Vielen Dank für eure tollen Kommentare zu meinen Schilderungen von unseren Wachau-Tagen von Anfang Juli 2024. Mehr über den aktuellen Sommer erzähle ich euch demnächst. Kehren wir wieder in den März dieses Jahres zurück: In meinem vorigen Weltreise-Kapitel war ich mit Herrn Rostrose von der Nord- zur Südinsel Neuseelands unterwegs, und wir unternahmen auch schon eine erste Wanderung in der Gegend von Nelson.
Aber eine Routenübersicht über diese Reiseetappe bin ich euch bisher schuldig geblieben. Das ändere ich nun:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjeAwTSIIKUnpWCrfjeVh-8i-4BoiMjtp8uagJ4qcF-Lea8rIYOZf8m8bFfFKz9L58DaqPwrVH0redoxHdhVZptImUIPWY9eSfBFJYpWeRkBto22NVbPke2d8yV0Gz_iOaW024_EuthYsQuyXx9th6bvJb-gGG5KNlZVwYcl3fKi9HvcsDBl22Lj6tNGsO0/w640-h432/NZ%20S%C3%BCd%2001.jpg)
Unsere Unterkunft in Kaikoura (für leider nur eine Nacht) war das Bendamere House B&B und wir fanden es trotz des eher durchwachsenen Wetters einfach schön dort!
Die Gastgeber sind äußerst nette und aufmerksame Menschen, unser Zimmer war geräumig, gemütlich eingerichtet und sauber (mit Meerblick 🤩), der Garten eine Pracht und am nächsten Tag wurden wir im Haupthaus von der Herrin des Hauses mit einem traumhaften Frühstück verwöhnt. Der Herr des Hauses wiederum führte uns am Ankunftstag auf dem Grundstück herum uns meinte (beinah entschuldigend), dass leider gerade keine gute Fernsicht sei - normalerweise würde man beim Blick übers Meer in der Ferne die Berge sehen.
In der unteren Collage könnt ihr auf den Fotos vom nächsten Tag erkennen, dass es nicht so nebelgrau blieb:
Seit etwa Mitte der 1980er kommen Reisende vor allem nach Kaikoura, um Wale, Delfine, Seeelefanten, Seeleoparden, Seebären und Seevögel zu beobachten.
Kaikoura war einst ein Walfang-Ort - als Wale 1978 in Neuseeland
gesetzlich geschützt wurden, ging es mit dem Dorf zunächst
wirtschaftlich bergab. Doch dann verschrieb man sich dem Öko-Tourismus - und es ging wieder bergauf.
Auch viele der Murals in Kaikoura hängen mit Walen oder einfach mit dem Meer und manch einem anderen heimischen Tier zusammen.
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Sehr witzig fanden wir auch das äußerst zutreffende "Warteschlangen-Mural" auf einem Toilettengebäude. Es gibt weltweit zu wenige Toiletten, die entweder geschlechtsneutral oder für Damen sind |
Außer Seehunden gab es auch noch Elsterscharben und schöne Strandpflanzen zu fotografieren.
Natürlich habe ich nicht nur geschaut und fotografiert, sondern auch ein paar Videos aufgenommen:
Mutter und Kind halten ein Schläfchen:
Das Kleine lag ausgestreckt auf dem Rücken, und ich war mir zuächst nicht sicher, ob alles in Ordnung ist. Aber dann sah ich, dass es tief atmet 😍. Was für eine witzige Schlafposition für ein Wildtier 😁! Das ledrig aussehende "Zeug" im Hintergrund ist übrigens Kelp (Brauner Seetang). HIER könnt ihr mehr über Seetang und Seegras erfahren - und worin sie sich unterscheiden.
Hier tollen die Jungtiere über die schroffen Felsen (und wir waren verwundert, dass ihnen das scharfkantige Gestein gar nichts ausmacht)...
"Kaikoura" ist ein Wort aus der Sprache der Maori und heißt übersetzt "Langustenmahlzeit". Und tatsächlich ist der Ort bekannt dafür, dass man hier hervorragendes fangfrisches Seafood bekommt.
Unser B&B-Gastgeber hatte uns The Pier Hotel Restaurant empfohlen, und dort gönnten wir uns (nach dem Besuch der Robbenkolonie) als Vorspeise ein köstliches Seafood Chowder und danach eine wunderbare Langustenmahlzeit (siehe rechts unten). Die anderen Speisen und Getränke in der folgenden Collage habe ich an anderen Orten der Südinsel fotografiert - und natürlich sind alle Drinks mein Beitrag zu Elizabeth' T Stands For Tuesday.
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Es wird Tag in Kaikoura 🌞 |
Aber leider hieß es nach dem Frühstück schon wieder Abschied nehmen. Die Fahrt dauerte an diesem Tag etwa 5 Stunden, doch wir kamen durch wunderschöne Landschaften und gönnten uns ab und zu eine Pause - beispielsweise am Rakaia River (siehe unten), der als einer der größten verflochtenen Flüsse in Neuseeland gilt.
Im Fluss leben u.a. Königslachse, und an den Ufern ist Lebensraum für verschiedene Vogelarten wie Regenpfeifer oder die Graubauch-Seeschwalbe. Jedoch war es wohl nicht die richtige Tageszeit - die einzigen kleinen Vögelchen, die ich sah, verschwanden rasch in irgendwelchen Bäumen und Büschen und waren weder zu fotografieren noch zu identifizieren.
Ein echtes Highlight wartete an unserem Tagesziel auf uns - der wunderschöne, türkisblaue ...
Unser Hotel war das (zu Recht bestens bewertete) Grand Suites Tekapo - unser Zimmer riesig, schick und mit herrlichem Blick über den kristallklaren See, auf die Fußgängerbrücke und die wunderschöne Landschaft rundum. (Die Zimmer verfügen über eine Küche, dafür gibt es im Hotel kein Essen. Aber gleich schräg gegenüber befinden sich mehrere nette Restaurants, wo wir zum Abendessen und Frühstück hingingen und uns sehr wohl fühlten.)
Beim Einchecken sagte der freundliche Rezeptionist mit einem Augenzwinkern: "Nur eine Nacht? Das werden Sie bedauern!" Ich antwortete lachend: "Wir haben es schon beim vorigen Ort bedauert und beim vorvorigen... - euer Land ist einfach zu schön!"
Die Ortschaft liegt unweit des Mount Cook Nationalparks, und es gibt auch einige Wanderwege in der Ortschaft Lake Tekapo, aber weit kamen wir nicht, weil wir so begeistert von der Schönheit des Sees waren, dass wir die ganze Zeit in seiner Nähe blieben.
Außerdem gab es dort das "meistfotografierte Gebäude Neuseelands": die Kirche zum Guten Hirten (siehe unten rechts und darauf folgende Collage).
Ich glaube, es war DIESES Posterfoto, das die kleine, schlichte Steinkirche so berühmt gemacht hat.
Nun versucht praktisch "alle Welt", ein ähnliches Bild davon zu schießen. Das gestaltet sich jedoch nicht so einfach, denn wenn "alle Welt" mit Autobussen herangekarrt wird, um dann um das Kirchlein herumzuwuseln, entstehen höchstens Fotos wie das in der folgenden Collage links oben.
Doch mit etwas Geduld und dem richtigen Winkel gelingen auch menschenleere Aufnahmen (oder typisch touristische Erinnerungsbilder wie "Traude vor der Kirche" 😜):
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Hinein konnte man in die Kirche zum guten Hirten nicht, das Tor war verschlossen. |
Die Region zwischen dem Lake Tekapo und dem Lake Pukaki ist kaum besiedelt und daher auch für den dunkelsten Nachthimmel Neuseelands bekannt. Tatsächlich konnten wir hier Millionen von Sternen sehen - und einen sehr schönen Wolkenhimmel bei Sonnenuntergang.
Auf
der Strecke vom Lake Tekapo nach Queenstown gibt es sehr viel wundervolle und kaum berührte Natur zu sehen - auch hier würde sich also ein längerer Aufenthalt lohnen. Einen Ausflug wert sollen z.B. die Omarama Clay Cliffs sein. Besonders schön fanden wir diese beiden Seen:
Zwischen den beiden Seen machten wir Kaffeepause im Tarras Country Coffee Shop und teilten uns zu unserem Cappuccino eine Karamellschnitte. Während wir in dem Kaffeehaus saßen, regnete es relativ stark, hörte aber kurz vor unserer Weiterfahrt wieder auf. Neben dem Café gibt es einen sehr gut bewerteten Merino-Shop, in dem Kleidung und Souvenirs aus Neuseelandwolle verkauft werden.
Wir wollten den Ort zwar durchaus gerne sehen (und ich spielte ursprünglich mit dem Gedanken, hier vielleicht nochmal zum Ziplining zu gehen), aber als wir vor der Reise entdeckten, dass FTI zwei Nächte in Queenstown für uns eingeplant hatte, jedoch keine in Te Anau, ließen wir das umbuchen. Denn unser nächstes wirkliches Ziel war der Fjordland Nationalpark bzw. der Milford Sound. Von Queenstown aus kann man zwar Ausflüge zum Milford Sound unternehmen, aber die Fahrt dauert um einiges länger und ist um einiges teurer. Auch Quartiere sind im touristischen Queenstown teurer als in Te Anau.
Queenstowns Fremdenverkehrsmanagement wirkte so versessen darauf, uns zu Aktivitäten zu verführen, dass uns die Lust darauf verließ. Wir spazierten einfach nur gemütlich durch den Ort und entlang des sehr hübschen Seeufers, sahen den Möwen zu - und suchten uns später ein Restaurant für ein nettes frühes Abendessen 😉.
Wir entschieden uns für das Captains Restaurant, wo Edi sich mal wieder ein Steak gönnte und ich ein Seafood Chowder. (Clam Chowders oder Seafood Chowders sind auf Reisen einfach meine Lieblingssuppen.)
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Die Bronzestatue mit Schaf zeigt William Gilbert Rees, der als erster europäischer Siedler und Gründer von Queenstown gilt. |
Te Anau / Te ana-au:
Mehr über die beiden Fjorde weiter unten.
Was ihr in der folgenden Collage seht, ist der Lake Te Anau, in dessen Umgebung wir am Ankunftstag herumspazierten. Die Bronzestatue links stellt Quintin McKinnon dar.
Im Jahr 1888 waren McKinnon und Ernest Mitchell die ersten Europäer, die eine Passage zwischen der Spitze des Lake Te Anau und dem Milford Sound entdeckten. Die Route wurde als Milford Track bekannt und war die erste praktikable Überlandroute zum Fjord.
Auch heute noch wandern Abenteuerlustige vier Tage lang auf dieser Route zum Milford Sound. Dafür muss man sich schon monatelang vorher anmelden. Und die Bedingungen sind, nach allem was ich gelesen habe, keineswegs gemütlich - häufig Regen, bis zu 8stündige anstrengende Wanderungen, Sandfliegen, Übernachtung in Hütten mit Stockbetten, kalte Nächte... Wenn man schlapp macht oder sich verletzt, muss ein Hilfstrupp ausrücken, denn es gibt hier kein Zurück... Ich glaube, das wäre selbst in jüngeren Jahren nichts für mich gewesen. trotz der schönen Natur, die man dabei gewiss sieht.)
In Te Anau gibt es auch einen hübschen Park, in dem wir uns am ersten Tag herumtrieben:
Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte war ein Selbstversorger-Apartment im Te Anau Lakeview Kiwi Holiday Park and Motels. Hier hätte locker eine größere Familie wohnen können - und im angrenzenden Apartment war das auch der Fall (was man spätabends leider noch deutlich durchhörte). Aber Lage und Preis waren toll. Und nachdem wir gemeinsam eine Flasche australischen Rotweines*) gekippt hatten, hörten wir sowieso nicht mehr viel und schliefen wie die Murmeltiere 🤪🍷🍷😴😁 einem abenteuerlichen nächsten Tag entgegen.
*) Gekauft hatten wir diesen Wein in einem Liquor Store wegen seiner originellen Flaschenetikette, die humorvoll mit dem Stafgefangenen-Background der frühen europäischen Siedler in Australien umging - der Shiraz schmeckte uns aber auch richtig gut, weshalb wir am nächsten Abend gleich noch eine Flasche kauften 😉. Ebenfalls empfehlenswert für Selbstversorger in Te Anau: Die köstlichen süßen oder pikanten Pies von Miles Better Pies - auch Montags von 7-17 Uhr erhältlich 😉.
Der Milford Sound ist ideal für einen ersten Besuch in Neuseeland, besonders bei straffem Zeitplan, und die Route dorthin ist ebenfalls beeindruckend. Der Doubtful Sound hingegen eignet sich besser für Reisende, die Zeit, Energie und Geld für längere Abstecher haben und die Ruhe der Natur schätzen möchten.
Obwohl wir Ruhe und Natur zu schätzen wissen, entschieden wir uns also aufgrund unseres straffen Zeitplans letztendlich für den Milford
Sound.
Die Entscheidung fiel daher für eine Kleingruppe mit Tourguide aus (gebucht über getyourguide). Damit waren sowohl allfälliges Zuspätkommen, gefährliche Streckenabschnitte oder Kea-Vandalismus nicht ausschließlich unser Problem 😉 und wir bekamen unterwegs auch noch einiges Interessantes gezeigt und erzählt.
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Die beiden Kea-Fotos untere Reihe Mitte und rechts stammen von HIER |
Andere Vogelsichtungen gab es hingegen bei einem Stop neben den wunderschönen Mirror Lakes: Hier entdeckten wir ein Nest mit Jungvögeln - es sind wohl Kormorane, aber ich weiß leider nicht, welche der in Neuseeland vorkommenden Unterarten. (Vielleicht wissen es die Vogelexperten, die hier mitlesen?)
Wir machten auf der Hin- und Rückfahrt noch mehrere Stopps, doch ich will euch hier die Hauptattraktion zeigen - die Bootsfahrt durch den Milfourd Sound mit seiner atemberaubenden Naturlandschaft.
Wir hatten übrigens ziemliches Glück mit dem Wetter. Wenn ihr euch die Fotos in Prospekten anseht, herrscht zwar immer eitel Sonnenschein und blauer Himmel - aber das ist natürlich nur Werbung: Tatsächlich gilt der Milford Sound/Piopiotahi mit 200 Regentagen im Jahr als einer der nassesten Orte Neuseelands - ja sogar als eine der regenreichsten Gegenden der Erde! Auch bei unserer Fahrt regnete es zwischendurch - aber nur kurz. Und es blieb zwar die ganze Zeit bewölkt, doch immer wieder blitzte blauer Himmel durch!
Warme (eventuell auch wasserdichte) Kleidung inklusive Kopfbedeckung wird übrigens zu allen Jahreszeiten empfohlen und ich war froh, dass ich gut ausgerüstet war (siehe unten).
Delfine und Pinguine, die man laut Prospekt im Milford Sound zu sehen bekommen kann, entdeckten wir leider keine, aber der Kapitän fuhr uns nahe an ein paar Robben heran. Die meisten waren im Wasser und nur schlecht zu fotografieren, aber einer der Seehunde saß fotogen auf einem Felsen.
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Bei dem flüchtigen kleinen Vögelchen links unten könnte es sich um ein South Island Tomtit (Maorischnäpper - Petroica macrocephala) handeln - richtig? |
Fotos: Herr und Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben