Mittwoch, 26. April 2023

Monets Garten 🌸🌷🌸 - ein blumiger Tag in Wien

Bonjour und Servus, ihr Lieben!
 🌸🌷🌸 

Im März dieses Jahres berichtete Marita in ihrem Blog Kleiner Staudengarten von einem ganz besonderen Ausstellungserlebnis: Kunst erwacht zum Leben. Auf diese Weise erfuhr ich, was immersive Ausstellungen sind und begann mich dafür zu interessieren, ob es etwas Derartiges auch in meiner Nähe zu erleben gibt. 

Unserer Freundin Brigitte ist nicht nur unsere "Ausflugsberaterin", sondern auch unsere Ausstellungsberaterin : Sie wusste, dass in Wien noch bis zum 16. April eine immersive Schau mit dem Titel "Monets Garten" läuft. Ihr fiel dazu auch noch ein tolles Ergänzungsprogramm ein, das aber nur zu einem bestimmten Termin stattfinden konnte. Und so fuhren Edi und ich am Gründonnerstag, 6. April in die Wiener Marx Halle, um die erste, aber bestimmt nicht letzte immersive Ausstellung unseres Lebens zu sehen.

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Was bedeutet „immersiv“?
Immersiv leitet sich ab von Immersion, also "Eintauchen" oder „Vertiefung in eine Sache“. Der Begriff ist eine Erfindung des 20. Jahrhunderts; bei einer immersiven Ausstellung taucht der Betrachter z.B. mit Hilfe von Videoprojektionen und Musik in eine andere Welt ein - im konkreten Fall in die Lebensgeschichte und in die Gemälde von Claude Monet (1840-1926), der unter anderem für die Erschaffung seines traumhaft schönen Gartens in Giverny, Frankreich, und für zahlreiche Seerosenbilder berühmt ist.
🌸🌷🌸  
 
Immersive Ausstellungen sind zur Zeit ein großer Trend - sie gefallen jedoch nicht allen. Manche halten sie für Kitsch oder Geschäftmacherei, da hier keine Originalkunstwerke gezeigt werden. Für andere ist es eine neue, spannende Form, Kunst zu entdecken. Hier ein interessanter NDR-Artikel, der beide Seiten zu Wort kommen lässt.
 
Da ich während einiger meiner frühen Berufsjahre im Bereich Museumspädagogik tätig sein durfte, empfinde ich diese Art von Ausstellungen eher als "Kunstvermittlung" denn als Kunst - also eine Art von "Unterricht". Aber im allerbesten Wortsinn: in einer höchst unterhaltsamen, spielerischen, zauberhaften Form
 

 
Immersive Ausstellungen sind offenbar für Menschen wie mich gemacht! Ich bin ein Farbenmensch, ein Mensch, der Dinge am besten durch Erleben und Erfühlen begreift. Mit (bewegten) Bildern, mit Musik, mit Interaktion, mit dem Erwecken von Neugier und mit Faszination bringt man mich am besten zum Erwerben und Behalten von Wissen. (Deshalb war und ist unser Schulsystem für solche wie mich auch völlig ungeeignet. Und ich glaube, deshalb liebe ich es so sehr, zu reisen. Es ist das Erfahren und Erfühlen anderer Länder, anderer Sitten mit allem Drum und Dran.) 
 
Der Saal, den ich euch hier zeige, war somit ein echtes Highlight für mich: Auf Bänken, Gartenliegestühlen oder Sitzsäcken war man "mittendrin" in Monets Lebensgeschichte und in seinen Gemälden.

Hier kommt noch ein kurzes Video (Gesamtdauer: 2 Minuten, 19 Sekunden); damit könnt ihr selbst erleben, wie Monets Gemälde in Verbindung mit Musik auf neue Art und Weise lebendig und  "spürbar" gemacht werden. In meinem Beispiel sind es vor allem die Seerosenbilder - Höhepunkt von Monets Schaffen. All das passend unterlegt mit dem Boléro von Maurice Ravel (1875-1937) - also dreht bitte den Ton auf 😊! Und verliert nicht die Geduld, weil die Sache langsam startet - etwa ab Sekunde 13 geht die "Show" so richtig los 😉): 


Seit einigen Tagen ist die Ausstellung Monets Garten in der Wiener Marx-Halle zwar beendet, doch seit 27. April geht's mit Viva Frida Kahlo weiter. Frida ist eine von mir sehr geschätzte Malerin - ihre Kunst und ihre Lebensgeschichte haben meine Familie und mich im Jahr 2004 sogar bis nach Mexiko City gebracht. Und das bedeutet: Schon bald werden wir die nächste immersive Ausstellung besuchen 😀!

 
Monets Garten in Wien:
Ich hoffe sehr, dass ich Monets geliebten Garten eines Tages tatsächlich mit eigenen Augen sehen werde. Einfach mal einen Sprung nach Giverny machen, um diesen Ort zu besuchen, das wäre natürlich fein, ist aber nicht so im Handumdrehen zu erledigen. Brigitte wusste jedoch, dass in Wien ein versteckter Ort existiert, an dem es zumindest einmal im Monat einen verkleinerten "Nachbau" des Claude-Monet-Gartens zu sehen gibt: Der Schulgarten Kagran, in der Nähe des Donauzentrums gelegen, öffnet von April bis Oktober an jedem 1. Donnerstag im Monat seine Pforten bei freiem Eintritt.*) (Im Juli und August ist der Garten zusätzlich Montag bis Mittwoch von 10-18 Uhr geöffnet.) Dort trafen wir mit unseren Freunden zusammen, um die weiteren Unternehmungen gemeinsam zu verbringen.
 
*) Nun wisst ihr auch, warum wir Gitty und Peter unbedingt am Gründonnerstag treffen mussten - es war der 1. Donnerstag im April und somit der 1. Donnerstag des Jahres 2023, an dem der Schulgarten für die Öffentlichkeit zugängig war 😉.
 
Innerhalb dieser Gartenanlage befindet sich die Berufsschule für Gartenbau und Floristik. Das Areal dient den SchülerInnen der Berufsschule als Übungsgelände - hier erschaffen die Jung-GärtnerInnen unter anderem verschiedenste Themengärten. (Übrigens hat der Schulgarten Kagran noch weit mehr als das zu bieten - klick)
 

Dieser Gartenbereich ähnelte schon vor seiner Umgestaltung dem Wassergarten von Giverny - die Ähnlichkeit wurde schließlich weiter betont. Der Claude-Monet-Garten soll allerdings keine bloße Nachahmung darstellen, sondern wurde lediglich davon inspiriert.

Die "Japanische Brücke" zählt zu den bekanntesten Motiven in der impressionistischen Malerei. Ebenso wie in Monets Garten wird sie von einer Trauerweide und einer Blutbuche gesäumt. Standortbedingt geht es in diesem Lehrgarten vor allem um die Beschäftigung mit dem Thema schattenverträgliche Pflanzen. Zwischen April und September ergeben sich immer neue Farb-Kombinationen rund um den Teich, und die Seerosen werden wohl auch zur Abwechslung beitragen. 

Fotos dieser Collage alle von Brigitte

Wie Brigitte hier so treffend bemerkte, "schlafen" derzeit noch einige Pflanzen - wie z.B. das Mammutblatt (Gunnera manicata - leider in einer nicht sehr fotogenen Behausung 😉). Ich hoffe daher, diesen Ort und seine Pflanzenpracht in späteren Monaten abermals zu sehen - vorzugsweise bei gemütlicherem Wetter  Denn der Tag, an dem wir den Schulgarten Kagran besuchten, war zwar sonnig und der Himmel zeigte einiges Blau, aber es war verhältnismäßig kalt und windig. Die Jacke trug ich nur offen, damit man meinen mit Blumenmotiven verzierten und somit zum Garten und zum Seerosenteich passenden Pulli *) besser sehen kann 😉. 

*) Dieser Pulli ist übrigens schrankgeshoppt (wie auch die grüne Samthose und alle anderen Kleidungsstücke dieses Tages), ein geliebtes Kleidungsstück und etwa 9 Jahre alt... In diesem Posting von 2014 habe ich ihn erstmals gezeigt, da könnt ihr ihn euch genauer ansehen.

Die gesammelten "Outfitfotos" dieses Tages 😉

 
Leherb-Mosaik:
Ein Hinweisschild zeigt den Weg zu einem weiteren Kunstwerk - diesmal ist es ein Original aus den Jahren 1959-1960: ein Frühwerk des surrealistischen Malers Helmut Leherbauer (1933-1997), der als Maître Leherb bekannt wurde. Einem Schild ist zu entnehmen, dass die große Figur seine Gattin "Lotte Profuhs" als Blumengöttin Flora darstellt. Leherbs Ehefrau, die ihm tatsächlich häufig als Modell diente, hieß allerdings Lotte Profohs (mit o); sie war ebenfalls Malerin und Grafikerin und eine Zeitlang erfolgreicher als Leherb selbst. Leider beging sie dann den Fehler vieler Frauen - sie stellte ihre Karriere hinter die ihres Mannes, um sein Werk zu unterstützen. 

Dies hatte die Konsequenz, dass sich ihr Bild in der Öffentlichkeit veränderte: „Ich wurde als Luxusgeschöpf abgestempelt, man sah mich nur noch als Madame Leherb, das blondhaarige Modell für die Bilder meines Mannes. Dabei habe ich wenig Zugang zum Surrealismus“.    Quelle: Wikipedia

Wie auch immer, Frau Profohs (1934-2012) war eine bekannte, in der Öffentlichkeit stehende Person. Ich finde es schlimm, dass ihr falsch geschriebener Name über all die Jahrzehnte auf diesem Schild unkorrigiert blieb. 

Der Messingtafel ist weiters zu entnehmen, dass links von der Blumengöttin Flora der Gärtnergott Vertumnus abgebildet sei. Auch das irritierte mich, da ich auch auf der zweiten Darstellung ein weibliches Wesen zu erkennen glaubte (das starke Ähnlichkeit mit Lotte P. besitzt). Doch dem verlinkten Artikel entnehme ich, dass Vertumnus, der auch als Gott der Jahreszeiten und des Wandels gilt, seine Gestalt nach Belieben ändern konnte. Laut Ovids Metamorphosen verwandelte er sich beispielsweise in eine alte Frau. Somit darf er wohl auch das Aussehen einer feschen jungen Frau im Gartenkleid annehmen 😉.

Obwohl es sich bei diesem Kunstwerk um ein Mosaik und keine Malerei handelt, hoffe ich, dass es akzeptiert wird, wenn ich mich damit bei Samis Monday Mural beteilige. In Österreich sind Murals leider nicht so weit verbreitet wie z.B. in Lateinamerika oder Asien - deshalb gab es an diesem Tag keine tatsächlichen Wand-Malereien zu entdecken. Es sei denn, man betrachtet auch die Malereien auf den unten gezeigten Vogelhäusern als Murals. Schließlich und endlich handelt es sich um bemalte Wände kleiner Häuser 😁...

Hier zeige ich euch einen weiteren Themengarten, in dem man "blumige" Zitate aus Shakespeares Werken und die dazu passenden Pflanzen kennenlernen kann:

Obstbäume und noch mehr Blüten:
Es muss reizvoll sein, dem Schulgarten Kagran allmonatlich einen Besuch abzustatten um die Veränderungen zu beobachten. Denn da und dort sind die Beete Anfang April noch karg, während andere Pflanzen - wie z.B. Sternmagnolien oder die historischen Obstbäume - zu dieser Zeit ihre Hochblüte erleben. Nicht nur für die Bienen waren die Obstbäume, die sie eifrig bestäubten, ein Ort heller Freude!

Fotos dieser Collage alle von Brigitte

Die duftenden gelben und orangeroten Blüten vom Goldlack (Erysimum cheiri) zogen ebenfalls zahlreiche Insekten an, während Narzissen und Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) vor allem durch ihre edle Schönheit punkteten.


Egal, in welchen Bereich man sich begibt - überall läßt sich hier Schönes entdecken, z.B. die bezaubernden Blüten der Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum), die Japanischen Blütenkirschen (Prunus serrulata) oder die weißen und pinken Bergenien.
 

Auch ein kleines Palmenhaus mit verschiedensten exotischen Pflanzen kann man im Schulgarten Kagran besuchen:

 
Pavillon der Weltausstellung 1873:
Der Pavillon, der im Schulgarten Kagran steht, ist ein wahres Gustostück mit einer ungewöhnlichen Geschichte: Wie dem beigefügten Schild zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um einen Original-Pavillon der Wiener Weltausstellung aus dem Jahr 1873
 
Das Besondere daran: Von den Gebäuden der damaligen Weltausstellung ist so gut wie keines mehr vorhanden. Die meisten wurden abgerissen, die Rotunde verbrannte - dieser Pavillon jedoch überdauerte die Zeit in einem Wiener Garten! Auf welchen Wegen er dorthin gelagt ist, weiß man nicht, doch er wurde dadurch vermutlich vor der Zerstörung gerettet. Die Metall-Holz-Konstruktion war allerdings bereits so ramponiert, dass der Gartenbesitzer, der sich eine Restaurierung nicht leisten konnte, den Pavillon der Stadt Wien überließ. Nach einer aufwendigen Renovierung wurde das Salettl im Jahr 1999 im Kagraner Schulgarten aufgestellt. Darin ruhen sich nun nicht nur Spaziergänger gerne aus, es ist auch ein beliebtes Fotomotiv für Hochzeits-Shootings 😊.
 
 🌸🌷🌸  
 
Damit war unser Besuch im Schulgarten Kagran zu Ende - aber Brigitte wäre nicht Brigitte, hätte sie sich nicht noch ein weiteres Ziel ausgedacht 😉, das nicht weit vom Schulgarten Kagran entfernt ist -

Diesen Ort habe ich euch schon einige Male gezeigt und darüber erzählt - nämlich in den folgenden verlinkten Beiträgen:
 
Deshalb will ich dazu jetzt nicht mehr allzu viele Worte verlieren, sondern euch einfach einmal mehr in diese schöne Wiener Gartenanlage mitnehmen. Wie ihr seht, war das Areal österlich geschmückt und auch hier herrschte schönstes frühlingshaftes Blühen 😍🌸🌷🌸😍:


In den Blumengärten Hirschstetten trafen wir auch mit Gabi und Rudi (sowie deren Enkelsohn) zusammen. Die beiden gehören ebenfalls zum Freundeskreis von Brigitte und Peter und wir haben mit ihnen zusammen auch schon einiges Schönes erlebt - z.B. in Bad Vöslau oder bei unserer Großtrappen-Wanderung.

Wir gönnten uns einen Kaffee in der Frühlingssonne - der ist mein Beitrag zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛. Anschließend besuchten wir gemeinsam die Tiere, die es in der Anlage gibt - z.B. die Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis), die beiden Storchenpaare (Weißstorch, auch Klapperstorch genannt - Ciconia ciconia) und die Europäischen Wildkatzen (Felis silvestris).
 
Das Wildkatzenfoto stammt übrigens von Gabi 😺.

Außerdem sahen wir beim Schafsgehege vorbei und ich plauderte ein bisschen mit den "Määähs" 🐑. Und zu unser aller Freude waren auch schon die entzückenden Ziesel aus ihrem Winterschlaf erwacht (Europäische Ziesel - Spermophilus citellus). Diese possierlichen Tierchen sollten hier eigentlich ursprünglich in einem Gehege gehalten werden - allerdings hielten sie sich nicht daran und gruben sich einfach Gänge in die Freiheit. Nun leben sie ungestört im Areal der Blumengärten.
 
Ziesel werden als „gefährdet“ auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten der IUCN und auf der Roten Liste Österreichs sogar als „stark gefährdet“ eingestuft. Das hat zum Teil mit dem Verlust von Lebensräumen zu tun, zum Teil damit, dass Hundebesitzer ihre Tiere nicht angeleint haben und die kleinen Nager daher von den Hunden totgebissen wurden. Im Stadtgebiet von Wien jedoch gibt es mittlerweile so hohe Bestände wie nie zuvor - und ich denke mal, das hat auch mit der Vermehrungsfreudigkeit der Ziesel von den Blumengärten Hirschstetten zu tun 😉.
 
 

Hier zum Abschluss ein kleines Ziesel-Video (verzeiht bitte das Gewackel - ich übe noch 😉):

Nun danke ich euch erstens für euren Besuch bei meinem vorigen Blogbeitrag über unsere Ausflüge auf die Rax und ins Naturschutzgebiet Thenau und eure wunderbaren Kommentare dazu und zweitens dafür, dass ihr uns auch heute wieder durch diesen blumigen Tag begleitet habt 😍. Ich hoffe, ihr hattet auch diesmal wieder Freude daran.

Hier noch ein "Hinweis in eigener Sache":
Möglicherweise ist euch schon aufgefallen, dass ich seit einiger Zeit noch seltener als üblich zum Posten, Verlinken und Kommentieren komme. Das hat mit ein paar Projekten zu tun, an denen ich dran bin - unter anderem  häkle ich eine Jacke (oder versuche es zumindest 😉) und dann möchte ich wieder ein paar Fotobücher für Geburtstagskinder erstellen. Tja, und auch sonst ist unser Leben ja nie langweilig - es gibt jetzt vermehrt Gartenarbeit zu erledigen, es gibt Enkelbesuche, Training etc. Ich will zwar keine "echte" Blogpause machen, immerhin habe ich euch noch so einiges über Costa Rica zu erzählen - es könnte aber sein, dass ich mich im "Wonnemonat Mai" relativ rar mache. Nur damit ihr Bescheid wisst 😊 - es geht mir jedenfalls gut!

 🌸🌷🌸

 Fotos: Herr und Frau Rostrose sowie unsere Freundin Brigitte

Alles Liebe und kommt gut in den Mai 😘,

T  r  a  u  d  e

 

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties: 

 


Montag, 17. April 2023

Rax und Thenauriegel - zwei Ausflüge mit Freunden

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Servus ihr Lieben!

 

Herzlichen Dank für eure tollen Kommentare zu meinem 10. Costa Rica-Reiseberichtskapitel: Sámara - Delfine und Mee(h)r! Heute bleibe ich mit euch wieder "im Inland" und hoffe, ihr habt Lust, mich bzw. uns auch beim Genießen österreichischer Naturschönheiten zu begleiten💚! Hihi, und wie ihr gleich an der ersten Collage sehen könnt, haben wir nicht nur Naturschönheiten genossen, sondern auch Spezialitäten aus der Österreichischen Mehlspeisen-Küche 🍰☕😉. Und auch noch anderes. Aber fangen wir am Anfang an 😊!

Raxalpe und Reichenau an der Rax:
In meiner Rückschau auf den März 2023 zeigte ich euch unter anderem eine Collage (klick) von einem Ausflug auf die Raxalpe, den wir am letzten Märztag mit Brigitte und Peter unternahmen. Ich kündigte an, dass ich euch darüber gerne mehr erzählen möchte, denn an diesem Tag erlebten wir weit mehr als bloß eine spätwinterliche Schneeschuhwanderung.

Wir trafen mit unseren Freunden in der hübschen Ortschaft Reichenau an der Rax zusammen und begannen mit einem köstlichen süßen Frühstück in der Bäckerei-Café-Konditorei Nöbauer. Zu unseren verschiedenen Törtchen gab es entweder Kaffee (Gitty und Peter) oder heiße Schokolade zum Selbermachen *)  in sehr hübschen Tassen. Damit bin ich beim Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛 dabei.
 
*) Edi bekam einen Riegel weiße Schokolade zum Einrühren in seine heiße Milch, ich einen Riegel Nuss Nougat (biologisch und fair produzierter Schokolade von Zotter).
 
 🍰🍰

Dann ging es gestärkt hinauf auf den Berg - und zwar mit der Rax-Seilbahn. Die Fahrt ist mit der NÖ-Card einmal jährlich gratis und wir hatten das in der Saison 2022/23 noch nicht genützt. Wir haben lange gewartet, bis das Wetter halbwegs für unsere Schneeschuhwanderung geeignet war - denn in diesem März hat es reichlich Stürme gegeben. Das ist im Hochgebirge kein Honigschlecken. Am 31. März war die letzte Chance zur Gratisfahrt für diese Saison - und glücklicherweise ließ der Wind an diesem Tag nach.

Brigitte und Peter liehen sich bei der Bergstation Schneeschuhe aus, Edi und ich brachten unsere eigenen mit und dann wanderten wir los. Leider war der Schnee an einigen Stellen schon weggeschmolzen, aber für unsere Bedürfnisse reichte es und so hatten wir für rund zwei Stunden Spaß im Schnee.

Nur wenige Tage später waren die Bedingungen auf der Rax wieder tief winterlich - und zwar dermaßen, dass ein Vater und seine 14jährige Tochter am 4. April in Bergnot gerieten - mehr darüber HIER.

Wasserleitungsweg:
Nach unserer Schneeschuhwanderung und einer stärkenden Suppe im Raxalm-Berggasthof fuhren wir mit der Seilbahn wieder ins Tal und gingen dort noch ein bisschen entlang des 1. Wiener Wasserleitungsweges. Seit 1869–1873 die I. Wiener Hochquellenwasserleitung *) erbaut wurde, wird Wasser aus dem Einzugsgebiet des Flusses Schwarza zur Trinkwasserversorgung Wiens verwendet. 

*) Vielleicht erinnert ich euch noch, das ich euch im Vorjahr von unserem Besuch der II. Wiener Hochquellenwasserleitung erzählt habe - diese befindet sich in den Wildalpen.

Das Wasser der Schwarza war auch bei unserem Besuch im März klar und schmeckte gut und frisch - ich habe einen Schluck davon gekostet - allerdings war der Wasserstand für diese Jahrszeit recht niedrig.  Denn in unserem Teil Österreichs hatte es zuletzt sehr wenige Niederschläge gegeben. (Das hat sich aber zum Glück in der vergangenen Aprilwoche ein wenig verbessert - unser Garten wurde seit Ostern gut gegossen 😉☔.)

Schon bei der Hinfahrt zur Seilbahnstation waren uns auf einem großen Grundstück neben der Fahrbahn  mehrere hübsche, zartgrün gestrichene Gebäude aufgefallen. Brigitte wusste, dass es sich dabei um ein großes Garten- und Dekorcenter mit angeschlossenem Kaffeehaus handelt. Wir beschlossen, dort einen Zwischenstop einzulegen - und das war eine gute Idee.

Die Gebäude sind nicht nur von außen sehr sehenswert und fotogen, ...

.... sondern auch von innen. Es gibt herrlich gestaltete Verkaufs- und Ausstellungsräume, nostalgische Böden und Möbel, ein Café im Wintergarten mit angeschlossenem Gastgarten - kurz: Hier kann man viel staunen und schauen und vielleicht auch etwas kaufen (wir erstanden einen eisernen Türstopper) ...

 

...und wenn man das Glück hat, dass draußen die Sonne lacht und die Temperaturen sich angenehm anfühlen, kann man sich hier auch noch einen Kaffee im Freien gönnen 😊. Und hier gab es ebenfalls traumhaft schöne Tassen ☕!

Brigitte und ich ließen es uns nicht nehmen, das schöne Areal zu erkunden. In der unteren Collage könnt ihr u.a. einen Blick auf das Schloss Wartholz (auch Villa Wartholz genannt) werfen. Dieses befindet sich seit 1999 im Eigentum der Besitzer des Gartencenters. Errichtet wurde die ehemalige Kaiservilla in den Jahren 1870 bis 1872 im Auftrag von Erzherzog Karl Ludwig, Bruder von Kaiser Franz Joseph I, da sich der Hochadel in dieser Gegend gerne zur Jagd aufhielt. 

Die weiter oben gezeigten zartgrünen Gebäude mit ihren Holzverzierungen dienten einst vermutlich irgendwelchen hauswirtschaftlichen Zwecken - um ehrlich zu sein, gefallen sie mir besser als das steinerne Schloss.

Bei unserem Erkundungs-Rundgang entdeckten Brigitte und ich auch ein Gehege mit Schafen, Eseln und einem Pferd. Ein Schild wies uns darauf hin, dass es sich um einen privaten Garten handelt, doch die süßen Esel kamen freundlicherweise nah genug an den Zaun heran, um sich von uns streicheln zu lassen 😍. 

Die nostalgische Kundmachungs-Tafel lehnte am Gitter zum Privatgarten - hierauf wurde der Bevölkerung im Jahr 1917 mitgeteilt, dass "während des jeweiligen Aufenthaltes des Allerhöchsten Hofes in Wartholz" auf einem bestimmten Streckenabschnitt "der gesamte Straßenverkehr untersagt" sei.

Kurpark:
Glücklicherweise betraf uns diese Straßensperre längst nicht mehr, und so konnten wir ein Stück weiterfahren. Unsere nächste und letzte Station dieses Tages war der schöne Kurpark in Reichenau mit dem 1903 erbauten Musik-Pavillon und der idyllischen „Lenau –Insel“.
 

In früheren Zeiten war dieser Park Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten wie Arthur Schnitzler, Bertha von Suttner, Johann Nestroy, Ferdinand Raimund oder Sigmund Freud, eine Tafel erinnert beispielsweise an den "deutschen Liederfürsten Franz Schubert" - und auch heute noch ist hier ein beliebter Erholungsort für Jung und Alt. 

Im künstlich angelegten Teich darf man zu bestimmten Zeiten gegen Gebühr mit ausgeliehenen Booten fahren, doch bei unserem Besuch paddelten dort nur einige Stockenten (Anas platyrhynchos). Einen Buchfink (Fringilla coelebs) versuchte ich mehrmals fotografisch einzufangen, letztendlich gelang es mir trotz des allmählich schwindenden Lichts so halbwegs und auch eine Amsel-Dame (Turdus merula) kam mir freundlicherweise noch vor die Linse. 

Nach diesem schönen Ausflug fuhren wir zu viert zu uns nach Hause, wo wir einander unter anderem noch heiße Gefechte mit dem immer wieder spannenden Legespiel Carcassonne lieferten.

Ausflug ins Burgenland:
Thenauriegel:
Der zweite Ausflug, über den ich euch heute erzählen will, fand in derselben Besetzung statt. Er führte uns ins Burgenland  - unter anderem nach Breitenbrunn am Neusiedler See. Hier wollten wir im Naturschutzgebiet Thenau eine kleine Wanderung unternehmen. Anders als bei unserem letzten Besuch in dieser Gegend blühten diesmal die Kirschbäume auf dem Kirschblüten-Radweg bereits. Außer Kirschbäumen findet man hier vor allem Weingärten und ein paar Tiergehege vor.

Die entzückenden Kamerunschafe stürmten gleich auf uns zu, als wir bei ihrem Zaun stehen blieben. Vermutlich erwarteten sie sich Futter, aber da mussten wir sie leider enttäuschen. Eines der Schafe diente übrigens als Reittier für ein Huhn 😁🐓:

Brigitte und Peter waren schon einige Tage zuvor auf dem Thenauriegel gewesen und hatten dort nachgesehen, ob bereits die Irisblüte begonnen hatte. Denn im Trockenrasen dieser Landschaft kann man zur richtigen Jahreszeit tausende Zwergschwertlilien (Iris pumila) entdecken! (Hier ein schön bebilderter Bericht zu diesem Thema.) 

Tatsächlich hatte die Blüte zu diesem Zeitpunkt einigermaßen begonnen, und Brigitte war davon überzeugt, dass wir rund eine Woche später - am 7. April 2023 - schon den gern zitierten üppigen Blütenteppich vorfinden würden, also wählten wir diesen Tag für unseren gemeinsamen Ausflug.

Durch die Kälte, die in der letzten Zeit bei uns geherrscht hatte, waren dann leider trotzdem noch längst nicht alle Zwergschwertlilien aufgeblüht, auch wenn sie ihre Köpfe bereits neugierig aus dem Boden streckten - aber zumindest an einigen Stellen herrschte farbenfrohes Wachstum: 

Auf dem Bild oben rechts seht ihr in der Ferne den Neusiedler See (aufgenommen von Brigitte - nach ihren Worten möglicherweise ein historisches Foto, da der See stark von Austrocknung bedroht ist...)

Außer den Zwerglilien gab es auch ein paar Frühlingsadonisröschen (Adonis vernalis), ein paar restliche Groß-Küchenschellen (Pulsatilla grandis), viele Traubenhyazinthen (Muscari) und manche andere Magerwiesen-Pflanzen auf dem Thenauriegel zu entdecken.

Während sich Brigitte und ich buchstäblich ins Fotografieren der Blüten hineinknieten, standen unsere Männer etwas ratlos und frierend daneben. Zum Glück haben die beiden genügend gemeinsame Gesprächsthemen - Blumen zählen allerdings nicht dazu 😉...

In den Waldstücken neben den Wiesenflächen blühte Schlehdorn (Prunus spinosa) und Hohler Lerchensporn (Corydalis cava). Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir einen weit entfernten Turmfalken (Falco tinnunculus) - Brigitte schaffte zumindest ein halbwegs nahes Foto, auf meinen Bildern sieht man den Vogel teilweise im Flug, aber leider nur sehr winzig.

 
Historisches Kellerviertel von Breitenbrunn:
Als nächstes sahen wir uns noch die historischen Weinkeller von Breitenbrunn am Neusiedler See an. Diese alten Erdkeller mit Sandsteinportalen besitzen zum Teil grasbewachsene Dächer - auf manchen wachsen auch Traubenhyazinthen, was wunderhübsch aussieht. Einige der kleinen Gebäude werden auch heute noch als Weinkeller genützt, andere beispielsweise, um darin Pilze zu züchten - das Klima, das innen herrscht, ist für solche Zwecke bestens geeignet. 

 
Kunst am Straßenrand:
Unter anderem entdeckten wir am Straßenrand diverse Eisenplastiken, einen Turm aus Fahrrädern und ein paar steinerne Schilder. Die Aufschrift auf der einen Steintafel konnte ich leider nicht entziffern - das Gedicht auf dem großen Schild hingegen schon - es lautet:
 
Ein Radler 
Auf dem Radweg 
beim Neusiedlersee
klagte dereinst 
Über Wadel-Weh
Man meinte
Er wäre ernstlich krank 
Dabei wollt er nur
In die Buschenschank! 
😁
 
 
Neusiedler See:
Wir fuhren auch noch an zwei verschiedene Orte, um uns den neuesten historischen Tiefstand des Neusiedler Sees aus der Nähe anzusehen. Das einstige "Meer der Wiener" ist zwar auch in der Vergangenheit schon ausgetrocknet... 
 
... "Allerdings", heißt es in diesem Artikel, "trifft uns alle im Gegensatz zur letzten Trockenperiode vor gut 150 Jahren eine kollektive Schuld. Schwankende Wasserstände sind für den See normal. Die vom Menschen mitverursachten Wetterextreme der letzten Jahre sind es aber nicht."

Boote sind hier derzeit kaum zu sehen, sie wurden von den Bootsbesitzern noch nicht zu Wasser gelassen, da niemand weiß ob sich das in diesem Jahr lohnt. 

Schwierig kann es auch für die Wasservögel werden, für die der Neusiedlersee ein wichtiges Brut- und Futterrevier darstellt. Allzu viele Vögel sahen wir diesmal nicht, bloß eine einzige Graugans (Anser anser), ein paar Möwen wie z.B. die Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) - der schwarze Kopf ist ihr "Sommerkleid" - und einige Stockenten (Anas platyrhynchos). Außerdem sahen wir noch ein paar Spatzen und Stare.

Unten noch einige weitere See-Impressionen sowie etwas "Kunst am Bau": Die Bilder, die das reetgedeckte (in Renovierung befindliche) Gebäude verzieren, erinnern stark an die Murals des 1990 viel zu jung verstorbenen Pop Art Künstlers Keith Haring.


Die direkt übereinander montierten Schilder mit der Aufschrift "Surfstrand - Baden verboten" und "Badestrand - Surfen verboten" fanden wir originell. 
 
Zum Abschluss krönten wir diesen Tag noch mit einem Besuch des Restaurants Mole West

Verlassene Anlegestellen, leckeres Essen, guter Wein und blaue Briefkästen für die Besitzer von Bootshäusern.

Ihr Lieben, so viel zu diesen beiden genussvollen Tagen mit Brigitte und Peter! Solltet ihr von der Rax oder vom Thenauriegel noch nicht genug haben, gibt es hier in meinem Blog über beide Orte noch andere Berichte zu lesen (beide aus dem Jahr 2021):

Ich habe euch auch noch von einem weiteren interessanten April-Ausflug mit unseren Freunden zu berichten - mal sehen, ob ich dieses Posting eher schaffe oder doch einen weiteren Bericht über Costa Rica 😊...

Auf jeden Fall wünsche ich euch wunderschöne Frühlings- oder Herbsttage, je nachdem, auf welcher Seite der Welt ihr euch befindet! Ich für meinen Teil freue mich, dass es hier jetzt ein paar Tage lang endlich so viel Regen gab, dass unsere Regentonne komplett aufgefüllt ist - und jetzt hätte ich bitte gerne eine Zeitlang angenehmes Frühlingswetter mit 15 bis maximal 20 Grad Celsius und sanftem Sonnenschein 🌹🌞🌷🌞🌺🌞🌼!

 Fotos: Herr und Frau Rostrose sowie unsere Freundin Brigitte

Alles Liebe und bis bald 😘,

T  r  a  u  d  e

 

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties: 


Montag, 10. April 2023

Costa Rica - 10. Kapitel: Sámara - Delfine und Mee(h)r

🐣🌷🐰🪺🐓🌷🐥

Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Osterzeit 🐣🐰🪺 (sofern Ostern in eurem Land  gefeiert wird)! Bei uns war das Wetter größtenteils eisig kalt, teilweise sogar mit leichtem Schneefall ❄️☃️🥶, aber wir haben es uns dennoch gut gehen lassen. Mehr darüber demnächst. Nun möchte ich euch gerne wieder in wärmere Gefilde entführen - wollt ihr mit dabei sein?


  

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Costa Rica 2022


¡Hola 💙 queridos amigos!!
 🌴🦈🦈🦈🌴

 

Leider mussten wir die wunderschöne Umgebung des Nationalparks Rincón de la Vieja und unser tolles Zimmer im Hotel Hacienda Guachipelin nach zwei Nächten verlassen. Doch es ging einem neuen Ziel entgegen, an dem wir ebenfalls Wunderbares erleben durften.

Tag 11 Mittwoch 30. Nov 2022 bis Tag 13 Freitag 2. Dez 2022:
Zwei Nächte an der Bucht von Sámara:

Wir blieben weiterhin in der Provinz Guanacaste; dennoch dauerte die Fahrt an die nördliche Pazifikküste etwa vier Stunden. Wir fuhren an riesigen Zuckerrohrfeldern vorbei, deren Blüten zartrosa schimmerten. (Die Fotos aus dem Autofenster können das nicht gebührend zeigen.) Wir passierten Häuser, die von Wohlstand sprachen und andere, die eher ärmlich wirkten, wir passierten Rinder- und Pferdeweiden (denn auch, wenn in Costa Rica kräftig aufgeforstet wurde und weiterhin wird, gibt es hier große landwirtschaftlich genutzte Flächen), wir kamen an grünen Hügeln und an bemalten Wänden vorbei ... und irgendwann erreichten wir dann unser nächstes Etappenziel:


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... ist einer jener Orte, die die Herzen von Strandliebhabern höher schlagen lassen. Hier kaufen US-Amerikaner oder Europäer gern ein Häuschen als Zweitwohnsitz oder als dauerhafte Bleibe für den Ruhestand. Und wir lernten in unserem Hotel einige nette Menschen kennen, die sich diesen Ort für einen etwas längeren Aufenthalt ausgesucht hatten, um sich ein bisschen von den abenteuerlichen Tagen an anderen Costa-Ricanischen Orten zu erholen


Wahrscheinlich ist Sámara dafür wirklich gut geeignet. Die Bucht wird zu einem grossen Teil von einem vorgelagerten Riff geschützt, wodurch das Meer meist ruhig ist. Wer gerne Badeurlaube macht, findet hier also gute Bedingungen zum Schwimmen oder Schnorcheln vor. 

🏝️🏊🏼‍♀️🚣🏿‍♀️🏊🚣🏊🏾‍♂️🏝️

Es kommt allerdings darauf an, ob man typische Ferienorte mit zahlreichen Strandcafés und -bars mag und ob man mit einem Strand ohne nennenswerten Schatten gut klarkommt. In der Hauptstraße, reihen sich touristische Läden aneinander, in denen man sich Quads und Motorräder ausleihen kann, um durch die Gegend zu düsen, oder wo man Schiffsausflüge, Kajaktouren und Surfkurse buchen kann; dazwischen gibt es eine Reihe von unterschiedlichen Shops, Restaurants und Bars. Uns sind hier viele Menschen begegnet, die genau diese Atmosphäre als erholsam und unterhaltsam empfinden.

Ich bin der Mensch, der sich auf den Waldwegen Costa Ricas rundum wohl und entspannt fühlte und die Fülle der Angebote in Rincón de la Vieja liebte, aber für Strandurlaube bin ich nicht geboren. Länger als zwei Nächte wäre ich hier nicht glücklich gewesen; Edi empfindet ähnlich. Natürlich gab es dennoch einen Grund, weshalb wir uns diesen Ort ausgesucht haben 🐟🐠🐟 - und wir haben uns eine möglichst angenehme Zeit gemacht.

Der köstliche Beerensmoothie ist mein Beitrag zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛 Und es gibt einiges ROT zu sehen!
 

An unserem Ankunftstag hatten wir noch kein fixes Programm. Wir flanierten durch die Ortschaft, sahen uns dort um und gönnten uns zwischendurch eine Erfrischung und später ein kleines Abendessen in jeweils einem anderen der Strandlokale. 

Zudem begaben wir uns auf die Suche nach Murals - und entdeckten eine Vielzahl. Der prächte Scharlachrote Ara (oben) und der Grüne Leguan (unten) prangten neben einem Laden-Eingang. Die stolze Lady in Schwarzweiß verzierte eine graue Hausmauer, der Affe einen Strommast, und neben einem Gartentor entdeckten wir diese originelle Mischung aus Blumen-Schrein und Hänsel-und-Gretel-Tür (links unten).

Auch Frida Kahlo ist in Costa Rica präsent - ich finde allerdings, dass sie auf ihren Selbstportraits attraktiver aussieht als auf diesem Mural in Sámara. Manche Murals werden stiefmütterlich behandelt - auf dem Bild mit dem Mädchen, das Kopfhörer trägt, lehnte ein umgekipptes rostiges Gitter, das Mural, das ihr links mittig seht, war dreckverschmiert.

Außer Wandmalereien gab es auch einige Tiere zu entdecken: Die Tigerkatze hatte es sich auf einer Bank in einem Restaurant-Gastgarten gemütlich gemacht; der süße Hund mit dem Hängeohr hoffte, das für ihn etwas von unserem Essen abfällt. Der Rabengeier (Coragyps atratus) ist ebenso wie der Truthahngeier, den ich euch in meinem Tortuguero-Posting gezeigt habe, ein Neuweltgeier und in Amerika recht weit verbreitet.

Der hübsche, blau-weiß gefiederte Vogel mit dem lustigen Schopf, den ihr sowohl in der oberen als auch unteren Collage seht, ist ein Weißkehl-Elsternhäher (White-throated Magpie-Jay - Calocitta formosa). Ebenso wie der Hund mit dem Hängeohr bettelte er Gäste in einem Strandrestaurant an. Er war dabei aber lauter als der Hund 😉. In dem Restaurant döste ebenfalls ein Tigerkätzchen, das sich aber durch den Vogel oder die Restaurantgäste nicht stören ließ.

 
Unser Hotel:
Blüten- bzw. Pflanzenpracht entdeckt man allerorten in Costa Rica - unter anderem auch im Garten unseres Hotels. Das Hotel Giada ist ein nettes, umweltfreundliches Dreisterne-Hotel, nur etwa 250 m vom Strand entfernt; es gibt hier einen kleinen und einen größeren Außenpool sowie einen Outdoor Whirlpool.
 
Unser Zimmer war klein, ziemlich schmuckos, aber zweckmäßig und (im Gegensatz zu den meisten Zimmern, die wir auf der Reise hatten) mit nur einem Kingsize-Bett ausgestattet - das heißt, hier benötigte ich wieder meine mitgebrachte Decke, da Edi sich unbedingt unter das festgezurrte Leintuch quetschen wollte 😝. Aber wenigstens waren hier die Kissen bequem und es gab einen Balkon mit Blick auf den Pool - und auf das Meeresbild an der Wand hinter dem Pool. 
 

Zum Frühstück gab es hier kein Buffet, sondern nur zwei oder drei mögliche Frühstücksteller zur Auswahl. Wir wählten das "klassische" Costa-Rica-Frühstück - Reis mit schwarzen Bohnen, Eierspeise, ein Klecks Sauerrahm, eine Scheibe Käse, zwei Scheiben Brot. Witzig fand ich, dass der Bereich, in dem das Essen serviert wurde, eher nach Afrika aussah als nach Mittelamerika: Denn an den Wänden und Sitzgelegenheiten tummelten sich Straußenvögel und Zebras 🦓 ... 

 
Ocean Seafari Tour:
Wie bereits erwähnt, hatten wir einen speziellen Grund, weshalb wir nach Sámara wollten: Hier ist einer der Orte, an dem man mit etwas Glück Delfine und mit noch größerem Glück auch andere Walarten beobachten kann. Also brachen wir am Morgen des 1. Dezember 2022 zu einer "Meeres-Safari" auf.
 
Auch wenn ich nicht für Strandurlaube geeignet bin, liebe ich das Meer und ich liebe es, auf Schiffen (ob nun groß oder klein) über das Meer zu fahren. Ich liebe den duftenden Wind, der mir dabei um die Nase weht, die Gischt, den Salzgeschmack auf meiner Haut. Und ich finde die Begegnung mit manchen Meeresbewohnern sehr beglückend.
 

Für die Beobachtung von Walen in Costa Rica gilt: Die beste Zeit ist zwischen Ende Juli und September und dann noch einmal zwischen Mitte Dezember und März. Da waren die Chancen zum Zeitpunkt unserer Reise also nicht groß - und ich kann euch gleich verraten, dass wir weder einen Buckelwal noch einen Grindwal noch einen Kleinen Schwertwal angetroffen haben.*)
 
*) Wir hatten es auch nicht erwartet und waren daher nicht enttäuscht. Glücklicherweise haben wir bereits vor etwa zehn Jahren bei unserer Reise durch den Südwesten der USA Buckelwale in der Monterey Bay beobachten können - und 2017 bei unserer Walbeobachtungsfahrt in Island kamen wir zahlreichen Buckelwalen bei Húsavík ganz besonders nahe. Ein atemberaubendes, wunderbares Erlebnis, das ich niemals vergessen werde 🐳!  
 
Delfine hingegen kann man in Costa Rica zu jeder Jahreszeit antreffen - nunja, und die Überschrift hat es euch ohnehin schon verraten... 😉
 

Oben könnt ihr einen Blick auf das Ausflugsboot und auf die nette Crew werfen. Außerdem seht ihr links neben mir Silvana, eine kesse Berlinerin, mit der wir uns auf der Fahrt anfreundeten. (Ich winke hiermit ganz lieb nach Berlin 👋!) Einer der Staff-Jungs hielt Ausschau - und dann entdeckte er weiter draußen "etwas". Wir waren uns zunächst nicht sicher, was wir da sahen...

Doch als das Schifferl behutsam näher heranfuhr, wurde es deutlich: Das war eine ziemlich große Tortuga - eine Meeresschildkröte, die vom Kopf bis zum Schwanz rund einen Meter maß! Ich wusste bis dahin nicht, dass Schildkröten so auf der Wasseroberfläche dahintreiben. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) - diese wird deutlich größer als die Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea), mit der sie optisch leicht verwechselt werden kann. Im weiteren Verlauf unserer Seafari sahen wir noch ein paar weitere Schildkröten, aber diese hier war die größte von allen - ein beeindruckender Anblick:

Am Himmel kreisten wieder Fregattvögel (Fregatidae), allerdings sehr weit entfernt. Wenn das Boot rasanter unterwegs war, wurde zeitweise meine Kamera angespritzt, dann fotografierte ich eher Tropfen als Tiere.

Wenn Ausflugsboote ihre Fahrt verlangsamen, andere Boote unvermittelt stehen bleiben oder alle an Bord in eine bestimmte Richtung starren, ist das meistens ein Zeichen. Irgendwo auf der Wasseroberfläche gibt es dann überlicherweise etwas Interessantes zu sehen... Zuerst endeckten wir da und dort in einiger Entfernung eine Rückenflosse ...

Und dann waren sie plötzlich ganz nah! 🦈💙💙💙🦈

Anfangs sahen wir nur zwei, drei Große Tümmler (Tursiops truncatus), doch dann tauchten auch an anderen Stelle welche auf. Wieviele es insgesamt waren, konnte uns niemand genau beantworten. Delfine sind soziale Tiere, sie leben in Gruppen zusammen, den sogenannten "Schulen". Diese können riesig sein und aus mehr als 1000 Individuen bestehen. Die Schule, die uns hier begegnete, war jedoch deutlich kleiner, sie bestand vielleicht aus zwanzig Tieren, doch so genau weiß man es nicht, denn sie schienen sich auf unser Boot und das andere "aufzuteilen"...

 
Selbst wenn man schon mehrmals die Gelegenheit hatte, Delfine im freien Meer zu erleben oder sogar mit ihnen zu schwimmen, ist ihr Anblick immer wieder einer, der das Herz berührt und es vor aufgeregter Beglückung schneller schlagen lässt. Wenn sie aus lauter Neugierde oder Spielfreude so nah herankommen wie diese hier in Costa Rica, ist das Entzücken besonders groß. Wir konnten uns kaum satt sehen und strahlten von einem Ohr bis zum anderen.

 
Dieser Tümmler (unten) führte gleich zwei (oder gar drei? siehe Foto ganz links) "blinde Passagiere" mit sich! Es handelt sich dabei um schlanke Fische, die "Schiffshalter" (Echeneidae) genannt werden. Sie gehören zur Familie der Barschartigen. Mit Hilfe einer Saugplatte heften sie sich an größere Fische, Meeressäuger oder auch an Meeresschildkröten an und lassen sich so mitnehmen; dadurch haben sie die Möglichkeit, an den Mahlzeiten der Wirtstiere teilzuhaben und werden gleichzeitig vor Raubfischen geschützt. Es wird vermutet, dass Schiffshalter ihre Wirtstiere außerdem von Parasiten befreien (wie es auch Putzerfische tun). Gelegentlich saugen sie sich auch an Schiffsrümpfen fest - und sogar an Tauchern 😁!

 
Wir sahen den Delfinen eine ganze Weile zu, doch irgendwann mussten wir leider von ihnen Abschied nehmen. Sie schenkten uns noch einen freundlichen Flossenwinker und stoben davon - vielleicht, um irgendwo anders weiter zu spielen, vielleicht um sich auf die Jagd zu begeben.

 
Unser Ausflug war damit noch nicht ganz vorbei - allerdings konnte das Programm nicht so stattfinden wie geplant: Ursprünglich sollte das Boot in der Nähe der Isla Chora ankern, um uns dort noch die Gelegenheit zu bieten, schnorchelnd die Unterwasserwelt zu erkunden. 
 
Doch die Crew teilte uns mit, dass das Wasser "zu grün" sei, um dort mit der Taucherbrille etwas zu sehen. Sie fuhren noch an einige andere Stellen, aber leider war das Meer an diesem Tag an sämtlichen geeigneten Stellen zu algig. Wer Lust hatte, konnte aber gerne in den Ozean springen oder vom Dach des Schiffes aus die Wasserrutsche nehmen. Dabei erlitt ich eine persönliche Niederlage: Edi und Silvana rutschten mit Elan ins Meer, ich jedoch blieb in der Rutsche stecken 😧🤷🏽‍♀️🫣! Das Ding ist offenbar nur für schmale Popos konzipiert - und nicht für göttinnengleiche Leiber 💥 ...
 

Nundenn, ich war trotzdem glücklich, denn ich hatte Delfine gesehen. Und als es dann wieder zurück ans Ufer ging, sah ich auf einem bunt bemalten Boot einen Pelikan sitzen. Er ließ sich noch kurz in dieser Position fotografieren und hob dann ab:

 

Nächste Collage oben und rechts unten: Braunpelikan (Pelecanus occidentalis)
Mitte: Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)
Links unten: Schlammtreter (Tringa semipalmata)

(Teilt mir allfällige Korrekturen bitte in euren Kommentaren mit - danke)

 

Fußball-WM und letzter Abend in Sámara:
Nachdem wir uns im Hotel ein wenig frisch gemacht und umgezogen hatten, trafen wir uns wieder mit Silvana in einem der zahlreichen Restaurants von Sámara. Unser Urlaub fand zur Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft statt - und am 1. Dezember war das Spiel Costa Rica 🇨🇷 gegen Deutschland 🇩🇪. Das heißt, in sämtlichen Lokalen waren die Fernsehgeräte angeschaltet und es herrschte aufgeregte Stimmung. Ich habe normalerweise mit Fußball absolut nichts am Hut - aber es war sehr spannend, sich in einem Land zu befinden, das an der WM teilnimmt - die brodelnde Leidenschaft der Costa Ricaner war allerorten zu spüren und zu hören, überhaupt als sich ihr Team kurzfristig 2:1 in Führung befand. Was für ein Jubel, was für eine Freude 💃🏻🕺🏽 - wie so ziemlich alle Lateinamerikaner fühlen sich die Costa Ricaner dem Fußball stark verbunden!

Da wir Österreicher und keine Deutschen sind, konnten wir das Match und ebenso das Publikum neutral beobachten, und auch die Berlinerin Silvana meinte fair: "Möge die bessere Mannschaft gewinnen!" Aber ein bisschen nervös waren wir schon: Es gab das Gerücht, dass der Staatspräsident allen Costa Ricanern am nächsten Tag frei geben wollte, sollte ihre Mannschaft dieses Spiel gewinnen. Was, wenn tatsächlich am nächsten Tag alles still stand (oder sich zumindest wegen allgemeiner Trunkenheit verzögerte 🤪)? Schließlich wollten wir ja am nächsten Morgen nach Monteverde weiterreisen!?! (So richtig glaubten wir aber ohnehin nicht daran, dass auch in der Tourismusbranche alles stillstehen könnte...)

 
Allfällige Sorgen waren unbegründet - letztendlich gewann Deutschland mit 4:2 gegen Costa Rica (schied aber aufgrund des gleichzeitigen 2:1-Erfolgs von Japan gegen Spanien dennoch aus). Vielleicht war dieses Ergebnis sogar das Beste, was uns hatte passieren können - niemand hatte "so richtig" gewonnen - es gab keine lautstarken Freudenfeiern von dieser oder jener Seite und am nächsten Tag ging alles seinen gewohnten Lauf. 

Wie ihr oben seht, gönnte ich mir am letzten Tag zur Happy Hour in einem Strandlokal gleich zwei Piña Coladas. (Ja, die waren wirklich beide für mich 😁 - Edi ist kein Fan solcher Cocktails.) Allein das ist schon ein Grund, nicht allzu lange an solchen Orten zu verweilen - das Zeug schmeckt mir gut, aber ich will weder ständig von solchen Kalorienbomben verlockt noch zur Alkoholikerin werden 😉

Doch schon am folgenden Tag konnte eine kleine zusätzliche Speckschicht (= body fat) nichts schaden - von der tropisch-warmen Pazifikküste ging es nämlich in das frische Nebelwaldparadies Monteverde. Hier gab es auch wieder einiges an Action und Bewegung, und somit waren die Kalorien von Sámara wohl rasch wieder abgearbeitet 😊! Mehr darüber demnächst!


Fotos (wenn nicht anders angegeben): Herr und Frau Rostrose 

¡Adiós & PURA VIDA!

eure   T  r  a  u  d  e

Rostrose auf Facebook


PS:

Oben habe ich euch eine der Meeresschildkröten gezeigt, die wir bei unserer Seafari sahen. Die Grüne Meeresschildkröte, die eigentlich nicht nur grün, sondern auch schwarzbraun bis gelblichgrün gefärbt ist, zählt zu den letzten sieben Meeresschildkrötenarten weltweit. Der WWF bietet euch die Möglichkeit, im April euren Bildschirm mit dieser prächtigen Grünen Meeresschildkröte zu verschönern - klickt dazu HIER:
 
 https://www.wwf.de/fileadmin/_processed_/a/6/csm_Gruene-Meeresschildkroete-c-Shutterstock-Willyam-Bradberry-WWF-SwedenMedium_WW2131984_49838fa6dc.jpg

Das aktuelle Schildkrötenprojekt des WWF beschäftigt sich nicht nur mit der Grünen Meeresschildkröte, sondern auch mit Arten von Flussschildkröten, die in Bolivien einer akkuten Bedrohung ausgesetzt sind. Denn einhergehend mit dem Bau der brasilianischen Staudämme Jirau und Santo Antonio am Madeira-Fluss ist der Wasserpegel des Rio Iténez stark angestiegen. Schildkröteneier verfaulen deshalb im feuchten Sand und Schildkrötenbabys ertrinken, bevor sie bereit sind, ihr Nest zu verlassen 😥🐢.

Mit eurer Spende könnt ihr den Schildkröten in Bolivien helfen: Auf einer virtuellen Sandbank könnt ihr eines oder mehrere Nester auswählen und so den Schildkrötenbabys das Schlüpfen ermöglichen. Mehr darüber HIER!