Sonntag, 29. März 2020

#Corona Extra 2: Bitte keine Panik!



Das Wort Panik leitet sich vom griechischen Wald- und Hirtengott Pan ab. Er soll, so heißt es, in der größten Mittagsstille einen lauten Schrei ausgestoßen und damit ganze Viehherden zu plötzlicher und sinnloser Massenflucht aufgejagt haben („panischer Schrecken“). 

Der Duden definiert Panik folgendermaßen: "durch eine plötzliche Bedrohung, Gefahr hervorgerufene übermächtige Angst, die das Denken lähmt und zu kopflosen Reaktionen führt." 

Ich glaube fest daran, dass sich gelähmtes Denken und kopfloses Reagieren vor allem durch umfassende Information vermeiden lässt. Wenn man sich schon fürchtet, sollte man auch wissen, wovor. Daher habe ich einiges Wissenswertes über Sars-CoV-2 und Covid 19 für euch zusammengetragen.




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Servus ihr Lieben,

herzlichen Dank für eure zahlreichen wunderbaren Kommentare zu meinem vorangegangenen Post #Corona Extra 1: Die "stade Zeit" wird vorverlegt und für euer Interesse! Heute möchte ich mich unter anderem der "Corona-Panik" und ihren Auswüchsen widmen. Denn nach allem, was ich bisher über die Krankheit in Erfahrung bringen konnte (und das ist eine ganze Menge), ist eine gewisse Vorsicht zwar durchaus empfehlenswert (wie bei anderen ansteckenden Krankheiten auch) - aber die Angst oder gar Panik, die ich bei vielen Menschen zur Zeit verspüre und die einem auch aus Zeitungen und TV-Berichten entgegenspringt, ist völlig unangebracht. Immer mehr Experten vertreten auch die Auffassung, dass die derzeitigen Maßnahmen problematischer als das Virus selbst sind. Warum das so ist, werde ich euch in der Folge auseinandersetzen.


Bildquelle: Pixabay - Textquelle: Wikipedia


Kopflosigkeit...
...ist sowieso in so ziemlich jeder Situation der schlechteste Weg von allen. Im Kreis zu rennen, mit den Händen zu fuchteln und dabei "Wir werden alle sterben!" zu kreischen, hat der Menschheit noch nie etwas gebracht. Gerade bei echter oder vermeintlicher Gefahr sollten wir alle einen kühlen Kopf bewahren, um klar denken und kluge Entscheidungen treffen zu können. Trotzdem scheinen manche Menschen ganz automatisch den kopflosen Weg zu wählen.

Die Medien tragen natürlich recht eifrig dazu bei. (Es gibt jedoch auch originelle Parodien - siehe Titelbild rechts). 

Links: Das ist offenbar eine ernst gemeinte Panikmache / Rechts: die Veräppelung


Panisches Einkaufen:
Typisches Zeichen für Panik sind z.B. die Hamsterkäufe, die wir in letzter Zeit erleben durften. In der englischen Sprache tragen sie treffenderweise die Bezeichnung Panic buying.

An den Panik-Kaufräuschen im Zusammenhang mit Corona merkt man schon recht deutlich, dass Nachdenken dabei keine allzu große (Klopapier)-Rolle gespielt haben kann. Offenbar gehen zwei sehr unangenehme Eigenschaften mit panikartiger Angst / Angst vor dem Unbekannten einher: Es sind dies die Eigenschaften Egoismus und Gier. Diese beiden verschlechtern die Situation für alle. IMMER. Und in schwierigen Zeiten umso mehr.

Die folgenden Fotos habe ich knapp zwei Wochen nach der ersten großen Panikkauf-Welle aufgenommen. Es war der Tag, an dem es in "unserem" kleinen Supermarkt endlich wieder ein paar wenige Packungen Klopapier und auch wieder reichlich Mehl zu kaufen gab. Davor hat es sich dabei tagelang um echte Mangelware gehandelt. Frische Germ (Hefe) ist nach wie vor nicht zu bekommen, aber immerhin gibt es schon wieder Trockenhefe. Entdeckt die Menschheit in Zeiten von Ausgehbeschränkungen wirklich das Selberbacken / Selbermachen? Oder war das bloß die Angst, dass es kein Brot mehr geben könnte?



Zwei der Frauen, die in unserem Supermarkt arbeiten, haben uns ihr Herz ausgeschüttet. Die eine erzählte, dass es am 13. März, ganz besonders schlimm gewesen sei. Am Abend davor hatte unser Kanzler "Maßnahmen zur Virus-Eindämmung" angekündigt - dadurch scheint die Panik erst so richtig losgebrochen zu sein: Menschenhorden, die bestimmte Regale stürmten und leerkauften; ungeduldig und unfreundlich seien viele gewesen, weil manche Waren einfach nicht mehr da waren - dabei waren ihre Einkaufswagen ohnehin schon übervoll.

Eine andere Angestellte erzählte uns, dass auch an den Tagen danach schon in den frühen Morgenstunden die Hamsterer vor den Supermarkteingängen gewartet hätten, um ihre Vorräte weiter auzustocken. Auch jetzt noch lösen TV-Ankündigungen von Politkern neue Wellen von Panikkäufen aus. Gäbe es diese Hamsterkäufer nicht, wäre die ganze Zeit hindurch genug für alle da gewesen. Wir haben im Supermarkt jedenfalls deponiert, dass wir den MitarbeiterInnen dankbar sind, weil sie auch in diesen Zeiten die Stellung halten.

In "unserem" kleinen Hofladen ging es um einiges gesitteter zu, aber auch da standen  an den ersten Tagen nach den Politiker-Ankündigungen die Menschen Schlange. (Und auch da ist seither keine frische Hefe mehr zu kriegen ;-))



Ich hoffe nur, dass diejenigen, die nun ihre Wohnungen, Keller und Garagen mit Lebensmitteln vollgestopft haben, diese nicht verkommen lassen, weil sie letztendlich gar nicht wissen, was sie mit so viel Mehl, so vielen Nudeln, so vielen Konservendosen anfangen sollen.

Ihnen kann allerdings geholfen werden, denn die Onlinezeitschrift Zackzack bietet Rezepte unter dem Motto "Kochen im Corona-Zeitalter: Sie sitzen auf 15 Packungen Teigwaren und zweieinhalb Kilo Dosengulasch und wissen nun nicht was Sie kochen sollen? Keine Sorge, Zackzack hilft Ihnen beim Umgang mit dem Kochlöffel." Also, falls ihr Hamsterer kennt, gebt ihnen bitte einen Tipp! (Und eine hinter die Löffel!)

Und wenn Kevin M. im Jahr 2040 die letzte Rolle Klopapier aufgebraucht hat, die seine Eltern im Jahr 2020 gehamstert haben, feiern wir gemeinsam ein Fest, einverstanden? 😜

Die Fotos dieser Collage stammen vom 12. März 2020. An diesem Tag gab es noch mehrere Flugzeuge und 
die dazugehörigen Kondensstreifen am Himmel! (Und es gab auch noch alle Waren in den Läden 😉.) Ich verlinke den Himmelsblick HIER!


Weitere Auswüchse der Massenhysterie:
Weltweit erlebt das medizinische Personal derzeit enormen Druck - zumeist ist jedoch nicht etwa eine ungewöhnlich hohe Zahl an Erkrankten der Grund dafür. Martin Exner, Leiter des Instituts für Hygiene an der Universität Bonn, erklärte in einem Interview zu den Quarantäne-Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes am 24.3.2020, das Gesundheitspersonal würde unter erhöhtem Druck stehen, obwohl es in Deutschland bisher kaum erhöhte Patientenzahlen gibt: Zum einen können Pfleger aus Nachbarländern derzeit aufgrund der Grenzschließungen nicht einreisen, zum anderen müssen positiv-getestete Ärzte und Pfleger in Quarantäne und sind oft kaum zu ersetzen. In anderen Ländern gibt es ganz ähnliche Probleme.
https://www.youtube.com/watch?v=9mI9trSm3PY

Eine Krankenhausärztin in der spanischen Stadt Málaga schrieb auf Twitter, dass die Menschen derzeit eher an der Panik bzw. am Zusammenbruch des Systems sterben als am Virus. Das Krankenhaus werde von Personen mit Anzeichen von Erkältungen, Grippe und womöglich Covid19 überrannt und die Abläufe seien zusammengebrochen.
https://twitter.com/NeurologaenSAS/status/1239498772570308609


Auch die Gewaltbereitschaft scheint mit jedem weiteren Tag der Isolation größer zu werden. In unserem Bezirk Baden gab es z.B. dieser Tage von einem Mordversuch zu lesen, der mit der Überforderung durch die Ausgangssperre in Zusammenhang steht:
https://kurier.at/chronik/oesterreich/coronavirus-ausgangssperre-fuehrte-zu-mordversuch/400791611


Wovor fürchten wir uns eigentlich?
Wenn man sich vor einer unbekannten Situation oder Sache fürchtet, ist die sinnvollste Reaktion, sich mit dem Unbekannten bekannt zu machen. Zunächst einmal sollten wir also klären: Was hat es mit dem Coronavirus auf sich? Auch, wenn man keine Angst davor hat, macht es Sinn, sich diesen Erreger, der momentan die Welt in Atem hält, mal genauer anzusehen. Deshalb hier eine kleine Vorstellrunde:

Textquellen: KLICK, KLICK  - Bildquelle: KLICK


Das Virus, das die Krankheit Covid-19 auslöst, stammt aus der Familie der Coronaviren - ebenso wie SARS und MERS. Viren dieser Gruppe wurden erstmals Mitte der 1960er-Jahre charakterisiert. Diese Virusfamilie besteht aus zahlreichen "Familienmitgliedern", die bei verschiedenen Tieren sehr unterschiedliche Erkrankungen verursachen. Manche Coronaviren können auch Menschen infizieren, da sie genetisch hochvariabel sind. Beim Menschen sind diverse Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zum schweren akuten Atemwegssyndrom von Bedeutung.

Insgesamt sind (mit Stand Februar 2020) sieben Coronaviren bekannt, die Menschen infizieren können: Neben SARS-CoV(-1), SARS-CoV-2 und MERS-CoV noch HCoV-HKU1, HCoV-NL63, HCoV-OC43 und HCoV-229E; die letzten vier verursachen allerdings nur vergleichsweise geringfügige Symptome.

Der Name „Coronaviren“ – von lateinisch corona ‚Kranz, Krone‘ – wurde im Jahr 1968 eingeführt; er hängt mit dem Aussehen dieser Viren unter dem Elektronenmikroskop zusammen: Sie sehen aus als hätten sie einen Strahlenkranz ähnlich der Sonnenkorona.

Sars-CoV-2-Viren im Mikroskop - Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2


Das SARS-Virus (SARS-CoV, gelegentlich auch als SARS-CoV-1 bezeichnet) löste in den Jahren 2002 und 2003 eine Pandemie schwerer Lungenkrankheiten aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten über 8000 Menschen in 30 Ländern. Das sind natürlich geringe Zahlen im Vergleich zur jetzigen Coronawelle - aber das Glück war damals einfach, dass sich SARS-CoV-1 nicht so "flächendeckend" (oder nicht so auffällig) verbreitet hat wie das "neue Coronavirus". Doch auch seinerzeit gab es Todesfälle: 774 Menschen starben infolge der Krankheit - also knappe 10 Prozent. Im Mai 2004 erklärte die WHO, dass die Pandemie besiegt sei. Dabei halfen sowohl die klinische Behandlung als auch die Isolation der Patienten. (Aber es gibt auch die Theorie, dass es mutiert hat und dann im Sommer verschwunden ist.)

Das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) ist eine schwere Lungenerkrankung, die vom MERS-Coronavirus ausgelöst wird. Mit dieser Coronaviren-Epidemie kämpfte besonders der Nahe Osten ab dem Jahr 2012. Als wahrscheinlichster Überträger der MERS-Viren wurden Dromedare genannt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch scheint selten zu sein. Die den Gesundheitsbehörden bekannt gewordenen Erkrankungen verliefen meist schwer und oft tödlich (die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 35 Prozent!). Es ist allerdings (genau wie bei SARS-CoV-1) nicht bekannt, wie groß die Dunkelziffer ist, denn auch hier wird nur auf das Virus getestet, wenn eine Erkrankung besteht. Bis Ende Februar 2020 wurden von der WHO 2519 Krankheitsfälle bestätigt, von denen 866 zum Tode führten.

Und nun haben wir es also mit dem SARS-Cov-2 zu tun... Das Virus verursacht die Erkrankung namens COVID-19, war Auslöser einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“ und wurde von der WHO am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft. Diese Pandemie schaffte es, die Welt, wie wir sie bisher kannten, komplett auf den Kopf zu stellen.
  • Und das, obwohl die Sterblichkeitsrate unter der von SARS-CoV-1 und weit unter der von MERS liegt. 
  • Und obwohl Experten wie der deutsche Immunologe und Toxikologe Professor Stefan Hockertz davon überzeugt sind, dass SARS-CoV-2 kein "neues" Virus ist: Da das Immunsystem gesunder Menschen für gewöhnlich mit dem Erreger fertig wird, kann daraus geschlossen werden, dass dieses Virus dem menschlichen Organismus bekannt ist.

Quellen:
https://www.n-tv.de/wissen/Wie-Sars-und-Mers-eingedaemmt-wurden-article21621434.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Coronaviridae
https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2
https://www.euromomo.eu/index.html
https://www.youtube.com/watch?v=7wfb-B0BWmo

Fotos vom Spaziergang am 24.03.2020

Pandemie - oder Epidemie der Panik?
Auch im Wort Pandemie kommt die Silbe Pan- vor, aber hier hat der Hirtengott trotzdem nichts damit zu tun. Die griechische Silbe pan bedeutet „all, gesamt“ und demos bedeutet „Volk, Land, Gebiet“. Pandemios bedeutet also „das ganze Volk umfassend, allgemein“ - als Pandemie bezeichnet man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen, im engeren Sinn die Ausbreitung einer Infektionskrankheit.

Als Ende Dezember 2019 eine Serie von Lungenentzündungen in der chinesischen Stadt Wuhan auffällig wurde, warnte der Arzt Li Wenliang seine ärztlichen Kollegen vor den Gefahren der damals neuen Coronavirusvariante bzw. vor der dadurch verursachten Lungenentzündung. Er wurde dafür von den chinesischen Behörden wegen Verbreitung von „Gerüchten“ gemaßregelt. Li erkrankte später im Verlauf der COVID-19-Pandemie selbst an einer Lungenentzündung und starb am 7. Februar 2020 im Alter von nur 33 Jahren an den Folgen dieser Infektion. Dieser tragische Todesfall rüttelte auf. Leider ist nicht öffentlich bekannt, ob der noch recht junge Arzt an Vorerkrankungen gelitten hat oder einem besonders schweren Verlauf der Lungenerkrankung erlegen ist. Seine Eltern, die ebenfalls infiziert waren, sind beide wieder genesen. 

Die Zahl der Erkrankten und Verstorbenen kletterte in China weiter nach oben. Und dann stürzten sich die Medien auf die ersten beunruhigenden Zahlen aus Italien...

Es klingt definitiv erschütternd, wenn man die hohen Zahlen von Erkrankten und von Todesfällen liest. Und dennoch schreibt der dänische Forscher Peter Gøtzsche, Gründer der renommierten Cochrane Collaboration, am 21. März 2020, dass Corona eine „Epidemie der Panik“ sei und „Logik eines der ersten Opfer“ war. Und Gøtzsche ist längst nicht der einzige Wissenschaftler, der diese Meinung vertritt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Li_Wenliang
https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2
https://www.deadlymedicines.dk/corona-an-epidemic-of-mass-panic/
https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/
https://www.euromomo.eu/index.html




Expertenmeinungen:
Mittlerweile werden immer mehr Stimmen von Ärzten und Wissenschaftlern laut, dass die Zahlen, die die Öffentlichkeit so sehr schockieren und die politischen Maßnahmen ausgelöst haben, anders als bisher zu bewerten seien -
  1. weil die hohe "Erkrankungsrate" teilweise gar nicht die Zahl von wirklich erkrankten Menschen wiedergibt, sondern nur die Zahl von infizierten Menschen, die zum Teil nur leichte oder gar keine Symptome haben. Das heißt, im Gegensatz zu SARS-CoV-1 und MERS wird im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 einfach mehr getestet, weshalb mehr "Fälle" bekannt werden.
  2. weil die hohen Todesraten in einigen Regionen nicht ausschließlich auf das Virus zurückzuführen sind, sondern auf die enorme Luftverschmutzung in den hauptsächlich betroffenen Gebieten, die auch in "normalen" Jahren z.B. während Grippewellen zu einer ebenso hohen Sterblichkeitsrate bei älteren Menschen oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen führen. (Laut dem neusten europäischen Monitoringbericht liegt die Gesamt-Sterberate in allen Ländern inklusive Italien und in allen Altersgruppen bisher im Normalbereich oder darunter.)
  3. weil die Todesfälle in sämtlichen Regionen fast ausschließlich ältere Menschen mit mehreren Vorerkrankungen betreffen. Beispiel Italien: Das Durch­schnitts­­alter der positiv-getesteten Verstorbenen liegt bei circa 81 Jahren; 80% der Verstorbenen hatten zwei oder mehr chronische Vorerkrankungen. In vielen Fällen ist noch nicht klar, ob die Personen am Virus starben oder an ihren Vorerkrankungen oder an einer Kombination davon. Das Italienische Gesundheitsinstitut ISS lässt weiterhin offen, woran die untersuchten Patienten starben, und spricht allgemein von "Covid19-positiven Verstorbenen".

https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/sars-cov-2-decessi-italia
https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/bollettino/Report-COVID-2019_20_marzo_eng.pdf
https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/bollettino/Report-COVID-2019_17_marzo-v2.pdfhttps://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/
https://web.archive.org/web/20200324214448/https://www.telegraph.co.uk/global-health/science-and-disease/have-many-coronavirus-patients-died-italy/
https://www.ijidonline.com/article/S1201-9712(19)30328-5/fulltext


Fotos aus unserem Garten und vom Spaziergang am 12.03.2020


Drei interessante Interviews von vielen:
  • Hier ein sehr hörenswertes Interview mit dem deutschen Immunologen und Toxikologen Professor Stefan Hockertz. Er erklärtauf sehr schlüssige Art und Weise, weshalb Covid19 nicht gefährlicher sei als die Influenza (Grippe). Gefährlicher als das Virus, so Prof. Hockertz, sei die Angst und Panik, die durch die Medien ausgelöst wurden: https://www.youtube.com/watch?v=7wfb-B0BWmo
  • Auch Professor Sucharit Bhakdi, einer der meistzitierten Experten auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie, erklärt in einem sehr interessanten Interview unter anderem, dass es „falsch“ und „gefährlich irreführend“ sei, das neue Coronavirus für die Todesfälle haupt­ver­ant­wortlich zu machen, da Vorerkrankungen und die Luftverschmutzung in chinesischen und nord­ita­lie­nischen Städten eine wichtigere Rolle spielten: https://www.youtube.com/watch?v=JBB9bA-gXL4

Fotos vom Spaziergang am 12.03.2020 - unten rechts seht ihr hinten einen "Durchgang" - mein T in die neue Woche!

Das ist nicht die Zombie-Apokalypse - it's just a Tribute*):
Mir kommt vor, dass die Menschheit in gewisser Weise damit rechnet, dass eines Tages ein tödliches Virus kommen wird, das 70, 80 oder 90 Prozent unserer Spezies ausrotten könnte. Zahlreiche Bücher, Serien oder Filme bereiten uns gleichsam darauf vor - manche sind reißerisch, manche großartig, manche sogar witzig. Hier eine kleine Liste von einschlägigen Filmen bzw. Romanverfilmungen:

World War Z
Inferno 
12 Monkeys 
Shaun of the Dead
Zombie 

Habt ihr noch weitere Filme / Serien / Romane für meine Liste? Habt ihr einen besonderen Tipp? (Ich persönlich liebe übrigens ganz besonders den Film 12 Monkeys - wie fast alles, wo Terry Gilliam seine Finger mit drin hatte!) 


Diese Geschichten beruhen auf  durchaus realistischen Ängsten, auf sehr alten Geschichten und auf Pandemien, die tatsächlich Millionen von Menschen getötet haben - wie z.B. die Spanische Grippe von 1918 bis 1920. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass wir alle zu "Zombies" werden, aber es ist vorstellbar (und auch wissenschaftlich untermauert), dass es auf der Welt durch (noch) nicht beherrschbare Viren oder Bakterien zu einer Pandemie biblischen Ausmaßes kommen könnte.

Nach allem, was ich bisher über SARS-CoV-2 weiß, handelt es sich dabei nicht um dieses extrem zerstörerische Virus - und selbst falls es mutiert, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es sich dazu entwickeln wird.

Die Schritte, die von den Politikern weltweit getroffen wurden, kann man daher am ehesten mit einer "Feuerprobe" vergleichen: Wie gut sind wir gerüstet? Könnten wir es tatsächlich mit einer größeren mikrobiologischen Katastrophe aufnehmen? Haben wir genug medizinisches Personal, genug Equipment wie Beatmungsgeräte, Schutzanzüge und Mundschutzmasken, Gummihandschuhe und Desinfektinsmittel etc. - oder müssen wir hier auf eine bessere Versorgung achten? Lässt sich die Gesellschaft so weit abriegeln bzw. absichern, dass Krankheitsverbreitungen in einem brauchbaren Ausmaß eingedämmt werden können? Und so weiter und so fort. Ich hoffe sehr, dass die Mängel, die es noch gibt, von klugen Menschen beobachtet und weitergegeben werden - und dass die Entscheidungsträger unserer jeweiligen Länder sich dann auch danach richten und ihre Notfallspläne nachrüsten.

Und auch für uns "kleine Bürger" ist dieser Probealarm - neben allen kleinen und großen Unannehmlichkeiten, die er mit sich bringt - durchaus für etwas gut. Denn auch wir können dadurch überprüfen, wie weit wir auf eine solche Situation vorbereitet sind - z.B. durch unsere Vorräte, aber natürlich nicht nur. Ich denke, jeder Mensch sollte immer ein kleines Vorratslager für Notfälle zur Verfügung haben - wer es bisher nicht hatte, legt es sich hoffentlich ab sofort zu.

*) Hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf den Song Tribute von Tenacious D (Video) 😉


12.03.2020 - oben links: Der Mirabellenstrauch, bei dem ich im Sommer so gern ernte, ist von Blüten übersät und voller Bienen!


Ihr Lieben, es gibt noch sooo vieles zum Thema zu sagen - z.B. auch über so persönliche Dinge wie die derzeit nicht stattfindenden Besuche bei meiner Mutter.*) Aber ich denke, heute habe ich euch wieder mit genug interessantem Lesestoff versorgt. (Übrigens musste ich die Recherche-Arbeit nicht ganz allein erledigen: Einige der Informationen konnte ich den Links entnehmen, die ein Schweizer Arzt in diesem Artikel gesammelt hat.) Was ich sonst noch zusammengesammelt habe, reicht für mindestens einen weiteren spannenden Beitrag. Falls ihr spezielle Fragen oder Wünsche zu Infos über Teilbereiche des Themas habt, gebt sie mir bitte in euren Kommentaren bekannt.

*) Damit es aber zumindest ein Outfit in diesem Beitrag zu sehen gibt, biete ich euch hier zum heutigen Abschluss meine Kleidungskombination vom Tag meines letzten Mutterbesuches am 9. März 2020 (weitere Outfitfotos folgen aller Voraussicht nach in meinem nächsten Post 😊):



Auf bald, ihr Lieben
- und bleibt weiterhin gesund!
Herzlichst, eure Traude


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,



Samstag, 21. März 2020

#Corona Extra 1: Die "stade Zeit" wird vorverlegt


Normalerweise spricht man von der "staden" (also stillen) Zeit im Zusammenhang mit den Tagen und Wochen vor Weihnachten. Eine Zeit des Innehaltens und Sich-Sammelns soll(te) der Advent sein, eine Zeit der freundlichen und friedlichen Gedanken. Doch für viele Menschen ist er das nicht oder nicht mehr.

Jetzt jedoch steht die Zeit still. Für manche jedenfalls - denn wie wir wissen, müssen einige Berufsgruppen nun noch stärker ran als sonst. (Sie werden in meiner Fortsetzung des Themas zur Sprache kommen.) Für viele andere jedenfalls ist die Welt stiller, als sie es in unser aller Leben jemals war. Als ob eine Pause-Taste gedrückt worden wäre.

Entschleunigung - der Ruf danach wurde in letzter Zeit ohnehin immer lauter - und jetzt bekommen wir sie auf dem Silbertablett serviert. Lasst uns diese Pause möglichst sinnvoll nützen - für innere Einkehr, für freundlich-friedvolle Gedanken, für Kreativitat, für eine Abkehr vom Egoismus ... Hier bekommt ihr ein paar gute Tipps, ein paar motivierende Ideen, ein paar Zeilen zum Nachdenken. Weil's den Augen und der Seele gut tut, gibt es außerdem ein paar Fotos zu sehen - und es ist auch noch Platz für ein bisserl Humor!


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Servus ihr Lieben!

Eigentlich hatte ich in meinem vorigen Beitrag angekündigt, heute etwas über unsere Museums-Besuche vom Februar zu posten, denn vor rund einem Monat waren wir ja noch munter auf Beethovens Spuren unterwegs. Aber diese Schilderungen hole ich ein andermal nach... Schließlich ist das jetzt nicht das einzige, was zu einem anderen Zeitpunkt als dem geplanten stattfinden wird (wenn überhaupt)...

In einer Welt ohne Corona würden wir Rostrosen jetzt gerade mit dem Kofferpacken beginnen. Oder ich würde mir zumindest schon die ersten Teile für meine Reise-Capsule-Wardrobe zurechtlegen. Die Capsule wäre relativ luftig, leicht und Wüstenklima-geeignet gewesen. Denn geplant und gebucht war eine Tour durch Marokko mit unseren Freunden Brigitte und Peter ab 26. März.


Fotos aus unserem Frühlingsgarten - März 2020

Das ist freilich nicht das einzige, was uns wie Wüstensand durch die Finger floss. Ihr habt in meinem Posting Mein Tagebuch vom Februar 2020 gesehen, dass in unserem Leben viel los ist, und so wäre es auch in diesem Monat gewesen. Die Betonung liegt auf wäre - in Zeiten von Covid19 ist einfach vieles anders als "normal". (Zum Monatsanfang konnten aber ein paar Unternehmungen doch noch stattfinden - ich werde euch demnächst in meinem Märzrückblick mehr über all das erzählen.)


Mich wundert, dass ich so fröhlich bin:
Diese Textzeile geht mir seit dem Beginn der Corona-Beschränkungen durch den Kopf. Denn tatsächlich ist es so: Mein Mann und ich fühlen uns fröhlich; wir sind zwar nicht erleichtert über all die Ausfälle, haben jedoch schneller als erwartet akzeptiert, dass unser Kalender jetzt leer statt prall gefüllt ist und empfinden die momentane Zeit als einen Teil des Abenteuers Leben. Nicht alles kann man planen - jetzt erleben wir eben eine etwas andere Form das Alltags als sonst. Das fühlt sich fast wie beim Reisen an 😉.


Fotos aus unserem Frühlingsgarten - März 2020

Der Originaltext von "Mich wundert, dass ich so fröhlich bin" wird (fälschlicherweise) einem gewissen Magister Martinus von Biberach zugeschrieben, der am Ende des 15. Jahrhunderts gelebt haben soll,  und lautet folgendermaßen:
Ich leb und waiß nit wie lang,
ich stirb und waiß nit wann,
ich far und waiß nit wahin,
mich wundert das ich [so] frölich bin
.
Ich selbst kenne die Zeile vor allem als Titel eines Romans von Johannes Mario Simmel aus dem Jahr 1949 - eines Romans, der mir im übrigen vor Jahren schon sehr gut gefallen hat und dessen Inhalt noch dazu zur aktuellen Situation passt. Hier ein Auszug aus dem Klappentext:
Wien in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs: Nach dem Einschlag einer Bombe sind sieben Menschen im tiefsten von drei Kellern eines alten Hauses gefangen. Sie erleben, wie in ihnen Kräfte wach werden, die ihr Schicksal schneller der Vollendung zuführen, als dies im gewohnten Gleichklang des Alltagslebens der Fall gewesen wäre. Liebe und Hass, Güte und Gewalt, Zuversicht und Angst, Einfalt und Fanatismus: In den Stunden der Gefahr entscheiden sie über das Leben der sieben Menschen. (KLICK)

Fotos aus unserem Frühlingsgarten - März 2020. Nur die Fotos von der Korkenzieherhasel mit dem Osterschmuck habe ich 
in einem Vorgarten in der Nachbarschaft aufgenommen und der Winterschneeball blüht bei unseren Nachbarn zur linken.


Ich habe beschlossen, das Buch Mich wundert, dass ich so fröhlich bin (nicht nur wegen seiner Parallelen zur aktuellen Ausnahmesituation) jetzt wieder zu lesen, denn ich bin überzeugt: Auch die Coronakrise wird für viele Menschen zur "Stunde der Wahrheit" werden. Manche werden über sich hinaus wachsen und menschliche Größe zeigen, andere werden versagen, verzweifeln, vor Angst gelähmt sein oder nur ihre Dummheit, ihre Paranoia, ihren Egoismus ausleben.

Auch sonst bietet es sich an, Bücher zu lesen, die man schon lange mal (wieder) zur Hand nehmen wollte. Mir drängt sich in diesem Zusammenhang übrigens derzeit noch ein weiterer Titel ständig auf: Die Liebe in Zeiten der Cholera von Gabriel García Márquez... (Auch diesen Roman habe ich vor Jahren gelesen und werde es gern wieder tun.)


Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020


In den sozialen Medien gibt es derzeit ebenfalls besonders viel Lesestoff:

Nachdenkliches und Ermutigendes...
... erreicht mich jetzt täglich von Freunden per WhatsApp oder eMail. Hier füge ich euch zwei der aufbauenden Texte ein, denn vielleicht gefallen sie euch auch. (Sie dürften übrigens gar nicht so weit hergeholt sein, wie man auf den ersten Blick vielleicht glauben könnte - denn auch der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx sieht die mögliche Entwicklung durch Corona sehr positiv - KLICK)

#Frühling 2020

Es war der 13. März 2020, die Straßen waren leer, die Geschäfte geschlossen, die Leute kamen nicht mehr raus.
Aber der Frühling
🌱wusste nichts
Und die Blumen
🌸blühten weiter


Und die Sonneschien
Und die Schwalben
🐦 kamen zurück
Und der Himmel
🌌 färbte sich rosa und blau

Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020


Morgens kneteten wir Brot 🍞 und backten Kuchen 🍰
Es wurde immer später dunkel und morgens kam das Licht
💡 früh durch die Fenster
Es war der 13. März 2020
Die Jugendlichen studierten online
👩‍💻
Und am Nachmittag spielte man unvermeidlich im Haus
🏡
Es war das Jahr, in dem man nur zum Einkaufen
🛒 raus gehen konnte
Alles wurde geschlossen
Auch die Büros, Hotels und Bars
Die Armee fing an, Ausgänge und Grenzen zu bewachen
Es gab nicht genügend Platz mehr für alle in Krankenhäusern
🏥
Und die Leute wurden krank


Aber der Frühling
🌱 wusste es nicht und er trieb Sprossen
Es war der 13. März 2020
Alle wurden unter Quarantäne
🦠 gestellt
Großeltern, Familien und Jugendliche
der Gesundheit wegen
Dann wurde die Angst echt
Und die Tage sahen alle gleich aus
Aber der Frühling
🌱 wusste es nicht, und die Rosen 🌹 blühten weiter
Es wurde wieder das Vergnügen entdeckt,  zusammen zu essen
zu schreiben und zu lesen, man lies der Fantasie freien Lauf und aus Langeweile wurde Kreativität
👨‍🎨
 

Manche lernten eine neue Sprache
Manche entdeckten die Kunst
Studenten büffelten für die letzte Prüfung welche noch für den Abschluss fehlte
Der Eine merkte, dass er getrennt vom Leben war und fand zu sich zurück
Der Andere hatte aufgehört, mit Ignoranz zu verhandeln
Der Eine hat das Büro geschlossen
🚫 und ein Gasthaus mit nur vier Personen eröffnet
Der Andere verließ seine Freundin
💔, um der Welt die Liebe zum besten Freund zu gestehen
Es gab jemanden, der Arzt
🥼 wurde, um jedem zu helfen, der es brauchte
 

Es war das Jahr, in dem man die Bedeutung der Gesundheit 👩‍⚕ und des wahren Leidens erkannte und vielleicht auch seine Berufung
Das Jahr, in dem die Welt aufzuhören schien
Und die Wirtschaft den Bach runterging,
aber sie hörte nicht auf, sie erfand sich neu
 

Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020

Und der Frühling wusste es nicht, und die Blumen ließen den Platz den Früchten
Und dann kam der Tag der Befreiung

Wir waren im Fernsehen und der Premierminister sagte zu allen, dass der Notfall vorbei sei
Und dass der Virus
🦠 verloren hatte
Dass alle zusammen gewonnen hatten
Und dann gingen wir auf die Straße
Mit Tränen
😭 in den Augen
Ohne Masken
😷 und Handschuhe
Umarmten unseren Nachbarn
🤍
Als wäre er unser Bruder
Und da kam der Sommer
Weil der Frühling
🌱 es nicht wusste
Und er war weiterhin dabei

Trotz allem
Trotz des Virus
Trotz der Angst
Trotz des Todes
Weil der Frühling es nicht wusste
Und lehrte alle
Die Kraft des Lebens.
❣🌸🌹🌱

Verfasser unbekannt

Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020 - diesmal hat's mit den Specht-Fotos geklappt 😊👍 - verlinkt bei


Noch ein WhatsApp-Text, den mir eine Freundin schickte:

Es könnte sein, dass in Italiens Häfen die Schiffe für die nächste Zeit brach liegen, ... es kann aber auch sein, dass sich Delfine und andere Meereslebewesen endlich ihren natürlichen Lebensraum zurückzuholen dürfen. Delfine werden in Italiens Häfen gesichtet, die Fische schwimmen wieder in Venedigs Kanälen!

Es könnte sein, dass sich Menschen in ihren Häusern und Wohnungen eingesperrt fühlen, ... es kann aber auch sein, dass sie endlich wieder miteinander singen, sich gegenseitig helfen und seit langem wieder ein Gemeinschaftsgefühl erleben. Menschen singen miteinander!!! Das berührt mich zutiefst!


Es könnte sein, dass die Einschränkung des Flugverkehrs für viele eine Freiheitsberaubung bedeutet und berufliche Einschränkungen mit sich bringt,... es kann aber auch sein, dass die Erde aufatmet, der Himmel an Farbenkraft gewinnt und Kinder in China zum ersten Mal in ihrem Leben den blauen Himmel erblicken. Sieh dir heute selbst den Himmel an, wie ruhig und blau er geworden ist!


Es könnte sein, dass die Schließung von Kindergärten und Schulen für viele Eltern eine immense Herausforderung bedeutet,...es kann aber auch sein, dass viele Kinder seit langem die Chance bekommen, endlich selbst kreativ zu werden, selbstbestimmter zu handeln und langsamer zu machen. Und auch Eltern ihre Kinder auf einer neuen Ebene kennenlernen dürfen.


Es könnte sein, dass unsere Wirtschaft einen ungeheuren Schaden erleidet,... es kann aber auch sein, dass wir endlich erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben und dass ständiges Wachstum eine absurde Idee der Konsumgesellschaft ist. Wir sind zu Marionetten der Wirtschaft geworden. Es wurde Zeit zu spüren, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen.


Es könnte sein, dass dich das auf irgendeine Art und Weise überfordert, ... es kann aber auch sein, dass du spürst, dass in dieser Krise die Chance für einen längst überfälligen Wandel liegt,


- der die Erde aufatmen lässt,
- die Kinder mit längst vergessenen Werten in Kontakt bringt,
- unsere Gesellschaft enorm entschleunigt,
- die Geburtsstunde für eine neue Form des Miteinanders sein kann,
- der Müllberge zumindest einmal für die nächsten Wochen reduziert,
- und uns zeigt, wie schnell die Erde bereit ist, ihre Regeneration einzuläuten, wenn wir Menschen Rücksicht auf sie nehmen und sie wieder atmen lassen.


Wir werden wachgerüttelt, weil wir nicht bereit waren es selbst zu tun. Denn es geht um unsere Zukunft. Es geht um die Zukunft unserer Kinder!!!
🙏🏼🙏🏼🙏🏼🙏🏼🙏🏼🙏🏼

Verfasser unbekannt



Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020


Kreativität
ist jetzt gefragt, wenn wir daheim bleiben müssen und uns beschäftigen wollen, wenn gewisse Waren fürs erste nicht mehr zu kriegen sind und die eigenen Vorräte zu Ende gehen - oder wenn man sich trotz Ausgangsbeschränkungen Bewegung verschaffen will.

Endlich Zeit zum Werkeln, Lesen, für Online-Kurse... und um Gutes zu tun:
Sofern ihr nicht zu den am stärksten geforderten Berufsgruppen zählt, habt ihr nun vermutlich mehr Freizeit. Wollt ihr eurer Zeit so richtig Sinn verleihen? Derzeit werden in vielen Bereichen freiwillige Helfer gesucht. Fragt bei Hilfsorganisationen wie der Caritas oder bei eurer Gemeindeverwaltung an.


Aufnahmen von einem Fotospaziergang am 14. März 2020


Oder gibt es etwas, das ihr schon längst tun wolltet, aber nie Zeit dafür gefunden habt? Endlich eine kaputtgegangene Halskette reparieren oder eine neue basteln? Fotobücher aus den Bildern der vergangenen Jahre zaubern - vielleicht auch als Geschenke für liebe Menschen? Einen Online-Sprachkurs machen oder euch mit einem bestimmten Thema endlich mal ausführlicher auseinandersetzen? Ein Bild malen oder eine Collage anfertigen? Schon mal mit dem Stricken des nächsten Winterpullovers beginnen oder eine Mütze häkeln? Den Keller des Grauens aufräumen oder einzelne Sockenschubladen sortieren? Ein bestimmtes Buch zu Ende lesen oder einen unsterblichen Roman in die Tasten hämmern? Knöpfe annähen und Strümpfe flicken? Euer Wohnzimmer dekorieren? Einen langen Brief an jemanden schreiben? Etwas Unvollendetes zu Ende bringen? Wieder Kontakt mit Menschen aufnehmen, die ihr längere Zeit aus den Augen verloren habt? Dank moderner Elektronik ist das machbar - jedenfalls wenn ihr noch eine Telefonnummer oder Mailadresse dieser Menschen habt.

Auch bei Utopia gibt es "9 Tipps, wie du die Zeit zuhause sinnvoll nutzen kannst"

Wir Rostrosen haben bisher unter anderem ein Kellerregal aufgeräumt und festgestellt, dass wir noch jede Menge Holzöl übrig haben. Daraufhin haben wir den Pavillon im Garten geölt und auch den runden Holztisch, der darin steht. Ich habe zwei Schubladen mit Unterwäsche aussortiert, wir haben Brot gebacken und Aufläufe, Edi hat seine Kompositionsübungen wieder aufgenommen, zum Tierarzt mussten wir leider auch schon - doch darüber ein andermal mehr. Es gibt hier jedenfalls noch jede Menge zu tun. Heute möchte ich euch meine etwas galgenhumorige Wohnzimmer-Deko zeigen:

Die Corona-Bierflaschen hatte ich noch von einem mexikanischen Abendessen mit Freunden aufbewahrt - das Kamel und das Souvenirfläschchen mit (ägyptischem) Sand ist eine Anspielung auf unseren geplatzten Marokko-Urlaub 😉

Einkaufs-Walking:
In Österreich sind zwar Spaziergänge (allein oder mit Personen aus dem gemeinsamen Haushalt) noch erlaubt. Aber es lohnt sich durchaus, schon mal auszuprobieren, was wäre, wenn man nur noch rausdarf, um seine Einkäufe zu erledigen. Edi und ich waren nun schon zweimal mit unseren Rucksäcken zu Fuß im Supermarkt, das ist insgesamt eine Strecke von mehr als 4 Kilometern bzw. über eine Stunde Fußmarsch. Ich nenne meinen Ranzen jetzt "Anti-Hamster-Rucksack", denn wenn man seinen Einkauf schleppen muss, beschränkt man sich auf das Notwendige. Und ich entschuldige mich hiermit auch gleich bei allen goldigen Nagetier-Hamstern dieser Welt: IHR seid mit diesem Begriff natürlich NICHT gemeint.

In der Stuttgarter Zeitung hat der Autor Knitz übrigens eine Lanze für den diskriminierten Hamster gebrochen 😊🐹


Ursprünglich habe ich diesen Rucksack wegen der geplanten Marokkoreise gekauft, denn mein bisheriger Rucksack ist kaputt.
Einkaufs-Walking-Outfit Nr.1
Inzwischen ist mein Anti-Hamster-Rucksack mit einem Zettel versehen, der andere zum Mitmachen motivieren soll.

Einkaufs-Walking-Outfit Nr.2


Ersatz für Klopapier:
Ich weiß nicht, wie es bei euch in Sachen Toilettenpapier aussieht, aber hier ist seit mindestens einer Woche keines zu kriegen. Wir sahen schon Leute auf Küchenrollen umsteigen - die sind also mittlerweile auch aus. Wenn unsere Vorräte zur Neige gehen, werde ich die Gelegenheit nützen und mich an einen Tipp von Maria vom Blog Widerstand ist zweckmäßig halten: Maria verwendet schon seit ein paar Jahren aus Umweltschutzgründen waschbare Toilettentücher, die sie selbst genäht hat. Jetzt, wo viele von uns sowieso hauptsächlich zu Hause sind, lässt sich der Umgang mit solchen Tüchern sehr leicht realisieren. Die ausführliche Anleitung dafür findet ihr hier und ein Update mit Erfahrungsbericht, Handhabung und einigen Verbesserungsvorschlägen hier. (Ich selbst denke übrigens daran, alte Leintücher, Shirts o.ä. mit der Zickzackschere zu zerschneiden, dann muss ich nicht nähen.)

Wenn ihr nun denkt "igitt", dann fragt euch mal, wie zu meiner Kinderzeit die Windeln beschaffen waren - sie bestanden aus Stoff und kamen gesammelt zur Kochwäsche. Man kann mit waschbaren Stofftüchern feucht wischen - das ist weniger "igittig" als mit trockenem Papier. Zu Omas Zeiten wurden Zeitungspapier und Waschlappen zum Wischen verwendet. Und in Indien und anderen Ländern, die wir bereist haben, wird der Po mit Wasser gespült. "Hygieneflausch" ist also keineswegs das einzige und auch nicht unbedingt das sauberste Mittel - wir sind bloß daran gewöhnt, das ist alles. Aber Gewohnheiten kann man ablegen. Auch der Umwelt zuliebe lohnt es sich, über andere Methoden nachzudenken.

Mehr Informationen und weitere Toilettpapier-Alternativen findet ihr HIER.

Es lebe der (Galgen-)Humor:
Es heißt zwar, dass die Briten die Großmeister des schwarzen Humors sind - und wenn man sich den Premierminister des Vereinigten Königreichs so ansieht, ist man stark gewillt, das zu glauben. Doch auch im deutschsprachigen Raum heißt es: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht!" Und so gibt es spätestens seit Corona eine beachtliche Zahl witziger bzw. galgenhumoriger Filmchen und Bilder in den Sozialen Medien.

Manche lieben sie, manche können sie nicht leiden. Für erstere gibt es hier eine kleine Auswahl - zweitere bitte ich um Nachsicht - und darum, einfach weiterzuscrollen 😁:


 



😎 Tja, ihr Lieben - so viel für heute - Fortsetzung folgt 😉😊 Ich hoffe, für euch ist die Corona-Zeit bisher nicht allzu schlimm - und vielleicht konnte ich euch ja ein wenig aufmuntern. Haltet die Ohren steif und bleibt vor allem gesund!


 Alles Liebe, eure Traude


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,


Sonntag, 15. März 2020

Drei Ausflüge im Februar - Von Bäumen, Wüsten und Hoffnungen


Servus ihr Lieben!


Im Blogbeitrag Mein "Tagebuch" vom Februar 2020 erzählte ich euch unter anderem, dass wir drei Ausflüge unternommen haben und versprach euch demnächst genauere Schilderungen und weitere Fotos. (Vielen Dank übrigens an euch alle für eure tollen Kommentare zu meinem "Tagebuch" 😊😘!) Heute ist es so weit - mögt ihr mich begleiten?



[Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]


Ausflug Nr. 1 - Sonnenberg bei Hornstein im Burgenland:

Sa., 22. Februar:
An diesem Tag schien die Sonne und es stürmte auch nicht - das perfekte Wetter für eine kleine Wanderung! Wir beschlossen, einen Ausflug auf den Sonnenberg bei Hornstein im Burgenland zu unternehmen (mit 484 Metern der höchste Berg des Leithagebirges). In diesem Blogbeitrag von 2015 habe ich euch schon mal über zwei Ausflüge auf den Sonnenberg erzählt. 

Leider hat man auch im Hornstein Probleme mit "littering", jedenfalls wird dort nun durch eine Tafel auf humorige und dennoch eindringliche Weise auf die Vermüllung des Waldes hingewiesen:
"Unsere Waldbewohner - leider noch nicht ausgestorben:  
Gemeiner Weißblechling (Dose), Geknickter Dürstling (Plastikflasche),  
Runder Dungwischling (Klopapierrolle), Weißer Rotzling (Papiertaschentuch) ..."
... und es wird darum ersucht, die Verbreitung dieser "gefährlichen Tierarten" zu stoppen 😉. Es scheint zumindest halbwegs zu funktionieren, jedenfalls haben wir unterwegs "nur" zwei, drei Müllstücke gesehen. *)

*) In den Wald- und Wiesenstücken meiner Heimatgemeinde liegt deutlich mehr Unrat herum, weshalb ich vor kurzem abermals das Gespräch mit unseren Gemeindepolitikern gesucht habe. Möglicherweise wird ein Projekt daraus. Doch das ist ein anderes Thema, das noch nicht konkret genug ist, um darüber zu erzählen.




Es gab an diesem Tag von der Sonnenberg-Aussichtswarte aus einen erfreulich guten Blick auf den Schneeberg.

Ganz und gar nicht erfreulich war hingegen der Anblick zahlreicher gefällter Bäume... 😢 Dieser Anblick bietet sich uns in letzter Zeit erschreckend häufig. Und das in Zeiten wie diesen, wo es aufgrund der weltweiten Waldverwüstungen durch Brände und Rodungen mehr denn je auf jeden einzelnen Baum ankommt.

Teilweise scheinen die Abholzungen mit dem Eschensterben zu tun zu haben, teilweise mit anderen Baumkrankheiten. Nachdem ich mich Anfang März mit Mitgliedern des Vereins der Österreichischen Baumfreunde getroffen habe, weiß ich nun aber auch, dass (mindestens) drei weitere Komponenten zu Baumverlusten führen:
  •  Stürme / Angst vor Klagen: Es gibt offenbar keine Möglichkeit, Bäume zu schützen, indem man Schilder aufstellt, die darauf hinweisen, dass das Begehen von Waldwegen etc. auf eigene Gefahr erfolgt: Fällt einem Wanderer oder Spazierengeher ein Baumteil auf den Kopf und verletzt ihn (oder bei einer von Bäumen gesäumten Straße einem Autofahrer ein Ast auf das Fahrzeugdach), kann der Waldeigner, Park- oder Gartenbesitzer erfolgreich verklagt werden. Bei den häufigen Stürmen heutzutage passiert leichter etwas, und so wird von manchen Gemeinden oder Waldbesitzern "sicherheitshalber" alles abgeholzt, was in der Nähe von Wegen steht und theoretisch Probleme bereiten könnte.
  • Wenn schon mal die Maschinen da sind: Der Einsatz von Motorsägen und anderen Rodungsgeräten ist teuer und muss sich daher "auszahlen". Teilweise werden die Rodungsfirmen auch nicht genau instruiert, um welche Bäume es im Speziellen geht oder sie dürfen das gefällte Holz als Teil der Bezahlung mitnehmen. Daher wird oft übers Ziel hinausgeschossen und gesunde Bäume werden einfach niedergemetzelt.
  • Unachtsame Gemeindearbeiter: Von den Baumfreunden bekam ich zahlreiche Fotos von Bäumen gezeigt, die von Gemeindearbeitern bei Mäharbeiten angefahren und verletzt wurden. Manche der Bäume sterben durch die Verletzungen ab. Auch meine Freundin Brigitte, die viele Jahre lang als Naturführerin tätig war, hat mir betätigt, wie brutal beim Mähen immer wieder mit Bäumen umgegangen wird, statt dass man (schon allein wegen der Insekten) wenigstens rund um jeden Baum ein Stück (Blumen-)Wiese stehen lässt...



Ausflug Nr. 2 - Wüstenhaus Schönbrunn und Spaziergang im Schlosspark:

Mo., 24. Februar:
Wir versuchen die Pflegeheim-Visiten bei meiner Mutter teilweise mit Ausflügen oder Ausstellungsbesuchen zu koppeln, damit die Fahrten nach Wien einen zusätzlichen Nutzen haben, und an diesem Tag hatten wir beschlossen einen Ausflug nach Schönbrunn zu unternehmen. Seit Jahresanfang besitzen wir nämlich eine Niederösterreich-Card, mit der man rund 300 Ausflugsziele in und um Niederösterreich besuchen kann - man bezahlt diese Karte, danach sind die Eintritte gratis. Und mit der NÖ-Card ist auch der Eintritt ins Wiener Wüstenhaus frei. Dieses befindet sich im 1904 erbauten Sonnenuhr-Haus, das gegenüber dem schönen Palmenhaus gelegen ist. (Dieses habe ich im Blog schon mehrmals gezeigt - KLICK.)

Leider ging auch unser Schönbrunn-Aufenthalt nicht ohne Schock im Zusammenhang mit Baumabholzungen vonstatten. Denn auf dem Weg vom Hietzinger Tor zum Sonnenuhr-Haus standen bis vor kurzem Kastanienbäume, die im späteren Frühjahr stets herrlich rot blühten und mir ebenso wie vielen anderen Besuchern viel Freude bereitet hatten. Anstelle der Bäume fanden wir eine Tafel vor, die darauf hinwies, dass diese Baumreihe aufgrund des aggressiven Krankheitserregers "Pseudomonas" aus Sicherheitsgründen entfernt werden musste. Bis vor kurzem hatte ich Pseudomonas ausschließlich für Bakterien gehalten, die Menschen Probleme bereiten können - KLICK. Doch bei dem Bakterium Pseudomonas syringae handelt es sich um einen Pflanzenschädling, der für das Rosskastanien­sterben verantwortlich ist - KLICK. Auch wenn für Anfang April eine Ersatzpflanzung angekündigt wird, bringt das die bereits eingesessenen Bäume nicht mehr zurück. Und es beunruhigt mich sehr, wie viele extrem zerstörerische Baumkrankheiten es inzwischen gibt. 

Der Eingang zum Wüstenhaus ist diesmal mein T in die neue Woche bei Nova.


Die Vernichtung von Wäldern und sonstigen Baumbeständen ist übrigens einer von mehreren Gründen für die so genannte Desertifikation oder Wüstenbildung. Weltweit kommen jedes Jahr 70.000 Quadratkilometer Wüste hinzu, auch in Europa (das entspricht etwa der Größe Bayerns). Die fortschreitende Verwüstung der Erde wird auch im Wüstenhaus thematisiert (siehe folgende Collage ganz unten).




Dass Wüsten - neben aller Problematik - schöne Seiten besitzen, haben wir Rostrosen auf unseren Reisen mehrfach erfahren dürfen. Unter anderem waren wir in Indiens Wüste Thar, in der Mojave-Wüste im Südwesten der USA und in der Namib-Wüste an der Westküste Afrikas - und jede von ihnen besitzt einen eigenen Reiz. Dass die Wüste lebt, wissen wir spätestens seit dem gleichnamigen Disney-Film aus den 1950er-Jahren. 

In Schönbrunn gibt es einiges von diesem Wüstenleben ganz nah zu betrachten. In der unteren Collage seht ihr z.B. zwei Panzergürtelschweife, die aus Südafrika stammen. Bei Gefahr packt diese Echse mit ihrem Maul den eigenen Schwanz und bildet so einen gepanzerten Ring. Dadurch schützt sie ihre weiche Unterseite vor Feinden. Außerdem begegneten uns einige Schildkröten, zwei dösende Klapperschlangen sowie mehrere Vogelarten (die sich aber - abgesehen von den ebenfalls im Wüstenhaus lebenden Spatzen - relativ gut versteckt hielten). Den pelzigen kleinen Rüsselspringer in der übernächsten Collage hielt ich zunächst für tot, aber sah dann, dass sein Rüssel wackelte. Das Tierchen war offenbar nur müde (oder ist vielleicht auch schon alt) - später bewegte es sich dann nämlich doch vom Fleck, wenngleich nicht so dynamisch, wie man bei seinem Namen annehmen könnte.


Keck und witzig fanden wir die kleine Echse, die sich auf dem Schildkrötenpanzer im Licht einer Lampe sonnte. Der hübsche kleine Kerl, der es sich auf dem rötlich-gelben Sandsteinfelsen gemütlich gemacht hat, ist ein Skorpionschwanzgecko. Diese in den Wüstengebieten von Oman heimischen Tiere imitieren bei Gefahr einen Skorpion, indem sie ihren Schwanz einrollen und skorpionische Drohgebärden nachahmen.



Die folgende Szene bemerkten wir nur, weil ich seltsame Geräusche hörte - so ein piepsiges, pfeifendes Stöhnen... Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei um Geräusche, die Herr Landschildkröte ausstößt, wenn er Sex mit Frau Landschildkröte hat. Falls ihr das putzige Paarungsgeräusch gerne hören wollt, empfehle ich euch dieses kurze Video 🐢🐢 (Quasi ein Schildkröten-Porno 😂😊, aber süß!)



Giraffen sahen wir im Wüstenhaus zwar keine, doch wenn wir uns schon in der Nähe des Schönbrunner Tiergartens herumtrieben, wollte ich mein Giraffenshirt zum Einsatz kommen lassen. Auch die Safarihose durfte mitspielen. Die gelbe Steppjacke war eher den Temperaturen außerhalb des Wüstenhauses geschuldet 😉.



Im Anschluss an unseren "Wüsten-Aufenthalt" hatten wir noch Lust auf einen Spaziergang durch den Schönbrunner Schlosspark - die Bilder, die dabei entstanden sind, seht ihr in der folgenden Collage. Die Gloriette, die vis-a-vis des Schlosses auf einem Hügel thront, mag ich schon seit meiner Kindheit ganz besonders gern:



Die Kirche, die ihr in der folgenden Collage seht, befindet sich neben dem Hietzinger Tor von Schönbrunn. Es handelt sich dabei um die Pfarrkirche Maria Hietzing, die eine lange und bewegte Geschichte hat. Ihr könnt HIER und HIER mehr darüber lesen. Meinen Beitrag verlinke ich bei Novas Glockenturm-Sammlung.




Ausflug Nr. 3 - zufälliger Wienerwald-Spaziergang auf Badens Waldwegen:

Mi., 26. Februar:
Das folgende Outfit gehört zum dritten und letzten Ausflug, über den ich euch heute erzählen will. Eigentlich war an diesem Tag gar kein Spaziergang geplant; wir wollten nach Edis Akupunkturtermin das Kaiser-Franz-Josef-Museum in Baden besuchen. Dieses Museum kann man mit der NÖ-Card ebenfalls gratis besuchen. Allerdings hatte ich falsch gelesen - das Museum ist nicht ganzjährig geöffnet, sondern erst ab 1. April. *) Das Auto hatten wir in der Parkgarage gelassen - nach einem langen Fußmarsch entlang der Hochstraße standen wir also vor verschlossenen Toren.

*) Diese Öffnungszeit gilt nur, sofern sich durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus nichts daran ändert.

Man könnte das, wenn man will, als Pech oder Missgeschick betrachten und sich darüber ärgern, dass man so lange und steil bergauf gelatscht ist, ganz ohne den geplanten Museumsbesuch umsetzen zu können.

Die Cr*cs sind meine Hausschuhe, die ich wegen der Farbharmonie beim Knipsen anbehalten hatte 😊, dann stieg ich um...

Man könnte das aber auch als gesunde sportliche Betätigung betrachten und froh darüber sein, dass man zu legerer Kleidung und den bequemen Walkingschuhen gegriffen hat. Und man könnte die Gelegenheit beim Schopf packen, um auf einem anderen, schöneren Weg vom Hügel zurück zum Badener Zentrum zu kommen - nämlich auf einem Wienerwaldweg, der über die Karolinenhöhe und die Ferdinand-Raimund-Aussicht führt. (Dabei handelt es sich um die Teilstrecke eines längeren Wanderweges, den ihr HIER sehr gut beschrieben bekommt.) 

Ihr kennt uns mittlerweile wohl schon gut genug, um zu wissen, dass Ärgern nicht die Option ist, die wir wählen, wenn es andere Möglichkeiten gibt. Und so erlebten wir stattdessen einen wunderschönen Frühlingsspaziergang durch den Wald mit Unmengen von weißen und rosanen Helleboren.



Auch ein paar Veilchen und Leberblümchen blühten bereits im Wald. In der folgenden Collage seht ihr auf dem kleinen Foto oben Mitte das Kaiser-Franz-Josef-Museum, das noch nicht für uns bereit war. Ich denke, wir werden den Besuch ein andermal nachholen.

Bei der Ferdinand-Raimund-Aussicht befindet sich ein kleiner Holzpavillon. Vermutlich hat der Namensgeber Ferdinand Raimund (1790-1836) - der ein bekannter Wiener Volksschauschauspieler und Dramatiker des 19. Jahrhunderts war - gern von dieser Stelle nach Baden geblickt. Die Aussicht ist aber auch wirklich traumhaft.


Hier gibt's noch einen weiteren Glockenturm für Nova - von der Katholischen Kirche Baden - St. Stephan

Auch der österreichische Schriftsteller Mortitz Gottlieb Saphir (1795-1858) scheint den Blick über Baden geliebt und genossen zu haben - schließlich schrieb er folgende Liebeserklärung an die Stadt: 
Ein süßes Märchen, 
ausgesonnen und nacherzählt am Wunderquell 
Ein Städtchen, aus der Luft gesponnen: 
Ein kleines Wien in Aquarell
Die nächste Collage ist mein Beitrag zu Novas Linkup Zitat im Bild - der Blick über Baden und Saphirs in Stein gemeißeltes Gedicht dazu:




Leider setzte sich auch bei dieser kleinen und im Prinzip schönen Wanderung das fort, was uns bei den vorangegangenen Ausflügen schmerzlich betroffen hatte: Auch hier begegneten uns kahl geschlagene Stellen im Wald (siehe rechts unten)...




"Lass uns das Paradies neu aufbauen":

Hoffnung geben mir in diesem Zusammenhang Berichte wie der über den aus Brasilien stammenden Fotojournalisten Sebastião Salgado, den ich im Fotografen-Magazin Portfolio entdeckte. Der mittlerweile 76-jährige Fotograf kam im Jahr 1994 traumatisiert aus Ruanda zurück, wo er über den Völkermord, über die rohe Gewalt und die Flucht der Menschen berichtet hatte. Er wollte sich auf der brasilianischen Farm erholen, die seine Eltern ihm und seiner Frau Lélia vermacht hatten. Auf dieser Farm hatte Sebastião Salgado seine Kindheit verbracht und das Land, das ihn umgab, als Paradies empfunden. Doch statt des dichten Regenwaldes aus seiner Kindheit fand er nur noch eine Mondlandschaft vor. Viehwirtschaft und Erosion hatten den Boden zerstört. "Das Land war so krank wie ich", erklärte Salgado in einem Interview.

Lélia überredete ihn schließlich, das verlorene Paradies wieder aufzubauen - und den Wald neu anzupflanzen. Das Ehepaar gründete das Instituto Terra - mit der Hilfe von Mitarbeitern und Freiwilligen wurden seither etwa 2,7 Millionen Bäume gepflanzt. In der folgenden Collage könnt ihr rechts oben sehen, wie sich durch die Wiederaufforstung die Landschaft zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2012 verwandelt hat. Mittlerweile ist das Land so gut wie komplett wieder aufgeforstet. Und so, wie das Land gesünder wurde, verheilten auch die seelischen Narben von Sebastião Salgado.

Sebastião Salgado und die Wiedergeburt des Paradieses - Fotos von HIER


Natürlich ist der Wald, der während der letzten Jahrzehnte entstand, kein Primärwald mehr - doch das aufgeforstete Gebiet beherbergt 293 verschiedene Pflanzenarten, und aus den acht ausgetrockneten Quellen des Gebietes fließt wieder Wasser. Anstelle des toten Bodens kehrte das Leben zurück: 172 Vogelspezies, darunter sechs, die vom Aussterben bedroht sind, 33 Säugetier-, 15 Amphibien- und 15 Reptilienarten sind im neu aufgebauten Paradies inzwischen beheimatet. Auch Regen und Kühle sind zurückgekehrt - ein wichtiger Schritt fort von der oben beschriebenen Wüstenbildung.

Inzwischen liefert das Instituto Terra die meisten seiner Setzlinge an Bauern in der Region, die ihr Land auch aufforsten und ausgetrocknete Quellen durch Bepflanzung wieder zum Sprudeln bringen wollen. Außerdem werden durch die Landwirtschaftsschule auf dem Institutsgelände junge Leute aus der Region ausgebildet, um zukünftig auf den Farmen ihrer Eltern die Ideen nachhaltiger Forstwirtschaft umzusetzen.

Mehr darüber hier:
Salgados neue Hoffnung für den Wald
Ehepaar aus Brasilien hat einen Regenwald wieder aufgeforstet

Ausstellung:
Seit Februar und noch bis zum 9. Mai 2020 gibt es in Köln eine Einzelausstellung mit Werken aus Sebastião Salgados Zyklus GOLD zu sehen - mehr HIER. (Galerie Bene Taschen, Köln)


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Nun möchte ich euch noch hinweisen auf den neuesten Beitrag im Blog EiNaB - Einfach.nachhaltig.besser.leben - diesmal ist die Autorin Marlene vom Blog Verrücktes Huhn und das Thema lautet: "Köpskam" macht die Konzerne nervös

Danke auch noch herzlich für all eure wunderbaren Kommentare zu meinem Beitrag Was haben Italien, Corona und die Modeindustrie miteinander zu tun? Bestimmt erzähle ich euch auch noch, was sich durch das Virus an unseren Plänen und Unternehmungen alles geändert hat. (Das war eine ganze Menge, aber das wird wohl noch bis zum März-Rückbick warten müssen - es hängt noch einiges in der Warteschleife.) Demnächst melde ich mich wieder mit Schilderungen zu weiteren rostrosigen Unternehmungen vom Februar, denn da sind wir mehrmals auf den Spuren Beethovens gewandelt und wir fanden die Ausstellungen dazu ziemlich interessant...



Alles Liebe und bleibt gesund, 
eure Traude


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,