Servus ihr Lieben!
Es ist der 29. Oktober 2012 und somit der 5. Tag unserer Reise durch den Südwesten
der USA. Heute wartet die längste Fahrstrecke der Reise auf uns: 4 Stunden reine Fahrzeit von
El Portal zum Sequoia Nationalpark und von dort dann weitere 3 Stunden bis nach Bakersfield,
wo unser Quartier liegt. (Und bei der "reinen Fahrzeit" ist es natürlich nicht geblieben...;o))
Wir fahren wieder unter einem wolkenlosen, herrlich blauen Himmelsdach, und nur an mancher Blattfärbung erkennt man,
dass wir uns bereits tief im Herbst befinden. Ab und zu legen wir eine kleine Pause ein, um zu fotografieren oder um bei
Starbucks eine Iced Vanilla Latte oder Carmel Macchiato zu trinken. Unterwegs begegnen uns riesige Trucks, die Holz aus
den Wäldern der Umgebung transportieren.
Immer wieder freuen wir uns über den Anblick gut erhaltener VW-Käfer wie z.B.
diesem hier auf einem Parkplatz irgendwo zwischen Mariposa und Fresno. Sie stammen wohl aus Mexiko, wo der
Käfer ab 1978 und noch bis ins Jahr 2003 produziert wurde. |
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Hier ein paar Eindrücke von der Landschaft, durch die wir uns bewegen:
Die Aufnahmen in dieser Collage stammen zum Großteil bereits aus dem Sequoia-Nationalpark. Links unten seht ihr
den so genannten "Tunnel Rock" - früher führte die Bergstraße unter dem Fels hindurch. In den 1990er-Jahren wurde
die Straße jedoch aus Sicherheitsgründen um den Felsen herum gebaut. Apropos: Wie ihr später sehen werdet, sind die
Straßenbauarbeiten im Nationalpark noch immer nicht abgeschlossen... |
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In unserem "Discovery Guide" ist unser Tagesziel übrigens als
definiert,
denn eigentlich handelt es sich hier um zwei nebeneinander liegende Naturreservate mit einer Gesamtfläche von etwa 3.500
Quadratkilometern sowie einer Landschaft, die aus gewaltigen Bergen und tiefen Canyons besteht (Höhen von 412 m bis über
4000 m)! Um auch nur einen Bruchteil davon zu sehen (und vor allem zu erleben), bräuchte man mehrere Tage.
Bei unserem knappen Zeitkorsett bleibt uns nichts weiter über, als uns auf das Wesentliche zu
beschränken: auf jene Baumart, die namensgebend für den einen der beiden Parks ist und auch
als seine Hauptattraktion gilt:
Sequoiadendron giganteum - oder Riesenmammutbaum!
Also auf in den Giant Forest - hier wachsen vier der fünf größten Sequoias - unter anderem der
General Sherman Tree, der mit ca. 84 m Höhe, 31 m Stammumfang und einem Holzvolumen von
1489 Kubikmetern als größter Baum der Welt gilt!
Diese prachtvollen Riesen könnten mit einem Begriff wie "Zeitkorsett" wohl kaum etwas anfangen - laut Wikipedia sind die
ältesten Exemplare "über 2560, vielleicht auch bis 3900 Jahre alt" - sie haben gleichsam "alle Zeit der Welt". Wenn man sie
berührt, fühlt man ihre Ruhe, ihre Ewigkeit und zugleich ihre Lebendigkeit. Nicht alle der Sequoias im Park dürfen jedoch
berührt werden - manche der berühmtesten sind zu ihrem Schutz eingezäunt. Also kuschle ich nur mit den nicht ganz so
berühmten Berühmtheiten - mächtig sind sie schließlich alle! ;o))
Trotz des Hinweisschildes, dass wir uns in einem Bärengebiet befinden,
begegnen wir keinem einzigen Meister Petz.
begegnen wir keinem einzigen Meister Petz.
Von Reisenden aus den Niederlanden erfahren wir allerdings, dass sie in einem Waldstück neben der kurvigen Bergstraße
eine Bärenfamilie mit zwei Jungen gesehen haben. Wirklich schade, dass uns dieser Anblick entgangen ist! (Wenn ihr schöne
Aufnahmen aus dem Sequoia Park mit jungen Bären sehen wollt, könnt ihr aber einen Blick in diesen Reisebericht werfen.)
Doch ich habe in meinem vorigen Post schon angekündigt, dass es für mich hier eine ganz
besondere und sehr überraschende "tierische Begegnung" gab - eine Begegnung, die so hautnah
und so Glücksgefühle produzierend war, dass sie mich für vieles entschädigt hat - sowohl dafür,
dass wir keine Bären sahen ... als auch für diese Baustelle hier:
Genau genommen habe ich mein spezielles Erlebnis sogar dieser Baustelle zu verdanken! Als wir nämlich zu einem
bestimmten Punkt in dem Park kommen, werden wir angehalten - wegen Reparaturarbeiten an der Fahrbahn gibt es
Blockabfertigung, und PKWs werden nur im Stundentakt durchgelassen.Wir haben die vorige Abfertigung knapp
versäumt, und nun heißt es: 50 Minuten Wartezeit! Aber wir haben uns ja (wie ihr hier nachlesen könnt) vorgenommen,
an unserer Geduld zu arbeiten. Also: "Oooommm, in der Ruhe liegt die Kraft"!!! ;o)
an unserer Geduld zu arbeiten. Also: "Oooommm, in der Ruhe liegt die Kraft"!!! ;o)
Zuerst ziehe ich zu Fuß bis zur nächsten Kurve los, genieße die schöne Aussicht und knipse das Panoramafoto, das ihr
unten sehen könnt. (Herr Rostrose plaudert derweil mit den oben erwähnten Holländern, die die Bären gesehen haben.)
Dann beschließe ich, mich kurz mal "in die Büsche zu schlagen" und klettere den steilen Hügel hinan, der auf der
oberen Collage zu sehen ist. (Da oben bin ich dann ziemlich froh, dass mir keine Bärenfamilie begegnet ;o))
unten sehen könnt. (Herr Rostrose plaudert derweil mit den oben erwähnten Holländern, die die Bären gesehen haben.)
Dann beschließe ich, mich kurz mal "in die Büsche zu schlagen" und klettere den steilen Hügel hinan, der auf der
oberen Collage zu sehen ist. (Da oben bin ich dann ziemlich froh, dass mir keine Bärenfamilie begegnet ;o))
Als es wieder ans Hinunterklettern geht, entscheide ich mich dazu, mir einen etwas weniger steilen Weg
zu suchen - und so komme ich etwa 50 Meter unterhalb wieder aus dem Gebüsch heraus. Noch bevor
ich etwas sehen kann, höre ich es: Papageien-Gekrächze... ziemlich eindeutig... Seltsam, denke
ich - Papageien, hier?!
zu suchen - und so komme ich etwa 50 Meter unterhalb wieder aus dem Gebüsch heraus. Noch bevor
ich etwas sehen kann, höre ich es: Papageien-Gekrächze... ziemlich eindeutig... Seltsam, denke
ich - Papageien, hier?!
So weit ich weiß, gibt es auch hier im Park die schönen Diademhäher, die wir im Yosemite Park
gesehen haben, mehrere Specht- und Finkenarten sowie andere bei uns bekannte Waldvögel und
außerdem noch Kolibris - doch dass Papageien im Sequoia Nationalpark leben, habe ich noch nicht gehört.
gesehen haben, mehrere Specht- und Finkenarten sowie andere bei uns bekannte Waldvögel und
außerdem noch Kolibris - doch dass Papageien im Sequoia Nationalpark leben, habe ich noch nicht gehört.
Als nächstes bietet sich mir dieser erstaunliche und entzückende Anblick:
Wie sich herausstellt, gehören die insgesamt vier Zwergpapageien einem freundlichen jungen Mann, der seine zahmen
Vögel in einer großen Voliere überall hin mitnimmt. Da auch er wegen der Baustelle anhalten musste, lässt er sie neben
seinem Wagen "Gassi gehen". Zwei der Papageien klettern auf dem Mann herum, er streichelt sie und ich frage ihn
ganz verzückt, ob sie sich von mir wohl ebenfalls streicheln lassen würden. Er meint, ich soll es versuchen, und die
beiden grünen kommen sofort zutraulich auf mich zu, später auch die zwei bunten. Sie klettern neugierig an meinem
Arm bis zur Schulter hoch, knabbern (zumeist zärtlich ;o)) an meinen Ohren, meiner Sonnenbrille ... Zwischendurch rufe
ich meinen Göttergatten herbei, und er knipst Unmengen von Fotos (ich habe nicht nachgezählt, aber ich glaube, bei
einer Analog-Kamera hätte ein 36er-Film nicht ausgereicht... :o)))
Ach Leute, das war einfach ein wunder-wunderschönes Erlebnis für mich!!!
Hier habe ich mich ähnlich glücklich gefühlt wie im Rocklands Birds Sanctuary auf Jamaica,
als wir Kolibris mit dem Fläschchen fütterten (Fotos davon gibt es hier)!
Und dieses Erlebnis hätte es ohne die Baustelle nicht gegeben. Die 50 Minuten
vergingen wie nichts!
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Zum Abschluss zeige ich euch noch ein paar Impressionen der durch den Dunst zum Teil
wie gemalt aussehenden Landschaft.
Zum Abschluss zeige ich euch noch ein paar Impressionen der durch den Dunst zum Teil
wie gemalt aussehenden Landschaft.
Von Bakersfield, unserem nächsten Tagesziel, haben wir nichts mehr gesehen, da es
bereits dunkel war, als wir dort ankamen.
Und auch am nächsten Tag interessieren wir uns nicht wirklich für diese Stadt, denn da wartet
bereits der nächste Nationalpark auf uns -
eine der trockensten Gegenden der Welt, und dennoch eine, die dem Auge die spannendsten und
bizarrsten Geschichten erzählt...
bereits der nächste Nationalpark auf uns -
eine der trockensten Gegenden der Welt, und dennoch eine, die dem Auge die spannendsten und
bizarrsten Geschichten erzählt...
Hier geht's zum vorigen Streckenabschnitt, dem Yosemite-Nationalpark
und hier zum nächsten Streckenabschnitt, dem Death Valley Nationalpark.
Hier geht's zum Überblick über unsere Reiseroute.
und hier zum nächsten Streckenabschnitt, dem Death Valley Nationalpark.
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Herzlichst
und mit vielen Küschelbüschels / HUGS,
♥♥♥ eure rostrosige Traude ♥♥♥
♥♥♥ eure rostrosige Traude ♥♥♥