Als wir mit unseren Freunden Brigitte und Peter auf unserer neuesten Mural-Erkundungs-Tour in Wien waren, trug ich eine Outfitkombination aus einem mehrere Jahre alten Rock und einem erst kürzlich im Sale erstandenen Shirt. Und somit passen die Schilderungen unseres Treffens wunderbar zur Outfit Challenge der ü30Blogger & friends: Kombiniere alt mit neu.
Abgesehen davon passten Brigitte*) und ich mit unserer farbenfrohen Kleidung 1) gut zueinander und 2) gut zum künstlerischen Thema unseres Ausflugs. Wobei längst nicht alle Murals, die wir an diesem Tag sahen, BUNT waren. Aber manche schon 😊.
*) Brigitte trug einen (mit Färberwaid) pflanzengefärbten Rock, den sie aus der französischen Stadt Carcassonne mitgebracht hat, und eine im Aquarellstil gemusterte Bluse.
Die Fotos entstanden im Wiener Wurstelprater, den wir bei unserer Mural-Runde durchquerten. Herr Rostrose hat die Fotos von Brigitte und mir aufgenommen. |
Genaueres zu meinem Outfit erzähle ich euch noch. Ein paar weitere Alt-Neu-Kombis werde ich euch ebenfalls bieten. Doch zuerst zum Mural-Thema:
Hier ist er also nun, der Herr Magee (samt Malpartnern). Die Fotos in der unteren Collage sind nicht von mir - sie entstammen einem Online-Zeitungsartikel, den mir unsere Freundin Annemarie zukommen ließ, weil sie weiß, dass mich Murals interessieren.
Bildquelle: KLICK |
Im Juni 2024 durfte der 39jährige Australier etwas ganz Besonderes erschaffen: Ein Wandgemälde, das für die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung steht – insbesondere für das Ziel Nummer 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.
Fintan Magees Entwurf war von einer Jury ausgewählt worden, und so ließ er schließlich an der
Fassade des Vienna International Centre (aka UNO-City) eines der größten
Wandgemälde Europas entstehen.
Dass er dazu bestens in der Lage ist, bewies der Künstler sowohl in seiner Heimatstadt Sydney als auch in Buenos Aires, Dublin, Kopenhagen, Los Angeles, London, Rom und Teheran. Das Projekt entstand unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Calle Libre, von dem weiter unten noch die Rede sein wird.
HIER der offizielle Info-Text der Vereinten Nationen zum Mural. Und HIER ein Blick auf weitere Arbeiten von Fintan Magee.
- Ist dieser Person oder Partei demokratisches Gedankengut wichtig oder kann diese Person / Partei der Demokratie schaden?
- Steht diese Person / Partei für ein friedliches Miteinander?
- Welche Art von Wertschätzung bringt diese Person oder Partei Frauen entgegen?
- Wie steht es um die Themen soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Umweltschutz?
- Wie viel ist dieser Person / Partei Bildung wert?
Das Portal zum Vienna International Centre ist mein Beitrag zu T in die neue Woche |
Direkt neben diesen Wohnbauten (die unserer Meinung nach wirklich dringend eine optische Frischzellenkur benötigt hatten 😉) befindet sich der kleine, aber feine Vorgartenmarkt. Dort entdeckten wir eine ältere Wandmalerei mit Bier und Sekt trinkenden Rindviechern (das wäre schon mal was für T Stands For Tuesday) und zwei Wandmosaike:
Auf dem Welthandeltsplatz 1 befindet sich seit September 2018 der neue Campus der Wiener Wirtschaftsuniversität (WU). Hier seht ihr Details einiger moderner Gebäude, die sich auf dem Areal befinden. Diese sende ich zu Gabis neuem Linkup Farben&Formen in der Stadt. Bei dem Gebäude mit dem "hervorstehenden" Dachgeschoß handelt es sich um das Herz der Anlage - die Bibliothek & das Lernzentrum - es wurde von der irakisch-britischen Star-Architektin, Hochschullehrerin und Designerin Zaha Hadid entworfen. HIER könnt ihr mehr über den WU-Campus erfahren.
Den Himmel über dem Campus sende ich zu Heidis Galeria Himmelsblick.
Auf einem Gebäude direkt unterhalb des Schafs-Murals ließ eine südamerikanische Künstlerin ein buntes Wandbild entstehen:
Die skizzierte Kaffeetasse ist ein weiterer Beitrag zu Elizabeth' T Stands For Tuesday. |
Noch farbenfroher geht's bei den folgenden beiden Künstlern zu:
Brigitte und Peter waren schon am Vortag in dieser Ecke Wiens unterwegs und bekamen die Gelegenheit, mit Mina Hamada ein wenig zu plaudern und sie zu fotografieren.
Die Streetart-Künstlerin mit japanischen Wurzeln arbeitet schon seit einigen Jahren mit dem aus Argentinien stammenden Zosen Bandido zusammen. Der Stil ihres Wiener Murals entspricht auch ihren Wandbildern in Barcelona, die sich aus einem Workshop mit Kindern ergaben. Die Kinder wurden gefragt, was sie sich
wünschen oder wie sie sich ihr zukünftiges Viertel vorstellen. Dabei
kamen Werte wie Respekt zwischen verschiedenen Kulturen,
Frieden, Natur, Freundschaft, Liebe und Familie zusammen.
Und so gestalten die beiden Wandbilder, die eben diese bunte, vielfältige Mischung aus Kinderwünschen zeigen.
Fotos von Brigitte |
Wenige Schritte von diesem Wohnbau entfernt befindet sich eine Parkgarage mit zwei abgerundeten Mauern, die beide im Rahmen des Calle Libre Festivals verschönert wurden. An der ersten Mauer arbeitete die Künstlerin Nulo (eigentlich Lucía Pintos Bentancurt), an der zweiten Alan Myers:
Leider schafften wir es am 6. September nicht, sämtliche Murals zu besuchen, die im Rahmen des Calle Libre Festivals 2024 entstanden sind. Und leider habe ich es heute auch nicht geschafft, euch alle Murals zu zeigen, die wir an diesem Tag gesehen haben. Es wird also die eine oder andere Fortsetzung geben.
💙💚💛💜 |
Ebenfalls in DIESEM Posting von 2016 habe ich euch den rosanen Gudrun-Sj*den-Rock gezeigt. Das grüne Shirt besteht aus dem gleichen Material wie das blaue oben und ist neu. Als farbliches Bindeglied dient mein grün-bunter Regenbogengürtel vom Weltladen (auch schon mehrere Jahre alt).
Die folgende Kleidungskombination habe ich vor allem eingefügt, weil Claudia in ihrer Blogserie "Schaufensterpuppe" fragt, ob wir Fledermausärmel tragen würden. Aber klar würde ich - und habe auch mehrere dieser bequemen Kleidungsstücke in meinem Schrank. Hier trage ich sogar zwei Fledermaus-Stücke übereinander, denn sowohl das rote Shirt hat kurze Fledermausärmelchen als auch das Spitzentop darüber. Beides ist mehrere Jahre alt - die superleichte Schlupfhose Charlie in der Farbe "plum" hingegen habe ich euch in DIESEM Blogbeitrag vom Juli 2024 vorgestellt. (Sie war ein Tipp von Maren in DIESEM "Schrankwunder"-Post.)
Achtung, derzeit gibt es diese "Zauberhose" übrigens sowohl in der Farbe "plum" als auch in der Farbe "ocean" (dunkelblau) um jeweils 10 Euro günstiger - KLICK. (Weil diese Hose wirklich perfekt für Reisen und heiße Sommertage ist, "musste" ich also bei der blauen nun auch noch zuschlagen 😉.)
Kommen wir zu meinem letzten Outfit für heute. Das Shirt (neu, aus Biobaumwolle, im Sale erstanden) hat einen Grünton, der mir eigentlich etwas zu pastellig ist. Aber es passt zu sehr vielen meiner Kleidungsstücke - und zusätzlich überzeugt haben mich die dezenten Puffärmelchen. Dazu trage ich einen sehr, sehr alten Rock (1980er- oder 90er-Jahre), den ich vor kurzem wiederentdeckt habe. Er lagerte in der Kellerschublade bei meinen Bauchtanzsachen. Er war mir immer etwas zu durchscheinend. Doch seit vorigem Sommer trage ich üblicherweise Radler-Unterhosen unter Röcken, und da stört mich die Durchsichtigkeit nicht mehr.
Nachträglich habe ich hier noch ein Wasserbild (Alte Donau und ein sprudelnder Brunnen) für Roentare H2O |
Nun möchte ich euch noch herzlich danken - zum einen für eure Kommentare zu meinem vorigen Reiseberichtskapitel über unsere wunderschönen Tage in San Francisco, zum anderen für alles, was ihr mir zum Thema "Legasthenie" in meinem Sommer-Erlebnisse-Post hinterlassen habt. Das war sehr interessant und es zeigt mir, dass diese geistige Verarbeitungsweise viel weiter verbreitet ist, als man annimmt... Vielleicht sollten wir uns mal zusammentun und darum kämpfen, dass Legasthenie und Dyskalkulie nicht mehr als "Störung" bezeichnet werden, sondern als das anerkannt werden, was sie sind - eine andere Art und Weise, die Welt, ihre Formen und Symbole wahrzunehmen. Möglicherweise würde in Schulen dann auch endlich damit begonnen werden, nicht alle Schüler über einen Kamm zu scheren.
Fotos: Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben
PS:
Meine oben gestellte Frage im Zusammenhang mit Wertschätzung gegenüber Frauen hat u.a. mit der in Österreich vor kurzem erst entschiedenen Europa-Wahl zu tun.
Die stimmenstärkste Partei bei dieser Wahl wurde mit knappem Vorsprung die FPÖ, deren Vertreter bereits mehrfach mit Aussagen auf sich aufmerksam gemacht haben, die an NAZI-Parolen erinnern. Sie punkten hauptsächlich mit Ausländerhetze, Parteichef Kickl nannte seine politischen Gegner im NS-Jargon "Volksverräter" und möchte Frauen gerne wieder "am Herd" sehen.
Im Juli dieses Jahres sorgte eine Aussage von Harald Vilimsky, Delegationsleiter der FPÖ im EU-Parlament, für Empörung: Vor Journalisten und Journalistinnen bezeichnete er die drei wichtigsten EU-Politikerinnen - die Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die europäische Zentralbankchefin Christine Lagarde - als "politisches Hexentrio" und "Gruselkabinett". Und weil ihm das noch nicht reichte, legte er nach: "Wir werden sie die Peitsche spüren lassen." Ich verstehe nicht, warum solche Männer heutzutage überhaupt noch weiterhin ihr Amt ausüben dürfen!
Und was Donals Tumps berüchtigtes Zitat "Grab ’em by the pussy" betrifft, so war dies ja bei weitem nicht seine einzige frauenfeindliche Aussage. Ich denke, selbst wenn man in manchen Belangen zu einer Person oder Partei tendiert, sollten einem solche Sprüche doch sehr zu denken geben.
Hier noch ein paar Fragen zum Drüber-Nachdenken:
- Wähle ich eine bestimmte Person oder Partei nur aus Protest oder Tradition - oder möchte ich tatsächlich von ihr regiert werden?
- Wenn ich mit keiner der antretenden Personen oder Parteien zu 100 % zufrieden bin: Welcher traue ich zu, dass sie die Geschicke des Landes zumindest nicht verschlechtert? Oder zur Not auch: Welche ist das kleinere Übel?
- Wie steht es um die diplomatischen Fähigkeiten dieser Person / Partei? Werden friedliche Lösungen gesucht oder geht es eher um Entzweiung?
- Welche politischen Vorbilder hat diese Person / Partei?
- Handelt es sich um Vorbilder, die freie Wahlen weiterhin ermöglichen (bzw. ermöglicht haben) oder um solche, die politische Gegner ausschalten (wollen)?
- Gibt es noch wirkliche Pressefreiheit in den Ländern dieser Vorbilder?
- Wie steht es um den Wahrheitsgehalt der bisher getätigten Aussagen? Manche Politiker werden zuweilen bem Lügen ertappt - wie gehen sie damit um?
- Wie geht diese Person oder Partei mit Kritik um? Wird diese einfach weggewischt oder ist eine Diskussion möglich?
- Wie konkret wird von dieser Person oder Partei auf Fragen geantwortet?
- Welchen Ruf hat diese Person oder Partei in anderen Ländern?
- Hat diese Person / Partei deutliche opportunistische Tendenzen oder steht sie tatsächlich für ihre Aussagen und Werte ein?
- Basieren politische Reden hauptsächlich auf Angriffen auf Gegner oder gibt es ein konkretes und realistisches Parteiprogramm, das auch gesetzeskonform ist?
Vielleicht fallen euch noch weitere Fragen ein, die sich Wähler stellen sollten, dann übermittelt sie mir bitte in eurem Kommentar. Sofern sie mir sinnvoll und angemessen erscheinen, werde ich meine Liste ergänzen.
Herr Rostrose hat übrigens einen (vor allem für meine Österreichischen LeserInnen) interessanten Artikel entdeckt. Wusstet ihr, dass der britische Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Stephen Fry als Nachfahre einer von den Nazis vertriebenen Großmutter die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und in Österreich stimmberechtigt ist? In einer Videobotschaft rief er zur Stimmabgabe auf. Mehr darüber HIER.