Servus ihr Lieben!
Ich möchte mich heute zuallererst ganz herzlich bedanken für all eure lieben, Anteil nehmenden Kommentare zu meinem vorigen Post Farewell Hildekind 💖. Mit meinem Projekt "Hildekind-Fotobuch" bin ich noch nicht sehr weit vorangekommen - erst vorgestern wurde ich mit dem Sichten der Fotos meiner Eltern fertig und habe eine erste Auswahl getroffen. Das sind aber noch zu viele Bilder und auch sonst muss noch einiges getan werden (scannen, bearbeiten...), ehe ich überhaupt mit der Buchgestaltung loslegen kann. Heute möchte ich damit nicht weitermachen, sondern euch ein paar Bilder von unserem Weihnachtsfest und den Tagen davor und danach zeigen.
Rostrosen-Weihnachten 2020:
Coronabedingt feierten wir diesmal in einem etwas kleineren Kreis als während der vergangenen Jahre - mein Tochterkind Jana, ihr Freund Michi, ihr Vater (also mein Ex-Partner Wolfgang), mein Mann Edi und ich; Wolfgangs Eltern blieben sicherheitshalber zu Hause.
Hier ein paar Impressionen von Weihnachten bei uns: Die Dekoration war ziemlich schlicht und in freundlich-sonnigen Tönen gehalten. Die Masken in den
Lieblingsfarben von Jana und Michi waren ein Teil unseres Geschenkes an die beiden - die liebe Claudia vom Blog NuNu's Garn- und Stofflabor
hat sie in
meinem "Auftrag" genäht. (Ein paar Collagen weiter unten seht ihr noch andere Werke von Claudia.) Den schokoladigen Kuchen hat diesmal nicht meine Tochter, sondern Michi gebacken, er kann das nämlich auch.
Meine am 12.12.2020 verstorbene Mutter war "symbolisch" anwesend - ich
habe eine kleine "Hilde-Gedenkstätte" mit mehreren kleinen
Erinnerungsstücken aufgebaut.
[Dieser Beitrag kann Werbung enthalten durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,Firmen-, Lokal- und Produktnennungen, die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.] Die Underberg-Dose ist ein Teil von diesem "Hilde-Altar": Underberg war der Lieblings-Verdauungsschnaps meiner Mutter. Sie trank ihn
auch, wenn ihr während der Autofahrt übel wurde (als Beifahrerin,
versteht sich 😉). Durch den Underberg-Geruch wurde dann allerdings oft
meinem (fahrenden) Vater schlecht.
Kein anderer in unserer Familie mochte ihn, aber Hildekind war
begeistert von diesem Magenbitter. Mein jüngster Neffe rannte mal über
einen Campingplatz und verkündete lauthals "Meine Oma trinkt drei Flaschen
Schnaps am Tag!" 😜 (Damit waren natürlich die kleinen Underberg-Fläschchen gemeint, und es
war auch längst nicht jeden Tag der Fall, dass sie drei Flaschen davon trank, aber wir alle fanden es
lustig - sogar Hildekind 😆)
Den Engel unten rechts hat mein Vater Ende der 1950er von einer
Gewerkschaftsreise aus London für Hilde mitgebracht, er war auch ein
Teil des "Hilde-Altars". (Es handelt sich dabei um den Engel, der am Piccadilly Circus den Shaftesbury-Gedenkbrunnen krönt. Dieser ist auch als Erosbrunnen bekannt - allerdings sollte die geflügelte Figur auf der Spitze gar nicht Eros darstellen, sondern den Engel der christlichen Nächstenliebe. Egal, für meinen Vater war es der Engel der Liebe, und den schenkte er meiner Mutter.)
Auf dem Zettel beim "Hilde-Altar" steht ein französisches (provencalisches) Weihnachtsgedicht. Das
Gedicht haben wir auch schon 2006 und 2007, als zuerst Edis Mutter
starb und dann mein Vater, auf unsere Menükarten geschrieben, ein Symbol
dafür, dass sie weiterhin mit dabei sind:
Calem, calem e o'l an que veux
Se noun sion pas mai,
Que noun figuen pas mens.
So gebe, dass im nächsten Jahr,
so wir nicht mehr sind,
von uns doch keiner fehle.
Und natürlich haben wir für Hilde "ihr" Glory Halleluja gespielt. Jana und ich haben dabei geweint, aber ansonsten waren wir alle in einer fröhlichen Stimmung. Meine Mutter hätte auch nicht gewollt, dass wir ihretwegen Trübsal blasen.
Hier noch ein Blick auf mein Weihnachts-Outfit - vielleicht fällt euch auf, dass ich an diesem Tag das Seidengilet trug, das es auch in meinem Farewell-Beitrag zu sehen gibt. Ich trug es bei der Weihnachtsfeier 1985, als ich neben meiner Mutter saß, und ich trug es auch jetzt - das war Absicht. (Auch der selbst-gefärbte gelbe Rock war Absicht - mehr darüber könnt ihr weiter unten lesen.)
Claudias Werke:
Unten bekommt ihr - wie versprochen - einen weiteren Blick auf die Mundschutz-Masken von Claudia. Außerdem hat sie für Janas und Michis neue Wohnung ein Set aus zwei "Wende"-Topflappen genäht, für mich gab's auch noch zwei neue kunterbunte "Gesichtsdirndln" oder "Schnutenpullis" (ich bin immer wieder begeistert von Claudias perfekter Arbeit - und den kreativen Namen, die sie den Masken gibt 😀) - und den Lebensfreude-Tee sowie die süße Miezenkarte (schwarz und rot, wie unsere beiden Katzen) bekam ich noch dazu. Danke auch hier nochmal, du Liebe! 😘
Family:
Kurz vor Weihnachten trafen wir uns
mit meinem Bruder und seiner Frau - einerseits, um "unseren Anteil" der Partezetteln (= österreichisches Wort für Todesanzeigen) von dort abzuholen, andererseits, um miteinander zu plaudern, Glühwein zu trinken und
drei Hunde zu kraulen. Der Berner Sennenhund und der Jack Russel Terrier sind "nur" (häufige) Gasthunde, die
schwarze Labradordame Kira ist der Familienhund, aber irgendwie bilden sie allesamt ein nettes Rudel, das sich gut verträgt.
Und auch mit Edis Schwester trafen wir uns zu einem gemütlichen weihnachtlichen Zusammensein; wir wurden kulinarisch verwöhnt und lieferten uns ein heißes Kartenspiel-Gefecht. Ihr bekommt auch noch einen genaueren Blick auf mein Outfit bei diesem Treffen. Falls ihr euch fragt, ob ich einen neuen geblümten Rock habe - nein, das ist ein altes geblümtes Sommerkleid (hier Bilder des Kleides von 2014), über das ich mein gelbes Langarmshirt gezogen habe.
Warum ich mich für ein gelbes Shirt entschied? Das hat mit Marens Linkup COLOUR ENERGY: GELB zu tun. Da könnt auch ihr noch alles, was zum Thema passt, verlinken - nicht nur Outfits. Und ihr könnt viel Interessantes darüber erfahren, was GELB bewirkt oder was es besagt, wenn ihr gelb liebt oder ablehnt.
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Vor dem Kartenspiel trug ich auch noch eins meiner Lochstrick-Jäckchen über Kleid und Shirt - aber wie gesagt, es war ein "heißes Gefecht", da musste ich das Jäckchen schließlich ablegen 😉. |
Eine Kerze für Hildekind:
In meinem vorigen Blogbeitrag erzählte ich euch, dass wir Freunde und Verwandten gebeten haben, eine Kerze für meine Mutter anzuzünden und in Gedanken von ihr Abschied zu nehmen. Dieses kleine Ritual, das einen Ersatz
für eine gemeinsame Verabschiedung darstellte, fand am Sonntag, dem 27. Dezember, um 19 Uhr statt. Dazu baute ich den "Hilde-Altar" samt Underberg-Dose auf unserem Esstisch auf. Der kleine Messingbilderrahmen, in den ich ihr Foto eingepasst habe, hing übrigens früher mit fünf weiteren Messingovalen im Wohnzimmer meiner Eltern - darin hatten sie ihre Miniatur-"Ahnengalerie" untergebracht. Und auch der runde Schlüssel-Anhänger, in den ich das Bildchen hineingestellt habe, hat etwas mit Hilde zu tun - sie hat ihn mir vor einigen Jahren geschenkt. Er trägt die Aufschrift:
"Folge deinem Herzen und deine Träume werden wahr!"
Wir spielten auch wieder das Glory Halleluja - und stießen mit einem selbstgemachten Holunderbeeren-Likör auf Hildekind an. (Meine Eltern stellten ebenfalls gerne selbst Hollerlikör her - ich bin mir sicher, unserer hätte ihnen auch geschmeckt.) Diese unprätentiöse, durchaus mit Humor gewürzte und "etwas andere" Verabschiedung hätte Hildekind bestimmt gefallen. Und es tat gut, dass mir viele Freunde und Verwandte per WhatsApp oder Mail mitteilten, dass sie eine Kerze für meine Mutter angezündet hatten. Herzlichen Dank an alle!
Schönwetter-Ausflug nach Baden:
Sonnenschein und blauer Himmel lockten uns rund um Weihnachten mehrmals nach draußen - unter anderem auch am 26. Dezember in unsere schöne Bezirkshauptstadt Baden. Dort unternahmen wir einen Spaziergang durch den weitläufigen Badener Kurpark auf den dazugehörigen Gamingerberg.
2020 war ein Beethovenjahr, denn der Geburtstag des in Bonn geborenen und in Wien verstorbenen Komponisten jährte sich zum 250. Mal. Dieser Geburtstag stand leider im Schatten von Covid-19, aber Edi und ich hatten es zumindest im Februar geschafft, einige Beethoven-Ausstellungen zu besuchen (Hier geht's zu meinem Post Auf den Spuren des "Ludwig van" in Baden und Wien) - und so wollten wir das Jahr zumindest mit einem Besuch des Beethoven-Tempels beenden. Klarerweise wählten wir dazu den Beethovenweg. Die Gräser vor dem Tempel leuchteten im Gegenlicht weißgolden:
Wenn man sich vom Tempel in Richtung Gamingerberg bzw. Rudolfshof bewegt, kommt man an einigen beachtlichen Villen vorbei, außerdem an so mancher Gedenkstätte und einem hübschen Pavillon. Einer der Gedenksteine (unten links) erinnert an Alfred Ehrmann von Falkenau (1865 – 1938), einem jüdischen Schriftsteller und Musikliteraten, der sich nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich am 01.10.1938 im Badener Kurpark das Leben nahm.
An zwei Vertreter der Familie der Mautner-Markhofs erinnert der hier gezeigte Pavillon im Park. Auch diese Familie - eine Dynastie von Unternehmern, die auch durch ihre karitative Tätigkeit und als Förderer der Künste und Wissenschaften hervortraten - war ursprünglich mosaischen Glaubens. Da Juden vor der Dezemberverfassung 1867 jedoch noch nicht das volle Bürgerrecht besaßen, konvertierten die Lebensmittelproduzenten - wie viele andere jüdische Familien, die zur wirtschaftlichen Elite des Landes gehörten - zum katholischen Glauben. Das hat ihren Nachkommen etwas mehr als ein halbes Jahrhundert danach wohl das Leben gerettet oder die Auswanderung erspart.
Am Ökologie-Lehrpfad kann man auch einiges über z.B. heimische Singvögel oder essbare Pflanzen und Pilze erfahren. Und im Rudolfshof kann man - wenn nicht gerade wegen Corona alles geschlossen hat - sehr gut essen. Das Waldgasthaus wurde im Jahr 1881 von der Stadtgemeinde Baden errichtet. Es sollte zunächst den Namen „Berghof“ bekommen, doch dann kam die Hochzeit des Kronprinzen Rudolf mit Erzherzogin Stephanie dazwischen. (Ja, genau jenes unglücklichen Kronprinzen, über den ich euch HIER ausführlich erzählt habe.) Und so wurde aus dem Berghof der Rudolfshof. Hier suchten Ende des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Badener Schutz, und der damalige Badener Bürgermeister bildete hier mit Gleichgesinnten eine Art provisorische Stadtregierung, um der Sowjetischen Besatzungsmacht mit einem Mindestmass an Autorität gegenüberbetreten zu können.
Im Badener Kurpark gibt es nicht nur den Beethoven-Tempel, sondern auch einen Mozart-Tempel sowie z.B. ein Lanner-Strauß-Denkmal. Doch es wird hier nicht nur berühmten Musikern gedacht, sondern auch einem Gärtner - nämlich jenem Mann, dem es gelang, aus einer Kalksteinwüste den Ursprung dieses schönen Parks entstehen zu lassen: Durch den Stadtgärtner Josef Schaffhausen wurden (nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen anderer Gärtner) in den Jahren 1874-1896 umfangreiche Aufforstungen durchgeführt. Sein Nachfolger Josef Krupka gestaltete bis 1932 daraus den heutigen eleganten Park.
Nach unserem Spaziergang fotografierte ich für Nova noch diesen Glockenturm - er gehört zur Evangelischen Kirche von Baden.
Sonnige Walkingrunden:
Es gab noch weitere sonnige Dezembertage - aber natürlich nicht nur. Am
27. Dezember zeigte sich jedenfalls ein strahlend blauer Himmel, da hatte ich praktisch keine andere Wahl, als
meine Walkingstöcke zu schnappen und raus in die Natur zu gehen. Die
Himmelsbilder habe ich für
Heidis Galeria Himmelsblick mitgebracht.
Und auch am letzten Tag des Jahres zeigte sich der Himmel tagsüber freundlich. An den großen Pfützen könnt ihr allerdings erkennen, dass es zwischendurch recht heftig geregnet hat.
Tierisches:
Das Foto links von Edi mit unserer blinden Katze Nina (und dem Sektglas im Vordergrund) stammt bereits vom 1. Jänner 2021 - oder genauer gesagt von der Silvesternacht, denn es entstand um 0:15 Uhr. Normalerweise herrscht da draußen noch das Raketen-Chaos und unsere Katzen verstecken sich im Keller. Diesmal hielt sich der Lärm aber zum Glück in Grenzen. Um Mitternacht gingen wir nach draußen - wie auch einige unserer Nachbarn - und sahen einem kurzen und bündigen Feuerwerk zu. Es war kalt und neblig, deshalb hielt es uns nur ein paar Minuten lang im Freien, dann gingen wir wieder zu unseren Miezen zurück. Die waren zwar noch etwas aufgeregt, aber bei weitem weniger nervös als in den vergangenen Jahren. So gesehen haben Covid und der Lockdown dann doch auch mal etwas Gutes gehabt.
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Nina und Maxwell freuen sich natürlich auch, dass mit Yulias Karten ihren tierischen Kollegen geholfen werden konnte |
Die hübschen Weihnachtskarten, die ich in die obere Collage eingebaut habe, wurden von Yulia (der Tochter meiner lieben ehemaligen Arbeitskollegin Daniela) und deren Freundin Lisa gestaltet. Der Reinerlös für die Karten in Höhe von 218,47 € ging an zwei Tierheime. Yulia hat sich als Grafikerin selbständig gemacht, und weil ich sie wirklich talentiert finde, bekommt ihr hier den Link zu ihrer Facebookseite und hier zu Instagramm.
Zum heutigen Schluss gibt es noch ein weiteres gelbes Outfit für Marens Linkup - und damit verabschiede ich mich für heute auch schon wieder ganz herzlich von euch!
Ich
hoffe, ihr alle seid gut im Neuen Jahr angekommen. Möge es ein Jahr
sein, in dem sich viele Dinge zum Besseren wenden! Verbringt noch einen
netten, angenehmen Dreikönigstag-Abend!
🍀 Prosit Neujahr 2021 🍀
und herzliche Rostrosengrüße,
eure Traude