekka für Adrenalinjunkies und Abenteurer: Para- und Hanggliding, Jetboot-Fahren, Ziplining, Bungee-Jumping, Skifahren, Mountainbiking und Wandern zählen zu den Aktivitäten, die man in und um Queenstown unternehmen kann. Auch Fahrten mit einer Gondel auf den Berg oder Dampfschiff-Ausflüge über den See sind hier möglich.

 

Wir wollten den Ort zwar durchaus gerne sehen (und ich spielte ursprünglich mit dem Gedanken, hier vielleicht nochmal zum Ziplining zu gehen), aber als wir vor der Reise entdeckten, dass FTI zwei Nächte in Queenstown für uns eingeplant hatte, jedoch keine in Te Anau, ließen wir das umbuchen. Denn unser nächstes wirkliches Ziel war der Fjordland Nationalpark bzw. der Milford Sound. Von Queenstown aus kann man zwar Ausflüge zum Milford Sound unternehmen, aber die Fahrt dauert um einiges länger und ist um einiges teurer. Auch Quartiere sind im touristischen Queenstown teurer als in Te Anau.

Queenstowns Fremdenverkehrsmanagement wirkte so versessen darauf, uns zu Aktivitäten zu verführen, dass uns die Lust darauf verließ. Wir spazierten einfach nur gemütlich durch den Ort und entlang des sehr hübschen Seeufers, sahen den Möwen zu - und suchten uns später ein Restaurant für ein nettes frühes Abendessen 😉. 

Wir entschieden uns für das Captains Restaurant, wo Edi sich mal wieder ein Steak gönnte und ich ein Seafood Chowder. (Clam Chowders oder Seafood Chowders sind auf Reisen einfach meine Lieblingssuppen.)

Die Bronzestatue mit Schaf zeigt William Gilbert Rees, der als erster europäischer Siedler und Gründer von Queenstown gilt.
 
16.3. Von Queenstown nach Te Anau:
Die Fahrt dauert nur etwa zwei Stunden, aber ein kleiner Stopp beim Fife Rivers Cafe in Lowther musste dennoch sein. Immerhin gibt es hier Kunst an den Wänden, Schafe und Alpakas neben dem Lokal - und außerdem feinen Kakao und leckere Kuchen.


Te  Anau / Te ana-au:
Der kleine Ort gilt als "Tor zum Fjordland Nationalpark". bzw. zu den beiden sehenswerten Fjordlandschaften Milford Sound und Doubtful Sound (welcher weniger touristisch und deutlich komplizierter zu erreichen ist).
 
Durch Te Anau führt der New Zealand State Highway 94, der  die einzige Straße zum Milford Sound / Piopiotahi ist. Außerdem führt der Highway 95 in den rund 20 km entfernten Ort Manapouri, von wo aus man den anderen Fjord erreichen kann, indem man den Lake Manapouri per Schnellboot überquert; danach führt eine Straße über den Wilmot Pass zum Doubtful Sound / Patea.

Mehr über die beiden Fjorde weiter unten.

Was ihr in der folgenden Collage seht, ist der Lake Te Anau, in dessen Umgebung wir am Ankunftstag herumspazierten. Die Bronzestatue links stellt Quintin McKinnon dar.


Im Jahr 1888 waren McKinnon und Ernest Mitchell die ersten Europäer, die eine Passage zwischen der Spitze des Lake Te Anau und dem Milford Sound entdeckten. Die Route wurde als Milford Track bekannt und war die erste praktikable Überlandroute zum Fjord.  

Auch heute noch wandern Abenteuerlustige vier Tage lang auf dieser Route zum Milford Sound. Dafür muss man sich schon monatelang vorher anmelden. Und die Bedingungen sind, nach allem was ich gelesen habe, keineswegs gemütlich - häufig Regen, bis zu 8stündige anstrengende Wanderungen, Sandfliegen, Übernachtung in Hütten mit Stockbetten, kalte Nächte... Wenn man schlapp macht oder sich verletzt, muss ein Hilfstrupp ausrücken, denn es gibt hier kein Zurück... Ich glaube, das wäre selbst in jüngeren Jahren nichts für mich gewesen. trotz der schönen Natur, die man dabei gewiss sieht.)

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In Te Anau gibt es auch einen hübschen Park, in dem wir uns am ersten Tag herumtrieben:


Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte war ein Selbstversorger-Apartment im Te Anau Lakeview Kiwi Holiday Park and Motels. Hier hätte locker eine größere Familie wohnen können - und im angrenzenden Apartment war das auch der Fall (was man spätabends leider noch deutlich durchhörte). Aber Lage und Preis waren toll. Und nachdem wir gemeinsam eine Flasche australischen Rotweines*) gekippt hatten, hörten wir sowieso nicht mehr viel und schliefen wie die Murmeltiere 🤪🍷🍷😴😁 einem abenteuerlichen nächsten Tag entgegen.

*) Gekauft hatten wir diesen Wein in einem Liquor Store wegen seiner originellen Flaschenetikette, die humorvoll mit dem Stafgefangenen-Background der frühen europäischen Siedler in Australien umging - der Shiraz schmeckte uns aber auch richtig gut, weshalb wir am nächsten Abend gleich noch eine Flasche kauften 😉. Ebenfalls empfehlenswert für Selbstversorger in Te Anau: Die köstlichen süßen oder pikanten Pies von Miles Better Pies - auch Montags von 7-17 Uhr erhältlich 😉.


Ich habe im Vorfeld einiges über beide Fjorde gelesen und war ziemlich hin- und hergerissen, denn die meisten Leute schwärmten sehr vom Doubtful Sound mit dem bezeichnenden Beinamen "Sound of Silence". Es gibt auch diverse Entscheidungshilfen im Netz, die ungefähr folgendes besagen:
Der Milford Sound ist ideal für einen ersten Besuch in Neuseeland, besonders bei straffem Zeitplan, und die Route dorthin ist ebenfalls beeindruckend. Der Doubtful Sound hingegen eignet sich besser für Reisende, die Zeit, Energie und Geld für längere Abstecher haben und die Ruhe der Natur schätzen möchten.

Obwohl wir Ruhe und Natur zu schätzen wissen, entschieden wir uns also aufgrund unseres straffen Zeitplans letztendlich für den Milford Sound. 

Mit dem eigenen Leihwagen - oder doch lieber eine Tour mit Guide?
Auch über dieses Thema dachten wir vorab eine Weile nach. 
 
Ich hatte gelesen, dass man etwa zweieinhalb Stunden von Te Anau bis zum Milford Sound  fährt (bei großem Verkehrsaufkommen auch länger) und dass es sich dabei um eine der schönsten Routen Neuseelands handelt. Deshalb ist es gleichzeitig aber auch eine der gefährlichsten Routen Neuseelands - weil manche Autofahrer lieber auf die Landschaft achten als auf den Verkehr. Abgesehen davon gibt es Warnungen, dass sich, während man beim Homer-Tunnel auf die Weiterfahrt wartet, neugierige Keas (neuseeländische Bergpapageien) über die Türdichtungen von Autos hermachen. Wir wollten diese vom Aussterben bedrohten Vögel zwar gerne sehen, aber nicht unbedingt ein Risiko eingehen. 

Die Entscheidung fiel daher für eine Kleingruppe mit Tourguide aus (gebucht über getyourguide). Damit waren sowohl allfälliges Zuspätkommen, gefährliche Streckenabschnitte oder Kea-Vandalismus nicht ausschließlich unser Problem 😉 und wir bekamen unterwegs auch noch einiges Interessantes gezeigt und erzählt. 

Unten mittig seht ihr schon unseren Guide Steve, der ein sehr sympathischer Bursche war. Aber gibt es überhaupt unsympathische Neuseeländer? Uns ist (zum Glück) keiner begegnet!

Was uns (leider!) auch nicht begegnete, waren Keas! Steve sagte, sie würden normalerweise immer auftauchen, doch seit 5 Tagen habe er keinen Kea gesehen... Der auf dem Tour-Bus abgebildete Bergpapagei und einer auf einem "Keep our kea safe"-Schild blieben daher leider die einzigen, die wir sahen. Die zwei Kea-Fotos, die ich euch unten zeige, fand ich bei Wikipedia.
 
Die beiden Kea-Fotos untere Reihe Mitte und rechts stammen von HIER

Andere Vogelsichtungen gab es hingegen bei einem Stop neben den wunderschönen Mirror Lakes: Hier entdeckten wir ein Nest mit Jungvögeln - es sind wohl Kormorane, aber ich weiß leider nicht, welche der in Neuseeland vorkommenden Unterarten. (Vielleicht wissen es die Vogelexperten, die hier mitlesen?)

 

Wir machten auf der Hin- und Rückfahrt noch mehrere Stopps, doch ich will euch hier die Hauptattraktion zeigen - die Bootsfahrt durch den Milfourd Sound mit seiner atemberaubenden Naturlandschaft

Wir hatten übrigens ziemliches Glück mit dem Wetter. Wenn ihr euch die Fotos in Prospekten anseht, herrscht zwar immer eitel Sonnenschein und blauer Himmel - aber das ist natürlich nur Werbung: Tatsächlich gilt der Milford Sound/Piopiotahi mit 200 Regentagen im Jahr als einer der nassesten Orte Neuseelands - ja sogar als eine der regenreichsten Gegenden der Erde! Auch bei unserer Fahrt regnete es zwischendurch - aber nur kurz. Und es blieb zwar die ganze Zeit bewölkt, doch immer wieder blitzte blauer Himmel durch!

Warme (eventuell auch wasserdichte) Kleidung inklusive Kopfbedeckung wird übrigens zu allen Jahreszeiten empfohlen und ich war froh, dass ich gut ausgerüstet war (siehe unten).

Delfine und Pinguine, die man laut Prospekt im Milford Sound zu sehen bekommen kann, entdeckten wir leider keine, aber der Kapitän fuhr uns nahe an ein paar Robben heran. Die meisten waren im Wasser und nur schlecht zu fotografieren, aber einer der Seehunde saß fotogen auf einem Felsen.


Bei dem flüchtigen kleinen Vögelchen links unten könnte es sich um ein South Island Tomtit (Maorischnäpper - Petroica macrocephala) handeln - richtig?

 
 
Damit ging unser wunderschöner Milford-Sound-Ausflug schon wieder zu Ende. Doch ich möchte euch noch ein paar interessante Fahrzeuge zeigen, die wir auf der Südinsel erspäht haben. Nicht nur der Wagen unseres Tourguides war nämlich bemalt - Kleinbusse mit interessanten Motiven begegneten uns allerorten. Und auch der eine oder andere Classic Car kreuzte unsere Wege:

 
Nun verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal bei euch und wünsche euch von Herzen eine gute Zeit!
 
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Fotos: Herr und Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben

 Alles Liebe - Ka kite anō -
 eure   T  r  a  u  d  e
 

 


Freitag, 12. Juli 2024

Sommerliche Leichtigkeit in der Wachau - ü30-Blogparade

Servus ihr Lieben!

Ursprünglich wollte ich euch heute einen Rückblick auf unseren Juni bieten. Aber dann kamen die ü30-Blogger mit ihrer [Blogparade] Leichtigkeit des Sommers. Und da dachte ich mir: "Was könnte besser zu sommerlicher Leichtigkeit passen als die viereinhalb Julitage, die wir gerade eben in der Wachau verbracht haben?"

 😎🏖️😎

Ihr könnt meinen Post übrigens sommerlich-leicht nehmen und einfach nur die Bilder ansehen und vielleicht noch die Überschriften dazu lesen. Die Texte sind für alljene, die es genauer wissen wollen 😉 Nunja, der Epilog ist dann doch für ALLE 😊...

😎🏖️😎

 
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Wachau an der Donau - Niederösterreich


In meinem Blog nahm ich euch bereits mehrmals in Bereiche der Wachau mit - hier einige Posts zum Nachlesen
  • Ende Juli 2021 unternahmen wir mit unseren Freunden Brigitte und Peter einen Tagesausflug in die Wachau - und ich erzählte euch einiges von Römern, Marillen und Donau-Kirchen.

 

 

Unsere Unterkunft im Juli 2024: Gasthof zur Wachau - Fam. Zeller. Sehr nett - und das Essen fanden wir besonders köstlich. *)

*) Wie ich euch in diesem älteren Post schon erzählte, ist bei unserer Autoversicherung ein interessanter "Bonus" dabei: Verschiedene Hotels bieten Gratis-Übernachtungen an, sofern man ein Doppelzimmer inklusive Abendmenü und Frühstück bucht. Zu bezahlen ist dann nur das Essen. Der Gasthof zur Wachau ist eines dieser Hotels.

Für alle, die die Wachau (Betonung auf dem „au“ [aʊ̯] in der letzten Silbe) noch nicht kennen - diese Niederösterreichische Kulturlandschaft ist bekannt für guten Wein 🍷, für Marillen (= Aprikosen) 🍑 und natürlich für die daraus resultierenden Marillenknödel 😋, es gedeihen in diesem Klima aber auch andere Früchte. Weiters ist dieses Gebiet berühmt für uralte Burgen 🏰, Wehrkirchen  und Klöster sowie für eine reizvolle hügelige Landschaft ⛰️⛰️⛰️. Die Wachau liegt am Donaufluss zwischen den Städten Melk und Krems. Im Jahr 2000 wurde sie in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und -Naturerbes aufgenommen. 

 

Aufgrund des milden Weinbauklimas fühlen sich hier beispielsweise auch Feigenbäume (Ficus carica) sehr wohl. Einer befand sich im Hotelgarten direkt neben dem Balkon (folgende Collage Foto oben links), der andere, den ihr unten seht, wächst neben der Kirche von Hofarnsdorf.
 
 
Die Pfarrkirche Hofarnsdorf (untere Collage links) habe ich euch 2021 schon mal genauer vorgestellt. Dort habe ich euch auch Fotos aus dem Inneren der Kirche mit den wunderschönen antiken Kuppel- und Wandfresken gezeigt (im letzten Drittel von DIESEM älteren Post).
 
Die andere Kirche mit dem hölzernen Türmchen ist die Filialkirche zur Hl. Katharina in Mitterarnsdorf, in der sich interessante gotische Fresken befinden. Unten links seht ihr eine Markierung neben der Tür, bis wohin das Donau-Hochwasser von 2002 reichte - die Fresken waren dadurch zum Glück nicht betroffen.


Die Katharinenkirche ist sehr beliebt bei den vorbeikommenden Radfahrern, daher wird sie auch gerne Radfahrerkirche genannt. Und Radler gibt es hier Dank des Donauradweges wirklich viele!


Schwalben in der Wachau:
In der Umgebung unseres Hotels sahen wir einigermaßen viele Schwalben umherschwirren und auch zahlreiche (vor allem ältere) Häuser mit Schwalbennestern. (Neubauten sind oft zu glatt verputzt und haben zu wenige Nischen und Vorsprünge für den Nestbau.) Aus manch einem Nest sahen wir Jungvögel herauslinsen. 
 
Da ich nur mein Smartphone in der Wachau mit dabei hatte, sind die Fotos nicht die allerbesten, aber ich denke, man kann die Schwalbeneltern bei der Fütterung ihrer Jungen ganz gut erkennen. Es handelt sich um Mehlschwalben (Delichon urbicum). Im Jahr 2022 waren sie Vogel des Jahres - und wie bei so vielen anderen Vögeln ist ihr Bestand rückläufig. HIER könnt ihr mehr über die Mehlschwalben erfahren - auch, wie man ihnen helfen kann ... und wie man sein Haus am besten vor Vogelkot schützt.

Glücklicherweise ist es mittlerweile verboten, Schwalbennester von Häusern zu entfernen.
 

Wollt ihr uns nun auf ein paar Ausflüge begleiten, die wir in der Wachau (und Umgebung) unternommen haben?
 


4. Juli - Ausflug ins Mohndorf:
An unserem Ankunftstag nahmen wir gleich mal die Donaufähre von Arnsdorf nach Spitz. Wie schon erwähnt: Wir lieben es, übers Wasser zu fahren - und sei es auch nur für eine kurze Donau-Überquerung. Der angenehme Fahrtwind ist sommerliche Leichtigkeit pur.
 
Wenn man von der Ortschaft namens Spitz über den Berg namens Seiber fährt, kommt man ins Waldviertel. Und dort befindet sich ein Ort, der um diese Jahreszeit berühmt für seinen blühenden Mohn ist: Bei der Umgebung des Waldviertler Dorfes Armschlag handelt es sich um Österreichs größtes und bekanntestes Anbaugebiet für Graumohn und Blaumohn. Diese werden vor allem in der Österreichischen Mehlspeisenküche genützt.

Falls ihr mehr über all das wissen wollt: Bereits im Juli 2021 nahm ich euch virtuell mit zu einem Ausflug in das Mohndorf Armschlag

  • HIER kommt ihr zu Teil 1 mit einem tollen Mohnfeld-Shooting im mohnroten Kleid und meinem Tanz entlang des längsten Mohnblumen-Gemäldes der Welt.
  • Und HIER geht es zu Teil 2 mit dem Besuch des Mohnmuseums und einer Fahrt mit einem Oldtimer-Traktor zu den Mohnfeldern.

Für Samis Linkup Monday Mural füge ich hier die Collage mit Fotos des langen Mohn-Murals von 2021 ein:


Zu sommerlicher Leichtigkeit passt natürlich auch ein Glaserl Wachauer Wein und kulinarischer Genuss. Beides gönnten wir uns nach unserem Ausflug. (Das Mittagessen ließen wir hingegen an allen Tagen aus.) 

Das Abendmenü, das es im Rahmen unseres Autoversicherungs-Bonus-Programms gibt, besteht zwar aus vier Gängen, aber erstens sind diese nicht zu üppig, zweitens ließen wir üblicherweise einen Gang aus und drittens bestellte ich bei der Hauptspeise immer eine kleinere Portion. Noch weniger essen wollten wir nicht, denn die Küche im Gasthof zur Wachau ist wirklich so gut, wie es in den Bewertungen heißt 😊😋.

5. Juli - Autofrei durch die Wachau mit der Niederösterreich-Card (NÖ-Card):
Wir hatten uns schon am Vortag in Spitz die Tageskarte für Autobusse und Fähren in der Wachau geholt (gratis mit der NÖ-Card), um uns einen autofreien Ausflugstag zu gönnen. 
 
Die Bewertungen sind in diesem Fall leider nicht sehr gut, was u.a. damit zu tun hat, dass Fahrräder nicht von Autobussen mitgenommen werden und man für den Transport der Räder auf der Fähre extra bezahlen musste. Die Karte ist also nur praktisch für Nicht-Radfahrer. Ebenfalls wissenswert: Die Busse fahren in der Regel nur einmal pro Stunde und an Sonntagen noch seltener. Das System ist definitiv noch sehr ausbaufähig und es mangelt allerorten an Information. Die Frau in der Infostelle wusste z.B. nicht, dass die Karte auch auf Fähren gilt, obwohl das sogar auf dem Ticket draufsteht... Aber wir haben uns durch die NÖ-Card den Normalpreis von 12 Euro pro Person für die Tageskarte erspart - und durch den autofreien Tag u.a. die Parkplatzsuche und Parkscheine in Krems und Dürnstein. Für uns passte es also 😊.
 

Ansichten der Kremser Innenstadt - UNESCO Weltkulturerbe
 
Kunsthalle in der Dominikanerkirche Krems:
Hier findet noch bis 27. Oktober die Sonderausstellung On Human Level des Schweizer Künstlers Christian Gonzenbach statt. Mehr darüber HIER. Uns beeindruckte eher die Architektur der Kirche und des Donikanerklosters, das wir anschließend (ebenfalls mit der NÖ-Card gratis) besichtigen konnten.
 

 
Da uns ein Bus der City-Line vor der Nase davonfuhr, besuchten wir an diesem Tag keine weiteren Sehenswürdigkeiten in Krems. (Doch wir kehrten zwei Tage später hierher zurück.) Stattdessen nahmen wir den Bus nach ... 

Das Städtchen zählt zu den bekanntesten und beliebtesten touristischen Zielen Österreichs. Selbst bei dem (bei rund 30°C im Schatten relativ anstrengenden) Aufstieg zur Felsenburg aus dem 12. Jahrhundert waren wir keineswegs allein.
 
In meiner Kindheit war mir diese Burg vor allem deshalb ein Begriff, weil dort der englische König Richard Löwenherz von Dezember 1192 bis März 1193 gefangen gehalten wurde. Das ist historisch verbürgt, doch darüber gibt es auch eine Sage. Erst nach Zahlung eines enormen Lösegeldes wurde er wieder freigelassen. Wenn ihr bei der Überschrift auf den Link klickt, könnt ihr mehr über die Geschichte der Burg erfahren.

Von der Ruine aus hat man einen tollen Blick über die Wachau!

Der markante blau-weiße Turm der Stiftskirche gilt als Wahrzeichen der Wachau. Doch auch sonst ist das ehemalige Kloster sehenswert:
 

Wir waren allerdings durch die Hitze schon zu müde, um an einer Führung durch das Stift teilzunehmen und beschlossen daher, den Bus nach Spitz zu nehmen und von dort mit der Fähre wieder zurück zur "anderen" Donauseite zu fahren, wo sich unser Hotel befand. 

Leider war das Warten auf den Bus bei der Station Dürnstein West äußerst unangenehm, da es dort weder einen Hauch von Schatten noch eine Möglichkeit zu Sitzen gibt. Aber als der Bus endlich da war, war er glücklicherweise klimatisiert. Die Fahrt nach Spitz und auch das Übersetzen mit der Donaufähre gingen dann angenehm flott.

Untere Collage: Nach der Wanderung zur Ruine gönnten wir uns in Dürnstein eine Kugel Marilleneis. Das Foto daneben zeigt eine Verzierung an einem Tor des Stifts. Die übrigen Fotos entstanden etwas später in unserem Hotel: Vor- und Nachspeise unseres Abendessens, meine "Abendgarderobe" und eine weibliche Amsel, die Edi in einem Busch direkt neben unserem Tisch im Gastgarten entdeckte. Es gab dort ein Nest und es herrschte (wie schon bei den Schwalben) ein reger "Fütterungs-Betrieb".

6. Juli: 
Für diesen Tag hatten wir zwei Ausflüge geplant. Der erste führte uns zur ...
 
Für Details klickt bitte auf den Link. Hier hatten wir wieder freien Eintritt mit der NÖ-Card. Vormittags war es zum Glück noch nicht so heiß und die Ruine samt Donaulandschaft sahen mit dem blauen Himmel einfach traumhaft aus (auch wenn der Donaufluss selbst bei schönstem Wetter niemals blau ist 😉)

Ursprünglich waren wir uns nicht sicher gewesen, ob die Straße von unserem Hotel zur Ruine Aggstein überhaupt passierbar war, denn es hatte vor kurzem erst einen Felssturz in der Gegend gegeben. Meine Freundin Brigitte hat das folgende Bild am 18. Juni von der anderen Donauseite aus aufgenommen:

Foto von Brigitte

Doch zu unserem Glück gab es keine Probleme bei der Fahrt zur Ruine, der Erdrutsch hatte ein paar Kilometer flussaufwärts stattgefunden. Für die Region ist diese Behinderung allerdings höchst problematisch, da es hier nur wenige Umfahrungsmöglichkeiten gibt. Die Räumungsarbeiten gestalten sich äußerst schwierig und werden mutmaßlich noch bis zum Jahresende dauern. (Das erinnert mich in gewisser Weise an Neuseeland 🙄...)

 
Seit einigen Jahren lebt unsere Freundin Bri in der Nähe der Wachau, und ab und zu schaffen wir es, sie zu treffen. Aus unserem letzten geplanten Treffen bei der immersiven Tutanchamun-Ausstellung  wurde leider nichts, da Bri an einer chronischen Schmerzerkrankung leidet, die in Schüben auftritt und es ihr unmöglich machte, mit uns die Ausstellung zu besuchen.
 
Falls ihr oben auf den Link meines früheren Posts über die Donauschifffahrt geklickt habt, wird euch Bri dort bereits begegnet sein. Edi kennt sie seit mittlerweile 50 Jahren und ich selbst bin mit Bri seit etwa Mitte der 1980er befreundet. Wir waren damals Arbeitskolleginnen, und Bri war es auch die mir Anfang der 1990er meinen jetzigen Ehemann Edi vorgestellt hat. Damals habe ich allerdings noch nicht auf ihn reflektiert, das kam erst ein paar Jahre später 😉. 
 
Schön war's - und gratis mit der NÖ-Card

Umso froher waren wir alle, dass es diesmal klappte und unsere Freundin einen ausgedehnten Spaziergang durch das schöne Erlebnisgarten-Areal mit uns unternehmen konnte. Bri hatte sich gewünscht, dieses blühende Ausflugsziel mit uns zu besuchen. Das Kittenberger-Motto für Juli und August passt übrigens auch perfekt zur ü30-Blogparade:

Mediterrane Wochen: Die warmen Sonnenstrahlen zeigen uns, wie Sommer richtig geht! Wir genießen die Tage unter chilligen Schattenplätzen und mit entspannten Stunden im Garten.

 

Leider verträgt Bri Hitze normalerweise noch schlechter als ich - und ausgerechnet der 6. Juli war der heißeste Tag von allen (34°C). Wie ihr seht, war auch den entzückenden Alpakas (mit ihren süßen Bommel-Frisuren) ziemlich heiß 🥵 - aber ihr Fell sah feucht aus, ich denke, sie hatten eine Abkühlung bekommen. Zum Gück gibt es hier wirklich einige der oben erwähnten schattigen Sitzplätze, die wir gerne nützten. 

Ganz besonders freut uns, dass Bri so glücklich über dieses Treffen war, dass sie zwei Tage lang weniger Schmerzen hatte!

7. Juli - abermals Krems an der Donau:
Nach dem heißen Samstag folgte am Sonntag eine dezente Abkühlung und es gab zwischendurch Nieselregen. Aufgrund der Wetterprognosen hatten wir schon vorab entschieden, dass wir an diesem Tag ein paar weitere Kremser Museen (gratis mit der NÖ-Card) besuchen würden. Und genau das taten wir.

Ich mag es, wenn ich in einer Aussstellung etwas lerne. In der Schau wurde mehrmals der Begriff der "Windrush-Generation" erwähnt, den Edi und ich nicht kannten. Dank der Kinderbücher, die in einem der Räume ausgelegt waren, und späterer Recherche im Internet erfuhr ich, dass es sich bei der Windrush-Generation um Einwanderer aus der Karibik handelt, die ab dem Jahr 1948 in das Vereinigte Königreich gekommen waren. Hier erfahrt ihr mehr über den Windrush-Skandal (deutsch) - und hier eine ausführliche Information in englischer Sprache.

Abschließend gönnten wir uns ein erfrischendes Getränk in der "Gastwirtschaft Poldi Fitzka", die sich im moderen Museumsgebäude befindet. Mein Erfrischungsgetränk war der Bio-Beeren-Fitzz, den ihr unten seht. Wie das Restaurant zu seinem altertümlich anmutenden Namen kam, könnt ihr HIER nachlesen.

Die Speise- und Outfitfotos stammen dann schon wieder aus unserem Hotel (wobei einige der Speisenfotos noch vom vorangegangenen Tag stammen 😉)...

 
8. Juli - Heimreise über St. Pölten:
Nach unserem letzten Frühstück im Gasthof zur Wachau und dem Kauf von 2 kg Marillen bei einem der zahlreichen Läden am Straßenrand beschlossen wir, noch einem weiteren Ort, der in der NÖ-Card beworben wird, einen Besuch abzustatten: der Fireland Foods - Chili Erlebniswelt in der Niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten. Denn mein "scharfer Edi" liebt feuriges Essen, also ist ein Ort wie dieser hochinteressant für ihn. 

Zuerst besichtigten wir die Anzuchthäuser (wo auch das Pflücken von Chilis erlaubt war) und erfuhren durch ein Video Interessantes und Sympathisches über die Geschichte von Fireland Foods, dann holten wir uns bei einem Gewürzquizz die volle Punktezahl und somit 10 % Rabatt für allfällige Einkäufe,  dann verkosteten wir zahlreiche der regional erzeugten Saucen von mild bis extrascharf... und dann stockten wir unsere Vorräte auf. Ich denke, für die nächsten paar Jahre brauchen wir uns nun nicht mehr um den Neuankauf scharfer Saucen zu kümmern 😉.

 

Epilog:
Ihr Lieben, in einem Buch, das ich auch in der Wachau mit dabei hatte, las ich neulich diesen Satz:

Ich sehne mich nicht nach meiner Kindheit, aber ich sehne mich nach der Freude, die ich früher an kleinen Dingen fand, selbst wenn weit wichtigere Dinge im Argen lagen.
Neil Gaiman, Auszug aus dem Roman Der Ozean am Ende der Straße

Als ich diese Aussage las, fiel mir auf, dass ich genau das kann: Ich empfinde diese kindliche Freude. Einfach so. Ich bin üblicherweise in der Lage, die Dinge in der Welt, die definitiv im Argen liegen, so weit auszublenden, dass sie mich nicht daran hindern, mein Leben mit Freuden zu genießen. (Meine Eltern, deren Jugend immerhin während des Zweiten Weltkrieges stattfand, konnten das auch.) 

Je älter ich werde, desto besser gelingt es mir. Und ich bin sehr, sehr dankbar für dieses Glück. Es ist nicht so, dass ich blind wäre für Not, Krieg, Umweltzerstörung etc. Ich weiß, dass schlimme Dinge passieren, und ihr wisst, dass ich es weiß. Und sofern ich mich in der Lage sehe, einen Beitrag zu leisten, den ich für sinnvoll halte, tue ich das. 

Diese Bilder habe ich mithilfe der KI erstellt. (Habt ihr bemerkt, dass die Frau links unten offenbar 6 Finger hat? 😁 Aber viel auffälliger und wichtiger ist ihr herzliches Lachen!)

Aber mein Leben ist dennoch voll mit freudigen Momenten, kleineren und größeren, und manchmal erfreuen mich Dinge, die anderen Menschen nicht einmal auffallen. Ich glaube, diese Art von kindlichem Glücksempfinden ist verwandt mit dem Draufblasen auf Pusteblumen und passt somit prima zu sommerlicher Leichtigkeit. Deshalb habe ich euch davon erzählt.

💚💚 Nun wünsche ich euch noch, dass es auch in eurem Leben viele luftig leichte Pusteblumenmomente gibt - selbst dann, wenn vielleicht gerade vieles nicht so passt. Genau dann benötigen wir solche Momente nämlich umso mehr. 💚💚

Diese Bilder habe ich mithilfe der KI erstellt.

 

 💚💚  Herzlichst 💚💚
 eure   T  r  a  u  d  e


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