Samstag, 24. September 2022

Ein halber Tag in Wien: Strudlhofstiege, Gartenpalais Liechtenstein und Sommer-Rhapsodie

Servus ihr Lieben!

In meinen vorangegangenen Blogbeitrag erzählte ich euch von einem Ausflug nach Marchegg im vergangenen Juli und zeigte euch das dortige Schloss, Störche, Wildpferde und mehr. Vielen Dank für eure vielen wunderbaren Kommentare dazu! Auch heute gibt es einen näheren Blick auf eine Aktivität, von der ich euch in einem meiner beiden Sommer-Rückblick-Postings (Teil eins und Teil zwei) schon einige wenige Teaser-Fotos gezeigt habe:

Am 20. Juli 2022 trafen wir uns mit unseren Freunden Brigitte und Peter in Wien, um mit ihnen einerseits an einer Führung durch die Kunstsammlung im Palais Liechtenstein und andererseits an einer Austropop-Musikveranstaltung im Garten des Palais teilzunehmen. 

Biergarten-Rast:
Es war ein drückend heißer Tag, und da Herr Rostrose und ich etwas zu früh in Wien angekommen waren, suchten wir Unterschlupf im Biergarten des Zattl. Es handelt sich dabei laut Eigenwerbung um ein "Wirtshaus mit dem schönsten Gastgarten in der Inneren Stadt" - und wir können bestätigen, dass die Lindenbäume hier einerseits einen herrlich kühlen Schatten und zweitens eine ganz besonders freundliche Atmosphäre verbreiten. Auch das Personal war sehr nett und entgegenkommend.


Strudlhofstiege:
Als die Zeit gekommen war, brachen wir zu unserem Treffpunkt auf und gingen von dort mit unseren Freunden in Richtung Palais Liechtenstein. 
 
In der Nähe des Palais befindet sich die wohl berühmteste Stiegenanlage Wiens - die Strudlhofstiege. Sie gilt als bedeutendes Bauwerk des Jugendstils. Ihre Bekanntheit hat die Stiegenanlage vor allem einem Roman von Heimito von Doderer aus dem Jahr 1951 zu verdanken: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre. Wenn ihr mehr über die Stiege, den Autor oder den Roman wissen wollt, klickt bitte auf die Links.

Wenn ihr mal in die Wiener Innenstadt kommt, kann ich euch diesen kurzen Abstecher in den angrenzenden 9. Bezirk (Wien-Alsergrund) empfehlen. Von der Strudlhofstiege aus kann man auch direkt auf das Palais Liechtenstein blicken - ihr seht das zartgelbe Gebäude im Hintergrund der Sonnenblume:

Palais Liechtenstein:
Zum Gartenpalais Liechtenstein in der Fürstengasse habe ich eine besondere Beziehung. Denn hier habe ich vor vielen Jahren (ich glaube, es war im Jahr 1985) mal gearbeitet. Damals war im Palais noch das Museum Moderner Kunst untergebracht, und im Rahmen des Wiener Ferienspiels fanden hier museumspädagogische Führungen und Aktivitäten statt. Das Team bestand aus der Kunstvermittlerin Heiderose Hildebrand, der Künstlerin Akelei Sell und noch ein paar anderen MitarbeiterInnen - gemeinsam brachten wir Kindern moderne Kunst näher und bemalten außerdem im Garten riesige Leintücher mit Fahnenfarben. Dabei entstanden viele wunderschöne moderne Kunstwerke. Diese Sommer-Arbeit zählt zu den besten Jobs, die ich in meinem Leben jemals hatte.

Inzwischen ist das Museum Moderner Kunst in das 2001 neu errichtete MuseumsQuartier übersiedelt und das Gartenpalais Liechtenstein steht als Ort für Veranstaltungen zur Verfügung

Außerdem befindet sich in den Galerieräumen des Palais ein Teil der privaten Kunstsammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein. (Es gibt auch noch ein Stadtpalais Liechtenstein in der Wiener Altstadt, in dem ebenfalls ein Teil der Liechtensteinischen Kunstsammlung untergebracht ist. Diese Sammlungen umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten und gehören zu den bedeutendsten Privatsammlungen der Welt.)

Den schönen Garten kann man auch außerhalb von Veranstaltungen besichtigen.

In beiden Palais findet jedoch kein regulärer Museumsbetrieb mehr statt. Die Kunstsammlungen können jeweils im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“, bei Gruppenführungen und bei einigen Veranstaltungen besichtigt werden. Dazu zählte auch die Veranstaltung, die wir an diesem Tag besuchten - und deshalb buchte Peter für uns vier eine Sonderführung durchs Gartenpalais.

Das Gebäude wurde um 1700 errichtet - ihr könnt euch HIER die genauere Baugeschichte durchlesen.

Besonders sehenswert fanden wir den Goldenen Wagen des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein, der in der Sala terrena des Palais bewundert werden kann. Diese prunkvolle Kutsche gestaltete der berühmte französische Konstrukteur Nicolas Pineau im Jahr 1738 für den Fürsten von Liechtenstein; er hielt darin seinen offiziellen Einzug als Botschafter Kaiser Karls VI. in Paris (und Versailles). Im Jahr 1760 wurde mit dieser Kutsche außerdem die Prinzessin Isabella von Parma abgeholt (sie war die Verlobte von Kronprinz Joseph, Sohn der Kaiserin Maria Theresia).

Ebenfalls bemerkenswert sind die Deckenfresken und Stuckaturarbeiten in der Sala terrena und im Treppenhaus, für die verschiedene namhafte Künstler jener Zeit verpflichtet wurden. Auch darüber erzählte uns der Kulturvermittler einige interessante Geschichten - und er machte uns unter anderem auf das Halsband des stuckierten Hundes aufmerksam (siehe obere Collage, rechts unten): 

Seht ihr dort die eingravierten Buchstaben S.B.? Es handelt sich dabei um die Initialen des Künstlers Santino Bussi, der in den Jahren 1704 bis 1706 die Gewölbe der Erdgeschoßhalle, die beiden Stiegenhäuser, den Marmorsaal, den Galeriesaal und die übrigen sechs Säle des Hauptgeschoßes mit seiner Stuckarbeit schmückte. Lustig finde ich, wie er dafür honoriert wurde - denn er erhielt für seine Arbeit außer 3.200 Gulden auch noch 40 Eimer Wein 😁 (Offenbar war er ein großer Freund des Weines, denn alle anderen Künstler, die für die Ausgestaltung des Palais Liechtenstein engagiert wurden, hatten nur Geld bekommen.)

Auch die Marmortreppen, die in die obere Etage führen, und der große Festsaal sind beeindruckend.

In der Kunstsammlung in den oberen Räumen des Palais durften wir leider nicht fotografieren, die Kunstgegenstände und Möbel, die hier gezeigt werden, sind jedenfalls sehr sehenswerte Meisterwerke von der Frührenaissance bis zum Hochbarock.  Wenn sich einmal die Gelegenheit zu einer Führung ergibt, kann ich sie euch also empfehlen. 

Sommer Rhapsodie:
Ursprünglich war das kleine Festival "Sommer Rhapsodie" im Garten des Palais Liechtenstein als Hilfestellung für die in der Coronapandemie darbenden Künstlerinnen und Künstler gedacht. Mittlerweile ist es zu einem festen Bestandteil des Wiener Kulturkalenders geworden und bietet vor der Kulisse des Gartenpalais Klassiker aus Literatur, Kabarett und Theater sowie Konzerte von Barock bis Swing und Pop.

Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz, denn die fürstliche Hofkellerei sorgt für die kulinarische Betreuung und man kann hier beispielsweise ein 3-Gang-Menü zu den Tickets dazu buchen. Wir gönnten uns aber lieber nur eine kleine Portion Backhendl-Kartoffelsalat aus dem Glas und dazu gab's für mich ein spritziges Gläschen Roséwein und für Edi prickelndes Mineralwasser. Brigitte und Peter gönnten sich lieber einen Kaffee.

Unsere Getränke sind zugleich mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

"Mein Freund, der Baum": 
Dieser Gartenbereich bietet einige alte und schöne Bäume. Besonders eindrucksvoll fanden wir den riesigen Fächerblattbaum (Ginkgo biloba), der von mir ein paar Streicheleinheiten abbekam. 
 

Austropop-Abend:
Zuletzt wurde uns das Austropop-Revivalprogramm "Keine Angst!" von und mit der Schauspielerin und Sängerin Katharina Straßer geboten. 
 
Jene unter euch, die mich schon etwas besser kennen, wissen auch, dass mich deutschsprachige Musik nur in den seltensten Fällen begeistern kann. Mit manchen österreichischen (Dialekt-)Liedern kann ich allerdings durchaus etwas anfangen, vielleicht, weil ich mit den Liedern von Wolfgang Ambros, Georg Danzer oder Rainhard Fendrich aufgewachsen bin und weil sie teilweise sehr humorvolle oder zeitkritische Texte haben. In nicht-deutschsprachigen Ländern wird man wohl vor allem Falco kennen, der ebenfalls diesem Genre zugerechnet wird. Katharina Straßer bot ein ausgesprochen unterhaltsames Potpourri aus den bekanntesten Austropop-Songs der letzten 50 Jahre, und zwischendurch streute sie ein paar witzige "Geschichten aus ihrer Jugend" ein. Es machte Spaß, mitzusingen, sich zu erinnern oder einfach nur zuzuhören.
 

Nächtlicher Streifzug durch Wien:
Nach dem Ende des Musikabends spazierten Brigitte, Peter, Edi und ich durchs nächtliche Wien zur nächsten U-Bahn-Station. Dabei sahen wir nicht nur die beleuchtete Strudlhofstiege, sondern noch ein paar weitere sehenswerte Plätze in unserer schönen Hauptstadt.

Großes Strudlhofstiegen-Foto von Edi, alle anderen von Gitty

Die Kirche, die ihr unten seht, ist die Schottenkirche auf der Freyung. Das seltsame "Kissen", das ihr auf dem Foto darüber seht, ist Kunst. Es stellt tatsächlich ein Kissen dar, wurde aber aus lauter zerbrochenen Geschirrteilen hergestellt. Unter dem Schottenkirchenfoto seht ihr ein weiteres Werk des Künstlers Briant Rokyta aus Porzellanbruch, diesmal handelt es sich um ein geflügeltes Pferd mit Reiterin, und in der übernächsten Collage seht ihr u.a. noch die Skulptur "Der scherbende Schwan" (nettes Wortspiel 😊) und einen Stuhl, auf den man sich besser nicht setzt. Die faszinierenden Werke wurden in den Fenstern eines Hotels ausgestellt. HIER könnt ihr euch weitere Arbeiten Rokytas ansehen.

Das Gebäude unten ist das berühmte Café Central im Palais Ferstel. Hier war im späten 19. Jahrhundert ein wichtiger Treffpunkt des geistigen Lebens in Wien; bekannte Wiener Literaten, Kulturkritiker, Architekten, aber auch Seelenärzte wie Sigmund Freud oder Alfred Adler hatten dieses Cafè zu ihrem zweiten Zuhause erkoren. Auf dem mittleren Foto seht ihr die Figur des Peter Altenberg, eines Schriftstellers, der einer der Stammgäste des Lokals war.  Dieser geschichtsträchtige Ort ist mittlerweile ein Anziehungspunkt für Touristen - und eines der wenigen traditionsreichen Altwiener Kaffeehäuser, das noch nicht von Coffee-to-go-Shops verdrängt wurde.

Unten seht ihr die Wiener Hofburg und den Graben (eine der bekanntesten Straßen im Zentrum der Wiener Altstadt) mit der Pestsäule von 1679:

Ich hoffe, auch heute hat es euch wieder Freude bereitet, mit uns unterwegs gewesen zu sein! Übrigens stammen abermals sehr viele der Fotos, die an diesem Tag entstanden sind, von meiner Freundin Brigitte, aber auch ich habe diesmal relativ eifrig fotografiert und Edi das schöne große Strudlhofstiege-bei-Nacht-Foto. Wir alle hatten nur unsere Handys dabei, aber ich denke, abgesehen von den starken Verzerrungen bringt man heutzutage mit Smartphones schon recht passable Bilder zustande.


Herzliche Rostrosengrüße,

eure   T  r  a  u  d  e




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Samstag, 17. September 2022

Ausflug nach Marchegg: Schloss, Störche, Wildpferde und mehr

Servus ihr Lieben!

In meinen beiden Sommer-Rückblick-Postings (Teil eins und Teil zwei) erwähnte ich auch ein paar Unternehmungen, über die ich euch noch ein bisschen mehr erzählen möchte. 
 
Begleitet meinen Mann, unsere Freunde und mich deshalb heute bitte nach Marchegg! (Ich habe euch übrigens schon einmal dorthin mitgenommen, und zwar im Juni 2020. HIER geht es zu meinem damaligen Posting, in dem ihr euch u.a. die Störche und die Konik-Pferde von Marchegg bei Sonnenschein ansehen könnt.)  

Ausstellung im Schloss Marchegg:
Am 5. Juli 2022 fuhren wir - zusammen mit unseren Freunden Brigitte und Peter - abermals nach Marchegg. Unter anderem wollten wir uns gemeinsam die Niederösterreichische Landesausstellung Marchfeld Geheimnisse - Mensch.Kultur.Natur ansehen. Gut, dass wir diese Indoor-Ausstellung geplant hatten, denn als wir in Marchegg ankamen, regnete es stark! ☂☂☂

[Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
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Sowohl die Wildpferde als auch die Störche auf dem Dach des Schlosses wurden ziemlich nass. Bei diesem Wetter hatte niemand von uns Lust, der Aufschrift auf dem Liegestuhl zu folgen - "Pflanz dich mal hier hin!"

 
Die mich schon länger kennen, werden es kaum für möglich halten: Ich hatte bei diesem Ausflug meine Kamera vergessen (und Edi hatte seine auch nicht mitgenommen)! Die meisten Fotos, die ihr hier seht, hat meine Freundin Brigitte gemacht, nur einige wenige habe ich mit meinem Handy geknipst.
 
Wir entschieden uns, die Ausstellung im Rahmen einer Führung zu besuchen, und das war eine gute Wahl. Denn wir hatten eine tolle Kulturvermittlerin, die die "Geheimnisse des Marchfelds" in interessante Geschichten zu verpacken vermochte.
 
Es handelt sich dabei um eine der größten Ebenen Österreichs, angesiedelt zwischen der österreichischen Hauptstadt Wien und der slowakischen Metropole Bratislava. Das Marchfeld gilt aufgrund seines günstigen Klimas als die Korn- & Gemüsekammer Österreichs (bedeutendste Gemüseanbauregion Niederösterreichs - Gesamtanbaufläche von circa 7.000 Hektar). Auch wirtschaftlich ist es durch seine Erdöl- und Erdgas-Vorkommen seit den 1930er-Jahren (und jetzt wieder verstärkt) bedeutsam. Aber das ist noch nicht alles. Im Süden wird die Region durch die Donau begrenzt, die östliche Grenze (zur Slowakei) bildet der Fluss March. Zwischen den beiden Flüssen entstand ein Naturraum, der mit seinen naturnahen Auwäldern eines der letzten Rückzugsorte für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten darstellt. Darüber hinaus gibt es im Marchfeld mehrere barocke Kirchen und Schlösser zu entdecken.

 

Die Kulturvermittlerin erzählte uns über geheime Naturkräfte, Spuren von früherer Besiedlung und historische Hintergründe. Die Fotos können euch nur einen kleinen Eindruck vermitteln, doch wenn ihr in die Nähe des Marchegger Schlosses kommt, kann ich euch empfehlen, ebenfalls eine Führung zu buchen. (Die Ausstellung läuft noch bis 13. November 2022.)

Als wir aus einem der Fenster des Schlosses blickten, regnete es immer noch. Doch als die Führung zu Ende war, nieselte es nur noch leicht und hörte schließlich ganz auf. Die Weißstörche (Ciconia ciconia) auf dem Schlossdach begannen, ihr Gefieder trocken zu putzen.

Die Jungstörche im Nest - zu erkennen an ihren dunklen Schnäbeln - waren bestimmt auch recht froh, dass sie nicht mehr nassgeregnet wurden.

Als ich euch das Schloss Marchegg im Jahr 2020 zeigte, war es noch in verwittertem Schönbrunner Gelb gestrichen. Wegen der Niederösterreichischen Landesausstellung wurde das Gebäude komplett restauriert; die Restaurierung wurde 2022 - im Jahr seines 750-jähriges Bestehens - abgeschlossen. Ich muss zugeben, dass mir die abblätternde gelbe Fassade besser gefallen hat als der aktuelle blasse Farbton. Allerdings ist dieses Blassgelb angeblich der urspüngliche Farbton des Schlosses.

Oben seht ihr Edi und mich beim Posieren vor dem Schloss. Unten bekommt ihr einen genaueren Blick auf mein Outfit. Diesmal zeige ich euch das letzte der Funktions-Kleidungsstücke, die ich in diesem Sommer bei Tch*bo erstanden habe: Es handelt sich dabei um die dunkelblaue 2-in-1-Funktionshose.  Sie ist atmungsaktiv, feuchtigkeitstransportierend und schnelltrocknend - das heißt sie ist ideal für Wanderungen, Reisen und Regentage - und weil die Hosenbeine abnehmbar sind, ist sie auch als Shorts tragbar. Auch diese Funktionshose wurde mit recyceltem Material hergestellt (sie besteht laut Herstellerangabe aus "bis zu 19 PET-Flaschen").  

So, und jetzt höre ich wieder mit dem Kleidungskaufen auf!

Mein Spitzenjäckchen, die Socken und die Kette sind ebenfalls dunkelblau, aber nicht neu, sondern schrankgeshoppt; dasselbe gilt für mein petrolfarbiges Shirt.
 
Die meisten Nebengebäude des Schlosses haben ebenfalls schon einen neuen Anstrich bekommen - aber noch nicht alle. Das von Wein umrankte Häuschen mit den blaugrünen Türen fanden wir besonders charmant. Und der Storch auf dem Dachgiebel stellte eine hübsche Krönung dar 😊.

 
"Mein Freund, der Baum": 
Eine der schönen, uralten Lindenbäume im Schlosspark bekam eine liebevolle Umarmung von mir, und Brigitte fotografierte mich dabei. (In meinem Marchegg-Post von 2020 war es eine mächtige Ahornblättrige Platane, die den "Hug" bekam - KLICK.)
 

Wir beschlossen, einen Spaziergang in die March-Auen zu unternehmen. Die ausgedehnten und zeitweise überschwemmten Feuchtwiesen bieten  Lebensraum für viele Tiere. Insgesamt brüten hier etwa hundert Vogelarten wie z.B. Schwarzstörche, der rote oder schwarze Milan, der Graureiher, aber auch Seeadler. Diese Vögel zeigten sich uns an diesem Tag aber leider nicht. Dafür boten uns die Weißstörche beste Unterhaltung 😊!
 
Die gelbe Blume heißt Wiesen-Alant (Inula britannica) , die graugrüne krautige Pflanze heißt Feld-Mannstreu (Eryngium campestre).

Die Weißstörche von Marchegg:
Alljährlich - etwa von Ende März bis Mitte August - gibt es hinter dem Schloss Marchegg die größte in Bäumen nistende Weißstorchkolonie Mitteleuropas zu bewundern. Und von der Aussichts-Plattform aus konnten wir eine der Storchenfamilien ganz besonders gut beobachten. Es gab in diesem Nest sage und schreibe fünf kräftige Jungvögel! (Normalerweise werden drei bis vier Junge in einem Nest aufgezogen.) Was für eine Freude, dass sie alle das frühe Kükenalter überlebt haben und von ihren Eltern durchgebracht werden konnten. (Im Frühling und Sommer 2022 gab es in Marchegg insgesamt rund 100 Jungstörche - ein toller Bruterfolg!) 

Die Storcheneltern gaben ihren Kindern abwechselnd oder gemeinsam Flugunterricht bzw. sie sahen ihnen teilweise von anderen Bäumen aus beim Üben zu. Noch wagten sich die Jungen nicht aus dem Nest, aber sie flatterten bereits ein Stück in die Höhe - ganz bestimmt würde es nicht mehr lange dauern bis zu den ersten selbständigen Flugmanövern!

Ein bisschen Zeit, um das Fliegen ordentlich zu erlernen, hatten sie Anfang Juli jedenfalls noch: Denn erst am 15. August (zumeist auf den Tag genau) fliegen die meisten adulten Weißstörche in Richtung Afrika; die Jungstörche reisen allerdings bereits eine Woche früher ab - ganz ohne elterliche Begleitung! Niemand weiß so genau, woher sie die Flugroute kennen, doch es funktioniert. Nur etwa ein Zehntel der Jungstörche schafft es nicht, wohlbehalten ans Ziel zu kommen! (In diesem Artikel könnt ihr noch mehr über die Störche von Marchegg lesen.)

Hier habe ich einige weitere Fotos von Flugtrainingsstunden der Weißstörche für euch - nicht nur in dem oben gezeigten Nest, sondern auch in einigen anderen. Wie ihr erkennen könnt, wurde der Himmel zwischendurch sogar ab und zu blau, das änderte sich an diesem Tag ständig.

Oben seht ihr zahlreiche Störche bei der Futtersuche - in solchen Mengen habe ich diesen Anblick noch nie erlebt! Wie gut, dass sie hier noch reichlich Nahrung für sich selbst und den Nachwuchs finden - denn ein kleiner Storch frisst mehr als 1 Kilo Futter am Tag (Insekten, Frösche, Schlangen...) und so lange sie nicht selbständig fliegen können, werden sie von ihren Eltern durchgefüttert. Ein Storchenleben ist nicht einfach...   
 
Konik-Pferde: 
Auch die Koniks, die der WWF Österreich seit dem Frühjahr 2015 zur Beweidung des Naturreservats (und damit zur Schaffung von Lebensraum für einige gefährdete Arten) einsetzt - KLICK - konnten wir von der Aussichts-Plattform aus beobachten. Es handelt sich dabei um die direkten Nachfahren der ausgestorbenen europäischen Wildpferde. (Die Bezeichnung „Konik“ stammt aus dem Polnischen und bedeutet „kleines Pferdchen“.) Zu unseren Fotos der Koniks von 2020 kommt ihr HIER.
 
Wir freuen uns immer wieder, wenn wir diese schönen Geschöpfe entdecken!
Unten links: Blutweiderich (Lythrum salicaria), unten rechts: Mädesüß (Filipendula ulmaria) mit mehreren Roten Weichkäfern (Rhagonycha fulva)

Die Gedenktafel unten rechts erinnert an den WWF-Mitbegründer Dr. Luc Hoffmann (1923-2016, Schweizer Unternehmer, Ornithologe, Naturschützer und Philanthrop), der durch eine Schenkung im Jahr 1970 dem WWF den Ankauf des Auenreservats Marchegg und somit die Begründung des Naturschutzgebietes überhaupt erst ermöglichte. DANKE!

Die lila blühenden Pflanze ist Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifolia), der Käfer abermals ein Roter Weichkäfer.
Oben: abermals Mädesüß mit Rotem Weichkäfer (Rhagonycha fulva); Mitte Weißstorch; rechts: Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare); unten: Brigittes Lieblingsbaum in Marchegg, eine schöne alte Eiche (Stieleiche - Quercus Robur)
 
Die March (Morava):
Vor der Gründung des WWF-Auenreservats stand die Zukunft des heutigen Naturschutzgebietes auf Messers Schneide, denn die March gehörte aufgrund der enormen Verschmutzung durch die Zucker- und Erdölindustrie zu den dreckigsten Flüssen Österreichs. Heute zählt das Auenreservat Marchegg zu den wichtigsten Schutzgebieten Europas. Mehr als 500 gefährdete Arten finden hier noch ein echtes Refugium vor. 


Die March bildet hier die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei. Unvorstellbar (und hoffentlich für immer Teil der Vergangenheit): Bis 1989 lag dieses Land hinter dem Eisernen Vorhang und es konnte lebensgefährlich sein, auf die andere Seite hinüberzuwechseln. 

Im Mai 2022, pünktlich zur NÖ Landesausstellung, wurde die neue Radfahrer-Brücke über die March bei Marchegg offiziell eröffnet. Aber nicht nur Radfahrer, sondern auch Fußgänger können nun die Grenze auf der Brücke über die March zwischen Marchegg in Niederösterreich und Vysoká pri Morave in der Slowakei "einfach so" überqueren - ganz ohne Reisepass, ohne Grenzkontrollen und erst recht ohne Eisernen Vorhang.

Und so wanderten auch Brigitte, Peter, Edi und ich zu Fuß von einem Land ins andere. Auf einem der Schilder seht ihr einen Hinweis, dass der Weg in Richtung Devin führt. Über unseren Besuch der Burg Devin (Thebener Burg) und der hübschen bunten Bienenfresser (Merops apiaster) von Bratislava habe ich euch in diesem Beitrag erzählt.

Aber diesmal wanderten wir nicht so weit. Kurz nach der Überquerung der Brücke gingen wir wieder zurück nach Österreich, da die Wolken weitere Regenfälle ankündigten. 

Beim so genannten Ungar-Tor aus dem 13. Jahrhundert und bei der Statue von König Ottokar II. Přemysl legten wir jeweils noch eine kleine Foto-Pause ein, denn über diese Zeit hatten wir in der zuvor besuchten Ausstellung einiges gehört: Die Stadt Marchegg wurde im Jahr 1268 unter König Ottokar am Grenzfluss March als Bollwerk gegen die benachbarten Magyaren (Ungarn) erbaut. Die Reste der 8 Meter hohen Stadtmauern zeugen noch heute davon, wie ernst es König Ottokar war, sich und seine Untertanen gegen die Nachbarn abzusichern. Beim Ungartor handelt es sich um einen ehemaligen Zugang in die Stadt.

Umwelt-Kunstwerk aus Plastikflaschen:
Die Regenwolken wurden wieder verweht und wir blieben weitgehend trocken. Zurück beim Schloss Marchegg entdeckten wir noch dieses interessante Kunstwerk: PLA:natur:STIK - eine Flaschenplastik, geschaffen von der KünstlerInnengruppe JETZT als Beitrag zur NÖ Landesausstellung 2022. JETZT verwendet für die "Fisch-Skulptur" über 2.000 gebrauchte PET Flaschen unterschiedlicher Größe, die im Sinne eines upcyclings zum Kunstobjekt werden.

Die Verknüpfung Plastik-Fisch soll auf die Verschmutzung unserer Umwelt und speziell auf die  Problematik hinweisen, dass heutzutage Mikroplastik in den meisten Meeresbewohnern nachzuweisen ist. (Nach der Ausstellung werden die Flaschen umweltgerechtem Recycling zugeführt.)

Da es sich bei Flaschen um Trinkgefäße handelt, sind sie zugleich mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

Bei unserer Heimfahrt boten sich uns weiterhin interessante, ständig wechselnde Himmelsbilder.

Der Tagesausflug mit unseren Freunden hatte wieder einiges zu bieten - Kultur und Information, Landschaft, Tiere - und er hat uns großen Spaß gemacht bzw. Interesse bereitet. Ich hoffe, auch ihr habt euch bei diesem abwechslungsreichen Programm gut unterhalten!

 

Fotos: hauptsächlich von Brigitte, einige wenige von mir

Herzliche Rostrosengrüße,

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, All Seasons bei Lydia, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid

 


Samstag, 10. September 2022

Juli / August 2022 - Teil 2 - Und weiter geht die wilde Jagd! 😉

Servus Ihr Lieben, ...

 

... herzlichen Dank euch allen für eure tollen Kommentare zum ersten Teil meines Sommerrückblicks! Ja, unser Sommer war prall gefüllt. Wir verbrachten Zeit mit der Familie, es gab Wiedersehen mit Freunden, wir konnten Konzertkarten einlösen, die wir zwei Jahre lang aufbewahrt hatten, wir lagen zwischendurch krank im Bett, wurden rasch wieder gesund, ... aber das war noch lange nicht alles. Heute erzähle ich euch von weiteren Rostrosen-Erlebnissen im Juli und August 2022. 

 
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Ein paar der Himmelsblicke von diesem Sommer habe ich schon in andere Postings eingestreut - hier bekommt ihr den Gesamtüberblick 😊😎

Was für ein Ritt! 
Sehr dynamisch ging es bei einem Fahrsicherheitstraining zu, für das Edi und ich uns in diesem Juli anmeldeten: Wir wollten schon lange mal testen, ob wir im Ernstfall richtig reagieren würden. 
 
Sowohl Edi als auch ich haben über 40 Jahre Fahr-Erfahrung. Wir waren immer sehr aktive, vorausdenkende Autofahrer und haben auch schon manch eine brenzlige Situation gemeistert; trotzdem ist es wichtig zu überprüfen, wo die eigenen Grenzen liegen. Überhaupt jetzt, wo wir nicht mehr so häufig Auto fahren wie in beruflich aktiven Zeiten. (Wir haben und hatten immer nur ein Auto, was für uns vollkommen genügt, bemühen uns aber darum, dass wir uns beim Fahren abwechseln.)

Dann gab es beim ÖAMTC - einem der beiden österreichischen Autofahrerclubs - die Sommeraktion "Fahrsicherheit und Spaß für zwei" (1 + 1 gratis), und so wählten wir aus drei verschiedenen Möglichkeiten das Dynamik-Training für uns aus. Dieses Training ist für fortgeschrittene Fahrer gedacht und man trainiert dabei das richtige Verhalten in den drei häufigsten Notsituationen im Straßenverkehr, nämlich bei plötzlich auftauchenden Hindernissen, beim Rutschen in der Kurve und bei Aquaplaning.

 
Mein Mann und ich fotografierten einander gegenseitig, aber die Fotos können das Tempo, das Rutschen, Schleudern, Bremsen und Ausweichen natürlich nicht einmal annähernd widerspiegeln. Wie ihr vielleicht trotzdem erkennen könnt, geht es ganz schön heiß her bei so einem Dynamiktraining. Wasserfontänen oder kleine Plastikstäbe schnellen plötzlich aus dem Boden hervor und stellen Hindernisse dar, manche der Straßenbeläge sind rutschig wie Eislaufbahnen, man ist ständig am Lenken und Gegenlenken. 
 
Unser Trainer Sven forderte uns regelrecht dazu auf, unsere Komfortzone zu verlassen - also z.B. mit höherer Geschwindigkeit als der der gewohnten in eine nasse, rutschige Kurve oder eine Aquaplaningzone einzufahren. Nirgendwo kann man das so gefahrlos machen wie auf einem Verkehrsübungsplatz. Das taten wir, und einmal landete ich dabei sogar in der Wiese. (Aber ich war nicht die einzige. Ein junger Teilnehmer in einem BMW legte es regelrecht darauf an und verließ die Fahrbahn gleich mehrere Male 😁) 
 
Tja, und was soll ich sagen: Es machte uns mordsmäßig viel Spaß. Zu Beginn war ich ein wenig aufgeregt und fragte mich, ob wir uns mit dem Dynamiktraining nicht übernommen hatten und doch eine weniger intensive Variante hätten wählen sollen - aber es war genau richtig! Wir waren eindeutig die ältesten in der Truppe, aber die anderen Kursteilnehmer meinten, man würde unserer Fahrweise keinesfalls anmerken, das wir Pensionisten wären 😜 und wir bekamen auch Lob vom Trainer wegen unserer Reaktionsschnelligkeit. Ich habe nachträglich versucht, unsere Gesichter ein wenig heranzozoomen (siehe obere Collage) - denn man erkennt darauf, dass wir beide während unserer dynamischen Manöver übers ganze Gesicht grinsten 😁
 
Dieser Teil meiner Sommerschilderungen ist zugleich mein Beitrag zur [Blogparade] Try something new - ü30Blogger & friends - denn dies war unser erstes Verkehrssicherheitstraining - aber wohl kaum unser letztes: Wir wollen das gern in ein paar Jahren wiederholen! 
 

 
Mein Anzug für diesen Anlass bot die notwendige Bewegungsfreiheit und Luftigkeit - ich trug zum Dynamiktraining die neue Schlupfhose, die ich euch im letzten Post vorgestellt habe, und ein weiteres neues Funktionsshirt, herrlich weich und leger und abermals aus Recycling-Polyester und nachhaltiger LENZING-Viskose.
  

"Enkel-Katzen" hüten:
Meine Tochter Jana, ihr Freund Michael und Söhnchen Jamie waren zu einer Hochzeit von Freunden in Hamburg eingeladen. Fliegen wollten sie aus verschiedenen Gründen nicht, also fuhren sie für ein paar Tage mit dem Auto nach Norddeutschland. Für die Tage ihrer Abwesenheit übernahmen wir das Versorgen ihrer drei Katzen. Yommee (schwarz) und Chiller (getigert) leben seit 2013 bei Jana (hier könnt ihr Babyfotos von ihnen sehen). Im Sommer 2021 kam das getigerte Findelkind Nala dazu (Nala-Babyfotos seht ihr hier). Natürlich wurden die drei von uns nicht nur gefüttert, sondern auch mit Streicheleinheiten versorgt und bespaßt 😺, und das sah dann so aus:

 

"Sommer-Rhapsodie" im Gartenpalais Liechtenstein:
Beim vorangegangenen Treffen mit unseren Freunden Brigitte und Peter erzählten sie uns, dass im Rahmen der Veranstaltung "Sommer-Rhapsodie" demnächst ein toller Austropop-Abend mit der Schauspielerin und Sängerin Katharina Straßer im Gartenpalais Liechtenstein stattfinden würde. Sie fragten uns, ob wir Lust hätten, sie zu begleiten und vielleicht auch an einer Führung durch das Palais teilzunehmen - und ja, wir hatten Lust 😊. Hier nur ein paar Teaser-Fotos, mehr darüber demnächst!

Mein (schrank-geshopptes) Outfit an diesem Tag bestand aus meinem dunkelblau-gemusterten Maxikleid und dem selbst gehäkelten Dreieckstuch in Regenbogenfarben.

 
Elvis, Klappe die zweite 😉:
Schon im Juni erzählte ich euch, dass ich mit unserer Freundin Annemarie im Kino war, um den großartigen ELVIS-Film von Baz Luhrmann mit Austin Butler als Elvis Presley und Tom Hanks als Colonel Tom Parker zu sehen. Als ich erfuhr, dass es den Film auch im Openair-Sommerkino in Baden bei Wien spielt, überredete ich Herrn Rostrose dazu, sich den Film mit mir ebenfalls anzusehen. Also sah ich ELVIS im Juli ein zweites Mal.

Und soll ich euch etwas sagen? Ich würde in diesen Film nochmals und nochmals und nochmals gehen! Austin Butler verkörpert Elvis Presley einfach toll. Und er hat mir, wie ich neulich schon erwähnte, den "echten" Elvis näher gebracht.

Machen wir mal einen kleinen Zeitsprung: Die folgenden Fotos von uns stammen aus dem Jahr 2004. Wir waren auch damals schon Zugvögel, und die Sommerreise im Juli 2004 führte meinen Mann, meine (damals 11jährige) Tochter und mich unter anderem nach Mexiko City, nach New Orleans - und zuletzt nach Memphis, Tennessee. Dort besuchten wir (natürlich 😉) auch Graceland

Vermutlich ist dort immer sehr viel los, aber damals war zufällig gerade auch ein Jubiläum: 50 Jahre zuvor hatte Elvis' Karriere begonnen. (Sein erster "richtiger" Auftritt erfolgte am 17. Juli 1954 im Bon Air Club Memphis.) Das hatten wir vorher allerdings nicht gewusst. Denn wir waren nie so ausgeprägte "Elvis-Fans" wie z.B. unsere Freundin Annemarie - wir sahen in Elvis Presley vor allem jenen Mann, der die "weisse" Musik in eine neue Richtung gelenkt und viele wichtige Bands der 1960er und 1970er beeinflusst hat - wie z.B. die Beatles. Dafür waren und sind wir ihm dankbar.

Jana sieht auf dem Foto unten so gelangweilt aus, weil wir ziemlich lange warten mussten, bis unsere Tour durch Elvis' Villa begann. (Aber spätestens, als sie die Pferde sah, war die Langeweile verflogen 🐎😊. Auch die Audio-Tour in deutscher Sprache interessierte sie.) 

Links unten seht ihr einen Teil der Mauer von Graceland. Tausende Fans hatten sich darauf verewigt - eine der Inschriften lautete: "It took me 28 years to get here, but I made it!". Unten seht ihr zwei Zeitungscovers mit Elvis Presley auf der Titelseite: Elvis im coolen Stil von 1968 auf einer Zeitung von 2022, der junge Elvis auf einer Zeitung von 2004.
 

Der Film von Baz Luhrmann hat mir einen intensiveren Zugang gewährt; ich verstehe jetzt besser, was das "Phänomen Elvis" ausmachte

Da auch im heurigen Jahr ein Elvis-Jubiläum war (nämlich sein 45. Todestag am 16. August) gab es auf einem österreichischen Fernsehsender einen Elvis-Themenschwerpunkt - den hätte ich mir "normalerweise" nicht angesehen. Doch der Elvis-Film hat mich neugierig gemacht, also habe ich mir all die Dokus und Konzertmitschnitte aufgenommen und an mehreren Tagen hintereinander angesehen (und sogar einen der zumeist ziemlich dämlichen Spielfilme mit Presley in der Hauptrolle 😁). 

Und ich weiß nun: Es gab den jugendlichen Rebellen Elvis, den Soldaten, den Filmschauspieler, den Star im weißen, mit Strass verzierten Jumpsuit, das tablettensüchtige, übergewichtige Wrack... doch der Elvis, den ich persönlich am interessantesten und authentischsten finde, ist der 1968er-Comeback-Elvis in der schwarzen Lederkluft. Damals scheint er mit sich und der Welt im Reinen gewesen zu sein. Er war fit, er ließ sehr viel von seinem Humor durchblitzen, er machte die Musik, die er machen wollte. (Diesen Elvis hatte ich vor dem Film nicht einmal gekannt.) Und dann mischte sich wieder Colonel Tom Parker ein, schirmte Presley von seinen anderen Vertrauten ab und presste ihn in die Las-Vegas-Star-Rolle...

Fürs Kino wählte ich abermals mein selbst gehäkeltes Regenbogen-Tuch - diesmal zu einem anderen meiner Maxikleider, nämlich dem kiwigrünen, das ebenfalls schon seit vielen Jahren in meinem Kleiderschrank lebt und von mir immer wieder gern hervorgeholt wird.

 
Aus der Natur und dem Garten in die Küche:
In diesem Jahr bieten unsere zwei Apfelbäume nicht sehr viele Früchte, aber ein paar gibt es doch, und wir bekamen auch Äpfel geschenkt. Also konnten wir z.B. Apple Crumble machen - und ich stelle aus den Schalen auch wieder meinen eigenen Apfelessig her, wie ich es schon seit einigen Jahren mache. 

Aus den Trauben, die in unserem Garten wachsen, machten wir Traubensirup, aus den Resten von der Sirupproduktion stelle ich ebenfalls Essig her. Das ist ganz einfach - HIER findet ihr z.B. Anleitungen für drei mögliche Methoden.

Außerdem gingen wir wieder in die Natur in unserer Nähe, um einige wertvolle und gesunde Früchte zu ernten: Wir sammelten Holunderbeeren und machten daraus einerseits Hollerkoch (eine Art Kompott, hier ist mein Rezept), andererseits setzten wir mehrere Flaschen Hollerlikör an. Der schmeckt nicht nur köstlich, er ist auch wohltuend bei Erkältungskrankheiten oder Magenbeschwerden. Erstmals haben wir auch "Dirndlfrüchte" (= Kornelkirschen) mit Korn angesetzt, daraus soll ebenfalls Likör werden. Mal sehen, wie er uns gelingt. Die gegrillten Kartoffeln *), die ihr rechts in der Mitte der folgenden Collage seht, stammen aus eigenem Anbau. Wir haben auch in diesem Jahr wieder eine schöne Erdäpfelernte gehabt - eines der drei Kartoffelbeete ist noch nicht abgeerntet, weil ich dort (absichtlich) später gepflanzt habe.

*) Edi packte die Kartoffeln zum Grillen in Alufolie. Allerdings kaufen wir schon lange keine Alufolie mehr, denn durch die Rohstoffgewinnung für Aluminium wird Regenwald im großen Stil zerstört. Doch wir heben die Folien (die wir z.B. ab und zu mal bei einem Döner Kebab-Kauf erhalten haben) lange auf und verwenden sie immer wieder, bis sie kaputt sind. Dann kommen sie zum Altmetall.

Die angesetzten Liköre sind mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

Die Kirschen, die ihr unten seht, stammen nicht aus unserem Garten, dort hatten wir den Kirschbaum bereits abgeerntet. Aber dann entdeckten wir im Supermarkt saftige dunkle Kirschen aus Österreich und buken einen Kirschkuchen daraus. Das Rezept für das Omelett mit Preiselbeeren habe ich bei meiner Blogfreundin Friederike im Blog Fliederbaum gefunden - und zwar HIER:

 

Besuch bei "Mimon":
Endlich gab es wieder ein Wiedersehen mit unseren Freunden Moni und Michi (kurz Mimon). Ihr kennt die beiden u.a. von den tollen Themen-Sommerfesten, die sie vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie ein paar Jahre lang mit Edis und meiner Mitwirkung gestaltet haben. (Hier kommt ihr z.B. zum Out-of-Africa-Sommerfest von 2017.

Diese Feste gehören nun leider der Vergangenheit an - aber für kleinere Freundestreffen ist Moni wieder bereit. Ich warf mich zur Feier des Tages in mein selbstgefärbtes rotes Sommerkleid. (Vor dem Färben sah das Kleid so aus - Foto von 2016, hier hatte ich es zum Dirndl gestylt 😉). Und noch einmal kam mein selbstgehäkeltes Regenbogentuch zum Einsatz. Ich finde, in dieser Zusammenstellung leuchtet es besonders schön:

Als "Mitbringsel" buk Edi ein köstliches Brot, außen knusprig, innen flaumig. Moni bereitete dazu leckere, sommerliche Speisen zu (die ich leider nicht fotografiert habe...) und Sekt gab es auch. Und dann verbrachten wir einen schönen und lustigen Nachmittag und Abend miteinander 😊

Ausflug zur Schallaburg:
Mit unseren Freunden Brigitte und Peter besuchten wir die interessante "Reiternomaden"-Ausstellung in der Schallburg und unternahmen an diesem Tag noch ein bisschen mehr - deshalb möchte ich euch darüber in einem separaten Beitrag etwas ausführlicher erzählen.

Abermals Sommerkino - und Fotoausstellung La Gacilly-Baden:
Wir fuhren noch ein weiteres Mal in unsere Bezirkshauptstadt Baden, um uns dort im Outdoorkino den Film Corsage anzusehen, in dem das süßliche, verfälschte Bild der Kaiserin Elisabeth, wie man es aus den Sissi-Filmen kennt, demontiert wird. Manches an dem Film hat mir gefallen, manches fand ich einfach nur schräg, aber - ohne zu viel verraten zu wollen - ich mochte nicht alles an dem Film...

Über die alljährlich stattfindende Fotoausstellung La Gacilly-Baden habe ich euch in der Vergangenheit schon mehrmals erzählt, z.B. in diesem Blogbeitrag. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, auch über das Fotofestival von 2022 noch ein eigenes Posting zu schreiben. Heuer ist das Hauptthema jedenfalls Nordwärts - gezeigt werden Bilder von Fotokünstlern aus Nordeuropa. Und wie in jedem Jahr werden in einem weiteren "Erzählstrang" auch diesmal wieder Umwelt-Themen - vor allem die traurigen Auswirkungen des Klimawandels - beleuchtet, sowohl im Norden dieser Welt als auch im Süden...

 

Unten seht ihr mein Fotofestival- und Kino-Outfit - und ich habe mir für den Film Corsage kein Korsett angelegt, ganz im Gegenteil: Die bequeme Schlupfhose kennt ihr ja bereits, dazu trug ich mein lockeres Fransenshirt und eine ebenfalls fransenbesetzte Stola - beides ist seit mindestens sieben Jahren bei mir, die Ketten ebenfalls. (Hier könnt ihr z.B. die Stola in einem Posting aus 2015 sehen und hier das Shirt, ebenfalls in einem 2015er-Beitrag.)

 
Familientreffen beim Mexikaner:
Ursprünglich hätte am 27. August das Kurt-Ostbahn-Konzert "Strandausflug" in Podersdorf am See stattfinden sollen, für das wir - wie für zwei andere Musikevents dieses Sommers - schon Karten seit 2020 hatten. (Wegen der Pandemie war es zunächst auf 2021 und dann auf 2022 verschoben worden). Aber aus diesem Konzert wurde leider nichts mehr, da der Künstler Willi Resetarits alias Kurt Ostbahn am 24. April 2022 im Alter von 73 Jahren in Wien bei einem Sturz auf einer Treppe in seinem Haus tödlich verunglückt war.
 
Tickets für Kurt Ostbahn & die Musiker seines Vertrauens in Podersdorf ...
 
 
Also eigentlich ein trauriger Hintergrund - doch Trübsal zu blasen hilft niemandem. Wir machten etwas Positives aus diesem Tag - denn es stellte sich heraus, dass wir endlich alle Zeit hatten, den Geburtstag unseres Quasi-Schwiegersohnes Michael gemeinsam nachzufeiern
 
Da wir auch alle gerne mexikanisch essen, trafen wir uns in unserem Lieblings-Mexiko-Restaurant und gönnten uns dort zwei gemischte Platten zum Durchprobieren. (Leider gibt es davon keine Fotos, es schmeckte aber alles ausgezeichnet.) Nur für unseren Enkelsohn Jamie ist die scharfe Würze natürlich noch nichts - aber er war trotzdem in allerbester Laune (wie wir es von unserem kleinen Sonnenschein 🌞 gewöhnt sind).

Nicht nur die Mexikaner-Puppe beim Restaurant-Eingang trägt einen Poncho, auch ich habe mich wieder für meinen Umhang entschieden. Das koffertaugliche Viskosekleid, das ich dazu trug, habt ihr ebenfalls schon oft hier im Blog gesehen. Ich besitze es seit mindestens 12 Jahren, jedenfalls habe ich es euch im Rahmen meines England-Reiseberichtes von 2010 erstmals hier im Blog gezeigt - KLICK zum Foto meines "jüngeren Ich" 😉.


August-Garten:
Zu guter Letzt bekommt ihr nun noch Fotos von unserem August-Garten zu sehen. Der Sommerflieder war weiterhin der Star der Insekten (und ist es nach wie vor), aber auch Kräuter wie Borretsch, Oregano oder Minzeblüten werden von ihnen gern besucht. Besonders freute es mich, dass sich der hübsche Kaisermantel (Argynnis paphia) so bereitwillig von mir fotografieren ließ.

 

Das waren nun also die wichtigsten Dinge von unserem Sommer 2022. Inzwischen ist der September schon vorangeschritten, und auch dieser ist keineswegs langweilig 😊😎. Doch das ist eine andere Geschichte, die ich euch ein andermal erzählen werde.

 

Herzliche Rostrosengrüße,

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, All Seasons bei Lydia, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid

 

PS:
Einige von auch wollten gerne wissen, wann die Serie "Alles Finster" (bei der Edi und ich als Komparsen mitwirkten) im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird - deshalb zu eurer Info:
  • Alles finster ist seit 6. September in den Mediatheken von ARD und BR zu sehen. Vom 13. September an läuft sie dienstags ab 20.15 Uhr in Doppelfolgen im Bayerischen Fernsehen. Mehr darüber HIER - inklusive Trailer auf Seite 2. (Edi und mich könnt ihr in der letzten Folge der Serie "bewundern" - mehr darüber HIER.)

Auch eine zweite Serie, in der wir als Komparsen mit dabei waren, wird es demnächst zu sehen geben, vorläufig nur im ORF. Im Mai 2021 erzählte ich euch in DIESEM Blogbeitrag über die Dreharbeiten am Wiener Westbahnhof:

  • Die Serie Tage, die es nicht gab ist ab 10. Oktober 2022 ebenfalls in Doppelfolgen jeweils Montag um 20.15 und 21.10 Uhr auf ORF 1 zu sehen. Mehr darüber HIER.