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Donnerstag, 9. Juni 2022

Italien-Reisebericht - Grado und Aquileia (Friaul-Julisch Venetien)

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.


Ciao ihr Lieben,...

 

...willkommen zum letzten Teil meines Italien-Reiseberichtes 2021! Im vorigen Kapitel entführte ich euch nach Cortona mit Eremitage "Le Celle" - dies war unser letzter Ausflug innerhalb der Toskana. Auch wenn der Abschied schwer fiel - am Morgen des 25. September waren wir nach dem Frühstück bereit, unser schönes toskanisches Urlaubsdomizil in Richtung Heimat zu verlassen.

Allerdings waren nur wir Menschen bereit - Peters Auto streikte! Es war noch vom Parkplatz bis zur Tür von unserem Ferienhaus gefahren, dort hatten wir es mit unseren Koffern beladen - doch als es losgehen sollte, gab der Wagen keinen Mucks von sich 😲! (Zunächst leuchteten alle Lampen auf, kaum drehte man den Zündschlüssel, war alles aus...) Da der Motor nicht die klassisch-hustenden "Keine-Batterie-Geräusche" von sich gab, sondern komplett stumm blieb, tippten unsere Männer auf einen Elektronik-Schaden. Oh nein, das wäre natürlich fatal gewesen - ich sah uns im Geiste schon mit unhandlichem Gepäck per Bus oder Bahn nach Österreich zurückreisen 😓🚂🚍!

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Abschiedsplausch mit Guido - und der vollgepackte Kofferraum...

Doch Guido, der immer freundliche und hilfreiche Schwager des Vermieters, war fest davon überzeugt, dass das Problem trotz allem bei der Batterie lag. Er bestand darauf, uns Starthilfe zu geben - wir glaubten nicht wirklich daran, aber ließen ihn machen, weil die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt. Und siehe da - HURRA! - es funktionierte tatsächlich: Jetzt gab Peters Wagen doch noch die hustenden Geräusche von sich und sprang schließlich an. Wir bedankten uns herzlich bei unserem Retter - und dann konnte es los gehen zu unserer letzten Station -

Denn wie schon auf der Hinfahrt, wollten wir auch diesmal nicht in einem Rutsch von der Toskana in Richtung Wien fahren. Es gibt unterwegs ja viele bezaubernde Möglichkeiten für eine gemütliche und interessante Zwischenstation. Brigitte war auf Grado verfallen, weil sie in dieser Region vor vielen Jahren schon mal einen schönen Radurlaub mit unserer gemeinsamen Freundin Maria unternommen hat. Und wie immer, wenn Brigitte ein Ziel aussuchte, war dieser Ort eine gute Wahl.

Blick auf die Lagune von Grado, den Strand und unsere Unterkunft für eine Nacht

Ende September bevölkerten zwar nur noch sehr wenige Unentwegte das Wasser oder die Sonnenliegen, aber in der wärmeren Zeit ist Grado vor allem ein klassischer Badeort. Doch dieser Ort würde sich sogar für uns "Nicht-Strand-Ratten" für einen etwas längeren Aufenthalt eignen - die Lagune von Grado verfügt über eine üppige Tier- und Pflanzenwelt; im Frühling und Herbst legen zahlreiche Zugvögel eine Rast in der Lagune ein. Und auch sonst gibt es hier einiges zu sehen.

Lachmöwe im Winterkleid (Chroicocephalus ridibundus - im Wasser), Mittelmeermöwe (Larus michahellis - fliegend)

Grados Geschichte als Badeort reicht schon beinahe hundertfünfzig Jahre zurück - schließlich zählte es einst zur "österreichischen Riviera". (Denn zu Österreich-Ungarn gehörte während der Habsburger Zeit ein großes Gebiet, das bis zur Adria reichte - damit war es allerdings nach dem Ersten Weltkrieg vorbei. Leider, denn ich würde gern in einem Land leben, das bis ans Meer reicht... Nicht, weil ich so gern im Salzwasser schwimme, sondern weil ich den Duft und die Geräusche des Meeres so liebe.)

Bereits im Jahr 1854 wurden die ersten „camerini“ (Umkleidekabinen für Badegäste) aufgestellt. Im Jahr 1892 erklärte "unser Franzl" (Kaiser Franz Joseph I.) Grado zum "heilenden Kurort"; daraufhin wurde der Fischerort zum kaiserlich-königlichen Seebad Grado ausgebaut. An diese Zeit erinnern noch einige Gebäude, außerdem ein paar historische Fotografien, die da und dort im Ort ausgestellt werden - und außerdem das kleine, gelb gestrichene Eisentor, das ihr in der folgenden Collage links oben seht: Durch dieses "Kaisertürl" konnte Franz Joseph I. einst ungestört zum Strand schreiten.

Wir statteten auch dem Baptisterium San Giovanni Battista und dem Dom von Grado - Sant’Eufemia einen Besuch ab. Dort entdeckten wir in einem Nebengebäude und im Außenbereich eine interessante Ausstellung "alter Steine": 

Il lapidario di Grado ist eine Sammlung von Steinwerken - Skulpturen, Sarkophagen, Grabsteinen und z.B. altbyzantinischen sowie frühmittelalterlichen Kirchenausstattungselementen. Außerdem gab es wunderschöne, uralte Bodenmosaike zu sehen. In den folgenden Collagen zeige ich euch eine kleine Auswahl von alledem. (Frau Rostrose fügt sich gut in den Kreis der Antiquitäten ein, nicht wahr? 😉)

 

Als nächstes wollten wir ein wenig Hafen-Luft schnuppern und spazierten daher zum Porto Mandracchio weiter. In manchen der Boote hatten es sich die Besitzer bereits mit einem Abendessen gemütlich gemacht - das ließ auch uns hungrig werden...


... und so wählten wir eines der zahlreichen hübschen Lokale in der Gradeser Altstadt aus und gönnten uns dort einen feinen Schmaus. 

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), das um die gelben Blüten schwirrte, entdeckten wir bei einem  Blumentopf am Hafen.

Hier noch ein abschließender Blick auf den Hafen bei Sonnenuntergang:

Und hier gingen wir abends schließlich entlang, um wieder zu unserem Quartier zu kommen:

26. September 2021: Am nächsten Morgen leistete uns dieses hübsche Kätzchen Gesellschaft bei unserem letzten italienischen Frühstück. Ein bisschen bange war uns zumute, weil wir nicht wussten, ob Peters Auto diesmal klaglos anspringen würde...

... aber durch die Fahrt von unserem toskanischen Ferienhäuschen bis nach Grado hatte sich die Batterie offenbar ausreichend aufgeladen. Also wagten wir einen weiteren Zwischenstopp: Etwa zehn Kilometer von der Lagune von Grado entfernt liegt die Stadt ...
 
Brigitte wusste, dass es hier archäologische Funde der einstigen römischen Siedlung zu besichtigen gibt. Die Stadt Aquileia wurde im Jahr 181 v. Chr. von den Römern als militärische Kolonie gegründet und gelangte bald zu großer strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung; durch Glasmanufakturen und Eisenbearbeitung erwarben die Bewohner einigen Wohlstand. Doch nichts hält ewig - was manchmal gut ist (wenn man z.B. an so manche Diktaturen denkt) und manchmal schade: Im Jahr 452 wurde Aquileia durch das Heer des berüchtigten Hunnen-Königs Attila dem Erdboden gleich gemacht und verschwand für Jahrhunderte in der Bedeutungslosigkeit. 
 
Auch dieser Zustand hat nicht ewig gedauert. Seit 1998 zählt die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe und es gibt darin einiges zu sehen - so z.B. ein bedeutendes frühchristliches Bodenmosaik (4. Jhd.) in der mittelalterlichen Basilika - doch wir waren auf der Heimreise und wollten uns daher nicht allzu lange dort aufhalten. Uns interessierte insbesondere die Rekonstruktion des alten römischen Forums, das sich direkt neben der Fahrbahn befindet und von dort aus gut zu sehen ist. Wir parkten uns in der Nähe ein und hofften, dass das Auto auch nach diesem kurzen Zwischenstopp wieder anspringen würde.
 
Abermals mischte ich mich unauffällig zwischen die anderen Altertümer 😉
 
 
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es ein weiteres Ausgrabungsareal, das für Besucher geöffnet war. Hier spazierten wir eine Weile herum und versuchten uns vorzustellen, wie das Leben vor mehr als 2000 Jahren wohl gewesen sein mag, als die Menschen bereits über dieselben Pflastersteine schritten und auf den übrig gebliebenen Fundamenten noch Wohnhäuser, Tempel oder andere Gebäude standen.

Wir kamen nach diesem kulturellen Intermezzo gut aus Aquileia hinaus - doch es gab auf unserer weiteren Heimreise noch den einen oder anderen Zittermoment. Nach einer Tank- oder Toilettenpause wollte der Wagen z.B. wieder nicht anspringen. Diesmal genügten zum Glück ein paar zusätzliche Startversuche, und dann konnte es weitergehen. 

Kurze Pause in der Nähe des Naturparks Dobratsch - nach dem Schild zu schließen ist das ein Ort, der ebenfalls eine genauere 
Betrachtung verdient!

Schließlich setzte uns Peter bei uns zu Hause ab, und auch unsere Freunde kamen noch gut zu Hause an - doch kurze Zeit später erfuhren wir von Peter, dass die Batterie des Wagens absolut hinüber war. Dabei hätten Brigitte und Peter zu diesem Zeitpunkt bereits ihren neuen voll-elektrischen Wagen bekommen sollen; er war seit Monaten bestellt. Die Lieferung hatte sich allerdings verzögert - so, wie sich zur Zeit auch manche andere Warenlieferung verzögert - und somit blieb unseren Freunden keine andere Wahl, als die alte Autobatterie gegen eine neue austauschen zu lassen... (Inzwischen haben sie ihr neues Elektroauto jedoch bekommen und sind sehr zufrieden damit - überhaupt angesichts der aktuellen Spritpreise 😉.)

Gut, ihr Lieben - wir sind am Ende meines Italien-Reiseberichts angekommen; demnächst wird es ein paar Schilderungen zu unserem Aufenthalt in Wildalpen geben und danach geht's dann mit Mallorca weiter - allerdings werde ich diesmal keinen so langen Reisebericht zustande bringen, sondern euch nur einen kurzen Überblick über unsere schönen Tage mit Andi und Michi bieten können. Für heute bedanke ich mich für euer Interesse und außerdem für eure Kommentare zu meinem vorangegangenen Blogbeitrag Mai-Ausflug mit Sigrun und "Alles Finster".   

 

 Fotos von Brigitte, Edi und mir
Ciao & Arrivederci,

  T  r  a  u  d  e




Gerne verlinke ich passende Beiträge:
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta,  All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid

 

Donnerstag, 26. Mai 2022

Italien-Reisebericht - Cortona mit Eremitage "Le Celle" (Toskana)

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.


Ciao ihr Lieben!

Für den 24. September 2021 hatte sich unsere "Ausflugsberaterin" Brigitte ein ganz besonderes "Schmankerl" einfallen lassen - einen Ort von besonderer Ausstrahlung. 


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Sonnenblumenfelder mit Blick auf den Monte Sant'Egidio und die Stadt Cortona
 
ist eine franziskanische Einsiedelei und liegt ganz in der Nähe der toskanischen Stadt Cortona in der Provinz Arezzo. Dieses Kloster wurde im Jahr 1211 begründet - von keinem Geringeren als Franz von Assisi (1181 oder 1182 bis 3. Oktober 1226).
 
Während einer Predigtwanderung suchte er einen Rückzugsort zum Gebet. Der junge Adelige Guido Vagnottelli, der sich später dem Orden anschloss, bot ihm ein abgelegenes Areal mitten im Wald an, in der Nähe eines Wasserlaufs und eingebettet zwischen den natürlichen Höhlen des Monte Sant'Egidio - einen Ort der Stille und Spiritualität. (Auch schon davor - bereits im Jahr 1199 - war dieser Ort als Einsiedelei dokumentiert worden.) Hier erbaute Franziskus seine "Cella"; noch heute kann man diese Klosterzelle und das Oratorium seiner ersten Gefährten besichtigen. In seinem Todesjahr 1226 soll er hier auch eine seiner wertvollsten Schriften, sein "Testament", diktiert haben, in dem der bereits erblindete und stark geschwächte Franziskus seine gesamte spirituelle Erfahrung zusammenfasste.
  
Die Klostermauern und ein herrlicher Ausblick!

Der Ordensbruder Elias nahm die einfache Zelle von San Francesco als Bezugspunkt und ließ ab dem Jahr 1235 weitere fünf Zellen, ein Oratorium und ein Refektorium in Fächerform anbauen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es zusätzliche Erweiterungen entlang des Berghanges, doch der ursprüngliche Kern der Anlage wird durch Franziskus' Zelle repräsentiert. Heute ist das Kloster als Casa di preghiera („Haus des Gebets“) ein spirituelles Zentrum - ein Ort, der durch seine Beschränkung auf das Wesentliche und den Kontakt mit der wilden Natur bestens für innere Einkehr geeignet ist.

In der Collage hier oben seht ihr den Raum vor Franz von Assisis Cella, der als Oratorium genutzt wird, und die schmale Tür, die zu eben dieser Zelle führt. Das Eintreten in die Klosterzelle von Franziskus wird durch ein Gitter verhindert, doch man kann hineinblicken. Ihr seht auf dem Foto rechts unten, wie winzig sie ist und wie beengt die hölzerne Bank, die angeblich von Franz von Assisi als Bett genutzt wurde. Ich persönlich hätte an seiner Stelle lieber auf dem Boden genächtig. Aber ich bin auch nicht für ein Leben in Askese geschaffen.


Mit einem Leben in dieser Landschaft hingegen könnte ich mich durchaus arrangieren - sie ist wunderschön und bietet auch heute noch eine Ruhe und zugleich eine kraftvolle Ausstrahlung, die in der modernen Welt nur an wenigen Orten zu finden ist (vor allem an Orten, die von Menschen bewohnbar gemacht wurden).  

Der Klosterkomplex ist so gebaut, dass er dem natürlichen Verlauf der Landschaft folgt. Die Zellen und anderen Räume des Klosters sind in Stufen an den Talhängen angeordnet, während Steinbrücken die Verbindung zwischen den Räumen herstellen.


Auch über das Flussbett führen mehrere Steinbrücken; die Ponte del Granduca bot sich uns für ein kleines Shooting an 😊. Wenn man sie überquert, kommt man zu einem Pfad, auf dem wir ein Stück entlang des Flusses spazierten. Und wir waren uns einig, dies ist ein wirklich besonderer Ort, dessen Besuch sich gelohnt hat.


Seht ihr den schönen Schmetterling oben links und unten rechts? Und die alten Steinbänke samt Tisch?

Ganz in der Nähe der Klosteranlage befindet sich die Basilika der Heiligen Margherita, Schutzpatronin von Cortona. Sie lebte im 13. Jahrhundert und war eine italienische Nonne, die dem Franziskanerorden angehörte und ihr Leben neben dem Gebet den Werken der Nächstenliebe widmete. 1728 wurde sie aufgrund ihrer mystischen Visionen heiliggesprochen. Bereits wenige Jahre nach Margheritas Tod im Jahr 1297 wurde der Sakralbau errichtet. 

Seit etwa 1330 beherbergte die Kirche schließlich den Leichnam von Santa Margherita, der auch heute noch dort aufgebahrt wird. Ich persönlich finde das Ausstellen von toten Menschen ja irgendwie makaber, aber für manche Gläubige ist es vielleicht wichtig, mit eigenen Augen sehen zu können, dass diese heiliggesprochenen Menschen tatsächlich einmal exisitert haben (?) Das Innere der Basilika fand ich jedenfalls ausgesprochen schön, farbharmonisch, ästhetisch - und den Blick über die dortige Landschaft ebenso.

wurde auf den Ruinen einer mittelalterlichen Festung errichtet, die bei der Plünderung von 1258 zerstört worden war und die ihrerseits auf den Überresten einer etruskischen und römischen Anlage ruhte. Sie thront auf einer Anhöhe über der Basilika - am höchsten Punkt von Cortona. Sie entstand 1556 auf Wunsch des Großherzogs der Toskana Cosimo I. de' Medici. Die Fortezza wurde erst vor kurzem restauriert und ist heute Schauplatz von verschiedenen Veranstaltungen.                            

Bei unserem Besuch fand dort eine Fotoausstellung statt. Im Außenbereich wurden Aufnahmen der Fotografin Catherine Panebianco gezeigt, die eine Landschaft oder ein Gebäude der Jetztzeit einem alten Diapositiv gegenüberstellten, was interessante Effekte ergab. (Titel der Ausstellung: "No Memory is ever alone")

Im Inneren der Burg wurden ausdrucksstarke alte Schwarzweißfotografien ausgestellt, die einen Teil der italienischen Geschichte der Vierziger- bis Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts erzählen.

Stadtrundgang Cortona:
Als nächstes begaben wir uns durch eines der Stadttore (die Porta Colonia) in die Altstadt von Cortona. Die Stadt liegt auf einem Bergrücken des Monte Sant'Egidio an der toskanisch-umbrischen Grenze und zählt zu den schönsten Hügelstädten der Toskana. 
 
Der Ort wurde von den Etruskern gegründet und von den Römern kolonisiert; es gab in der Folge zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen und das für italienische Städte übliche Auf und Ab. Nach dem Verkauf der Stadt an die Florentiner im Jahr 1409 entwickelte sie sich jedenfalls prächtig.

Wir spazierten ein wenig durch die engen Gassen und gönnten uns dann auf der Piazza della Repubblica, dem schönen Hauptplatz Cortonas, ein Mittagessen und ein Bier (das leider nicht aus der Brauerei Pfanner stammte - jener Bierherstellungsstätte mit österreichischen Wurzeln, über die ich euch HIER erzählt habe 😉). Aber la Birra Moretti war auch nicht schlecht - und erinnerte uns immerhin an den österreichischen Schauspieler Tobias Moretti, mit dem wir 2021 bei den Dreharbeiten zu "Das Netz" als Komparsen gearbeitet hatten 😁...

 

Ein Besuch dieses sehenswerten Ortes und der oben gezeigten Sehenswürdigkeiten ließe sich beispielsweise auch gut mit einem Aufenthalt beim wunderschönen Lago Trasimeno verbinden, der ganz in der Nähe liegt. Und die Provinzhauptstadt Arezzo ist nur etwa 30 Kilometer von Cortona entfernt. Über beide Orte habe ich euch in früheren Reiseberichtskapiteln erzählt - klickt einfach auf die Links.

Oben sowie auf dem großen Foto in der unteren Collage ist die Renaissance-Kirche Santa Maria Nuova von 1554 zu sehen, die im Norden außerhalb der Stadtmauern liegt.

Unten seht ihr einerseits die Statue der Heiligen Margherita, die (wie oben schon erwähnt) die Schutzpatronin von Cortona ist. Andererseits zeige ich euch moderne (oder zeitlose) Kunst, die uns in mehreren italienischen Städten begegnete und die uns sehr gut gefiel: die Bronzeplastiken des toskanischen Künstlers Andrea Roggi (* 1962). In Cortona entdeckten wir auch eine Galerie mit seinen Werken: menschliche Figuren, die mit Olivenbäumen verschmelzen, Kugeln, die an unsere Erde denken lassen, Paare, die sich in die Lüfte erheben... Die Skulpturen sind voller Poesie und - zumindest erscheint es mir so - voller Liebe zur Natur.


 

Dom von Cortona / Cattedrale di Santa Maria:
Die Kathedrale von Cortona wurde auf den Überresten eines alten römischen Tempels erbaut und erstmals im 11. Jahrhundert als Pfarrkirche erwähnt. Das Erscheinungsbild der ursprünglichen mittelalterlichen Kirche wird größtenteils durch spätere Ergänzungen (Renaissanceformen und Barockisierungen) überlagert.

Auf der Rückfahrt zu unserem Ferienhaus sahen wir noch weitere malerische Berg-Orte und interessante Wolkengebilde:

Abschiedsessen in Ambra:
Dies war bereits unser letzer Abend in der Toskana. Und so gönnten wir uns noch ein stimmungsvolles und köstliches Abendessen im Gastgarten des Alla Corte Di Bacco, einem Restaurant in Ambra. Das Outfit, das ich dazu trug, habe ich euch in diesem Blogbeitrag schon etwas "näher" gezeigt. 

 

Die nostalgischen roten Boots von der Fa. Pratesi, die wir an diesem Abend in einem Schaufenster in Ambra sahen (siehe letzte Collage, kleines Foto ganz oben mittig), hätten's mir übrigens total angetan gehabt. *) Am Abend war der Laden jedoch nicht mehr geöffnet und außerdem gab und gibt es ja meinen Vorsatz, mir nichts mehr zu kaufen, das ich nicht wirklich brauche... (Tja, manchmal ist es gar nicht so einfach, möglichst wenig zu konsumieren 😉....) 

*)  Denn ich habe mich inzwischen von meinen im Jahr 2016 selbst bemalten roten Stiefletten getrennt. (Die Absätze waren locker, ganz allgemein trage ich inzwischen lieber noch flachere Schuhe, und eine neue Besohlung hätte sich letztendlich nicht mehr gelohnt. Doch all die Jahre hindurch hat die Farbe gehalten und ich bin froh, dass ich es gewagt habe, sie seinerzeit in meiner Wunschfarbe zu bemalen.)

Am nächsten Morgen sagten wir "Auf Wiedersehen" zur Toskana - doch ganz so einfach war es dann gar nicht, unser Feriendomizil zu verlassen, denn der Wagen streikte. Und auch sonst gibt es über den nächsten und übernächsten Tag noch so einiges zu erzählen. Also, bleibt bitte dran: Fortsetzung folgt ...

 

 Fotos von Brigitte, Edi und mir
Ciao & Arrivederci,

  T  r  a  u  d  e




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