HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Costa Rica 2022.
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Pura Vida, ihr Lieben!
Vielen Dank für eure tollen Kommentare zu meinem ersten
Costa-Rica-Reiseberichts-Kapitel. Nach diesen eher allgemeinen Informationen möchte ich euch nun erzählen,
in welchen Gebieten und auf welche Weise wir in Costa Rica unterwegs waren und gehe noch auf ein paar andere wissenswerte Themen ein.
Außerdem schildere ich euch heute, weshalb wir bei unserer Heimreise am Flughafen übernachten mussten bzw. welche Probleme wir allgemein bei unserem Hin- und Rückflug hatten. Das ist allerdings eine lange Geschichte und somit vielleicht nicht für alle interessant. Also habe ich diesen Text ins Post Scriptum (PS) gesetzt und auch die Schriftgöße verkleinert. Falls ihr die Schrift am PC größer bekommen wollt, drückt bitte gleichzeitig die Tasten Strg und + (und zum Wieder-Verkleinern Strg und -).
Unsere Reiseroute:
In
der unteren Collage seht ihr unsere Route durch Costa Rica - beginnend
und endend in der Hauptstadt San José. Christine (die unsere Reise zusammengestellt hat, wie ich euch
HIER erzählte) fragte uns im Vorfeld,
was wir gerne sehen würden. Wir hatten uns schon bei verschiedenen
Reiseanbietern und Blogs umgesehen und daher bereits eine gewisse
Vorstellung, was man innerhalb von drei Wochen alles erleben kann. Nach unseren Wünschen erstellte Christine einen ersten
Vorschlag, an dem feilten wir gemeinsam (per E-Mail) noch ein
bisschen herum, letztendlich mussten noch einige wenige Hotels geändert
werden, weil sie ausgebucht waren, und im Juni waren wir dann so weit,
die Tour mit Christine zu fixieren. Letztendlich haben wir einen
abwechslungsreichen Urlaub an den interessantesten Destinationen des Landes
bekommen - quasi ein
"Best of Costa Rica".
Übrigens,
so individuell könnt auch ihr die Tour zusammenstellen und buchen! Der
Reiseveranstalter, bei dem Christine arbeitet, ist ARA-Tours,
und wir waren sehr zufrieden mit der Reise. Gerne stelle ich für euch den Kontakt mit dem
Reiseveranstalter her (meine E-Mail-Adresse findet ihr in meinem Profil). Christine selbst
schafft es zwar zeitmäßig leider nicht, alle Anfragen zu betreuen, doch
sie hat sehr nette KollegInnen, die gerne eure Fragen zu Reisemöglichkeiten beantworten -
auch auf deutsch. Wie waren wir unterwegs?
Wir
wollten nicht mit einer großen Gruppe reisen, aber unsere
Lust, selbst mit einem Mietwagen durchs Land zu fahren, hielt sich
ebenfalls in Grenzen. Also fragten wir bei Christine an, ob es auch
Kleingruppenreisen oder etwas ähnliches gäbe, und sie hatte die ideale
Lösung für uns parat: Touren auf Zubucherbasis, die man nach dem Bausteinprinzip selbst zusammenstellen kann.
Wir wurden jeweils von unseren Hotels abgeholt und bis zum nächsten Hotel gefahren.
Fast immer fanden diese Fahrten in (recht modernen) Kleinbussen mit maximal 10
Fahrgästen statt (manchmal waren wir auch nur zu zweit), bloß bei der
Fahrt nach Tortuguero handelte es sich um einen großen Bus. Zweimal
mussten wir an einem Sammelpunkt in einen anderen Kleinbus umsteigen,
und zweimal ging die Reise mit einem Tourboot weiter. Das alles war bestens organisiert.
Auch die vorab gebuchten Ausflüge funktionierten auf diese Weise - wir wurden vom
Hotel abgeholt und zum Startpunkt unserer Wanderungen oder sonstigen
Aktivitäten gebracht und am Ende wieder pünktlich abgeholt.
Nur
zweimal gab es insgesamt ein kleines "Pünktlichkeitsproblem", das sich aber jeweils
gut lösen ließ (mehr darüber in meinen einzelnen
Reiseberichtskapiteln). Bei einigen wenigen Ausflügen war kein Transfer inkludiert, da ließen wir vom Hotel ein Taxi rufen bzw. nahmen einmal (zum Nationalpark Manuel Antonio) den preisgünstigen öffentlichen Bus.
Gegen Ende unserer Reise gab es auch noch einen Inlandsflug mit einem Kleinflugzeug
von Corcovado nach San José. Dieser Flug war dafür verantwortlich, dass
wir unser Gepäck auf maximal 18 Kilo eingeschränkt hatten. Mehr dazu
siehe unter Punkt "Unser Reisegepäck".
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Der kleine Nasenbär naschte auf einem Parkplatz von Kartoffelchips, die jemand verloren hatte... Sie versuchen auch zu betteln und werden leider manchmal tatsächlich von Touristen gefüttert, obwohl es ungesund und daher verboten ist.
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Unsere Hotels:
Wir hatten mit Christine vereinbart, dass wir keine Luxusunterkünfte benötigen - sie wählte daher größtenteils Standardunterkünfte für uns. Im Hotel Hacienda Guachipelin in Rincon de la Vieja hatten wir allerdings eine Suite, und zwar eine besonders schöne (weil nichts anderes mehr frei und dieses Hotel der ideale Standort für unsere Aktivitäten dort war). Aber auch die Standardzimmer in den anderen Hotels waren (wenngleich sehr unterschiedlich ausgestattet) sauber und gepflegt und zumeist mit zwei Queensize-Betten möbliert - was für mich der wahre Luxus ist.*) Bloß in zwei Hotels hatten wir Doppelbetten.
*) Leider haben Herr Rostrose und ich sehr unterschiedliche Schlaf-Angewohnheiten: In den meisten Hotelbetten muss man sich die Zudecken teilen und diese werden von den Zimmermädchen ganz straff unter die Matratze gesteckt. Mein lieber Mann schlüpft einfach unter diese straffe Decke und schläft. Er liebt das (aus unerfindlichen Gründen) - und ich hasse es, denn ich muss mich einwickeln, um schlafen zu können, und zuweilen möchte ich mich auch einfach freitstrampeln. Deshalb reise ich immer mit einem eigenen Leintuch. Aber zwei Betten sind noch besser 😊
Was man über die Hotelzimmer bzw. -hütten in Costa Rica wissen sollte: Manche haben keine Fensterscheiben, sondern nur Fliegengitter. Das heißt, man hört beispielsweise die Geräusche des Dschungels oder das Rauschen des Meeres recht deutlich. Manche der Ferienbungalows haben außerdem ein Wellblechdach. Costa-ricanischen Regen hört man da ziemlich deutlich - beim ersten Mal dachte ich, ein Zug fährt durchs Zimmer 😏😅 - und dabei trug ich meine maßgeschneiderten Ohrenstöpsel! Wenn ihr geräuschempfindlich seid, kann ich euch nur empfehlen, ebenfalls einen Gehörschutz nach Costa Rica mitzunehmen.
Flug nach Costa Rica und zurück - oder Gestrandet in Liberia:
Der
internationale Flug war nicht im ARA-Tours-Angebot inkludiert und musste von uns extra gebucht werden. Der Mann meiner
Blogfreundin
Andi empfahl uns einen Flug mit
Edelweiss Air. (Das ist eine Schweizer Fluggesellschaft, die San José vom Flughafen Zürich aus direkt anfliegt.) Die beiden waren im März 2019 ebenfalls mit Edelweiß nach Costa Rica geflogen und sehr zufrieden mit den Flügen und dem Service gewesen.
Mag sein, dass sich seit der Pandemie einiges verschlechtert hat, möglicherweise haben wir aber auch nur Pech gehabt, jedenfalls gab es sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug Probleme mit dieser Airline - und dazwischen auch. Wegen des generell schlechten Krisenmanagements kann ich euch Edelweiss leider nicht empfehlen. Wie bereits erwähnt, erzähle ich euch darüber mehr im PS - hier nur eine Collage, bei der es um unsere stundenlange Abflugsverzögerung beim Heimflug geht:
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Edelweiss
- leider nicht so edel zu Passagieren, wie der Name glauben
lässt (jedenfalls nicht zu Economy-Passagieren... 🤬). Auch das Flughafenpersonal in Liberia war alles andere als freundlich. Das Selfie entstand um 2.10 Uhr nachts, da wussten wir noch
nicht, wie unnötig unangenehm man uns die Nacht machen würde, und versuchten es noch mit Humor zu nehmen. Hinter dem
rot gekennzeichneten Tresen baute ich mir mein "Schlaflager" (Edi saß
auf einem Bürostuhl daneben), aber gegen den Lärm der Durchsagen kam ich
selbst mit meinen maßgeschneiderten Ohrstöpseln nicht an. Überall lagen Menschen auf dem
kalten Boden, kleines Foto links z.B. ein Paar mit zwei kleinen
Kindern. Oben rot markiert einer der großen Ventilatoren. In deren Nähe wollte keiner liegen oder sitzen...
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Unser Reisegepäck:
Bei Edelweiß hätten unsere Koffer jeweils bis zu 23 Kilo wiegen dürfen und unser Handgepäck bis zu 8 Kilo. Da aber gegen Ende unserer Reise ein Flug mit einem Kleinflugzeug von Corcovado zurück in die Hauptstadt auf dem Programm stand, und es hier andere Gepäcksbestimmungen gab, mussten wir uns nach diesen richten. Wir bekamen die Information, dass wir bei dem Flug mit der
Sansa Regional Airline maximal 18 Kilo Gepäck plus 4,5 Kilo Handgepäck ohne Aufpreis mitführen dürfen. Also hieß es, sich
auf das Notwendigste beschränken.
Ich hatte z.B. gerade mal eine einzige lange (abzippbare, schnell trocknende) Wanderhose dabei, dann noch 1 x lange Leggings, 1 x kniekurze Leggings und zwei (aufkrempelbare) Dreiviertelhosen. Dann noch mehrere Funktions-Shirts. Auch diese sind aus leichtem und schnell trocknendem Material. Das war hochgradig wichtig, denn bei der hohen Luftfeuchtigkeit in Costa Rica trocknet alles nur sehr langsam. Und wir mussten zweimal zwischendurch Wäsche waschen - das erledigten wir an jenen Orten, wo wir für drei Nächte stationiert waren (mit der Hotel-Flüssigseife).
Es gibt Gegenden, wo es kühl werden kann (und auch tatsächlich kühl bzw. kalt wurde!), also hatte ich meinen leichten dunkelblauen Merinowoll-Seiden-Pullover, einen hellgrünen Funktionspullover und meine gelbe Wanderjacke dabei, drei Langamshirts, eine blaue Baumwollweste, außerdem Allwetterjacke und Regenpelerine. Und weil wir ja ab und zu auch mal hübsch ausgehen wollten, hatte ich einen schwarzen Stufenrock und ein paar leichte, koffertaugliche Oberteile (Shirts und drei kurze Sommerkleider) dabei. Für Abwechslung sorgte ich mit vier Tüchern. An Schuhen hatte ich mit: 1 x Sandalen, 1 x Walkingschuhe, 1 x Wanderschuhe.
Vor allem für die Männer unter euch klingt das vermutlich nach reichlich Klamotten - aber Leute, bedenket doch: Ich bin ein Mädchen
😁 (und wenn ihr charmant seid, dann denkt ihr jetzt NICHT "ein altes Mädchen" 😉)! Die meisten Frauen unter euch können bestimmt nachvollziehen, dass diese Auswahl für drei Wochen nicht gerade üppig ist. Abgesehen von meinen Rucksack-Reisen in den 1980ern (wo ich jeweils 4 Wochen lang quasi mit
"nichts" auskam: zwei dünne Hosen, ein dünner Rock, drei Shirts, eine
Jacke und eine kleine Tube Flüssigwaschmittel) hatte ich noch nie so wenig Gepäck dabei und habe - ausnahmsweise - auch jedes Stück
gebraucht. Zwischendurch
musste ich mir sogar mal die Sandalen kleben lassen, weil sich die Sohle
löste (siehe Collage unten). Dummerweise hatte ich auch nur einen Badeanzug mit, der nicht so schnell trocknete wie erhofft. Und Souvenirs kaufen war natürlich auch nicht drin. Aber das macht nichts: Das einzige, woran ich interessiert gewesen wäre, wäre auch diesmal ein bestickter oder hübsch gewebter breiter Gürtel gewesen - z.B. mit solch einem Schildkröten- und Fischmuster wie oben abgebildet - doch wie schon in Thailand fanden sich auch in Costa Rica nur bestickte Taschen und gewebte Tücher, aber kein einziger interessanter Gürtel.
Als es dann zum Flug mit der Sansa Airline kam, erlebten wir eine große Überraschung. Oder eigentlich gleich mehrere Überraschungen: Denn zunächst wies uns der humorlos wirkende Flughafen-Mitarbeiter an, inklusive Handgepäck selbst auf die Waage zu steigen! Unsere Koffer wurden natürlich auch noch abgewogen. Und dann hieß es, wir hätten Übergepäck und müssten insgesamt 26 US-Dollar dafür bezahlen. Da wir unser Gepäck zu Hause abgewogen und nichts Belastendes eingekauft hatten, wussten wir, dass mein Koffer etwa 17 Kilo wog und die Reisetasche von Edi etwa 14 Kilo. Unsere Rucksäcke waren ebenfalls im Handgepäcks-Rahmen von unter 4,5 Kilo. Also fragte ich sicherheitshalber nach, ob WIR übergewichtig wären oder das Gepäck, man weiß ja nie 😝! Der Humorlose antwortete, es wären unsere Koffer, und er beharrte mit versteinertem Gesicht darauf, dass das Maximalgewicht 14 Kilo wäre. Uns blieb nichts anderes übrig, als zu bezahlen, sonst wäre das Flugzeug ohne uns geflogen. Aber wir bestanden natürlich darauf, einen Rechnungsbeleg ausgehändigt zu bekommen. (26 Dollar wären für 3 Kilo Übergepäck übrigens auch ein enorm hoher Preis; im Internet fand ich bei früheren Sansa-Bestimmungen etwas von 2 Dollar pro Kilo.)
Wir konnten die Angelegenheit danach dankenswerter Weise mit Christines Hilfe regeln - denn die Angaben, die wir von ARA-Tours bekommen hatten (maximal 18 Kilo Gepäck plus 4,5 Kilo Handgepäck), waren korrekt und wir bekamen das Geld zurück. Entweder hatte es einen Systemfehler gegeben (wie die offizielle Auskunft von Sansa lautete) oder der Flughafen-Mitarbeiter wollte ursprünglich, bevor wir den Beleg verlangt hatten, in seine eigene Tasche arbeiten. Nachdem er sich so unsympathisch verhalten hatte, unterstelle ich ihm letzteres. *)
*) Manche Flughafenmitarbeiter in Costa Rica, mit denen wir zu tun bekamen, sollten also eindeutig noch an ihrem "Pura Vida" arbeiten, siehe auch PS. Ansonsten haben wir mit den Menschen in diesem schönen Land überwiegend positive Erfahrungen gemacht - z.B. mit dem freundlichen jungen Mann aus dem Adventure-Tours-Shop, der meine Sandalen reparierte:
Wie versprochen, möchte ich euch noch über die Klimazonen, unsere Fotoausrüstung und einige Dinge, die man wissen sollte, wenn man durch Costa Rica
reist, erzählen. Aber ich denke, es ist besser, wenn ich dafür ein weiteres Kapitel schreibe, denn für heute gab's ohnehin wieder genug zu schauen und zu lesen, und nicht alles davon war angenehm. Danke, dass ihr virtuell mitgereist seid (und vielleicht auch ein bisschen mitgelitten habt 😉!)
Fotos: Herr und Frau Rostrose
¡Hasta la próxima, adiós!
eure T r a u d e
Rostrose auf Facebook
Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties:
Mosaic Monday,
Monday Mural,
Artis Schilderwald,
My Corner of the World,
All Seasons,
Naturdonnerstag,
Thursday Art Date,
Saturday's Critters,
Gartenglück-Linkparty,
I’d Rather B Birdin’,
Garden Affair,
Novas Linkups - wie
Glockentürme oder
T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy,
Ich seh rot oder
Close to the Ground,
All good things are blue,
Mein Freund, der Baum
PS: Hier kommt nun, wie oben versprochen, die Schilderung unserer Hin- und Rückflug-Probleme:
- Problem 1:
Da wir zunächst einmal von Wien nach Zürich mussten, buchte Herr
Rostrose beide Flüge über Swiss. (Edelweiß ist eine
Schwestergesellschaft der Swiss International Air Lines.) Zu diesem
Zeitpunkt reservierte er (kostenpflichtig für 70 Euro je Flug) auch gleich die Sitzplätze für beide Langstreckenflüge (also von Zürich nach Costa Rica und wieder zurück): zwei nebeneinander liegende Plätze auf der linken Fensterseite
- ohne weitere Sitznachbarn. Leider stellte sich dann aber heraus, dass
wir aus irgendwelchen Gründen die mittleren Sitzpätze in der Mittelreihe des Fliegers
zugeteilt bekommen hatten - also die
schlechtesten Plätze überhaupt. Neben mir saß ein Mann, den ich immer
aufstören musste, wenn ich nachts zur Toilette wollte, neben Edi saß
eine Frau und es ergab sich dasselbe Problem. Vor uns saß übrigens ein
junges Paar, dem es ebenso ergangen war. Das Bordpersonal bedauerte zwar
sehr, aber da der Flieger voll war, konnte man uns auch nicht auf
besseren Sitzen platzieren. Diese 12stündige "Eingeklemmtheit" wirkte
sich doch ziemlich auf unser Wohlgefühl aus.
- Problem 2:
Um a) die Reservierungskosten für den Hinflug rückerstattet zu bekommen
und b) beim Rückflug nicht wieder dieses Problem zu haben, schrieben
wir gleich zu Beginn unserer Reise per Kontaktformular an Edelweiß und
urgierten dann noch zweimal per E-Mail. Während der drei Wochen unseres Costa-Rica-Aufenthalts schaffte man es nicht, uns zu antworten und
zu versichern, dass wir beim Rückflug unsere Wunschsitzplätze bekommen
würden. Erst an unserem letzten Tag kam eine kurze Antwort mit einigen
Rückfragen, aber ohne Bestätigung unserer Platzreservierungen. Weil ihm
das alles zu lange gedauert hatte und er online keine Reservierung sehen
konnte, hatte Herr Rostrose aber einen Tag zuvor ohnehin bereits eine
zusätzliche Sitzplatzreservierung zum Preis von 80 Schweizer Franken vorgenommen.
Und diesmal klappte es, wir haben unsere Wunschplätze bekommen. Allerdings laufen wir nun immer noch der Rückerstattung von einem der beiden Flüge nach - für den anderen Flug hat man uns inzwischen 80 Schweizer Franken überwiesen.
- Problem 3: Leider verlief am Ende unserer Reise auch der Rückflug nicht reibungslos - ganz im Gegenteil. Hier haben wir etwas äußerst Unangenehmes erlebt, das zwar nur zum Teil in der Verantwortung von Edelweiß lag, aber diese Teilschuld möchte ich ihnen durchaus anlasten.
Der Rückflug ging leider nicht direkt von San José nach Zürich, sondern
zunächst war nach ca. 20 Minuten noch ein Zwischenstop auf dem kleinen
Flughafen Liberia im Norden des Landes geplant. Hier würden Urlauber
ein- und aussteigen und dann sollte es in einer Flugzeit von nur etwas
mehr als 10 Stunden nach Zürich weitergehen. Die Betonung liegt auf "sollte".
Der
Flieger flog schon mal mit halbstündiger Verspätung von San José ab (um
21.20 Uhr statt um 20.50). Möglicherweise hatte es da auch schon jene
Schwierigkeiten gegeben, die uns letztendlich die ganze Nacht
und viele Stunden des nächsten Tages lahmlegten. Ab Liberia ging es nämlich nicht mehr weiter. Laut
Durchsage des Kapitäns leuchtete eine Kontrollleuchte für irgendwelche
Klappen auf; obwohl diese Klappen lt. Kapitan für einen sicheren Flug
nicht wirklich notwendig sind, durfte er die Warnleuchte nicht
ignorieren. Also musste ein Techniker kommen. Dieser konnte das Problem
auch tatsächlich beheben. Aber leider ist der kleine Flughafen von
Liberia einer, bei dem das Personal zu einer bestimmten Uhrzeit nach
Hause geht. Man hatte uns eine gewisse Verlängerung gewährt, aber die
war überschritten worden - und so war, als der unbedeutende Schaden
behoben war, niemand von Bodenpersonal mehr anwesend, um das Flugzeug starten zu können!
Jetzt
mussten wir mal alle raus aus dem Flugzeug. Abendessen hatten wir
keines bekommen. Glücklicherweise ist in Costa Rica das Leitungswasser
trinkbar, sonst wäre auch das noch zu einem Problem geworden, denn auf
dem Flughafen konnte man nachts nichts kaufen. Zunächst warteten wir in der Ankunftshalle auf weitere Anweisungen.
In dieser Halle war es gar nicht so ungemütlich, es gab genügend
Sitzplätze und außerdem einen Teppichboden, auf dem es sich einige müde
Fluggäste schon mal gemütlich machten und ein Nickerchen versuchten.
Ich erinnere mich, dass es etwa 2 Uhr nachts war, als die Durchsage kam, dass man versuchen
würde, uns mit Bussen wieder zurück nach San José zu fahren, da es im
Umkreis von Liberia nicht genügend Unterkünfte für rund 300 Fluggäste
gebe. Daraufhin erfolgte ein großer Aufschrei vonseiten der
Passagiere: Es war vollkommen absurd, dass man uns mitten in der Nacht
etwa zwei bis drei Stunden lang durchs Land fahren wollte, natürlich
ohne unser Gepäck, das ja mangels Personal noch im Flieger war. Außerdem
mussten die Busse für so viele Leute ja erstmal besorgt werden, also
hätte auch das noch eine Weile gedauert. Wir wären irgendwann in dem
Morgenstunden in der Hauptstadt angekommen, aber ob es dann Hotels /
Schlafplätze für alle gegeben hätte ist mehr als fraglich. Außerdem:
Wann und wie wären wir wieder zurück zu unserem Flieger bzw. zu unseren
Koffern gekommen? Also eine absolute Schnapsidee.
Vermutlich sah das Edelweiß-Personal das nach einiger Zeit auch ein - denn dann
gab es noch eine weitere Durchsage: Wir sollten alle aus dem Flughafen
auschecken, man würde versuchen Unterkünfte für alle zu bekommen.
Wir mussten durch die Einreisekontrolle in einen anderen
Flughafenbereich - und warteten mal vor dem Flughafen auf weitere
Anweisungen oder Informationen. Einige Passagiere begannen schon über
Booking.com nach Quartieren in der Nähe zu suchen oder fragten bei den
Taxifahrern, ob sie einen Platz zum Schlafen wüssten, und wir
sahen dann noch dabei zu, wie einige Business Class-Passagiere von
einem "offiziell" aussehenden Typ in Taxis verfrachtet wurden. Die hatten also vermutlich Hotelzimmer zur Verfügung gestellt bekommen.
Wir
hofften immer noch darauf, dass man uns informieren würde - zumindest
dahingehend, dass es nun leider doch keine Hotelzimmer geben würde und
man uns nicht weiterhelfen könne. Doch
das Edelweiß-Bordpersonal hatte sich offenbar bereits verdrückt - und
sie hatten dem Flughafenpersonal leider nicht mitgeteilt, dass man nett
zu uns Gestrandeten sein sollte... Es gab keine Infos mehr, man ließ uns einfach zurück.
Inzwischen
war es etwa 3 Uhr nachts und es waren geschätzt noch 150 gestrandete
Passagiere am Flughafen Liberia anwesend - vielleicht waren es auch 200
oder nur 100, ich habe sie nicht gezählt, es sah jedenfalls aus wie in
einem (relativ weiträumgen) Flüchtlingslager - alte Leute, junge Leute, Familien mit kleinen Kindern, die alle beschlossen, die letzten Stunden dieser Nacht so gut wie möglich in der Flughafenhalle zu verbringen.
Doch das wollten wohl die Angestellten nicht, die unseretwegen ebenfalls auf dem Flughafen ausharren mussten. Und deshalb machten sie uns das Leben so schwer wie möglich.
Die große Halle, in der wir nun gelandet waren, war ohnedies viel
ungemütlicher als die Ankunftshalle - es gab hier keinen Teppichboden,
sondern nur kalten Stein. An der Decke drehten sich die ganze Zeit über
riesige Ventilatoren, die einen richtig ungemütlichen Wind erzeugten -
aber der Gipfel von allem waren die Durchsagen, die ab ca. 4 Uhr nachts gestartet wurden.
Ihr wisst schon: so nach dem Motto "Lassen Sie ihr Gepäck nicht
unbeaufsichtigt stehen" oder "Es ist nicht erlaubt, mehr als sounsoviel
Bargeld dabei zu haben", das alles zunächst in spanischer, dann in
englischer Sprache - und zwar im Minutentakt. Zwischendurch gab es Werbeeinschaltungen mit Musik,
nur damit ja niemand in Ruhe schlafen konnte. Es war nicht zu
überhören, dass man uns das zu Fleiß machte, um uns aus dem Gebäude zu
ekeln. Doch keiner wusste, wohin, also mussten wir bleiben.
Später
sprachen wir mit einer jungen Salzburgerin, die sehr gut spanisch
konnte und die uns erzählte, dass sie jemanden vom Personal gefragt
hätte, ob man diese Tonbänder nicht abschalten könne, da hier ohnehin
niemand außer uns Gestandeten wäre, aber die barsche Antwort lautete
"Nein, das ist Vorschrift." Interessanterweise wurden die Durchsagen später, als der normale Flughafenbetrieb losging, seltener...
Außerdem vertrieb man uns und einige andere Passagiere aus einem
Bereich, der von den Ventilatoren nicht erfasst wurde, mit der
Begründung, dieser Bereich sei Staatseigentum. Wir hatten nichts anderes
gemacht als uns in diesem Bereich auf den Boden gelegt und zu schlafen
versucht. Später verkrochen wir uns hinter Tresen in einem anderen Bereich des Flughafens, aber hier spürte man den Luftzug der Ventilatoren leider trotzdem stark. Ich war danach tagelang erkältet.
Diese Boshaftigkeit oder Empathielosigkeit des Flughafenpersonals hatte leider ganz und gar nichts mit "pura Vida" zu tun, und hätten wir nicht um 5 Uhr einen netten Taxifahrer gefunden, der quasi unseren Tag rettete und uns zu einem guten Frühstück verhalf (hoch notwendig, weil uns ja das Abendessen vom Vortag versagt worden war), wäre wohl ein sehr viel größerer Schatten über unserer sonst so schönen Reise zurückgeblieben. Doch über diesen versöhnlichen Schluss erzähle ich euch dann im Rahmen meines Reiseberichts über diesen letzten Tag mehr.
Der Rest verlief zum Glück recht glimpflich, wenngleich wir noch jede Menge Geduld brauchten.
Wir kehrten nach dem Frühstück mit dem netten Taxifahrer auf den
Flughafen zurück, dort bekamen wir eine oder zwei Stunden später dann
auch von der Fluggesellschaft noch zwei Essensgutscheine, denn unser Flug ging erst um 15.30. All die Zeit von etwa
21.40 Uhr (ungefähre Ankunftszeit in Liberia am Vorabend) bis 15.30
hatten wir also wartend verbracht, zuerst im Flieger, dann in diversen
Flughafenhallen. Der Flug nach Zürich verging dafür "wie im Flug", denn
ich sah mir wieder mehrere Filme an und schaffte es dann auch noch, ein
Weilchen zu schlafen (was ich in Fliegern selten kann). Der Kapitän
entschuldigte sich übrigens noch vielmals für die Panne und die
Verspätung - jedoch nicht dafür, dass man uns am Flughafen ratlos und informationslos zurückgelassen hatte. Und man informierte uns auch nicht darüber, dass uns eine Entschädigung für die Verspätung zusteht - das erfuhren wir von anderen Fluggästen...