Samstag, 25. Mai 2024

Weltreise 2024 - Immer noch Tasmanien (Teil 2)

>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
   
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Hallo ihr Lieben!

Wie schön, dass ihr Freude am virtuellen Mitreisen durch "Tassie" in Teil 1 hattet - heute geht es weiter mit unserer Erkundung der wunderschönen Insel!

28.2.: Sheffield - Stadt der Wandmalereien:
Wir befinden uns immer noch auf der Fahrt von Cradle Mountain nach St. Helens. Wie ich euch im ersten Tasmanien-Teil erzählte, legten wir einen Stopp an der Nordwestküste der Insel ein - in der kleinen Stadt Sheffield.


In den 1960ern erlebte die Stadt durch ein großes Energieprojekt einen wirtschaftlichen Aufschwung - doch nach der Fertigstellung der Staudämme und Kraftwerke kam es zu einem Bevölkerungsrückgang und Sheffield stand vor dem Niedergang. Inspiriert von Chemainus, einer Gemeinde in der kanadischen Provinz British Columbia, die sich durch Murals vor dem Ruin rettete, initiierte der der örtliche Tourismusverband eine Wiederbelebung des Ortes durch Kunst. 1986 entstanden die ersten Wandgemälde, die die Gegend und ihre Geschichte darstellen.
 

 
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Die Wiederbelebung funktionierte! Ich habe gelesen, dass es inzwischen bereits rund 200 Wandgemälde in und um Sheffield gibt, die jährlich rund 220.000 Besucher anziehen. Zwei dieser Besucher waren Edi und ich 😉. Wir haben natürlich längst nicht alles Murals gesehen, aber doch einen beachtlichen Teil. Davon zeige ich euch heute nur wenige und habe euch im vorigen Post ebenfalls welche gezeigt. Wenn ihr noch mehr Sheffield-Murals wollt, könnt ihr z.B. HIER und HIER eine Auswahl sehen. (Und ich werde vermutlich auch ab und zu noch welche in meinem Blog zeigen.)

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Als wir die Ortschaft durchstreiften, sahen wir vor einem Café schon aus einiger Entfernung einen Mann mit einem Tier sitzen, das wir zunächst für einen sehr großen Hund hielten. Beim Näherkommen stellte sich heraus, dass der "Hund" ein Alpaka ist 😍! Ich durfte den süßen Kerl namens Pedro auch streicheln - er mag das gerne - und ich war sofort in ihn verliebt!

Gleich neben dem Café gibt es ein Mural, das den Mann mit seinem Alpaka und einem Kakadu zeigt.

Inzwischen habe ich ein bisschen recherchiert und weiß nun, wer der "Alpakamann" ist: Er heißt Ludo Mineur und ist nicht nur ein Sheffielder Original, sondern auch ein bekannter Umweltaktivist. Er setzt sich für Naturschutz, Abfallvermeidung und nachhaltige Lebensweisen in der Region ein. Und natürlich kommt man mit einem süßen Alpaka an der Leine besonders leicht mit anderen Menschen ins Plaudern über diese wichtigen Themen. (Ich finde, die Sheffielder machen einiges richtig in Sachen Marketing 😉.)

Unten noch ein paar weitere Impressionen aus Sheffield - ein schöner Vorgarten, in dem üppigst die Dahlien blühten, ein Mural mit zwei tierischen Insel-Symbolen - dem ausgestorbenen "Tasmanischen Tiger" und dem "Tassie Devil" - und noch ein paar weitere Wandmalereien, die die Natur und die Geschichte des Ortes zeigen. Einen süßen Hund, der sich ebenfalls gern kraulen ließ, fand ich auch noch vor dem Café 😁


... nach Hobart die zweitgrößte Stadt der Insel - war unser nächstes Ziel. Als erstes gönnten wir uns hier in einem hübschen Café namens Tatler Lane ein Mittagessen. Hier gab's ebenfalls ein attraktives Wandgemälde 🖌️
 
Man beachte Edis leidenden Gesichtsausdruck, als sich herausstellte, dass ich diesmal ein vegetarisches Restaurant ausgewählt hatte: Mister "Fleisch-ist-mein-Gemüse" was not amused 😂😅. Dabei schmeckte ihm sein Veggie-Burger letztendlich gar nicht schlecht! Mein Omelett des Tages mit Roten Rüben (Rote Bete) und anderem Gemüse war auch gut (und ich bin wahrlich keine besondere Freundin roter Rüben!)

 
Cataract Gorge (deutsch etwa "Schlucht der Stromschnellen"):
Diese Felsenschlucht liegt an der Stadtgrenze von Launceston, nur zwei Minuten vom zentralen Geschäftsviertel entfernt, und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Edi und ich wurden mal wieder von unserem Navi in die Irre geführt und landeten auf einem Hügel, von dem aus wir erstmal eine Weile durch den Wald bis zum tatächlichen Parkplatz der Sehenswürdigkeit wandern mussten. Zum Glück begegnete uns unten am Waldesrand eine Frau, die gerade auf dem Weg zum Cataract Gorge war und uns weiterhalf.
 
Der englische Marineoffizier William Collins entdeckte 1804 den Eingang zur Schlucht. Aus dem sumpfigen Gebiet des First Basin entstand ein viktorianischer Lustgarten mit Farnen, exotischen Pflanzen und Pfauen. Ein in den 1890er Jahren gebauter Weg entlang der Klippe führt mit Panoramablick über den South Esk River, Tassies längsten Fluss. Das weitläufige Gelände bietet auch heute noch zahlreiche Pfade zum Spazieren, Hängebrücken, einen Sessellift, üppige und teils seltene Bepflanzung, Restaurants, Gelegenheiten zum Klettern, Schwimmen und Schlauchbootfahren.
In einiger Entfernung flussaufwärts befindet sich ein ehemaliges Wasserkraftwerk, das im Dezember 1895 in Betrieb genommen wurde und
Launceston mit Elektrizität belieferte. Es wird angenommen, dass Launceston die erste Stadt südlich des Äquators war, die mit Strom beleuchtet wurde.
 
Mehr Infos über Launceston findet ihr HIER.
 
Edi und ich bei und auf der Alexandra Suspension Bridge - und bei der Pfauen-Beobachtung (mal beobachteten wir die Pfauen, dann sie uns 😉😀)
 

Ankunft St. Helens (bzw. in der nahegelegenen Ortschaft Scamander):
Hier befand sich unsere nächste Unterkunft, das Scamander Beach Hotel Motel. Die Fotos vom Strand, die ihr unten seht, enstanden am Ankunftstag - und weitere Bilder am nächsten Morgen beim Frühstück in einem kleinen Imbiss in der Nähe des Hotels.

Hier befindet sich offenbar ein Brutgebiet für manche Wasservogelarten, allerdings waren wir dafür in der falschen Jahreszeit unterwegs.

29.2.: Bay of Fires:
Unser erster Ausflug dieses Tages führte uns zur Binalong Bay bzw. genauer gesagt zu einem Teil der Bay of Fires, die sich im Nordosten Tasmaniens über etwa 50 Kilometer entlang der Küste erstreckt. In den ausgestorbenen tasmanischen Sprachen wurde die Bucht Larapuna genannt.


Es heißt, dass ein Kapitän dem Gebiet seinen Namen gab, als er die Feuer der tasmanischen Ureinwohner an den Stränden sah - ebenso könnte aber auch die faszinierende Färbung der Felsen zur Namensgebung beigetragen haben: Die Bay of Fires, die lt. ‘Lonely Planet’ zu den schönsten Küsten der Welt zählt, ist nämlich nicht nur bekannt für ihr blaues Wasser und weiße Strände, sondern auch für ihre orangefarbenen Granitfelsen. Die kräftigen Orangetöne entstehen durch Flechten, die auf dem Gestein wachsen.


Weiterfahrt zu unserem nächsten Hotel - dem Beachfront Bicheno. Hier verbrachten wir zunächst etwas Zeit damit, unsere Wäsche zu waschen - danach brachen wir auf zu unserem zweiten Ausflug dieses Tages:
 
Bicheno ist vor allem für ein sehenswertes Naturphänomen bekannt - das sogenannte "Blowhole".
 
Über Jahrtausende formte der Ozean eine Meereshöhle in den Granit an Bichenos Küstenlinie. Das Wasser fand schließlich eine Schwachstelle in der Decke und sprengte ein Blasloch (auch Brandungsgeysir genannt) ins Gestein. Es strömt Wasser in die Höhle, trifft auf die Wände, schwillt mit zunehmendem Druck an und eine manchmal größere, manchmal kleinere Wasserfontäne spritzt aus dem Loch. (Vor allem bei Flut und starkem Seegang funktioniert das richtig gut!) Dadurch entsteht ein faszinierender Geysireffekt, der etliche Touristen anlockt - so auch uns 😎😉.

Aber auch sonst ist dieser Küstenabschnitt einen Besuch wert - und manche der Felsen sind dort genauso orange gefärbt wie an der Bay of Fires!

 

Es gab an der Küste von Bicheno auch einige Tiere zu sehen - außer den allgegenwärtigen Möwen tummelten sich auf mehreren kleinen Felseninseln schwarzweiße Vögel, die wir auf den ersten Blick für Pinguine hielten. Bei näherer Betrachtung mit dem großen Teleobjektiv handelte es sich aber um Elsterscharben (Phalacrocorax varius), die zur Familie der Kormorane gehören. Robben sahen wir ebenfalls auf einigen Felsen.


  • Das kleine, gut getarnte Vögelchen in der unteren Collage links, das mir nur ein rasches Foto erlaubte, ist ein Graumantel-Brillenvogel (Zosterops lateralis, engl. silvereye oder wax-eye).
  • Neben einem großen orangefarbigen Felsen wirkt Frau Rostrose noch kleiner, als sie ohnehin schon ist - aber immerhin passt sie farblich gut dazu 😉😎.
  • Wie die gelbe Blume heißt, konnte ich leider nicht herausfinden, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es sich um einen Korbblütler (Asteraceae) handelt.
  • Neben einem Spazierweg wollte ein Echidna im Gebüsch verschwinden - Edi konnte gerade noch seine Rückenansicht 😉 fotografieren.
  • Bicheno ist auch für köstliche fangfrische Muscheln, Langusten, Garnelen, Austern etc. bekannt. Wir teilten uns im Lobster Shack eine Meeresfrüchteplatte und wurden davon mehr als satt.
  • Die gelbe Frucht ist ein Nachtschattengewächs namens Solanum lacinatum -  auch bekannt als Känguru-Apfel oder Poroporo. Die reifen Früchte sind für den Verzehr durch Menschen geeignet.
 

Keine Pinguine in Bicheno...
Ihr erinnert euch: In Melbourne fiel unser Little-Blue-Penguin-Ausflug aus. Am Strand von Bicheno wäre eine weitere Möglichkeit gewesen, diese kleinste Pinguinart zu sehen. Aber die offizielle Pinguin-Tour war an diesem Abend leider schon ausgebucht. (Ich fotografierte immerhin das Pinguinfoto vom Tourbus ab und außerdem das Pinguin-Mural auf dem Bürogebäude des Tour-Veranstalters 😉.) 

Die geführte Pinguin-Tour findet an einem Privatstrand statt - dorthin konnten wir dem Tourbus also nicht folgen. Doch wir erfuhren von einem Strand, an dem angeblich abends ebenfalls solche Zwergpinguine aus dem Wasser steigen, und begaben uns vor Sonnenuntergang dorthin. (Wir waren nicht die einzigen, die auf die Pinguine warteten - aber wir waren diejenigen, die es am längsten aushielten.) Wir positionierten uns auf einem der hohen orangen Felsen und scannten den Strand mit unseren Augen (und dem Teleobjektiv) ab, solange wir noch etwas sehen konnten - etwa eine Stunde lang - aber nichts deutete auf an Land kommende Pinguine hin. Immerhin konnten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit einigen Ruß-Austernfischern (Haematopus fuliginosus) bei der Nahrungssuche zusehen - und der Sonnenuntergang war auch nicht ohne 😍.


1.3.: Wanderung zum Wineglass Bay Lookout:
Vorhin erzählte ich euch, dass die Bay of Fires zu den weltweit schönsten Küsten zählt - von der Wineglass Bay im Freycinet Nationalpark heißt es, hier wäre einer der schönsten Strände der Welt - und außerdem ist er nur per Boot oder zu Fuß erreichbar - und somit wohl niemals überfüllt. Mein Mann und ich liegen jedoch nicht gerne am Strand in der Sonne, und zum Schwimmen ist das Meer dort für uns zu kalt. (Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur des Wassers bei  17,2°C und steigt nie über 20 Grad.) Aber es gibt die Möglichkeit, einen Blick von einem Berg aus auf diese traumhafte Bucht zu werfen, die von der Form her entfernte Ähnlichkeit mit einem Weinglas hat. Wandern mit schöner Aussicht - das entspricht weit eher unseren Neigungen 😊😎!
 
Der Weg zum Lookout ist nicht besonders lang (hin und zurück etwa 3 km - gesamte Gehzeit etwa anderthalb Stunden), aber relativ steil und nicht für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen geeignet. Außerdem muss man im Besucherzentrum des Freycinet-Nationalparks einen Parkpass lösen. Doch es lohnt sich! Allein schon die Wanderstrecke bietet einige Schönheiten am Wegesrand - bizarre Felsen, interessante Blüten und Bäume, faszinierende Landschaftsausblicke - und die Aussicht auf die Wineglass Bay ist wirklich atemberaubend - jedenfalls wenn man so schönes Wetter hat, wie es bei uns der Fall war. Angeblich scheint in dieser Ecke Tasmaniens aber sowieso an 300 Tagen im Jahr die Sonne! 🌞
 

Fahrt nach Hobart:
Dann ging es unserem letzten Tasmanischen Ziel entgegen - der Hauptstadt Hobart. Wie schon in anderen Regionen fuhren wir auch hier an verschiedenen landwirtschaftich genutzten Gebieten vorbei - siehe Collage oben rechts. Im Osten der Insel wird bevorzugt Weinbau betrieben, aber es gibt auch (wie in vielen anderen Tasmanischen Gegenden) jede Menge Schafe und Rinder auf weitläufigen Weideflächen. Und natürlich gab es malerische Küstenorte wie zum Beispiel Swansea: Hier machten wir eine Pause, tranken Kaffee und ich bewunderte zudem die schönen Töpferwaren im Artifakt Gallery and Cafe. (Das Kaffeetassen-Mural in der folgenden Collage links stammt ebenso von dort!)

Wie schon weiter oben gibt es auch hier wieder einige Getränke und Trinkgefäße 🍷🍸🍹für Elizabeth's T Stands For Tuesday

Die übrigen Fotos in der vorigen Collage (und in der folgenden) stammen schon von Hobart. Hier wohnten wir wieder im Vibe Hotel Hobart. Ihr seht in der unteren Collage einige Impressionen von diesem Hotel und dem (sehr wohlschmeckenden) Frühstück, das wir dort bekamen*). Unser Abendessen nahmen wir an einem der Tage abermals in Edis Lieblings-Steak-Lokal Hog's Breath ein, und einmal waren wir italienisch essen.

*) Mich begeisterte vor allem der French-Toast mit Beeren 😋

Der Ausflug auf den 1.271 Meter hohen Hausberg Hobarts (und größten Vulkankegel in Tasmanien) fühlte sich leider nicht sehr gemütlich an - es hatte nur 4 Grad Celsius und es war nebelig. Aber es war unsere letzte Gelegenheit, diesen Ausflug zu unternehmen.
 
Es führen mehrere Wanderwege auf den Mount Wellington, aber wir entschieden uns dafür, mit dem Auto zu fahren, und ich denke, das war gut so. Wir blieben nicht lange auf dem Gipfel, weil uns dort einfach zu kalt war. Edi hat das Panoramafoto (in der fogenden Collage oben) per Photoshop von Dunst befreit, damit man etwas mehr von der Landschaft sieht. Als wir wieder im Tal waren, wurde das Wetter deutlich besser.

Nun kommen wir zu etwas, auf das ihr vermutlich schon gewartet habt. In dieser wunderbaren Rettungsstation für verwaiste oder verletzte Wildtiere gbt es nämlich unter anderem einige Tasmanische Teufel zu sehen - und ich weiß, dass diese kleinen Raubbeutler einige Fans unter euch haben 😊. 
 
Und glaubt mir - auch ich kann mich gegen den seltsamen Charme dieser Teufelchen 👹 nicht wehren, obwohl sie eigentlich ziemliche Raubeine sind! 😁 Sie können, wenn sie sich verteidigen wollen, kräftig zubeißen; wenn sie sich bedroht fühlen, verströmen sie außerdem einen unangenehmen Geruch (ähnlich dem eines Stinktiers), und ihre Ohren beginnen rot zu "glühen". Dazu kommen noch die "schauerlichen" Laute, die sie vor allem nachts und bei der Paarung ausstoßen und ihr schwarzes Fell - kein Wunder, dass man ihnen den Namen "Teufel" angehängt hat. Es wird dringend empfohlen, diese Tiere nicht zu berühren... auch wenn sie noch so herzig 💗 dreinschauen.

Wombat Tessa erwies sich als extrem süß und kuschel-freudig 😍

Wombats hingegen darf man gegen Extra-Bezahlung in einer Kleingruppe für 10 Minuten näher kennenlernen und auch streicheln. Dafür haben wir uns jedoch nicht angemeldet und ich war mir auch nicht sicher, ob es dem Wombat gefallen würde.

Als ich dann die Kleingruppe gesehen habe, wurde mir klar, dass zumindes dieses Wombat-Mädchen namens Tessa es liebt, gestreichelt zu werden. Das sah so entzückend aus - ich wollte aber keine fremden Privatpersonen filmen. Auf dem Video seht ihr daher die Szene danach, als die kleine  Tessa von einer Bonorong-Angestellten an Tessas Pflegerin Robin übergeben wurde.

Tessa schmiegte sich auch danach ständig an Robins Beine (siehe untere Collage). Ich weiß nicht ob ihr nachvollziehen könnt, wie sehr ich diese Frau um ihren Job beneidet habe! Andererseits erzählte Robin, dass Tessa, sobald sie etwas älter ist, wieder ausgewildert wird (und dass sie kurz darauf vergessen haben wird, dass sie Robin jemals kannte...) - ich glaube nicht, dass ich diesen Teil des Berufs gut aushalten könnte. Aber jene Wildtiere in Bonorong, die aufgepäppelt oder gesundgepflegt wurden und die keine bleibenden Behinderungen haben, werden allesamt wieder sanft in die Wildnis entlassen... und kommen laut der Pflegerin üblicherweise auch gut damit klar.

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Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist bei den Bonorong-Beutelteufeln keiner dabei gewesen, der wieder ausgewildert werden kann. Mindestens einer von ihnen wurde aus dem Beutel der totgefahrenen Mutter gerettet (wie es auch bei einigen anderen der Bonorong-Tieren der Fall ist). Man will wohl auch verhindern, dass sie in Gefahr geraten, an der grausamen Beutelteufel-Seuche DFTD zu erkranken - einem infektiösen Gesichtstumor, der die gesamte Population gefährdet. 

Auch die zwei Echidnas, die im Bonorong leben, werden hier für immer bleiben: Eines ist durch einen Autounfall erblindet, dem anderen wurde von einem Hund ein Hinterbein abgebissen. Aber die beiden scheinen sich im Sanctuary wohl zu fühlen.

Edi und "seine" Kängurus, darunter Tessa beim Schmusen mit Robins Bein, Kookaburra, Hühnergans, Tassie-Teufel, rechte Seite nochmals ein Teufelchen, ein Känguru, (das blinde) Echidna, fluffiger Noisy Miner (Weißstirnschwatzvogel  - Manorina melanocephala), zwei Eulenschwalme (Podargus strigoides), aufgrund des breiten Schnabels auch Froschmaul genannt. 

Oben und unten seht ihr noch ein paar weitere der Bonorong-Tiere. Besonders lustig finde ich oben das Foto von Edi mit der Känguru-Gruppe - er sieht da aus, als wäre er ihr Lehrer und die Kängurus die mehr oder weniger aufmerksamen Schüler 😉.

Bis auf die hinlänglich bekannten Tiere seht ihr hier den hübschen Imbissstand (in dem es ausschließlich vegane Speisen und Getränke gibt - wir gönnten uns Kaffee mit Hafermilch und einen kleinen Chocolate Mud Cake), einen Schwarzen Kakadu, zwei Moschusloris, einen Gelbbrustara, den Kopf eines Großen Emus, einen Rosellasittich.

MONA - Museum of Old and New Art:
Nachdem wir Abschied von den Tieren im Bonorong genommen hatten, suchten wir noch dieses letzte touristische Ziel in Hobart auf. Das MONA ist das größte privat finanzierte Museum Australiens. Es gewann 2012 den Australian Tourism Award für die beste Neuentwicklung und ist eine wichtige Attraktion Tasmaniens.  

Das Museum zeigt eine wilde und äußerst schräge Mischung antiker, moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung von David Walsh. Walsh ist ein australischer Profi-Glücksspieler, Kunstsammler und Geschäftsmann, der mit einem von ihm entwickelten System bei Sportwetten ein Vermögen gewann. Dieses investierte er in seine Kunstsammlung und schließlich in das MONA. Er nannte das Museum einmal ein „subversives Disneyland für Erwachsene“ - ich glaube, diese Beschreibung trifft es ganz gut 😁😉

Es gibt hier sogar das Kunstwerk eines Österreichers zu sehen - einen "Fat Car" von Erwin Wurm!

Zum Abschluss meines heutigen Tasmanien-Posts zeige ich euch nun noch die Schwarzen Schwäne und die Enten, die im Derwent River nahe des MONA leben und nach Nahrung suchen. Auf der Zufahrtsstraße zum Museum gibt es ihretwegen freundlicherweise eine Temposchwelle und ein Hinweisschild.

Damit gingen unsere Tasmanien-Tage zu Ende. Wir verließen diese Insel der Träume am nächsten Tag mit einem lachenden und einem weinenden Auge - denn einerseits hatten wir hier eine wunderbare Zeit verbracht und wären durchaus noch gerne etwas länger geblieben, andererseits lockte ein weiteres Traumziel - Neuseeland! Seid ihr wieder dabei, wenn ich euch in meinem nächsten Reiseberichtskapitel über unsere erste Zeit auf Neuseelands Nordinsel erzählen werde? Darüber würde ich mich sehr freuen!

 

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Fotos: (wenn nicht anders angegeben) Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe
 Eure   T  r  a  u  d  e
 
 

Samstag, 18. Mai 2024

Weltreise 2024 - 4. Station: Tasmanien (Teil 1)

>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
 
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Hallo ihr Lieben!

Heute geht es weiter mit meinem "Weltreise-Bericht" - doch bevor ich loslege noch eine Bemerkung: Einigen Kommentaren entnehme ich, dass meine Schilderungen als zu ausführlich empfunden werden. Andere wiederum genießen die umfangreichen Berichte, da sie so virtuell mitreisen können. Mir ist es wichtig, die Reise so zu beschreiben, wie ich es tue, da mir mein Reisebericht gleichzeitig als Tagebuch dient und ich die einzelnen Etappen dadurch nochmals erlebe. Ich kann aus Zeitgründen nicht häufiger posten und ich kann euch diese Reise auch nicht in "kleineren Häppchen" bieten, denn dann bleibt mein aktuelles Leben auf der Strecke. 
 
Falls der Text für euch zu lang ist, könnt ihr die farblich unterlegten oder kleingedruckten Passagen überspringen oder euch auf die Abschnitte mit interessanten Bildern konzentrieren.
  
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Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag über Melbourne und die Great Ocean Road Tour
 
💜💚 Es stimmt, solche verhältnismäßig "großen" Reisen können natürlich auch ein paar Pannen parat haben - aber ich verrate euch ein Geheimnis: Das ganze Leben ist eine Reise... und nicht immer klappt alles so, wie sich's die Reisenden vorstellen. Pannen gehören dazu. Das beste "Rezept", damit umzugehen, ist sich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen und dem Positiven mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den Dingen, die nicht so gut geklappt haben. Offen bleiben für Überraschungen. Das Leben (sowie jede andere Reise) bietet eben nicht immer nur "Yippee"-Momente, aber wenn wir aufmerksam bleiben für seine kleinen und großen Freuden und Wunder, werden wir immer wieder welche erleben. 💜💚
 
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Und nun entführe ich euch auf eine Insel, von der ich träumte, seit ich in den 1980ern eine toll bebilderte Reportage über die atemberaubende Natur Tasmaniens gelesen hatte. Selbst in meinen kühnsten Träumen wagte ich damals nicht zu hoffen, dass ich sie jemals wirklich erreichen und all das mit meinen eigenen Augen sehen könnte.

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4. Station

25.2.-3.3.2024: Tasmanien

 
 
Die Insel und ihre Geschichte:
 
Im Jahr 1642 entdeckte der niederländische Seefahrer Abel Tasman während seiner Reise entlang der Südküste Australiens neben Neuseeland auch eine Insel, die später nach ihm benannt wurde. Tasman hielt die Insel zunächst für eine Halbinsel des australischen Kontinents. Tatsächlich trennte sich die Insel vor etwa 12.000 Jahren vom Festland durch die Überflutung der Bass-Straße und entwickelte sich eigenständig. Aufgrund der Isolation überlebten dort viele Tierarten, die auf dem Festland ausgestorben sind, wie Beuteldachse, der Tasmanische Teufel und verschiedene Wallaby-Arten. 
 
Auch die tasmanischen Ureinwohner entwickelten sich unabhängig von den Aborigines des australischen Festlands. Als die Briten 1803 ankamen, lebten schätzungsweise 4000 bis 5000 Tasmanier auf der Insel, die aufgrund ihrer Isolation eine steinzeitliche Kultur als Jäger und Sammler bewahrt hatten. Leider wurden diese Ureinwohner (und ebenso ihre Kultur und ihre Sprache) bis 1865 von den Briten total (und teilweise systematisch) ausgerottet. Wenn ihr mehr über dieses dunkle Kapitel Tasmaniens lernen wollt, könnt ihr das HIER tun. Kaum zu glauben, wenn man sich heute diese friedliche Insel ansieht. 
 
Den Tasmanischen Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) aka Tasmanischer Tiger ereilte kein besseres Schicksal, er gilt seit den 1930er Jahren als ausgestorben. Im Übrigen jedoch ist Tasmanien nach wie vor ein Naturparadies mit Orten, die so unberührt sind wie nur wenige andere auf dieser Welt. Der australische Bundesstaat ist einer der seltenen Orte, an dem mehr Kohlendioxid gespeichert als ausgestoßen wird - und das hat mit seinen Bäumen zu tun: Etwa 45 % der gesamten Landfläche sind von Wäldern bedeckt, beeindruckende 40 % der Landfläche sind geschützt - und die tasmanischen Urwälder sind aufgrund der vielen endemischen Arten weltweit einzigartig.
 
Im Uhrzeigersinn: So sah es aus, als Tasmanien noch mit Festland-Australien verbunden war (Quelle); Abel Tasman (Quelle); Beutelwolf aka Tasmanischer Tiger (Quelle); abgeschobene Tasmanier auf Oyster Cove (Quelle)
 
 
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Unsere Tasmanien-Reiseroute:
Wie ich in meiner Einleitung zum Reisebericht geschrieben habe, dauerte unsere gesamte Weltreise nur knapp zwei Monate und unser "Hauptziel" war Neuseeland. Dass wir Tasmanien in unsere Reiseroute integrierten, kam durch ausführliche Verhandlungen mit Herrn Rostrose zustande. Mir war klar: Tassie (wie die Insel im australischen Englisch gern genannt wird) würde sich für einen mehrwöchigen Urlaub eignen - aber das hätte ich nicht durchsetzen können.  
 
Also suchte ich nach Kompromisslösungen und fand diverse "Best-of-Tasmania"-Kurztrip-Touren wie z.B. diese hier. Mithilfe dieser Beispiele stellte ich eine 5-Tages-Wunschroute zusammen, unsere Reisebüro-Tina kümmerte sich um den Rest (und letztendlich stockten wir auf eine Woche auf). Hier seht ihr, wie die Route aussah (gelbe Linie) - beginnend und endend in Tasmaniens Hauptstadt Hobart:
    
Frau Rostrose ausgehfertig -  mein erstes tasmanisches Bier mit dem Abbild eines (ausgestorbenen) Beutelwolfes auf dem Etikett...
 
25.2.: Hobart: 
Der Flug von Melbourne nach Tasmaniens Hauptstadt dauerte nur 1 Stunde und 15 Minuten. Nachdem wir am Flughafen das erste Mietauto unserer Weltreise übernommen hatten, fuhren wir in Richtung unseres Quartiers. Wir glaubten, unsere Anfangsschwierigkeiten mit dem Navigationssystem bewältigt zu haben, doch wir brauchten rund eine Stunde, um unser Hotel über eine Bergstraße zu erreichen. (Für den korrekten Weg hätten wir nur 20 Minuten benötigt!) Durch den Umweg machten wir gleich zu Beginn Bekanntschaft mit zwei Eigenschaften, die für Tasmaniens Straßen charakteristisch sind: Die Fahrbahnen hier sind hauptsächlich bergig und kurvig - und es gibt erschreckend viel "Roadkill" 😢😢😢:
 
Nirgendwo sonst auf der Welt haben wir jemals so viele totgefahrene Tiere gesehen wie auf dieser Insel! Ich spreche hier von Streckenabschnitten mit mehreren toten Kängurus pro Kilometer, und wir sahen auch zahlreiche andere getötete Wildtiere ... Es war wirklich erschütternd. Wir haben uns erkundigt, woran es liegt - einerseits natürlich an der hohen Anzahl an Wildtieren in Tasmanien, andererseits an fehlenden Wildtierzäunen. Autofahrer halten sich oft nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Dämmerung und ignorieren Warnschilder, und wenn dann plötzlich z.B. ein Wallaby auf die Fahrbahn hüpft, kann das zu schlimmen Unfällen führen. Diesen Anblick - und auch diese Gefahr - muss man traurigerweise aushalten, wenn man sich auf die sonst so schöne Insel Tasmanien wagt.
 
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Jetzt aber zu erfreulicheren Themen - denn wir haben diese Insel und ihre Schönheit wirklich sehr genossen! Unsere erste Unterkunft in Tasmanien war das Vibe Hotel Hobart. Mehr dazu in "Teil 2", da wir nach unserer Rundreise für zwei weitere Nächte in dasselbe Hotel zurückkehrten. Die unten gezeigten Fotos sind nicht von unserem Hotel. Einer der Backsteinbauten beherbergt ein Restaurant, das Edi unbedingt besuchen wollte: das Steak-Lokal Hog's Breath. Nachdem Edi 1995 in Cairns das "beste Steak seines Lebens" im dortigen Hog's Breath gegessen hatte, war es für ihn ein Muss, ein Restaurant dieser Kette zu besuchen. Wir genossen dort köstliche Speisen und kehrten auch am Ende unserer Tasmanien-Reise noch einmal ins Hog's Breath zurück 😊😋👍.
 
Glückliches Schlemmen im Hog's Breath. Das gelbe Gebäude ist die denkmalgeschützte Hope and Anchor Tavern, 1807 erbaut und der älteste durchgehend lizenzierte Pub in Australien. Es hat seit 2023 einen neuen  Besitzer und befindet sich in Restaurierung.

26.2.: Fahrt von Hobart nach Strahan:
Hobart liegt an der Ostküste Tasmaniens, Strahan an der Westküste. Zwischen diesen beiden Punkten befinden sich viele wunderbare Möglichkeiten für Zwischenstopps. Ein paar davon haben wir genützt:

Fahrt durch das Derwent Valley: 
In New Norfolk suchten wir uns einen Hügel, von dem wir einen Blick auf den Derwent River werfen (und uns ein bisschen die Beine vertreten) konnten.
 

Hier gibt es  in allerschönster Umgebung Forellen- und Lachsteiche zu sehen - und im dazugehörigen Restaurant entsprechende Delikatessen zu verkosten. The Salmon Ponds ist die älteste Forellenzuchtstätte der südlichen Hemisphäre (gegründet 1861).
 
 
 
Wir staunten nicht schlecht, als wir in einem der Forellenteiche ein Schnabeltier entdeckten! 
 
Im Restaurant erfuhren wir, dass dieses Wildtier offenbar vom nahegelegenen Fluss hierher ausgewandert ist - vielleicht gefiel ihm die Atmosphäre besonders gut. Das könnten wir verstehen! Möglicherweise erkannte es auch die Ähnlichkeit seines Schnabels mit jenen der hübschen Augenbrauenenten (Anas Superciliosa) und fühlte sich mit ihnen verwandt. Oder das Schnabeltier frisst gerne das Fischfutter, das Besucher bei einem Automaten käuflich erwerben können. (Die Fische hingegen waren daran nicht so großartig interessiert 😉.)

Rechts oben und unten das erste Schnabeltier, das wir in Tasmanien sahen!
Hier verbrachten wir den größten Teil dieses Tages - allerdings hatten wir ursprünglich nicht ganz so viel Zeit dafür vorgesehen, wie unser Aufenthalt hier letztendlich benötigte 😉.
 

 
Als erstes unternahmen wir Wanderungen zu zwei Wasserfällen - den Russel Falls und den Horseshoe Falls - und gingen dann, weil es so schön war, auch noch den Tall Trees Walk entlang - wie der Name schon sagt, ein Wanderweg mit Bäumen von imposanter Größe und majestätische Erscheinung. Es handelt sich dabei um bis zu 400 Jahre alte Eukalyptusbäume, genannt Swamp Gums oder Riesen-Eukalyptus.
 

Danach begingen wir einen "strategischen Fehler" 😉: Wir dachten, wir hätten genug Zeit, um zuerst den Lake Dobson im Nationalpark zu besuchen und dann weitere interessante Orte auf dem Weg nach Strahan zu sehen. Das klappte leider nicht wie geplant... 
 
Die Dame am Info-Schalter sagte uns, die Straße zum Lake Dobson sei 16 Kilometer lang. Was sie jedoch nicht erwähnte, war, dass es etwa eine Stunde dauert, um diese holprige Straße zu befahren. Das bedeutet zwei Stunden für Hin- und Rückfahrt. Dadurch mussten wir die anderen geplanten Zwischenstopps streichen...
 
Aber wir erlebten hier auch etwas (in unseren Augen) Wunderbares: Auf der Straße zum Lake Dobson begegneten wir unserem ersten Echidna (Tachyglossus - Ameisenigel oder Schnabeligel) - es überquerte in aller Gemütsruhe die Fahrbahn! 
 
(Vor Aufregung gelangen mir nur verwackelte Fotos, eines seht ihr unten.) Wie das Schnabeltier ist auch das Echidna ein eierlegendes Säugetier. Die in Tasmanien lebenden Echidnas gehören der Unterart der Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus) an.


Die Entstehungsgeschichte der Straße zum See
 
Der Lake Dobson selbst ist traumhaft schön - er glitzerte in der Sonne, als wäre er mit Edelsteinen besetzt. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf die Wanderung rund um den See, was ich sehr schade fand. Doch ich bin froh, dass wir dieses Juwel gesehen haben.


Die Weiterfahrt bis zu unserem Quartier auf den kurvigen Straßen war anstrengend. Wir brauchten vom Mount Field Nationalpark bis nach Strahan noch ziemlich genau drei Stunden mit bloß einem kurzen Zwischenstopp an dem blauen See, den ihr in der unteren Collage seht, und in dem sich schwarze Schwäne tummelten. (Es gibt in diesem Gebiet viele malerische Seen - der größte von ihnen ist der Lake St. Clair, der tiefste Süßwassersee Australiens).
 
Ich bedauere nichts - aber: Rückblickend würde ich mir selbst (oder euch) empfehlen, entweder in der Gegend des Mount Field Nationalparks oder beim Lake St. Clair eine Übernachtung einzuschieben. Denn auf der Strecke Hobart - Strahan hätte es sehr viel mehr zu entdecken gegeben und die Fahrerei wäre weniger stressig gewesen. Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" standen z.B. noch mehrere "Great short Walks" beim Lake St. Clair, der Franklin River Nature Trail oder die Frenchman's Cap Wanderung.
 
Wir benötigten dann noch einmal rund eine Stunde, bis wir ein Abendessen bekamen. Glücklicherweise hatte das  Hamer's Grill lange genug geöffnet - es war 19:53 Uhr, als wir dort einlangten, und wir waren bereits sehr hungrig und müde. (Die Uhrzeit kann ich von meinen Foto-Hintergrundinformationen ablesen 😉).

Wir waren extrem glücklich, als wir endlich Strahan erreichten und auch noch ein (sehr gutes) Abendessen bekamen. Und der Abendhimmel war eine hübsche Belohnung nach der langen Fahrt.
 
Unser Quartier war eine Selbstversorger-Hütte (siehe unten) in einer Anlage namens Sharonlee Strahan Villas.
 
Als wir abends bei unserer Unterkunft ankamen, war die Rezeption schon nicht mehr besetzt, aber zum Glück hing ein Zettel an der Tür, der uns darauf hinwies, welche der Hütten unsere war und dass der Schlüssel steckte. Und in der Hütte fanden wir einen Plan vor, von dem wir auch erfuhren, wo wir ein Abendessen bekommen konnten. Die Fotos unten entstanden teilweise am nächsten Morgen. Hier seht ihr auch unseren Leihwagen neben unserer Hütte.

Holzhäuschen wie diese scheinen in Tasmanien Tradition zu haben. Seht euch mal das schmucke Gebäude rechts in der Mitte an: Das ist die wohl entzückendste Polizeistation, die ich je gesehen habe!

27.2.: Fahrt von Strahan nach Cradle Mountain:
Morgens trafen wir die Rezeptionistin an - sie freute sich sehr, dass wir alles von ihr Vorbereitete gefunden und gut geschlafen hatten - und noch mehr freute sie sich darüber, dass wir Österreicher sind - denn sie liebt den Film The Sound of Music mit Julie Andrews 🎼😊🎶...
 
Nach dem Frühstück in einem kleinen Imbisslokal brachen wir gleich auf zu unserem nächsten Teilziel:
 
Die sehenswerten Wanderdünen liegen nördlich von Strahan an der Straße nach Zeehan inmitten von Regenwäldern und erstrecken sich mehrere Kilometer landeinwärts und 15 Kilometer entlang der Küste. Manche der Dünen sind 30 Meter hoch. 

Die Fußspuren unten links dürften vom Tasmanischen Teufel stammen.

Ankunft in Cradle Mountain:
Die Fahrt dauerte diesmal nicht so lange wie am Vortag. Zwei Stunden, nachdem wir die Henty Dunes verlassen hatten, kamen wir in unserer nächsten Unterkunft an: Peppers Cradle Mountain Lodge, wo wir für eine Nacht in einer dieser komfortablen Hütten wohnten. Wenn ich mich für einen einzigen Ort in Tasmanien entscheiden müsste, wäre es wohl hier gewesen. 
 
Die Lodge liegt direkt am Rande des zum Weltkulturerbe gehörenden Nationalparks Cradle Mountain - Lake St. Clair. Dass diese unberührte Landschaft bewahrt wurde, ist einem gebürtigen Österreicher namens Gustav Weindorfer zu verdanken. Bereits 1922 wurde der Nationalpark durch Weindorfers Bemühungen gegründet.    


Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" standen diverse Wanderungen - rund um den Dove Lake, auf den Marion's Lookout, zum Lake Lilla, wo man angeblich Wombats sehen kann. Doch so weit mussten wir gar nicht gehen: 
 
Rund um die Peppers Cradle Mountain Lodge gibt es ein paar idyllische Gewässer und verzaubert wirkende Waldwege. Wir sahen hier mehrere Wallabies und auch größere Kängurus sowie glücklicherweise auch insgesamt zwei Wombats, von denen einer uns sehr nahe herankommen ließ:

Der Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) ist eine Beutelsäugerart und der nächste Verwandte der Koalas.

Ich weiß nicht, ob ihr euch mein Glücksgefühl vorstellen könnt, wenn solch ein Tierchen direkt neben dem Spazierweg aus dem Gebüsch herauskommt, dort gemütlich schmaust - und dann noch ein Stück näher herauskommt:


Wir haben hier an einem einzigen Nachmittag unfassbar viel Schönes entdeckt - und die Wombat-Sichtung war noch nicht das letzte Highlight: In einem der Flüsse entdeckte Edi unser zweites frei lebendes Schabeltier!

Oben rechts ein Bennett-Wallaby, das vor uns über den Weg sprang, unten rechts das Schnabeltier 😍
 
Hier noch ein Blick auf Details unserer Unterkunft: In unserem Zimmer gab es einen kleinen Gaskamin, im Haupthaus einen offenen Holzofen *). Dort konnten wir auch unser Abendessen und Frühstück einnehmen.
 
*) Beides ist vor allem dann eine tolle Sache, wenn es kühler wird. Wir hatten in Craddle Mountain zwar angenehme Temperaturen, aber abends gönnten wir uns eine kleine "Wärme-Einheit" - und beim Frühstück wurde uns Gemütlichkeit am offenen Kamin geboten.

Oben links: Das war der Ausblick aus unserem Fenster. Unser Abendessen: Ich hatte einen Pie mit Pilzen, Edi einen Burger mit Pommes.

28.2.: Fahrt von Cradle Mountain nach St. Helens:
An diesem Tag ging's zurück in Richtung Ostküste. Doch auf der Route hatte ich wieder ein paar Zwischenstationen eingeplant. 
 
Eine kurze Fahrt führte uns nach Sheffield, die "Stadt der Wandmalereien". Davon zeige ich euch heute allerdings nur wenige Beispiele:


Was wir in Sheffield sonst noch gesehen und erlebt haben und wie unsere Reise weiterging, werdet ihr in Teil 2 meiner Tasmanien-Schilderungen erfahren. Ich freue mich, wenn ihr uns auch dann wieder begleiten wollt! 😊😎😘 (Und für alle, die sich fragen, ob es dann auch einen Tasmanischen Teufel zu sehen geben wird - ja, das ist eins der Tiere, auf die ihr euch im nächsten Teil freuen könnt!)



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Fotos: (wenn nicht anders angegeben) Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe
 Eure   T  r  a  u  d  e