Dienstag, 25. August 2015

Fair Play Teil 2: Frau R. trägt einen Seidensari und versucht vernetzt zu denken

Servus, ihr lieben treuen
und neuen LeserInnen, ...
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... heute mal wieder zu einem etwas ernsteren Thema, denn Frau Rostrose hat natürlich auch noch 
ein paar andere Dinge im Kopf als Lachfalten, das Reisen oder ihre Klamotten, in denen sie für ihre 
Blog-Fotos grinsend im Garten herumhopst ;o) Wobei - Klamotten und das Reisen werden auch in 
diesem Posting in gewisser Weise vorkommen. Und ein paar Lachfalten ebenfalls.

Im ersten Teil des Fair-Play-Themenpostings - HIER - ging es um eine förderungswürdige Aktion 
der Nähbloggerinnen, auf die ich euch alle hinweisen wollte, und bei der Gelegenheit habe ich dann 
auch gleich mal das darin angesprochene Thema Fair Trade berührt. Als nächstes soll die Berührung 
noch ein bisserl intensiver und vor allem "querdenkerischer" ausfallen.




Zu den begleitenden Aufnahmen von heute - sie stammen von unseren beiden Indien-Reisen [die 
Links zu den Reiseberichten findet ihr unter meinem Header] und zeigen euch Handwerksbetriebe,
 die - im Gegensatz zu manchen billig-produzierenden Firmen - vorbildliche Arbeitsbedingungen 
für die Mitarbeiter bieten. Dass es davon viel zu wenige gibt ist mir genauso klar wie dass man uns
als Touristen wohl kaum die anderen Betriebe zeigen wird - jene nämlich, in denen die schlimmen
Verhältnisse herrschen, die ich im vorigen Post angesprochen habe.

Die Fotos wurden größtenteils von meinem Mann und mir aufgenommen
 - und die eine oder andere Aufnahme möglicherweise auch von unserer Freundin Moni. (Ich
hab da ein bisserl den Überblick verloren im Lauf der Jahre ;o))


Die nähenden Frauen arbeiten im Dastkar-Projekt, einem Selbsthilfeprojekt, das es vor allem den Frauen der Region rund 
um den Rantambore-Nationalpark ermöglichen soll, mit ihren handwerklichen Fähigkeiten einen Beitrag zum Familien-
einkommen zu leisten.*)
Die Arbeitsatmosphäre wirkte sehr entspannt, was wohl auch damit zu tun hat, dass die Frauen ihre Kinder zur Arbeit 
mitnehmen dürfen. HIER kommt ihr zur Facebook-Seite von Daskar-Ranthambore, sie freuen sich bestimmt über eure
 Likes (und ich glaube, man kann dort auch bestellen)!
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Im PS des ersten Teils habe ich den deutschen Biochemiker, Systemforscher und Umweltexperten
Frederic Vester erwähnt, der u.a. auch das Umweltspiel Ökolopoly entwickelt hat. In seiner Computer-
Variante ecopolicy finden in manchen Schulen Deutschlands, Österreichs und auch einiger anderer
Länder Wettbewerbe statt (vielleicht habt ihr ja davon schon mal gehört, selbst wenn euch der Name
Vester nichts sagt?)...

In seinen Büchern beschreibt F. Vester, was passieren kann, wenn man eine Sache zwar gut meint
aber darauf vergisst, vernetzt zu denken - also wenn man nicht sämtliche möglichen Konsequenzen 
bedenkt, die eine Handlung haben kann. Bei dem Beispiel, das mir in besonderer Erinnerung 
geblieben ist, sollte das Leben von Menschen verbessert werden - doch letztendlich ging der gut 
gemeinte Versuch gewaltig nach hinten los:

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In der Sahelzone litten die Menschen darunter, dass ihre Rinder durch Stiche der Tsetsefliege 
erkrankten und zum Teil daran starben. Um den notleidenden Menschen zu helfen, wurde die 
Tsetesfliege erfolgreich bekämpft. Die Rinder blieben gesund und vermehrten sich. Daher wurden 
die Weideflächen vergrößert und zur Trinkwasserversorgung für Mensch und Tier wurden Brunnen 
gebohrt. 

Diese Maßnahmen führten in den ersten Jahren zu deutlichen Verbesserungen der bisherigen
Situation. Alle waren froh über diese Entwicklung. Die Menschen in der Sahelzone mussten keinen 
Hunger und Durst mehr leiden, und diese Zufriedenheit führte dazu, dass sie mehr Kinder als vorher
 in die Welt setzten. Binnen zwei Jahrzehnten war durch die verbesserten Lebensbedigungen die 
Bevölkerung in der Region fast zur doppelten Größe angewachsen, wodurch natürlich mehr Ressourcen
benötigt wurden. 

Zuletzt waren die Böden von den Rindern kahlgefressen und nicht mehr zum Ackerbau geeignet, 
die Wasserreserven durch die Brunnen verbraucht, ...
... und die Not von Mensch und Tier größer denn je...

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In der südindischen Stadt Darasuram gibt es zahlreiche Seidenwebereien. Hier sahen wir in einem kleinen 
Familienunternehmen zu, wie die wunderschönen und edlen Sari-Stoffe entstehen.   
Übrigens habe auch ich mir in Indien einen Seidensari gekauft - und wenn ihr bis zum Schluss dranbleibt,
dann zeige ich euch, wie ich darin aussehe ;o))
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Seht ihr schon, worauf ich hinauswill? Wenn wir die Lebensumstände eines Volkes zu wenig kennen,
 kann der Versuch, an einem Rädchen zu drehen (oder nur an einem Rädchen zu drehen), fatal enden. 
Auch beim Versuch, die Händler und Großhändler dieser Welt dazu zu zwingen, nur noch "fair" und 
nachhaltig produzierte Waren anzubieten, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.

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In meinem nächsten Posting zum Thema will ich euch ein bisschen über die Arbeitswelt in Indien, 
so wie wir sie erlebt haben, erzählen. Heute nur so viel: Mir ist in Indien klar geworden, dass es nicht 
unbedingt die beste Lösung für die Ärmsten der Armen sein kann, wenn wir etwas übers Knie brechen
und einfach nur dafür sorgen, dass keine Ausbeuter-Fabriken mehr existieren.

Denn - wie es u.a. Julia - Vintage with Laces in ihrem Kommentar auf den Punkt gebracht hat -
"Viele der Arbeiterinnen hätten dann gar keinen Job mehr, um ihre Familien über Wasser zu halten."
 
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In der Region Chettinad besuchten wir eine der traditionellen Fliesen-Manufakturen, wo uns vorgeführt wurde, 
wie hier jede einzelne Fliese von Hand angefertigt wird.
 
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Und wenn ihr euch die Sahelzonen-Geschichte und Frederic Vesters "vernetztes Denken" vor Augen 
ruft, werdet ihr vielleicht auch ahnen, dass es ebenso keine gute Lösung sein kann, diese Menschen
einfach nur finanziell zu unterstützen ... bzw. auf andere Weise einfach nur für eine bessere Lebensqualität,
für mehr Wohlstand zu sorgen, ganz ohne begleitende Maßnahmen ... Das würde zwar unser allfällig
vorhandenes schlechtes Gewissen beruhigen, jedoch der Welt einen noch größeren Schaden zufügen,
als wenn man gar nichts macht.

Wobei "nichts machen" natürlich nicht die Lösung sein kann. Ihr seht aber bereits, das Thema ist 
nicht nur so komplex und schwierig, dass Politiker, Wissenschafter und sonstige schlaue Köpfe 
dieser Welt bisher daran gescheitert sind - es ist auch komplex genug, um mich dazu zu bringen, den 
einen oder anderen weiteren Beitrag dazu zu schreiben. Denn ich glaube, das war genug Text für 
heute - und ich bin längst noch nicht am Ende angekommen. 

Ich hoffe, einige von euch hat es interessiert, auch wenn es mit den euch bekannten Rostrosenthemen
 nur am Rande zu tun hat ... Soweit kommt's eben, wenn Frau Rostrose mal dem Grübeln freien Lauf 
lässt. Und jetzt ahnt ihr vielleicht auch, warum ich manchmal lieber einfach nur grinsend in
irgendwelchen Klamotten herumhopse ;o))

Und das mache ich hier und heute also auch noch schnell für euch - in meinem grünen Sari aus
edler indischer Seide *) - womit ich natürlich bei Ines Meyroses "nur natur" im August dabei bin,
außerdem bei Tinas Freitags-Outfit und bei Sunnys Um Kopf und Kragen. (* Übrigens ist das grüne
Shirt darunter auch wieder eines aus Bio-Seide und stammt aus derselben Quelle wie mein Seiden-
bolero aus dem ersten Fair-Play-beitrag - klick).


Uiuiui, es war eine ziemliche Herausforderung, das Ding zu wickeln. Nach gefühlten 100 Anläufen sah es dann so aus ;o))
Und mit diesem an mir seltsam aussehenden Outfit verlinke ich mich auch gleich wieder bei Rettet die Lachfalte #8!


Zum Abschluß möchte ich euch noch herzlich DANKE sagen für eure lieben Reaktionen auf mein
neuestes Kapitel des Irland-Reiseberichts - Glendalough und Rock of Cashel - und für die ersten
Manöver zur Rettung der Lachfalte! Ich hab mich riesig darüber gefreut und hoffe 
natürlich auf eure weitere rege Beteiligung! Ebenfalls gefreut habe ich mich über eine Post-
sendung die quasi schon "nach Redaktionsschluss" hier ankam, aber für die ich mich dennoch
gern kurz bedanken möchte: Von OBI erhielt ich nämlich als kleines Dankeschön für meine
Beteiligung an deren Frühjahrsaktion eine Packung Düngestäbchen für meine Topfflanzen. Das
kann ich immer brauchen!


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Alles Liebe und bis bald, eure rostrosige Traude

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*) Übrigens ist auch die Dastkar Ranthambore-Initiative ein Symbol dafür, wie wichtig es ist, 
vernetzt zu denken. Denn als der Ranthambore-Nationalpark zum Schutz der letzten Tiger Indiens 
gegründet wurde - was für sich genommen ein sehr begrüßenswertes Projekt war - wurde leider 
zunächst auf die Menschen in der Umgebung vergessen. Sie verlorenen durch die Nationalpark-
Gründung nämlich ihren Zugang zu Holz, Wasser und Ackerland. Erst durch ein paar Selbstmorde 
von völlig verzweifelten Menschen, die ihre Familien nicht mehr ernähren konnten, wurde klar, 
dass man etwas unternehmen musste. Und so wurde in späten 1980er Jahren Dastkar gegründet.

37 Kommentare:

  1. wunderschööön siehst du aus in deinem sari!!! das grüüün!! die haare aus´m gesicht und dieses von der seide eingerahmt - märchenhaft!!!
    als ich 2009 in indien war habe ich eines festgestellt - diese grossartigen handwerksprodukte sind (für indische verhältnisse) gar nicht billig - und dass ist ja auch mehr als angemessen.
    und da bin ich auch schon bei meiner "philosophie" - unsere einkaufsgewohnheiten müssen sich ändern. weniger masse (die meisten kaufen doch nicht weil sie was brauchen), mehr qualität (um selbige herzustellen braucht man gute bedingungen), dafür dann angemessene preise zahlen = es muss nicht mehr bergeweise billigtrash für erbärmliches geld produziert werden (weil es eben niemend mehr kauft) und der müllberg wird auch gleich kleiner plus die ressourcen werden geschont......
    aber solange jeder auf den anderen zeigt ändert sich natürlich nix!
    mir schwillt immer der kamm wenn "modebloggerinnen" mit H&M/zara/wie heist diese englische trash-kette nochmal-klamotten angeben die sie "im sale" "ergattert" haben!!! das ist gottverdammtnochmal zum schämen!!!
    sorry röschen - ich weis du verstehst mich.
    alles liebe du grüne seidenfee! xxxxxxx

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  2. Liebe Traude,
    auch nachdenkliche Themen müssen sein bzw. solche, die Denkanstöße geben. Grün steht dir, und was ich sehen kann, hast du dich perfekt "eingewickelt".
    LG Sabine

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  3. Liebe Traude !
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich über dieses Thema bisher nicht wirklich viel nachgedacht habe - aber ich muss auch sagen, dass ich sehr wenig Kleidung, Schuhe etc. kaufe. Ich trage meine Sachen wirklich oft, bis sie mir "vom Körper fallen". Die Fotos in Deinem Post sind soooo schön. So farbintensiv und bunt und wunderschön zusammengestellt. Ich freue mich immer wieder, von Dir zu lesen und bin gespannt, was Du noch zu dem Thema zu sagen hast.
    Alles Liebe
    Karen
    PS Und natürlich passt Dir der grüne Sari wie für Dich gemacht !

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  4. Very interesting subject and wonderful images to support. My boss was one that believed we could not help everyone and that sometimes our do-good ways cause more serious problems, as you've pointed out here. It's a perplexing situation. Lovely green sari. I tried the wrapping in India and Sri Lanka -- don't know how they keep it on all day. I can't even keep a scarf wrapped properly. :)

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  5. Da hast Du uns wieder tolle Bilder mitgebracht!!!! Ich finde es gut, wenn man die Lebens- und Arbeitsbedingungen in diesen Ländern verbessert... aber natürlich nicht, ohne die Umstände dort zu berücksichtigen!
    Viele Grüße von
    Margit

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  6. Sehr interessantes Thema. Ja, wenn Frau Rostrose mal zu grübeln beginnt (da musste ich sehr grinsen). Dein Sari ist wunderschön und die Wickeltechnik eine eigene Wissenschaft. Hast du gut hinbekommen ;)
    LG Petra

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  7. Liebes Röschen...
    du lässt mich - fast ein wenig beschämt, aber auch sehr nachdenklich nach dem lesen dieses deines Postings zurück.
    Ersteres, weil man tatsächlich beim Einkauf von Kleidung egal wo und wie teuer - oft nicht darüber nachdenkt wo und vor allem WIE die Stoffe entstanden sind und wo sie herkommen und dass sie nicht fertig auf Bäumen wachsen!.
    Welche mühselige Arbeit es ist sie unter erschwerten bedingungen zu bearbeiten und zu fertigen machst du uns durch dein Posting deutlich und das finde ich wunderbar, nicht (an) klagen sondern Bewusstsein schaffen, ja das versuche in in manchen meiner Beiträgen - auch. Nicht immer gelingt es einem.
    ich habe aufmerksam gelesen und geschaut, deine Bilder sind gestochen scharf und zeigen was gezeigt sein soll, wie die menschen dort arbeiten, als Endprodukt sehen wir dann die phantastischen berühmten Stoffe und Seidenroben aus Indien, die oft leider durch einen Schleuderprreis vermarktet werden, aber auch in teuren Boutiqen zu erhalten sind..
    ein schöner Post, sehr schöne Bilder, viel Information ( für die ich dir herzlich danke) und auch viel Nachdenklichkeit über unsere oft vorhandene Oberflächlichkeit. die habe ich mitgenommen...
    lieben Gruß Angelface

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  8. Rösschen, danke für Deinen Beitrag! Ändern müssen wir uns von Grund auf und wie hier schon erwähnt wurde, uns fragen: Warum wir kaufen, wenn wir nicht brauchen? Und bevor wir kaufen über eine Alternative nur nachzudenken.
    Allerwichtigste Frage ist:
    Was macht das mit mir? Was tut das Gekaufte mit mir, ohne, dass ich es merke? Worauf lasse ich mich ein, ohne es zu ahnen?
    WAS BEDEUTET ES ÜBERHAUPT, ZU KAUFEN?
    Hat das Gekaufte, wirklich etwas mit mir zu tun? Kann ich mich darin wirklich erkennen, oder es verändert mich so, dass ich mir selbst fremd vorkomme? Uns wurde eingeredet - ohne, dass wir konsumieren, dass wir uns von dem Werbekram berauschen lassen – sind wir wenig bis nichts wert. Und wir haben uns auf dieses sinnlose Spiel schleichend eingelassen und erlaubt, dass Industrie, Wirtschaft und Werbemechanismen Fäden an uns ziehen.
    Das Schlimme daran ist, dass wir VIEL MEHR dafür zahlen, als wir denken. Das was wir ausgeben, ist leider nicht nur finanziell zu werten. Schlimmer ist, dass wir Teile von uns selbst verabschieden. Dass wir, ohne uns dessen bewusst zu sein auf das selbständige Denken verzichten, auf eigenverantwortliches Handeln, auf langfristige Freude an dem Gekauften.
    Dass wir Macht über uns an ein rissiges Apparat abgeben und letztendlich, dass wir unser kreatives Denken damit im Kern ersticken lassen. Und schon mal die Frage, warum ich es kaufen möchte, kann ein Anfang sein aus dem Spiel auszusteigen und letztendlich zu erkennen, dass wir ohne den überflüssigen Kram wertvoll und bedeutend sind, weil wir es sind.
    Und das andere, als Ablenkung zu erkennen.
    Rösschen, danke für das Thema, dass Du es angestoßen hast und für Deine wundervollen Bilder :)) Liebe Grüße an Dich und schöne Spätsommerwoche, Deine Grażyna

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  9. Hallo Traude,
    ein sehr interessanter Artikel, den du geschrieben hast. Ganz tolle Information, das öffnet den Horizont!!!! Frederic Vester, ich habe mir das Buch mal in meinen Warenkorb gelegt und werde mich dann noch ausführlicher mit diesem Thema beschäftigen, denn genau so denke ich ja auch, da muss man helfen, Welt verbessern usw. ... also sehr interessant.
    Der Sari passt dir sehr gut. Solltest du öfter tragen.
    Herzliche Grüße
    ganga

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  10. Liebe Traude,

    besten Dank für deinen guten Post.
    Er regt zum Nachdenken an.

    Sonnige Grüße
    Elisabeth

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  11. Im Moment bekommen wir allerorten zu spüren, wie wenig vernetzt in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft gedacht und gehandelt wird. Indianer haben in ihre Überlegungen immer miteinbezogen die sieben Generationen, die vor ihnen gelebt haben und die sieben, die nach ihnen leben würden - für uns unvorstellbar ( mein Vater hat immer zwei Generationen vor und zurück bei seinen Planungen gedacht )! Für diese vielen Schieflagen sind "wir" verantwortlich: Man verkauft nicht massenhaft Waffen und sich dann wundern, wenn die Menschen vor den damit betriebenen Kriegen fliehen. Das ist momentan das krasseste Beispiel.
    Was die Textil- und Bekleidungsindustrie betrifft, könnte ich auch noch viel beitragen. Aber du hast ja schon deine Gedanken aufgeschrieben. Wenn ich heute meinen Beitrag zu Susannes Initiative veröffentliche, dann ist das eher als Zeichen der Solidarität & Wertschätzung gemeint für die, die unsere Kleidung herstellen und auch ein Innehalten in unserem sonst so sorglosen Konsum. Billige Rezepte, so mein Eindruck mit zunehmendem Alter, für all die Missstände gibt es eher wenige...
    Du schaust übrigens hinreißend im Grün des Saris aus!
    Herzlichst
    Astrid

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  12. Liebe Traude, erstmal siehst Du toll aus im Sari. Den hast Du schön gewickelt. Die Dinger sind ja super lang, ich habe auch einen. Ja es stimmt was Du schreibst. Man sollte nachdenken beim Kaufen. Ich gestehe ich kaufe oft auch nicht weil ich es dringend brauche. Dann überlege ich wieder, kaufe ich nichts mehr... geht es den Menschen auch nicht besser. Aber ich mache mir selbst viel häufiger Gedanken, trage auch Second Hand wenn es mir gefällt und passt. Mir gefällt aber die Entwicklung der Gedanken in vielen Blogs. Das ist schon ein wenig der ríchtige Weg.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

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  13. Der Sari steht Dir super .
    Die Balance zu finden ,allem gerecht zu werden , keinen größeren Schaden an zu richten und alle Bedürfnisse , und Wünsche unter einen Hut zu bekommen . Ist sicher eine sehr umfangreiche und nicht all zu leicht zu lösende Aufgabe . Ich denke wenn man die gemachten Erfahrungen mit einbezieht könnte es langfristig klappen
    LG Heidi

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  14. Liebe Traude,
    Danke für Deinen Aktionsbeitrag. Dein grüner Sari ist ein Traum und zu allem anderen ist sicher klar, dass sich irgendwann etwas ändern muss, aber man wird nicht alle Schrauben auf einmal drehen können.
    Herzliche Grüße aus Hamburg
    Ines

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  15. Liebe Traude,
    da hast Du uns ja einiges zum Grübeln gegeben! Deine Zeilen sind sehr weise und es sollten den Politikern einmal die Konsequenzen von nicht vernetzten Handeln klar gelegt werden. Man hat ja den Eindruck, dass in der großen Politik niemand in der Lage oder zumindest Willens ist, vernetzt zu denken und zu handeln. Wenn man sich das politische Angebot in Österreich ansieht und man davon ausgehen muss, dass das in anderen Ländern nicht viel besser sein wird, keimt ein wenig der Verdacht, dass es bei vielen der Entscheidungsträgern einfach auch an deren intellektuellen Fähigkeiten mangelt ...

    Nun zu dem erfreulichen Teil, liebe Traude, zu Deinem traumhaften Sari! Du siehst darin wie eine indische Göttin aus, einfach bezaubernd! Ich kann mir gut vorstellen, dass das richtige Wickeln eine ordentliche Herausforderung ist;-)

    Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Abend, sei mir liebst gegrüßt!
    Nadine

    http://nadinecd.blogspot.co.at

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  16. Liebe Traude,
    ich finde deinen Beitrag gut und auch, dass er sehr wohl zu dir passt.
    Ja, das ist alles sehr kompliziert und ich kenne ebenfalls diese Beispiele und Thesen, dass "zuviel des Guten" auch nach hinten los gehen kann, wie es so schön heißt. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass wir die Lebensumstände dieser dritten Länder nicht zu sehr mit unseren vergleichen dürfen. Wir schauen immer danach, was dort nicht existiert, was dort schlecht ist und was die dort nicht können.

    Aber: Ist deren Leben wirklich so schlecht? Es gibt immer zwei Seiten.
    Was ist dort gut und schön oder sogar beneidenswert?
    Ebenso frage ich danach, inwiefern es erstrebenswert ist unsere Standards zu erreichen. Will wirklich jeder leben wie wir? Dabei geht es mir nicht um Hilfe & Unterstützung für beispielsweise Medizin & Ernährung, sondern um das viele drum herum, den sog. Fortschritt und die Nachteile die wir beklagen. (Interressanterweise geht es zufällig in meinem aktuellen Post irgendwie, wenn auch entfernt, ebenfalls darum)

    Das ist wirklich ein riesiges Thema und ich weiß gerade nicht wie ich den Dreh kriege einen kurzen Kommi mit Fazit zu schreiben ohne länger als dein Post zu werden *g*
    Ich freue mich jedenfalls über weitere Beiträge und Denkanstöße von dir.

    Bis dahin dir noch eine wunderbare Woche
    und einen schönen Dienstagabend.
    Herzliche Grüße
    Naddel

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  17. Liebe Traude,
    das ist wirklich ein interessanter Beitrag. Es gibt sicherlich viele kluge Köpfe, die es mit den Entwicklungsländern gut meinen. Der Schuss geht leider oft nach hinten los, weil die Lebensumstände nicht genügend berücksichtigt werden. Dich hätte sicherlich die Fast Fashion Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg interessiert.

    LG Sabine

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  18. Deinen weisen Worten, liebe Traude, ist nichts mehr hinzuzufügen. LG Sunny.
    Danke fürs Teilnehmen bei um Kopf und Kragen, fürs Verlinken.
    Der Sari hat eine tolle Farbe, die Dir super gut steht.

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  19. Ja, liebe rostrose, das ist schon ein brisantes Thema! Die richtige antwort kennt wohl nur der Wind !
    Wir haben übrigens keinen Nachwuchs bekommen. Das war die Freundin meiner Tochter, die gerade geheiratet hat. Allerdings ist meine andere Tochter tatsächlich schwanger und wir sind voller Freude!!
    Lg Rosine

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  20. Liebe Traude, ein wirklich sehr nachdenklich stimmender Post. Hilfe ist nicht gleich Hilfe. Sie sollte gut überlegt sein.

    LG kathrin

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  21. Hallo Traude,
    super interessante Bilder sind es, mir gefallen sehr die, die diese Fliesenmacher zeigen, es muß eine wahnsinnige Handarbeit sein, und die Fiesen immer mit dem selben Muster zu schaffen.
    Auf deinen Kommentar habe ich dir bei mir geantwortet.
    Liebe Grüße

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  22. Röslein, du hast sooo recht. Einfach nur geht nicht - da braucht es ganz viel mehr! Und das ist vermutlich genauso kompliziert, wie einen Sari zu wickeln. Ich hab das aufgegeben. Beide meiner Saris hängen als Vorhänge im Haus :)!
    Eine wundervolle Zeit wünsche ich dir
    Elisabeth

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  23. Dear Traude,

    Thank you for sharing the interesting post - beautiful people and gorgeous silk fabrics.
    You look beautiful in your green sari.
    Hope you are enjoying the weekend and many thanks for visiting me.
    Hugs
    Carolyn

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  24. Liebe Traude
    da kommt man wieder zum nachdenken leider achtet man beim Einkauf sehr wenig darauf sondern ist es schön ist es modisch gefällt es mir,zu meiner Schande muss ich gestehen das auch ich dazu gehöre wie du schon sagst alles hat zwei Seiten und ich würd mir wirklich wünschen das alle auf dieser Welt ein schönes Leben haben aber momentan ist die Welt soweit davon entfernt und wie mir scheint die Politik ratlos,wenn ich sehe wie Menschen auf diesem Planet leben müssen da schämt man sich wenn man jammert das man eigentlich ein zu großes Haus hat,wir wissen gar nicht wie gut es uns eigentlich geht,war ich vor Jahren immer der Meinung das sich etwas zum positiven wendet so habe ich momentan sehr wenig Hoffnung ....trotz allem spürt man ein Fünckchen Hoffnung wenn man deine Bilder sieht und so ein Sari passt hervorragend zu dir;.)))
    auch mit Stonhenge hast du natürlich ein wahres Wort gesprochen und auch wir werden wenn wir wieder mal die Möglichkeit haben einen kleinen Umweg machen, mir hat auch die Gegend rundherum sehr gut gefallen New Forrest ist etwas ganz besonderes,ich hab soviele Häuser mit herrlichen Gärten und vor allem englischen Gewächshäusern gesehen und natürlich viele Pferde die sich dort zum Teil frei bewegen...auf jeden Fall ist es eine Reise wert,es gäbe ja sehr viel zu sehen auf der Welt aber je älter ich werde umso lieber bin ich zuhause;.)))
    ich wünsche dir und deinen Lieben ein wunderbares Wochenende bei uns wird es nochmal sehr warm...gggl. Grüße...Petra

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  25. Sooo seltsam siehst du doch gar nicht aus...ich finde dich toll darin :-)
    Ein aufwühlender Bericht von dir, der zum nachdenken anregt.
    Liebe Grüße

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  26. Liebe Traude,
    dann fange ich mal mit Deinem Schluss dieses guten Posts an: Du siehst klasse aus, mir gefällt nicht nur der Sari super gut sondern auch, wie Du die Haare hier trägst - alles von Kopf bis zu den Zehen wunderschön <3
    Danke auch für Deinen nachdenklichen, klugen Post. Ja, so einfach ist das alles nicht und die schlimme Situation, in der Sahel-Zone dadurch entstanden ist, dass man erst einmal etwas einfach nur gut gemeint hat, bestätigt mir das. Vielleicht gibt es ja auch oft einfach nicht die Lösung sondern es ist ein Zusammenspiel aus vielen kleinen guten Entscheidungen und Taten und ein etwas länger andauernder Prozess?
    Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich zu sehen, dass die arbeitenden Menschen in Indien, die Du hier zeigst, allesamt so zufrieden und gelöst aussehen. Auch wenn es vermutlich Vorzeigebetriebe waren, die Ihr Euch angeschaut habt, tut es doch gut zu sehen, dass es auch solche Arbeitsbedingungen in Indien gibt.
    Ein wunderbares Wochenende wünscht Dir von Herzen, Rena aus Bayern
    www.dressedwithsoul.com

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  27. Liebe Traude, danke für den super Beitrag. Es gibt ja diese Projekt, Hilfe zur Selbsthilfe, die wohl gerade auch für Frauen am besten funktionieren. Ich weiß nicht, ob diese ganzen Aktionen hier bei uns nicht vielmehr dazu diesen, unser schlechtes Gewissen zu befriedigen. Daher finde ich deinen Post umso gelungener! Du bist toll!!! Genieße das Wochenende und sei lieb gegrüßt. Deine Sabina | Oceanblue Style

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  28. Ich hab auch einen Sari zu Hause, der ist dinem nicht unähnlich. Grün mit Rot-Goldenem Rand :-) Ich habe meinem von einem Pfadfinderlager. Die indische Gruppe hatte einen Koffer Saris mit und hat sich so die Reise finanziert. Und das Anziehen... jössas... jedes mal weider versinke ich in Stoffbergen die genau dahin rutschen wo ich sie nicht haben will.
    Wenn jemand behauptet er hätte einfach so eine Lösung - ganz egal für welches Thema - dann weiß man schon da ist ein Populist, ein Scharlatan. Im Grunde kann man dann aufhören mit diesen Leuten zu disskutieren, sie haben ja eh schon eine einfache Meinung gefunden. Aber leider kann ichs nciht immer lassen. Ich rede einfach zu gerne.

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  29. Liebe Traude, erst einmal siehst du toll aus in deinem Sari, wie schön der schimmert.
    Und zweitens ein sehr interessantes Thema in dem Post und ich denke vielen ist das gar nicht bewusst, dass Hilfe langfristiger Planung Bedarf und man viele Faktoren mit einrechnen muss. Ich bewundere auch die Leute, die solche Theorien über Jahre durchspielen können mit einer hohen Zielsicherheit.
    Herzliche Grüße aus meinem Urlaub. Ela

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  30. Liebe Traude,
    erstmal möchte ich mich bedanken für Deine lieben Worte zu meinem Tischquilt und meinem Schlaf-Schäfchen.
    Hier bei Dir lese ich gerne, Du berichtest so interessant von Deinen Reisen, mit viel Herz geschrieben. Inklusive Bildern die nicht nur heile Welt zeigen.
    Ein Wunderbarer Sari und eine zauberhafte Traude schaut mir heute so lächelnd entgegen, ein schöner Start in den Tag für mich !!! Sei lieb gegrüßt von Carmen

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  31. Hallo liebe Traude, ich hätte sowieso nicht gedacht, dass Du nur Reisen und Klamotten im Kopf hast. Leider gibt so viele Menschen, die unter ganz schlechten Arbeitsbedingungen leiden, nicht nur in der Modeindustrie. Es ist so schwierig, das Richtige zu tun, wenn man nicht alle örtlichen Gegebenheiten kennt. Selbst dann scheint es ja oft keine Lösung für die Probleme zu geben, ohne in der Zukunft noch Größere auszulösen. Da könnte man schon manchmal im Trübsal versinken, aber das hilft ja auch nicht.
    Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach war, den Sari richtig zu wickeln. Er steht Dir prima und die Farben sind sehr hübsch. Was für eine schöne Urlaubserinnerung!
    Hab' ein schönes Wochenende, liebes Roströschen!
    Ganz liebe Grüße und hugs,
    Julia

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  32. Liebe Traude ich finde es toll ,dass Du darauf aufmerksam machst und den fairen Handel ansprichst. Zeigst Du es doch das ein Rädchen ins andere geht. Wenn man die Bilder sieht, das Mütter ihre Kinder zur Arbeit mitnehmen können, dann bin ich doch überrascht, weil es nicht die Regel ist.Bei uns in der Kirchengemeinde nimmt man sich auch dieses Themas an."Fairer Handel"
    In Marokko habe ich Frauen beim Teppichknüpfen beobachtet und man spürte wie schwer sie arbeiten mussten den ganzen Tag ,kaum Pausen.
    Dein Sari zum Schluss steht Dir ausgesprochen gut...zwinker, es fehlt nur der rote Punkt auf der Stirn, das dritte Auge,verheiratet bist Du, dann siehst Du sehr indisch ,hübsch aus...zwinker.
    Ein schönes Wochenede wünscht Dir ,Klärchen

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  33. Such beautiful people and some pretty and colourful fabrics!

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  34. Such beautiful people and some pretty and colourful fabrics!

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  35. ein spannendes thema mit dem ich mich als systemikerin schon des öfteren beschäftigt habe... ein anregender post!
    dein sari ist traumhaft schön und steht dir fantastisch!
    herzlichste grüße & wünsche an dich ;-)
    amy

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  36. Hallo Roströschen,

    Jipp, Seidensari Nummer 1 :)

    Doch nun zu etwas ganz Anderem. Ich weiß nicht, ob das zum Thema passt, aber ich glaube, mir ist etwas Ähnliches passiert, dass ich nicht komplex nachgedacht habe.

    Vor vielen Jahren, als in Tschernobil das Automkraftwerk-Unglück war, kamen Kinder zur Erholung in unsere Gegend. Sie wohnten in einem Heim und es wurden Gasteltern gesucht. Wir bekamen damals eine kleine Ira. Sie sah so zerbrechlich und zart aus, hatte tiefe schwarze Ringe unter den Augen. In der ersten Zeit hatten wir sie nur am Wochenende bei uns. Dann meinte mein Mann, ob wie sie nicht eine ganze Woche nehmen wollten. Und das haben wir auch gemacht. Ira wurde von uns vergöttert. Die ganze Nachbarschaft kam mit Geschenken und wir machten ihr den Aufenthalt so schön wie nur möglich. Aber es waren die Kleinigkeiten, die das Kind glücklich machten: Ein Schaumbad mit einem Quietscheentchen. Das hatte sie noch nie gesehen. Oder wir hatten ihr damals ein Faschingskostüm und unseren Kindern und deren Cousinen gekauft und sie durften darin herumtoben. Das war für Ira das Größte. Als sie wieder zurück in ihre Heimat fuhr, hatte sie Kartons und Säcke voll mit schönen Sachen für sich und ihre Geschwister und die Familie. Mit meinem spärlichen Russisch habe ich versucht, ihr klar zu machen, dass sie darauf aufpassen sollte. Das würde alles ihr gehören (so ein Quatsch - ein Kind soll auf das Zeug aufpassen).
    Heute weiß ich, die Kleine hatte einen Kulturschock. Wir wollten ihr etwas Gutes tun und haben sie in eine Welt geschmissen, die ihr über den "Kopf wuchs". Das waren mit Sicherheit zu viele Eindrücke, die die Kleine bestimmt nur schwer verkraften konnte. Sie hing sehr an uns. Aber wir haben uns nie wieder gesehen. Was hat das Kind damals gedacht, warum wir plötzlich weg waren und nicht wiederkamen? Wir hatten damals in regelmäßigen Abständen kleine Beträge Geld an die Eltern geschickt. Die Mutter antwortete damals, sie würden davon einen Sack Zucker kaufen. Den könnten sie dann gegen andere Lebensmittel austauschen. Sie hätten auch einen kleinen Garten. Dort würden sie auch ernten. Sie hätten die "Wolke" doch sowieso abbekommen. Da könnten sie auch alles aus dem Garten essen. Es wäre letztendlich egal. Das hat uns wahnsinnig erschüttert.
    Heute mache ich mir meine eigenen Gedanken darüber und würde sicher anders handeln als damals. Wir wollten damals nicht unser Gewissen beruhigen, weil es uns besser ging. Wir hatten einfach Mitleid. Aber Mitleid kann auch nach hinten losgehen. Unsere Beziehung ist eingeschlafen, weil ich nicht mehr wusste, was ich schreiben sollte und sie auch nicht. Wir konnten keine Karte aus dem Urlaub schicken, da ich nicht wusste, was ich darauf schreiben sollte. Diese Menschen waren arm und haben mit ihrem Schicksal zu kämpfen gehabt und wir machten holiday. Und so zog sich diese Sache wie ein roter Faden durch das Leben und ist dann zerrissen.
    Es ist schon eine schwierige Angelegenheit, in schwierigen Situationen das richtige zu tun.
    Alles Liebe Sabine

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