Montag, 29. August 2022

Blackout Teil 3 - noch Fragen offen?

Servus, ihr Lieben!

Willkommen zum dritten Teil meiner "Blackout-Serie"! Mittlerweile wurde schon vieles zum Thema gesagt, aber noch längst nicht alles. Im ersten Teil ging es vor allem um die Frage, wie hoch das Risiko eines europaweiten Blackouts innerhalb der nächsten fünf Jahre von Experten eingeschätzt wird - die Kurz-Antwort lautet "hoch bis sehr hoch". Deshalb behandelte ich im zweiten Teil das Thema "Krisen-Vorsorge", ließ euch ein bisschen in meine Vorratskammer blicken und an meinen Überlegungen teilhaben.

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Lebensmittel- und vor allem Wasservorräte können unter Umständen lebensrettend sein oder einer unangenehmen Situation zumindest den größten Schrecken nehmen, aber sie sind natürlich noch nicht alles. Deshalb habe ich einige darüber hinausgehende Ratschläge für euch gesammelt, und ich werde euch weitere Einblicke in die "rostrosige" Krisenvorsorge bieten. (Unsere Vorsorgemaßnahmen können übrigens teilweise auch die Folgen des Gasmangels ein wenig entschärfen, der für den kommenden Winter erwartet wird.) 

Damit ihr nicht nur Fotos von Gaskartuschen, Kerzen etc. zu sehen bekommt, baue ich hier auch ein paar meiner Garten- und Himmelsfotos vom Juli und August 2022 ein 😉🌺. 

Experten-Tipps:
Hier kommen ein paar Ratschläge, die vom österreichischen Bundesheer, dem Zivilschutzverband oder anderen Krisenschutz-Organisationen abgegeben werden:
  • Vorräte für 2 Wochen sicherstellen (mindestens zwei Liter Wasser pro Person und Tag, Dosen, haltbares Brot, Trockenfrüchte etc.) - HIER abermals der Link zu einer beispielhaften "Einkaufsliste Lebensmittelvorrat" des NÖ Zivilschutzverbandes.
  • Ebenso sollten persönliche Medikamente, wie beispielsweise Insulin, für mindestens zwei Wochen im Haushalt vorrätig sein.
Hier seht ihr u.a. meinen kleinen Gastkartuschen-Campingkocher, den ich seit den 1980ern besitze, und ein paar neue Gaskartuschen.

  • Not-Kochgelegenheiten: Campingkocher inklusive Gaskartuschen oder ev. Spirituskocher - oder es gibt auch ganz kleine, handliche und leistbare ESBIT-Taschenkocher, die mit Brennstofftabletten betrieben werden (z.B: HIER). Für Gartenbesitzer oder bei Wohnungen mit ausreichend großem Balkon / Terrasse ist auch ein Griller sinnvoll, dazu braucht man Holzkohle, für manche Griller auch Gas. 

Unser Holzofen (Zusatzofen im Wohnzimmer) verfügt über ein Ceranfeld, auf dem man zur Not auch kochen kann.
  • Überdenkt, ob es alternative Heizmöglichkeiten im Haushalt gibt (z.B. Kaminöfen, die aktiv sind oder reaktiviert werden können, Heizgeräte, die mit Petroleum oder Flaschengas betrieben werden) bzw. sorgt für reichlich Decken und warme Kleidung (vorzugsweise aus echter, wärmender Wolle). Wenn das Thema nicht ein Blackout, sondern der prophezeite Gasmangel ist, kann auch ein Elektro-Radiator sinnvoll sein.


  • Stromgeneratoren, Solar-Powerstationen und Power-Packs können sinnvolle Überbrückungshilfen bei Stromausfällen darstellen. Herkömmliche Stromgeneratoren erzeugen ihre Energie allerdings, indem sie Benzin oder Gas verbrennen, was nicht gerade umweltfreundlich und außerdem mit Lärm und Abgasen verbunden ist. Wir setzen auf Sonnenstrom und haben uns daher einen Solar-Generator samt Solarpanel zugelegt, den wir auch außerhalb von Notfällen nützen (und somit Strom sparen): z.B. um unseren Kühlschrank tageweise mit Solarstrom zu betreiben oder um Gartengeräte wie die elektrische Heckenschere daran anzuschließen. Auch zum Campieren sind solche Solar-Powerstationen praktisch. (Sie können übrigens, wenn nicht gerade ein Stromausfall ist, auch ans Stromnetz angeschlossen und auf diese Weise aufgeladen werden.) HIER gibt es ein paar Beispiele zu sehen und eine genauere Erklärung. Nachteil: Wenn keine Sonne scheint, läßt sich das Gerät bei einem Stromausfall nicht aufladen.
Der EcoFlow DELTA Mini plus Solarpanel ist unsere kleine Solar-Powerstation für Notfälle und um zwischendurch sauberen Strom zu "tanken".
  • Batteriebetriebenes Radio (oder Kurbelradio), um aktuelle Nachrichten verfolgen zu können (es kann auch ein Autoradio sein). 
  • Einen Treffpunkt vereinbaren, wo man sich trifft, wenn kein Verbindungsmittel mehr funktioniert (etwa mit den Kindern, die in der Schule oder anderswo außer Haus sind, mit dem Partner, mit älteren Verwandten, die im Notfall eventuell Unterstützung benötigen)...
  • Fair bleiben, gemeinsam an einem Strang ziehen: Sich mit Nachbarn zusammentun und gewisse Ressourcen gemeinsam nutzen bzw. auf hilfsbedürftige Menschen schauen!


  • Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, denn im Notfall sind auch Rettungsdienste nicht erreichbar oder völlig überlastet. 
  • Vorräte an Toilettenpapier und (bei Bedarf) an Monatsbinden bzw. Tampons, Windeln, Babynahrung, Tiernahrung sollten nach Möglichkeit ebenfalls angelegt werden - aber bitte nicht "hamstern". Ein Vorrat, mit dem alle im Haushalt lebenden Personen etwa zwei Wochen lang auskommen, sollte ausreichen. (Wenn im Notfall nicht genug Klopapier im Haus ist, kann man auch auf Zeitungspapier zurückgreifen - oder auf Stoffstücke. Zur Not alte T-Shirts zerschneiden und nach der Verwendung nicht wegwerfen, sondern waschen!)
  • Für Menschen, die noch nicht mit der Krisenvorsorge begonnen haben, aber dies möglichst rasch und ohne großen Aufwand tun wollen, bieten manche Händler die so genannte Blackout-Box an. HIER kommt ihr zu einem Testbericht mit genauer Beschreibung des Inhalts.
Weitere gute Tipps:
Hier noch ein paar Ratschläge, die in dieser Liste nicht zu finden waren und die teilweise aus euren Kommentaren stammen (vielen Dank dafür! 😘):
  • Autobesitzer sollten darauf achten, dass ihr Auto immer möglichst vollgetankt ist (egal ob Diesel-, Benzin- oder E-Auto).
  • Einige schrieben mir, sie würden bei einem Blackout in ihr Haus auf dem Land fahren oder in ihren Schrebergarten ziehen, weil sie dort besser auf ein Leben ohne Strom vorbereitet sind (durch Holzöfen, Gaskocher, Öko-Toiletten etc.) Auch für Wohnwagenbesitzer ist es vielleicht eine Überlegung wert, Blackout-Zeiten im Camper zu verbringen. 
  • Wer Verwandte oder gute Freunde auf dem Land hat, sollte mit ihnen eventuell schon im Vorfeld vereinbaren, ob es in Ordnung wäre, im Falle eines Blackouts zu ihnen zu kommen. Es wäre dann wohl auch wichtig, schon im Voraus zu besprechen, welche Vorräte man mitbringen kann, um die Notsituation gemeinsam gut durchzustehen.
Manchmal sind Landhäuser, Almhütten oder Schrebergartenhäuser besser für ein stromloses, sprich einfaches Leben gerüstet als Stadthäuser und -wohnungen. Hier seht ihr z.B. die Almhütte, in der wir vor ein paar Jahren mit Freunden Urlaub machten. Der Herd war mit Holz zu befeuern, der Ofen im Wohnzimmer ebenfalls. (Hier geht's zum damaligen Posting über unsere Almhütten-Tage.)
Unser Freund Edwin war (zu Recht) sehr stolz auf seinen Braten aus dem Holzofen! 😋

  • Bargeld: Elektronische Zahlungsmöglichkeiten funktionieren während eines Blackouts nicht, auch das Einkaufen in Supermärkten ist dann nicht möglich. Unter Umständen gibt es aber die Möglichkeit, bei Bauern oder auf Märkten noch etwas zu kaufen. In diesem Fall wäre es sinnvoll, etwa 200 Euro Bargeld in kleinen Scheinen oder Münzen vorrätig zu haben. 
  • Aus den USA, wo man mit Blackouts größere Erfahrung hat als bei uns und wo Vorratshaltung daher zum "Normal-Programm" gehört, bekam ich folgenden Tipp: Selbst wenn ihr keine Lust habt, außerhalb eines Notfalls Dosennahrung zu essen, bevorratet ein paar Lebensmittel in Dosen: Wenn sie nach einem Jahr nicht von euch benötigt wurden, kauft euch neue Dosen und spendet die bisherigen Vorratsdosen einer Wohltätigkeitsorganisation! So habt ihr einerseits immer lange haltbare Vorräte und andererseits ein gutes Werk getan. 
  • Anstelle von Dosennahrung könnt ihr auch gefriergetrocknete Nahrung bevorraten. Diese ist teurer als herkömmliche Dosennahrung, aber sie hält um ein vielfaches länger und ist (angeblich) schmackhafter. Hier gib es z.B. eine Garantie, dass die gefriergetrockneten Lebensmittel mindestens 15 Jahre lang haltbar sind.
     
  • Tipps für Lebensmittel, die kühl aufbewahrt werden sollten: Im Winter kann man manche Kühlschrankinhalte draußen lagern - zur Not auf einem schattigen Fensterbrett (jedenfalls wenn es halbwegs kalt ist). Im Sommer kann man, sofern man einen Garten hat, einen Erdkeller graben bzw. eventuell den Hauskeller nützen, um manche Lebensmittel etwas länger haltbar zu machen.
  • Von Tina kam der wichtige Hinweis, Wasser in Glasflaschen zu bevorraten, da dieses laut "Informationszentrale Deutsches Mineralwasser" (ungeachtet des Mindesthaltbarkeitsdatums) praktisch unbegrenzt haltbar ist. 
Die Trinkwasser-Vorräte sind mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

Was, wenn die Toiletten ausfallen?
In meinem vorigen Post habe ich euch erzählt, dass während eines Stromausfalls zur Schulzeit meiner Tochter alle Kinder nach Hause geschickt wurden, da in der Schule auch die Toilettanlagen ausgefallen waren. Die Wasserversorgung ist bei einem Stromausfall zumeist nicht sofort betroffen, aber Pumpen zur Zu- und Ableitung des Wassers werden üblicherweise elektrisch betrieben
 
Es gibt Orte, die nicht davon betroffen sind - in Wien beispielsweise, wo die Wasserzufuhr ganz ohne Pumpen *) auskommt, sind angeblich 95 % der Haushalte weiterhin mit Wasser versorgt, selbst wenn der Strom für längere Zeit ausfällt. 
 
 
Für alle anderen gilt: So lange noch Wasser in der Leitung ist, bekommt man es, aber die elektrischen Pumpen, die neues Wasser in die Rohre befördern, verweigern ihren Dienst. Irgendwann ist es also vorbei mit Klospülung und Wasserhahn - bereits nach wenigen Stunden eines Stromausfalls kommt kein frisches Wasser mehr aus den Leitungen. Auch öffentliche Wasserentkeimungs-Anlagen können bei einem Blackout ausfallen, das Wasser in den Leitungen kann also mit Keimen verseucht sein und sollte nicht mehr unbehandelt / unabgekocht getrunken werden. 
 

Wie ist das nun aber mit dem Gang zur Toilette bei längerem Stromausfall? Würde es nicht ausreichen, z.B. einfach mit Wasser aus einem Kanister nachzuspülen? Besser nicht: Wegen des Ausfalls sogenannter Hebeanlagen bei einem Blackout kann das Abwasser nicht mehr richtig abgeführt werden und beginnt sich zu stauen. Wenn's richtig heftig kommt, können diese Abwässer auch aus der Kanalisation austreten und Straßen überschwemmen. (Keine Vorstellung, bei der ich gerne lange verbleiben möchte 🤯🤢).

Also gilt: Bei Langzeitstromausfällen besser kein WC benützen. 

Was sind die Alternativen? Wenn man wie wir in einem Haus mit Garten wohnt, ist es verhältnismäßig einfach - man greift auf die Erfahrungen früherer Zeiten zurück und bedient sich eines "Nachttopfes" und einer Latrine, die man draußen in der Natur gräbt. Meine Tochter lebt mit ihrer Familie in einer Wohnung im 1. Stock in relativer Nähe eines Waldstückes und eines Flusses. Sie meinte, sie bzw. ihr Partner würde im Notfall alles mit einem Kübel in den Wald transportieren (und zum Reinigen des Eimers das Wasser aus dem Fluss verwenden). Kann funktionieren... mal abgesehen davon, dass der Weg zum Wald wahrscheinlich kein ganz sicherer mehr ist in solchen Zeiten. Würden alle Stricke reißen, würden Jana und Michael samt Klein-Jamie versuchen, sich zu uns durchzuschlagen.

Was aber tun, wenn man im 20. Stock eines Hochhauses lebt, keinen Campingwagen und kein Gartenhaus als Ausweichmöglichkeit besitzt, keine halbwegs gut erreichbaren Freunde oder Verwanden auf dem Land hat und weit und breit kein Wald, Park oder sonstige Grünflächen vorhanden sind? Eine Campingtoilette (Chemie-WC) samt erforderlicher Chemie werden vermutlich die wenigsten von euch zu Hause haben... 

In der weiter oben genannten Blackout-Box gibt es u.a. 10 Stück Müllbeutel, die als Nottoilette über eine normale Kloschüssel passen. Das ist natürlich machbar, und bevor ich gar keine Möglichkeit hätte, würde ich diese nehmen. Aber Feuchtigkeit und Gerüche können bei einem länger andauernden Blackout zu einem Problem werden.

Was sich hingegen relativ problemlos bevorraten lässt, sind Sägespäne oder Katzenstreu! - beide sind geruchs- und flüssigkeitsbindend - sowie ein großer Müllsack samt Klemmverschluss, um alles so aufzubewahren, dass es möglichst wenig zu stinken beginnt und nach dem Notfall gut entsorgt werden kann. (Unbenütztes Katzenstreu und Sägespäne kann man bei Nichtgebrauch an Tierheime spenden.)

 

Okay, ihr Lieben, das waren nun also die Tipps, die mir zum Thema noch untergekommen bzw. eingefallen sind. Wenn ihr Ergänzungen oder Fragen habt, schreibt sie mir bitte in eurem Kommentar.
 
Zum Schluss habe ich noch etwas für euch, das eigentlich an den  Anfang von Teil 1 gehört hätte - aber besser spät als nie bekommt ihr nun die folgende Checkliste:
 
Die ersten Schritte bei einem Stromausfall:
  • Das Allerwichtigste in JEDER Krisensituation: Ruhe bewahren 👍.
  • Eine Notbeleuchtung (Taschenlampe, Kerze, Solarleuchte etc.) habt ihr hoffentlich griffbereit, um euch in eurer Wohnung, eurem Haus umzusehen. 
  • Checkt, wie groß der Umfang der Stromstörung ist - ist der Strom nur im Haus ausgefallen (das kann ev. rasch behoben werden) oder sind auch rundum die Lichter ausgegangen? Wissen vielleicht die Nachbarn, was der Grund für den Stromausfall ist?
  • Schaltet alle Elektrogeräte aus, die eine Gefahr darstellen könnten, wenn der Strom wieder zurückkommt: Herdplatten, Bügeleisen, Mixer, Werkzeuge, ...
  • Schaltet außerdem empfindliche Geräte wie Fernseher, PC…ab: Bei der Wiederherstellung der Stromversorgung kann es zu Spannungsspitzen kommen, wodurch diese Geräte beschädigt werden könnten.
  • Lasst den Gefrierschrank in der Anfangsphase eines Stromausfalls nach Möglichkeit geschlossen. Bei den meisten Geräten ist ein mehrstündiger Stromausfall kein Problem für die enthaltenen Lebensmittel, wenn die Türen geschlossen bleiben.
  • Was, wenn der Strom auch nach einem Tag noch nicht da ist? Genau: Weiterhin Ruhe bewahren 👍. Das ist natürlich einfacher, wenn ihr gut vorgesorgt habt.
  • Falls ihr noch nicht in Erfahrung bringen konntet, was passiert ist, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, um euer stromloses Radio zu aktivieren. Bei großen Stromausfällen oder anderen Notfällen werden wichtige Informationen im Frequenzbereich von UKW gesendet.
  • Macht euch bewusst: Milliarden von Menschen vor uns haben ohne Strom überlebt, und auch heute noch leben Menschen in manchen Weltgegenden ohne Elektrizität. Wir sind nicht daran gewöhnt, aber es ist machbar.
HIER findet ihr weitere Infos zu richtigem Verhalten bei einem Stromausfall.

Hier seht ihr einerseits unsere Kerzen-Vorräte (Haushaltskerzen ohne Palmöl und ohne Paraffin!) und andererseits "unsere" Weinbergschnecken. An einem Regentag im Juli veranstaltete ich mal wieder eine "Schnecken-Volkszählung" 😉 und kam auf ein ganzes Dutzend. Kurz nach der Zählung entdeckte ich noch drei weitere Weinbergschnecken in unserem Garten. Aber ich habe aus heutiger Sicht nicht vor, die Schnecken als Lebensmittelvorrat zu betrachten 😜
 
 
Nun danke ich euch noch herzlich für euer Interesse am Blackout-Thema - und ich bedanke mich auch für all eure Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag, dem letzten Mallorca-Reiseberichtskapitel!



Hier noch ein paar Artikel und Infos zum Weiterlesen:
Petroleumheizung Test:  https://www.heizstrahlertest.com/petroleumheizung/




😘 Herzliche Rostrosengrüße 😘

eure   T  r  a  u  d  e


 
Gerne verlinke ich passende Beiträge: 
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Montag, 22. August 2022

Mallorca-Reisebericht - Teil 5 (Tag 9 bis 11)

 HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Mallorca 2022.
 
Hola amigos!
 
Tag 9 - 26. Mai 2022:  
In meinem vorigen Mallorca-Beitrag zeigte ich schon den Großteil der Fotos, die im Vogelparadies Parc natural de s'Albufera de Mallorca entstanden sind. Vielen lieben Dank für all eure Kommentare dazu - ich freue mich, dass euch dieses Naturparadies so gut gefallen hat wie uns! Und herzlichen Dank an die Vogelkenner unter meinen LeserInnen: Offenbar habe ich alle Vögel richtig bestimmt, juhu! 😊 Einige wenige Aufnahmen habe ich für mein heutiges Posting aufgehoben - mal sehen, ob ich die Vögel hier auch richtig erkannt habe (bzw. ob Google Lens auch hier immer die richtige Antwort lieferte) :
 
 
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Oben: Stelzenläufer (Himantopus himantopus), Mitte: Brandgänse (Tadorna tadorna), unten links: vermutlich eine Seeschwalbe (Sterninae), unten rechts: Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) mit Küken 

Wieder eine Stockenten-Familie - mit fünf Küken, Mitte: relaxende Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) und abermals das hübsche Säbelschnäbler-Küken vom vorigen Posting

Nach unserem Besuch des Naturparks hatten wir noch ein weiteres Ziel. Wie einige von euch vielleicht wissen, gibt es in Mallorca rund 200 Tropfsteinhöhlen. Fünf von ihnen sind für Besucher erschlossen, es werden Führungen angeboten - und sie zählen zu den schönsten der Welt!

Die Coves del Drach (oder Cuevas del Drach - 'Drachenhöhlen') sind die berühmtesten der Insel. Das ganze Höhlensystem ist 1700 Meter lang und besitzt sechs unterirdische Seen - und es wird hier eine große Show geboten. Deshalb herrscht dort immer Trubel; täglich werden Hunderte Besucher - in der Hochsainson sogar Tausende - mit Autobussen dort hingekarrt und im Stundentakt durch die Höhlen geschleust. Das finden wir ziemlich abschreckend. Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein anderes Höhlensystem, nämlich für die ...

... (oder kastilisch Cuevas de Artá): Die 'Höhlen von Artà' sind die größten der Insel. Sie liegen etwa 40 m über dem Meer in der Nähe des Ortes Canyamel. In früheren Zeiten wurden sie bewohnt und auch von Piraten als Versteck genutzt. In der Höhle werden ganzjährig Temperaturen um die 18 Grad Celsius verzeichnet, sehr angenehm also, wenn draußen große Hitze herrscht. Das Höhlensystem ist nur im Rahmen einer Führung (auf spanisch, deutsch und englisch) zu besichtigen. Die Coves d' Artà bestehen aus mehreren Sälen mit riesigen und beeindruckend geformten Stalagmiten und Stalaktiten. Die Tropfsteine tragen Namen, die von ihrer Form inspiriert wurden, wie z.B. Virgen del Pilar (nach einem spanischen Marienbildnis), Löwe oder Zypresse.


Wie in vielen anderen Schauhöhlen wird auch in den Höhlen von Artà eine Licht- und Musikshow geboten: Im unteren Saal, der sogenannten „Hölle“, werden die Gesteinsformationen mit farbigem Wechsellicht beleuchtet, und dazu erklingt das bombastische Musikstück Carmina Burana von Carl Orff. Diese musikanische Untermalung mag für manche vielleicht kitschig wirken oder nicht notwendig erscheinen, doch für mich war es ein purer Gänsehautmoment: Ich bin ohnehin solch ein ausgeprägter Farbenmensch und meine Gefühle reagieren stark auf Musik, für mich war es also einfach nur "WOW!"


Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, hätte es in anderen "Sälen" noch weitere derartige Inszenierungen gegeben - doch der Rest der Coves d'Artà beeindruckt ausschließlich mit seinen bizarren Steinformen.

Da es zwischen den fünf Höhlen auf Mallorca große Unterschiede gibt und auch eine Touristenfalle dabei ist, kann ich euch diesen Check empfehlen: Welche Höhle muss man unbedingt gesehen haben und wo kann man sich das Geld sparen? (Spoiler: Die Coves d' Artà stehen hier auf Platz 1.)

 
 
Nach diesem Ausflug ging es wieder zu unserem Urlaubsquartier und zu unseren Freunden zurück, mit denen wir gemütlich den Rest des Abends verbrachten. Und abermals bekamen wir von unserer Terrasse aus einen traumhaften Sonnenuntergang geboten!
 
Tag 10 - 27. Mai 2022:  
An diesem Tag folgten wir einem Tipp von Andi und Michi, während unsere Freunde einem Tipp von uns folgten: Sie fuhren nämlich zum Vogelparadies Parc natural de s'Albufera - und Edi und ich fuhren an einen Ort, von dem unsere Freunde geschwärmt hatten:
 
Das malerische Bergdorf liegt im Nordwesten der Insel auf 436 m über dem Meeresspiegel in einem Hochtal des Tramuntanagebirges.
 
 
 
Wie so oft, während wir durch Mallorca fuhren, begegneten uns auf den Straßen dorthin wieder zahlreiche Radfahrer - einzeln oder in größeren Gruppen. Wenn die Fahrbahn so breit und gerade ist wie auf den Fotos oben, ist das kein Problem, doch bei manchen kurvigen Bergstraßen konnten durch die Radler-Pulks mächtige Staus entstehen. 
 
Wir hatten Glück, denn auf der Fahrt nach Valldemossa gab's den Stau nur bei der Parkplatzsuche: Der Ort ist bei Touristen sehr, sehr beliebt. Aber Michi und Andi hatten uns den guten Rat gegeben, ans Ortsende zu fahren - und dort entdeckten wir tatsächlich noch einen freien Parkplatz. Später am Nachmittag, als wir zu unserem Mietauto zurückkehrten, war dort allerdings auch alles mit Bussen zugeparkt.
 
Die Kirche mit der türkisgrünen Turmspitze, die weithin sichtbar über dem Ort thront, gehört zur Kartause von Valldemossa, einem ehemaligen Kloster des Kartäuserordens. Heute besuchen jährlich mehr als eine Million Touristen das Dorf, nicht zuletzt, um bestimmte Räumlichkeiten in dem Kloster zu besichtigen:
 


Das Kartäuserkloster aus dem späten 14. Jahrhundert ist nämlich vor allem deshalb ein Touristenmagnet, weil hier einst in den Zellen Nr. 2 und Nr. 4 ein berühmtes Paar den Winter des Jahres 1838/39 verbrachte: Der weltbekannte Komponist Frédéric Chopin und seine Lebensgefährtin George Sand. Diese seinerzeit als skandalös geltende tragisch-romantische Liebesbeziehung, die immerhin neun Jahre währte, lockt nach wie vor zahlreiche Besucher an. 
 
Um den berühmten Gast zu ehren, wurde eine Büste mit dem Kopf Chopins vor dem Kartäuserkloster platziert; doch weil allzu viele Besucher in der Nase des Komponisten offensichtlich einen Glücksbringer sahen, musste die Büste abgebaut werden: Durch das millionenfache Streichen über die Nase war diese so stark abgewetzt, dass man für sie einen neune Platz suchen musste. Nun steht die Büste geschützt hinter einer dichten Hecke und stacheligen Rosensträuchern - und wie es aussieht, hat man die abgewetzte Nase restauriert 😉.


Am schönsten war für uns der Bummel durch Valldemossas Unterstadt - dort, wo sich nicht mehr ganz so viele Touristen herumtreiben (wohl weil das Spazieren durch die engen Gassen bergauf und bergab nicht ganz unanstrengend ist), fühlt man sich in alte Zeiten zurück versetzt. Im historischen Zentrum rund um die (leider eingerüstete) Pfarrkirche „Sant Bartomeu“ stammen die meisten Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert, und beinahe jedes von ihnen ist liebevoll mit Blumenschmuck verziert - und mit bunten Kacheln, die Legenden aus dem Leben der in Valldemossa geborenen Heiligen Santa Catalina Tomás erzählen.

 

Wie ihr in der oberen und den beiden unteren Collagen sehen könnt, hatte das hübsche Bergdorf außerdem noch einige Katzen-Begegnungen zu bieten. Ein roter Kater, der mich ein bisschen an unseren lieben, im Vorjahr verstorbenen Maxwell erinnerte, war noch dazu wunderbar zutraulich und streichelbedürftig - und bereitete mir damit große Freude.

 

 

Auf der Rückfahrt von Valldemossa beschlossen wir, noch eine weitere Sehenswürdigkeit "mitzunehmen". Seht ihr in der folgenden Collage rechts oben den tafelartigen Berg? Es handelt sich dabei um den Puig de Randa, eine 542 Meter hohe Erhebung zwischen den Orten Algaida und Llucmajor. Er wird auch der „Heilige Berg“ Mallorcas genannt 😇🌄. 
 
Da es sich um die einzige Anhöhe in einer ansonsten flachen Landschaft handelt, ist der Randaberg kaum zu verwechseln. Er wird nicht nur von einer ballonartigen Radaranlage gekrönt, sondern auch vom Santuari de Nostra Senyora de Cura (kurz: Santuari de Cura oder einfach Cura). *)
 
*) Diese Klosteranlage ist nach dem Kloster Lluc im Tramuntana-Gebirge der zweitwichtigste Wallfahrtsort auf Mallorca. Es gibt auch noch zwei weitere „Santuaris“ auf dem Puig de Randa, an denen man auf dem Weg auf den Gipfel vorbeikommt und die einst Einsiedlern als Eremitagen dienten. 
 
Die Radaranlage ist von weitem deutlicher zu sehen als das Santuari de Cura:

In dem Bogengang befindet sich heute ein Restaurant. Die Aussicht vom Randaberg aus ist toll!

Es gibt Wanderwege, die auf den Berg führen, wir fuhren die fünf Kilometer lange Serpentinenstraße allerdings mit dem Leihwagen nach oben - und ich muss zugeben, dass mir bei diesen Kurven zuweilen mulmig wurde. Und beim Hinunterfahren noch ein bisschen mehr. Aber die Aussicht vom Berg aus war schon atemberaubend.

Das Santuari de Cura hat seinen Ursprung in Einsiedeleien, die im 13. Jahrhundert hier entstanden. Aus dieser Zeit finden sich auf dem Berg noch in den Fels gehauene Schlafstellen.

Das Santuari selbst ist eng mit dem Namen Ramon Llull (Raimundus Lullus, 1232–1316) verbunden - ihr seht unten eine Statue, die ihn darstellt. Er war ein mallorquinischer Philosoph, Logiker, Grammatiker und franziskanischer Theologe. Im Jahr 1263 zog er sich als Eremit auf den Berg Randa zurück; er lebte und arbeitete hier fast zehn Jahre lang und verfasste hier zahlreiche seiner berühmten Schriften. Einen großen Teil seiner über 280 Werke schrieb er in lateinischer und katalanischer Sprache. Er gilt damit als Begründer der katalanischen Literatur. Auch von ihm gibt es übrigens eine Schlafstelle, sie befindet sich in einer Höhle am Fuß des Randa-Berges, die man zu bestimmten Zeiten besichtigen kann.
 
Das Portal stammt aus dem Jahr 1682. Die Figur stellt Ramon Llull dar.

Manches an der Klosteranlage auf dem Hügel gefiel mir, vor allem das Alte, Ursprüngliche. Den Mittelpunkt des Klostergartens, den wir allerdings nur über einen Zaun hinweg bewundern konnten, bildet eine Statue des heiligen Franziskus von Assisi. Die Bepflanzung fand ich sehr stimmungsvoll. 

Irgendwie befremdlich hingegen fand ich die Radaranlage direkt neben dem Kloster und den Souvenirshop. Der Trakt mit den alten Mönchszellen wurde renoviert und wird jetzt von den Franziskaner-Brüdern als Hotelpension betrieben: Man hat die Wahl zwischen 23 Doppelzimmern, 6 Superiorzimmern und 4 Junior Suiten, die mit Heizung, Internetverbindung, Flachbildfernseher und einem Bad mit Dusche ausgestattet sind.
 

 
Nach dem Besuch des Santuari de Cura fuhren wir zügig zu unserem Quartier zurück. Dieser Abend war schon der Abschiedsabend. Andi und Michi mussten in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages in Richtung Flughafen aufbrechen. 
 
Wir gönnten uns noch einmal ein feines gemeinsames Abendessen mit dem Geschmack des Mittelmeeres - es gab wahlweise im Ofen gebackene Dorade oder Thunfisch mit Erbsen-Reis oder Kartoffelecken (von beidem hatten wir noch Reste) und dazu bunten Gemüsesalat. Und anschließend wurde noch einmal ordentlich mit Sangria angestoßen und Karten gespielt 😊.
 
Leute, es war eine schöne, lustige Zeit mit euch! 😘🍷


Tag 11 - 28. Mai 2022: 
Unser Flieger ging erst am Nachmittag, das heißt, im Gegensatz zu unseren Freunden konnten wir noch einige Stunden auf der Insel verbringen. Letzte Tage sind aber immer irgendwie blöd, finde ich - man will noch etwas erleben, aber nicht zu spät zum Flieger kommen. Für allzu weite Auflüge reichte die Zeit nicht aus. Also entschieden wir uns, noch einmal nach Sineu zu fahren. Im 2. Teil meines Mallorca-Reiseberichts erzählte ich euch über unseren ersten Besuch dieses Ortes, der das geografische Zentrum der Insel darstellt.

Der Capuccino ist mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

Wir ließen es auch bei unserem zweiten Besuch ruhig angehen, denn es war ein heißer Tag und wir wollten unsere letzten Stunden auf der Insel einfach noch gemütlich verbringen. Also spazierten wir ein bischen umher, gönnten uns dann einen Capuccino in einem der Straßencafés, wo wir auch diese beiden netten Hunde sahen, überlegten angesichts der Tafel unten, ob wir vielleicht einen Job als Weinverkoster annehmen sollten 😉... und spazierten abermals ein bisschen umher.


Ein festes Ziel hatte ich nämlich noch: Ich wollte die Windmühle finden und fotografieren, die ich vom Auto aus gesehen hatte - ich fand, dass es sich dabei um ein besonders attraktives Exemplar handelt. Schließlich entdeckten wir sie und schlängelten uns auf einem schmalen Weg neben den Bahngleisen in ihre Nähe. Gleich daneben gab es noch die Ruine einer weiteren Windmühle, von der allerdings nur noch der steinerne Rundturm übrig geblieben war. 
 
In der Collage unten rechts seht ihr vor dem schönen Haus mit den himmelblauen Fensterläden außerdem noch einmal das Denkmal des in Sineu geborenen Radrennfahrers und nationalen Meisters im Radsport Francisco Alomar, der im Jahr 1955 im Alter von 26 Jahren bei einer Trainingsausfahrt tödlich verunglückte - solche Gedenksteine, vor allem für derart junge Menschen, berühren mich immer sehr 😢. Und sie zeigen mir zugleich, was für ein Glückspilz ich doch bin, dass ich bereits ein so verhältnismäßig langes und erfülltes Leben führen durfte.


Dann kehrten wir nach Montuiri zurück, dem Ort, in dem unser Ferienhaus lag. Weil immer noch genügend Zeit war und wir nicht allzu früh zum Flughafen fahren wollten, gönnten wir uns in dem Lokal gegenüber der Kirche ein kleines Mittagessen und ein paar erfrischende Getränke. Denn unser Quartier hatten wir schon am Morgen räumen müssen. Unsere Koffer hatten wir derweil noch beim Vermieter deponiert *), um sie bei unserem letzten Ausflug nicht im Auto lassen zu müssen. 
 
*) Ganz wohl war mir übrigens auch dabei nicht gewesen: Obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass der Vermieter uns bei der Stromabrechnung übers Ohr hauen würde (siehe 1. Teil des Reiseberichtes im PS), hatte ich kein besonders großes Vertrauen zu dem Mann; jemand, der mit seinem Hund nicht gut umgeht, ist mein Vertrauen nicht wert. (Umso dümmer finde ich es, dass wir keine Bestätigung der Stromzahlung von ihm verlangt haben - aber es war ja wegen der Sprachbarriere kaum möglich, mit ihm zu kommunizieren.) 
 
Wie auch immer, als wir zum vereinbarten Zeitpunkt bei ihm anklingelten, war er glücklicherweise daheim, wir bekamen unsere Koffer und konnten ohne Probleme zum Autoverleih fahren, um unseren kleinen Flitzer zurückzubringen. Wir hatten vorab übrigens alle Kratzer und Dellen des Wagens fotografiert, und es gab letztendlich bei uns kein Problem mit der Rückzahlung unserer Kaution. Von unseren Freunden hingegen (die ihren Wagen bei einer anderen Firma gemietet hatten) erfuhren wir später, dass es bei ihnen Probleme mit der Retournierung gegeben hatte...


 
Tja, ihr Lieben, damit war unsere Zeit auf der Insel also vorbei. Wir haben viel Interessantes gesehen und eine schöne Zeit dort verbracht. Ich weiß inzwischen durch eure Kommentare, dass Mallorca bei vielen von euch sehr beliebt ist bzw. dass manche von euch Lust auf eine Reise dorthin bekommen haben. Es heißt, Mallorca ist die "Lieblingsinsel der Deutschen", aber nicht nur - viele Prominente aus der ganzen Welt haben sich hier Anwesen gekauft, auch unser ehemaliger österreichischer Bundeskanzler Bruno Kreisky hatte hier eine Finca.
 
Edi und ich bereuen es keineswegs, dass wir uns von Andi und Michi auf die Baleareninsel locken ließen. Aber... ich denke trotzdem, dass ich alle, denen ich durch meinen Reisebericht Lust gemacht habe, Mallorca zu besuchen, noch eine kleine "Warnung" mit auf den Weg geben sollte. Wenn ihr mehr zu diesem "Aber" erfahren wollt, lest bitte im PS weiter 😌. Allen anderen danke ich schon hier ganz herzlich für das Interesse an meinem Reisebericht! 😘😘😘
 

 Fotos: Edi, Traude und Andi

¡Adiós y pásalo bien!

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 

beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, All Seasons bei Lydia, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid

 

PS:

Der Grund für mein "Aber" hat nichts mit der Insel an sich zu tun. Es gibt hier wirklich sehr viele schöne Ecken, ihr habt einige davon in meinem Reisebericht gesehen. Doch was mir dort immer wieder durch den Kopf ging war: "Wir Menschen tun dieser Insel nicht gut!" Tag für Tag fallen Unmengen von Touristen förmlich über Mallorca her. Wir sind zu viele, wir sind wie eine Heuschreckenplage. Obwohl wir in der Vorsaison dort waren, sah man in Flughafennähe quasi im Minutentakt Flieger abheben und neue Flieger ankommen. Und es war an fast jedem Tag knallheiß, auch wenn die Durchschnittstemperaturen im Mai laut Klimatabelle bei 23,3 Grad Celsius liegen. Der Plan, mehrere Bergwanderungen zu unternehmen, ging aus diesem Grund nicht auf, deshalb gab es für uns wenige Alternativen zum "Flachlandtourismus". Ich möchte nicht wissen, wie es im Juli und August ist, weder von der Hitze noch vom Touristenaufkommen her.
 
Ich will euch die Insel, wenn ihr sie liebt, natürlich nicht schlecht machen. Diese Zeilen sind eher an jene unter euch gerichtet, die noch nie dort waren und nun überlegen, ob sie Mallorca auch einmal besuchen sollen. Wie gesagt, die größte Balearen-Insel hat viel mehr zu bieten als den Ballermann, aber ihr solltet auch erfahren, dass das sehr viele andere ebenfalls wissen und dass ein gemütliches "Wir sehen und mal dieses oder jenes Küstenstädtchen an" etwas schwierig werden kann...
 
Beinah jeder Ort, der in einem Reiseführer steht und sich in Meeresnähe befindet - egal ob es sich um ein hübsches Dorf handelt oder um ein Naturparadies inmitten von Hotelstädten - war bereits im Mai so sehr überlaufen, dass kaum ein Parkplatz zu finden war. Michi und Andi, die viel mehr als Edi und ich auf der Insel unterwegs waren, erzählten uns über manche Orte und wir sahen zur Untermalung Andis wunderschöne Fotos auf dem Kameradisplay - aber gleichzeitig erwähnten die beiden, dass man eigentlich nirgendwo parken konnte und überall Menschenmassen waren. Also verzichteten wir meistens darauf, diese Orte ebenfalls zu besuchen, vor allem, wenn die Sache auch noch mit einer längeren Anreise verbunden war. Wir versuchten, auf andere Orte auszuweichen. Im Landesinneren geht es zumeist noch recht gemächlich zu. Und ich kann mir vorstellen, dass es, je weiter man in die Vor- oder Nachsaison ausweicht, ebenfalls besser wird mit der Drängelei. Ich denke, das solltet ihr wissen, bevor ihr eine Reise nach Mallorca bucht 😌.
 

Montag, 15. August 2022

Mallorca-Reisebericht - Teil 4 (Tag 9 - Vogelbeobachtungs-Ausflug)

 HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Mallorca 2022.

 
Hola amigos!
 
In den meisten meiner Mallorca-Reiseberichts-Kapitel erzählte ich euch gleich über mehrere Tage. Diesmal ist es anders, denn bei unserem Ausflug am 26. Mai 2022 in ein ganz besonderes Vogelparadies entstanden so viele Fotos, dass ich daraus einen eigenen Beitrag machen musste.

Also, kommt bitte mit mir mit in den ...

... Parc natural de s'Albufera de Mallorca:
 
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Gleich beim Eingang weist ein Schild darauf hin, dass Laufen im Park nicht gestattet ist. Offenbar soll die Vogelwelt vor zu großen Massen sportbegeisterter Touristen geschützt werden. Denn auch dieses Naturschutzgebiet liegt direkt neben einer Hotelstadt.

 

Zum Ausgleich wird es wenig Text geben. Ich möchte euch nur ganz kurz erzählen, worum es sich bei diesem Naturpark handelt:

Der Parc natural de s’Albufera de Mallorca ist ein Naturschutzgebiet im Nordosten Mallorcas, in der Region Plà de Mallorca. Bei s’Albufera handelt es sich um das Feuchtgebiet eines verlandeten Sees, der durch Dünen vom Meer an der Bucht von Alcúdia getrennt war. Schon im 17. Jahrhundert wurde mit der Anlage von Kanälen und Parzellen begonnen, um diese landwirtschaftlich zu nutzen. 


Ab dem Jahr 1863 wurde das ehemals 2850 Hektar große Sumpfgebiet von einer britischen Firma an seinen Rändern teilweise trockengelegt. Durch diese Trockenlegung sollte die Malaria bekämpft werden. Die britischen Ingenieure scheiterten jedoch bei der Entwässerung, da immer wieder Meerwasser eindrang, und ihre Firma ging dadurch pleite. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auf einigen Flächen des Feuchtgebietes Reis angebaut und bei sa Roca entstand eine Papierfabrik innerhalb der Schilfbestandes . 


Durch den in der Gegend einsetzenden Tourismus kamen auch diese Versuche, das Land wirtschaftlich zu nutzen, zu einem Ende - zum Glück!  (Das ist eines der Beispiele, wo Tourismus einer Naturlandschaft eher nützt als schadet. Leider ist es nicht immer so, sondern manchmal genau umgekehrt...)

Im Jahr 1988 wurde das verbliebene Feuchtgebiet von etwa 1650 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt. Er gilt nun als Naturgebiet von internationaler Bedeutung und als besondere Vogelschutzzone

Die dort vorkommenden Vogelpopulationen machen in s’Albufera mit beobachteten 271 verschiedenen Arten mehr als zwei Drittel aller auf den Balearischen Inseln vorkommenden Vogelarten aus.

Nistbäume von Kuhreihern

Der Park ist ganzjährig gratis für die Öffentlichkeit zugänglich. (HIER erfahrt ihr mehr über die Öffnungszeiten, Anreise etc.) Zur Begehung des Naturparks ist beim Besucherzentrum eine offizielle, aber kostenlose, Anmeldung erforderlich. (Dieses Empfangszentrum findet man, wenn man bereits etwa 1 km durch den Park spaziert ist - in der ehemaligen Papierfabrik; hier ist auch ein kleines Museum eingerichtet. Die Mitarbeiter dort geben übrigens bereitwillig Informationen über Vögel, die man gesichtet hat, und angeblich kann man sich dort auch Ferngläser ausleihen - das haben wir aber nicht versucht, da wir ohnehin drei Kameras mit Teleobjektiven dabei hatten 😉.) 

Es gibt gekennzeichnete Wanderwege und Bereiche, die von Besuchern nicht betreten werden dürfen. Innerhalb des Naturparks wurden Beobachtungsstände eingerichtet, von denen aus man die Vögel beobachten kann, ohne diese zu stören. Zwei davon haben Edi und ich aufgesucht, ansonsten sind wir im Park umhergewandert.

Da an diesem Tag kein klassisches Badewetter herrschte, gab es relativ regen Zustrom zum Naturschutzgebiet, und es gab auch wenige freie Parkplätze in der näheren Umgebung. Im Park selbst verteilten sich die Besucher allerdings gut, und je weiter man sich vom Besucherzentrum und von den Hauptwegen entfernte, desto eher konnte man ungestört bleiben.

Wie ihr wisst, bin ich keine Vogelkundlerin, sondern nur eine interessierte Laiin. Ich habe mich bemüht, die beobachteten Vögel zu identifizieren - wenn ich es nicht selbst wusste, nahm ich entweder Google Lens zu Hilfe, in einem Fall befragte ich den Mitarbeiter im Empfangszentrum, oder ich half mir mit den Abbildungen auf dem Plakat, das im Empfangszentrum hängt. 

Trotzdem bin ich mir in manchen Fällen nicht sicher - deshalb freue ich mich, wenn die Vogelkenner unter euch mich korrigieren, falls ich mich geirrt habe. Und auch bei manch einem Insekt, manch eine Pflanze freue ich mich über eure Hilfe.

Kuhreiher (Bubulcus ibis)
Mauersegler (Apus apus)
Brandgans (Tadorna tadorna)
Abermals Mauersegler (Apus apus)
Ein anderer Kuhreiher (Bubulcus ibis)
Abermals eine Brandgans (Tadorna tadorna)
Bei den Schmetterlingen handelt es sich um drei verschiedene (an unterschiedlichen Orten gesehene) Waldbrettspiel-Falter (Pararge aegeria). Jeder einzelne von ihnen sieht "angebissen" aus, allerdings alle an anderen Stellen ihrer Flügel. Insekten leben gefährlich in einem Vogelschutzgebiet 😉. Bei der Libelle bin ich etwas ratlos - ich schwanke zwischen Große Pechlibelle (Ischnura elegans) und einer Azurjungfer (Coenagrion). Wisst ihr es besser?
💚 Herzen in der Natur 💚 - als Blütenblätter und Baumhohlräume... Auch Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon) wächst im Naturschutzgebiet.
Teichralle (Gallinula chloropus) mit zwei Küken

Stockenten und Brandgänse
Stockenten-Mama (Anas platyrhynchos) mit fünf Küken

Ein weit entfernter Ibis im Flug - ich nehme an ein Brauner Sichler (Plegadis falcinellus)

Abermals eine Stockenten-Familie, diesmal eine Mutter mit sechs Küken
 
Wir wanderten weiter von einem Beobachtungsstand zum nächsten. Auf einmal sahen wir, wie sich das Wasser an einer Stelle heftig kräuselte - wir konnten leider nichts Genaueres erkennen, aber wir denken, es werden wohl irgendwelche Fisch-(Paarungs?)-Aktiviäten gewesen sein.

 
Beim zweiten Beobachtungsstand sahen wir eine ganze Weile mehreren Säbelschnäblern zu: Was für hübsche Watvögel - und ihr Schnabel ist ja wohl eine Klasse für sich!

Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta)

Bei dem entzückenden Jungvogel (in den ich mich ein bisschen verliebt habe) handelt es sich laut Google Lens um ein Säbelschnäbler-Küken, aber diese App ist nicht zu 100 % zuverlässig und ich selbst weiß es nicht - ich hoffe daher sehr auf eure "ornithologische Hilfestellung" 😌.

Könnt ihr euch noch an den "Hook-Hoook-Hook" erinnern, den wir bei unserer Wanderung auf der Halbinsel Amer zuerst nur gehört und dann auch gesehen haben? Hier begegnete uns abermals ein schönes Exemplar - und dieser Wiedehopf (Upupa epops) ließ uns sogar ein kleines Stück näher herankommen. (Vermutlich, weil er so sehr in seine Futtersuche vertieft war.) Irgendwann bemerkte er uns aber leider doch und flog davon.


Am Ende unseres Spaziergangs durch das Naturschutzgebiet hörten wir in den Baumwipfeln einen hübschen Gesang. Leider sieht man die Sänger nur selten, aber diesmal hatten wir Glück. Laut Google Lens handelt es sich um eine Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla).

  

Unser Ausflug zu zweit war nach der Wanderung durch den Parc natural de s’Albufera de Mallorca noch nicht zu Ende - Edi und ich hatten an diesem Tag noch ein weiteres Ziel. Doch was wir sonst noch sahen und erlebten, erzähle ich euch in meinem nächsten Reiseberichts-Kapitel (das zugleich das letzte dieser Reise sein wird)! Ich hoffe, ihr habt auch dann Lust, uns wieder zu begleiten.


 Fotos: Edi und Traude

¡Adiós, hasta la próxima!

eure   T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge: 

beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, All Seasons bei Lydia, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid