Servus ihr Lieben,
... lasst euch nicht durch das Stopschild irritieren - ihr seid hier nur dann falsch, wenn ihr mit Natur absolut nichts am Hut habt. Denn am 10. und 11. Mai trieb es uns in eine Gegend reinster und schönster Natur. Ihr werdet Wasser sehen, das so klar ist, wie es nur sein kann und Wälder, die sich von einem Fichtenwald wieder in Richtung "Naturwald" entwickeln dürfen.
Doch auch diejenigen, die lieber schöne alte Häuser oder Kirchen besichtigen, werden auf ihre Rechnung kommen, denn im Anschluss an unseren Wildalpen-Aufenthalt ging es in Österreichs bekanntesten Wallfahrtsort. (Leider kann ich euch von diesen beiden Tagen nur Handyfotos bieten - weder Edi noch ich hatten Lust gehabt, unsere Kameras mitzuschleppen, doch ich denke, wir sind auch so ganz gut klargekommen und haben euch eine relativ große Fotobeute mitgebracht 😊📷.)
[Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.] Ausflug zum Ursprung des Wiener Wassers:
Genau
genommen hätte dieser "Bildungsausflug" bereits im Jahr 2020
stattfinden sollen. Aus den bekannten Gründen war er zweimal verschoben
worden. Doch nun war es endlich so weit:
Wir fuhren per Bus dorthin, wo
das berühmte Wiener Wasser herkommt (oder zumindest ein großer Teil des Wiener Wassers). Angeblich gibt es keine Hauptstadt auf dieser Welt, in der Trinkwasser von vergleichbarer Qualität aus der Leitung kommt. *)
*) Leider bekommen wir im Bezirk Baden nicht dasselbe köstliche Wasser wie
die Wiener, sondern nur einen "Verschnitt" aus "Wiener Wasser" und
Grundwasser. Doch mein Mann und ich haben Jahrzehntelang in Wien gelebt
und gearbeitet und sind dadurch natürlich in den Genuss des puren Wiener Wassers gekommen. Und dessen Geschichte interessierte uns.
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So freundlich präsentierte sich uns der Himmel während der Busfahrt.
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Dazu müsst ihr wissen, dass Wien seit der Regierungszeit von Kaiser Franz Josef I. durch zwei Hochquellenleitungen mit Wasser versorgt wird. (Ja, der "Franzl" mal wieder 😉.)
... führt Trinkwasser aus Quellen im Rax- und Schneeberggebiet in die Österreichische Hauptstadt. Der Bau dieser Leitung wurde notwendig, da die bisherige Wasserversorgung für die ständig wachsende Stadt nicht ausreichte. Die Qualität des Wiener Wassers ließ außerdem wegen mangelhafter Kanalisation zu wünschen übrig - deshalb kam es unter der Wiener Bevölkerung immer wieder zu Krankheiten wie Cholera und Typhus.
Nach nur vierjähriger Bauzeit wurde die ursprünglich "Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung" genannte Leitung im Jahr 1873 eröffnet.
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Lageplan der Wiener Hochquellenleitungen - Quelle: KLICK
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Doch die Hauptstadt wuchs weiter - und bald stellte sich heraus, dass auch das Wasser aus dieser
Leitung noch nicht genug war. Also wurde fieberhaft nach weiteren
Möglichkeiten gesucht, die Wiener mit gutem Wasser zu versorgen. Im äußersten Osten der Steiermark wurde man schließlich fündig.
...erfolgte am 11. August 1900, eine Woche vor dem 70. Geburtstag des Kaisers, auf der Poschenhöhe in Wildalpen. Die Errichtung dieser neuen Hochquellenleitung dauerte bis zum Jahr 1910; seither bringt sie Trinkwasser aus
dem steirischen Hochschwabgebiet ins westliche Wien.
Und eben diesem traumhaft schönen Gebiet, in dem sich die II. Wiener Hochquellenleitung befindet, statteten wir Rostrosen am 10. und 11. Mai 2022 einen Besuch ab -
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Fotos aus den Ortschaften Wildalpen und Hinterwildalpen
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Wildalpen ist der Name eines Dorfes sowie einer Gemeinde im Bezirk Liezen in der
Steiermark. Der Ort Wildalpen selbst liegt am
Nordfuß des Hochschwabmassivs im Salzatal, direkt am Fluß Salza. Die Salza ist heute einer der naturbelassensten Wildflüsse der Ostalpen und außerdem ein Paradies für Fliegenfischer und für Abenteuerlustige, die gern Kajak- oder Raftingtouren unternehmen. Ganz allgemein bietet das Naturschutzgebiet Salzatal jede Menge Möglichkeiten zu Unternehmungen in purer Natur.
Die Gemeinde Wildalpen besteht noch aus einigen weiteren kleinen Ortschaften, die so liebenswerte Namen tragen wie z.B. Holzäpfeltal, Drei Keuschen, Schneckengraben, Fachwerk oder Hinterwildalpen. Die
Ausdehnung der Gemeinde erreicht eine Fläche von 203,12 km², was
ungefähr der halben Stadt Wien entspricht. Insgesamt leben jedoch nur 438 Einwohner in der Gemeinde; die Bevölkerungsdichte ist mit nur 2,3 Einwohner pro km² eine der
niedrigsten in ganz Österreich.
Unser Programm am ersten Tag:
Wir kamen um 12 Uhr in Hinterwildalpen an und nahmen dort unser Mittagessen im
Gasthaus zum Krug ein. (Ich hatte einen meiner drei wöchentlichen Veggie-Tage und nahm daher den Erdäpfelstrudel auf Rahm-Blattspinat - er schmeckte mir ausgezeichnet.) Anschließend ging es weiter in den Hauptort Wildalpen - dort bezogen wir unser Quartier im
Hotel Bergkristall. Edi und ich bekamen ein großes Apartment ganz für uns allein.
Um 15 Uhr stand eine Führung im Wasserleitungsmuseum auf dem Programm. Hier zeige ich euch, was wir auf dem kurzen Spaziergang dorthin sahen:
Das Wasserleitungsmuseum ist in einer historischen Hammerschmiede untergebracht - dem Tulleck’schen Hammerwerk. Die einzelnen Gebäude des Hammerwerkes wurden im 16. und 17. Jahrhundert errichtet und sind allein schon sehenswert. Doch auch die Führung durch das Wasserleitungsmuseum HochQuellenWasser Wildalpen *) durch den örtlichen Oberförster, Herrn Arrer (siehe großes Foto in der folgenden Collage), war sehr interessant und lehrreich gestaltet.
*) Klick zu einem kurzen Video über das Museum und einem Überblick über die einzelnen Räume
Wir erfuhren u.a. jene Dinge, die ich euch oben über das Wiener Wasser erzählt habe. Wir erfuhren auch, dass der Wasserbautechniker Dipl.Ing. Dr.techn. Karl Kinzer (1857-1916) der geniale Kopf beim Bau der Zweiten Hochquellenwasserleitung war. Ihr seht unten mittig ein Portrait von ihm. Er hatte bereits an der Ersten Hochquellenleitung mitgearbeitet bzw. einige Erweiterungsprojekte konzipiert; an Planausarbeitung und Bau der Zweiten Hochquellenwasserleitung war er maßgeblich beteiligt und
zuletzt oblag ihm die Gesamtbauleitung. Kinzers hoher Ingenieurskunst ist es unter anderem zu verdanken, dass der Transport des Wassers nach Wien ganz ohne Pumpe und nur mit Hilfe der Gravitation vonstatten geht.
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Naturwissenschaften war. |
Das Museum zeigt auch Fotos der Arbeiter, die (größtenteils noch von Hand!) Tunnel in die Felsen trieben, akribische Planzeichnungen von Karl Kinzer, Modelle, die demonstrieren, wie der Quellschutzwald funktioniert etc. - leider kann ich hier nicht alles wiedergeben, obwohl es hochinteressant war. Auf manches Thema werde ich allerdings eingehen, sobald ich euch den zweiten Tag in Wildalpen schildere.
Was ich euch aber noch erzählen möchte: Wisst ihr, wie man früher den Verschmutzungsgrad des Wassers überprüft hat? Man füllte eine Glaskaraffe mit diesem Wasser und stellte sie auf eine Zeitung (siehe obere Collage links). Wenn man die Zeitung durch das gefüllte "Trübungsmessglas" hindurch lesen konnte, galt das Wasser als klar und rein 😊. Mittlerweile sind die Methoden wissenschaftlicher, aber möglicherweise nicht mehr so unterhaltsam.
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Leider gibt es auch ausgestopfte Tiere im Museum zu sehen, die zeigen sollen, welchen Reichtum an Wild es in dem Gebiet gibt.
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Am zweiten Tag ...
... entführte uns der sympathische Herr Oberförster Arrer nach dem Frühstück auf einen Waldlehrpfad. Und auch dort haben wir sehr viel Wissenswertes von ihm erfahren.
Mehr als die Hälfte des
Gemeindegebietes von Wildalpen steht als Quellschutzgebiet unter Naturschutz. Die Wälder hier sind enorm wichtig, denn die Wurzeln der Bäume fungieren als natürliche Filteranlagen. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Erdboden nicht weggespült wird und somit weiterhin Wasser speichern kann. Zur Beforstung dieses Gebietes gibt es eigene
Magistratsabteilungen der Stadt Wien. (Auch der steirische Förster ist demnach ein Mitarbeiter der Stadt Wien.)
Wenn ihr euch die Fotos von den Wäldern anseht, was fällt euch da
besonders auf? Uns stach vor allem das viele helle Grün ins Auge - all
die frischen, frühlingsjungen Blätter der Laubbäume hier, hauptsächlich
Buchen, aber nicht nur.
Das liegt daran, dass beim Quellschutzwald wieder verstärkt auf Mischwälder und Renaturierung gesetzt wird. Die meisten Wälder in Österreich (und vermutlich auch im Großteil unserer Nachbarländer) sind ja keine Urwälder mehr, sondern Nutzwälder, und sie wurden im Lauf der letzten Jahrhunderte aus verschiedenen Gründen hauptsächlich mit Fichten aufgeforstet. Denn Fichten bieten gutes Bau- und Möbelholz, sie wachsen relativ schnell und schön gerade, was praktisch für die Holzfäller bzw. für die Verarbeitung ist, und da die jungen Triebe den Rehen nicht so gut schmecken wie z.B. die Triebe von Tannen, werden sie nicht so leicht abgefressen.
Lange Zeit schien die Entscheidung für Monokultur-Fichtenwälder viele wirtschaftliche Vorteile zu bringen, doch nun, in Zeiten des Klimawandels, rächt sich das. Denn Fichten sind Flachwurzler und fallen daher Stürmen leichter zum Opfer als z.B. Tannen (die Tief- und Flachwurzler zugleich sind) oder Buchen (Tiefwurzler). Außerdem sind Fichten durch die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre zu leichten Opfern des Borkenkäfers geworden - genauer gesagt des Großen Achtzähnigen Fichtenborkenkäfers (Ips typographus - auch "Buchdrucker" genannt, weil die Larvengänge des Käfers Ähnlichkeit mit Schriftzeichen haben) und des Sechszähnigen Fichtenborkenkäfers (Pityogenes chalcographus - auch "Kupferstecher" genannt). Ganze Wälder sind durch diese Forstschädlinge bereits abgestorben.
(Übrigens: Es heißt ja häufig: "Kein Tier ist so blöd wie der Mensch und
zerstört seinen eigenen Lebensraum." Der Borkenkäfer ist ein
Beispiel dafür, dass diese Aussage nicht ganz den Tatsachen entspricht:
Die Buchdrucker oder Kupferstecher befallen einen Baum nach dem anderen oder mehrere
zugleich, bis keine brauchbare Fichte mehr vorhanden ist - sie verhalten
sich also ähnlich idiotisch wie Menschen. Glücklicherweise gibt es jedoch auch Menschen, die mit der Natur sorgsamer umgehen. Bei unserem Ausflug nach Wildalpen haben wir einige von ihnen kennengelernt.)
In den Wildalpen-Wäldern hält sich der Befall noch in Grenzen - was den Bemühungen der hiesigen Forstarbeiter zu danken ist. Denn umgestürzte oder abgestorbene Bäume werden zwar - im Sinne der Renaturierung - als Totholz im Wald belassen, allerdings müssen umgestürzte Fichten zunächst abgeschält werden, um den Borkenkäfern keine Brutflächen zu bieten. Und sonst wird bereits seit einiger Zeit darauf gesetzt, dass sich die Laubbäume sowie die Tannen, die man hier gepflanzt hat, selbst vermehren können.
Das ist nicht ganz einfach, denn dieses Gebiet ist nicht nur reich an Quellen, sondern auch an Wild - es war und ist daher ein begehrtes Jagdgebiet und es wurde in der Vergangenheit durchaus forciert, dass z.B. manch ein "Generaldirektor" hier gegen Bezahlung von Gebühren einen Bock schießen durfte. Große Wildbestände waren demnach von Vorteil. Für das Wachstum von wohlschmeckenden Tannen oder Laubbäumen ist es allerdings von Nachteil. Mittlerweile verzichtet man auf diese Einkünfte lieber und achtet darauf, dass das Wild nicht überhand nimmt.
Teilweise gelingt das sogar allmählich durch natürliche Auslese, denn auf Wildbeobachtungskameras wurde bereits der eine oder andere Luchs in dem Gebiet gesichtet. Und in den Wildalpen-Wäldern sind diese Besucher durchaus erwünscht. Denn Tiere wie Luchse, Bären, Wölfe sorgen in der Natur dafür, dass in Wäldern ein natürlicher Ausgleich herrscht.
So lange es noch zu wenige dieser ausgleichenden Fleischfresser gibt,
muss nach wie vor der Mensch eingreifen. Jäger, die Wild schießen,
bekamen von mir früher nicht sehr viele Sympathiepunkte. Doch nun habe
ich gelernt, dass man der Population nichts Gutes tut, wenn man schwache
Tiere durchfüttert und dass eine gewisse Auslese sowohl für den Wald
als auch für die Herden wichtig ist.
Ganz allgemein kann man sagen, wenn Raubtiere wiederangesiedelt werden bzw. von selbst in manche Gebiete zurückkehren, werden die Herden von Hirschen, Rehen und anderem Wild kleiner, stärker und gesünder. Und die Wälder können sich ebenfalls auf gesündere Weise entwickeln.
Raubtiere sind also keineswegs unsere Feinde. (Ihr könnt hier einen gut zum Thema passenden Artikel über die Wölfe im Yellowstone Nationalpark lesen, die sich dort als stabilisierende Kraft erwiesen haben. Die Verfolgung von Fleischfressern im Namen eines Mensch-Wildtier-Konflikts erfolgt stets ohne Rücksicht auf die Gesundheit des gesamten Ökosystems.)
In der oberen Collage seht ihr, dass sich selbst im felsigen Gelände sowohl Fichten als auch Tannen und die Laubbäume halten können! In Wiesen und im Unterholz entdeckten wir (siehe Fotos rechts) kleine Tiere wie Eidechsen und Weinbergschnecken sowie herrlich blau blühenden Frühlings-Enzian (Gentiana verna). Und der Oberförster zeigte uns erfreut eine Tanne, die am Wegesrand wächst und es bereits zu einer beachtlichen Höhe gebracht hat. Dadurch, dass mittlerweile mehr Tannen im einstigen Fichtenwald wachsen, sind auch ihre Chancen, nicht vom Wild angeknabbert zu werden, gewachsen. (Zum Thema "Neuer Wald: Fichte raus, Tanne rein" habe ich euch auch noch diesen interessanten Artikel anzubieten.)
Unten könnt ihr einen Blick auf einen wunderschön klaren, türkis schillernden See werfen. Das Wasser darin wird regelmäßig kontrolliert und hat Trinkwasserqualität. Auch wenn man vielleicht Lust verspürt, in den See hineinzusteigen, wäre das höchstens für Kältefanatiker ein schönes Erlebnis, denn er ist nur wenige Grade kalt.
Nach dem Mittagessen im Hotel besuchten wir die bekannteste und ergiebigste Quelle der II. Wiener Hochquellenleitung: die Kläfferquelle (auch: Kläfferbrünnequelle): Die rund 13 km von Wildalpen
entfernte Kläfferquelle im Salzatal ist eine der größten Karstquellen Mitteleuropas und zugleich die ergiebigste Quelle der
Wiener Wasserwerke. Aus dieser Quelle fließen mindestens 54.000 m³ Wasser pro Tag - oder anders ausgedrückt: durchschnittlich 4790 Liter pro Sekunde (!), zur Zeit der
Schneeschmelze sind es sogar rund 10.000 Liter feinstes Trinkwasser pro Sekunde.
Die Kläfferquelle kann nur nach Anmeldung und unter Aufsicht besichtigt werden. Die beste Zeit dafür ist im Spätfrühling. Erfreulicherweise fand unser Besuch genau zur richtigen Zeit statt, uns so konnten wir
entlang des Spazierweges, der zur (gefassten) Kläfferquelle führt, auch
mehrere traumhaft schöne Wasserfälle bewundern. Neben diesen Gewässern
war es gleich um einige Grade kühler als in der restlichen Umgebung.
Im Tunnel, der zur Kläfferquelle führt, war es sogar noch um einiges kälter, und so folgten wir der Empfehlung, uns noch etwas Langärmeliges drüberzuziehen. Rund 90 Meter muss man durch diesen engen Stollen ins Innere
des Berges vordringen und dabei einem blauen Rohr folgen, bis man schließlich zu einer Glaswand gelangt. In diesem Rohr wird das Wasser transportiert, das 183 Kilometer oder 36 Stunden später in den Wiener Haushalten ankommt. Die Wasserqualität wird dabei permanent kontrolliert. Wasser, das nicht zu 100 % den Vorgaben entspricht, wird in die Salza geleitet. Und auch das überschüssige Wasser sprudelt geräuschvoll neben dem Rohr in Richtung Fluss, wie man durch die Glaswand beobachten kann.
Es war faszinierend, all das zu erleben und somit erstmals hautnah zu begreifen, welch Wunderwerk die Versorgung mit Trinkwasser in unseren Breiten ist. Dabei ist mir - durch das Umweltprojekt, das ich in unserer Gemeinde betreue - durchaus bewusst, dass 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser haben ... während in europäischen Ländern wie Österreich oder Deutschland jeder Mensch durchschnittlich zwischen 120 und 130 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht. Und dieses wertvolle Trinkwasser wird längst nicht nur zum Trinken und Kochen verwendet, sondern z.B. auch zum Duschen und Baden (rund 22%), Geschirrspülen (2%), Wäschewaschen (10%), Putzen, Autowaschen, Bewässern des Gartens … und für die Klospülung (25%)…
Leider
konnte (oder wollte?) uns niemand so recht beantworten, was mit der
Wiener Wasserversorgung passiert, wenn durch den Klimawandel Schnee und
Regen ausbleiben und die Quellen allmählich versiegen. Ich nehme an, niemand beschäftigt sich gerne mit dieser Frage... trotzdem sollte man es tun...
Auf der Heimreise legten wir noch eine Zwischenstation im
bekanntesten Wallfahrtsort Österreichs ein (der laut Wikipedia wegen der
Basilika Mariä Geburt auch
einer der wichtigsten Wallfahrtsorte ganz Europas ist). Um mehr über den Ort oder die (ab dem 14. Jahrhundert erbaute) Kirche zu erfahren, klickt bitte auf die eingefügten Links. Hier könnt ihr jedenfalls einen Blick auf die Basilika, das wunderschöne Hauptportal und ins Kircheninnere werfen:
Für Opferkerzen gibt es etwas abseits der Kirche einen eigenen Raum. Hier entzündeten auch einige Motorradfahrer eine Kerze und in der Kirche konnten wir miterleben, wie sich ein Motorradfahrer-Paar in voller Bikermontur segnen ließ. Hoffen wir, dass es ihnen hilft, unfallfrei zu bleiben.
Die meisten Mitreisenden in unserem Bus hatten Mariazell bereits das
eine oder andere Mal besucht, für Edi und mich war dort noch alles neu,
und so streunten wir eine Weile durch die Stadtgemeinde, in der es viele wunderschöne, gut erhaltene alte Häuser zu sehen gibt - und gönnten uns zwischendurch außerdem einen Kaffee samt Apfelstrudel. Danach ging es wieder retour nach Wien - und für uns von dort dann wieder ein Stück zurück in den Bezirk Baden.
Vor unserer Abfahrt nach Wildalpen waren wir eigentlich gar nicht besonders begeistert gewesen, dass der zweimal verschobene Ausflug zum "Wiener Wasser" nun nur so wenige Tage vor unserer Mallorcareise stattfinden sollte. Doch letztendlich erlebten wir zwei schöne, abwechslungsreiche und hochinteressante Tage, die für uns voll mit Neuen Erfahrungen waren, wir konnten uns zwischendurch mit netten Menschen unterhalten - und wir bereuten keinen Augenblick dieser beiden Tage.
Ich hoffe, auch ihr habt euch beim virtuellen Mitreisen gut unterhalten!
Auf bald und alles Liebe,
eure T r a u d e
Gerne verlinke ich passende Beiträge:
beim Mosaic Monday, Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder Close to the Ground bei Jutta, All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid