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Freitag, 28. April 2017

Kapstadt Teil 2 - Kap der Guten Hoffnung, Pinguine und Botanischer Garten Kirstenbosch

Dagsê, liebe Mitreisende!
∗✿≫≪✿∗


An unserem zweiten Tag in Kapstadt und Umgebung unternahmen wir mit einem Guide namens
Abdul eine Kap-Rundfahrt; ihr werdet weiter unten ein Foto von ihm sehen. Nachdem wir uns
erstens seinen Namen gemerkt und ihn zweitens fotografiert haben, ist wohl allen, die meinen
Reisebericht schon länger lesen, auch klar, dass wir mit ihm sehr zufrieden waren 😉

A short English summary of this post:
On our second day in Cape Town we made a great Cape tour. Our guide Abdul took us to 
Hout Bay Market, to the Cape Point, the Cape of Good Hope, the penguin colony of Boulders 
Beach and the Botanical Garden Kirstenbosch.
Hugs, Traude


Hout Bay Market

Abdul hatte wirklich ein perfektes Timing
(bzw. jede Menge Erfahrung mit dieser Route) - wir kamen stets vor dem großen Andrang bei den
einzelnen Sehenswürdigkeiten an... und als wir dann wieder wegfuhren, sahen wir die nach uns
Kommenden häufig im Stau stehen... Touristenziele wie Cape Point, das Kap der Guten Hoffnung
oder die Pinguinkolonie von Boulders Beach sind nun mal wahre Besuchermagneten - da lohnt es
sich schon, ein halbes Stündchen früher aufzustehen als der Durchschnitts-Städtereisende ... 😎

Unterwegs blieb unser Guide immer wieder mal an interessanten oder landschaftlich reizvollen
Orten stehen - einen solchen Zwischenstopp legte er z.B. beim Hout Bay Market ein. Hier gibt es
einerseits einen Hafen, von dem aus man Bootstrips zur Seehund-Insel unternehmen kann,
andererseits einen Handwerksmarkt (bei dem wir schöne Holzschüsseln - wie unten zu sehen -
erstanden), und als Touristenattraktion gibt es dort einen Mann, der Seehunde mit Fisch füttert
- allerdings hat er dabei eine ganz besondere Methode:




Auch hier gab's einen schönen Aussichtspunkt, wo Herr und Frau Rostrose das alte und
beliebte Spiel "Das Imperium fotografiert zurück" spielten. Wie ihr an den Aufnahmen erkennen
könnt, hatte diesmal wieder ich das große Objektiv und Edi das "alltägliche":




Bei den Reiterleins *) am Strand musste ich an Frau Hummel denken. *) Die konnte man
mit dem großen Objektiv jedenfalls viel besser erkennen als mit dem kleinen. Der seltsam
geformte Stein links wird Camel Rock genannt und ist vermutlich die einzige Sehenswürdigkeit
in einer Ortschaft namens Scarborough. Sogar ein Restaurant ist nach dem kleinen Felsen 
benannt. Für mich sieht er übrigens eher nach einer Schildkröte aus:






Unser nächster Stopp fand dann bei einem richtigen Touristenziel statt -

Cape Point,
ein Kliff am Südende der Kap-Halbinsel - nicht zu verwechseln mit dem ca. zwei Kilometer
entfernten Kap der Guten Hoffnung, zu dem wir später auch noch fuhren. Hier gibt es u.a. zwei
Leuchttürme zu sehen - der mit dem roten Dach ist der ältere - er wurde 1859 auf dem höchsten
Punkt des Kliffs in 238 m über dem Meer errichtet. So hoch droben war er aber nicht immer gut zu
sehen, was im Jahr 1911 zum Untergang eines Schiffes namens Lusitania mit über 700 Menschen
an Bord führte.

Deshalb wurde am sogenannten Diaz Point ein neuer Leuchtturm auf nur 87 Metern
Höhe über dem Meer errichtet. Lohnenswert ist der Weg zum alten Leuchtturm vor allem wegen
des herrlichen Blicks auf die Umgebung, u.a. auch auf das Kap der Guten Hoffnung. Ich hielt
außerdem Ausschau nach Pavianen, da uns sowohl Abdul als auch ein Schild vor den "Baboons"
warnten (die angeblich klauen und auch beißen können) - aber die Affen bekamen wir erst später
zu sehen.


1. Reihe: Cape-Point Tafel mit den Koordinaten; Hügel mit dem alten Leuchtturm, zu erreichen auf einem Fußweg oder 
mit einer Standseilbahn; Rotschwingenstar, 2. Reihe: Blick auf die Bucht und aufs Kap der Guten Hoffnung; 3. Reihe: Wilde 
Brandung und Felsenbewuchs.

1. Reihe: Alter Leuchtturm aus der Nähe; sonnenbadende Echse Nr. 1; Kap-Nahaufnahme; 2. Reihe: der Cape-Point-Felsen; 
Blick in die malerische Landschaft; 3. Reihe: Diaz Point mit neuerem Leuchtturm; sonnenbadende Echse Nr.2; Flaggen auf 
der Seilbahn-Talstation


In der nächsten Collage seht ihr uns dann schon beim
Kap der Guten Hoffnung,
das einstmals eine große Herausforderung für die Seefahrer bedeutete. Es wird häufig irrtümlich
für den südlichsten Punkt Afrikas gehalten (aber das stimmt nicht, das ist das Kap Agulhas); wie
ihr unten auf der Tafel nachlesen könnt, ist es stattdessen der süd-westlichste Punkt des Afrikanischen
Kontinents. Außer dieser Tafel gibt es beim Kap der Guten Hoffnung (zum Glück) keinerlei
touristische Einrichtungen (mal abgesehen vom Parkplatz).





Man kann sich also ganz auf die Natur dort - z.B. auf die Felsen mit den Kormoranen und
Seehunden - konzentrieren. Wegen eines sehr unangenehmen Geruches hielt es uns allerdings
trotzdem nicht länger an diesem eigentlich schönen Ort. Kurz nachdem Abdul die beiden Fotos
von uns aufgenommen hatte, stellten wir fest, woher der schlimme Gestank kam: Von einem
verwesenden Jungwal, den es beim Kap an Land gespült hatte! Wir haben ihn zwar aus
"dokumentarischen Gründen" fotografiert, aber den nicht sehr appetitlichen Anblick erspare
ich euch. Da zeige ich euch lieber die Paviane, die wir beim Verlassen des Kap-
Parkplatzes am Straßenrand sahen...





Unser nächstes Ziel war der Hauptgrund,
weshalb ich überhaupt diese Kaprundfahrt machen wollte:
Die Pinguine am Boulders Beach!

Diese Pinguinkolonie existiert erst seit den frühen 1980er-Jahren, als sich ein Pinguin-
Pärchen am Strand des kleinen Küstenortes Simon's Town in False Bay niederließ und dort zu
brüten begann. Es ist nicht überliefert, ob es diese Pinguine überall sonst einfach zu kalt fanden,
ob sie sich verirrt hatten oder was sonst der Grund war - jedenfalls kehren Pinguine immer wieder
dorthin zurück, wo sie einmal gebrütet haben - und da es sich bei ihnen um ziemlich fruchtbare
 Tiere handelt, entstand am Boulders Beach im Laufe der Jahre eine stattliche Pinguin-Kolonie.


Einige kamerascheue Pinguine sind besonders clever und verstecken sich unter den Plattformen.
Die meisten von ihnen lassen sich aber bereitwillig fotografieren 😌.


Und die Besucher strömen dort in Scharen hin, um den kleinen "Frack-Trägern" zuzusehen.
Ich habe gelesen, dass man mit den Pinguinen am Strand sitzen oder gar mit ihnen schwimmen
kann - möglicherweise kann man das an manchen Orten noch (was ich ehrlich gesagt nicht sehr
gut fände), doch bei Boulders Beach ist mittlerweile ein Besucherzentrum entstanden, und zum
Schutz der Tiere dürfen Besucher nur noch von den Plattformen und Holzstegen aus die Pinguine
beobachten und fotografieren.


Zuweilen treten sie in Gruppen auf, manche von ihnen wirken auch einzelgängerisch, und die drei rechts unten heißen bei 
uns "Die drei Tenöre". (Übrigens "singen" Brillenpinguine nicht sehr ansprechend - es klingt ein bisserl wie Eselsgeschrei.)



Manche scheinen aber die Zweisamkeit vozuziehen - seht mal, es gibt auch immer wieder
welche, die sich zu zweit "in die Büsche" schlagen:




Ein paar der Pingunie sehen irgendwie "fluffiger" oder auch zerrupfter aus als die anderen. Diese 
Vögel befinden sich gerade in der Mauser, also im Gefiederwechsel. Die Phase des Federkleid-
Austausches ist für die Vögel sehr energiezehrend, aber notwendig, weil Federn sich abnützen und 
daher in regelmäßigen Abständen erneuert werden müssen. Da Pinguine während der Mauser nicht 
schwimmen - und also auch nicht auf die Jagd nach Nahrung gehen können - verbrauchen sie ihre 
Fettreserven etwa doppelt so schnell wie zuvor. 


Bei Pinguinen entstehen während der Mauser keine kahlen Stellen; damit der Wärmeschutz aufrecht erhalten bleibt, 
wachsen die neuen Federn unterhalb der Federschäfte des alten Gefieders. Wenn die alten Federn abfallen, kommen darunter 
schon die neuen Federn zum Vorschein, die die Lücke sofort schließen.


Als ich auf einem etwas abgelegeneren Pfad unterwegs war, bot sich mir unter anderem
der entzückende Anblick von Pinguin-Babies:




Die Bewohner von Simon's Town sind nicht alle glücklich über die vielen Besucher, die
durch die Pinguine angelockt werden - denn dadurch hat sich natürlich generell eine Touristen-
Industrie mit Marktständen, Busparkplätzen, Restaurant-Großbetrieben etc. entwickelt.

Hier unten seht ihr z.B. einen der Marktstände in der Nähe des Pinguin-Strandes. Dort steht auch
die Statue eines Hundes, genauer gesagt einer Deutschen Dogge, die den Namen Just Nuisance
trug und die zwischen 1939 und 1944 bei der Royal Navy formell als Vollmatrose geführt wurde.
HIER könnt ihr euch die Geschichte dieses schlauen Hundes durchlesen, dem nicht nur ein
Denkmal, sondern sogar ein militärisches Ehrenbegräbnis zuteil wurde. Und hier ließ ich mich
dann auch mit unserem netten Guide Abdul fotografieren:




Unser letztes Ziel dieses spannenden Tages war der
Botanische Garten Kirstenbosch:
Er gilt als einer der schönsten Botanischen Gärten der Welt und erhielt im Jahr 2004 als
weltweit erster botanischer Garten den Status als Unesco Weltkulturerbe. Der Park wurde 1913
gegründet, nachdem der ehemalige Premierminister Cecil Rhodes das Gelände nach seinem Tod
dem Staat überlassen hat. (Gekauft hatte Rhodes das Gebiet im Jahr 1895, um es vor
Besiedlung zu schützen.)






Es finden sich im gesamten Areal keine fremden Pflanzen - die alleinige Aufgabe des Botanischen
Gartens Kirstenbosch ist die Bewahrung der einheimischen Pflanzenwelt der Kapregion. Über die
Vegetationsform Fynbos habe ich euch in meinem vorigen Reiseberichts-Kapitel über den Tafelberg
bereits erzählt. Zur typischen Fynbos-Vegetation zählt auch die Nationalpflanze Südafrikas, die
Protea, die ich euch in der folgenden Collage zeige. Die weißen Fruchtstände gehören allerdings
nicht zur Protea, sondern zur Wilden Gardenie (Gardenia thunbergia). Und die hübschen Gänse
wuselten an vielen Orten in und um Kapstadt herum...






Seit 2014 gibt es im Botanischen Garten einen Baumpfad. Der Weg führt in einer Höhe von
maximal 11 Metern über die Wipfel der Bäume - und natürlich hat man einen fantastischen
Ausblick von dort!




Wenn man hingegen auf dem Boden bleibt, kann man unter Umständen solche Überraschungen
wie wir erleben - nämlich dass man brütenden Eulen auf einem abgestorbenen Baumstamm
begegnet!




Der Park ist in mehrere Themenbereiche gegliedert, man bräuchte vermutlich mehrere Tage,
um sich mit den einzelnen Themen ausführlich zu beschäftigen. Da uns nur eine beschränkte
Zeit zur Verfügung stand, mussten wir uns für einige wenige Themen entscheiden - eines davon
war der Urzeitpark, in dem lauter Pflanzen gezeigt werden, die schon zu "Dinos Zeiten" in
der Region wuchsen.




Sehr schön fanden wir auch den Bereich mit dem Teich und den Wasserpflanzen; hier hielten
einige Kapstädter ein Picknick ab - der Park ist nämlich nicht nur ein Tourismusziel, sondern auch
ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Menschen der Stadt.




Mit diesen schönen Eindrücken verabschiede ich mich für heute wieder von euch. Ich hoffe,
es hat euch Spaß und Interesse bereitet, mit uns diese virtuelle Kaprundfahrt zu unternehmen!

In meinem nächsten (und zugleich letzten) Reiseberichts-Kapitel (das in einer Woche erscheint)
werde ich euch zeigen, was wir uns an unserem letzten Tag in Kapstadt noch angesehen haben.
Auch an diesem Tag war wieder einiges Sehenswertes dabei - versprochen! Ich hoffe, ihr werdet
uns also da ebenfalls wieder begleiten, obwohl ich euch im Moment leider nicht auf euren Blogs
besuchen kann. (Schon bald werde ich meine Besuche aber nachholen!)


∗✿≫≪✿∗
Fotos: Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe von eurer reiselustigen
Traude
∗✿≫≪✿∗


Klicks zu den einzelnen Kapiteln des Reiseberichtes (wird regelmäßig aktualisiert):
Einleitung - Out of Africa
Namibia Teil 2 - Kalahari-Sundowner
Namibia Teil 3 - Von der Kalahari in die Namib  
Namibia Teil 4 - Die Dünen beim Sossusvlei und Deadvlei
Namibia Teil 5 - Solitaire und Swakopmund 




Freitag, 21. April 2017

Kapstadt Teil 1 - Hop-on Hop-off und Tafelberg

Hello, liebe treue und neue LeserInnen!
∗✿≫≪✿∗


Willkommen, ich freue mich, dass ihr mich wieder besuchen kommt!
Wie neulich bereits angekündigt, geht es nun mit meinem Reisebericht in Südafrika - 
genauer gesagt in und um Kapstadt - weiter. Unten seht ihr schon DAS Wahrzeichen Kapstadts: 
Der Tafelberg bzw. die gesamte dazu gehörige Bergkette bestimmen das Bild der Stadt und 
der Kap-Halbinsel. Und diesem Berg wollten wir natürlich an unserem ersten Tag in der 
zweitgrößten südafrikanischen Stadt einen Besuch abstatten. Aber ich fange lieber mal
ganz am Anfang an...


Der Tafelberg und die dazu gehörige Bergkette

... nämlich mit dem Erwachen. 
Die erste angenehmen Nacht in Kapstadt hatten wir schließlich bereits hinter uns, und unten 
seht ihr das Hotel, wo wir diese Nacht verbracht haben: Das Cape Cadogan Boutique Hotel.
Nicht nur die Betten dort sind sehr gemütlich gewesen, auch das Frühstücksbuffet war reich-
haltig und mit Köstlichkeiten ausgestattet.

A short English summary of this post:
On our first day in Cape Town we wanted to visit the landmark of the city - the Table Mountain. 
Because there was a crowd, we first visited other parts of Cape Town with the hop-on hop-off bus - 
the beach, the waterfront, etc. - and then took the cable car to the Table Mountain. There we saw 
beautiful nature and the adorable Dassies.
 Hugs, Traude





Je nach Temperaturempfindlichkeit konnte man
das Frühstück im mediterran anmutenden Garten (oben) oder im geschmackvoll eingerichteten 
Frühstücksraum einnehmen. Da es in Kapstadt im Vergleich zu Namibia eher kühl war (tags-
über so um die 20 bis maximal 23 Grad, morgens jedoch noch etwas frischer) zogen wir ein
Innenraum-Frühstück vor. Lustig fanden wir die Tür, die in diesen Raum führte (unten) - ich
weiß nicht, ob sie verkehrt herum eingebaut worden oder (was ich eher glaube) ob der Raum
aufgestockt worden war und man dann die Tür einfach abgeschnitten hat... jedenfalls sollte man
kein ausgeprägtes Rückenleiden haben, um an die Schnalle heranzureichen 😉

 


Nach dem Frühstück machten wir uns zu Fuß in die Long Street auf, 
wo es eine Hop-on Hop-off-Busstation gibt - und auch die Möglichkeit, in einer Ticket-Office
 Fahrkarten für diesen Bus zu kaufen. Unterwegs fiel uns auf, dass viele Häuser mit ihren zart 
verzierten schmiedeeisernen Balkonen stilistisch stark an New Orleans erinnern.

Wir fuhren gleich mal direkt durch bis zum Tafelberg, denn von unserem Hotel aus hatten
wir eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg reserviert (und auch schon im voraus bezahlt).
Als wir bei der Talstation ankamen und wir die Warteschlange dort sahen, traf uns allerdings 
halb der Schlag. Ganz oben (in der Tafelberg-Collage) könnt ihr einen winzigen Bruchteil der 
Schlange sehen. Geschätzte Wartezeit zu diesem Zeitpunkt: zwei bis drei Stunden.

Nun, kein Wunder, dass alle rauf wollten, der Himmel war schön blau, es gab nur wenige 
Wolken, was eine tolle Sicht versprach - aber NEIN, wir waren auf Urlaub, wir wollten 
etwas von Kapstadt sehen und nicht "im Stau stehen".




Einer der Seilbahn-Angestellten, den wir nach der geschätzten Wartezeit gefragt hatten, meinte
jedoch, wenn wir am frühen Nachmittag wiederkämen, gäbe es erfahrungsgemäß nur noch eine 
kleine Warteschlange (und der Hop-on Hop-off-Busfahrer bestätigte uns das später) - also begnügten 
wir uns damit, ein paar Outfit-Fotos aufzunehmen und Edi fertigte von der Aussichtsplattform aus 
noch ein Panorama-Foto von Kapstadt an. Wenn ihr genau hinseht, wird euch in der Mitte des 
Panoramas eine weiße Rauchwolke auffallen - das ist ein brennendes Schiff! Ihr bekommt es 
später noch aus der Nähe zu sehen.




Wir stiegen also wieder in den Bus und fuhren in Richtung Meer. Aaaaaahhhhhhh - wie ich diesen 
Geruch und Anblick liebe ... und die Geräusche des Meeres und der Seevögel! Es war schön, dort
einfach ein bisserl herumzulungern und die Vögel sowie die anderen Leute zu beobachten: planschende
Kinder, entspannt ins Wasser starrende Menschen und die Tandemspringer mit ihren Flächenfallschirmen, 
die mich sehr an das Sprung-Abenteuer meiner Tochter Jana im Jahr 2015 erinnerten.




Wir spazierten zu Fuß zur nächsten Busstation, und dann fuhren wir wieder ein Stück weiter. 
Unser nächstes auserkorenes Ziel war die Victoria & Alfred Waterfront. Aber bevor wir dort 
ankamen, fuhren wir noch am sehenswerten Somerset Hospital vorbei - und außerdem an
Wohnsiedlungen, die wegen ihres Plattenbau-Charmes oder ihrer hypermodernen Optik gar nicht 
besonders ansprechend auf mich wirkten, aber wegen der wunderbaren Lage mit Meerblick dennoch 
außerordentlich teure Immobilien sind.




Und hier sind wir nun also bei der V&A Waterfront, die sich von einem Werft- und Hafenviertel
zu DER In-Meile von Kapstadt mit einem Einkaufszentrum, einer Markthalle und zahlreichen 
gastronomischen Einrichtungen gemausert hat. 




Hier unten seht ihr u.a. sehr flott paddelnde Damen und wieder die Rauchschwaden, die zu dem
 oben erwähnten brennenden Schiff gehörten. Ihr werdet den Rauch samt Schiff aber noch näher zu 
sehen bekommen.




Unten: die Markthalle mit vielen interessanten Ständen. Herr Rostrose fühlte sich am
 allermeisten von dem Stand mit den gebrannten Mandeln angezogen.




Die Kapstädter, so heißt es, haben Humor. Und wir mussten tatsächlich 
über manch ein Schild ziemlich grinsen: 





In der oberen Collage seht ihr außer einer afrikanischen Sänger-Gruppe und dem Overhead-
Boom-Schild u.a. auch den Nelson-Mandela-Gateway to Robben Island. Die Gefängnis-Insel 
Robben Island war eines meiner Fix-Ziele in Kapstadt; ich wollte den Ort, an dem Nelson
Mandela fast zwei Jahrzehnte lang in einer winzigen Zelle eingesperrt war, unbedingt mit meinen 
eigenen Augen sehen. Doch als wir beim Nelson-Mandela-Gateway Karten kaufen wollten, hieß 
es: Erst in drei Tagen sind wieder Plätze auf der Fähre frei. In drei Tagen allerdings waren wir 
schon wieder unterwegs in Richtung Heimat ...

Nun, ich betrachte es positiv - ich will sowieso wieder mal nach Namibia, und ich will gern auch
nochmal nach Kapstadt. Und da ich mit beiden Orten noch etwas offen habe, erhöhen sich die
Chancen dazu geradezu enorm 😀...





Nach unserem ausgedehnten Waterfront-Bummel stand mir der Sinn nach einem Bierchen 
und auch Edi hatte Durst. Wir nahmen wieder den Bus, durchquerten unter anderem auch das
(nach meinem Geschmack wenig ansprechende, weil optisch sehr kühle) Geschäftsviertel der
Stadt und kehrten in der Long Street in einem recht gemütlichen Lokal namens Tiger's Milk ein. 

Nach dieser Pause waren wir bereit für einen zweiten Tafelberg-Anlauf, und diesmal waren
tatsächlich weit weniger Leute angestellt als am Vormittag. Warten mussten wir trotzdem noch, 
aber nur rund eine halbe Stunde, was vergleichsweise lächerlich ist. Außerdem konnten wir bei 
der Gelegenheit auch wieder fotografieren - u.a. die Seilbahngondel, den Berg selbst, der mal
im Nebel verschwand und dann wieder gut zu sehen war, ein paar Rotschwingenstare (Onycho-
gnathus morio), die ich auch als Kapdohlen kennengelernt habe ... und das brennende Schiff,
nah herangezoomt von Edi. Es handelte sich dabei um ein Schiff, das Chemikalien geladen hatte
und deshalb bereits seit drei Tagen nicht gelöscht werden konnte; man versuchte es bloß von
außen mit Löschwasser zu kühlen und hoffte, dass der Brand sich schließlich von selbst
ersticken würde. Als wir Kapstadt verließen, brannte es immer noch...


 


Als wir auf dem Berg ankamen, hatte der Nebel gerade wieder alles zugezogen und es war
ziemlich kühl. Das Thermometer an der Bergstation meldete 13 Grad; manche der Besucher
waren mit kurzen Ärmeln oder kurzen Röcken und Hosen etwas underdressed. Aber ich brauche
über falsche Ausrüstung nicht zu lästern, denn sowohl Edi als auch ich schafften es an diesem
Tag, den wir ohne Kopfbedeckung in Hop-on Hop-off-Bussen und auf dem Tafelberg verbracht
haben, uns auf dem Kopf einen Sonnenbrand einzuhandeln ... (Durch die kühle Luft im 
Vergleich zu Namibia, hatten wir gedacht, wir würden unseren Hut oder ein Käppi nicht 
brauchen... 😳)

Während es so neblig war, konzentrierte ich mich fotografisch auf die interessante Vegetation
auf dem Tafelberg. HIER könnt ihr u.a. nachlesen, dass es auf dem Berg und in der Kapregion ca. 
1400 Pflanzenarten gibt, viele von ihnen sind nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Es handelt 
sich dabei um ein ganz eigenes Ökosystem, das Fynbos genannt wird. Auch hierzu muss ich leider 
wieder bemerken, dass weite Teile der Fynbosvegetation z.B. durch eine sich ausweitende Land-
wirtschaft und die Ausbreitung fremdländischer Pflanzenarten bedroht sind und zahlreiche 
Pflanzen des Fynbos bereits ausgestorben sowie weit über 1.000 Arten als vom Aussterben 
bedroht oder gefährdet gelten...




Sobald sich der Nebel lichtete, nützten wir die Gelegenheit, einen Blick ins Tal zu werfen
bzw. die Umgebung des Berges zu fotografieren. Und wenn man auf dem Tafelberg so seinen
Blick schweifen lässt, kann es sein, dass man plötzlich possierliche Tierchen erblickt:


 


Der Name dieser Tiere ist Klippschliefer, in Südafrika nennt man sie Dassies
Wir haben 2002 im Hans-Merensky-Nationalpark schon einmal einen gesehen, aber nicht so nah 
und auch nicht so genau wie hier auf dem Tafelberg. Außerdem laufen hier viele dieser Tierchen 
herum - man muss nur genau Ausschau halten bei den Abhängen und Felsen und zwischen den 
Fynbos-Pflanzen, die offenbar sehr gut schmecken - jedenfalls wenn man ein Klippschliefer ist...


Höhenängstlich scheinen Dassies nicht zu sein ...

 Hätte mich jemand gefragt, mit welchen Tieren Klippschliefer wohl verwandt sind, hätte
ich vielleicht auf Murmeltiere getippt. Aber auf ihre genetisch tatsächlich nächsten Verwandten
wäre ich niemals gekommen: Elefanten und Seekühe! Mehr darüber HIER.





Wenn sich ein Klippschliefer wohlig wälzt, 
dann bekommt man nicht nur sein helles Bäuchlein zu sehen, sondern auch seine Pfötchen. Und 
die sehen nun tatsächlich ganz anders aus als Murmeltierpfoten. Abdul, der Guide, mit dem wir 
am nächsten Tag zum Kap der Guten Hoffnung fuhren, meinte außerdem, wenn man sich einen
ganz jungen Elefanten ansieht, dann erkennt man eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Dassie...
Nun, mag sein ...




... wir fanden die kleinen Tafelbergbewohner jedenfalls entzückend - und wie ihr unten auf
dem Foto mit der Frau, die sich den Schuh richtet, sehen könnt, waren sie auch ganz und gar
nicht scheu.





Das Oval links in der oberen Collage ist das Fußballstadion von Kapstadt, das man vom
Berg aus gut sehen kann, und in der unteren Collage ist unter anderem Robben Island zu erkennen.
Wenn wir es schon nicht schafften, hinzufahren, sahen wir uns die Insel wenigstens von oben an...
Außerdem seht ihr wieder zwei Rotschwingenstare - der links unten hat übrigens keinen Enten-
schnabel, sondern er hat Beute gemacht, irgend ein großes und bestimmt delikates Insekt... Diese
Aufnahmen entstanden, während wir auf die Abwärtsfahrt mit der Seilbahn warteten, denn
leider gab's da abermals eine Warteschlange. Aber so lange wir fotografieren können,
sind wir sowieso zufrieden 😉...




Unser Abendessen blieb dann trotzdem ohne Fotos - wir suchten uns in der Long Street
ein Lokal, das mehr von Einheimischen als von Touristen besucht wurde, was an sich ja
gut ist. Leider mögen die Einheimischen offenbar die Musik sehr laut, was weniger gut ist -
aber das Essen schmeckte, was wiederum schon gut ist... Und danach wanderten wir müde
heim in unser schönes Hotel ... und waren sogar zu müde für südafrikanisches Fernsehen ...


Das war's für heute wieder, ihr Lieben! Wie ich zwischendurch bereits verraten habe, wird uns 
das nächste Reiseberichtskapitel (das in einer Woche erscheint) zum Kap der Guten Hoffnung
führen - und außerdem zu den Brillenpinguinen der Kapregion! Die sind wirklich possierlich und
sehenswert! Ich hoffe also, auch wenn ich es im Moment leider nicht schaffe, ein paar Zeilen
bei euch zu hinterlassen, werdet ihr beim nächsten Mal wieder mit uns mitreisen!


∗✿≫≪✿∗
Fotos: Herr und Frau Rostrose
Alles Liebe von eurer reiselustigen
Traude
∗✿≫≪✿∗


Klicks zu den einzelnen Kapiteln des Reiseberichtes (wird regelmäßig aktualisiert):
Einleitung - Out of Africa
Namibia Teil 2 - Kalahari-Sundowner
Namibia Teil 3 - Von der Kalahari in die Namib  
Namibia Teil 4 - Die Dünen beim Sossusvlei und Deadvlei
Namibia Teil 5 - Solitaire und Swakopmund 

Freitag, 14. April 2017

ANL #16 - Wäsche waschen mit Efeu, ...

... Wäsche Färben und Stiefel bemalen *)


Servus ihr Lieben,



Gartenfoto vom Vorjahr; gefärbter Rock, gesammelte Efeublätter, bemalte Stiefel



*) ... ja, das sind die drei Themen, über die ich euch im heutigen ANL
und im nächsten (also im Mai-)ANL etwas erzählen will! 😍😎😊

Aus Zeitgründen habe ich das Posting leider "zweiteilen" müssen... Dafür bekommt ihr 
heute zwischendurch zur Auflockerung immer wieder ein paar Fotos von meinen
 aktuellen Frühlingsspaziergängen - nach dem Motto "Die Natur explodiert".




Tagpfauenauge beim Naschen - Spaziergang März / April 2017




A short English summary of this post:
Wash your laundry free and environmentally friendly with ivy: 
When I read that you can wash clothes with ivy, I was immediately very interested.
 And it's really simple: You take 10 ivy leaves, put them into an old sock (or a laundry net),
 close it, add some vinegar to the washing and wash the laundry as usual in the washing machine.
 All programs are possible - the laundry smells good afterwards, is clean and 
white laundry doesn't discolor (eg. get green...).
  Hugs, Traude



Magnolien- und Forsythienblüten - Spaziergang März / April 2017




Doch bevor ich loslege, möchte ich euch nochmals
herzlich danken für die tollen Blogartikel, die ihr bei der vorigen Aktion A New Life verlinkt
habt. Am Ende meines heutigen Posts findet ihr wieder die Möglichkeit zur Verlinkung eurer 
achtsamen, nachhaltigen, die Lebensqualität auf der Erde verbessernden Beiträge. Leider werde
ich es diesmal aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, euch zu erinnern, ich hoffe also, dass 
ihr zwischen heute und dem Abend des 1. Mai bei allen umweltfreundlichen DIY-Posts, bei 
Veggie-Rezeptbeiträgen, bei schönen Naturaufnahmen etc. von selbst daran denkt, sie unten
 zu verlinken...



Ich freue mich, dass es hier noch immer relativ viele Schmetterlinge gibt!



 Heute geht's jedenfalls gleich mal zu Punkt 1:
Gratis Wäsche waschen - mit Efeu!

Ich kann euch gar nicht sagen, wie begeistert ich bin,
dass ich diese Entdeckung gemacht habe!


Efeu und Weide mit vielen Weidenkätzchen in unserem Auwald



Vor kurzem noch erzählte ich euch HIER, dass ich zur Zeit den Großteil unserer Wäsche mit 
Waschnüssen wasche. Und dass diese zwar umweltfreundlich im Vergleich zu Waschpulver sind
(allein schon weil sie kein Palmöl enthalten und somit keine Regenwälder dafür abgeholzt werden)
aber trotzdem nicht unumstritten: Ihr hoher Transportaufwand schlägt sich negativ auf die CO2-Bilanz
nieder und die Nachfrage aus Europa lässt die Preise für die Inder steigen. Ich suchte also weiter
 nach Alternativen.


Und noch ein Falter!


Und dabei erfuhr ich, dass man Wäsche auch sehr gut mit Efeu waschen kann, da dieser ebenso
Saponine, also Seifenstoffe, enthält wie die Waschnüsse oder Seifenkraut oder Kastanien. Und
Efeu haben wir in unserem Garten wirklich MEHR ALS GENUG. Im Vorjahr fragte ich mich
noch, ob wir diese "Plage" jemals in den Griff bekommen können - doch jetzt weiß ich, was ich
damit zu tun habe - ich ernte einfach immer wieder mein Waschmittel! Es ist immergrün und
somit immer verfügbar, um Klassen umweltfreundlicher als Waschpulver, ich nehme es nicht
den armen Indern weg - und es kostet mich keinen Cent! Ist das nicht großartig!?! Ich habe
jetzt das ganze Jahr über ein Gratis-Waschmittel!


Gartenfotos vom Vorjahr

 Wie wird's gemacht?

Die Sache ist so einfach, dass ich es kaum glauben konnte:
Man schneidet oder zupft (ca.) zehn möglichst dunkle, möglichst große Efeublätter ab, gibt sie in
einen Wäschesack oder einen Socken, verschließt den Sack (oder knotet den Socken) zu und wäscht
die Wäsche dann wie gehabt. (Wer möchte, kann die Blätter auch noch in kleinere Stücke
reißen. Ich mache das manchmal, aber nicht immer.) Nach dem Waschen kommen die Blätter
zum Kompost.

Alle Programme sind möglich, die Wäsche verfärbt sich absolut nicht (sprich: auch weiße Wäsche
wird nicht grün), Gerüche und "Alltagsschmutz" gehen prima heraus - bei hartnäckigen Flecken mit
Gallseife nachhelfen, ich gebe in den Spülgang auch nach wie vor immer Essig und verwende bei
Weißwäsche zusätzlich 1 EL Waschsoda.


Blutpflaumenblüten, Veilchen und etwas Gelbes, das ich nicht kenne...



Das praktiziere ich nun seit mittlerweile einem Monat - und ich bin mehr als zufrieden damit!
In einigen Monaten werde ich euch eventuell ein Update zu diesem Thema bieten.

HIER könnt ihr den Erfahrungsbericht einer Bloggerin lesen, die bereits seit zwei Jahren ihre
Wäsche mit Efeu wäscht; sie beantwortet in ihrem Artikel auch einige wichtige Fragen.

Diesen Post verlinke ich nachträglich bei der Gartenglück-Linkparty.


U.a. habe ich zwei Efeukegel, eine "ausufernde" Efeuwand und die Gartenhütte hinten ist rundum überwuchert...


Was es nun mit dem Wäsche Färben und Stiefel bemalen auf sich hat, erzähle ich euch - wie
gesagt - in meinem nächsten ANL-Hauptbeitrag, den ihr ab 15. Mai hier auf dem Rostrose-Blog
lesen könnt!

Und nun, ihr Lieben, seid wieder ihr an der Reihe mit euren Themen, die die Welt ein
Stückerl besser machen: Am Ende dieses Posts könnt ihr eure eigenen Beiträge wie üblich bei ANL 
verlinken. Jede Menge Anregungen dazu findet ihr HIER - und zu den Spielregeln in Kurzform 
kommt ihr HIER. *)

*) Wenn ihr auf diese Links klickt, bekommt ihr übrigens auch eine Anleitung, wie das mit dem 
Linkup genau funktioniert (für alle, die es bisher nicht versucht oder geschafft haben). 


Bärlauch-Ernten war ich auch! (Wächst bei uns in der Au!) Und habe dann so ziemlich alles damit gewürzt 😉




Habt keine Scheu, auch Ideen zu posten, die euch "klein" erscheinen - erzählt oder zeigt uns bitte 
jede Kleinigkeit, mit der ihr die Welt zu einem besseren Platz macht bzw. die zu den Begriffen 
Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Lebensqualität passt. Denkt daran: Jede gute Idee kann 
ansteckend wirken!


Und mit der folgenden Collage wünsche ich euch FROHE OSTERN!




Die Natur schenkt uns so vieles - Nahrung, Medizin, Schönheit, die Möglichkeit, mit einem 
Lächeln durch die Welt zu wandern ... und sogar Waschmittel ...! Wir sollten besser mit ihr 
umgehen - und dankbar sein für ihre Geschenke!

Fotos: Herr und Frau Rostrose
Herzliche Rostrosengrüße
von eurer Traude



HIER GEHT'S ZUM LINKUP: