Nach dem reichlich ernsten Thema aus meinem vorigen Post möchte ich heute wieder etwas Urlaubs-Feeling und sommerliche Leichtigkeit versprühen. ("Blackout Teil 2" wird aller Voraussicht nach nächste Woche erscheinen.) Die Mallorca-Profis unter euch werden vermutlich auf den ersten Blick erkennen, wohin ich heute mitnehmen will. Genau: In die schöne Hauptstadt Palma. Doch diesen Ausflug unternahmen wir erst am 8. Tag. Also immer schön der Reihe nach! 😊
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Auf dem großen Foto in der Mitte seht ihr die Keramikwand des Künstlers Joan Miró (1983) - sie befindet sich nahe der Kathedrale von Palma, die ihr ebenfalls auf einem der Fotos seht (rechts oben). |
... und landeten zunächst im eher modernen und touristischen Teil der Ortschaft. Da wir das erst begriffen, als wir schon ein Zwei-Stunden-Parkticket gelöst hatten, versuchten wir das Beste daraus zu machen und die Umgebung zu erkunden. Beim neuen Hafen wollte ich allerdings nicht bleiben, auch wenn er dort im Prinzip ganz gut aussah - hier war eine Großbaustelle (und Baulärm hatte ich zuletzt wirklich genug von unseren Nachbarn gehabt). Gleich neben dem Staub und Krach "entspannten" Urlauber am Strand. Für mich wäre ein Urlaubsort wie dieser die Hölle auf Erden, aber für manche Menschen scheint das nicht so schlimm zu sein...
Edi und ich beschlossen jedenfalls, entlang der Küste spazieren zu gehen. Und das war keine schlechte Entscheidung, denn hier war es ruhig bis auf ein paar kreischende Möwen (und die dürfen das! 😉), die Landschaft war ausgesprochen malerisch, und auf dem Weg zur Küste sahen wir so manche prachtvolle Villa. Hier "draußen" leben offenbar die Reichen und Schönen.
Unterwegs kamen wir an einem Schild vorbei, das auf eine Sehenswürdigkeit hinwies - und darauf, dass man hier u.a. keine Blumen pflücken, keine Steine mitnehmen und keinen Unrat herumliegen lassen soll. Leider sah man auch hier, in dieser wunderschönen Natur, welch unselige Geschöpfe manche Menschen sind, denn trotz des Schildes stießen wir immer wieder auf Müll, den jemand einfach hier deponiert hat.
Der Weg war teilweise nicht ganz einfach zu gehen (und ich möchte ihm das Attribut Kinderwagen- oder Rollstuhl-geeignet glatt absprechen). |
Die Möwe, die ihr in der folgenden Collage fliegen seht, ist laut Google Lens eine Korallenmöwe (Ichthyaetus audouinii) - ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren, wenn jemand von meinen vogelkundigen Blogfreunden es besser weiß als meine App! Die hübsche pinke Blume ist angeblich eine Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus).
Auf dem großen Foto in der nächsten Collage seht ihr schon einen Felsen, auf dem ein paar Menschen herumklettern. Sie besichtigen die Sehenswürdigkeit namens ...
... Jaciment de Sa Ferradura:
Es handelt sich dabei um die prähistorische Stätte von Sa Ferradura de Porto Cristo, die Überreste der "ältesten Festung Mallorcas". In deutscher Sprache findet man dazu nicht viel, da diese Stätte sich noch in der archäologischen Erforschung befindet. Deshalb habe ich ein paar Infos einer spanischen Seite für euch übersetzt und mit den Informationen der Tafel ergänzt:
Der Ort wurde von Menschen im Zeitraum von 1100 bis 900 v.Chr. genützt, wird also ebenfalls der talayotischen Kultur zugeordnet. (Ihr erinnert euch - im ersten Teil meines Mallorca-Reiseberichtes erzählte ich euch über unseren Besuch einer eine Talayotischen Siedlung namens Son Fornes.) Diese Festung befindet sich an einem sehr unzugänglichen Ort. Es
wird angenommen, dass die Bewohner einen Ort suchten, an dem sie sich
gegen Angriffe aus dem Inneren der Insel verteidigen konnten, da
alle Indizien darauf hindeuten, dass es sich nicht um eine dauerhafte
Siedlung, sondern um eine gelegentliche Zuflucht "aufgrund der großen
Anzahl gefundener Feuerstellen oder des Fehlens eines Wassertanks"
handelte.
Weitere Fotos dieser Ausgrabungsstätte könnt ihr auf dieser Seite sehen. |
Nachdem wir ein bisschen auf dem Felsen herumgeklettert waren, kehrten wir in den modernen Ortskern von Portocolom zurück. Es war noch etwas Zeit und wir hatten Lust auf einen Eiskaffee. Zu diesem Zweck suchten wir uns ein möglichst untouristisch wirkendes Café in einer Seitengasse - was wahrscheinlich ein Fehler war. Denn seht nur, welche "Interpretation eines Eiskaffees" wir bekommen haben (Mitte links): Eine Tasse Kaffee und dazu ein Glas mit einem Eiswürfel 😂!
Okay, das war wohl nichts. Jetzt wollten wir aber endlich den alten Hafen von Felanitx sehen - und diesmal schafften wir es auch!
Das historische Ortszentrum liegt im östlichen Teil der Bucht
auf einer flachen Kuppe, und dort befindet sich auch der historische Hafen Es Riuetó. Andi und Michi hatten uns von den kleinen Fischerhäusern mit ihren bunten Türen und
Fenstern vorgeschwärmt, außerdem von den traditionellen Bootshäusern (barraques) mit
ebenso bunt gestrichenen Gattertüren. An der alten Mole liegen auch die
zahlreichen kleinen traditionellen Boote, die llauts.
Hier gefiel es uns wirklich sehr gut. Und wir wären vermutlich noch länger dort herumgestreunt, wären nicht immer mehr Wolken über dem Ort erschienen. Die Prognosen hatten ja für diesen Tag bzw. für die nächsten Stunden Regen angekündigt - unsere wetterfühligen Köpfe bestätigten das - und müde waren wir auch schon vom vielen Herumlaufen, also verzichteten wir darauf, noch durch die Gassen zu wandern, die von der Mole aus am anderen Ufer lagen. Schade, denn bei Andi habe ich von diesem Bereich dann wunderschöne Fotos gesehen.
Wie man unten mittig sieht, ist man hier auch schon auf Elektroautos eingestellt. An der Mole gibt es zwei E-Tankstellen. |
Abends in unserem Ferienhaus bereiteten wir dann endlich die Paella zu, die wir ursprünglich zu Edis Geburtstag in einem Restaurant essen wollten und nicht bekommen haben. Unsere Eigenkreation war aber vielleicht ohnehin besser und reichhaltiger 😉. Köstlichen Sangria gab's auch wieder dazu - und anschließend die üblichen Kartenspiele 😄.
Der angekündigte Starkregen kam dann in der Nacht. Es regnete so heftig, dass der Küchenboden unter Wasser stand, weil die Fenster und Türen unserer Unterkunft nicht dicht waren. Leider bemerkte das nur die arme Andi, die nie besonders gut schlafen konnte. Edi und ich und auch Andis Mann schliefen tief und fest, sie wollte uns nicht wecken - und so bekamen wir erst etwas davon mit, als uns Andi beim Frühstück von der Küchenüberschwemmung erzählte (die sie bis dahin ganz allein beseitigt hatte).
- Las Palmas ist die Hauptstadt der Kanaren-Insel Gran Canaria. Die Kanaren befinden sich westlich der afrikanischen Küste mitten im Atlantik.
- La Palma (vollständiger Name: La Isla de San Miguel de La Palma) ist eine kleine Kanaren-Insel, längst nicht so bekannt wie ihre Namensverwandten. Laut der Tourismus-Beauftragten auf La Palma kommen hier immer wieder Urlauber an, die eigentlich nach Gran Canaria oder Mallorca reisen wollten. Im Jahr 2021 ging die Insel durch die Medien, weil es dort einen folgenreichen Vulkanausbruch gegeben hat.
- Palma (vormals Palma de Mallorca genannt) ist die Hauptstadt von Mallorca. "Malle" ist keine Kanaren-Insel, sondern eine Balearen-Insel. Die Balearen sind eine Inselgruppe im westlichen Mittelmeer. Nach Vulkanen sucht man hier vergebens - dennoch kamen bei meiner Internetsuche vor der Reise mit der Suchanfrage "Palma de Mallorca") auch Ergebnisse, die auf den Vulkanausbruch in La Palma hinwiesen...
Dass wir in Sachen Kameras gut ausgerüstet waren, seht ihr auf den Fotos, die kurz nach unserer Ankunft in Palma*) im Gartgarten eines Cafés entstanden. Nur Michi zählt Fotografieren nicht zu seinen Hobbies. Aber er ist geduldig genug, um unsere Knipserei zu ertragen.
*) Apropos - es war nicht so einfach, in Palma "anzukommen", denn natürlich waren wir nicht die Einzigen gewesen, die die Idee dieses Stadtbesuchs gehabt hatten. Und so waren die Parklplätze in Zentrumsnähe besetzt. Die Kolonnen, die zu den nächsten Parkhäusern zu kommen versuchten, krochen nur langsam dahin. Letztendlich entschieden wir uns, bei einer Abzweigung, die in zwei verschiedenen Richtungen eine Parkmöglichkeit anzeigten, für die kürzere Kolonne - und lagen damit nicht schlecht.
In der Collage unten ist gut zu erkennen, dass es auch in Palma stark geregnet hat: Bei der Rutsche handelt es sich EIGENTLICH NICHT um eine Wasserrutsche 😜:
Mächtige alte Bäume gibt es in Palma an vielen Orten zu sehen, z.B. oben. Aber der allerbeeindruckendste, der uns bei unserem Streifzug durch die Stadt begegnete, war das Exemplar in der folgenden Collage, dessen Äste einen Garten fast in seiner Gesamtheit überspannten - und ein großes Stück des Gehsteiges gleich mit. Leider hatten Andi und ich keine Ahnung, um welche Baum-Gattung es sich handeln könnte (und unsere Männer sind sowieso keine "Pflanzen- und Tier-Identifizierer" 😉). Google Lens brachte den Vorschlag Grevillea Baileyana - es gab auch noch die Lösungsmöglichkeit Quercus phillyraeoides - vielleicht weiß es jemand von euch?
Auch Jacarandabäume sahen wir unterwegs immer wieder. Wenn man bedenkt, dass ihre auffällige Blütenpracht nur etwa zwei Wochen anhält, haben wir großes Glück gehabt, sie in ihrer Blüte zu erleben.
Sightseeing war an diesem Tag nicht unser oberstes Ziel - wir wollten einfach nur durch die Straßen wandern und das, was uns gefiel oder inspirierte, auf uns wirken lassen und fotografieren. Ich werde euch heute daher nur wenige Informationen darüber geben, welche Gebäude ihr seht.
In manchen Punkten erinnerte uns Palma an Barcelona (was kein Wunder ist, denn einige Künstler und Architekten wirkten in beiden Städten). Hier ein Link zum Thema Jugendstilarchitektur in Palma. Besonders hübsch fanden wir hier wie dort die Balkone, die mal mit Glas verkleidet sind, mal einfach nur mit Metallgeländern.
In Palma de Mallorca gibt es übrigens auch eine Rambla - also eine Flaniermeile mit schönen alten Bäumen - genau wie in Barcelona (unten, kleines Foto, Mitte links).
Schon in meinem Barcelona-Beitrag Bunte Läden und dunkle Pfade zeigte ich euch einige phantasievoll bemalte Rollläden. |
Für Novas Tore-Linkup habe ich ein paar Exemplare gesammelt - und für Eileens Satturday Critters eine hübsche Tigerkatze "hinter Gittern" ...
Fotos: Andi, Edi und Traude
eure T r a u d e
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Thursday Art Date von Rain, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta, All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid