Dienstag, 29. August 2023

Die Tiere vom Tiergarten Schönbrunn

Servus Ihr Lieben!

 

In meinem Rückblick auf den Juni und Juli des Sommers 2023 versprach ich euch einige genauere Schilderungen von unseren Sommer-Erlebnissen. 

Heute entführe ich euch in den Tiergarten Schönbrunn, bei dem es sich um den ältesten noch bestehenden Zoo der Welt *) handelt! Unser bisher letzter Besuch dort fand am 20. Juli 2023 statt. Ich werde euch heute allerdings auch noch ein paar Fotos von unserem Besuch am 22. Mai 2023 zeigen (die ihr zum Teil schon von meinem Frühlings-Rückblick kennt).

*) Der Tiergarten wurde 1752 von den Habsburgern gegründet. Glücklicherweise wurde der Zoo im Lauf der Jahrhunderte mehrfach erweitert und die Gehege wurden vergrößert und modernisiert. Von 2006 bis 2019 erhielt der Tiergarten Schönbrunn fünf Auszeichnungen zum Besten Zoo Europas (und es gab fünf Mal Nachwuchs bei den Großen Pandas)! Es finden hier zahlreiche Artenschutzprojekte und Erhaltungszuchtprogramme statt.

🐼🐨🐻‍
 
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Der Weg zum Haupteingang des Tiergartens Schönbrunn führt vorbei am historischen Palmenhaus und an blühenden Seidenbäumen.

Ich habe euch in zwei Blogbeiträgen schon mehr über diesen Zoo erzählt: Meinen Blogbeitrag von 2018 findet ihr HIER. Meinen Blogbeitrag von 2014 findet ihr HIER. Und HIER geht es zur Homepage des Tiergartens Schönbrunn.

Orientierungsplan beim Eingang - und ein paar Schilder mit Erläuterungen zu den Tieren.

In der Nähe des Eingangs kam uns gleich ein witzig ausssehender Vogel entgegen - ein Südlicher Hornrabe. (Ich glaube aufgrund des Flecks am Hals, es ist ein Weibchen.) Wir dachten schon, der Vogel sei aus dem Gehege ausgebrochen, in dem der andere Hornrabe saß, aber eine Tafel wies darauf hin, dass die beiden absichtlich (vorübergehend) getrennt gehalten wurden. Trennung auf Zeit, quasi 😉.

Die Mähnenrobben warteten bereits auf ihren Mittags-Fisch. Eine der Robben-Damen schien jedenfalls das Schild mit der Aufschrift "Fütterung" zu hypnotisieren:

 
Die herzigen Humboldtpinguine schwammen ein paar Runden in der Gegenstromanlage (wovon ich ein kurzes Video gedreht habe):
 
 
 
Die beiden zerzausten Frackträger auf dem Felsen waren allerdings gerade in der Mauser, und da sollen oder können sie nicht schwimmen, weil die schützende Ölschicht ihres Gefieders nicht intakt ist.. (Ich denke allerdings, sie werden bis zum Felsen geschwommen sein... Fliegen können sie ja nicht.) 
 
Nach dem fröhlichen Planschen war auch für die Pinguine Fütterungszeit (siehe Foto rechts mittig):

 
Der Eisbär schien auch etwas zu futtern, ich konnte allerdings nicht erkennen, was es war. Die Eisbärenanlage ist übrigens 1.700 Quadratmeter groß und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit Fels- und Geröllflächen, Wasserfällen und Bächen sowie einem Schwimmbecken, bei dem man die Bären durch ein großes Sichtfenster auch unter Wasser erleben kann. Mehr über die Eisbärenwelt von Schönbrunn HIER.

 
Der Große Panda - eines der seltensten Säugetiere der Welt - scheint sehr zufrieden mit seinem Bambus-Mahl zu sein. (Ich finde, er sieht aus als würde er ganz nach Asiatischer Art mit Stäbchen essen. Aber wahrscheinlich ist es eher so, dass er die Stäbchen isst 😉🐼🎋). Der Tiergarten Schönbrunn war der erste Zoo Europas, in dem es gelang, Große Pandas auf natürlichem Wege zu züchten. HIER könnt ihr mehr über die Panda-Erfolgsgeschichte und die Ziele der Pandahaltung in Schönbrunn lesen. 

Wie die meisten anderen Tiere im Schönbrunner Zoo stehen auch Flusspferde auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Die behäbig wirkenden Riesen sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv - kein Wunder, dass die beiden Flusspferde von Schönbrunn nicht viel Action bieten. Sie können allerdings schneller sein, als man ihnen zutraut.

 
Die Großkatzen von Schönbrunn sind leider nicht sehr gut zu entdecken. Bei unserem Tiergartenbesuch im Mai sahen wir diesen Geparden, aber die anderen Großkatzen versteckten sich. Bei unserem Besuch im Juli sahen wir weder Geparden noch Tiger oder Löwen, immerhin konnten wir aber einen Blick auf einen der Amurleoparden erhaschen (siehe kleines Foto unten Mitte). Er saß allerdings gut getarnt in einiger Entfernung unter einem schattigen Busch, und die Glasscheibe spiegelte noch dazu.

Auch der Eurasische Luchs ist schwer zu entdecken und zu fotografieren, versteckt er sich doch zumeist im Geäst von Bäumen. 

 
Zu Wölfen habe ich spätestens seit unserem Wolfsspaziergang im Jahr 2015 einen besonderen Bezug. In Schönbrunn lebt ein Rudel Arktischer Wölfe, dem wir gerne zusehen. 
 
Das Wolfsgehege liegt ebenso wie das Gehege des Luchses in einem Stück Wienerwald, das erst in den 1990er-Jahren zum Tiergartenareal hinzugekauft werden konnte. Ich erinnere mich noch, wie unfassbar klein das Wolfsgehege in meiner Kindheit war - und wie groß mein Mitleid mit dem Tier.
 
 
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Als eine Pflegerin am Wolfsgehege vorüberging, fing das Rudel zu heulen an *) - siehe Video:
 

*) Womöglich verständigten sie sich, wie lange es noch bis zur Fütterungszeit dauern würde? Da wir unsere Fotos um etwa 10.30 herum aufgenommen haben und die Fütterung um 11.30 stattfindet, hatten sie also noch rund eine Stunde zu warten... (Allerdings gibt es pro Woche zwei Diättage, das scheint in Tierparks Standard zu sein. Vielleicht fragten sie heulend: "Hej, ist heute Mittwoch oder Samstag? Nein? Super, dann gibt's bald was Gutes!" 😋) 
 
🐺🐺🐺
 
Ebenfalls im Wienerwald-Bereich des Tiergartens Schönbrunn befindet sich der sogenannte Tirolerhof. Schon im Jahr 1802 ließ Erzherzog Johann (ein Bruder von Kaiser Franz II./I.) hier einen Bauernhof im Tiroler Stil errichten, auf dem Landwirtschaft betrieben wurde. Dieser Hof blieb allerdings nicht bis in die heutige Zeit erhalten.
 
Im Jahr 1994 schließlich wurde hier der seit 1722 bestehende und unter Denkmalschutz gestellte Erb-Bauernhof einer Tiroler Familie gekauft, abgetragen und sämtliche Teile genau nummeriert und im Tiergarten Stück für Stück wiedererrichtet. (Mehr über die Geschichte des Tirolerhofes HIER.) In den Stallungen des Tirolerhofes werden nun vom Aussterben bedrohte Haustierrassen gehalten.

 
Die Fresken an der Vorderseite des alten Tiroler Bauernhauses wurden erneuert bzw. rekonstruiert. Dazu zählt auch die Wandmalerei (unten rechts) sowie der folgende Spruch, der offenbar in einem alten Dialekt geschrieben ist. Ich versuche ihn hier so ins Hochdeutsche zu übertragen, dass ihn auch jene meiner LeserInnen verstehen können, die meine Texte mit Google Translate übersetzen. Allerdings weiß ich nicht so recht, was "Kum" oder "Rum" in diesem Zusammenhang bedeutet - vielleicht soll es "Ruhm" heißen. Für Tipps wäre ich euch dankbar:
 
"Mein Vater ist kein Edelmann
das sieht man mir an den Gebärden an. 
Mein Ruhm (?) ist ein Ackerpflug
die Rösser haben Arbeit genug."

 

 
Vom Tirolerhof kann man über einen Naturerlebnisweg inklusive Baumkronenpfad wieder in den Hauptbereich des Tiergartens wandern. Von den Aussichtsplattformen dort hat man einen schönen Blick auf die Dächer von Wien und auf das Schloss Schönbrunn.

 
Passend zum Schloss war auch mein Rock an diesem Tag in "Schönbrunner-Gelb" gehalten  😉. Der Rest meines luftigen Outfits am (ziemlich heißen) 20. Juli passte eher zum Thema "Safari":
 

 
Apropos Schönbrunner Gelb: Es gibt im Tiergarten natürlich auch einige sehenswerte Gebäude aus der Zeit, als Kaiser "Franzl" und Kaiserin "Sisi" noch in Schönbrunn residierten. Der Kaiserpavillon ist das historische Zentrum des Schönbrunner Tiergartens und beherbergt ein Restaurant:
 
In Schönbrunn gibt es nicht nur große Tiere zu beobachten.
 
 🐝🐝🐝
 
Ob die oben gezeigte Honigbiene aus den Bienenstöcken des Tiergartens stammt oder von anderswo dahergeflogen kam, kann ich leider nicht sagen. Aber ich weiß, dass es seit 2012 im Zoo ein Bienenhaus gibt - hier kann man den fleißigen Tieren beim Arbeiten zuschauen und Wissenswertes rund um ihre Aufgaben und ihren Schutz erfahren. 
 
Und wie ihr unten sehen könnt, gibt es in Schönbrunn auch Schönbrunner-gelbe Bienen, auf denen man reiten kann. (Freihändiges Reiten ist allerdings nur absoluten Könnern zu empfehlen 😎😁!)

Die anderen Tiere, die ihr in der unteren Collage seht, sind Schwarzschwanz Präriehunde. Diesen putzigen Gesellen könne ich stundenlang zusehen.
 
 
 
Wenn wir schon von "putzig" sprechen, kommen wir am besten gleich zu den Queensland Koalas: Egal, ob sie dösen, fressen, kuscheln oder klettern - sie sehen immer zum Knuddeln aus 😍. Kein Wunder, dass Teddybären so große Ähnlichkeit mit ihnen besitzen.

Der schöne bunte Vogel in der Mitte der unteren Reihe ist ein Europäischer Bienenfresser. Einige von euch erinnern sich vielleicht noch, dass wir im Jahr 2020 eine wild lebende Bienenfresser-Kolonie in Bratislava besucht haben - HIER geht es zu meinem damaligen Blogbeitrag. Bienenfresser sind die farbenprächtigsten Vögel, die es in Europa gibt!
 

 
Unten seht ihr ein paar Bewohner des Schönbrunner Affenhauses - hier z.B. einen Bärenstummelaffen.  Wie viele andere Bewohner der westafrikanischen Wälder leiden auch diese Primaten an der fortschreitenden Zerstörung und Verkleinerung ihres Lebensraums.
 
 
Ebenfalls im Affenhaus lebt der Kaiserschnurrbart Tamarin. Der wissenschaftliche Name Saguinus imperator war zunächst als Witz gedacht, wurde aber zum wissenschaftlich anerkannten Namen. Auch diese kleinen Affen sind stark gefährdet aufgrund der Vernichtung ihres Lebensraumes, der Amazonas-Regenwälder

 
Folgende Collage: Oben mittig seht ihr einen Totenkopfaffen. Diese cleveren Äffchen konnten wir während unseres Costa Rica Urlaubes in freier Wildbahn erleben - ich habe euch HIER darüber erzählt. 
 
Die beiden anderen unten gezeigten Affen leben nicht im Affenhaus. Die Berberaffen bilden zusammen mit den Mähnenspringern eine "Wohngemeinschaft" in einer neuen, 2021 eröffneten Anlage, die der Felslandschaft des nordafrikanischen Atlasgebirges nachempfunden ist. 
 
Die Weißhandgibbon-Familie verbringt den Sommer auf einer Insel in einem Teich des Tiergartens. In freier Wildbahn sind sämtliche Gibbon-Arten stark bedroht. Hauptgrund dafür ist die Abholzung der Regenwälder in ihrer Heimat Südostasien; auch Wilderei stellt ein großes Problem dar.
 

 
In der Nähe des Haupt-Ein- und Ausgangs vom Tiergarten Schönbrunn befindet sich das Gehege der Netzgiraffen. Derzeit leben fünf erwachsene Giraffen und zwei Jungtiere in der Anlage - die Zusammenführung der bestehenden Gruppe mit zwei "Neuankömmlingen" im Jahr 2021 hat offensichtlich gut funktioniert. 
 

 
Unten seht ihr noch eine Collage von einigen anderen Tieren, die wir entweder am 22. Mai oder am 20. Juli fotografiert haben:


*) Wenn ihr auf die Links klickt, kommt ihr zur jeweiligen Beschreibung der Tiere in der Homepage des Tiergartens Schönbrunn. Dies gilt auch für die anderen Tier-Links in diesem Post!
 

 
Damit sind wir beim Ende unseres Tiergarten-Besuchs angekommen, aber noch nicht ganz beim Ende dieses Postings. Wir haben im Tiergarten Schönbrunn auch noch längst nicht alle Tiere besucht. Aber da wir in diesem Jahr eine Jahreskarte besitzen, werden wir wohl noch das eine oder andere Mal in diesen Zoo kommen.
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Was ich euch heute noch zeigen möchte ist diese alte Verzierung, die sich über dem Tor des Parkhotels Schönbrunn befindet. Ihr seht das palastartige 4-Sterne-Superior-Hotel unten links. Unten rechts seht ihr das Detail eines der schönen historischen Stationsgebäude. Ursprünglich wurden diese Jugendstil-Stationen Ende der 1890er-Jahre vom Architekten Otto Wagner für die Wiener Stadtbahn geschaffen - mittlerweile werden sie für die Wiener U-Bahn genützt.

 

Die Fotos der letzten Collage stammen nicht von einem der Schönbrunn-Besuchstage. Doch um mich bei Elizabeth' T Stands For Tuesday beteiligen zu können, muss ich euch ein Getränke-bezogenes Foto zeigen: 

Am 27. Juli trafen wir uns mit einer lieben Bekannten in Eisenstadt und gingen zum Mittagessen abermals ins Mai Thai Imbiss - ein sehr kleines, aber zugleich sehr authentisch wirkendes Thai-Restaurant, das wir kurz zuvor per Zufall entdeckt hatten. Hier gibt es auch die Biersorten Chang und Singha, die ich beide bei unserem Urlaub in Thailand verkostet und für gut befunden habe 😋 - und das Essen finden wir dort richtig köstlich.

 

In meinem vorigen Post erzählte ich euch von unserem Besuch im Wiener Botanischen Garten, wo wir uns die Foto-Ausstellung "Tropenstation La Gamba" ansahen, dann durch den Belvedere-Schlosspark spazierten, wo die Skulpturen-Ausstellung Public Matters gezeigt wird, und nach dem Mittagessen besuchten wir schließlich die immersive Ausstellung Viva Frida Kahlo.

Ich danke euch sehr für eure Blogbesuche und eure Kommentare dort! 💋💋💋


Aber Achtung - zum Thema Kommentare habe ich noch einen Hinweis:

In letzter Zeit bekam ich häufig mitgeteilt, dass Kommentare "verschwunden" sind. In einigen Fällen waren die Kommentare gar nicht weg, sondern mussten nur noch von mir freigegeben werden, in manchen Fällen fehlten sie aber tatsächlich... *)

Ich stelle die Kommentarfunktion daher wieder (probeweise) um: Eine Kommentarmoderation wird es nur noch für Posts geben, die älter sind als 10 Tage. Alle anderen sollten sofort erscheinen. Bitte gebt mir Feedback, wie gut oder schlecht das zurzeit funktioniert.

Ich glaube, es macht Sinn, längere Kommentare nicht sofort ins Kommenarfeld zu schreiben, sondern zuerst in Word oder den Editor - und dann erst ins Kommentarfeld einzufügen. Sollte der Text verschwinden, könnt ihr ihn wenigstens von dort noch einmal kopieren.

*) Ich habe auch im Spam-Ordner nachgesehen, den ich übrigens regelmäßig kontrolliere und leere. Dort finde ich noch immer teilweise uralte Nachrichten, die mir erst jetzt zugestellt wurden. Manche von ihnen sind tatsächlich Spam, andere nicht.😖😖😖


Liebste Rostrosengrüße 
und einen wunderbaren Start in den September
eure   T  r  a  u  d  e

Rostrose auf Facebook


Sonntag, 20. August 2023

Drei an einem Tag: Viva Frida Kahlo, Tropenstation La Gamba und Public Matters

Servus ihr Lieben!


Da staunt ihr, nicht wahr? Es gibt nach nur einer Woche Wartezeit ein neues Posting von mir 😁! Mal sehen, ob ich jetzt wieder häufiger zum Posten komme oder ob das eine Ausnahme bleibt...

Ich habe mich sehr über eure Besuche und lieben Zeilen bei meinem Posting Römerstadt Carnuntum und die Tiere von Schloss Hof gefreut! 💙💚💙 Heute geht es weiter mit den genaueren Schilderungen, die ich euch in meinem Rückblick auf den Juni und Juli des Sommers 2023 versprochen habe.

🌵🌴🌸🌴🌵

Drei Ausstellungen an einem Tag:
Meine Freundin Brigitte ist nicht nur unsere "Ausflugsberaterin", sie ist auch höchst talentiert darin, mehrere Aktivitäten miteinander zu verknüpfen 😉😊. Und so schafften wir es ganz mühelos, am 5. Juli 2023 gleich drei Ausstellungen in Wien zu sehen. Gleichzeitig unternahmen wir eine kleine "Weltreise" sowie eine Reise in meine höchstpersönliche Vergangenheit. 
 
 
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Über all das will ich euch gerne mehr erzählen. Begleitet ihr mich also heute einerseits nach Costa Rica, andererseits nach Mexiko, außerdem in den Park des Belvedere-Schlosses - und dann auch noch in das Jahr 2004? JA? 
Super, legen wir los!
 
🌵🌴🌸🌴🌵
 
Foto-Ausstellung "Tropenstation La Gamba":
Der erste Ausflug führte uns in den Botanischen Garten der Universität Wien.  


In dieser historischen Gartenanlage wird dieses Jahr aus Anlass des 30jährigen Bestehens der Tropenstation La Gamba in Costa Rica eine Fotoausstellung gezeigt. Da wir uns vor wenigen Monaten erst ganz in der Nähe dieser Tropenstation und des "Regenwalds der Österreicher" aufgehalten haben (nämlich im Nationalpark Corcovado) interessierten wir uns sehr für diese Schau.

Ich zeige euch hier nur einige wenige Bilder - doch ihr könnt euch die gesamte (empfehlenswerte) Ausstellung auf eurem Computer ansehen - die Texte und Fotos der Ausstellung sind nämlich online abrufbar, und zwar in deutscher UND englischer Sprache! Hier geht's zur Ausstellung online.

Die Fotos links habe ich von den Ausstellungstafeln abfotografiert.

Der Botanische Garten hat aber auch noch einiges anderes zu bieten - zum Beispiel einen Bambuswald oder wundervolle, riesige alte Bäume wie die seltene Schwarz-Pappel (Populus nigra), die in der Rote Listen der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten gelistet wird. 

Die Schwarzpappel ist für Astrids Mein Freund, der Baum

Es gibt hier Pflanzen aus aller Welt zu sehen - z.B. verschiedenste Kakteen oder Kalifornischen Mohn. Außerdem wird hier mit allerlei trockenheitsverträglichen und insektenfreundlichen Pflanzen experimentiert und es gibt hier auch ein Erhaltungszuchtprogramm für bedrohte heimische Pflanzenarten.

Beim Perückenstrauch (Contius coggygria) fand Brigitte, dass er wie eine Rokoko-Perücke aussieht und machte allerlei Fotos von mir mit diesem interessanten Kopfschmuck. Kurzfristig trug ich dabei schon den Blumen-Haarreif, den ich eigens für die Frida-Kahlo-Ausstellung gebastelt hatte.

 

Doch bevor wir uns dorthin begaben, führte uns unser Weg noch in den Belvedere-Schlosspark, der direkt an den Botanischen Garten anschließt und in dem im Sommer 2023 ebenfalls eine Ausstellung stattfindet:


Die Ausstellung Public Matters
zeigt von 13. Mai 2023 bis 1. Oktober 2023 neben den altbekannten barocken Skulpturen zeitgenössische Kunst im Belvedere-Garten. Hier ein Auszug aus dem Text des Veranstalters:
  
"Public Matters folgt einem erweiterten Skulpturenbegriff, der zeit- und prozessorientierte Ansätze einschließt. Als kritische Hommage adressiert die Schau die Repräsentation von Macht in Geschichte und Gegenwart und deren Transformation über die Zeit. Im Fokus stehen insbesondere Aspekte des Öffentlichen und der Öffentlichkeit, die mit und durch die Kunst entsteht. Eine umfangreiche Publikation mit Essays und Texten zu den gezeigten Werken begleitet das Projekt."

Mehr darüber könnt ihr HIER lesen (und unter diesem Link findet ihr auch eine Fotostrecke, wo ihr euch die einzelnen Kunstwerke ansehen und etwas über die Künstler erfahren könnt).

 

Ich muss allerdings zugeben, dass wir diese Ausstellung nur am Rande streiften. Wir waren nämlich hungrig, und der Weg durch den Belvedere-Garten führt auch zum Salm Bräu, einem Restaurant mit eigener Bier-Brauerei, wo wir immer wieder gerne unsere Mittagspause machen. Zum Glück bekamen wir auch ohne Reservierung einen schönen Platz im Gastgarten. Unten seht ihr, was wir an diesem Tag dort aßen und tranken:

Eins der (sehr guten) Biere aus der Salm-Brauerei - für T Stands For Tuesday, gebackener Schafskäse mit gemischtem Salat und Schokopalatschinken

Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Ausstellung Viva Frida Kahlo - doch bevor ich euch die Fotos von dort zeige, möchte ich euch gerne noch etwas über meinen persönlichen Zugang zu dieser Künstlerin erzählen.

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Meine Vergangenheit mit Frida Kahlo:
In den 1980ern habe ich selbst viel gemalt, Fliesenmosaike gestaltet und mit Keramikton gearbeitet (ich hatte - seelisch - einiges aufzuarbeiten und Kreativität half mir dabei) und ich beschäftigte mich bei der Gelegenheit auch mit Frauen in der Kunstwelt. Eine von ihnen war Niki de Saint Phalle, über die ich euch in meinem Blog schon ein paar Dinge erzählt habe - unter anderem auch über unsere Besuche in ihrem großartigen Tarotgarten in der Toskana. (Wenn ihr HIER Klickt, kommt ihr zu allen meinen Postings, in denen ich ihren Namen erwähnt habe.)

Die andere Frau, deren Weg mich besonders beeindruckte, war Frida Kahlo. Mir gefiel, welche künstlerische Kraft sie durch all ihr Leid entfaltet hatte. Ich las seither mehrere Bücher über sie, ich las Bücher mit Auszügen aus ihren Tagebüchern, ich nenne sogar ein Frida-Kahlo-Kochbuch mein Eigen. Selbstverständlich beschäftigte ich mich zugleich mit ihren Malereien - und natürlich besuchte ich im Lauf der Jahre auch Ausstellungen, in denen ihre Bilder gezeigt wurden und sah mehrmals den beeindruckenden Film Frida mit Salma Hayek in der Titelrolle. Ich interessierte mich auch für ihren außergewöhnlichen Kleidungsstil. Vor allem ihre Vorliebe für lange Röcke traf sich mit meinem Geschmack und hatte - neben ihrer Liebe zu Traditionellem - den Ursprung, dass sie ihre Beine nicht zeigen wollte.

Fotos von HIER

Es kam, wie es kommen musste. So, wie ich Niki de Saint Phalles Tarotgarten "unbedingt" mit eigenen Augen sehen musste (was mir inzwischen dreimal gelungen ist) wollte ich auch "unbedingt" Frida Kahlos blaues Haus sehen, in dem sie geboren wurde und aufgewachsen ist und auch viele Jahre mit ihrem Mann, dem Maler Diego Rivera, gelebt hat. (Tja, Mexiko ist zwar um einiges weiter von Österreich entfernt als Italien - aber wenn sich Frau Rostrose etwas in den Kopf setzt... 😁😉)

Im Jahr 2004 - genau 100 Jahre, nachdem Fridas Vater das Haus erbaut hatte - war es so weit: Ich reiste mit meiner Familie (unter anderem) nach  Mexico City *) - und selbstverständlich besuchten wir bei dieser Gelegenheit auch die berühmte Casa Azul

*) Falls ihr Interesse daran habt: Am Ende dieses Posts erzähle ich euch noch etwas mehr über die damalige Reise.

Davon möchte ich euch heute einige Fotos zeigen. Verzeiht bitte die Qualität - die Bilder kleben (ebenso wie die Eintrittskarten) in einem (sehr dicken) Fotoalbum und ich habe sie mit dem Smartphone abfotografiert. Die zwei Innenraumfotos, die ihr in der übernächsten Collage seht, sind Postkarten - man durfte seinerzeit nicht in den Räumlichkeiten fotografieren. (Heute darf man es gegen eine zusätzliche Gebühr.) 

Mexiko 2004

Am allerschönsten fand ich aber ohnedies den Garten der Casa Azul. Wie schon bei meinem ersten Besuch im Tarotgarten schwebte ich auch hier im siebenten Himmel und konnte mein Glück kaum fassen, dass ich den Ort meiner Träume tatsächlich besuchen konnte. Auch mein Mann und meine Tochter, die im Jahr 2004 elf Jahre alt war, fühlten sich in dem kühlen Innenhof mit seinen zahlreichen Topfpflanzen, Statuen und hohen Bäumen sehr wohl.

Mexiko 2004 - mittlere Reihe linkes Foto Küchenmöbel für Rains Thursday Art Date


Wenn ihr HIER klickt, könnt ihr in deutscher Sprache Interessantes über Fridas Geburtshaus erfahren, das seit 1958 ein Museum ist. HIER gibt es Informationen in englischer Sprache und außerdem einige sehenswerte Innenaufnahmen des Museums.

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Frida-Fotos von HIER


Ausstellung Viva Frida Kahlo:
Schon die immersive Ausstellung über Claude Monet und seinen Garten hatte uns sehr gut gefallen. (HIER geht es zu meinem Blogbeitrag darüber.) Als wir erfuhren, dass es in der Wiener Marx-Halle  auch ein solches Event über Frida Kahlo geben würde, war klar, dass wir uns das "unbedingt" ansehen mussten.

Und so hatte ich mich schon am Morgen des 5. Juli 2023 in einen "Frida-Kahlo-Look" geworfen - mein Kleiderschrank gibt zu diesem Thema schließlich einiges her. Nach unserem Mittagessen im Salm Bräu begaben wir uns zur Marx-Halle, wo ich mir endgültig den Blumenschmuck auf den Kopf setzte.

 

Im Nachhinein denke ich, ich hätte die Blumen auf dem Haarreif ausschließlich mittig aufkleben sollen... das wäre authentischer gewesen. Aber letztendlich passe ich auch so ganz gut in die Umgebung, findet ihr nicht auch? 😉

 

Wie bei immersiven Ausstellungen üblich, gibt es einerseits ganz "herkömmliche" Informationstafeln mit den wichtigsten Daten und Fakten, andererseits verschiedene Räume, in welchen man mit Kunstwerken "interagieren" kann. Außerdem gibt es bei Viva Frida Kahlo einen Raum, in dem man mit einer 3D-Brille allerhand Witzig-Skurriles erleben kann.

Mein Lieblings-Raum war aber wieder (wie schon bei Monet) der große Saal, in dem man liegend oder sitzend in Fridas Lebensgeschichte und Bilderwelt eintauchen kann.


Es wurden dabei auch Themen wie Fridas schwerer Unfall, ihre Fehlgeburten, ihre Bisexualität und Fridas sowie Diegos politisches Engagement für die kommunistische Partei nicht ausgeklammert.


Besonders schön fand ich es, als auf der Wandfläche der Innenhof der Casa Azul erschien. Sogar die Inschrift in der Wandnische - "Frida y Diego vivieron en esta casa 1929-1954" - die ich einst fotografiert hatte, wurde gezeigt. Tatsächlich war es ein bisschen so, als wäre ich wieder dort, im Garten des blauen Hauses.


Vom großen Finale mit Musik kann ich euch wieder ein kleines, aber feines (und teilweise recht witziges) Video bieten (Dauer knapp 5 Minuten):


Auch im "Café" der Marx-Halle war es ein bisschen so wie im Garten der Casa Azul - sogar mit der roten Pyramide. Die Tischplatten waren allerdings schöner als im Original, die Tischbeine und Sessel dafür etwas weniger kunstvoll - aber wer weiß, ob sich das seit 2004 nicht geändert hat.


Viva Frida Kahlo in der Marx-Halle in 1030 Wien wurde übrigens verlängert und kann noch bis zum 27. August 2023 besucht werden. Und auch in Hamburg gibt es die Schau zu sehen - nach Auskunft dieser Seite bis zum 22. Oktober. Wer die Künstlerin und immersive Ausstellungen mag, wird wohl nicht enttäuscht werden.

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Sommer 2004:
Wie versprochen erzähle ich euch jetzt noch ein kleines bisschen mehr über unsere Reise, die uns von 15. bis 31. Juli 2004 zunächst nach Mexico City, dann nach New Orleans und schließlich nach Memphis führte. 
 
Abgesehen vom Frida-Kahlo-Museum sahen wir uns in Mexikos Hauptstadt und seiner Umgebung natürlich noch einiges an - zum Beispiel das atemberaubende und riesige Anthropologische Museum, in dem allein man sich schon mehrere Tage herumtreiben könnte, oder die Pyramiden von Teotihuacán
 
Auch auf den Spuren Frida Kahlos wandelten wir ein weiteres Mal. Denn - wie ich in meinem Fotoalbum vermerkt hatte - "Frida Kahlo fuhr gern per Straßenbahn nach Xochimilco."
Mexiko 2004


Also fuhren auch wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin und sahen uns die "Schwimmenden Gärten" von Xochimilco an. Oder genauer gesagt, die bunten Boote, auf denen Einheimische und Touristen sich durch die labyrinthischen Kanäle fahren lassen konnten - manche auch mit gemieteten Mariachi-Kapellen. Das machte uns allen ziemlichen Spaß.

Zu unseren Kleidungsstücken, die ihr hier auf den Fotos seht, möchte ich auch noch etwas erzählen: Diese hatten wir nämlich zum Teil in Mexiko gekauft, weil unsere Koffer erst mit Verspätung ankamen: Das Gepäck von Jana und mir kam drei Tage nach uns am Flughafen von Mexico City an, das von Edi gar mit fünf Tagen Verspätung! Und Tags darauf ging schon unser Flug nach New Orleans!

Mexiko 2004 - oben Links eine Malerei für Samis Monday Mural - die Aufschrift bedeutet: "Sag NEIN zu Drogen!"

Aber wir ließen uns nicht von der Urlaubsfreude abbringen - auch dann nicht, als in New Orleans (aus zunächst unbekannten Gründen) unsere Kreditkarten nicht mehr funktionierten und wir uns ein Wochenende lang von Kartoffelchips ernähren mussten. (Es stellte sich heraus, dass das Reisebüro die Kosten für unsere Reise irrtümlich doppelt abgebucht hatte, was den Rahmen unserer Kreditkarte gesprengt hatte. Als das geklärt war, waren wir wieder liquid 😉.) Was wir dort u.a. erlebten: Eine Fahrt mit dem Raddampfer Natchez, eine Tour durch die Bayous und Swamps von Louisiana und einen Besuch der Oak Alley Plantation.

Danach fuhren wir mit dem Leihwagen durch den Bundesstaat Missisippi - und stellten fest, dass es hier außer dem gleichnamigen Fluss für Reisende nicht viel zu sehen und zu erleben gab. (Ist das immer noch so?) 

Also ging es auf schnellstem Weg unserem nächsten Ziel entgegen - Memphis, Tennessee, wo wir unter anderem Graceland einen Besuch abstatteten. Darüber habe ich euch in diesem Post schon ein bisschen was erzählt und Fotos gezeigt. Auf Mud Island waren wir auch, aber das zählte nicht zu den Höhepunkten dieses Urlaubs 😉. Soviel zu meinem ultrakurzen Reisebericht!

Mexiko 2004

 
Die Tierfotos, die ihr hier oben seht (für Eileens Saturday's Critters), stammen allesamt aus dem alten Fotoalbum von 2004 und wurden in Mexico City aufgenommen: Die durstige Katze trieb sich im Garten der Casa Azul herum und trank dort aus dem Wasserhahn, das Eichhörnchen sahen wir in der Nähe von dort in einem Park und die Hunde bei den Schwimmenden Gärten von Xochimilco.

Ich hoffe, ihr seid wieder gern mit mir gereist - durch Raum und Zeit. Bald geht es weiter mit meinen Rückblicken. Bis dahin...


Fotos: Wenn nicht anders angegeben 
von Herrn und Frau Rostrose und von unserer Freundin Brigitte
 

PS: Update am 22. August 2023:
 
Bei Astrid könnt ihr HIER ein interessantes Posting über Frida Kahlo lesen.
Und HIER könnt ihr sehen, welche Frida-Kahlo-Ausstellung ich im Jahr 2010 in Wien besucht habe.
 
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