Sonntag, 28. Juli 2024

Rückschau auf den Rest vom Mai 2024 - und auf turbulente Junitage 🌸😎🌼

 "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. 
Man weiß nie, was man kriegt."
Forrest Gump

 

Grüß euch, Ihr Lieben!

Mittlerweile gibt es zwar Pralinenschachteln, auf denen geschrieben steht, womit die jeweiligen Leckereien gefüllt sind. Doch darum geht es in der Lebensweisheit von Forrest Gumps Mutter natürlich nicht. Wir alle wissen: Es bedeutet schlicht und einfach, dass jederzeit alles im Leben in eine völlig andere Richtung laufen kann. Oder auch nicht. Je nachdem, welche "Praline" man erwischt...

 

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Glück-im-Unglück-Pralinen:
Ende Mai hätte in unserer Familie alles komplett auf den Kopf gestellt werden können - denn mein Bruder landete mit einer beidseitigen Lungenembolie auf der Intensivstation. Erfahren habe ich das durch ihn selbst per WhatsApp. Sein lakonischer Kommentar dazu "Ein halbes Jahr nix Sport." Auf dem beigefügten Foto hing er am Tropf, eine Hand war wegen eines arteriellen Zugangs einbandagiert, und mein Bruderherz grinste in die Kamera. Auf dem Bett lagen ein paar Fußball-Fanartikel seines Lieblingsvereines.

Das ist irgendwie typisch für unsere Familie. Erstens haben wir oft Glück im Unglück (unser sprichwörtliches "Familien-Massel" (Massel = Glück), für das ich äußerst dankbar bin) und zweitens verlieren wir unsere humoristische Ader nicht so schnell. Mein Vater hatte einst während einer Operation einen Herzstillstand und flirtete kurz nach dem Erwachen schon wieder scherzhaft mit den Krankenschwestern. (Mein Vater war zwar damals kurz klinisch tot gewesen, allerdings konnte er uns nichts über einen "Weg ins Licht" oder gar ein Wiedersehen mit verstorbenen Verwandten erzählen - er hatte schlichtweg nichts gesehen... und auch darüber Witze gerissen.) Meine Mutter war später sieben Jahre lang ein Pflegefall, aber Teile ihres Humors behielt sie bis fast zum Schluss. (Die Covid-Besuchssperren in ihrem letzten Lebensjahr wirkten sich letztendlich negativ auf ihr Gemüt aus.)

Junifotos aus unserem Garten

Besucht werden wollte mein Bruder nicht; vielleicht war es ihm zu stressig. Stattdessen arbeitete er daran, so schnell wie möglich raus zukommen. Etwas mehr als eine Woche nach der Einlieferung ins Spital war er wieder daheim und schickte mir schon Selfies von seinen Hundespaziergängen. (Immerhin gab er zu, noch sehr müde zu sein.) 

Doch am 20. Juni bekam ich ein Foto von ihm vor seinem Wohnmobil: "Gut in Berlin angekommen." Denn für das Österreich-Match im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft hatte er schon lange Karten gehabt und war daher mit einem seiner Söhne aufgebrochen, um unsere Mannschaft anzufeuern. (Das brachte ja auch den gewünschten Erfolg - zumindest an diesem Tag 😉.) Unten seht ihr ein Bild, auf dem er sich vor dem Match (laut seiner WhatsApp) "von einer schönen Ukrainerin" aufs Gesicht zwei Österreich-Flaggen pinseln lässt. Und sowohl sein schelmischer Gesichtsausdruck als auch der Spruch auf seinem T-Shirt sind bezeichnend:

Man sollte einen alten Mann wohl wirklich niemals unterschätzen 😉

Mein Bruder ist rund 14 Jahre älter als ich und hat bis zu seiner Pensionierung mit Leidenschaft Sport und Geschichte an einer Wiener AHS unterrichtet. Sein relativ sportliches Leben hat ihn mutmaßlich gerettet - laut Auskunft der Ärzte war es haarscharf und nur seiner guten Grundkonstitution zu verdanken, dass er den beidseitigen Lungeninfarkt überlebt hat. Hätte er die falsche Praline gekriegt, wäre unsere Familie nun in Trauer.

Auch in diesem Kontext muss man verstehen, wie sehr ich den Juni (und den Rest vom Mai) mit seinem bunten Mix von Erlebnissen genossen habe.

Für den 30. Mai hatten wir Karten für ein Konzert im berühmten Großen ("Goldenen") Musikvereinssaal. Dieser Saal gilt als einer der schönsten und akustisch besten Konzertsäle der Welt. Alljährlich findet hier das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker statt.


Die Karten waren ein Geschenk des Reisebüros - weil wir dank unserer Weltreise so gute Kunden sind 😁, toll oder? Wir konnten zwischen mehreren verschiedenen Darbietungen wählen.

Für uns gab es Ludwig van Beethoven - Missa Solemnis D-Dur, op. 123, aufgeführt vom Mount Asama Orchester und Missa Solemnis Chor mit dem Dirigenten Katsuto Yokoshima. Das Konzert war traumhaft und manch ein Geigenton hat mich so berührt, dass mir die Tränen kamen. (Ich kann mich nämlich in gute Musik so richtig "hineinlegen"; dann bin ich nur noch Gefühl.)

Das Selfie, die Fotos vom Inneren des Saales und von den Musikern habe ich selbstverständlich nicht während des Konzertes gemacht, sondern als sich die Musiker noch einspielten. Später war der Saal um einiges besser gefüllt 😉.


In der oberen Collage könnt ihr meine neue rote Brille sehen. Sie hat (wie schon eines meiner früheren Modelle) austauschbare Bügel - und die alten Bügel passen erfreulicherweise auch auf die neue Brille. (Haha, aber irgendwie sehe ich auf dem Selfie dank des Armes und des Notenblattes im Hintergrund so aus, als hätte ich Hasenohren oder Hörner 😁.)

Unten ein Blick auf mein schrankgeshopptes "Konzert-Outfit". 

Ja, selbst zum langen Rock trug ich meine Walkingsandalen - unbeqem war früher mal 😉 und komfortabler "Boho-Look" ist auch für Konzertbesuche mein Lieblingsstil. Schießlich waren wir davor und danach auch noch ein bisschen in der Wiener Innenstadt unterwegs. Zum Glück hatte ich den Poncho mit dabei, denn draußen war es zwar heiß, aber der Konzertsaal ist gut klimatisiert. (Falls ihr euch dafür interessiert, wie man mit der Saaltemperatur früher umgegangen ist oder was man sonst noch erfährt, wenn man einen Blick hinter die Kulissen des Musikvereinsgebäudes wirft, klickt HIER.)


Hier nochmal ein Blick auf die sensationell schöne Raumdecke, die mit Abbildungen der neun Musen und Apollo verziert ist:

"Murals" der besonderen Art...

Familiäre Einladung:
Einen Tag nach dem Konzert waren wir bei meinem Cousin Norbert und seiner Frau Marie-Claire zu Gast. (Ihr "kennt" sie schon von früheren Posts - im September 2016 haben wir z.B. die wundervolle "Black-&White-Hochzeit" der beiden fotografiert, die trotz dieser Bezeichnung richtig schön BUNT war - KLICK.) Ihre drei Kinder und meine Tante Sigrun sowie ihr Mann Hannes waren ebenfalls eingeladen, und es war ein sehr netter Nachmittag im gemütlichen Zuhause der Familie. 
 
Kurz darauf gab es mit diesem Teil meiner Verwandtschaft eine abermalige Zusammenkunft, darüber später mehr. Hier zeige ich euch den hübsch gedeckten Jausentisch ... und was ich an diesem Tag trug:
 

3. Juni: Regenspaziergang, Vogelstimmen und Klosterkrapfen:
Ich hatte einen Termin in der Ortschaft Schottwien (in der Semmering-Region). Edi und ich waren absichtlich früher dort, weil wir eine kleine Wanderung unternehmen wollten. Allzu lange waren wir dann jedoch nicht im Wald, weil es immer stärker zu regnen begann. 
 
Bei dem Spaziergang testete ich meine neue, tolle Vogelstimmen-App "Merlin", auf die mich Ines Meyrose aufmerkam gemacht hat. Immerhin drei Vogelarten ließen sich trotz des Regens mit der (gratis) App identifizieren: Buchfink, Amsel und Zilpzalp.

Dann flüchteten wir uns aber ins Trockene, genauer gesagt zuerst mal zum Kirchenwirt, der berühmt für seine riesigen und köstlichen Klosterkrapfen ist. 


Gleich neben dem Wirtshaus befindet sich die sehenswerte Wallfahrtskirche Maria Schutz. (Um die barocke Kirche von außen zu sehen oder für nähere Erläuterungen, klickt bitte auf den Link.)

 

Kostümprobe:
Der Hauptgrund, weshalb wir uns in der Gegend um Schottwien herumtrieben, war eine Kostümprobe für einen Film.  
 
Meine regelmäßigen Leser*innen wissen: Edi und ich arbeiten von Zeit zu Zeit als Komparsen bei Filmen und TV-Serien mit. Im Mai erzählte ich euch HIER, dass wir bei einem Komparsen-Casting für einen Kinofilm waren, der dem Horror-Genre zugeordnet wird - und dass ich schließlich eine der Auserwählten war, die bei dem Film mitspielen durften. (Edi wurde diesmal leider nicht ausgewählt; es wurden mehr Frauen als Männer gebraucht. Das führte natürlich zu fiesen Witzen darüber, dass Frauen offenbar mehr Horror als Männer verbreiten 😕.) 
 
Hier die offizielle Kurzbeschreibung des Films:
 
Welcome Home, Baby 
Spielfilm 2024, Regie: Andreas Prochaska

Die Berliner Notärztin Judith erbt eine Villa in Österreich und gelangt in eine dämonische, von Frauen dominierte Gemeinschaft. Während sie versucht, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen, entfesselt Judith dämonische Kräfte, die alles in Frage stellen, was sie über ihr Leben, ihre Familie und Ehe gedacht hat.

Ich würde also offenbar Teil der "dämonischen, von Frauen dominierte Gemeinschaft" sein 😱. Drei meiner fünf Drehtage würden in historischen Kostümen stattfinden. Drei Drehtage in Schottwien, zwei Drehtage in der Seegrotte Hinterbrühl. Das alles klang wirklich sehr spannend!

Hier seht ihr mich in dem Kleid, das die Kostümdamen für mich auswählten. Auch alle anderen Komparsinnen wurden in schwarze oder möglichst dunkle, strenge Tracht gesteckt (und die Männer in schwarze Anzüge). Es handelt sich hierbei übrigens um Originalkostüme, und ich bin froh, nicht in einer Zeit gelebt zu haben, in der solche Kleidung Standard war.

Der Musikverein Schottwien ist leider nicht ganz so nobel wie der von Wien 😜 - hier wurde die provisorische Garderobe eingerichtet. Auf den Fotos sieht die Kleidung an den Stangen nicht so dunkel aus, wie sie war... an mir schon.
 
4. bis 5. Juni: Zwei Opa-Oma-Tage - und eine Zauberhose:
Der Juni setzte seinen kühlen, feuchten Start fort. Doch wir fanden einiges, was wir mit unserem Enkel daheim und auch auswärts unternehmen konnten. U.a. fuhren wir mit ihm zu einem Indoor-Spielplatz in einem Einkaufszentrum. Und dort entdeckten wir auch dieses "Große-Leute-Spielzeug", das Jamie sofort begeistert für sich eroberte. Es waren zwei lustige, liebe, erfüllte, schöne Tage mit unserem Enkel, und unsere drei süßen Enkelkatzen sahen wir auch wieder 😻😻😻:
 
Jamie im Glück - und unsere Enkelkatzen Chiller, Nala und Yomee

An diesem Tag trug ich meine neue "Zauberhose". Vielleicht ist sie euch schon im Wachau-Post aufgefallen. Meine Blogfreundin Maren hat sie in DIESEM "Schrankwunder"-Post folgendermaßen beschrieben:

...sie ist leicht wie eine Feder, wiegt also so gut wie nix und lässt sich dementsprechend 
auf Mini-Format falten! Perfekt für die Reise, würde ich sagen!
 
Wenn ihr Marens Post lest, werdet ihr noch ein paar weitere Vorzüge dieser Hose erfahren, z.B. dass sie knitterfrei ist und zu einfach allem passt. Für mich war aber die Sache mit der Reise schon eine ausreichende Empfehlung 😉.
 
Nachdem ich die Hose nun schon reichlich oft getragen und auf einen Kurzurlaub mitgenommen habe, kann ich Marens Lob zu 100 % bestätigen. Leider habe ich mir die Hose ausgerechnet in der Farbe "plum" gekauft - und das ist die einzige, die es jetzt im Sale um 10 Euro günstiger gibt (auch noch in meiner Größe - Leichte Stoffhose CHARLIE Relaxed mit Gummibund). Wäre es eine der drei anderen Farben gewesen, hätte ich erneut zugeschlagen.

 
6. Juni: Erster Drehtag in Schottwien:
Es ging los mit dem Dreh zu "Welcome Home, Baby". An diesem Tag drehten wir in "Normalkleidung", soll heißen "Alltagskleidung in gedeckten Farben", ein bisschen "ländlich-sittlich". (Ihr bekommt meinen "Alltags-Filmanzug" ein Stück weiter unten zu sehen.) 
 
Wir durften nicht geschminkt sein bzw. wurden vor Ort "auf ländlich-natürlich" geschminkt. Ich bekam eine rote Nase, rötliche Ränder um die Augen und ein paar Flecken im Gesicht. Dadurch sah ich so aus wie "eh immer" kurz nach dem Aufstehen. Auch die Frisuren sollten nicht zu "schick oder modern" sein. Ich kam mit einem Dutt, das gefiel den Damen von der Maske und durfte so bleiben.
 
Drehort war das Innere des gelben Hauses, das wir alle faszinierend fanden - ein lost place mit Potential. Eigentlich viel zu schade, um leer zu stehen. (Aber vermutlich zu groß und zu teuer, um es zu restaurieren und zu erhalten.)
 
Was es mit dem Mann mit der "Kopfverletzung" auf sich hat, verrate ich nicht - nur so viel, dass es in einem Horrorfilm üblicherweise Opfer gibt 😉. Der Drehtag dauerte ziemlich genau acht Stunden. Schottwien ist "berühmt" für die Autobahnbrücke über der Kirche. Das süße weiße Kätzchen hatte mit dem Film nichts zu tun, aber es ließ sich bereitwillig von uns allen kraulen.


 
8. Juni: Geburtstagsfest in Salzburg: 
Als wir den Geburtstag meiner Tante Hadmut feierten, war die oben gezeigte Zauberhose wieder mit dabei. Ich trug sie bei der Hin- und Rückreise. Während der Feier durfte aber mal wieder einer meiner zwei grüner Seidenröcke aus dem Schrank, die ich mir vor ein paar Jahren aus einem indischen Sari habe schneidern lassen.
 
2019 gab's hier in meinem Blog einen ziemlich ausführlichen Post zu Hadmuts 80er-Feier, und zu unseren sonstigen Unternehmungen in Salzburg. Natürlich haben Edi und ich auch diesmal wieder sehr viel fotografiert, denn anschließend fertigte ich für meine Tante als Geschenk abermals ein Fotobuch vom Fest, aber hier im Blog zeige ich euch heute nur einige wenige Fotos von der Feier, die wieder viele schöne Begegnungen und interessante Gespräche zu bieten hatte. Außerdem hielt das sonnige Wetter 😎🌞 erfreulicherweise durch. Erst abends fing es zu regnen an.

Besonders bewegend für viele Familienmitglieder war eine Filmvorführung in den Abendstunden: Hadmut hatte einige über 80 Jahre alte (!), teils zerstörte Filme, die ihr Vater einst gedreht hat, ausgegraben, restauriert und neu zusammengeklebt. Die jüngere Generation kümmerte sich darum, dass der Film vorgeführt werden konnte. Und ich muss sagen, dass es sich dabei um einen Familien-SCHATZ handelte. Darauf war nicht nur die heute 85jährige Hadmut als Kleinkind zu sehen, sondern auch ihre (bereits verstorbenen) älteren Brüder im Kindesalter - und zu meiner großen und freudigen Überraschung auch meine Mutter Hilde als junges Mädchen - und Hildes jung verstorbene Schwester Traude...
 
Ich zeige euch unten links ein Bild, das ich von der Leinwand abfotografiert habe - darauf sieht man links im Vordergrund meine Mutter, im Hintergrund ihren Cousin (Hadmuts ältester Bruder) Wigand - und ihnen gegenüber meine Tante Traude, die ich nie kennenlernte, weil sie das letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs nicht überlebt hat! Sie spielten Mensch-ärgere-dich-nicht miteinander... und ahnten noch nicht, was das Leben für sie bereithalten würde.
 
Mein Bruder hätte bei dem Fest auch dabei sein sollen - aber da war er noch nicht so weit...
 
9. Juni: Vatertagsfrühstück:
Wie schon vor fünf Jahren übernachteten wir wieder im Gasthof Pflegerbrücke, wo auch die Feier stattgefunden hatte. Und auch diesmal trafen alle Übernachtungsgäste zu einem gemütlichen und reichhaltigen Frühstück zusammen. Es war mehr oder weniger dieselbe Besetzung wie bei der oben genannten "Familiären Einladung". 
 
Meine Tante Sigrun und ihr Mann Hannes hatten schon bei früheren Gelegenheiten nichts dagegen, dass ich in meinem Blog von ihnen Bilder zeige. Und dann waren da noch mein Cousin Norbert, seine Frau Marie-Claire und die zwei jüngeren ihrer drei Kinder. Da vergesse ich leider immer zu fragen, ob es sie stören würde oder nicht, deshalb habe ich ihre Fotos "überherzerlt"... 

Weil in Österreich an diesem Sonntag Vatertag war (dieser Tag findet offenbar in vielen Ländern zu verschiedenen Terminen statt), wurde Norbert von seinem Nachwuchs gefeiert und mit vielen liebevoll selbst gemachten Geschenken verwöhnt.

Witzigerweise wurde den Vätern auch von der Autobahnmeisterei zu ihrem Ehrentag gratuliert. Das große Foto habe ich auf der Heimfahrt von Salzburg fotografiert - und es passt sowohl zu Artis Schilderwald als auch zu Heidis Galeria Himmelsblick. Die anderen Himmelsfotos zeigen andere Tage mit ebenfalls sehr wolkigem Juni-Himmel.


Aber ich greife vor, denn noch waren wir gar nicht auf der Heimfahrt! Es gab davor zwei andere Dinge, die wir erledigen wollten bzw. mussten. Das erste war: unser Auto aufladen - und zwar erstmals bei einer öffentlichen E-Ladestation 🚗🔌!
 
Unser E-Auto oder Ein kleiner Exkurs zur E-Mobilität:
Wir fahren seit rund einem Jahr ein (geleastes) Elektro-Auto. Allerdings benützen wir es hauptsächlich für 20-Kilometer-Distanzen und laden es an unserer hauseigenen Ladestation auf. (Dafür sind wir auf Ökostrom umgestiegen.) Viel weiter als 150 km sind wir damit bisher noch nicht  gefahren. Wir waren neugierig, wie gut oder schlecht wir damit die etwa 330 km lange Strecke zu unserem Ziel in Salzburg bewältigen würden. Und waren äußerst positiv überrascht: Nach unserer Ankunft in Salzburg waren noch 29 % Ladekapazität über - wir hätten noch weitere 160 km fahren können!
  • Für alle, die es genauer wissen wollen: Unser Wagen ist ein Hyundai IONIQ 6 mit aerodynamischer Karosserie - und somit ADAC-Testsieger in Sachen Sparsamkeit. und Langstreckentauglichkeit. (Zuvor hatten wir einen Plug-in-Hybrid, ebenfalls von Hyundai, und waren damit sehr zufrieden.) Je nach Temperatur und Fahrtempo verfügt der IONIQ 6 über eine Reichweite von 450 - 550 km. Auch in anderen Testberichten schneidet er sehr gut ab, z.B. hier: KLICK und KLICK
  • Und für alle, die der Elektromobilität ablehnend gegenüberstehen, habe ich Fakten-Checks gesammelt. Denn viele vorgebrachte Argumente gegen Elektroautos sind unreflektiert nachgeplapperte Medienmythen. (Sorry, aber ich musste das jetzt einfach so sagen!) Und diese wurden teilweise ausgestreut von der (keineswegs umweltfreundlicheren) Erdölindustrie, die ihre Milliardengeschäfte entschwinden sieht. 
Besonders gut zusammengefasst finde ich diesen Standard-Artikel: "Fast alle Argumente gegen E-Autos sind falsch – bis auf eines". Der ADAC hat HIER sehr gut die Pros und Contras zusammengefasst. Von Peter Vollmer wurden die in einem gern zitierten Artikel vorgebrachten Vorurteile einer gründlichen Überprüfung des Wahrheitsgehalts unterzogen und festgestellt: "Diese Argumente gegen Elektroautos sind Quatsch". Und in DIESEM Wissen-und-Technik-Artikel wird die Ökobilanz von E-Autos mit der von Verbrennern verglichen.
 
 
Als Fazit biete ich euch dieses Zitat aus dem Standard-Artikel:
"Mit dem Abbau von Rohstoffen ist es wie mit Autos an sich: Umweltfreundlich geht das nicht. Aber man darf E-Autos nicht mit einer hypothetischen Welt vergleichen, in der die Menschen nur zu Fuß gehen. Vergleicht man eine Welt, in der mit E-Autos oder Verbrennern gefahren wird, ist völlig klar, dass E-Autos viel weniger Schäden verursachen."

E-Tanken in Salzburg, Berge mit Schnee und Blick auf die Salzburger Innenstadt vom Schloss Mirabell aus.

Schloss Mirabell und Mirabellgarten:
Nach dem Laden auf 80 % (das in 15 bis 20 Minuten erledigt war) fuhren wir in die Salzburger Innenstadt, um das Schloss Mirabell zu besuchen. Der schöne Garten kann erfreulicherweise gratis besichtigt werden.

Besonders interessant und liebenswert fanden wir den (zum Großteil nach alten Plänen wieder hergestellten) barocken Zwergerlgarten aus den 1690er Jahren. Kleinwüchsige Menschen waren zu jener Zeit an vielen europäischen Fürstenhöfen Teil des Hofstaates, die wegen ihrer Treue und Loyalität hoch geschätzt wurden.

Doch die Zeiten und Zeitgeschmäcker ändern sich immer wieder (was manchmal gut ist und manchmal schlecht)... Während der Aufklärung galten die Marmorfiguren von "missgestalteten" Menschen als unansehnlich. Der bayerische Kronprinz Ludwig I. ließ die Marmorzwerge während seiner kurzen Regentschaft über Salzburg versteigern. Viele, doch nicht alle der Statuen konnten inzwischen zurückgekauft werden.

Auch durch den restlichen Mirabellgarten bummelten wir noch ein Weilchen, bis es wieder zu regnen begann 🌧️☔...

Mirabellgarten mit Pegasusbrunnen und Blick auf die Altstadt mit der alles überragenden Festung Hohensalzburg

11. / 12. Juni: Dreharbeiten in Schottwien:
Am 11. Juni drehten wir mehrere Einstellungen in Alltagskleidung vor dem gelben Haus. Glücklicherweise hatte ich meinen dunkelgrünen Second-Hand-Wolljanker vom Henryladen mit, der passte stilistisch und war bei dem fast herbstlichen Wetter sehr angenehm. 
 
Ich zeige euch hier offizielle Fotos, die auch auf der Facebookseite von Filmfaces gezeigt wurden. Ich stand in der Mitte der ersten Reihe - was nicht unbedingt bedeuten muss, dass man mich im Film gut sieht, da sich später ein Teil der Darsteller vor uns aufstellte. Direkt vor mir stand der hochgewachsene niederländische Schauspieler Reinout Scholten van Aschat. (Dafür gibt es die bunten Bodenmarkierungen - seht ihr sie?) Unser Auftrag war, eine Art "Mauer" zu bilden und "streng bis düster" dreinzuschauen.

Auch das düstere Wetter passte dazu, allerdings hatten wir Glück, dass es - trotz anderslautender Prognosen - nicht zu regnen begann. Die Fahrbahn (die wegen der Dreharbeiten immer wieder für den Verkehr gesperrt wurde) war nämlich nicht tatsächlich regennass, sondern von der örtlichen Feuerwehr nassgespritzt worden. Und es gab einen jungen Mitarbeiter, der mehrfach mit einer Spritzflasche um uns herumwuselte und dort "nachnässte", wo die Straße wieder aufgetrocknet war.

 

Die Dreharbeiten dauerten an diesem Tag ziemlich genau 10 Stunden. Dafür ging's am folgenden Tag erst später los - das ist gewerkschaftlich so geregelt. 

Am 12. Juni sollten wir zwar auch wieder in Alltagskleidung kommen, aber dann wurde entschieden, dass wir bereits mit dem Kostüm-Dreh beginnen. (Fragt mich bitte nicht, weshalb ein Teil des Films in historischer Kleidung stattfindet und ein Teil nicht. Ich weiß es nicht mit Sicherheit und ich dürfte es auch nicht verraten.)

Unten seht ihr, dass die meisten der weiblichen Komparsen zu den schwarzen Kleidern eine Haube trugen. Einige (hauptsächlich langhaarige) Frauen wurden jedoch ausgewählt und bekamen von den Damen in der Maske eine geflochtene Frisur ohne Haube verpasst. Ich war eine davon.

Unser lustiges Trüppchen in voller Montur. Bei dem netten Paar oben handelt es sich um zwei rund 80jährige Komparsen, sie von ihrer Tochter angemeldet worden waren. Ich hatte schon vorab ein Foto von ihnen in der regionalen Zeitung gesehen. Sie waren mit viel Spaß dabei.

Mit Hilfe der KI wollte ich euch zeigen, was es mit den Hauben und Nicht-Hauben auf sich hat. Das war nicht einfach - genauer gesagt stieß ich damit total an die Grenzen der künstlichen Intelligenz. Ich gebe euch im PS meinen Text wieder, damit ihr euch selbst ausmalen könnt, wie die Szene eigentlich aussah. 

In kurzen Worten: 
Im gelben Haus war ein Speisesaal mit einer langen gedeckten Festtafel vorbereitet worden. Die Frauen mit den Hauben und die Männer mussten rund um den Tisch stehen. Die Frauen ohne Hauben und die Darsteller durften am Tisch sitzen und essen! Denn was da vor uns aufgetischt wurde, waren tatsächlich Braten und Knödel und Würste und Kartoffeln und Sauerkraut!
 
Dies sind die Bilder, die die Stimmung am ehesten wiedergeben, auch wenn sie nicht ganz den Tatsachen entsprechen:

Als die Szene nach einigen Versuchen abgedeht war, bedankte sich der Regisseur*) bei allen, die dabei mitgemacht hatten, mit den Worten, das sei die schönste Szene gewesen, die er bisher in seinem Leben gedreht habe und alle seien so professionell dabei gewesen. Wir waren für diesen Tag fertig und durften uns auch etwas von den Lebensmitteln mit nach Hause nehmen. Die Hauptdarstellerin**) stand, als wir das gelbe Haus verließen, in ihrem weißen Kleid beim Eingangstor und bedankte sich ebenfalls bei uns. Selbst für jene Komparsen, die schon bei viel mehr Filmen als ich mitgemacht haben, war das eine neue und besonders schöne Erfahrung. Und ich bin jetzt natürlich furchtbar neugierig, wie dieses Bild auf der Leinwand aussieht. 

*)  Regisseur: Andreas Prochaska, bekannt für Spielfilme wie "In 3 Tagen bist du tot" und auch "In 3 Tagen bist du tot 2", "Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott". "Das finstere Tal" oder die Fernsehserie "Das Netz – Prometheus" mit Tobias Moretti, bei der wir ebenfalls als Komparsen mitgewirkt hatten.

**) Hauptdarstellerin Julia Franz Richter, bekannt durch die Pferdehof-Serie Trakehnerblut, startet jetzt erst so richtig durch. 2023 spielte sie z.B. die Marie im Kinofilm Ein ganzes Leben und im Jahr 2024 außer "Welcome Home, Baby" noch in bisher zwei weiteren Spielfilmen.

Walking bei Sonnenschein:
Nach dem feucht-kühlen Juni-Start wurde es nun allmählich sommerlicher. Das spiegelte sich auch an den Feldrändern wider, wo eine bunte Vielzahl an Sommerblumen blühte. Ich denke, die Bauern in unserer Region streuen extra Samen für die Insekten aus.
 
Wegwarten, Malven, Ringelblumen, Mohn & Co blühen an den Rändern unserer Felder. Unten rechts ein wilder Kirschbaum.

Über all das freuen sich natürlich auch die Vögel. Als ich beim Walken in einem kleinen Waldstück ankam, hörte ich es überall zwitschern. An zwei verschiedenen Stellen probierte ich meine Merlin-App aus - und das waren die Vogelstimmen, die die App identifizierte:

Amsel, Blaumeise, Buchfink, Grünfink, Kohlmeise, Möchsgrasmücke, Pirol, Stieglitz, Zilpzalp. Gezeigt haben sie sich leider nicht, ich musste mich also mit ihrem Gesang begnügen.
 
14. Juni: Frühstück und Fotoausstellung in Baden:
An diesem Tag hatte Herr Rostrose eine medizinische Untersuchung in unserer Bezirkshauptstadt, bei der er nüchtern bleiben musste. Dabei ist das Frühstück für uns die wichtigste Mahlzeit! Wir beschlossen, aus der "Not" eine Tugend zu machen und nach Edis Gesundheits-Check mal wieder im Café Blickweit zum Brunch zu gehen. In DIESEM Post von 2020 erzählte ich euch schon mal von diesem hübschen Kaffeehaus in Baden, das in einem ehemaligen Sommersitz von Kaiser Franz Josef I untergebracht ist.
 
Es gibt dort von Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 8.00 bis 14.00 Uhr ein traumhaftes Brunchbuffet, bei dem man sich so richtig schön durchprobieren kann. Und ich weiß inzwischen, dass meine absolute Blickweit-Lieblingsspeise der vegane Milchreis mit roter Grütze ist.

Unten seht ihr meine Kleidung an diesem Tag. Obwohl es schon recht sommerlich und blauhimmelig war, konnte man lange Ärmel und eine zweite Kleidungsschicht noch ganz gut vertragen. (Das ist mein Lieblingswetter - nicht zu heiß und nicht zu kalt, Lagenlook-geeignet 😉.) Also trug ich über meinem gelben Bio-Baumwollshirt mein Gudrun-Sj*den-Mantelkleid, beides schrankgeshoppt, und dazu die oben gezeigte "Zauberhose".

Nach dem Brunch hatten wir noch Zeit, um uns einen Teil der diesjährigen La Gacilly-Fotoausstellung in Baden anzusehen. (Mittlerweile waren wir mit Freunden ein zweites Mal dort und sahen uns weitere Bilder an.) In meinem Blog erzählte ich euch schon über viele La Gacilly Ausstellungsbesuche in der Vergangenheit (Link zum Durchscrollen). Mehr über die Ausstellung könnt ihr HIER (deutsch) und HIER (englisch) erfahren.

19. / 20. Juni: Dreharbeiten in der Seegrotte Hinterbrühl:
Auf diesen Teil des Drehs waren wir allesamt schon ganz besonders neugierig. Besagte Seegrotte war einst ein Gipsbergwerk; durch eine Sprengung entstand im Jahr 1912 ein Wassereinbruch von mehr als 20.000 Kubikmetern; auf diese Weise bildete sich der größte unterirdische See Europas. Auch in der Zeit der NS-Herrschaft spielte die Seegrotte eine traurige Rolle: KZ-Gefangene mussten hier in Zwangsarbeit Kriegsflugzeuge für die Wehrmacht fertigen.
 
Einer der Drehorte war direkt am See, weitere Dreharbeiten fanden im Trockenbereich der Höhle statt. 

Unten seht ihr mich in der Maske: Diesmal bekam jede Frau - also auch ich - eine schwarze Haube aufgesetzt. Dafür wurden die Haare vorher kompliziert geflochten und die Haube dann mit unzähligen Spangen an den Haaren befestigt. Das bedeutet, wir konnten die warme Kopfbedeckung in den Pausen nicht abnehmen. Und ausgerechnet jetzt begann der Sommer so richtig durchzustarten 🌞🌞🌞.

Oben Mitte: In dieser Kleidung fühlten wir uns alle irgendwie "mystisch" 😉; unten links: Schon wieder ein Opfer! (Diesmal aber nur ein sehr lebensechter Dummy); unten Mitte: In einer langen Drehpause wurden wir zu einer informativen Bootsfahrt in der Seegrotte eingeladen.

Wir trugen an diesen beiden Drehtagen jedoch nicht nur unsere Kostüme: Wir waren darauf hingewiesen worden, dass es in der Grotte nur 8 Grad hatte, weshalb wir unter unseren historischen Kleidern Skiunterwäsche oder etwas Vergleichbares anziehen sollten. Zum Glück war mein Kleid so eng, dass ich nur Leggings und mein hauchdünnes Seidenshirt darunter anzog, sonst wäre ich oberirdisch bei 32 Graden vermutlich umgekommen. 

Denn unsere Kostüme ließen sich ebenfalls nicht (oder nur teilweise) ablegen - für die meisten war es zu kompliziert, all die Häkchen, Nähte und Schnürungen immer wieder zu öffnen und zu verschließen. 

In der Grotte hatte ich dann einen warmen Mantel dabei. Und wir wussten uns auch anders aufzuwärmen 😁😂 (Seht euch das Video vorzugsweise MIT Ton an, wenn ihr gerne mitlachen möchtet 😀😜):

Wie ihr seht, machten wir alle das Beste daraus - es war wirklich eine absolut nette, humorvolle Truppe. Wir hatten schöne Schattenplätze, wir hatten Spaß, wir bekamen gutes Essen... und es war schlicht ein Abenteuer, bei solch einer Filmproduktion dabei zu sein. Ob der Film gut wird, kann ich nicht sagen. Aber die Dreharbeiten dazu werden für die meisten von uns wohl immer eine spannende Erfahrung und tolle Erinnerung bleiben.

Das war nun also ein teilweiser Rückblick auf ein paar Mai- und Junitage. Aber natürlich ist der Sommer längst nicht vorbei und ich werde euch demnächst über weitere Sommer-Erlebnisse erzählen. Mein nächster Post wird aber voraussichtlich wieder ein neues Kapitel meines "Weltreise"-Berichtes sein.

 💚💚  Herzlichst 💚💚
 eure   T  r  a  u  d  e


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties: 


PS:

Hier kommt nun wie versprochen meine erste textliche Darstellung der Szene für die KI.

Es heißt zwar immer, man solle der KI alles sehr detailliert genau beschreiben - aber hier wurde letztendlich sehr vieles, das ich geschrieben habe, nicht berücksichtigt oder völlig falsch umgesetzt. Immerhin könnt ihr durch diesen Text erkennen, wie die Darstellung der Filmszene eigentlich hätte aussehen sollen:
 

Stil eines nostalgischen Farbfotos: Eine lange Tafel aus dunklem Holz ist gedeckt mit Speisen wie Kartoffeln, Braten, Knödeln, Salaten, Würsten. An dem Tisch sitzen 20 Personen. 18 dieser Personen sind ältere Frauen, gekleidet in schwarze Trachten aus dem 19. Jahrhundert. Die Haare dieser Frauen sind zu Haarknoten geflochten. Eine dieser Frauen hat rotbraunes Haar, eine andere blondes Haar, die übrigen sind brünett oder schwarzhaarig. Am Kopfende des Tisches sitzt eine junge, schwangere Frau – diese ist weiß gekleidet, ihr Haar ist blond, kurz geschnitten und etwas lockig. Neben ihr sitzt ein großgewachsener junger Mann mit einer dunklen Trachtenjacke. Sein Haar ist rotblond und er hat dichte Augenbrauen. Vor den 20 Personen am Tisch stehen jeweils Teller mit Speisen darauf. Die Personen halten Messer und Gabel in den Händen. Neben den Tellern stehen Gläser mit Bier oder Wein. Die Stimmung ist feierlich ernst. Der Raum ist in leichten Dunst gehüllt und etwas düster. An den Wänden stehen dunkel gekleidete Frauen und Männer. Die Frauen, die an den Wänden stehen, tragen schwarze Schwesternhauben. An der rechten Wandseite gibt es Fenster. Nur aus dem hintersten Fenster strahlt die Abendsonne in den Raum. 

 
Das klappte überhaupt nicht. Es gab bei den KI-Vorschlägen keine Frauen und Männer an den Wänden, dafür trugen manche der Sitzenden weiße Schwesternhauben. Nach acht verschiedenen Versuchen, bei denen ich den Text immer weiter reduziert, korrigiert und mehrmals darauf hingewiesen hatte, dass zwei Personen am Kopfende sitzen, sahen die Ergebnise so aus, wie ihr es oben gesehen habt.

Samstag, 20. Juli 2024

Weltreise 2024 - 6. Station: Neuseeland Südinsel (Teil 1)

>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
   
Kia Ora, ihr Lieben!

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Vielen Dank für eure tollen Kommentare zu meinen Schilderungen von unseren Wachau-Tagen von Anfang Juli 2024. Mehr über den aktuellen Sommer erzähle ich euch demnächst. Kehren wir wieder in den März dieses Jahres zurück: In meinem vorigen Weltreise-Kapitel war ich mit Herrn Rostrose von der Nord- zur Südinsel Neuseelands unterwegs, und wir unternahmen auch schon eine erste Wanderung in der Gegend von Nelson.

Aber eine Routenübersicht über diese Reiseetappe bin ich euch bisher schuldig geblieben. Das ändere ich nun: 


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13.3. Von Nelson nach Kaikoura:
Wie ihr auf der Routenübersicht seht, kehrten wir von Nelson wieder zur Ostküste zurück. 
 
Das würde ich heute anders planen. Entweder mehr Tage in Nelson, um den Abel Tasman Nationalpark zu erkunden - oder nach der Ankunft mit der Fähre stressfrei eine Nacht in Picton, am nächsten Tag nach Kaikoura und dort eine Nacht mehr. Diese Variante hätte besser zu unserem Roadtrip mit engem Zeitkorsett gepasst. Außerdem können wir rückblickend sagen, dass es uns in Kaikoura so gut gefallen hat, dass wir gerne länger geblieben wären. Aber das weiß man vorher natürlich nie so genau.

Die Aussicht vom Queen Charlotte Drive (siehe oben rechts und unten links) war jedenfalls beeindruckend, und die hätten wir bei der Alternativ-Variante versäumt. (Und der Ausflug am Vortag war ja auch sehr fein!)
 
Schade, dass der Himmel nicht so herrlich blitzblau blieb! Als wir an der Ostküste ankamen, war die Landschaft nebelverhangen.


Unsere Unterkunft in Kaikoura (für leider nur eine Nacht) war das Bendamere House B&B und wir fanden es trotz des eher durchwachsenen Wetters einfach schön dort! 

Die Gastgeber sind äußerst nette und aufmerksame Menschen, unser Zimmer war geräumig, gemütlich eingerichtet und sauber (mit Meerblick 🤩), der Garten eine Pracht und am nächsten Tag wurden wir im Haupthaus von der Herrin des Hauses mit einem traumhaften Frühstück verwöhnt. Der Herr des Hauses wiederum führte uns am Ankunftstag auf dem Grundstück herum uns meinte (beinah entschuldigend), dass leider gerade keine gute Fernsicht sei - normalerweise würde man beim Blick übers Meer in der Ferne die Berge sehen. 

In der unteren Collage könnt ihr auf den Fotos vom nächsten Tag erkennen, dass es nicht so nebelgrau blieb:


Seit etwa Mitte der 1980er kommen Reisende vor allem nach Kaikoura, um Wale, Delfine, Seeelefanten, Seeleoparden, Seebären und Seevögel zu beobachten.

Kaikoura war einst ein Walfang-Ort - als Wale 1978 in Neuseeland gesetzlich geschützt wurden, ging es mit dem Dorf zunächst wirtschaftlich bergab. Doch dann verschrieb man sich dem Öko-Tourismus - und es ging wieder bergauf.

Auch viele der Murals in Kaikoura hängen mit Walen oder einfach mit dem Meer und manch einem anderen heimischen Tier zusammen.

Sehr witzig fanden wir auch das äußerst zutreffende "Warteschlangen-Mural" auf einem Toilettengebäude. Es gibt weltweit zu wenige Toiletten, die entweder geschlechtsneutral oder für Damen sind

 
Auf meiner "Liste der Möglichkeiten" stand unter anderem Whale-Watching; bei der schlechten Sicht an diesem Tag wäre das aber vermutlich nur Geldverschwendung gewesen, und wir hatten 2017 in Island ohnehin schon eine kaum zu übertreffende Walbeobachtungsfahrt gemacht.  
 
Doch unser Zimmerwirt hatte keinen Zweifel, dass wir an der Küste "Tausende von Robben" sehen würden und beschrieb uns den Weg zur Robbenkolonie. Er behielt recht, es waren wirklich viele, viele Robben - ich glaube, hauptsächlich Weibchen und Jungtiere - und wir konnten uns kaum sattsehen:


 Außer Seehunden gab es auch noch Elsterscharben und schöne Strandpflanzen zu fotografieren.

 

Natürlich habe ich nicht nur geschaut und fotografiert, sondern auch ein paar Videos aufgenommen:

Mutter und Kind halten ein Schläfchen: 

Das Kleine lag ausgestreckt auf dem Rücken, und ich war mir zuächst nicht sicher, ob alles in Ordnung ist. Aber dann sah ich, dass es tief atmet 😍. Was für eine witzige Schlafposition für ein Wildtier 😁! Das ledrig aussehende "Zeug" im Hintergrund ist übrigens Kelp (Brauner Seetang). HIER könnt ihr mehr über Seetang und Seegras erfahren - und worin sie sich unterscheiden. 

Hier tollen die Jungtiere über die schroffen Felsen (und wir waren verwundert, dass ihnen das scharfkantige Gestein gar nichts ausmacht)...


 ... und hier nützen sie mit offensichtlichem Vergnügen eine Art Natur-Swimmingpool:

 

"Kaikoura" ist ein Wort aus der Sprache der Maori und heißt übersetzt "Langustenmahlzeit". Und tatsächlich ist der Ort bekannt dafür, dass man hier hervorragendes fangfrisches Seafood bekommt. 

Unser B&B-Gastgeber hatte uns The Pier Hotel Restaurant empfohlen, und dort gönnten wir uns (nach dem Besuch der Robbenkolonie) als Vorspeise ein köstliches Seafood Chowder und danach eine wunderbare Langustenmahlzeit (siehe rechts unten). Die anderen Speisen und Getränke in der folgenden Collage habe ich an anderen Orten der Südinsel fotografiert - und natürlich sind alle Drinks mein Beitrag zu Elizabeth' T Stands For Tuesday.

 

14.3. Von Kaikoura zum Lake Tekapo:
An diesem Tag konnten wir die Berge, von denen unser Gastgeber gesprochen hatte, vom Garten aus gut sehen - ein wunderbarer, sonniger Tag brach an.

Es wird Tag in Kaikoura 🌞

Aber leider hieß es nach dem Frühstück schon wieder Abschied nehmen. Die Fahrt dauerte an diesem Tag etwa 5 Stunden, doch wir kamen durch wunderschöne Landschaften und gönnten uns ab und zu eine Pause - beispielsweise am Rakaia River (siehe unten), der als einer der größten verflochtenen Flüsse in Neuseeland gilt. 

Im Fluss leben u.a. Königslachse, und an den Ufern ist Lebensraum für verschiedene Vogelarten wie Regenpfeifer oder die Graubauch-Seeschwalbe. Jedoch war es wohl nicht die richtige Tageszeit - die einzigen kleinen Vögelchen, die ich sah, verschwanden rasch in irgendwelchen Bäumen und Büschen und waren weder zu fotografieren noch zu identifizieren.

Ein echtes Highlight wartete an unserem Tagesziel auf uns - der wunderschöne, türkisblaue ...

Die traumhafte Farbe des Wassers ergibt sich durch einen feingeschliffenen Felsuntergrund und weil der See hauptsächlich durch das Schmelzwasser mehrerer Gletscher gespeist wird.


Unser Hotel war das (zu Recht bestens bewertete) Grand Suites Tekapo - unser Zimmer riesig, schick und mit herrlichem Blick über den kristallklaren See, auf die Fußgängerbrücke und die wunderschöne Landschaft rundum. (Die Zimmer verfügen über eine Küche, dafür gibt es im Hotel kein Essen. Aber gleich schräg gegenüber befinden sich mehrere nette Restaurants, wo wir zum Abendessen und Frühstück hingingen und uns sehr wohl fühlten.)

Beim Einchecken sagte der freundliche Rezeptionist mit einem Augenzwinkern: "Nur eine Nacht? Das werden Sie bedauern!" Ich antwortete lachend: "Wir haben es schon beim vorigen Ort bedauert und beim vorvorigen... - euer Land ist einfach zu schön!"

 

Die Ortschaft liegt unweit des Mount Cook Nationalparks, und es gibt auch einige Wanderwege in der Ortschaft Lake Tekapo, aber weit kamen wir nicht, weil wir so begeistert von der Schönheit des Sees waren, dass wir die ganze Zeit in seiner Nähe blieben. 

Außerdem gab es dort das "meistfotografierte Gebäude Neuseelands": die Kirche zum Guten Hirten (siehe unten rechts und darauf folgende Collage).

Edi und ich spielten mal wieder "Das Imperium fotografiert zurück" 😉. Die Bronzestatue des Collies wurde allen Schafhütehunden gewidmet - ohne sie wäre eine Beweidung der Neuseeländischen Hügellandschaft unmöglich gewesen.
 

Ich glaube, es war DIESES Posterfoto, das die kleine, schlichte Steinkirche so berühmt gemacht hat. 

Nun versucht praktisch "alle Welt", ein ähnliches Bild davon zu schießen. Das gestaltet sich jedoch nicht so einfach, denn wenn "alle Welt" mit Autobussen herangekarrt wird, um dann um das Kirchlein herumzuwuseln, entstehen höchstens Fotos wie das in der folgenden Collage links oben.

Doch mit etwas Geduld und dem richtigen Winkel gelingen auch menschenleere Aufnahmen (oder typisch touristische Erinnerungsbilder wie "Traude vor der Kirche" 😜):

Hinein konnte man in die Kirche zum guten Hirten nicht, das Tor war verschlossen.

Die Region zwischen dem Lake Tekapo und dem Lake Pukaki ist kaum besiedelt und daher auch für den dunkelsten Nachthimmel Neuseelands bekannt. Tatsächlich konnten wir hier Millionen von Sternen sehen - und einen sehr schönen Wolkenhimmel bei Sonnenuntergang.


15.3. Vom Lake Tekapo nach Queenstown:
Der nächste Tag startete mit etwas Regen, und offenbar hatte es auch nachts Niederschläge gegeben, denn die Berge rund um den See trugen nun eine weiße Mütze aus Schnee. Nach unserem Frühstück hörte es zu regnen auf, aber im Lauf unserer etwa dreistündigen Fahrt gab es immer wieder dunkle Wolken, aus denen wir teilweise angeregnet wurden.
 
Dass Ostern nicht mehr allzu weit entfernt war, konnten wir an den "Osterhasen" erkennen, die in der Nähe des Hotels unterwegs waren. Die von frühen Siedlern in Neuseeland eingeführten Kaninchen gelten zwar als Plage, aber sie sehen dennoch herzig aus.

 

Auf der Strecke vom Lake Tekapo nach Queenstown gibt es sehr viel wundervolle und kaum berührte Natur zu sehen - auch hier würde sich also ein längerer Aufenthalt lohnen. Einen Ausflug wert sollen z.B. die Omarama Clay Cliffs sein. Besonders schön fanden wir diese beiden Seen:

Lake Pukaki (Fotos auf der linken Seite der folgenden Collage):
Der Lake Pukaki wird ebenfalls durch Gletscherwasser gespeist und leuchtet daher türkis. Wir hatten von diesem See einen besonders tollen Blick auf die (verschneiten) Neuseeländischen Alpen, deren höchster Berg der Mount Cook / Aoraki ist.

Lake Wanaka (rechte Seite):
Dieser See wird von zwei Flüssen gespeist und wirkt nicht türkis, sondern eher dunkelblau, ist aber auch sehr schön. 
 
Was wir allerdings nicht wussten war, dass es hier auch That Wānaka Willow (#ThatWanakaTree) gibt - einen Baum, der es vor allem unter Instagrammern zu Berühmtheit gebracht hat, da er alleinstehend im See wächst (was auf Fotos wirklich sehr malerisch aussieht). Erst durch die Frage meiner Freundin Brigitte wurde ich nachträglich auf den Baum aufmerksam. Doch vielleicht ist es gut, dass wir ihn nicht gesehen haben, denn aufgrund seiner Beliebtheit wurde der Baum mehrmals absichtlich und unabsichtlich beschädigt! Unter anderem wurde auf ihn geklettert, einige Äste wurden abgebrochen und es kam zu Vandalismus. Dieser neuerliche Beweis dafür, wie groß die menschliche Dummheit und Ignoranz sein kann, ist einfach nur traurig...


Zwischen den beiden Seen machten wir Kaffeepause im Tarras Country Coffee Shop und teilten uns zu unserem Cappuccino eine Karamellschnitte. Während wir in dem Kaffeehaus saßen, regnete es relativ stark, hörte aber kurz vor unserer Weiterfahrt wieder auf. Neben dem Café gibt es einen sehr gut bewerteten Merino-Shop, in dem Kleidung und Souvenirs aus Neuseelandwolle verkauft werden.


Die Stadt am Lake Wakatipu gilt als das neuseeländische Mekka für Adrenalinjunkies und Abenteurer: Para- und Hanggliding, Jetboot-Fahren, Ziplining, Bungee-Jumping, Skifahren, Mountainbiking und Wandern zählen zu den Aktivitäten, die man in und um Queenstown unternehmen kann. Auch Fahrten mit einer Gondel auf den Berg oder Dampfschiff-Ausflüge über den See sind hier möglich.

 

Wir wollten den Ort zwar durchaus gerne sehen (und ich spielte ursprünglich mit dem Gedanken, hier vielleicht nochmal zum Ziplining zu gehen), aber als wir vor der Reise entdeckten, dass FTI zwei Nächte in Queenstown für uns eingeplant hatte, jedoch keine in Te Anau, ließen wir das umbuchen. Denn unser nächstes wirkliches Ziel war der Fjordland Nationalpark bzw. der Milford Sound. Von Queenstown aus kann man zwar Ausflüge zum Milford Sound unternehmen, aber die Fahrt dauert um einiges länger und ist um einiges teurer. Auch Quartiere sind im touristischen Queenstown teurer als in Te Anau.

Queenstowns Fremdenverkehrsmanagement wirkte so versessen darauf, uns zu Aktivitäten zu verführen, dass uns die Lust darauf verließ. Wir spazierten einfach nur gemütlich durch den Ort und entlang des sehr hübschen Seeufers, sahen den Möwen zu - und suchten uns später ein Restaurant für ein nettes frühes Abendessen 😉. 

Wir entschieden uns für das Captains Restaurant, wo Edi sich mal wieder ein Steak gönnte und ich ein Seafood Chowder. (Clam Chowders oder Seafood Chowders sind auf Reisen einfach meine Lieblingssuppen.)

Die Bronzestatue mit Schaf zeigt William Gilbert Rees, der als erster europäischer Siedler und Gründer von Queenstown gilt.
 
16.3. Von Queenstown nach Te Anau:
Die Fahrt dauert nur etwa zwei Stunden, aber ein kleiner Stopp beim Fife Rivers Cafe in Lowther musste dennoch sein. Immerhin gibt es hier Kunst an den Wänden, Schafe und Alpakas neben dem Lokal - und außerdem feinen Kakao und leckere Kuchen.


Te  Anau / Te ana-au:
Der kleine Ort gilt als "Tor zum Fjordland Nationalpark". bzw. zu den beiden sehenswerten Fjordlandschaften Milford Sound und Doubtful Sound (welcher weniger touristisch und deutlich komplizierter zu erreichen ist).
 
Durch Te Anau führt der New Zealand State Highway 94, der  die einzige Straße zum Milford Sound / Piopiotahi ist. Außerdem führt der Highway 95 in den rund 20 km entfernten Ort Manapouri, von wo aus man den anderen Fjord erreichen kann, indem man den Lake Manapouri per Schnellboot überquert; danach führt eine Straße über den Wilmot Pass zum Doubtful Sound / Patea.

Mehr über die beiden Fjorde weiter unten.

Was ihr in der folgenden Collage seht, ist der Lake Te Anau, in dessen Umgebung wir am Ankunftstag herumspazierten. Die Bronzestatue links stellt Quintin McKinnon dar.


Im Jahr 1888 waren McKinnon und Ernest Mitchell die ersten Europäer, die eine Passage zwischen der Spitze des Lake Te Anau und dem Milford Sound entdeckten. Die Route wurde als Milford Track bekannt und war die erste praktikable Überlandroute zum Fjord.  

Auch heute noch wandern Abenteuerlustige vier Tage lang auf dieser Route zum Milford Sound. Dafür muss man sich schon monatelang vorher anmelden. Und die Bedingungen sind, nach allem was ich gelesen habe, keineswegs gemütlich - häufig Regen, bis zu 8stündige anstrengende Wanderungen, Sandfliegen, Übernachtung in Hütten mit Stockbetten, kalte Nächte... Wenn man schlapp macht oder sich verletzt, muss ein Hilfstrupp ausrücken, denn es gibt hier kein Zurück... Ich glaube, das wäre selbst in jüngeren Jahren nichts für mich gewesen. trotz der schönen Natur, die man dabei gewiss sieht.)

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In Te Anau gibt es auch einen hübschen Park, in dem wir uns am ersten Tag herumtrieben:


Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte war ein Selbstversorger-Apartment im Te Anau Lakeview Kiwi Holiday Park and Motels. Hier hätte locker eine größere Familie wohnen können - und im angrenzenden Apartment war das auch der Fall (was man spätabends leider noch deutlich durchhörte). Aber Lage und Preis waren toll. Und nachdem wir gemeinsam eine Flasche australischen Rotweines*) gekippt hatten, hörten wir sowieso nicht mehr viel und schliefen wie die Murmeltiere 🤪🍷🍷😴😁 einem abenteuerlichen nächsten Tag entgegen.

*) Gekauft hatten wir diesen Wein in einem Liquor Store wegen seiner originellen Flaschenetikette, die humorvoll mit dem Stafgefangenen-Background der frühen europäischen Siedler in Australien umging - der Shiraz schmeckte uns aber auch richtig gut, weshalb wir am nächsten Abend gleich noch eine Flasche kauften 😉. Ebenfalls empfehlenswert für Selbstversorger in Te Anau: Die köstlichen süßen oder pikanten Pies von Miles Better Pies - auch Montags von 7-17 Uhr erhältlich 😉.


Ich habe im Vorfeld einiges über beide Fjorde gelesen und war ziemlich hin- und hergerissen, denn die meisten Leute schwärmten sehr vom Doubtful Sound mit dem bezeichnenden Beinamen "Sound of Silence". Es gibt auch diverse Entscheidungshilfen im Netz, die ungefähr folgendes besagen:
Der Milford Sound ist ideal für einen ersten Besuch in Neuseeland, besonders bei straffem Zeitplan, und die Route dorthin ist ebenfalls beeindruckend. Der Doubtful Sound hingegen eignet sich besser für Reisende, die Zeit, Energie und Geld für längere Abstecher haben und die Ruhe der Natur schätzen möchten.

Obwohl wir Ruhe und Natur zu schätzen wissen, entschieden wir uns also aufgrund unseres straffen Zeitplans letztendlich für den Milford Sound. 

Mit dem eigenen Leihwagen - oder doch lieber eine Tour mit Guide?
Auch über dieses Thema dachten wir vorab eine Weile nach. 
 
Ich hatte gelesen, dass man etwa zweieinhalb Stunden von Te Anau bis zum Milford Sound  fährt (bei großem Verkehrsaufkommen auch länger) und dass es sich dabei um eine der schönsten Routen Neuseelands handelt. Deshalb ist es gleichzeitig aber auch eine der gefährlichsten Routen Neuseelands - weil manche Autofahrer lieber auf die Landschaft achten als auf den Verkehr. Abgesehen davon gibt es Warnungen, dass sich, während man beim Homer-Tunnel auf die Weiterfahrt wartet, neugierige Keas (neuseeländische Bergpapageien) über die Türdichtungen von Autos hermachen. Wir wollten diese vom Aussterben bedrohten Vögel zwar gerne sehen, aber nicht unbedingt ein Risiko eingehen. 

Die Entscheidung fiel daher für eine Kleingruppe mit Tourguide aus (gebucht über getyourguide). Damit waren sowohl allfälliges Zuspätkommen, gefährliche Streckenabschnitte oder Kea-Vandalismus nicht ausschließlich unser Problem 😉 und wir bekamen unterwegs auch noch einiges Interessantes gezeigt und erzählt. 

Unten mittig seht ihr schon unseren Guide Steve, der ein sehr sympathischer Bursche war. Aber gibt es überhaupt unsympathische Neuseeländer? Uns ist (zum Glück) keiner begegnet!

Was uns (leider!) auch nicht begegnete, waren Keas! Steve sagte, sie würden normalerweise immer auftauchen, doch seit 5 Tagen habe er keinen Kea gesehen... Der auf dem Tour-Bus abgebildete Bergpapagei und einer auf einem "Keep our kea safe"-Schild blieben daher leider die einzigen, die wir sahen. Die zwei Kea-Fotos, die ich euch unten zeige, fand ich bei Wikipedia.
 
Die beiden Kea-Fotos untere Reihe Mitte und rechts stammen von HIER

Andere Vogelsichtungen gab es hingegen bei einem Stop neben den wunderschönen Mirror Lakes: Hier entdeckten wir ein Nest mit Jungvögeln - es sind wohl Kormorane, aber ich weiß leider nicht, welche der in Neuseeland vorkommenden Unterarten. (Vielleicht wissen es die Vogelexperten, die hier mitlesen?)

 

Wir machten auf der Hin- und Rückfahrt noch mehrere Stopps, doch ich will euch hier die Hauptattraktion zeigen - die Bootsfahrt durch den Milfourd Sound mit seiner atemberaubenden Naturlandschaft

Wir hatten übrigens ziemliches Glück mit dem Wetter. Wenn ihr euch die Fotos in Prospekten anseht, herrscht zwar immer eitel Sonnenschein und blauer Himmel - aber das ist natürlich nur Werbung: Tatsächlich gilt der Milford Sound/Piopiotahi mit 200 Regentagen im Jahr als einer der nassesten Orte Neuseelands - ja sogar als eine der regenreichsten Gegenden der Erde! Auch bei unserer Fahrt regnete es zwischendurch - aber nur kurz. Und es blieb zwar die ganze Zeit bewölkt, doch immer wieder blitzte blauer Himmel durch!

Warme (eventuell auch wasserdichte) Kleidung inklusive Kopfbedeckung wird übrigens zu allen Jahreszeiten empfohlen und ich war froh, dass ich gut ausgerüstet war (siehe unten).

Delfine und Pinguine, die man laut Prospekt im Milford Sound zu sehen bekommen kann, entdeckten wir leider keine, aber der Kapitän fuhr uns nahe an ein paar Robben heran. Die meisten waren im Wasser und nur schlecht zu fotografieren, aber einer der Seehunde saß fotogen auf einem Felsen.


Bei dem flüchtigen kleinen Vögelchen links unten könnte es sich um ein South Island Tomtit (Maorischnäpper - Petroica macrocephala) handeln - richtig?

 
 
Damit ging unser wunderschöner Milford-Sound-Ausflug schon wieder zu Ende. Doch ich möchte euch noch ein paar interessante Fahrzeuge zeigen, die wir auf der Südinsel erspäht haben. Nicht nur der Wagen unseres Tourguides war nämlich bemalt - Kleinbusse mit interessanten Motiven begegneten uns allerorten. Und auch der eine oder andere Classic Car kreuzte unsere Wege:

 
Nun verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal bei euch und wünsche euch von Herzen eine gute Zeit!
 
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Fotos: Herr und Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben

 Alles Liebe - Ka kite anō -
 eure   T  r  a  u  d  e