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Unsere Vorräte im Keller |
Herzlich willkommen zum zweiten Teil meiner "Blackout-Serie"! Im ersten Teil erzählte ich euch unter anderem über meinen persönlichen Zugang zu Themen wie Krisenvorsorge und Blackout und ließ außerdem Experten zu Wort kommen. Denn laut diesen wird das Risiko eines europaweiten Blackouts innerhalb der nächsten fünf Jahre mittlerweile als "hoch bis sehr hoch" eingeschätzt. (Auch die Begründungen für das gestiegene Risiko habe ich euch beschrieben.)
Natürlich kann man trotzdem hoffen, dass es niemals so weit kommt. Aber diese Hoffnung kann man auch hegen, während man möglichst gut vorgesorgt hat, falls es dennoch passiert 😉
In unserer (zu schwarzem Humor - oder Realismus - neigenden) Familie
heißt es gern "Die Hoffnung stirbt zuletzt ... aber sie stirbt."
Ich
kann euch nicht vor schlimmen Zeiten bewahren - und letztendlich trefft
IHR die Entscheidung, ob ihr vorsorgt oder nicht. Aber ich möchte es zumindest nicht unversucht lassen, euch folgendes zu vermitteln:
- Je besser man vorbereitet ist, desto ruhiger kann man mit jedem Stromausfall / jeder Krisensituation umgehen.
- Unter Umständen kann die richtige Vorbereitung lebensrettend sein!
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Auch manche Tiere sammeln Vorräte... nicht für einen Blackout, aber für "schlechte Zeiten". |
Vorbereitet sein:
In letzter Zeit flatterten uns gleich zweimal hintereinander verschiedene Flugblätter von offiziellen Stellen ins Haus, die die Themen Krisenvorsorge und Selbstschutz
behandelten. Der Krieg in der Ukraine wird wohl einer der Auslöser
dafür sein. Und die Politik dürfte allmählich jene Experten ernst
nehmen, die schon seit einiger Zeit vor der wachsenden Gefahr eines Blackouts warnen. (In den genannten Flugblättern wird sowohl das Thema Blackout behandelt als auch allgemeines "Vorbereitet-Sein auf Krisen".)
Einem Artikel in der österreichischen Zeitung DerStandard zufolge haben sich zwar immerhin
43 Prozent der befragten Personen schon einmal darüber
Gedanken gemacht, wie man für einen Blackout vorsorgen könnte. Jedoch haben konkret bisher
nur 16 Prozent der Österreicher tatsächlich Blackout-Vorsorge getroffen. Und nur acht Prozent der Befragten glauben dieser Studie zufolge, dass
Österreich in den kommenden Jahren von einem solchen Stromausfall
betroffen sein könnte. Ich nehme an, es wird in Deutschland nicht viel besser sein. Aber
es sollte besser sein - hier wie dort...
Ein Vertreter des Zivilschutzverbandes formulierte es folgendermaßen: "Jeder
Haushalt, jede Familie, die mit Vorräten und guter Organisation
vorsorgt, tut nicht nur für sich selbst etwas. Man unterstützt durch Selbständigkeit und Eigenverantwortung auch die Behörden und die
Einsatzorganisationen."
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2 Flugblätter mit diversen Empfehlungen des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes
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Meine LeserInnen aus Nordamerika sind weit besser als wir auf dieses
Thema vorbereitet, viele von ihnen haben bereits länger währende
Stromausfälle erlebt.
- Meine Blogfreundin Rain schrieb mir z.B., dass sie vor mehr als 20 Jahren im Osten Kanadas einen Stromaufall aufgrund eines großen Eissturmes erlebte. Sie musste in
einer Wohnung in der Innenstadt von Montreal 7 Tage lang ohne Strom und
(frisches) Wasser mit ihren Haustieren durchstehen. Damals war sie nicht gut vorbereitet und durchlebte eine schlimme Zeit. Mittlerweile ist sie für solche Notfälle gerüstet.
- Anni schrieb mir, in der Hurrikanzone an der Küste von Texas zu leben würde bedeuten, für 6 Monate vorbereitet zu sein. Sie
lagern die nötigsten Vorräte und haben bereits wochenlang ohne Strom überlebt.
- Carola,
die an der Kalifornischen Küste lebt, schrieb mir, dass man in ihrer
Region einigermaßen an Stromausfälle gewöhnt sei, da der Strom bei Waldbrandgefahr
oft vorsorglich ausgestellt werde. "Der längste dauerte für einige Leute
knapp eine Woche. Wir persönlich hatten nach zwei Tagen wieder Strom."
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Ich
weiß, dass manche Bloggerinnen über eine viel fotogenere Vorratshaltung
verfügen - mit wunderschönen, in Zierschrift geschriebenen Etiketten.
Damit habe ich vor Jahren mal angefangen, aber inzwischen geht's mir vor
allem um die Funktion 😉
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"Besser man hat, als man hätte":
Es
mag schon stimmen, was mir einige von euch in den Kommentaren zum ersten
Kapitel mitgeteilt haben: Wenn es wirklich, wirklich ganz schlimm kommt,
kann uns vielleicht auch
kein Lebensmittelvorrat mehr helfen. Aber was, wenn es nur
"mittelschlimm" kommt?
- Was,
wenn die Stromversorger seit Tagen verbissen daran arbeiten, dass
alles wieder in Gang kommt - aber wir werden noch für
ein paar Tage vertröstet?
- Was, wenn die Notversorgung bis dahin aber noch
nicht so richtig angelaufen ist oder ihr relativ weit von einem Versorgungpunkt
entfernt seid? (Mal abgesehen davon: Die Care-Pakete, die man bei solchen Notversorgungspunkten bekommt,
enthalten nicht gerade Leckereien, davon könnt ihr ausgehen! Viele dieser Notvorräte stammen aus Militärbeständen: Das Zeug
hält ewig, hat viele Kalorien, hilft zu überleben - und bietet wenig
Genuss. Wenn ich es mir aussuchen kann, lebe ich lieber von meinen eigenen Vorräten.)
- Was, wenn der Strom zwar wieder da ist, aber die
Lebensmittel-Produzenten wegen ihrer eigenen Ausfälle hintennach hinken
oder wenn in den Straßen noch so viel Randale herrscht, dass man lieber
nicht
nach draußen gehen möchte?
Angel hat es folgendermaßen formuliert: "Nicht daran zu denken wird niemandem helfen wenn es soweit kommt..."
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Vorräte im Keller |
Krisenvorsorge oder Camping-Urlaub?
Die Folgen eines Blackouts können - vor allem wenn er länger andauert - verheerend sein.
Denn Polizei, Militär, Feuerwehr, Rettung und andere Krisenhelfer können unsere Sicherheit nur für ein paar Tage
gewährleisten - und wie lange es im Ernstfall dauert, bis eine flächendeckende Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten hergestellt werden kann, weiß niemand so genau.
Deshalb
ist es ratsam, sich nicht tatenlos seinem Schicksal zu ergeben,
sondern ein paar Vorkehrungen zu treffen.
Katastrophenhilfsorganisationen empfehlen, Vorräte für zwei Wochen
anzulegen. Solange kann es (ungefähr) dauern, bis die staatliche
Krisenvorsorge anrollt und die Bürger mit Grundnahrungsmitteln und
Trinkwasser versorgt werden können.
Die Empfehlung des österreichischen
Bundesheeres in diesem Zusammenhang lautet: „Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden!“ Ich finde, diese Aussage nimmt dem Ganzen ein bisschen den Schrecken - klingt nach Abenteuer und kann solch eine Situation auch für Kinder erträglicher machen.
HIER ein Link zu einer beispielhaften
"Einkaufsliste Lebensmittelvorrat" für 14 Tage des NÖ Zivilschutzverbandes.
Rostrosen-Vorkehrungen:
Ines Meyrose fragte mich in ihrem Kommentar, ob wir wirklich
"Lebensmittel für mehrere Wochen ohne Strom" daheim hätten und wollte wissen:
"Esst Ihr dann auch jährlich auf? Mich würde
da tatsächlich interessieren, was ihr konkret hortet." Die kurze Antwort lautet: JA! In
meinen Collagen habt ihr schon einige der Lebensmittelvorräte gesehen,
die wir im Rostrosen-Haushalt "horten" 😉. Es handelt sich dabei
einerseits um "normale", lange haltbare Lebensmittel, die wir ohnehin regelmäßig
verbrauchen - wie Nudeln, Reis, Mehl, rote Linsen, Mais, Kichererbsen
und Bohnen in Dosen, Haltbarmilch, Kokosmilch, Müslis, Dosen mit Fisch
und Muscheln, Dosen mit Jackfruit (pflanzlicher Fleischersatz) etc. - und dann haben wir auch noch unsere selbstgemachten
Konserven wie Kompotte, Apfelmus, Marmeladen...
🥘🥘🥘
Andererseits handelt es sich um Lebensmittel, die wir als Krisenvorsorge vor allem wegen ihrer langen Lagerungsfähigkeit gekauft
haben - wie Konservendosen *), deren Inhalt man zur Not auch ohne Erhitzen essen kann (Bohnengulasch, Dosensuppen, Linsen mit
Speck, Kartoffelgulasch, gefüllte Paprika etc.), außerdem
Dosen-Leberwurst, Zwieback, Pumpernickel-Brot, Dauerwurst (also
gepökelte, geräucherte oder sonstwie haltbar gemachte Wurst). Knödelteig und Kartoffelpürreepulver gibt es in unserem Fundus ebenfalls - beide sind auch außerhalb des Notfalls praktisch, wenn es mal schnell gehen soll. Mit
diesen Vorräten kommen wir definitiv mehrere Wochen durch.
*) Falls ihr
meint, Dosennahrung schmeckt nicht gut - wir haben an Dosengerichten
fast ausschließlich solche der österreichischen Firmen Inzersdorfer und
Felix Austria, und beide bieten unserer Erfahrung nach gute, schmackhafte Ware.
Bitte
kauft nur Vorräte, die ihr auch dann zu essen bereit seid, wenn es
KEINEN Notfall gibt! Es soll ja nichts verderben! Bei unserem Dreh zur TV-Serie
"Alles Finster" hielt die Notversorgungsstelle z.B. so
genannte "Panzerkekse" bereit - und ein Pulver, aus dem man einen 3000-Kalorien-Brei
zubereiten kann. Das würde ich persönlich nur dann essen wollen, wenn
ich vor dem Verhungern stehe - also im tatsächlichen Notfall - aber nicht, wenn der Notfall noch nicht eingetreten ist und es nur darum geht,
Notvorräte rechtzeitig vor dem Verderben aufzuessen 😉.
Überlegt also,
was eure persönlichen Essens-Vorlieben sind und versucht, eure haltbaren
Vorräte dem möglichst anzupassen. Denn alle paar Monate (bzw. bei
manchen Dosen nach etwa zwei bis drei Jahren) sollten die Vorräte
aufgegessen und gegen neue ausgetauscht werden.
🧃🧃🧃
Außerdem
haben wir mehrere Flaschen Mineralwasser *) (derzeit 18 Flaschen á 1,5 Liter) und mehrere große Kanister
trinkbares Leitungswasser (2 Kanister á 10 Liter, 2 Kanister á 5 Liter). Das sind also aktuell insgesamt 57 Liter, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
*) Mein Mann sprudelt sein Wasser zwar normalerweise seit einigen Jahren aus Leitungswasser selbst und ich trinke am liebsten ungesprudeltes Leitungswasser, aber seit wir die Aufforderungen des Zivilschutzverbandes erhalten haben, haben wir auch wieder gekauftes Mineralwasser im Haus. Achtung: Auch Mineralwasser hat ein Ablaufdatum - daher sollte es spätestens nach etwa zwei bis drei Jahren verbraucht werden (zur Not zum Blumengießen verwenden!).
Ein paar mehr Kanister könnten jedoch nicht schaden, um
wirklich ausreichend Wasser zum Kochen, Geschirrspülen und zur
Körperpflege zu haben. Von manchen Stellen (beispielsweise der WHO) werden 15 Liter pro Person
und Tag empfohlen. Ich denke, das ist für die meisten Menschen für einen
Zeitraum von 14 Tagen kaum machbar, es sei denn, man verfügt über einen
großen Wasserspeicher oder über einen Brunnen mit Handpumpe - ansonsten
muss man eben sehr sparsam mit Wasser umgehen. Zur Not gibt's bei uns
auch noch Nutzwasser aus der Regentonne oder aus dem relativ nahe
gelegenen Fluss *).
*) Dazu meinte Edi allerdings, dass das Flusswasser nach einigen Tagen wohl verseucht sein würde, da die Kläranlagen ohne Strom nicht mehr funktionieren... Nun, dann möchte ich kurz mal auf eine Sache aufmerksam machen: In manchen Gegenden Afrikas, Asiens, Lateinamerikas gehört verseuchtes Wasser zum "Normalstatus" - und das wird von des reichen Industriestaaten stillschweigend toleriert. Wasseraufbereitungstabletten oder -tropfen können helfen, Wasser, das mit Viren, Bakterien oder Giardien (Darmparasiten) verseucht ist, trinkbar zu machen.
HIER geht es zu einem sehr ausführlichen Testbericht über solche Wasserreinigungsmittel.
Sauberes Wasser würde auch den Menschen in den hauptsächlich betroffenen Regionen helfen. Viele Organisaitonen - wie Unicef, World Vision, Oxfam Unverpackt - sammeln Spenden, z.B. um Brunnen zu bauen, Wasser in Flüchtlingslagern zu entkeimen etc. Wenn ihr helfen wollt, könnt ihr auf die unterlegten Links klicken.
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Unsere Wasservorräte. Bier, Wein und Prosecco haben wir zur Not auch noch 😉
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Das Wasser in den Kanistern bewahren wir etwa ein Jahr lang auf (wir schreiben das Datum mit einem Permanentmarker auf den Kanister, damit wir es nicht vergessen). Danach verwenden wir es, um die Pflanzen in unserem Garten damit zu gießen und füllen frisches Leitungswasser ein. Ich habe gelesen, dass man dem Wasser zum Haltbarmachen Wasserreinigungsmittel auf Silberionenbasis zusetzen soll, um es keimfrei zu halten. Das haben wir bisher nicht getan, da wir dieses Wasser überwiegend zur Körperhygiene benützen wollen - oder im Notfall am Gaskocher abkochen würden. (Möglicherweise legen wir uns dieses Mittel aber noch zu. Man kann das Wasser auch nachträglich noch entkeimen, siehe oben.)
Wohin mit all den Vorräten?
Aufbewahrt werden unsere Vorräte in Küchenschränken und -regalen, weiters in unserer "Vorratskammer unter der Treppe"
(wir haben
unter der Kellertreppe vor Jahren schon Regalbretter eingebaut und bewahren dort auch den Staubsauger, Koffer, Klopapiervorräte und dergleichen auf); eine Kiste mit Dosennahrung sowie die Wasserkanister stehen im "Werkzeugkeller". In den Kanistern war ursprüglich jener preisgünstige "Tafelessig", den wir z.B. zum Entkalken der Kaffeemaschine und als natürlichen Waschzusatz / Waschmaschinenentkalker verwenden.
In
einer kleinen Wohnung mag es Probleme mit der Unterbringung geben -
aber ich habe mal auf 30 Quadratmetern gewohnt. Und ich habe sowohl in meiner Kindheit mit meinen Eltern als auch später mit Mann und Kind Wohnwagenurlaube unternommen. Ich sage daher: Platz für Vorräte gibt es immer.
Ich
bin überzeugt davon, dass so ziemlich jeder Mensch der westlichen Welt
irgendwo einen Ort hat, an dem er Dinge aufbewahrt, die gar nicht mehr benötigt werden. Gebt diese Dinge weg und bringt dort stattdessen Vorräte unter.
Zur Not kann man Dosen, Flaschen oder Zwiebackpakete AUF Schränken, unter dem Bett bzw. in Bettkästen, in einer dekorativen Truhe verstauen - oder in einem
ungenützten Winkel z.B. zwischen Schrank und Tür, in einer Kiste unter dem Tisch, ... Wer heute sagt "Ach,
wie sieht denn das aus?!" wird sich in drei, vier, fünf Jahren vielleicht sagen:
"Hätte ich nur auf Traude gehört!" 😎
Rostrosen-Überlegungen:
Wie schon im ersten Teil festgestellt, weiß zunächst niemand, wie lange der Strom wegbleiben wird. Es lohnt sich also eine Überlegung, in welcher Reihenfolge man an die Vorräte herangehen möchte. Zum Teil kommt das natürlich auch darauf an, ob der Stromausfall im Winter oder im Sommer stattfindet. Im Winter sind Lebensmittel unter Umständen auch mit Hilfe der natürlichen Winterkälte länger haltbar. (Dafür hat man das Problem, dass das Haus kalt ist.) Wie aber geht man im Sommer mit den Lebensmittelvorräten vor, die gekühlt werden müssen?
Ich denke, ihr alle werdet euch eure eigenen Gedanken dazu machen, die u.a. mit euren eigenen Essgewohnheiten, Vorräten, Zubereitungsmöglichkeiten in Zusammenhang stehen. Ich erzähle euch hier und heute, wie WIR es anlegen wollen. Davon könnt ihr euch inspirieren lassen oder auch nicht. Für manche sind diese Überlegungen vielleicht eine Hilfe.
Ich habe Empfehlungen gelesen, die besagen, dass man Kühlschrank und
Gefriersschrank bei einem Stromausfall geschlossen halten soll. Zunächst
würden wir trotzdem mal auf jene Vorräte zurückgreifen, die wir im
Kühlschrank aufbewahren *).
Wenn der Strom bald wieder da ist, geht das Leben demnächst weiter wie bisher - dann stört auch ein kurzes Öffnen des Kühlschrankes nicht - und wenn der Strom nicht bald zurückkehrt, müssen diese Lebensmittel sowieso schnellstens aufgebraucht werden. Überlegt, bevor ihr den Kühlschrank aufmacht, was ihr entnehmen wollt. Öffnet ihn nur kurz, nehmt heraus, was ihr benötigt und schließt ihn gleich wieder - dann hält sich die Kühle etwas länger.
*) und natürlich auf eventuelle Vorräte in Obstschalen und Brotdosen sowie -
wenn vorhanden - frisches Obst und Gemüse aus dem Garten, ganz klar.
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Alltagsvorräte
in der Küche - teilweise in ehemaligen Gurkengläsern - und eine Art
Knäckebrot aus Kastanien, von dem wir noch nicht wissen, wie es schmeckt
😉 |
Als nächstes wäre der Gefrierschrank dran. Selbst wenn man ihn nicht geöffnet hat, sind die Lebensmittel darin nach
spätestens zwei Tagen ohne Strom aufgetaut.
Sobald sie aufgetaut oder angetaut sind, sollten sie natürlich nicht wieder eingefroren werden. Aber sie sind deshalb noch längst nicht verdorben! Sie müssen jetzt nur schnellstens verarbeitet werden! (Im Zweifelsfall Geruchsprobe machen.)
In
jedem Fall macht es Sinn, zu überlegen, welche Lebensmittel besonders teuer waren (beispielsweise
Fisch, Steaks). Die würden
wir natürlich am wenigsten gern verderben lassen wollen und daher relativ bald aus dem Gefrierschrank retten und verarbeiten. (Das gilt auch für den Fall, dass der Strom zurückgekehrt ist.) Und wenn ihr zu viel habt, dann ladet doch eure Nachbarn ein. Gemeinsam kann man aus der Notfalls-Resteverwertung vielleicht sogar eine schöne Erinnerung gestalten.
🥩🍗🥩
In unserem Gefrierschrank lagern relativ viele Speisen, die wir
in größeren Mengen vorgekocht und dann eingefroren haben, z.B. Süßkartoffelchili oder Hühnersuppe - die
kann man auch nach mehreren stromlosen Tagen noch essen. Wir haben außerdem
selbstgebackenes Brot in Scheiben, Gemüse wie Brokkoli oder Fisolen und
Früchte wie Marillen, Erdbeeren, Pflaumen eingefroren, die ein paar Tage
lang eine gute Ergänzung des Speiseplans sein können.
Zum
Frühstück gäbe es Müsli mit Sojamilch oder Haselnussmilch (wir haben
meist ein paar Packungen Milchersatz vorrätig, außerdem haben wir
H-Milch) oder Zwieback mit selbstgemachter
Marmelade oder ein selbstgemachtes Marillenkompott. Zum Abendessen
vielleicht Fisch aus der Dose oder Pumpernickel mit Wurstaufstrich.
Bohnenkaffee haben wir vermutlich nicht ausreichend für
zwei Wochen, meinen Getreidekaffee eventuell schon, aber wir
haben jede Menge Tees, die müssten uns in solch einer Situation genügen
und wären auch gegen den Durst besser als Kaffee.
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Fisch
und Muscheln aus Dosen, Teigwaren sowie Müslis zählen zu unseren
Standardvorräten; Kompotte, Apfelmus, Marmelade, Fruchtsirup stellen
wir regelmäßig aus den Früchten unseres Gartens her.
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Wenn
nichts Genießbares mehr in den Kühlgeräten vorhanden ist, aber noch
genügend Möglichkeiten vorhanden sind, um Speisen zuzubereiten (also
noch genügend Gas in den Gaskartuschen, genügend Holzkohle für den
Griller, genügend Holz für den Holzofen), würden wir teilweise auf jene Vorräte zurückgreifen, die man nicht gut roh essen kann -
Nudeln, Reis etc. Diese würden wir z.B. mit Jackfruit (= veganer Fleischersatz) und
Gemüse aus der Dose und z.B. mit Tomatensauce oder Kokosmilch und
einigen passenden Gewürzen sowie etwas Fantasie zu möglichst genießbaren Speisen verarbeiten (und man kann die Nudeln und den
Reis auch gleich in der Sauce kochen, das spart Wasser!).
Sehr
empfehlen kann ich euch (auch für Camping-Urlaube!) Instant-Couscous -
das kann man zur Not auch in lauwarmem Wasser quellen lassen! Geht
schnell und nährt. Einfach etwas Suppenpulver oder andere Gewürze und
ein bisschen Speiseöl dazu, mit Gemüse, ev. auch orientalisch mit
Dörrpflaumen, Rosinen, Zimt, getrockneten Tomaten, Oliven (oder was eben sonst noch vorhanden ist)
aufpeppen, fertig.

Vorräte aufbrauchen und ergänzen:
Wie
bereits erwähnt, lassen wir unsere Not-Vorräte natürlich nicht
schlecht werden. Deshalb ist es wichtig, wirklich nur Speisen
einzulagern, die ihr auch in Nicht-Notsituationen zu essen bereit seid und regelmäßig verbraucht.
Führt eine Liste oder seht alle paar Wochen nach, welche Vorräte
weggemacht werden sollten - aber vergesst nicht darauf, vorher einen
passenden Ersatz zu kaufen!
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Zwieback-Verarbeitung: Zwieback-Kirschenauflauf (mit ein paar anderen Sommerfrüchten obendrauf)
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Zwieback
schmeckt uns "als Brot" jetzt nicht so gut, aber er hält lange und ist somit ein perfektes Notfall-Brot. Außerdem kann man ihn, wenn es keinen Notfall gab, wunderbar
verarbeiten - z.B. zu Aufläufen oder Semmelbröseln. Letztere braucht man
in Österreich für viele landestypische Süßspeisen (wie z.B.
Marillenknödel oder Topfennockerl) und natürlich für Wiener Schnitzel,
Gebackene Champignons, Backhendl & Co. Deshalb kaufen wir Zwieback lieber als z.B. Knäckebrot, das wir beide nicht besonders gerne mögen und das man auch nicht so sinnvoll verarbeiten kann.
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Verarbeitung von Zwieback zu Bröseln und von Fertigteig zu Knödelmasse - daraus wurden köstliche Marillenknödel mit Marzipanfülle 😋
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Lasst
euch nicht unbedingt vom Mindesthaltbarkeitsdatum leiten, sondern von
eurer Erfahrung: Wie sieht ein Lebensmittel aus, wie riecht es? Zur Not verkostet ein kleines Stück. Sowohl unser Zwieback als auch unsere Dauerwurst hatten
ihr Mindesthaltbarkeitsdatum bereits um 3 Monate überschritten - war nicht das geringste Problem und hätte bestimmt noch einige weitere Monate lang gehalten. Solche
gepökelte bzw. geräucherte Würste waren ja ursprünglich dazu gedacht, um
durch den Winter zu kommen und Zwieback sollte lange Schiffsreisen
überdauern.
Wir haben
Soljanka aus der Wurst zubereitet, man kann sie
aber auch für Bohnengulasch oder andere Eintöpfe verwenden, einen
Kartoffel- oder Nudelauflauf mit der Wurst zubereiten oder Brote damit
belegen. Neulich haben wir unser paketiertes Vollkornbrot zu
Chili-Con-Carne gegessen. Das Dosengulasch werden wir uns vielleicht mal
zum Neuen Jahr machen, da hat Gulasch bei uns Tradition. Möglicherweise
bereiten wir uns auch mal einen der Eintöpfe oder eine Dosensuppe zu,
wenn wir durchgefroren von einem Winterspaziergang oder vom Skifahren nach Hause kommen.
Aber all das hat noch Zeit - die meisten unserer Konservendosen haben ihr Mindesthaltbarkeitsdatum im Jahr 2025.
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Oben Resteküche: Soljanka aus der Vorrats-Dauerwurst. Unten Edis selbstgebackenes Brot, Zwiebackauflauf
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Ihr Lieben, ich habe noch immer nicht alles hier untergebracht, was ich euch gerne mitteilen wollte. Wir haben über Wasser und Lebensmittel gesprochen, aber noch nicht über Lichtquellen, Wärmequellen, was ihr tun könnt, wenn die Toilette ausfällt, etc. Es
wird daher noch einen dritten "Blackout-Teil" geben, in dem ich manche Themen ein bisschen vertiefen möchte.
Habt ihr noch
weitere Fragen? Oder Anregungen, die hier nicht fehlen dürfen? Habt ihr
mich bei einem Fehler ertappt, den ich korrigieren sollte? Habt ihr
Tipps? Vielleicht kennt ihr ja tolle Innovationen, die das Leben ohne
Strom leichter und besser machen? Dann teilt mir all das bitte in euren
Kommentaren mit!
Hier noch ein paar Artikel zum Weiterlesen:
😘 Herzliche Rostrosengrüße 😘
eure T r a u d e
Gerne verlinke ich passende Beiträge:
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, All Seasons bei Lydia, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta, All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid