Servus, ihr Lieben!
☼☼☼
Das "Verhältnis Mensch - Wolf" ist ja derzeit ein ziemlich aktuelles Thema, vor allem in Deutschland,
wo es seit einiger Zeit immer wieder zu Wolfssichtungen kommt, teilweise auch in nächster Nähe
von menschlichen Siedlungen. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie auch in Österreich ihr
Glück versuchen.
Glück versuchen.
Ob sie "Glück" haben werden - sprich: ob es jemals wieder ein Zusammenleben zwischen Wölfen
und Menschen geben kann - hängt vor allem von der Einstellung des Menschen zum Wolf ab. Manch
ein "Wolfszentrum" hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, zu informieren, eine Form von Vertrautheit
zu schaffen und auf diese Weise möglichst mit dem Märchen vom "Bösen Wolf" aufzuräumen.
Neben solch einer herkömmlichen "Betrachtung" der Wölfe in ihren weitläufigen Gehegen bietet
Ich kann mir denken, dass es bei euch nun unterschiedlichste Meinungen zu dem Thema
Stell dir vor, wir befinden uns in den 1960-Jahren: Du bist ein 18jähriges, attraktives Mädel und
und Menschen geben kann - hängt vor allem von der Einstellung des Menschen zum Wolf ab. Manch
ein "Wolfszentrum" hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, zu informieren, eine Form von Vertrautheit
zu schaffen und auf diese Weise möglichst mit dem Märchen vom "Bösen Wolf" aufzuräumen.
So auch das Wolfsforschungszentrum im Wildpark Ernstbrunn.
Ja genau, von diesem Wildpark habe ich euch in meinem vorvorigen Posting bereits ein paar Tiere gezeigt (klick und scroll
nach unten). Und im Vorjahr war Familie Rostrose auch schon mal dort, um unter anderem Hirsche aus nächster Nähe zu
sehen - ja sogar zu füttern und zu streicheln! - klick - und um außerdem die Timberwölfezu bewundern, die im WSC
Ernstbrunn in mehreren Rudeln leben - klick.
Falls ihr das "Kleingedruckte" in meinem Bericht vergrößern wollt, klickt auf eurer Tastatur
gleichzeitig die Tasten Strg und + (zum Verkleinern dann Strg und -).
gleichzeitig die Tasten Strg und + (zum Verkleinern dann Strg und -).
Vorfreude im Wolfs-T-Shirt - und das Wetter passt auch! Zwar kalt, aber nicht verregnet oder stürmisch, teilweise sogar mit etwas Sonne! |
Mit welchem der Wölfe werden wir wohl spazieren gehen? |
Neben solch einer herkömmlichen "Betrachtung" der Wölfe in ihren weitläufigen Gehegen bietet
das WSC Wolfsführungen, Howl-Nights und weitere Besucherprogramme an - unter anderem auch
Wolfs-Spaziergänge *) für maximal drei erwachsene Personen. Dafür muss man sich allerdings monatelang
voranmelden - die Kosten sind zudem nicht gerade niedrig, kommen aber den Wölfen und der Wolfsforschung
zugute. Da meine (sowieso total tiernarrische) Tochter bereits in jungen Jahren ein ausgesprochenes
Faible für Wölfe hatte, machten wir kurzerhand ein Geburtstagsgeschenk für sie daraus und buchten
den Wolfsspaziergang für Janas Geburtstagsmonat März.
*) Auf der WSC-Homepage heißt es zu diesem Thema: "Begleiten Sie einen unserer Wölfe durch das vielseitige Gelände des
Wildparks. Machen Sie einen Spaziergang für ca. 1 1/2 Stunden mit dem Tier und einer unserer Trainerinnen, die es an der
Wildparks. Machen Sie einen Spaziergang für ca. 1 1/2 Stunden mit dem Tier und einer unserer Trainerinnen, die es an der
Leine führt." Und weiter: "Während die Trainerin sich vorwiegend um das Tier kümmert, informiert
Sie ein weiterer Mitarbeiter
über unser Projekt und geht gerne auf Ihre
Fragen ein. So erhalten Sie einen konkreten Eindruck von unserer Arbeit."
Die Wölfin Tala hat sich von der Trainerin zu einem Spaziergang mit uns überreden lassen (mit Leckerlis ;o)).
Vorerst interessiert sie sich aber mehr für die vielen Gerüche am Wegesrand als für uns.
|
Ich kann mir denken, dass es bei euch nun unterschiedlichste Meinungen zu dem Thema
geben wird. Manche sagen sich vielleicht, mit einem Raubtier spazieren zu gehen wäre gefährlich,
andere wiederum, dass man wilde Tiere wild bleiben lassen soll, und dritte, dass es wohl kaum etwas
Außergewöhnlicheres sein könne, mit einem an die Leine gewöhnten Wolf spazieren zu gehen, als
mit einem Hund.
Hier in aller Kürze meine vorweggenommenen Antworten dazu:
1) Ich hatte keinen einzigen Moment auch nur annähernd das Gefühl von Gefahr.
Hier in aller Kürze meine vorweggenommenen Antworten dazu:
1) Ich hatte keinen einzigen Moment auch nur annähernd das Gefühl von Gefahr.
2) Ich bin ebenfalls der Meinung, dass wilde Tiere eigentlich in die Wildnis gehören; weil der
Mensch jedoch schon so viel natürlichen Lebensraum zerstört und vereinnahmt hat und auch zur
Ausrottung wilder Tiere neigt, dient es manchmal dem Schutz einer Tierart, sie näher kennenzulernen
und ihre Verhaltensweisen zu erforschen. Und letztendlich dient es auch dem Schutz des Menschen,
zu erfahren, wie man sich einem Wolf gegenüber verhält. (Am besten ruhig - ohne Hektik, Angst
oder Aggression. Und dieses Verhalten ist ja auch in allen anderen Lebenslagen das sinnvollste ;o)))
Mensch jedoch schon so viel natürlichen Lebensraum zerstört und vereinnahmt hat und auch zur
Ausrottung wilder Tiere neigt, dient es manchmal dem Schutz einer Tierart, sie näher kennenzulernen
und ihre Verhaltensweisen zu erforschen. Und letztendlich dient es auch dem Schutz des Menschen,
zu erfahren, wie man sich einem Wolf gegenüber verhält. (Am besten ruhig - ohne Hektik, Angst
oder Aggression. Und dieses Verhalten ist ja auch in allen anderen Lebenslagen das sinnvollste ;o)))
3) Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich den Unterschied zwischen einem Hundespaziergang
und einem Wolfsspaziergang beschreiben kann, denn eigentlich gibt es dafür kaum Worte. Es ist eher
eine Sache der Energie, die man fühlt. Beim Nordic Walken fiel mir dazu neulich allerdings eine Art
"Gleichnis" ein:
und einem Wolfsspaziergang beschreiben kann, denn eigentlich gibt es dafür kaum Worte. Es ist eher
eine Sache der Energie, die man fühlt. Beim Nordic Walken fiel mir dazu neulich allerdings eine Art
"Gleichnis" ein:
Tala "schleppt" uns weg von den normalen Wildpark-Spazierwegen, bergan und durch den ärgsten Matsch - und wir genießen es! |
Während ihr ihre Wolfsgefährten aus dem Gehege nachblicken, stimmt Tala ein Heulkonzert an. Sie kommuniziert auf
diese Weise mit dem Rudel - teilt ihm mit, wo sie sich befindet und ob alles in Ordnung ist... und das Rudel antwortet ihr.
Für uns ist es sehr beeindruckend, Tala beim hingebungsvollen Heulen zu beobachten und den Zusammenhalt der Wölfe
mitzuerleben! |
Stell dir vor, wir befinden uns in den 1960-Jahren: Du bist ein 18jähriges, attraktives Mädel und
möchtest gern bei einem bestimmten Event dabei sein. Deine Eltern wollen natürlich wissen, wo
du hingehen willst, und so erzählst du es ihnen: Ein paar Freundinnen haben dich zu einem netten
Abend am Lagerfeuer eingeladen. Es werden Würstchen gegrillt und ein paar bärtige Musiklehrer mit
einem ausgeprägten Sozialtick werden Gitarre spielend am Lagerfeuer sitzen und dazu sittsame
Lieder singen.
Soweit, so gut. Die Eltern werden vermutlich nichts dagegen haben.
Und nun stell dir vor, dass die Ausgangssituation absolut gleich ist - nur handelt es sich nicht um
klampfende Musiklehrer ... sondern um die blutjungen Rolling Stones! Wer den Ruf von Mick Jagger,
Keith Richards und Co. in der 60ern kennt, weiß dass die Eltern plötzlich ganz anders denken würden.
(Und wer den seinerzeitigen Ruf von Mick, Keith und Co. aus irgendwelchen Gründen nicht kennt,
möge sich bitte andere verrufene und absolut außergewöhnliche Jungs vorstellen ;o))
Eines steht jedenfalls fest: Den Abend mit den Musiklehrern hättest du im Jahr 2015 wohl mehr
oder weniger vergessen.
oder weniger vergessen.
Die schräge Nacht mit den Stones? Never! Die bleibt für immer ins Gedächtnis eingebrannt!
Tala nützt immer wieder mal die Gelegenheit, sich zu wälzen. Sie macht das mit grooooßer Begeisterung. Leider riecht sie danach für uns Menschen nicht mehr so sonderlich gut ;o)) Für sie selbst ist es wohl ein köstliches Parfum! |
Was
ich damit ausdrücken will? Ein Spaziergang mit einem Hund ist - im Vergleich
zu einem
Wolfsspaziergang - wie ein Lagerfeuer mit Musiklehrern. (Interpretiert das aber bitte nicht falsch,
wir alle mögen Hunde sehr - und gehen auch gern "ganz harmlos" mit ihnen spazieren! Und es hat
auch keiner der Rostrosen etwas gegen Gitarre spielende Musiklehrer.) Wir hingegen waren mit dem
"caniden Äquivalent" von Mick oder Keith - sprich: mit einem nur halbzahmen, unangepassten,
faszinierenden und sehr, sehr eigenwilligen Wesen - unterwegs.
Und haben somit wieder eines dieser Highlights erlebt, die man im Leben so schnell nicht mehr
vergisst. (Wie z.B. auch das Schwimmen mit der Delfindame Bia auf Kuba, das Füttern der Kolibris
auf Jamaica oder die glückliche Zufallsbegegnung mit den Papageien in den USA. Und auch die
Tigersichtung in Indien und das Whale-Watching in den USA zählt für mich dazu, selbst wenn es da
natürlich keinen solchen "Nahkontakt" gab. Das alles waren extreme Glücksmomente für mich!)
Wolfsspaziergang - wie ein Lagerfeuer mit Musiklehrern. (Interpretiert das aber bitte nicht falsch,
wir alle mögen Hunde sehr - und gehen auch gern "ganz harmlos" mit ihnen spazieren! Und es hat
auch keiner der Rostrosen etwas gegen Gitarre spielende Musiklehrer.) Wir hingegen waren mit dem
"caniden Äquivalent" von Mick oder Keith - sprich: mit einem nur halbzahmen, unangepassten,
faszinierenden und sehr, sehr eigenwilligen Wesen - unterwegs.
Und haben somit wieder eines dieser Highlights erlebt, die man im Leben so schnell nicht mehr
vergisst. (Wie z.B. auch das Schwimmen mit der Delfindame Bia auf Kuba, das Füttern der Kolibris
auf Jamaica oder die glückliche Zufallsbegegnung mit den Papageien in den USA. Und auch die
Tigersichtung in Indien und das Whale-Watching in den USA zählt für mich dazu, selbst wenn es da
natürlich keinen solchen "Nahkontakt" gab. Das alles waren extreme Glücksmomente für mich!)
Jana hatte sich einen "weißen"*) Wolf für den Spaziergang gewünscht, und netterweise erfüllte man
dem Geburtstagskind diesen Wunsch. In unserem Fall war der Rolling Stone weiblich: Die helle
Timberwölfin, von der wir anderthalb Stunden über Stock und Stein und durch den ärgsten Matsch
geführt wurden (und das auch noch freudig genossen haben!) hört oder hört auch nicht auf den
Namen Tala, ist drei Jahre alt und hat sich in ihrem Rudel bereits zum Alpha-Weibchen erhoben.
(Und beim gemeinschaftlichen Heulen ist sie dann vermutlich die "Leadsängerin" ;o))
*)Nach dem Wälzen war von Talas hellem Fell allerdings nicht mehr sooo viel zu erkennen (siehe obere Collage ;o))
(Und beim gemeinschaftlichen Heulen ist sie dann vermutlich die "Leadsängerin" ;o))
*)Nach dem Wälzen war von Talas hellem Fell allerdings nicht mehr sooo viel zu erkennen (siehe obere Collage ;o))
Wie ihr hier und in den folgenden Collagen sehen könnt, beherrscht Tala (wie auch die anderen
Timberwölfe von Erstbrunn) trotz ihrer unabhängigen Ausstrahlung einige Kommandos. Hier könnt
ihr euch durchlesen, um welche Kommandos es sich dabei handelt und welcher praktische Zweck
hinter diesem Training steckt. Hier unten seht ihr noch ein paar Übungen, die von Tala allesamt
hinter diesem Training steckt. Hier unten seht ihr noch ein paar Übungen, die von Tala allesamt
toll gemeistert werden. Sie weiß, dass sie ein kleiner Star ist - und dass es auf diese Weise jede
Menge Leckerlis gibt ;o))
Der Höhepunkt für uns alle war aber natürlich der Nahkontakt mit Tala. Zuerst einmal sollten
wir uns von ihr alle ausgiebig beschnuppern lassen (und zu diesem Zweck die Faust nach vorn
strecken), dann legte sie sich zu uns und ließ sich streicheln (allerdings soll man das nur von der
Seite machen - auf dem Kopf oder Rücken ist das für sie ein unerwünschtes Dominanzverhalten)
und schließlich nahm sie von uns sogar (ganz, ganz sanft) ein Leckerli entgegen.
Es war für uns alle ein wunderbares Erlebnis - und seht mal, wie das Geburtstagskind
strahlt:
Rudel wurde Tala allerdings bereits sehnsüchtig erwartet. Und schaut nur, wie begeistert die
Wolfsrüden von Talas mitgebrachtem "Parfum" waren - die konnten sich kaum beherrschen vor
lauter "Wohlgeruch" ;o)
Ich hoffe, auch euch hat der Spaziergang mit der Wölfin gefallen!
Und ich winke außerdem herzlich in Richtung der beiden WSC-Mitarbeiterinnen, die uns bei dem
Ausflug begleitet und bestens betreut und informiert haben: Danke noch einmal für die schöne Zeit!
Und lasst bitte Tala und ihr Rudel ganz lieb von uns grüßen!
☼☼☼
Zum Abschluss zeige ich euch noch, welche Kleidung ich unter der warmen schwarzen Jacke trug:
Da war ich nämlich auch ganz an das Thema angepasst: Kurz nachdem wir den Ausflug gebucht
hatten, gab es bei Tchibo dieses Wolfs-T-Shirt, und da musste ich natürlich gleich zuschlagen:
Die Farbtöne sämtlicher Unter-der-Jacke-Kleidungsstücke dieses Tages würde ich als
"waidmannsgrün" bezeichnen (Beate aus dem Bahnwärterhäuschen nannte solche Wald-und-Wiesen-
Mauscheltöne auch mal "Wildschweinfarben"), vielleicht heißen sie offiziell aber doch eher Oliv oder Khaki -
völlig egal, ich denke jedenfalls, dass ich damit noch ein letztes Mal gut in das Uni-pur-Konzept von
Ines Meyroses Märzthema im Modejahr 2015 passe - und somit verlinke ich mich dort auch gleich.
Mit der Ethno-Perlenkette und dem Haarband bin ich außerdem wieder bei Sunnys Um Kopf und
Kragen dabei - und weil dieser Tag für uns alle etwas Schönes und ganz besonderes war, darf dieses
Posting auch wieder als lebensfreudiger Beitrag bei Rettet die Lachfalte #3 mitmischen! (Ich freue
mich übrigens sehr über eure wieder so zahlreichen Verlinkungen dort - es ist aber noch jede Menge
Platz und Zeit für einige weitere eurer lebensfrohen oder auf andere Weise zum Thema passenden
Beiträge!)
Falls ihr in Wien oder Niederösterreich wohnt oder mal in die Gegend von Ernstbrunn kommt,
möchte ich euch einen Besuch bei den Wölfen von Ernstbrunn auf jeden Fall als Herz legen. Auch
für Familien mit Kindern gibt es demnächst eine schöne Aktion - schaut mal:
Osterhase bei den Wölfen
Bildquelle: klick |
Hier der Text aus der WSC-Homepage:
05. und 06. April 2015 um 15:30 Uhr Wir haben etwas ganz Besonderes für unsere kleinen und
großen Gäste und unsere Tiere geplant. Verstecken Sie für unsere Vierbeiner Ostereier und andere
Leckereien in deren Gehege und beobachten Sie dann wie die zurückkehrenden Wölfe und Hunde
voller Freude nach den Sachen suchen.
Treffpunkt: 15:30 Uhr beim WSC - Testhaus. Ostereier und Leckerchen für die Wölfe und Hunde gibt
es vor Ort. Anmeldung ist nicht erforderlich.
Auch bei Smilla konnte man neulich einen Blogbeitrag zum Thema Wölfe lesen; sie hat gemeinsam mit ihrer Familie
das Wolfcenter Dörverden besucht. Das ist bestimmt ein ebenso schöner Ausflugstipp!
das Wolfcenter Dörverden besucht. Das ist bestimmt ein ebenso schöner Ausflugstipp!
Fotos: Herr und Frau Rostrose
(und eine der Mitarbeiterinnen des WCS hat UNS fotografiert :o)
Habt ein feines Wochenende, ihr Lieben!
♥ Herzlichst, eure Traude ♥