Freitag, 24. Juni 2022

Hochbetrieb im Lavendel und andere Juni-Impressionen

Servus ihr Lieben!

 

Heute möchte ich euch ein bisserl was über unseren bisherigen Juni erzählen. Allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern so, wie es mir gerade in den Sinn kommt. Und für alle, die gerne rostrosige Outfits sehen, ist auch endlich wieder etwas dabei. Bis auf eine einzige Ausnahme sind alle Kleidungsstücke schrankgeshoppt. Und die Ausnahme stammt vom Second-Hand-Online-Händler momox fashion.


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Unlängst, beim Blick aus dem Küchenfenster in unseren Vorgarten, sagte ich zu Herrn Rostrose: "In unserem Lavendel herrscht Massen-Tourismus!" 

Unser Vorgarten - pflegeleicht, natürlich, nützlich und farbenfroh
 
Insektenparadies:
Und tatsächlich: Auf kleinstem Raum tummeln sich hier prächtige Schmetterlinge, Honigbienen, Hummeln, Taubenschwänzchen, Wollschweber, Mauerbienen, riesige schwarzglänzende Holzbienen und noch einige weitere Insekten. Das Lavendelrondell ist erfüllt von Summen und Brummen und Flattern. 

Ich freue mich so sehr über die im Jahr 2019 getroffene Entscheidung, den Vorgarten mit trockenheitsresistenten Pflanzen wie Lavendel oder Heiligenkraut zu bestücken. Wir müssen hier nie gießen und haben ein wahres Paradies geschaffen. 

Der große Lavendelbusch in unserem Hauptgarten (der immer erst ein paar Tage später voll aufblüht) ist übrigens inzwischen ebenfalls gut besucht.

Der Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia) ließ sich - im Gegensatz zu manchem anderen Insekt - bereitwillig fotografieren.
Auf dem großen Foto in der Mitte seht ihr außerdem im Hintergrund zwei Bienen.
 
 
Auch die meisten anderen Vorgartenblumen - wie Malven, Stockrosen oder ungefüllte Kletterrosen - sind pflegeleicht und insektenfreundlich - aber keine von ihnen ist hier im Juni solch ein Insektenmagnet wie der Lavendel. Erst wenn dieser verblüht ist, übernimmt der Sommerflieder diese Aufgabe.
 

Juni - im Zeichen des Regenbogens 🌈:
Nicht nur unser Vorgarten präsentiert sich bunt, im Juni wird vielerorts die Regenbogenflagge gehisst. Denn der Juni ist der sogenannte Pride-Month, in dem Toleranz und Vielfalt gefeiert werden. Der Regenbogen ist ein Symbol für ebendiese Vielfalt. 
 
Die Menschen in meinem Leben sind so unterschiedlich wie die Farben des Regenbogens. Ich habe Freunde - liebenswerte Menschen, die mich seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten, durch mein Leben begleiten - die man in der noch gar nicht so weit entfernten Vergangenheit wie Verbrecher oder Geisteskranke behandelt hätte, nur weil sie lieben, wen sie lieben und weil sie sind, wie sie sind. Ich bin froh, in einer Gesellschaft zu leben, in der viele verschiedene Lebensmodelle möglich sind - und ich hoffe, dass wir alle diese Freiheit und Buntheit nie wieder verlieren. *)
 
*) Für mich hat das Regenbogen-Symbol übrigens nicht ausschließlich mit "LGBTQIA+" zu tun (und ich gebe zu, dass ich mir über manche Entwicklung so meine eigenen Gedanken mache), sondern mit noch weiter gestreuter Vielfalt. Wir sind dick, dünn, groß, klein oder irgendwas dazwischen, wir sind alt, jung, leben vielleicht mit einem Handycap, unsere Hautfarbe ist hell oder dunkel, unsere Haarfarbe auffällig oder nicht, wir sind verheiratet, leben in wilder Ehe oder sind Singles, haben Kinder oder nicht usw. - all das darf keine Rolle dabei spielen, wie man uns behandelt, darf uns nicht einem Urteil oder einer Beurteilung aussetzen. Mir persönlich fällt im Augeblick jedenfalls nur ein Grund ein, um einen anderen Menschen zu verurteilen: Wenn er oder sie bewußt oder aus purer Gleichgültigkeit Dinge tut, die anderen Menschen oder Tieren oder der Umwelt schaden.

Auch bei meinem Outfit habe ich mit Hilfe meines selbst gehäkelten Regenbogen-Tuches quasi "die Regenbogenflagge gehisst". Und weil ein Regenbogen noch nicht genug ist, gesellte sich außerdem mein Regenbogen-Rock vom Weltladen dazu. So war ich gekleidet, als wir am 18. Juni unsere Freunde Anita und Norbert samt Sohn Max besuchten und einen herrlich entspannten Nachmittag und Abend mit ihnen verbrachten - inklusive vegetarischer Quiche und Jolly-Spielen 😊.


Hauptgarten:
Auch hier gibt es im Juni eine Menge Farben zu sehen. Orangetöne fehlen auf den folgenden Fotos allerdings noch - die kommen erst, wenn Ende Juni, Anfang Juli die Taglilien und die Ringelblumen erblühen. 

 

Nochmal Regenbogen-bunt: 
Bei diesem Juni-Outfit durfte das Häkeltuch abermals mitspielen. In das hellrote Bio-Baumwollkleid habe ich mich im Jahr 2017 verliebt und ich denke, auch diese Liebe kann keine Sünde sein. Die Leggings sind aus Bioseide, auch schon seit ein paar Jahren bei mir und an Sommertagen überraschend angenehm zu tragen.


Meisenbesuch:
Es gelingt mir ja leider nicht besonders häufig, die Vögel zu fotografieren, die uns in unserem Garten besuchen. Oft sehe ich Vögel, aber meine Hände sind voll mit Erde oder ich bin mit anderen Gartenarbeiten beschäftigt; selten habe ich zur richtigen Zeit eine Kamera mit passendem Objektiv zur Hand. Aber manchmal klappt es doch - beispielsweise als sich diese Kohlmeise (Parus major) in unserem (bereits abgeernteten) Kirschbaum niederließ.

Juni = Rosenzeit:
Während Anfang Juni noch unsere weißen und rosa blühenden Pfingstrosen ihr Bestes gaben, wurden sie kurze Zeit später von verschiedensten Edel- und Kletterrosen sowie einem Apfelrosenstrauch in unserem Garten abgelöst. Im Terrassenbeet leuchtete es vor allem rosa und rot, und beim zentralen Rosenbogen erstrahlte wieder die weiße, fast stachellose Ramblerrose Lykkefund. Leider dauert dieses Highlight nie sehr lange. 
 

Grüntöne:
Das folgende Outfit ist um einiges dezenter als die beiden oben gezeigten, hat aber immer noch genügend Farbe zu bieten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch den Mix aus dem grünen Rock aus Bio-Bouretteseide und dem legeren Des*gual-Shirt schon gezeigt habe. Da ich beide Teile schon seit einigen Jahren besitze und sie gut miteinander harmonieren, besteht die Möglichkeit, aber ich konnte diese Zusammenstellung hier im Blog auf die Schnelle nicht finden.

Endlich Grillen!
Im Mai waren wir nicht oft daheim, und das Wetter hier war auch nicht immer grill-tauglich, aber am 5. Juni fanden wir endlich Gelegenheit, Ripperl zu grillen. Dazu gab es meine Lieblingsbeilage - Kartoffeln aus dem Ofen mit mediterranen Kräutern aus dem Garten - und grünen Salat. Und außerdem - als Reminiszenz an die schönen Tage auf Mallorca - einen Krug mit Sangria 😋

Sturmtief, Starkregen und Efeu-Zusammenbruch:
Gut, dass wir die Chance genützt hatten. Denn in der Nacht auf 6. Juni fegte das Sturmtief Maya über unsere Ortschaft hinweg und brachte starke Regenfälle mit sich. Auf unserer Terrasse war die Trennwand zum Nachbarsgarten bis dahin üppigst mit Efeu bewachsen gewesen (siehe folgende Collage obere Reihe). Ich war schon seit Jahren hin- und hergerissen - denn einerseits mochte ich diese grüne Wand, andererseits wurde es von Jahr zu Jahr beschwerlicher, sie zu bändigen. Dann kam auch noch der vor kurzem errichtete Zubau unserer neuen Nachbarn hinzu: Er schließt direkt an unsere Trennmauer an. Bis dahin hatten wir es ganz gut im Griff, den Efeu daran zu hindern, auf das Nachbarhaus überzugreifen, doch jetzt war das Haus quasi näher an den Efeu herangerückt und somit in größerer "Überwucherungs-Gefahr".

Da wir versuchen, ein möglichst gutes Verhältnis zu unserer Nachbarschaft zu haben, fragten wir unseren jungen Nachbarn nach seiner Meinung, und er meinte, er könne uns dabei helfen, den Efeu zu roden, sobald die wichtigsten Arbeiten an seinem Haus erledigt wären.

Das Sturmtief Maya hat ihm nun diese Arbeit abgenommen (und uns zumindest einen Teil der Arbeit) - denn als wir am 6. Juni bei der Terrassentür hinaussahen, trauten wir unseren Augen kaum: Durch den schweren Regen und das Rütteln des Sturms hatte sich der gesamte Efeu-"Schopf" von der Wand gelöst und war auf unsere Terrasse gekracht (siehe folgende Collage untere Reihe):

Offenbar wurden einige Gehäuseschnecken obdachlos, die zuvor im Efeu gelebt hatten (siehe mittlere Reihe)...

Interessanterweise (und zum Glück!) gab es sonst an unserem Haus oder in unserem Garten keine Schäden. Nicht einmal die Dekorationsgegenstände auf dem Terrassentisch sind zu Bruch gegangen. Und auch die Kletterhortensie, die direkt neben dem Efeu wächst, hat nicht allzusehr gelitten. Ein paar der Blüten sind zwar abgebrochen, aber die fanden Platz in einer Vase im Wohnzimmer. Alles in allem also eher eine positive Fügung!

Nun mussten wir unsere Terrasse natürlich möglichst bald wieder von dem Haufen aus Efeuästen und -blättern befreien. Edi ging mit der Gartenzange ran - und später auch mit der Säge und einem Brecheisen - ein echter Knochenjob! Und ich schaffte alles mit großen Laubsäcken hinter die Gerätehütte. (Dort gibt es einen "wilden" Bereich mit Totholz etc., in dem verschiedene Tiere Unterschlupf finden können.) Der Hauptstamm des Efeus hat sich leider zur Wehr gesetzt, da müssen wir noch eine Lösung finden.

Danach musste ich dann die Efeu-Haftwurzeln mit einer Eisenbürste von der Mauer putzen, und anschließend konnte ich die Trennwand neu streichen. (Malerarbeiten sind bei uns traditionellerweise immer "mein Job" 😉.) Auf dem großen Foto unten seht ihr, wie die Wand nun aussieht. 

Nun müssen wir noch eine Lösung für den Bereich finden, in dem die Kletterhortensie weiter wachsen darf. Das Rankgerüst ist zumindest teilweise kaputt gegangen, außerdem sieht man nun die neue graue Mauer unserer Nachbarn durch... Mal sehen, wie wir das hinbekommen...


Rosen-Blusenkleid:
Oben habe ich euch meine Gartenrosen gezeigt. Auch auf meinem "neuen" Blusenkleid erblühen Rosen. Ich mag Kleider gerne, die ich auch wie einen Mantel tragen kann - offen oder mit einem Gürtel, über Hosen oder anderen Kleidern. Das wirkt leger und kaschiert gut 😉. Deshalb war ich von diesem Gudrun-Sj*den-Kleid sehr angetan, als ich es beim Secondhand-Onlineshop momox fashion entdeckte. Herbstliche Farbtöne sind für mich auch immer eine gute Wahl, also schlug ich zu. 
 
Einzig uns allein bei den Ärmeln überlege ich noch, ob ich sie nicht ein Stück kürzen soll - sie sind sehr bauschig und würden mir in Dreiviertellänge besser gefallen. (Zumindest glaube ich das.) Aber vorerst lasse ich sie für kühlere Sommertage noch so, wie sie sind.

Durch das Sturmtief hatte es bei uns wieder gewaltig abgekühlt - Zeit für lange Ärmel!

Freundinnen-Besuch in Wien:
Für den 14. Juni lud uns meine ehemalige Arbeitskollegin Helga in ihren Wiener Schrebergarten ein und wir verbrachten einen angenehmen Nachmittag miteinander in ihrem Blütenparadies. Es war zwar schön sonnig, aber leider war es nicht heiß genug, um ihren Pool zu nützen. Macht nichts, wir hatten es auch so nett und lustig und wurden mit Gemüsestrudel verwöhnt. In Helgas Garten wächst unter anderem ein Maulbeerbaum, unter dem sie Netze aufgespannt hat, damit die Beeren leichter zu ernten sind. Von diesen süßen Beeren durften wir uns eine Schüssel mit nach Hause nehmen und machten Sirup daraus, von dem wir ganz besonders begeistert sind.


Und hier unten seht ihr noch mein "Helga-Besuchs-Outfit" 😊 - wie üblich aus Kleidungsstücken, die ihr bereits seit ein paar Jahren kennt. Den "Cowboy"-Sonnenhut habe ich im Jahr 2018 in Spanien erstanden.

Meine Lieben, demnächst werde ich euch noch ein paar weitere Juni-Erlebnisse schildern, und auch mein (Kurz-)Reisebericht über Mallorca steht noch aus. Außerdem habe ich aufgrund eurer interessierten Kommentare HIER beschlossen, noch ein Extra-Posting zum Thema Blackout-Vorsorge zu machen. Mal sehen, in welcher Reihenfolge ich euch über all das erzähle.

Vielen Dank für euren Besuch bei mir - und danke auch an alle, die mir nette Zeilen zu meinem vorigen Post über unseren Ausflug nach Wildalpen und Mariazell geschrieben haben! 😘

 

Ganz herzliche Rostrosengrüße und
alles Liebe,

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 

beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid 

 

PS: Hier noch ein paar Informationen / Petitionen:

  • Für meine LeserInnen aus Deutschland: Der WWF hat unter dem Motto "Die Natur verschwindet. Halten wir sie fest!" eine Mitmachaktion gestartet, bei der wir eingeladen sind, die Vielfalt der Natur sichtbar zu machen. Hier der WWF-Text: "Teilen Sie Ihre schönsten Naturaufnahmen mit uns und zeigen Sie, wie wichtig Ihnen der Schutz der natürlichen Vielfalt ist. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Schicken Sie uns Ihre schönsten Fotos von Tieren, Pflanzen oder Landschaften."

Ich denke jede(r) von uns hat ein paar schöne Naturaufnahmen im Fotoarchiv, die ein Stück Natur zeigen, das wir gerne bewahren wollen, egal ob es sich um eine Biene auf einer Blüte im eigenen Garten dreht, einen Singvogel im Park, einen Elefanten in Afrika oder Asien oder um ein Stück Regenwald. Achtung: Pro E-Mail-Adresse kann nur ein Foto hochgeladen werden. Hier geht's zur Aktion: https://mitmachen.wwf.de/die-natur-verschwindet-halten-wir-sie-fest

  • Für meine LeserInnen aus Österreich: Pflege ist Schwerstarbeit! Die physische und psychische Belastung im Pflegeberuf steigt stetig. Deshalb ist die Einstufung zur Schwerarbeit in der Pflege berechtigt und dringend notwendig. Ich hab gerade die Petition dafür unterzeichnet. Bitte macht auch ihr mit und schickt sie auch gleich an FreundInnen und KollegInnen: https://mein.aufstehn.at/petitions/pflege-ist-schwerstarbeit 

 


Freitag, 17. Juni 2022

Wildalpen und Mariazell

Servus ihr Lieben,

 

... lasst euch nicht durch das Stopschild irritieren - ihr seid hier nur dann falsch, wenn ihr mit Natur absolut nichts am Hut habt. Denn am 10. und 11. Mai trieb es uns in eine Gegend reinster und schönster Natur. Ihr werdet Wasser sehen, das so klar ist, wie es nur sein kann und Wälder, die sich von einem Fichtenwald wieder in Richtung "Naturwald" entwickeln dürfen. 

Doch auch diejenigen, die lieber schöne alte Häuser oder Kirchen besichtigen, werden auf ihre Rechnung kommen, denn im Anschluss an unseren Wildalpen-Aufenthalt ging es in Österreichs bekanntesten Wallfahrtsort. (Leider kann ich euch von diesen beiden Tagen nur Handyfotos bieten - weder Edi noch ich hatten Lust gehabt, unsere Kameras mitzuschleppen, doch ich denke, wir sind auch so ganz gut klargekommen und haben euch eine relativ große Fotobeute mitgebracht 😊📷.)
 
 
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Ausflug zum Ursprung des Wiener Wassers:
Genau genommen hätte dieser "Bildungsausflug" bereits im Jahr 2020 stattfinden sollen. Aus den bekannten Gründen war er zweimal verschoben worden. Doch nun war es endlich so weit: 
 
Wir fuhren per Bus dorthin, wo das berühmte Wiener Wasser herkommt (oder zumindest ein großer Teil des Wiener Wassers). Angeblich gibt es keine Hauptstadt auf dieser Welt, in der Trinkwasser von vergleichbarer Qualität aus der Leitung kommt. *)

*) Leider bekommen wir im Bezirk Baden nicht dasselbe köstliche Wasser wie die Wiener, sondern nur einen "Verschnitt" aus "Wiener Wasser" und Grundwasser. Doch mein Mann und ich haben Jahrzehntelang in Wien gelebt und gearbeitet und sind dadurch natürlich in den Genuss des puren Wiener Wassers gekommen. Und dessen Geschichte interessierte uns.
 
So freundlich präsentierte sich uns der Himmel während der Busfahrt.

Dazu müsst ihr wissen, dass Wien seit der Regierungszeit von Kaiser Franz Josef I. durch zwei Hochquellenleitungen mit Wasser versorgt wird. (Ja, der "Franzl" mal wieder 😉.)

... führt Trinkwasser aus Quellen im Rax- und Schneeberggebiet in die Österreichische Hauptstadt Der Bau dieser Leitung wurde notwendig, da die bisherige Wasserversorgung für die ständig wachsende Stadt nicht ausreichte. Die Qualität des Wiener Wassers ließ außerdem wegen mangelhafter Kanalisation  zu wünschen übrig - deshalb kam es unter der Wiener Bevölkerung immer wieder zu Krankheiten wie Cholera und Typhus
Nach nur vierjähriger Bauzeit wurde die ursprünglich "Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung" genannte Leitung im Jahr 1873  eröffnet.
Lageplan der Wiener Hochquellenleitungen
Lageplan der Wiener Hochquellenleitungen - Quelle: KLICK


Doch die Hauptstadt wuchs weiter - und bald stellte sich heraus, dass auch das Wasser aus dieser Leitung noch nicht genug war. Also wurde fieberhaft nach weiteren Möglichkeiten gesucht, die Wiener mit gutem Wasser zu versorgen. Im äußersten Osten der Steiermark wurde man schließlich fündig.

Die Grundsteinlegung für die  "II. Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung" ...
...erfolgte am 11. August 1900, eine Woche vor dem 70. Geburtstag des Kaisers, auf der Poschenhöhe in Wildalpen. Die Errichtung dieser neuen Hochquellenleitung dauerte bis zum Jahr 1910; seither bringt sie Trinkwasser aus dem steirischen Hochschwabgebiet ins westliche Wien.  

Und eben diesem traumhaft schönen Gebiet, in dem sich die II. Wiener Hochquellenleitung befindet, statteten wir Rostrosen am 10. und 11. Mai 2022 einen Besuch ab -
 
 
Fotos aus den Ortschaften Wildalpen und Hinterwildalpen

Wildalpen ist der Name eines Dorfes sowie einer Gemeinde im Bezirk Liezen in der Steiermark. Der Ort Wildalpen selbst liegt am Nordfuß des Hochschwabmassivs im Salzatal, direkt am Fluß Salza. Die Salza ist heute einer der naturbelassensten Wildflüsse der Ostalpen und außerdem ein Paradies für Fliegenfischer und für Abenteuerlustige, die gern Kajak- oder Raftingtouren unternehmen. Ganz allgemein bietet das Naturschutzgebiet Salzatal jede Menge Möglichkeiten zu Unternehmungen in purer Natur.

Die Gemeinde Wildalpen besteht noch aus einigen weiteren kleinen Ortschaften, die so liebenswerte Namen tragen wie z.B. Holzäpfeltal, Drei Keuschen, Schneckengraben, Fachwerk oder Hinterwildalpen. Die Ausdehnung der Gemeinde erreicht eine Fläche von 203,12 km², was ungefähr der halben Stadt Wien entspricht. Insgesamt leben jedoch nur 438 Einwohner in der Gemeinde; die Bevölkerungsdichte ist mit nur 2,3 Einwohner pro km² eine der niedrigsten in ganz Österreich


Unser Programm am ersten Tag:
Wir kamen um 12 Uhr in Hinterwildalpen an und nahmen dort unser Mittagessen im Gasthaus zum Krug ein. (Ich hatte einen meiner drei wöchentlichen Veggie-Tage und nahm daher den Erdäpfelstrudel auf Rahm-Blattspinat - er schmeckte mir ausgezeichnet.) Anschließend ging es weiter in den Hauptort Wildalpen - dort bezogen wir unser Quartier im Hotel Bergkristall. Edi und ich bekamen ein großes Apartment ganz für uns allein.

Um 15 Uhr stand eine Führung im Wasserleitungsmuseum auf dem Programm. Hier zeige ich euch, was wir auf dem kurzen Spaziergang dorthin sahen:


Das Wasserleitungsmuseum ist in einer historischen Hammerschmiede untergebracht - dem Tulleck’schen Hammerwerk. Die einzelnen Gebäude des Hammerwerkes wurden im 16. und 17. Jahrhundert errichtet und sind allein schon sehenswert. Doch auch die Führung durch das Wasserleitungsmuseum HochQuellenWasser Wildalpen *) durch den örtlichen Oberförster, Herrn Arrer (siehe großes Foto in der folgenden Collage), war sehr interessant und lehrreich gestaltet. 

*) Klick zu einem kurzen Video über das Museum und einem Überblick über die einzelnen Räume

Wir erfuhren u.a. jene Dinge, die ich euch oben über das Wiener Wasser erzählt habe. Wir erfuhren auch, dass der Wasserbautechniker Dipl.Ing. Dr.techn. Karl Kinzer (1857-1916) der geniale Kopf beim Bau der Zweiten Hochquellenwasserleitung war. Ihr seht unten mittig ein Portrait von ihm. Er hatte bereits an der Ersten Hochquellenleitung mitgearbeitet bzw. einige Erweiterungsprojekte konzipiert; an Planausarbeitung und Bau der Zweiten Hochquellenwasserleitung war er maßgeblich beteiligt und zuletzt oblag ihm die Gesamtbauleitung. Kinzers hoher Ingenieurskunst ist es unter anderem zu verdanken, dass der Transport des Wassers nach Wien ganz ohne Pumpe und nur mit Hilfe der Gravitation vonstatten geht.

Das Gemälde unten rechts zeigt Erzherzog Johann, den "Steirischen Prinzen", der ein großer Naturliebhaber und Förderer der 
Naturwissenschaften war.

Das Museum zeigt auch Fotos der Arbeiter, die (größtenteils noch von Hand!) Tunnel in die Felsen trieben, akribische Planzeichnungen von Karl Kinzer, Modelle, die demonstrieren, wie der Quellschutzwald funktioniert etc. - leider kann ich hier nicht alles wiedergeben, obwohl es hochinteressant war. Auf manches Thema werde ich allerdings eingehen, sobald ich euch den zweiten Tag in Wildalpen schildere. 

Was ich euch aber noch erzählen möchte: Wisst ihr, wie man früher den Verschmutzungsgrad des Wassers überprüft hat? Man füllte eine Glaskaraffe mit diesem Wasser und stellte sie auf eine Zeitung (siehe obere Collage links). Wenn man die Zeitung durch das gefüllte "Trübungsmessglas" hindurch lesen konnte, galt das Wasser als klar und rein 😊. Mittlerweile sind die Methoden wissenschaftlicher, aber möglicherweise nicht mehr so unterhaltsam.

Leider gibt es auch ausgestopfte Tiere im Museum zu sehen, die zeigen sollen, welchen Reichtum an Wild es in dem Gebiet gibt.

Am zweiten Tag ...
... entführte uns der sympathische Herr Oberförster Arrer nach dem Frühstück auf einen Waldlehrpfad. Und auch dort haben wir sehr viel Wissenswertes von ihm erfahren.

Mehr als die Hälfte des Gemeindegebietes von Wildalpen steht als Quellschutzgebiet unter Naturschutz. Die Wälder hier sind enorm wichtig, denn die Wurzeln der Bäume fungieren als natürliche Filteranlagen. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Erdboden nicht weggespült wird und somit weiterhin Wasser speichern kann. Zur Beforstung dieses Gebietes gibt es eigene Magistratsabteilungen der Stadt Wien. (Auch der steirische Förster ist demnach ein Mitarbeiter der Stadt Wien.)


Wenn ihr euch die Fotos von den Wäldern anseht, was fällt euch da besonders auf? Uns stach vor allem das viele helle Grün ins Auge -  all die frischen, frühlingsjungen Blätter der Laubbäume hier, hauptsächlich Buchen, aber nicht nur. 

Das liegt daran, dass beim Quellschutzwald wieder verstärkt auf Mischwälder und Renaturierung gesetzt wird. Die meisten Wälder in Österreich (und vermutlich auch im Großteil unserer Nachbarländer) sind ja keine Urwälder mehr, sondern Nutzwälder, und sie wurden im Lauf der letzten Jahrhunderte aus verschiedenen Gründen hauptsächlich mit Fichten aufgeforstet. Denn Fichten bieten gutes Bau- und Möbelholz, sie wachsen relativ schnell und schön gerade, was praktisch für die Holzfäller bzw. für die Verarbeitung ist, und da die jungen Triebe den Rehen nicht so gut schmecken wie z.B. die Triebe von Tannen, werden sie nicht so leicht abgefressen. 


Lange Zeit schien die Entscheidung für Monokultur-Fichtenwälder viele wirtschaftliche Vorteile zu bringen, doch nun, in Zeiten des Klimawandels, rächt sich das. Denn Fichten sind Flachwurzler und fallen daher Stürmen leichter zum Opfer als z.B. Tannen (die Tief- und Flachwurzler zugleich sind) oder Buchen (Tiefwurzler). Außerdem sind Fichten durch die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre zu leichten Opfern des Borkenkäfers geworden - genauer gesagt des Großen Achtzähnigen Fichtenborkenkäfers (Ips typographus - auch "Buchdrucker" genannt, weil die Larvengänge des Käfers Ähnlichkeit mit Schriftzeichen haben) und des Sechszähnigen Fichtenborkenkäfers (Pityogenes chalcographus - auch "Kupferstecher" genannt). Ganze Wälder sind durch diese Forstschädlinge bereits abgestorben. 

(Übrigens: Es heißt ja häufig: "Kein Tier ist so blöd wie der Mensch und zerstört seinen eigenen Lebensraum." Der Borkenkäfer ist ein Beispiel dafür, dass diese Aussage nicht ganz den Tatsachen entspricht: Die Buchdrucker oder Kupferstecher befallen einen Baum nach dem anderen oder mehrere zugleich, bis keine brauchbare Fichte mehr vorhanden ist - sie verhalten sich also ähnlich idiotisch wie Menschen. Glücklicherweise gibt es jedoch auch Menschen, die mit der Natur sorgsamer umgehen. Bei unserem Ausflug nach Wildalpen haben wir einige von ihnen kennengelernt.)


In den Wildalpen-Wäldern hält sich der Befall noch in Grenzen - was den Bemühungen der hiesigen Forstarbeiter zu danken ist. Denn umgestürzte oder abgestorbene Bäume werden zwar - im Sinne der Renaturierung - als Totholz im Wald belassen, allerdings müssen umgestürzte Fichten zunächst abgeschält werden, um den Borkenkäfern keine Brutflächen zu bieten. Und sonst wird bereits seit einiger Zeit darauf gesetzt, dass sich die Laubbäume sowie die Tannen, die man hier gepflanzt hat, selbst vermehren können. 

Das ist nicht ganz einfach, denn dieses Gebiet ist nicht nur reich an Quellen, sondern auch an Wild - es war und ist daher ein begehrtes Jagdgebiet und es wurde in der Vergangenheit durchaus forciert, dass z.B. manch ein "Generaldirektor" hier gegen Bezahlung von Gebühren einen Bock schießen durfte. Große Wildbestände waren demnach von Vorteil. Für das Wachstum von wohlschmeckenden Tannen oder Laubbäumen ist es allerdings von Nachteil. Mittlerweile verzichtet man auf diese Einkünfte lieber und achtet darauf, dass das Wild nicht überhand nimmt. 


Teilweise gelingt das sogar allmählich durch natürliche Auslese, denn auf Wildbeobachtungskameras wurde bereits der eine oder andere Luchs in dem Gebiet gesichtet. Und in den Wildalpen-Wäldern sind diese Besucher durchaus erwünscht. Denn Tiere wie Luchse, Bären, Wölfe sorgen in der Natur dafür, dass in Wäldern ein natürlicher Ausgleich herrscht. 

So lange es noch zu wenige dieser ausgleichenden Fleischfresser gibt, muss nach wie vor der Mensch eingreifen. Jäger, die Wild schießen, bekamen von mir früher nicht sehr viele Sympathiepunkte. Doch nun habe ich gelernt, dass man der Population nichts Gutes tut, wenn man schwache Tiere durchfüttert und dass eine gewisse Auslese sowohl für den Wald als auch für die Herden wichtig ist. 

Ganz allgemein kann man sagen, wenn Raubtiere wiederangesiedelt werden bzw. von selbst in manche Gebiete zurückkehren, werden die Herden von Hirschen, Rehen und anderem Wild kleiner, stärker und gesünder. Und die Wälder können sich ebenfalls auf gesündere Weise entwickeln

Raubtiere sind also keineswegs unsere Feinde. (Ihr könnt hier einen gut zum Thema passenden Artikel über die Wölfe im Yellowstone Nationalpark lesen, die sich dort als stabilisierende Kraft erwiesen haben. Die Verfolgung von Fleischfressern im Namen eines Mensch-Wildtier-Konflikts erfolgt stets ohne Rücksicht auf die Gesundheit des gesamten Ökosystems.)


In der oberen Collage seht ihr, dass sich selbst im felsigen Gelände sowohl Fichten als auch Tannen und die Laubbäume halten können! In Wiesen und im Unterholz entdeckten wir (siehe Fotos rechts) kleine Tiere wie Eidechsen und Weinbergschnecken sowie herrlich blau blühenden Frühlings-Enzian (Gentiana verna). Und der Oberförster zeigte uns erfreut eine Tanne, die am Wegesrand wächst und es bereits zu einer beachtlichen Höhe gebracht hat. Dadurch, dass mittlerweile mehr Tannen im einstigen Fichtenwald wachsen, sind auch ihre Chancen, nicht vom Wild angeknabbert zu werden, gewachsen. (Zum Thema "Neuer Wald: Fichte raus, Tanne rein" habe ich euch auch noch diesen interessanten Artikel anzubieten.)

Unten könnt ihr einen Blick auf einen wunderschön klaren, türkis schillernden See werfen. Das Wasser darin wird regelmäßig kontrolliert und hat Trinkwasserqualität. Auch wenn man vielleicht Lust verspürt, in den See hineinzusteigen, wäre das höchstens für Kältefanatiker ein schönes Erlebnis, denn er ist nur wenige Grade kalt.

Besichtigung der Kläfferquelle:
Nach dem Mittagessen im Hotel besuchten wir die bekannteste und ergiebigste Quelle der II. Wiener Hochquellenleitung: die Kläfferquelle (auch: Kläfferbrünnequelle): Die rund 13 km von Wildalpen entfernte Kläfferquelle im Salzatal ist eine der größten Karstquellen Mitteleuropas und zugleich die ergiebigste Quelle der Wiener Wasserwerke. Aus dieser Quelle fließen mindestens 54.000 m³ Wasser pro Tag - oder anders ausgedrückt: durchschnittlich 4790 Liter pro Sekunde (!), zur Zeit der Schneeschmelze sind es sogar rund 10.000 Liter feinstes Trinkwasser pro Sekunde.

 

Die Kläfferquelle kann nur nach Anmeldung und unter Aufsicht besichtigt werden. Die beste Zeit dafür ist im Spätfrühling. Erfreulicherweise fand unser Besuch genau zur richtigen Zeit statt, uns so konnten wir entlang des Spazierweges, der zur (gefassten) Kläfferquelle führt, auch mehrere traumhaft schöne Wasserfälle bewundern. Neben diesen Gewässern war es gleich um einige Grade kühler als in der restlichen Umgebung.

 

Im Tunnel, der zur Kläfferquelle führt, war es sogar noch um einiges kälter, und so folgten wir der Empfehlung, uns noch etwas Langärmeliges drüberzuziehen. Rund 90 Meter muss man durch diesen engen Stollen ins Innere des Berges vordringen und dabei einem blauen Rohr folgen, bis man schließlich zu einer Glaswand gelangt. In diesem Rohr wird das Wasser transportiert, das 183 Kilometer oder 36 Stunden später in den Wiener Haushalten ankommt. Die Wasserqualität wird dabei permanent kontrolliert. Wasser, das nicht zu 100 % den Vorgaben entspricht, wird in die Salza geleitet. Und auch das überschüssige Wasser sprudelt geräuschvoll neben dem Rohr in Richtung Fluss, wie man durch die Glaswand beobachten kann.

Es war faszinierend, all das zu erleben und somit erstmals hautnah zu begreifen, welch Wunderwerk die Versorgung mit Trinkwasser in unseren Breiten ist. Dabei ist mir - durch das Umweltprojekt, das ich in unserer Gemeinde betreue - durchaus bewusst, dass 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser haben ... während in europäischen Ländern wie Österreich oder Deutschland jeder Mensch durchschnittlich zwischen 120 und 130 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht. Und dieses wertvolle Trinkwasser wird längst nicht nur zum Trinken und Kochen verwendet, sondern z.B. auch zum Duschen und Baden (rund 22%), Geschirrspülen (2%), Wäschewaschen (10%), Putzen, Autowaschen, Bewässern des Gartens … und für die Klospülung (25%)…

Leider konnte (oder wollte?) uns niemand so recht beantworten, was mit der Wiener Wasserversorgung passiert, wenn durch den Klimawandel Schnee und Regen ausbleiben und die Quellen allmählich versiegen. Ich nehme an, niemand beschäftigt sich gerne mit dieser Frage... trotzdem sollte man es tun...

Auf der Heimreise legten wir noch eine Zwischenstation im bekanntesten Wallfahrtsort Österreichs ein (der laut Wikipedia wegen der Basilika Mariä Geburt auch einer der wichtigsten Wallfahrtsorte ganz Europas ist). Um mehr über den Ort oder die (ab dem 14. Jahrhundert erbaute) Kirche zu erfahren, klickt bitte auf die eingefügten Links. Hier könnt ihr jedenfalls einen Blick auf die Basilika, das wunderschöne Hauptportal und ins Kircheninnere werfen:


Für Opferkerzen gibt es etwas abseits der Kirche einen eigenen Raum. Hier entzündeten auch einige Motorradfahrer eine Kerze und in der Kirche konnten wir miterleben, wie sich ein Motorradfahrer-Paar in voller Bikermontur segnen ließ. Hoffen wir, dass es ihnen hilft, unfallfrei zu bleiben.


Die meisten Mitreisenden in unserem Bus hatten Mariazell bereits das eine oder andere Mal besucht, für Edi und mich war dort noch alles neu, und so streunten wir eine Weile durch die Stadtgemeinde, in der es viele wunderschöne, gut erhaltene alte Häuser zu sehen gibt - und gönnten uns zwischendurch außerdem einen Kaffee samt Apfelstrudel. Danach ging es wieder retour nach Wien - und für uns von dort dann wieder ein Stück zurück in den Bezirk Baden.

 


Vor unserer Abfahrt nach Wildalpen waren wir eigentlich gar nicht besonders begeistert gewesen, dass der zweimal verschobene Ausflug zum "Wiener Wasser" nun nur so wenige Tage vor unserer Mallorcareise stattfinden sollte. Doch letztendlich erlebten wir zwei schöne, abwechslungsreiche und hochinteressante Tage, die für uns voll mit Neuen Erfahrungen waren, wir konnten uns zwischendurch mit netten Menschen unterhalten - und wir bereuten keinen Augenblick dieser beiden Tage. 

Ich hoffe, auch ihr habt euch beim virtuellen Mitreisen gut unterhalten!


Auf bald und alles Liebe,

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 

beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid 

 

Donnerstag, 9. Juni 2022

Italien-Reisebericht - Grado und Aquileia (Friaul-Julisch Venetien)

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.


Ciao ihr Lieben,...

 

...willkommen zum letzten Teil meines Italien-Reiseberichtes 2021! Im vorigen Kapitel entführte ich euch nach Cortona mit Eremitage "Le Celle" - dies war unser letzter Ausflug innerhalb der Toskana. Auch wenn der Abschied schwer fiel - am Morgen des 25. September waren wir nach dem Frühstück bereit, unser schönes toskanisches Urlaubsdomizil in Richtung Heimat zu verlassen.

Allerdings waren nur wir Menschen bereit - Peters Auto streikte! Es war noch vom Parkplatz bis zur Tür von unserem Ferienhaus gefahren, dort hatten wir es mit unseren Koffern beladen - doch als es losgehen sollte, gab der Wagen keinen Mucks von sich 😲! (Zunächst leuchteten alle Lampen auf, kaum drehte man den Zündschlüssel, war alles aus...) Da der Motor nicht die klassisch-hustenden "Keine-Batterie-Geräusche" von sich gab, sondern komplett stumm blieb, tippten unsere Männer auf einen Elektronik-Schaden. Oh nein, das wäre natürlich fatal gewesen - ich sah uns im Geiste schon mit unhandlichem Gepäck per Bus oder Bahn nach Österreich zurückreisen 😓🚂🚍!

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Abschiedsplausch mit Guido - und der vollgepackte Kofferraum...

Doch Guido, der immer freundliche und hilfreiche Schwager des Vermieters, war fest davon überzeugt, dass das Problem trotz allem bei der Batterie lag. Er bestand darauf, uns Starthilfe zu geben - wir glaubten nicht wirklich daran, aber ließen ihn machen, weil die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt. Und siehe da - HURRA! - es funktionierte tatsächlich: Jetzt gab Peters Wagen doch noch die hustenden Geräusche von sich und sprang schließlich an. Wir bedankten uns herzlich bei unserem Retter - und dann konnte es los gehen zu unserer letzten Station -

Denn wie schon auf der Hinfahrt, wollten wir auch diesmal nicht in einem Rutsch von der Toskana in Richtung Wien fahren. Es gibt unterwegs ja viele bezaubernde Möglichkeiten für eine gemütliche und interessante Zwischenstation. Brigitte war auf Grado verfallen, weil sie in dieser Region vor vielen Jahren schon mal einen schönen Radurlaub mit unserer gemeinsamen Freundin Maria unternommen hat. Und wie immer, wenn Brigitte ein Ziel aussuchte, war dieser Ort eine gute Wahl.

Blick auf die Lagune von Grado, den Strand und unsere Unterkunft für eine Nacht

Ende September bevölkerten zwar nur noch sehr wenige Unentwegte das Wasser oder die Sonnenliegen, aber in der wärmeren Zeit ist Grado vor allem ein klassischer Badeort. Doch dieser Ort würde sich sogar für uns "Nicht-Strand-Ratten" für einen etwas längeren Aufenthalt eignen - die Lagune von Grado verfügt über eine üppige Tier- und Pflanzenwelt; im Frühling und Herbst legen zahlreiche Zugvögel eine Rast in der Lagune ein. Und auch sonst gibt es hier einiges zu sehen.

Lachmöwe im Winterkleid (Chroicocephalus ridibundus - im Wasser), Mittelmeermöwe (Larus michahellis - fliegend)

Grados Geschichte als Badeort reicht schon beinahe hundertfünfzig Jahre zurück - schließlich zählte es einst zur "österreichischen Riviera". (Denn zu Österreich-Ungarn gehörte während der Habsburger Zeit ein großes Gebiet, das bis zur Adria reichte - damit war es allerdings nach dem Ersten Weltkrieg vorbei. Leider, denn ich würde gern in einem Land leben, das bis ans Meer reicht... Nicht, weil ich so gern im Salzwasser schwimme, sondern weil ich den Duft und die Geräusche des Meeres so liebe.)

Bereits im Jahr 1854 wurden die ersten „camerini“ (Umkleidekabinen für Badegäste) aufgestellt. Im Jahr 1892 erklärte "unser Franzl" (Kaiser Franz Joseph I.) Grado zum "heilenden Kurort"; daraufhin wurde der Fischerort zum kaiserlich-königlichen Seebad Grado ausgebaut. An diese Zeit erinnern noch einige Gebäude, außerdem ein paar historische Fotografien, die da und dort im Ort ausgestellt werden - und außerdem das kleine, gelb gestrichene Eisentor, das ihr in der folgenden Collage links oben seht: Durch dieses "Kaisertürl" konnte Franz Joseph I. einst ungestört zum Strand schreiten.

Wir statteten auch dem Baptisterium San Giovanni Battista und dem Dom von Grado - Sant’Eufemia einen Besuch ab. Dort entdeckten wir in einem Nebengebäude und im Außenbereich eine interessante Ausstellung "alter Steine": 

Il lapidario di Grado ist eine Sammlung von Steinwerken - Skulpturen, Sarkophagen, Grabsteinen und z.B. altbyzantinischen sowie frühmittelalterlichen Kirchenausstattungselementen. Außerdem gab es wunderschöne, uralte Bodenmosaike zu sehen. In den folgenden Collagen zeige ich euch eine kleine Auswahl von alledem. (Frau Rostrose fügt sich gut in den Kreis der Antiquitäten ein, nicht wahr? 😉)

 

Als nächstes wollten wir ein wenig Hafen-Luft schnuppern und spazierten daher zum Porto Mandracchio weiter. In manchen der Boote hatten es sich die Besitzer bereits mit einem Abendessen gemütlich gemacht - das ließ auch uns hungrig werden...


... und so wählten wir eines der zahlreichen hübschen Lokale in der Gradeser Altstadt aus und gönnten uns dort einen feinen Schmaus. 

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), das um die gelben Blüten schwirrte, entdeckten wir bei einem  Blumentopf am Hafen.

Hier noch ein abschließender Blick auf den Hafen bei Sonnenuntergang:

Und hier gingen wir abends schließlich entlang, um wieder zu unserem Quartier zu kommen:

26. September 2021: Am nächsten Morgen leistete uns dieses hübsche Kätzchen Gesellschaft bei unserem letzten italienischen Frühstück. Ein bisschen bange war uns zumute, weil wir nicht wussten, ob Peters Auto diesmal klaglos anspringen würde...

... aber durch die Fahrt von unserem toskanischen Ferienhäuschen bis nach Grado hatte sich die Batterie offenbar ausreichend aufgeladen. Also wagten wir einen weiteren Zwischenstopp: Etwa zehn Kilometer von der Lagune von Grado entfernt liegt die Stadt ...
 
Brigitte wusste, dass es hier archäologische Funde der einstigen römischen Siedlung zu besichtigen gibt. Die Stadt Aquileia wurde im Jahr 181 v. Chr. von den Römern als militärische Kolonie gegründet und gelangte bald zu großer strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung; durch Glasmanufakturen und Eisenbearbeitung erwarben die Bewohner einigen Wohlstand. Doch nichts hält ewig - was manchmal gut ist (wenn man z.B. an so manche Diktaturen denkt) und manchmal schade: Im Jahr 452 wurde Aquileia durch das Heer des berüchtigten Hunnen-Königs Attila dem Erdboden gleich gemacht und verschwand für Jahrhunderte in der Bedeutungslosigkeit. 
 
Auch dieser Zustand hat nicht ewig gedauert. Seit 1998 zählt die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe und es gibt darin einiges zu sehen - so z.B. ein bedeutendes frühchristliches Bodenmosaik (4. Jhd.) in der mittelalterlichen Basilika - doch wir waren auf der Heimreise und wollten uns daher nicht allzu lange dort aufhalten. Uns interessierte insbesondere die Rekonstruktion des alten römischen Forums, das sich direkt neben der Fahrbahn befindet und von dort aus gut zu sehen ist. Wir parkten uns in der Nähe ein und hofften, dass das Auto auch nach diesem kurzen Zwischenstopp wieder anspringen würde.
 
Abermals mischte ich mich unauffällig zwischen die anderen Altertümer 😉
 
 
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es ein weiteres Ausgrabungsareal, das für Besucher geöffnet war. Hier spazierten wir eine Weile herum und versuchten uns vorzustellen, wie das Leben vor mehr als 2000 Jahren wohl gewesen sein mag, als die Menschen bereits über dieselben Pflastersteine schritten und auf den übrig gebliebenen Fundamenten noch Wohnhäuser, Tempel oder andere Gebäude standen.

Wir kamen nach diesem kulturellen Intermezzo gut aus Aquileia hinaus - doch es gab auf unserer weiteren Heimreise noch den einen oder anderen Zittermoment. Nach einer Tank- oder Toilettenpause wollte der Wagen z.B. wieder nicht anspringen. Diesmal genügten zum Glück ein paar zusätzliche Startversuche, und dann konnte es weitergehen. 

Kurze Pause in der Nähe des Naturparks Dobratsch - nach dem Schild zu schließen ist das ein Ort, der ebenfalls eine genauere 
Betrachtung verdient!

Schließlich setzte uns Peter bei uns zu Hause ab, und auch unsere Freunde kamen noch gut zu Hause an - doch kurze Zeit später erfuhren wir von Peter, dass die Batterie des Wagens absolut hinüber war. Dabei hätten Brigitte und Peter zu diesem Zeitpunkt bereits ihren neuen voll-elektrischen Wagen bekommen sollen; er war seit Monaten bestellt. Die Lieferung hatte sich allerdings verzögert - so, wie sich zur Zeit auch manche andere Warenlieferung verzögert - und somit blieb unseren Freunden keine andere Wahl, als die alte Autobatterie gegen eine neue austauschen zu lassen... (Inzwischen haben sie ihr neues Elektroauto jedoch bekommen und sind sehr zufrieden damit - überhaupt angesichts der aktuellen Spritpreise 😉.)

Gut, ihr Lieben - wir sind am Ende meines Italien-Reiseberichts angekommen; demnächst wird es ein paar Schilderungen zu unserem Aufenthalt in Wildalpen geben und danach geht's dann mit Mallorca weiter - allerdings werde ich diesmal keinen so langen Reisebericht zustande bringen, sondern euch nur einen kurzen Überblick über unsere schönen Tage mit Andi und Michi bieten können. Für heute bedanke ich mich für euer Interesse und außerdem für eure Kommentare zu meinem vorangegangenen Blogbeitrag Mai-Ausflug mit Sigrun und "Alles Finster".   

 

 Fotos von Brigitte, Edi und mir
Ciao & Arrivederci,

  T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge:
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid