Jetzt ist es mal wieder an der Zeit für einen Blick ins aktuelle Rostrosenleben... bzw. genauer gesagt für einen rostrosigen Rückblick auf die letzten beiden Monate.
All about fashion lautet der Titel der Blogparade der ue30Blogger & friends. Also habe ich beschlossen, euch über so manches unserer Erlebnisse im April und Mai 2023 mit Hilfe meiner Outfit-Fotos zu erzählen.
Aber keine Sorge: Für alle, die sich nicht so sehr für Kleidung interessieren, habe ich auch Garten-, Tier- und andere Fotos parat! 😊. Und so beginne ich gleich mal mit einer ...
... April-Gartencollage:
Von letztem Schnee bis zu Schnecken in meinen hübschen Tulpenblüten war alles dabei. Im Großen und Ganzen war es ein kühler und feuchter April (was sich teilweise auch in meinen Outfits zeigt - Stichwort: mehr Hosen als Röcke), aber die Natur brauchte den Regen.
Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-, Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
Balletcore à la Rostrose:
Nun zum Thema "Fashion": In meiner Rückschau auf den März 2023 erzähle ich euch, dass mich Tina in diesem Posting zu einem Look inspiriert hat. Dieser Look namens Balletcore wiederum ist von der Kleidung der Primaballerinas inspiriert und wurde von Modeprofis zum Frühlingstrend 2023 ausgerufen. Ich besitze keinen Tüllrock, zeigte euch aber bereits eine erste Rostrosen-Variante mit meinem mehrlagigen und inzwischen gekürzten Bauchtanzrock.
Hier bekommt ihr nun eine weitere Version zu sehen - diesmal habe ich den Rock mit einem blauen Shirt im Stil eines Wickel-Oberteils, ebenso blauen Strümpfen sowie mit flachen roten Beinahe-Ballerina-Schuhen kombiniert. Der Regenbogen-bunte Gürtel stammt aus dem Weltladen.
Ich denke, ich muss nicht mehr dazusagen, dass ich alle Teile schrankgeshoppt habe: Das trifft übrigens auf sämtliche heute gezeigte Kleidungsstücke zu. Für mich hat "Mode" nichts mit Ständig-Neues-Kaufen zu tun sondern mit Kreativität, mit Spaß am Kombinieren - und mit Kleidung, die meinem Typ entspricht und mir Freude bereitet, weil sie meine Ideen mitmacht.
Klimt-Gläser und Katzenbesuch:
Das oben gezeigte Outfit trug ich übrigens an einem April-Tag, als uns meiner Schwägerin Anita (die Schwester meines Mannes Edi) besuchte. Bei der Gelegenheit stießen wir mit unseren schönen Klimt-Sektgläsern auf Anitas Geburtstag an. Gustav Klimts Malereien und ebenso die Schöpfungen seiner Lebensgefährtin und Muse Emilie Flöge, waren einst und sind noch heute inspirierend für Modeschöpfer.
In der folgenden Collage seht ihr außerdem unseren Katzen-Besuch. Die süße Maine-Coon-Katze Samia, über die ich euch z.B. HIER erzählt habe, besucht uns nach wie vor fast täglich. Doch eines Tages dachte Edi, dass er doppelt sieht. Denn Samia war bei uns im Haus - und in unserem Garten lief eine wuschelige weiß-braun-schwarz-gescheckte Katze herum!
Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass diese Katze doch ein wenig anders aussieht als Samia: Der hübsche Kerl heißt Giotto und er gehört Martha, einer Frau aus unserer Nachbarschaft. Normalerweise ist Giotto kein Freigänger, aber an diesem Tag ist er ausgebüxt (und vielleicht den duftenden Spuren Samias gefolgt 😸😉.) Zum Glück konnte er von Martha wieder eingefangen werden.
Mein selbstbemalter Seidenmantel:
Mein ärmelloser Seidenmantel wurde vor rund 30 Jahren von mir selbst bemalt und von Marianne-Oma nach meinem Entwurf genäht. Wie ich euch in DIESEM alten Posting bereits erzählte, ist dieses lange Gilet in Sachen Schnitt, Farbgebung und dem Spiel mit verschiedenen Mustern - ein wenig von Klimts Werken und Emilie Flöges legerem Kleidungsstil inspiriert. Ein bisschen Ethno-Stil steckt auch darin.
Ihr habt den Seidenmantel schon in verschiedenen Kombinationen in diesem Blog gesehen (und sogar Herr Rostrose trug ihn schon mal - HIER). Diesmal mixte ich das gute Stück mit schmalen ockerfarbigen Jeans, meiner weißen Tunika und einem breiten Westerngürtel.
Familiengeburtstage:
Hier seht ihr den Anlass, zu dem ich das obige Outfit trug: Im Jahr 2023 gab und gibt es mehrere runde und halbrunde Geburtstage im Familienkreis zu feiern. Mein Bruder wurde 75, meine drei Neffen 50, 45 und 40, meine Tochter 30, mein ältester Großneffe 15.
Wie schon die Doppel-Geburtstagsfeier meiner Schwägerin Brigitte und ihrer Schwiegertochter Hanni fand auch dieses Familienfest in der Wiener Hütte in Kaltenleutgeben statt. Diesmal spielte das Wetter leider nicht so toll mit wie beim letzten Mal, aber es war trotzdem ein schönes, lustiges Familienfest mit gutem Essen und netten Gesprächen. Nur die Hunde sahen so aus, als würden sie sich etwas langweilen 😉🐶...
Unten rechts seht ihr die Fotobücher, die ich von diesem Fest gebastelt habe - unser Geschenk für die Geburtstagskinder.
Frühlingsspaziergang und Pferdestreicheln:
Am 22. April war der Himmel so wolkenlos blau, wie wir ihn in diesem Frühjahr nicht oft gesehen haben - also lockte es Edi und mich hinaus in die Natur zu einem schönen Frühlingsspaziergang. Auch einem Pferdehof statteten wir einen Besuch ab. Zunächst brauchten wir noch eine Jacke, doch als wir dann in einem Lokal im windgeschützten Gastgarten saßen, konnten wir sie sogar ausziehen - auch das ein seltener Genuss im April 2023!
Es grünt so grün:
Hier seht ihr, was ich unter der Jacke trug: An diesem Tag hatte ich Lust auf Grüntöne aller Art, und so kombinierte ich mein grün-gemustertes ärmelloses Des*gual-Wasserfallshirt mit einem grünen Bio-Seidenlangamshirt und der Hose in dezentem olivgrünem Camouflage-Muster. Eine grüne Glasperlen-Kette durfte auch noch mitspielen.
Spaß mit dem Enkelkind:
Sowohl im April als auch im Mai besuchte uns unser Enkelsohn ein paarmal und übernachtete zweimal bei uns. Sobald das Wetter halbwegs mitspielte, wollte er in die Sandkiste, die wir ihm zu Ostern geschenkt haben. Wie ihr an den Fotos unten bestimmt erkennt, hatte Klein Jamie jedes Mal viel Spaß beim Sandspielen. Danach sieht er zwar immer aus wie ein paniertes Schnitzel 😁, aber es ist so entzückend und macht uns so viel Freude, ihm beim Spielen zuzuschauen bzw. mitzuspielen. Auch auf Spielplätze gehen wir gerne mit ihm - er liebt es zu schaukeln, zu rutschen und mit Kieselsteinen zu spielen.
Und Jamie liebt Musik! Während eines Spielplatzbesuches hörten wir, dass in einem nahe gelegenen Lokal Livemusik gespielt wurde und unser Enkel wollte unbedingt dorthin. Unten seht ihr, wir er die Band anhimmelte - und er tanzte auch ein bisschen zum Bigband-Sound 😊.
Rot und blau:
In der Jamie-Collage seht ihr mich beim Sandspielen - da trug ich mein rotes Secondhand-Zickzack-Shirt à la Missoni und eine bequeme blaugraue Schlüpfhose, die man aber auf dem Foto nicht sieht.
Weil es von den Frühlingstagen mit dem Enkelsohn auch sonst kein Outfit-Foto gibt, bekommt ihr als Ersatz den folgenden rot-blauen Anzug geboten: Hier habe ich das blaue Shirt im Wickellook (das ihr in der ersten heutigen Outfit-Collage schon gesehen habt) mit meiner blau-gemusterten Stoffhose und dem roten Hemdblusenkleid aus Leinen kombiniert, das ich hier wie einen Mantel trug. So war ich in diesem April mal gekleidet, als wir unseren Wocheneinkauf erledigten.
Spaziergang, Lesung und Museumsbesuch:
Am 29. April waren wir zu einer ganz besonderen Veranstaltung in Deutsch-Wagram eingeladen. Doch bevor es so weit war, unternahmen wir noch einen Spaziergang beim Marchfeld-Kanal. "Wir", das heißt in diesem Fall: unsere Freunde Brigitte und Peter sowie mein Mann und ich.
Brigitte hat früher als Naturführerin in dieser Gegend gearbeitet und konnte uns einiges Interessantes zeigen. Unter anderem gibt es hier spezielle "Fußgänger" 😉🦆 (siehe handgemaltes Schild neben dem schmucken weißen Eisentor eines Bauernhofs), die allerdings eher watscheln als gehen. Ich denke, es handelt sich hierbei um Moschusenten (Cairina moschata) - in meinem vorigen Costa-Rica-Post habe ich euch die Wildform dieser Entenart gezeigt.
In Deutsch Wagram erinnert einiges an Napoleon Bonaparte. Das hat mit einer kriegerischen Auseinandersetzung zu tun, die hier im Marchfeld vor mehr als 200 Jahren zwischen Österreich und Frankreich
ausgetragen wurde: Die Schlacht bei Wagram ereignete sich am 5. und 6. Juli 1809. *)
*) In dieser Schlacht besiegten Napoleons Truppen die Armee von Erzherzog Carl von Österreich. Dies war eine herbe und verlustreiche Niederlage für unser Land - aber zugleich war Wagram die erste Schlacht, in der es Napoleon nicht gelang, bei einem Sieg nur wenige Verluste zu verzeichnen. Dadurch wurden Napoleons Truppen dauerhaft geschwächt.
Ihr seht oben eine "Guckloch-Figur" mit Napoleons Kontur und Edis Gesicht 😊. Und auf
dem Foto daneben bin ich in einem Nachbau des Krönungsmantels neben
einer lebensgroßen Figur von Bonaparte zu sehen (und kraule ihm sein kaiserliches Kinn 😜): Das Foto wurde im Napoleon- und Heimatmuseum im Erzherzog Carl-Haus aufgenommen, wo wir eine Sonderführung bekamen.
Das Museum ist zugleich Veranstaltungsort für Ausstellungen und Lesungen. Und zu solch einer Lesung lud uns Gabriele Resch ein, eine Freundin von Brigitte und Peter, mit der Edi und ich ebenfalls schon einiges unternommen haben. Sie stellte ihr entzückendes und zugleich sehr lehrreiches Buch FABELhafte TIERGESCHICHTEN vor. (Wirklich sehr empfehlenswert für Kinder, aber auch für Erwachsene mit Interesse an Natur und Tieren!) Außerdem gab es eine Vernissage der bezaubernden Bilder von Katharina Kosma. Mehr darüber HIER.
Was ihr in der oberen Collage auch noch seht: herzige Marienkäfer-Cracker, die es bei der Veranstaltung gab, ein Wandbild, das Märchenfiguren darstellt (für Monday Mural - entdeckt an einer Schule in Deutsch Wagram) und einen Cappuccino (für T Stands For Tuesday), den wir uns nach dem Marchfeldkanal-Spaziergang und vor der Lesung gönnten.
Häkeltop und Jeans:
Unten seht ihr dann noch, was ich an diesem Tag anzog: Meine Kleidung sollte einerseits einem Spaziergang bei wechselhaftem Aprilwetter standhalten und andererseits dem Anlass entsprechend "ein bisserl festlich" sein. Ich denke, das ist mir mit dem dezenten Farbmix aus Dunkelblau und Taupe und der Kombination aus robusten Jeans und filigranem Häkeloberteil gelungen. (Das Top wurde übrigens nicht von mir gehäkelt. Aber ich werde euch demnächst zeigen, woran ich zurzeit häkle.)
Unter dem Häkeltop trug ich das blau-gemusterte Gudrun-Sj*den-Langarmshirt, das ihr auch weiter oben (in der Collage mit den Katzen) sehen könnt. Dazu eins meiner Boho-Stirnbänder, große Ohrringe und eine aus Indien mitgebrachte Kette.
Ein kleines Zwischenspiel:
Zwischen meinen Schilderungen von April und Mai möchte ich eine Frage an euch einschieben: Ihr seht in der unteren Collage eine Bildschirmkopie, die ich von meinem Spam-Ordner angefertigt habe. Diese (und noch einige andere "Spam-verdächtige" Kommentare) landeten allesamt erst dieser Tage in meinem Ordner. Aber wenn ihr euch anseht, von wann die Kommentare sind, werdet ihr feststellen, dass sie aus den Jahren 2010, 2011, 2020 und 2022 stammen! Und von drei der vier BloggerInnen weiß ich definitiv, dass sie keine "Spammer" sind bzw. waren. Das heißt, das sind reguläre Kommentare, die jahrelang "irgendwo im Nirgendwo" verschollen waren und erst jetzt wieder auftauchten!
Nun meine Frage an euch, ob ihr schon mal etwas Ähnliches in euren Junk-Odnern vorgefunden habt...
Oben seht ihr außerdem noch ein Close to the Ground-Wolken-und-Gräser-Foto sowie einen gräserfreien Himmelsblick vom Mai - beide Aufnahmen erzählen weiterhin von wechselhaftem Wetter. Und tatsächlich war auch der "Wonnemonat Mai" zu weiten Teilen feucht und kühl.
Mai-Gartencollage:
Aber natürlich gab es auch sonnige Tage - und davon seht ihr in meinem
Post weit mehr Fotos als von regnerischen Tagen. Das liegt in der Natur
der Sache - ich habe bei Regen kein besonderes Fotografier-Bedürfnis 😉.
Blüten und Tiere in unserem Garten:
Der Flieder blühte wieder sehr schön, allerdings bekam ich nicht wirklich viel davon mit, weil es so oft regnete. Und auf dem weißen Flieder tummelten sich wieder die Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) und zerfledderten die Blüten. Aber diesmal schaffte ich es rechtzeitig, die Käfer abzusammeln, bevor sie auch an meinen diversen Lauch- und Rosenblüten Schaden anrichteten. Eine Zeitlang war ich täglich mit einem Gurkenglas voller Käfer unterwegs, um sie in die freie Natur zu entlassen.
Andere Käfer wiederum holten wir uns freiwillig in den Garten: Gabis Lesung hatte uns dazu motiviert, Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) zu kaufen, auf dass sie die Blattläuse von unseren Johannisbeersträuchern fressen. (Man bekommt sie als Larven oder bereits geschlüpfte Käfer bei verschiedenen Anbietern.) Die Käfer kamen zwar gesund bei uns an, aber leider kam kurz nach dem Freilassen wieder eine Zeit mit Regen und niedrigen Temperaturen, und danach sah ich keinen der Käfer mehr, während sich die Blattläuse weiterhin auf unseren Ribiseln tummelten.
Wie ihr außerdem in der folgenden Collage sehen könnt, fühlen sich auch diverse Schmetterlinge, Bienen, andere Insekten und Weinbergschnecken in unserem Garten wohl.
Weiß-schwarz-rot:
Am 8. Mai war mir mal wieder nach offenen Haaren (diesmal selbst geschnitten mit einer Fransenschere) und nach einer schwarz-weißen Kombination. Ich mixte meinen weißen Lochstrick-Pulli (ebenfalls nicht selbst gestrickt) mit meiner schwarz-weiß-getupften Biobaumwoll-Hose. Und weil ich mir besser gefalle, wenn auch auch bisserl Farbe mitspielt, trug ich die rote Kette aus Namibia dazu.
Treffen mit Helga:
So war ich gekleidet, als wir uns mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin Helga trafen. Wegen des immer noch kühlen Wetters trug ich darüber meinen grau-beige-gemusterten Poncho. Treffpunkt war der Grüne Prater in Wien.
Eine besondere Attraktion des Praters ist die weltweit einzigartige, 4-
bis 6-reihige Kastanienallee in der rund 4,5 Kilometer langen Prater
Hauptallee. Vor allem zur
Hauptblütezeit Ende April / Anfang Mai werden davon zahlreiche Besucher aus aller Welt magnetisch angezogen. Diese Allee mit ihren Kastanienbäumen entstand schon im Jahr 1538 und
ist heute ein Freizeitparadies zum Laufen, Radfahren oder Reiten. Ich habe sie euch bereits in DIESEM Posting gezeigt.
Auch bei unserem Treffen mit Helga bot sich uns wieder dieser umwerfend schöne Anblick von Hunderten weiß, rosa und rot blühenden Kastanienbäumen:
Die Trinkgefäße habe ich auch wieder für T Stands For Tuesdayin einem Lokal fotografiert, in dem wir zur Mittagszeit einkehrten.
Ihr seht also: Der "Wiener Prater" ist keineswegs nur das Riesenrad samt dazugehörigem Rummelplatz - dieser Vergnügungspark wird von den Wienern üblicherweise "Wurstelprater" genannt. Ihr könnt euch HIER mein Wurstelprater-Posting (mit Tina und Uwe) ansehen, in dem ich euch auch mehr über die Geschichte des Praters erzählte.
Daher nur kurz: Beim Grünen Prater handelt es sich um das einstige Jagdgebiet des Österreichischen Hochadels. Im Jahr 1766 wurde das Areal von Kaiser Joseph II. für alle WienerInnen als Erholungsgebiet geöffnet. Auch heute noch findet man im Prater Baumriesen aus jener Zeit vor, und es handelt sich um einen einzigartigen Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Wir erfreuten uns unter anderem an einem herumspringenden Eichhörnchen, das aber mit dem Smartphone nicht so einfach zu fotografieren war. Oh, und seht ihr auch die "Tier-Silhouetten" in den hohlen Baumstämmen?
Zahnbehandlung:
Kurz nach diesem Wien-Besuch fuhren Edi und ich zu einer umfangreichen Zahnbehandlung nach Ungarn. Zahn-Implantate sind dort nämlich wesentlich erschwinglicher als in Österreich.
🦷🦷🦷
Da ich ein sehr empfindliches Bindegewebe habe, war ich danach im Gesicht voller Blutergüsse und sah zwei Wochen lang schrecklich aus. (Der Zahnarzt kann nichts dafür - ich hatte auch schon mal in Wien eine Kiefer-Operation, nach der ich genauso schlimm aussah.) Ich war grün und blau und violett um den Mund herum und sogar unter einem meiner Augen - als ob mich jemand verprügelt hätte. Wegen des häufig eher unangenehmen Wetters in dieser Phase tat es mir
aber nicht gar so weh, dass ich nicht viel unter Leute gehen konnte.
(Zum Einkaufen trug ich eine FFP2-Maske, an diesen Anblick sind die
Menschen ja noch gewöhnt 😉.)
Deshalb gibt es aus dieser Zeit keine blog-tauglichen Fotos von mir.
🦷🦷🦷
Vögel in unserem Garten:
Stattdessen kann ich euch ein paar Vogel-Aufnahmen aus unserem Garten bieten. (Wir haben sie allesamt durch das Wohnzimmerfenster fotografiert, was mal besser und mal weniger gut klappte.) Bei unseren Futterstationen - und nicht nur dort - finden sich in diesem Jahr nämlich mehr Vögel als bisher ein. Wir haben beschlossen, die Vögel auch in der Brutzeit durchzufüttern. In unserem Garten und bei unseren Nachbarn zur Linken gab es in diesem Frühjahr brütende Kohlmeisen (Parus major), Amseln (Turdus merula), Spatzen (vermutlich Haussperlinge- Passer domesticus) und Türkentauben (Streptopelia decaocto). Und erstmals sahen wir auch ein paar Tage lang Grünfinken (Chloris chloris) an einer unserer Futterstellen!
Jamies erster Zoobesuch:
Erst am 22. Mai ließen sich meine Blutergüsse im Gesicht so weit abdecken, dass ich mich wieder unter Menschen wagen konnte. Fotos von mir gibt es aber noch keine. Doch ich möchte euch gerne ein paar Bilder von unserem Ausflug in den Tiergarten Schönbrunn zeigen, den mein Mann, meine Tochter, Klein-Jamie und ich an diesem herrlichen Frühlingstag unternahmen.
Bis auf die Geparden versteckten sich zwar leider alle Raubkatzen, doch es gab viele andere schöne Tiere zu sehen. Jamie war übrigens am meisten vom Streichelzoo begeistert. Und als wir ihn fragten "Wie macht's die Ziege?", antwortete er mit ganz entzückend verstellter Stimme "Määäääääähhh!" 😍🐐
Da sowohl Jana als auch Edi und ich für heuer eine Schönbrunn-Jahreskarte besitzen, werden wir den ältesten Zoo der Welt in diesem Jahr wohl noch öfter besuchen.
Besuch bei Freunden:
Eine Outfit-Collage vom Mai kann ich euch aber doch noch bieten: Am 29. Mai besuchten wir nämlich unsere Freunde Anita und Norbert in ihrem Wiener Gartenhaus - und auch das war ein wirklich sonniger, warmer Tag 🌞!
Die folgenden Fotos von meinem (immer wieder gern getragenen) "Regenbogen-Look" - Rock aus dem Weltladen, Tuch selbst gehäkelt, diesmal kombiniert mit einem selbst gefärbten Spitzen-Top und der orangen Kette aus Namibia - sind allerdings noch in unserem Garten entstanden (und die zwei Rosenfotos in der übernächsten Collage ebenfalls):
Hier seht ihr uns nun mit unseren Freunden - und außerdem die zwei köstlichen Torten, die Anita für uns gebacken hat:
Leider gab es im Mai 2023 auch Besorgniserregendes und Trauriges in unserem Bekanntenkreis - einer unserer Freunde wurde mit einer Gehirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert, ein anderer verstarb im 65. Lebensjahr (letztendlich an den Folgen eines ärztlichen Kunstfehlers) 😪... Beides war ein großer Schock für uns, auch wenn wir längst wissen: Das Leben ist kostbar und es kann so schnell zu Ende sein. Umso mehr hoffe ich, dass ihr alle wohlauf seid und euer Leben genießt!
❤️🧡❤️
Vielen Dank für euer anhaltendes Interesse an meinem Costa-Rica-Reisebericht und für eure lieben Zeilen zu meinen Schilderungen über unsere Reit- und sonstigen Abenteuer beim schönen Nationalpark Manuel Antonio. Bald wird es damit weitergehen!
HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Costa Rica 2022.
¡Hola & Pura Vida, liebe Leute!
Vielen Dank für all eure tollen Kommentare zu unseren Abenteuern im Nebelwald von Monteverde! Ich hoffe, ihr seid meiner Costa-Rica-Reiseberichte noch nicht überdrüssig, denn ein paar kommen noch 😎😌.
🐍🐒🦎🌿🌴🌿🦎🐒🐍
Tag 15 Sonntag 4. Dez 2022 bis Tag 18 Mittwoch 7. Dez 2022: Drei Nächte in Manuel Antonio / Quepos Heute möchte ich euch unter anderem in den kleinsten der costa-ricanischen Nationalparks entführen (der sich an der Pazifikküste im Süden Costa Ricas befindet und der immerhin als einer der schönsten Nationalparks der Welt gilt) und dann auch noch in eine Gewürzplantage und auf einen Reitausflug zu einem Wasserfall mitnehmen - und ich kann euch versprechen, dass es auch diesmal wieder abenteuerlich zuging!
Ich möchte an dieser Stelle alle vorwarnen, die sich vor Schlangen fürchten:
In der 9. Collage gibt es eine gefährliche Giftschlange zu sehen und darunter ein
Schlangenvideo. Außerdem werdet ihr heute zahlreichen Leguanen, Affen,
Faultieren, Krabben und manch einem anderen Tier begegnen.
Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-, Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
Unser Hotel:
Wir hatten ein hübsches und geräumiges Zimmer im Tabulia Tree Hotel in der kleinen Ortschaft Quepos, das von atemberaubender Natur umgeben ist oder - genauer gesagt - sich inmitten dieser Natur befindet. Und so ist es auch kein Wunder, dass sich dort in den Bäumen (und manchmal auch auf den Terrassen) Leguane sonnen, Faultiere in den Bäumen hängen und Affen auf ein kleines Frühstück vorbeikommen 🐵🍌🌿.
Wer die Geschichten von Pippi Langstrumpf kennt, kennt auch ihr Äffchen, den Herrn Nilsson. Im Buch handelt es sich dabei um eine Meerkatze, in der Verfilmung wurde er durch einen Totenkopfaffen ersetzt.
In Mittelamerika trifft man vor allem auf Rotrücken-Totenkopfaffen (Saimiri oerstedii), die im Spanischen Mono Titi genannt werden. Wie leider viele andere Tiere sind auch diese winzigen Äffchen vom Aussterben bedroht- vor allem aufgrund von Entwaldung und illegalem Tierhandel.
In Costa Rica kann man die "Titi"-Affen noch in größerer Zahl antreffen, wobei der Nationalpark Manuel Antonio und seine Umgebung als einer der besten Orte für Sichtungen gilt. Mit einem Gewicht von ca. 600g und einer Länge von 30 cm (ohne Schwanz) sind sie die kleinsten Affen Costa Ricas. Im tropischen Regenwald ernähren sie sich von Insekten und kleinen Pflanzen, im Tabulia Tree Hotel werden sie aber von einem Mitarbeiter allmorgendlich mit Früchten verwöhnt. Sie wissen das und warten schon auf ihn:
Es machte uns natürlich tierischen Spaß, der quirligen Affenbande zuzusehen. Von unserem Frühstückstisch aus hatten wir einen prima Blick auf das Spektakel. Die Hotelkatze war sich hingegen nicht so sicher, was sie von der Sache halten sollte.
Apropos: Totenkopfäffchen benutzen ihren Schwanz beim Klettern
nicht zum Greifen, sondern - wie Katzen - zum Balancieren. Ihr könnt euch das hier in meinem Affenvideo ansehen, das ich während unseres Frühstücks aufgenommen habe 😀:
Abgesehen vom Frühstück nahmen wir in unserem Hotel keine Mahlzeiten ein; die Speisekarte war dort nicht verlockend und das Personal wirkte auf uns überfordert. Auch in der Nähe des Nationalparks wollten wir nicht essen gehen, dort war es uns zu touristisch und zu überlaufen. Wenige Gehminuten vom Tabulia Tree entfernt gibt es jedoch ein kleines Hotel mit angeschlossenem Restaurant - das Mono Azul (Blauer Affe) - Foto siehe Affencollage oben links. Hier schmeckte es uns gut (leider ohne Foodfotos 😉) und der Wirt war auch nett, also gingen wir mehrmals in dieses Lokal.
Gleich an unserem Ankunftstag gönnten wir uns ein spätes Mittag- oder ein frühes Abendessen im Mono Azul... und während wir unter dem Dach saßen, ging ein herrlich-heftiger costa-ricanischer Platzregen nieder 💦☔💦. Also blieben wir einfach ein bisschen länger sitzen, plauderten mit dem Wirt, sahen dem Regen zu, gönnten uns ein weiteres Getränk ... und irgedwann hörte der Regen auch wieder auf.
Ausblick vom Hotel-Hügel:
Die einzelnen Gebäude der Tabulia-Tree-Hotelanlage wurden in einen bewaldeten Hügel hineingebaut. Am Morgen nach unserer ersten Nacht herrschte wieder allerbestes Wetter und wir erklommen die bemooste Treppe auf den Hügel. Denn das Schild "Mirador" versprach uns dort einen Aussichtspunkt.
Aus dem Zustand der Stufen schlossen wir, dass dieser Weg nur von wenigen Hotelgästen je begangen (und wohl auch von kaum einem Hotel-Mitarbeiter gepflegt) wird - dabei lohnt sich die Mühe durchaus: Man hat von hier einen wunderschönen Blick aufs Meer und die umliegenden Wälder, Truthahngeier kreisen quasi in Augenhöhe und ein Faultier sowie einen Leguan konnten wir ebenfalls entdecken.
Am 5. Dezember stand ein Besuch dieses Schutzgebietes auf unserem Programm; es liegt etwa 7 km
südlich von Quepos.
Uns wurde an der Hotelrezeption empfohlen, anstelle eines Taxis mit dem öffentlichen Bus hinzufahren, da dies viel billiger und sehr bequem sei - und das funktionierte tatsächlich problemlos. Die Wartezeit betrug in beide Richtungen nicht mehr als jeweils eine Viertelstunde, die Fahrt dauerte auch nicht lang - und mir macht es ohnehin Spaß, auch mal die Öffis in anderen Ländern auszuprobieren.
Wie oben bereits erwähnt, gilt der Manuel Antonio Nationalpark als besonders schön. Der Nationalpark mit seinen
Bilderbuch-Sandstränden und Palmwäldern ist in Costa Rica eines der bekanntesten Reiseziele sowohl für Touristen als auch für Einheimische. Zum Park gehören auch noch einige
kleine Inseln, die vielen Vögeln als Brutplatz dienen. Die weißen Sandbuchten und weitläufigen Urwaldpfade wirken auch tatsächlich sehr einladend. (Für Edi und mich waren aber in erster Linie Tierbeobachtungen interessant - wir sind keine Strand-Liege-Freunde.)
Nach solch menschenleeren Strandbereichen muss man im Manuel Antonio NP eine Weile suchen 😉
Wie fast alles Einladende hat leider auch dieses eine Kehrseite. Meine Blogfreundin
Andi hatte uns im Vorfeld bereits gewarnt: Dieser Park ist extrem gut besucht und das "Rundherum" sehr touristisch. Um die Besucherzahlen in Grenzen zu halten, gibt es nur online die Möglichkeit zum Kartenkauf und es werden Zeitfenster vergeben. Außerdem ist der Park dienstags geschlossen (ab 2022, davor war es montags), um der Natur eine gewisse Regenerationszeit zu bieten.
Es gibt auch noch weitere Einschränkungen - z.B. ist es strikt verboten, Lebensmittel in den Park mitzunehmen. (Das Verbot wurde erlassen, weil zu viele Parkbesucher sich nicht an das Fütterungsverbot von Tieren gehalten haben.) Die Taschen werden beim Parkeingang durchsucht.
In der Collage unten seht ihr u.a. ein paar der zahlreichen Verkaufssstände für typischen Touristen-Tand, die sich rund um den Eingangsbereich zum Manuel Antonio NP angesammelt haben, und außerdem ein Schild, das auf das Mitnahmeverbot von Essen hinweist. An dem Schwarzleguan, der sich direkt neben den Rucksäcken von Badegästen niedergelassen hat, lässt sich gut feststellen, wie wenig Scheu manche Tiere im Park kennen. Es soll dort auch Affen geben, die Taschen durchwühlen...
Vor unserem Besuch des Manuel Antonio NP wurde uns gleich mehrfach mitgeteilt, dass es verboten sei, Einweg-Plastikflaschen
in den Park mitzunehmen. Umso verwunderter waren wir, als in der Nähe
des Eingangs zum Nationalpark zahlreiche Wasserverkäufer umherliefen und
den Parkbesuchern Wasser in Plastikflaschen anboten!
Wir hatten
natürlich ausreichend Wasser in unseren eigenen Mehrweg-Flaschen dabei, doch wir hätten auch
sonst abgelehnt. Wir nahmen an, die Einweg-Flaschen würden spätestens
bei der Taschenkontrolle konfisziert werden. Doch nichts dergleichen
geschah. Die Leute durften die Plastikflaschen einfach mitnehmen - das
fanden wir doch sehr befremdlich... Im Park gab es dann Müllbehälter für Plastikflaschen - aber ich frage mich, ob tatsächlich alle leergetrunkenen Flaschen in solchen Containern gelandet sind...
Ihr könnt euch HIER
viele wertvolle Tipps und Informationen zum Besuch des Manuel Antonio
NP holen - und mit den meisten stimme ich überein. Allerdings halte ich
es - im Gegensatz zum Autor dieses Artikels - NICHT für zwingend notwendig, in diesem Nationalpark einen
Guide zu buchen. Wir sahen jedenfalls zahlreiche Tiere, ohne dass wir viel Geld für eine Parkführung ausgeben mussten. Dazu sollte man aber mit offenen Augen und Ohren durch die Natur gehen - und ein bisschen Glück haben 😉.
Die beiden Gemeinen Schwarzleguane (Ctenosaura similis - links ♀ und rechts ♂) entdeckten wir beispielsweise auf einem Baum am Strand
(der durch obiges Schild gekennzeichnet war). Es störte die beiden dabei
weder, dass der Strand voller Menschen war, noch, dass sie sich auf einem
giftigen Baum niedergelassen hatten: dem Manchinelbaum, auch Manzanillobaum oder Strandapfel(Hippomane mancinella),
der eine milchige Substanz
absondert, weshalb man sich besser nicht darunter
hinlegen oder -setzen sollte, da der Kontakt mit dem Gift zu starken
Hautreizungen und Augenreizungen führen kann. Für die Leguane sind nicht einmal die (für Menschen unter Umständen tödlich giftigen) Früchte ein Problem - sie können sie gefahrlos fressen und tragen so zur Samenverbreitung bei.
Generell wird vor einer Berührung aller Pflanzen
und Tiere im Nationalpark gewarnt.
Für die Erkundung des Parks kann es nicht schaden, gut zu Fuß
zu sein - vor allem, wenn man gerne ein bisschen abseits der größeren
Menschenströme unterwegs sein möchte. Manche der Hauptwege durch den
Park sind aber durchaus für Rollstühle und Kinderwägen geeignet - siehe untere Collage. Von den Holzstegen aus entdeckten wir beispielsweise auch
die bunten Landkrabben*), die dort zwischen Mangroven umherkrabbelten.
*) Von Google Lens wurden diese Tiere als Harlekinkrabben identifiziert, und sie sehen auch tatsächlich so aus, doch diese leben laut Wikipedia nur in Westafrika. Die Informationen im Internet über Landkrabben sind ganz allgemein verwirrend und meiner Meinung nach nicht sehr vollständig. Ich gehe davon aus, dass es sich in unserem Fall um Vertreter der Art Gecarcinus quadratus handelt, die in Costa Rica anzutreffen sind und die auch unter dem Namen Halloweenkrabbe bekannt sind.
Auf einem der gut begehbaren Hauptwege begegnete uns ein weiteres Pärchen derGemeinen Schwarzleguane.
Herr Leguan nickte eifrig mit dem Kopf, was entweder als Drohgebärde (für uns) oder als Balzgebärde (für Frau Leguan) verstanden werden kann. Herr Rostrose und ich nahmen rasch ein paar Fotos auf und gingen dann weiter, damit die Leguane ungestört die "Straßenseite" wechseln und dort ihrem Liebesleben nachgehen konnten.
Wir beschlossen, uns von den Hauptpfaden weg zu bewegen und wählten einen schmalen Wanderweg mit dem Namen La Catarata (670m), der zu einem Wasserfall führt. Dort sahen wir unter anderem die witzig aussehenden roten Baumpilze (Collage unten).
🐍🐍🐍
Es waren (erfreulicherweise) nicht viele Menschen auf dieser Strecke
unterwegs - doch einer von ihnen gab uns einen interessanten (und
letztendlich zielführenden) Hinweis: Es war ein junger deutschsprachiger Mann, der offenbar mitbekommen hatte, dass auch wir deutsch sprachen. Er erklärte uns freudig aufgeregt, dass es ein Stück weiter zwei sich paarende Schlangen zu sehen gäbe. Wie wir mittlerweile wissen, handelte es sich dabei um Terciopelo-Lanzenottern (Bothrops asper), die hochgradig giftig sind.
Wikipedia weiß dazu folgendes: "Die Terciopelo-Lanzenotter wird mit bis über zwei Meter Körperlänge sehr
groß, ist leicht erregbar, bewegt sich sehr schnell und ist extrem
giftig. Sie ist innerhalb ihres Areals für den Großteil der Vergiftungen
durch Schlangenbisse
und jährlich für zahlreiche Todesfälle verantwortlich. Viele Patienten,
die den Biss überleben, bleiben durch schwerste Gewebezerstörungen und
Gliedmaßenverluste lebenslang behindert."Das wussten wir zum Zeitpunkt unserer Wandeurng noch nicht. Aber Schlangen sind während der Paarung ohnehin gut abgelenkt 😉 und daher nicht gefährlich, überhaupt wenn sie weit genug entfernt sind. Und das waren sie.
HIER findet ihr weitere Informationen zum Thema Schlangen in Costa Rica.
Der junge Mann hatte uns die Schlangen-Fundstelle folgendermaßen beschrieben: Nach der nächsten Brücke würde auf einem Holzpflock ein gelbes Blatt liegen, das mit einem großen Stein beschwert sei. Wenn man von dort aus in den Wald blicke, würde man die großen Schlangen in etwa zwei, drei Metern Entfernung sehen. Nach der nächsten Brücke und auch nach der übernächsten Brücke war aber nirgendwo ein gelbes Blatt zu erblicken. Doch - HEUREKA - nach Brücke Nummer drei entdeckten wir tatsächlich das gelbe Blatt auf dem Holzpflock.
Dann begann das große Nach-Schlangen-Spähen im Unterholz - und während ich eine halbe Ewigkeit lang gar nichts erkennen konnte, rief Edi nach kurzer Zeit, dass er zumindest eine Schlange erkennen könne. Er zeigte es mir mit dem Kamera-Tele - ich konnte trotzdem nichts Sinnvolles erkennen.
Ich wollte schon aufgeben, da hatten wir - wie so oft - das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein: Eine Gruppe mit einem Guide gesellte sich zu uns, und mit seinem tollen Fernrohr entdeckte der Guide die Lanzenottern sofort und ließ auch Edi und mich durchblicken. Wir durften außerdem mit Hilfe seines Fernrohrs und unseres Smartphones ein Foto (siehe oben) und ein Video der Schlangen (siehe unten) machen. Zu erkennen ist auch hier nur eine der beiden Schlangen:
Der eher unspektakuläre Wasserfall war uns nach diesem aufregenden Schlangen-Erlebnis nur ein einziges Foto wert (siehe obere Collage oben rechts). Es kam aber noch besser - denn als wir den La Catarata-Weg wieder verließen, stießen wir relativ bald auf eine Gruppe, die begeistert in einen Baum starrte und fotografierte.*)
*) So kann man es nämlich auch machen: Man spart sich den Guide und sieht nach, wo sich Touristengrüppchen sammeln 😁. Das funktioniert natürlich nur in stark touristisch frequentierten Parks, und da haben wir gegenüber den gut gebuchten Naturführern auch kein schlechtes Gewissen.
🦥🦥🦥
Dann sahen auch wir, was die Begeisterung auslöste: Da oben im Geäst war eine Faultiermama mit ihrem putzmunteren und entzückenden Baby unterwegs!
Das Kleine war selbst schon eifrig am Blätter futtern 🌿- wir waren absolut hingerissen! Dass es uns gelingen würde, in freier Wildbahn einen so genauen Blick auf diese Tiere zu werfen, hatten wir nicht mehr erwartet! (Dennoch bedauern wir es nicht, dass wir das Sloth Sanctuary in Monteverde besucht haben.)
Nach dieser traumhaften Begegnung waren wir energiegeladen genug für eine weitere kleine Wanderung. Wir wählten den Rundweg Punta La Cathedral (1,2 km), der die Strände Manuel Antonio und Espadilla Sur verbindet. Da es am Vorabend heftig geregnet hatte, war der Weg teilweise matschig und (trotz der Befestigung mit Holztreppen) nicht ganz einfach zu begehen. Aber wir hatten unsere festen Wanderschuhe an den Füßen, somit war das kein großes Problem.
Und auch hier gab es wieder einiges zu sehen - nicht nur wunderschöne Regenwaldpflanzen, sondern auch ein Aguti, dem wir nahe genug kamen, um schärfere Fotos als bisher zustande zu bringen.
Außerdem begegneten wir in diesem Waldstück mehreren Kapuzineraffen - genauer gesagt der auch in Costa Rica beheimateten Unterart der Panama-Kapuzineraffen (Cebus imitator). Ihren deutschen Namen verdanken diese Neuweltaffen der "Haarmütze", die der Kopfbedeckung von Kapuzinermönchen ähnelt. Im Manuel Antonio NP sind diese Tiere an Menschen bestens gewöhnt, weshalb sie keine Scheu kennen. Und so kamen wir auch in den Genuss, eine liebevolle "Fellpflege-Szene" von zwei erwachsenen Kapuzineräffchen und einem Jungtier eine Weile beobachten zu können:
Auf dem Rundweg Punta La Cathedral gibt es mehrere Aussichtspunkte - die allerdings bei unserem Besuch mit Bändern oder zerbrochenen Holzbrettern abgesperrt waren. Wir gingen davon aus, dass diese (unzureichenden und von den meisten Besuchern ignorierten) Absperrungen ein dezenter Hinweis darauf sein sollten, dass man - wenn etwas passiert - die Nationalpark-Leitung nicht dafür verantwortlich machen könne. Diesen Hinweis akzeptieren wir - und stiegen wie die meisten anderen über die Absperrungen hinweg, um herrliche Ausblicke wie diese hier zu genießen (und für euch mitzubringen):
Damit war dieser schöne Tagesausflug auch schon zu Ende. Wir verließen den Park, weil wir hungrig und müde waren, fanden in Manuel Antonio kein Lokal, in dem wir essen wollten und kehrten daher mit dem Bus nach Quepos zurück, wo wir - wie schon am Vortag - im Mono Azul einkehrten und unsere tollen Erlebnisse im Nationalpark Revue passieren ließen.
Der junge Mann, der uns die Anlage zeigte und alles erklärte, heißt Chris. Seine süße Pudeldame Polly, ein geretteter Hund, ist immer mit dabei.
Zuerst ging Chris mit uns in das Nacherntelager, wo die Gewürze getrocknet, verarbeitet und verpackt werden. Hier duftete es betörend nach Vanille. Ihr seht in der oberen Collage die braunen Vanilleschoten. (In der übernächsten Collage seht ihr die noch grünen Vanilleschoten an der Pflanze.) Doch auch andere exotische Früchte, Gewürze und Heilpflanzen werden auf der Plantage angebaut, z.B. echter Ceylon-Zimt, Kakao, schwarzer Pfeffer, Piment, Kurkuma und eine Vielzahl weitere Pflanzen.
Bei einem gemütlichen Spaziergang auf dem „Epiphyte Trail“ erzählte uns unser Guide Wissenswertes über all diese Pflanzen. Sie dürfen hier übrigens so "wild durcheinander" wachsen, wie sie es auch in der freien Natur tun. Denn seit den 1980er Jahren wird die Plantage nach biodynamischen Anbaupraktiken betrieben. Das bedeutet, Verzicht
auf chemische Bodendüngung,
Berücksichtigung biologischer Organismen, vielfältige Fruchtfolge,
Gründüngung etc. Auch Pflanzen, die keine Würzpflanzen sind, aber im Regenwald natürlich gedeihen, dürfen hier zwischendrin wachsen - unten seht ihr rechts z.B. abermals eine Palicourea elataoder Psychotria Elata, auch bekannt als "Mick Jagger Lips" 👄
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Aussichtspunkt,
passierten wir einen hübschen Teich, in dem sich Palmen und andere Urwaldbäume spiegelten. Eine Ente schwamm darin, ich glaube, es war die Wildform einer Moschusente (Cairina moschata). Über unseren Köpfen turnten Affen - Edi gelang das Foto eines Totenkopf-Äffchens. Hündchen Polly begleitete uns auf unserem Spaziergang 🐩.
Beim Aussichtspunkt wurden wir zu einer
„Flavours of the World“-Verkostung mit hausgemachten Gewürz-Leckereien geladen - es gab Curry-Masala-Biscuit mitGoldener Milch, einen
Haferflocken-Kakao-Keksmit Vanilleeis undChai-Tee
und zu guter Letzt einen Kakaokuchen ohne Mehlund „Xocoatl“, das "Getränk der Götter". Uns schmeckte alles vorzüglich - besonders begeisterte uns die Golden Milk - und dazu gab es gratis einen traumhaften
Blick auf den üppigen tropischen Regenwald. Es war ein Erlebnis für alle Sinne!
Im hauseigenen Gewürzshop erstanden wir zur Schluss noch eine Golden-Milk-Gewürzmischung und bereiten uns daheim diese Gewürzmilch gerne zu, die nicht nur köstlich (nach Urlaub! 😍) schmeckt, sondern auch noch gesund ist!
Reittour Tocori Wasserfälle:
Als krönenden Abschluss unserer Tage in der Manuel-Antonio-Region hatten wir für den Nachmittag des 6. Dezember 2022 einen Ausritt zu den Tocori Wasserfällen gebucht, wo dann "ein erfrischendes Bad in klarem Bergwasser" geplant war.
Dieser Ausritt war auch wieder ein gewisses Wagnis, denn wir sind zwar beide schon ab und zu auf einem Pferd gesessen 🐎🐎 - aber wirklich reiten können Edi und ich nicht! Uns war allerdings versichert worden, dass sich der Ritt den Fähigkeiten der Gäste anpasst und dass es sich um sanfte Pferde handelt.
Mein "Reit-Outfit" - bequem und mit Poncho 😊. Den Hut musste ich dann leider gegen einen unschicken Helm tauschen 😉.
Leider hatten wir mit unserem Guide keinen perfekten Einstieg.
Nachdem wir bei der Hotelrezeption etwa 20 Minuten lang vergeblich gewartet hatten baten wir den Rezeptionisten, beim Veranstalter der Reittour anzurufen. Man entschuldigte sich, dass es Verzögerungen gegeben habe und schickte uns einen Wagen vorbei, der uns aber nur zum Büro des Veranstalters brachte, wo wir abermals warten mussten. Währenddessen zogen Wolken auf, die nicht Gutes versprachen. Insgesamt hatte unser Guide rund 40 Minuten Verspätung. Das mag vielleicht in Lateinamerika unter "nomal" fallen, aber ich gebe offen zu, dass es uns nicht gefiel. Die Erklärung, die wir dazu bekamen, lautete in etwa, dass die Touristen der vorigen Reittour-Gruppe so viel Spaß im Wasserfall hatten, dass sie unbedingt noch länger hatten drinbleiben wollen...
Unseren Guide kann man durchaus als "originelle Figur" bezeichnen. Er trug einen Cowboyhut, ein besticktes Westernhemd, Jeans und Gummistiefel; er war extrem dünn - und extrem arm an Zähnen 🦷🦷🦷. Sein ohnehin recht stark ausgeprägtes "Spanglish" war dadurch für uns kaum zu verstehen.
Als er uns seinen Namen nannte, fragte ich Edi: "Hast du das verstanden?" und mein Mann antwortete: "Ich glaube, das hat El Pedro geheißen." Ich fragte: "El Pedro?" und unser Guide antwortete etwas, das nach "(Nuschel-Nuschel)-Berto" klang. Also fragte ich: "El Berto?" Letztendlich war der Mann schon etwas ungehalten, und wir bekamen eine Visitenkarte, wodurch wir erfuhren, dass sein Name Gilberto lautete.
Wie sich herausstellte, war Gilberto der Besitzer des Farmlandes, zu dem auch die Tocori Wasserfälle gehören. Er erzählte uns schon während der Autofahrt zu seiner Ranch sehr viel, aber wir verstanden kaum etwas. Deshalb blieben Edi und ich etwas wortkarg, und ich nehme an, dass wir dadurch nicht unbedingt zu Don Gilbertos Lieblingskunden wurden. (Außerdem waren wir nur zu zweit, was die Einkünfte schmälert.)
Da wir Gilbertos Anweisungen nicht wirklich verstanden, waren wir auch beim Reiten eher auf unsere Instinkte angewiesen. Zu unserem Glück waren die Pferde wirklich sanft und kannten den Weg durch die idyllische Landschaft und durch den Tocori-Fluss in- und auswendig. Wie wir durch die Aufschrift auf dem Sattel erfuhren, lautete der name von Edis Pferd Machete und mein Pferd hieß Pinto.
Gilberto nahm einige Fotos von unserem Reitabenteuer auf - leider kam er mit unserer Kamera nicht gut zurecht, weshalb die meisten der Fotos verwackelt sind. Aber als Erinnerung sind sie gut genug:
Beim Wasserfall war es wirklich wunderschön! Allerdings war es bereits etwas kühl geworden, und aufgrund der immer noch dunklen Wolken hatten wir keine Lust mehr zu dem versprochenen "erfrischenden Bad in klarem Bergwasser". Also ging es nach einem kleinen Früchte-Imbiss wieder zurück zur Ranch.
Dort erwartete uns noch ein sehr gutes Abendessen - ein hausgemachtes costaricanisches ¨Casado¨- und ein „Café chorreado“, der typische Tico-Kaffee, wie wir ihn auch bei unserem Streifzug durch San José kennengelernt hatten. Alles in allem fühlten wir uns zu diesem Zeitpunkt schon wieder versöhnt mit Don Gilberto, denn der Ausritt war wirklich schön gewesen.
Das Wetter hatte auch ausgehalten - der Regen kam erst später am Abend. Den schönen Sonnenuntergang, den ich euch hier unten zeige, habe ich allerdings schon am Vortag fotografiert, ebenso wie die beiden Murals, die wir auf der Strecke zwischen Manuel Antonio und Quepos entdeckten:
Die nächste (und zugleich vorletzte) Etappe unserer Costa-Rica-Reise führte uns in die Gegend rund um den Corcovado National Park - und auch dort bekamen wir wieder ganz besondere Naturerlebnisse geboten. Ihr dürft also weiterhin gespannt bleiben 😊 - ich freue mich, wenn ihr auch da wieder mitkommt!
Fotos (wenn nicht anders angegeben): Herr und Frau Rostrose