Sonntag, 13. Dezember 2020

UPDATE zu "Von Mönchen, Schnee und anderen Rostrosen-Erlebnissen"

UPDATE am 13.12. 2020:

Ihr Lieben, gestern am späten Abend haben wir die Nachricht vom Pflegeheim erhalten, dass meine Mutter verstorben ist. Ich habe vor, einen Blogbeitrag zu ihrem Gedenken zu erarbeiten, weiß aber noch nicht, wann dieser erscheinen wird. Im übrigen wird es hier vorerst einmal etwas stiller werden und ich werde auch ein Weilchen keine Blogbesuche unternehmen oder mich an Linkups beteiligen. Nun kennt ihr den Grund dafür... Habt weiterhin eine möglichst gute Vorweihnachtszeit und bleibt gesund! 💗 Hier folgt nun mein Blogbeitag vom 9. Dezember...

Dear ones, late last night we received the message from the nursing home that my mother had passed away. I plan to write a blog post in her memory, but I don't know when it will appear. Incidentally, it will be a little quieter here and I will not visit blogs or participate in linkups for a while. Now you know the reason ... Have the best possible pre-Christmas season and stay healthy! 💗 Here follows my blog post from December 9th ...


Servus ihr Lieben!

🍂🍁❄️⛄❄️🍁🍂

Am Ende meines vorigens Posts erwähnte ich, dass es noch ein paar Bilder vom 30. November gäbe. Nachdem das, was wir an diesem Tag machten, aber mit einer spannenden Sache zu tun hatte, die erst am 1. Dezember begann, verschob ich meine diesbezüglichen Schilderungen auf meinen nächsten Beitrag. (Außerdem wären es eh zu viele Fotos für den vorigen Beitrag gewesen 😉). Heute zeige ich euch also die letzten Fotos von November und die ersten von Dezember 2020.


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Firmen-, Lokal- und Produktnennungen, die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
 

Anruf aus "Hollywood" und ein bisserl Wien-Tourismus:

Seit Jänner 2020 sind meiner Göttergatte und ich in einer Komparsen-Agentur eingeschrieben (die wir in unseren Telefonen aus Spaß unter "Hollywood" gespeichert haben 😏). Unser bisher größter Einsatz fand im August für die Krimiserie Schnell ermittelt statt. Ich habe euch HIER darüber erzählt (bisschen runterscrollen). Gegen Ende November erhielt Edi einen Anruf von "Hollywood", der einen weitaus größeren Einsatz betraf.

Die Agentur brauchte nämlich Komparsen für die TV-Serie Vienna Blood. Für einen Kriminalfall in einem Kloster wurden noch einige Darsteller von Mönchen gesucht 😇😇😇 - und zwar für mehrere Tage! Diesmal war leider nichts für mich dabei, denn sie wollten keine Frauen ins Kloster aufnehmen, und auch sonst hatten sie offenbar schon alle weiblichen Darstellerinnen gefunden. Schade, aber irgendwann brauchen sie vielleicht mal Nonnen, Hexen oder alternde Freudenmädchen, und da habe ich dann bessere Chancen als Edi 😉😊.

Hier seht ihr u.a. einen Glockenturm der barocken Jesuitenkirche - seht euch bitte hier ihren Innenraum an!


Dieser Einsatz machte allerdings schon im Vorfeld eine Fahrt nach Wien notwendig. Denn in Zeiten wie diesen gibt es spezielle Regeln, und so musste Edi vorab einen Covid-Test in der Wiener Innenstadt machen.Wir beschlossen, gemeinsam nach Wien zu fahren und im Anschluss an den Test einen Ausflug auf den Leopoldsberg zu unternehmen. 

Weil Edi so schnell mit dem Test fertig war, aber wir einen einstündigen Kurzparkschein bezahlt hatten, unternahmen wir noch einen kleinen City-Spaziergang auf touristischen Pfaden. Und bei der Gelegenheit "sammelte" ich gleich einige Tore und Glockentürme für die Linkups von Nova sowie Schilder für Artis Schilderwald.

 Großes Foto: Portalseite der Dominikanerkirche

Bei dem - für Wienerische Verhältnisse - etwas ungewöhnlich aussehenden blaugrau-weißen Gebäude auf dem großen Foto unten handelt es sich um einen Teil der Portalseite der Franziskanerkirche (wie die Katholische Klosterkirche hl. Hieronymus im allgemeinen Sprachgebrauch genannt wird). Es handelt sich dabei um Wiens einzigen Sakralbau im Renaissancestil, der jedoch noch vielfach durch gotische Elemente geziert ist. (Warum das so ist, könnt ihr HIER nachlesen.) Das Portal selbst konnte ich nicht fotografieren, denn es war zugeparkt mit Lieferwagen. Auch das hatte mit den Dreharbeiten für Vienna Blood zu tun.

Als Edi die Schilder von "Gottschalk's Putzerei" sah, stellte er fest: "Nanu, Thomas Gottschalk hat jetzt in Wien 
eine Putzerei eröffnet?" 😄

Die Franziskanerkirche und Teile des Franziskanerklosters waren nämlich jene Drehorte, die für den Einsatz von Edi relevant waren: 

In diesem Raum betete mein (un)heiliger Eduard kniend das Pater Noster 😇 und sang zusammen mit seinen Mönchsbrüdern einen Gregorianischen Choral. (Nun gut, er musste nicht selber singen - der Gesang wurde eingespielt - was wohl besser für das Gehör aller Beteiligten war 😉. Doch er und seine Kollegen mussten den Text lernen und die Lippen synchron dazu bewegen. Das Vaterunser in lateinischer Sprache mussten sie jedoch selbst sprechen.) Wie Edi als Mönch aussah, zeige ich euch ein Stück weiter unten. Denn noch war es ja nicht so weit...

 

Für Wien gilt derzeit dasselbe wie für Hallstatt: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Wir spazierten also noch ein Stück weiter durch die ungewöhnlich menschenleere Wiener City, zur wohl bekanntesten Kirche der Stadt: zum Stephansdom (eigentlich Dom- und Metropolitankirche zu St. Stephan und allen Heiligen). Hier feierten wir Rostrosen im vergangenen Jahr übrigens die Taufe meiner jüngsten Großnichte Nora

Der Wiener "Steffl" ist seit 1365 Domkirche, seit 1469/1479 Kathedrale und seit 1723 Metropolitankirche des Erzbischofs von Wien. Die Anfänge des Doms gehen aber schon auf das Jahr 1137 zurück. Wenn ihr mehr über die spannende Geschichte dieser Kirche lesen wollt, klickt bitte HIER

Für Nova sind wohl besonders die Glockentürme interessant: Im (vollendeten) Südturm befindet sich das Hauptgeläut – Festgeläut genannt – bestehend aus elf Glocken. Im unvollendeten Nordturm hingegen (siehe kleines Foto links unten) hängt, die Pummerin, die berühmteste Glocke Wiens, die aus verschiedenen Gründen einen hohen Symbolwert besitzt und traditionell den Jahreswechsel einläutet, wobei gleichzeitig Aufzeichnungen in Radio und Fernsehen gesendet werden, bevor dort der ebenso traditionelle Donauwalzer erklingt.

Der Zwölf Apostelkeller ist ein normalerweise gut besuchter Stadtheuriger, die Glockentürme rechts gehören zur
Dominikanerkirche


Nach einem kleinen Schaufensterbummel war es an der Zeit, wieder zu unserem Auto zurückzukehren. Die im Stil der 50er- und 60er-Jahre gekleideten "Damen" standen in der Auslage eines Make-Up-Studios.

Ob ich in einem Burger-Restaurant namens Rinderwahn essen möchte, weiß ich nicht so genau...

Kahlenbergerdorf und Leopoldsberg:

Für Wien-Touristen, die etwas länger Zeit haben als nur ein, zwei Tage, könnte auch ein Besuch im pittoresken Kahlenbergerdorf interessant sein. Das am rechten Donauufer zwischen Nußberg und Leopoldsberg gelegene Dorf war früher eine eigenständige Gemeinde und ist seit 1954 ein Stadtteil Wiens am Nordrand des 19. Wiener Gemeindebezirks, Döbling. Der Ort trägt seinen Namen bereits seit Jahrhunderten (erste urkundliche Erwähnung: 1133/36 als de Chalwenperge). Der Weinbauort steht vor allem für seine Ursprünglichkeit; seine Bewohner kämpfen seit Jahren dagegen, dass das Dorf vermarktet wird und versuchen die geplante Seilbahn auf den Kahlenberg (die hoch über dem Dorf geführt werden müsste) zu verhindern - bisher mit Erfolg.

Das kleine Juwel am Wiener Stadtrand spielte einst auch eine große Rolle in der Wiener Geschichte: Im September 1683 beendete die Schlacht am Kahlenberg die zweite Wiener Türkenbelagerung (oder Osmanenbelagerung, wie dieser Konflikt heutzutage lieber genannt wird). Das Gemälde am St.-Georg-Platz (nächste Colage unten) erinnert an diese blutige Zeit:

 

Unten: Die schmale Hirnbrechergasse endet bei der sogenannten Hirnbrecherstiege im Kahlenbergerdorf. Es heißt, dass der Name wohl eine Anspielung auf eine Redewendung der Steilheit der Stiege ist - ich könnte mir aber auch vorstellen, dass der Name etwas mit einem längst vergessenen Ereignis in den Türkenkriegen zu tun hat. Jedenfalls weiß niemand mehr, wer sich hier sein "Hirn gebrochen" haben mag...

Die Heurigenwirte der Ortschaft sind natürlich nicht glücklich über die durch Covid entstandene Situation, 
sie schreiben aber nette Gedichte zum Thema und bieten Ab-Hof-Verkauf von Wein und Traubensaft an (siehe rechts).

 

Der Kirchturm gehört zur römisch-katholischen Pfarrkirche Kahlenbergerdorf. Auch diese Kirche hat eine bewegte Geschichte. Immerhin wurde hier bereits 1168 urkundlich eine Kirche genannt, das Gebäude wurde im Zuge der Ersten und der Zweiten Wiener Osmanenbelagerung  (1529 und 1683) und außerdem 1809 im Zuge der Napoleonischen Kriege aber jeweils zerstört. Sie wurde jedoch jedes Mal vom Stift Klosterneuburg wieder neu instand gesetzt (mehr darüber HIER).

Der Leopoldsberg, auf den man vom Kahlenbergerdorf aus wandern kann, hieß bis 1693 Kahlenberg. (Er wurde nach dem Zweiten Türkenkrieg umbenannt und und ist nicht mit dem benachbarten heutigen Kahlenberg zu verwechseln). In meiner Kindheit wanderte ich mit meinen Eltern oft und oft sowohl auf den Kahlenberg als auch auf den Leopoldsberg.

Der Leopoldsberg gilt übrigens als einer der zentralen Siedlungsorte der Hallstatt- und Spätlatènezeit im Wiener Raum - dadurch gibt es also auch eine Verbindung zu meinem Hallstatt-Posting (und zu dem Salzberg-Beitrag, der noch in Arbeit ist). 

Vom Tal aus sieht man auf dem Gipfel des Leopoldsberges auch die Leopoldsbergkirche (siehe vorige Collage rechts oben). Diese war unser eigentliches Ziel, doch obwohl die Burg am Leopoldsberg und das innere Burgareal mit der darauf befindlichen Kirche (Kirche zum Hl. Leopold auf dem Leopoldsberg, auch „Leopoldikapelle“) angeblich seit Juni 2018 öffentlich zugänglich ist, war das Tor an diesem Tag versperrt. (Möglicherweise ist auch das eine Reaktion auf Corona?) So konnte ich also nur das fotografieren, was wir bei einer Umrundung der Burgmauer zu sehen bekamen (siehe folgende Collage).

Vom Kahlenbergerdorf führt der sogenannte Nasenweg auf den Leopoldsberg hinauf. Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, wie steil "die Nase" ist. Die Steilheit lässt sich auf den obigen Fotos leider auch nicht sehr gut erkennen. Ich bin immer wieder verblüfft, wie es meine Eltern schafften, mich in meiner Kindheit zu solchen Ausflügen zu überreden.

Dunstiger Blick auf die Donau(brücken) und die "Skyline" von Wien, Blick auf die Kirche und die Burg am Leopoldsberg. 
Und seht ihr den Ast, der wie ein Rehbock oder vielleicht auch wie ein fröhlicher Drache aussieht?

Mittlerweile muss mich niemand mehr auf einen Berg locken 😉: Ich mach' das jetzt freiwillig und sehr gern - und zwar nicht nur wegen der schönen Aussicht (unten z.B. auf Klosterneuburg und die Donau). 

Leider habe ich auch bei diesem Ausflug Wohlstands-Müll (vor allem Red-Bull-Dosen 😡) im Wald gefunden (und zwar nicht auf dem steilen Nasenweg, sondern auf dem flachen Weg rund um die Burgmauer - dorthin kommt man nämlich auch mit dem Auto 😖). Diese Fotos erspare ich euch hier - in Facebook habe ich sie gepostet - und ich habe sie auch wieder an den Österreichischen Wirtschaftskammer-Generalsekretär und an die Klima- und Umweltministerin geschickt - das ist mein Beitrag, damit endlich auch in Österreich ein sinnvolles Pfandsystem für Dosen und PET-Flaschen eingeführt wird.  

 

Beim Wandern wurde mir  ziemlich warm - immerhin trug ich meinen vor ca. 2 Jahren erstandenen Jacquard-Pullover aus 70 % weicher, warmer Lammwolle und 30 % Bio-Baumwolle und darüber meine Herbstgelbe Steppjacke. (Unterwegs musste ich mir die Jacke ausziehen.) Was ich darunter trug, seht ihr hier: z.B. mein kurzärmeliges Stehkragenshirt in Orange. (Wegen des Stehkragens trage ich das Shirt trotz der schönen Farbe fast nur in der kalten Jahreszeit - ich kann Steh- oder Rollkrägen nämlich eigentlich nicht leiden. Aber bei Kälte haben sie einen eindeutigen Vorteil.)

 

Die folgenden Fotos hat mir meine Freundin Brigitte zugeschickt. Zufällig war sie nämlich mit ihrer Familie zwei Tage vor uns auf dem Leopoldsberg. An diesem Tag sah es dort aber ganz anders aus - es gab zwar keine schöne Fernsicht, aber dafür wunderbare Eiskunstwerke! Und an diesem Tag wäre mir mit meiner Pullover-Jacken-Kombination bestimmt nicht zu warm geworden...

Eisiges Wunderland - veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Brigitte

Wenn wir schon bei Brigittes Fotos sind, habe ich auch gleich einen Himmelsblick für euch, den sie mir zugeschickt hat - ihr seht hier die wunderbare Wolkenstimmung vom 20. November, die sie beim Walken im Marchfeld aufgenommen hat (Blickrichtung Wien DC Tower):


Mein "neuer" Mantel und mein verlorener Handschuh:

Die folgenden Fotos stammen von meinem Spaziergang am 1. Dezember. An diesem recht kalten, aber sonnigen Tag führte ich meinen neuen Steppmantel aus. Wirklich neu ist der Mantel allerdings nur für mich, denn ich habe ihn secondhand gekauft

Da ich nur Jacken und Kurzmäntel besitze, überlegte ich schon seit einiger Zeit, mir einen warmen, möglichst langen Wintermantel zuzulegen. Lieber hätte ich einen leistbaren Wollmantel gehabt, aber Stepp war auch okay. Bevorzugte Farbe: taupe (also maulwurfs-graubraun), weil mir das gut steht und einfach alles dazu passt.

Hier wurden zuletzt einige Bäume gefällt - aber inzwischen wird erfreulicherweise wieder aufgeforstet.

Die Preise für halbwegs hochwertige neue Mäntel fand ich alle recht heftig, außerdem will ich ja die Umwelt schützen und somit Kleidung möglichst nur noch aus zweiter Hand kaufen, also besuchte ich das Anzeigenportal "willhaben". Prompt entdeckte ich diesen kaum getragenen Northland-Mantel zu einem annehmbaren Preis - und das Beste daran war, dass die Verkäuferin in der nächsten Ortschaft lebt. (Das entdeckte ich aber erst, als ich mich quasi schon für den Mantel entschieden hatte.) Also kein Versand - und dann passt der Mantel vielleicht nicht - sondern einfach ein kurzer Besuch zur Anprobe, eine kleine, erfolgreiche Verhandlung über den Preis - und schon war das gute Stück meins. 

Damit die Sache in bisschen farbenfroher wird, kombinierte ich den Mantel mit roten Accessoires. Und dann machte ich mich für das Outfit-Shooting auf in ein kleines Wäldchen.

Unten links seht ihr dann den Moment, in dem ich entdeckte, dass ich einen meiner (neuen) roten Handschuhe verloren habe... Ich ging den ganzen Weg sofort nochmals ab und am nächsten Tag ein weiteres Mal, suchte auf dem Boden, suchte auf Zaunstehern, Bänken, Ästen etc. und besuchte virtuell auch die örtliche Lost-&-Found-Stelle - aber der Handschuh blieb leider verloren. Ich frage mich, wer einen einzelnen roten Handschuh benötigt. Aber möglicherweise wird er ja jetzt irgendwo anstelle eines Strumpfes als Weihnachts-Deko verwendet...😳

Vier Tage als Mönch:

Während ich mit meinem neuen Mantel durch den Herbst spazierte und mein kleines, unerfreuliches "Handschuh-Abenteuer" erlebte, hatte es Edi mit ganz anderen Kleidungsstücken zu tun - nämlich mit Mönchskutte und Umhang (sowie grauen Socken zu Sandalen 😁). Und das Abenteuer, das er erlebte, war um einiges größer und interessanter als meines: Wie oben schon erwähnt, war mein lieber Mann vier Tage lang Komparse für die historische Krimiserie Vienna Blood - HIER geht's zur Kurzbeschreibung der Serie.

Da ich nicht dabei sein konnte, bat ich ihn, wenigstens so viele Fotos wie möglich zu machen bzw. machen zu lassen. Am Set selbst ist fotografieren ja verboten, aber aus den Warteräumen kann ich euch somit ein paar Impressionen bieten:

Sieht er nichtgroßartig aus als Mann Gottes, mein heiliger Eduard? 😇😊

Was man auf den obigen Fotos kaum erkennen kann ist, dass man Edi auch leicht geschminkt und ihm einen "mönchischen Haarschnitt" verpasst hat - zum Glück aber sehr dezent und ohne Tonsur. Edi war darüber nicht unglücklich, denn wegen der Corona-Sperren hatte er seinen Friseurtermin versäumt. Und während er normalerweise für einen Haarschnitt bezahlen muss, wurde nun er dafür bezahlt, dass er sich die Haare schneiden ließ 😊

An den ersten drei Tagen gab es nur Szenen mit den Mönchen (und dem ins Kloster eingeschleusten Freud-Schüler und Hobby-Detektiv Max Liebermann). Am letzten Tag kam dann auch noch männliches und weibliches "Volk" dazu. Seufz, wie gerne wäre ich eine dieser Damen in den historischen Kostümen gewesen! 

Der Dame unten musste Edi übrigens in einer Szene "die Beichte abnehmen" - der freundliche Mönch mit der braunen Kutte in der Mitte ist echt! Wie ihr am Habit seht, gehört er (Franziskaner) einem anderen Orden an als Edi (Dominikaner). Unten seht ihr auch einige von Edis "Ordensbrüdern". (Abgesehen von den Dreharbeiten und Essenpausen herrschte Maskenpflicht für alle und nach zwei Drehtagen wurde ein abermaliger Covid-Test durchgeführt).

Natürlich sind wir schon sehr neugierig, wie oft Edi letztendlich im Bild sein wird, und wir werden uns diese Folge natürlich aufnehmen, um sie ganz genau und immer wieder ansehen zu können. Bisher wissen wir nur, dass es sich um die sechste Folge handelt und dass diese im nächsten Jahr ausgestrahlt werden soll...

Schnee in Rostrosenhausen:

Am 3. Dezember war es so weit. Ich wachte auf und sah, dass draußen eine weiße Decke lag. Ich freute mich wie ein Kind. [Edi hatte sich zwei Stunden früher nicht annähernd so sehr gefreut, denn er hatte ja mit dem Wagen nach Wien fahren müssen. Und das bedeutete: Auto abkehren, Scheiben abkratzen, sich auf der Autobahn quälend langsam durch den Schnee-Stau plagen. Das alles kenne ich noch allzu gut aus den Jahren meiner Berufstätigkeit, denn damals fuhr ich mit dem Auto ins Büro (während Edi sich auf dem Bahnhof die Füße abfror).] Jetzt ist Schnee einfach nur noch schön für mich, und wenn ich nicht will, muss ich nicht raus.

Ein paar Schritte ging ich aber doch nach draußen - z.B. um die "Schnee-Rosen" aus der Nähe fotografieren zu können.

Neben unserer Mieze seht ihr meine Fußspuren und erkennt daran, wie weit (oder eher: nicht weit) ich draußen war 😉... und ihr erkennt an Ninas Pfotenabdrücken, wie weit sie sich hinauswagte: ein paar Schritte, und dann drehte sie wieder um und flüchtete ins Haus zurück. Das war jener Tag, über den ich euch in meinem vorigen Beitrag erzählt habe - also der Tag, an dem ich unsere 17 Jahre alte, blinde Katze auch Vormittags zu den Nachbarn trug, weil sie eindeutig dort hinüber wollte, aber nicht durch den Schnee gehen mochte. (Okay, also habe ich doch ein paar Schritte mehr durch den Schnee gemacht. Aber jeden davon freiwillig 😉.)

An Maxwells etwas kläglichem Blick erkennt ihr, dass auch er längst kein großer Schneefreund mehr ist. In jüngeren Jahren fand er das "weiße Zeugs" recht interessant, aber inzwischen ist es einfach nur noch kalt. Ich hätte ihn ja durchaus auch gern irgendwo hingetragen, aber ich kannte sein Ziel nicht, und ich glaube, auch unser Katerchen wußte nicht so recht, wohin er wollte. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, ein, zwei Runden durch den Garten zu spazieren. Aber unser roter Bub ist ebenfalls nicht mehr der Jüngste (16) und hat sich bei seinem Schnee-Abenteuer einen Schnupfen eingehandelt...


Nun danke ich euch noch ganz herzlich für eure wunderbaren Kommentare! Mein Plan ist es, euch demnächst mehr über unsere Zeit im Salzkammergut zu erzählen - schauen wir mal, ob das klappt... In jedem Fall wünsche ich euch, dass ihr die vorweihnachtliche Zeit genießt und aus allem, was das Leben euch so bietet (oder was euch das Leben abverlangt), das Bestmögliche macht!

 

🍂🍁❄️⛄❄️🍁🍂 

Liebe Rostrosengrüße im Advent,


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Samstag, 5. Dezember 2020

Unser November - von Himmelblau bis Feurig-Orange

Servus Ihr Lieben!

 

Vielen Dank für all eure Kommentare zum ersten Teil meines Hallstatt-Berichtes: Ja, das ist wirklich ein außerordentlich hübscher Ort, und ich werde euch demnächst noch mehr von der sehenswerten Gegend zeigen. Aber heute geht's mit meinen  November-Schilderungen weiter. 

Über unsere erste Novemberhälfte habe ich euch HIER erzählt, und obwohl ab 17.11. bei uns ein verschärfter Lockdown in Kraft trat, waren wir auch in der zweiten Hälfte keineswegs inaktiv. Wir ließen uns vom blauen Himmel gern nach draußen locken - doch auch die Gemütlichkeit kam nicht zu kurz, es gab kuschelige Stunden, orange schimmerndes Kerzenlicht und knisterndes Ofenholz. 

Spätestens seit dem tollen Colour-Energy-Beitrag von Maren wissen wir alle, dass die Komplementärfarben Blau und Orange einander perfekt ergänzen. Und so sorgten wir - trotzdem nicht immer alles "eitel Wonne" war - für so viel Harmonie wie möglich in unserem Leben.

 

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Telefonieren und Walken:

Vom 17. November gibt es keine Fotos - doch es gab ein langes Telefonat mit meiner Freundin Judith, die uns ursprünglich an diesem Tag besuchen wollte. Es gibt viele Möglichkeiten, um das Beste aus der aktuellen Situation zu machen, unter anderem auch, eine kleine Ewigkeit am Handy miteinander über Gott und die Welt zu plaudern. 

Und wenn sich der Novemberhimmel so zeigt wie am 18. und am 21.11. ist das ein Aufruf: "Nichts wie raus!" Also habe ich an beiden Tagen meine Walkingstöcke geschnappt und bin dem Aufruf gefolgt:

Ninas neue Rituale:

Am Morgen des 21. November sah es noch gar nicht so verlockend aus - da gab es leichten Raureif in unserem Garten und es war entsprechend kalt. Unsere liebe alte Nina ließ sich weder dadurch noch durch ihre Blindheit davon abhalten, zu unseren Nachbarn zu gehen. Es ist inzwischen zu ihrem täglichen Ritual geworden. Manchmal kuscheln wir morgens im Bett oder beim Frühstück miteinander, aber spätestens am Vormittag bricht sie auf, um ihre Freunde Jasmine und Robert zu besuchen. Sie geht sehr vorsichtig, aber sie findet den Weg. Wenn die beiden keine Zeit für sie haben, kehrt sie zu uns zurück und versucht es etwas später wieder.

 

Als für uns offensichtlich wurde, dass Nina erblindet ist, haben wir gemeinsam mit unseren Nachbarn nach Wegen gesucht, um diese Besuche für Nina so sicher wie möglich zu machen. Ich schreibe jetzt meist eine Nachricht via WhatsApp, dass Nina unterwegs ist. Und sobald sie angekommen ist, gibt es eine Bestätigung. 

Die beiden Fotos unten von Nina auf der Couch hat uns Jasmine geschickt. Unsere Katze fühlt sich dort wohl, sie hat Ruhe von Maxwell und wird verwöhnt. Unsere Nachbarn hatten früher einen Kater, der aber vor ein paar Jahren verstorben ist, und sie freuen sich über Ninas Besuche. Abends wird Nina dann entweder von uns abgeholt oder von den Nachbarn zu uns getragen, damit sie nicht allein durch die Nacht irren muss. Am 3. Dezember, als es bei uns Neuschnee gab, habe ich sie auch Vormittags zu den Nachbarn getragen, denn Nina mochte nicht durch den Schnee gehen, aber sie wollte eindeutig hinüber. So vertüddeln wir unser gemeinsames Schätzchen eben, so lange es geht. 


UPDATE: I read the English translation of my blog post and had to laugh when I read "Our neighbors used to have a hangover, but he passed away a few years ago" ... They didn't have a hangover, they had a male cat. (In German language it's the same word - "Kater" - for both ;-DDD)

Von Zuckerrändern, Villen und Kängurus:

Am Morgen des 22. November war der Raureif noch intensiver und die Blüten der Rosen trugen einen attraktiven "Zuckerrand".

 

Auch dieser Tag entwickelte sich zu einem prächtigen Blau-Himmel-Tag. Also beschlossen Edi und ich, einen Ausflug auf den Harzberg zu unternehmen, und fuhren daher nach Bad Vöslau. Kurz vor dem Ende unserer geplanten Fahrtstrecke fiel mir ein beeindruckendes Gebäude auf, das ich mir näher ansehen wollte, und ich rief: "Halt an!" 

Edi ist zumeist nicht sehr begeistert von solchen Spontan-Entschlüssen meinerseits, auch wenn sie erfahrungsgemäß fast immer zu interessanten oder schönen Erlebnissen führen. Etwas grummelnd parkte er den Wagen, und dann bestaunten wir die Villa Weinfried aus dem Jahr 1876. (Ich nehme an, der Name ist eine Anspielung auf Richard Wagners Villa Wahnfried). Auch unter dem Namen Schlumberger Schlössl ist das Gebäude bekannt. Für schlappe € 4.950.000,00 steht es übrigens zum Verkauf. Falls ihr Lust auf eine Innenraumbesichtigung habt, kann ich euch dieses kurze Video ans Herz legen.

 

An das Gebäude grenzt ein Weingarten, und auch vis-a-vis erheben sich Weinhänge, die der bekannten Schlumberger Wein- und Sektkellerei gehören. Bitte beachtet hier außerdem den wolkenlosen Himmel und merkt euch diesen Anblick. Als wir wieder vom Berg zurückkamen, sah es nämlich ganz anders aus.

  

Indem wir bei der Villa Weinfried parkten, entdeckten wir einen neuen Weg auf den Harzberg. (Auch das hatte sich also durch meinen spontanen Einfall ergeben.) HIER und HIER habe ich euch schon über vorangegangene Ausflüge auf diesen Wienerwald-Berg erzählt.


Unser Weg führte uns teilweise über einen Naturlehrpfad mit Informationen über die Harzgewinnung auf dem Harzberg, über das Waldsterben und über einzelne Pflanzen am Wegesrand; außerdem begingen wir ein Teilstück eines Rundweges, bei dem es sich um einen Geologischen Lehrpfad handelt. Und somit wanderten wir nicht nur durch einen Wald aus Bäumen, sondern auch durch einen Schilderwald:

Auch die sogenannte Waldandacht war durch ein Schild gekennzeichnet - und ebenso die Kaiser-Fanz-Josef-Jubiläumswarte, die ihr in der übernächsten Collage seht. 

 

Wer meine früheren Beiträge über den Harzberg kennt oder selbst schon mal oben gewesen ist, weiß auch, dass man beim Schutzhaus eine - für österreichische Verhältnisse - ganz besondere Tierwelt vorfindet. Denn hier lebt eine Herde von Rotnackenkängurus (Bennett-Wallabys), seit Kurzem außerdem drei Parma-Kängurus mit einer Größe von maximal 40 cm (von ihnen gibt es weltweit nur noch wenige tausend Exemplare.) Und auch ein hübsches Albino-Känguru ist dabei.

 

Wegen der Corona-Krise blieb das Schutzhaus am Harzberg geschlossen, doch es gab Glühwein- und Punsch-"Tankstellen" und außerdem das Ersuchen um eine kleine Spende für Kängurufutter. Wir haben natürlich gern etwas für die Süßen gespendet - und uns außerdem jeweils einen Becher Bratapfelpunsch gegönnt.

 

Dann ging es wieder zurück zum Auto - und hier seht ihr nun, wie sich der Himmel über den Weinbergen in der Zwischenzeit verändert hatte:

 

Es handelte sich bei dieser Wolkenansammlung allerdings nur um einen verhältnismäßg kleinen "Fleck" - ließ man den Blick zur Kirche schweifen, sah der Himmel ganz anders aus. Die Pfarrkirche hl. Jakobus der Ältere in Bad Vöslau wurde von 1860 bis 1870 erbaut und ist laut Wikipedia der bedeutendste Sakralbau jener Zeit im südlichen Niederösterreich. Mehr darüber könnt ihr HIER erfahren.

 

Licht und Wärme:

Nachdem dieser Tag unser allmonatlicher freiwilliger computerfreier Tag war, machten wir es uns anschließend an den Ausflug im Wohnzimmer komfortabel, spielten Karten und Brettspiele und sahen uns Filme an, die wir extra für diesen Tag aufgenommen hatten. Dazu ließen wir in unserem kleinen Wohnzimmer-Ofen ein gemütliches Feucherchen knistern:

 

Am 24.11., also genau einen Monat vor Weihnachten, fing ich dann mit der Adventdeko an. Auch auf der Ofenplatte steht etwas Deko. (Wenn wir wieder einheizen wollen, müssen wir die eben vorübergehend abräumen. Aber normalerweise ist unser kleiner Zusatz-Ofen im Wohnzimmer nur als Wärmequelle für die Übergangszeit oder als Notheizung gedacht. Wenn wir damit einheizen, müssen wir die Fußbodenheizung schon vorsorglich abdrehen, sonst wird es uns zu heiß im Wohnraum.) 

Auch unser Adventskranz steht auf dem Ofen - könnt ihr euch noch an ihn erinnern? Diesen "Upcycling-Kranz" habe ich im Vorjahr bei Heidi vom Blog Heidis grüne Ecke gewonnen und euch HIER darüber erzählt:

Am 24. November war es übrigens vorbei mit dem blitzblauen Himmel - da war unser Garten in Nebel gehüllt. Wenn draußen alles grau in grau ist, tut es gut, dem Auge leuchtende Farben zu bieten - sowohl im Haus...

 

... als auch davor ...

 

... und auch freundlich-leuchtende, sonnige Farben aus dem Kleiderschrank tun da der Seele gut. Mit diesem Outfit aus unterschiedlichen Orangen-, Mandarinen- und Rosttönen beteilige ich mich an Marens Linkup zum Thema Orange. Unter dem Sommerrock aus Thailand trug ich wärmende Leggings. Das Shirt ist ein Mitbringsel aus Indien. Die Kette habe ich in Namibia gekauft. Und die Strickweste ist selbst gefärbt.

Auch ihr alle dürft Ihr Euch dort übrigens verlinken - mit allen Beiträgen, die irgendwie zum Thema passen. Das können Outfits mit der Farbe Orange sein, Orange im Wohnraum - oder auch Beiträge, die davon handeln, wie Ihr mehr Genuss in Euer Leben gebracht habt oder wie ihr Euer "inneres Kind" gelebt habt...

 

Ihr Lieben, das war es für heute! Es gäbe noch ein paar Bilder vom 30. November, doch das, was wir an diesem Tag gemacht haben, hängt in gewisser Weise schon mit Edis Einsatz als Komparse bei der TV-Serie Vienna Blood zusammen, der am 1. Dezember begann und der ihn für vier Tage zum Mönch 😇 werden ließ... Darüber erzähle ich euch also demnächst mehr... Und dann bekommt ihr auch die hiesigen Schneebilder zu sehen 😊⛄

 

Euch allen wünsche ich nun noch eine wunderbare, genussvolle Adventszeit, in der euer "inneres Kind" voller Vorfreude und Neugierde ist!

 

Ganz herzliche Rostrosengrüße,


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Freitag, 27. November 2020

Freie Sicht auf Hallstatt! - Salzkammergut 2020

Servus ihr Lieben,
🍂💒⛰️💒🍂

 

...es geht weiter mit einem neuen Salzkammergut-Urlaubsbericht. Beim letzten Mal nahm ich euch mit zu einer Wanderung auf dem Seenplateau der Tauplitzalm. Wollt ihr mich heute in eine Ortschaft begleiten, die aussieht, als würde sie aus einem Bilderbuch gesprungen sein und die gleichzeitig von großer historischer Bedeutung ist? Dann kommt mit mir nach Hallstatt!

Als Edi und ich im Jahr 2018 erstmals in Bad Mitterndorf Urlaub machten, riet uns unser Wanderführer Hermann nebenbei zu einigen Ausflügen in andere Ortschaften des Salzkammerguts, z.B. zum Grundlsee, nach Bad Aussee oder nach Bad Ischl. Über Hallstatt hingegen sagte er: "Da braucht's gar nicht hinfahren - außer ihr wollt's Chinesen sehn." Nachsatz: "Vor lauter Chinesen sieht man dort nämlich sonst nix..."


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Himmelsblick am 10. Oktober: Vor dem Frühstück sah man gerade mal bis zur gegenüberliegenden Straßenseite; 
nach dem Frühstück begann sich der Nebel aufzulösen.

Tatsächlich erfreut sich Hallstatt im Asiatischen Raum großer Beliebtheit. In China führte diese Beliebtheit sogar dazu, dass man  2011 in der südchinesischen Provinz Guangdong (zwei Autostunden nördlich von Hongkong) den Ortskern von Hallstatt als Wohnsiedlung nachzubauen begann - und zwar 1:1, inklusive (viel kleinerem) See - allerdings seitenverkehrt... und natürlich ohne das wundervolle Bergpanorama ringsum. Das ausführende chinesische Immobilienunternehmen hat bereits mehrere Kopien westlicher Gebäude oder Stadtteile im deutschen, spanischen, britischen und italienischen Stil errichtet - diese gelten als lebenswerter als die üblichen, von anonymer Einheitsarchitektur geprägten Großstädte, und dafür geben wohlhabende Chinesen gerne Geld aus. Im Juni 2012 wurde die Siedlung eröffnet.

Hallstatt in China - Bild von Hanno Böck - 
Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0 - KLICK

Manche Chinesen begnügen sich damit, den Klon zu besuchen, doch wer es sich leisten kann, möchte das Original mit eigenen Augen gesehen haben. Verständlich - denn das Flair eines jahrhundertelang gewachsenen Alpendorfes kann man nicht imitieren. Und so stieg die 750-Seelen-Gemeinde Hallstatt während der letzten Jahre zu einem der beliebtesten Touristenziele Österreichs auf. 

Das brachte die Kasse im kürzlich noch verschuldeten Hallstatt zum Klingeln, schadete aber zugleich dem Idyll. Denn im Jahr 2018 kam annähernd eine Million Touristen in den kleinen Ort, manche von ihnen wussten nicht einmal, dass Hallstatt "echt" ist und kein Schaudorf - hatten keine Ahnung, dass hier Menschen leben und diese nur wenig Begeisterung dafür aufbringen, wenn in ihrem Garten fotografierende Chinesen stehen oder Drohnen über ihrem Haus fliegen. HIER könnt ihr einen interessanten SPIEGEL-Bericht zum Thema lesen.

Durch Covid19 veränderte sich die Lage. Die asiatischen Touristenströme blieben aus - des einen Freud, des anderen Leid, denn allein schon durch die Gebühr für die öffentlichen Toiletten hatte die Gemeinde 150.000 Euro im Jahr erwirtschaftet. Die Fremdenverkehrsindustrie begann nach Ende des ersten Lockdowns jedenfalls mit dem Slogan "Hallstatt - wenn nicht jetzt, wann dann?" um Besucher aus dem Inland bzw. dem nahe gelegeneren Ausland zu werben - siehe unten. Rechts daneben seht ihr Instruktionen in verschiedenen asiatischen Schriftzeichen, die nach wie vor auf den öffentlichen Toiletten von Hallstatt aufgehängt sind. Denn die nächste asiatische Touristenwelle wird mit großer Wahrscheinlichkeit kommen. Spätestens, wenn der Impfstoff Wirkung zeigt.


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5. Tag - 10. Oktober 2020 - Hallstatt

"Wenn nicht jetzt, wann dann?" - das dachten auch wir uns. Und nachdem der Wetterbericht verkündete, dass Samstag, der 10.10. der letzte (weitestgehend) trockene Tag unseres Urlaubs sein würde, wählten wir diesen Tag für unseren Ausflug. Eine gute Wahl, denn obwohl Wochenende war, hielt sich der Besucher-Zustrom in angenehmen Grenzen. Wir fanden sofort einen (gebührenpflichtigen) Parkplatz, mussten bei den Toiletten nicht in der Schlange stehen und wir hatten freie Sicht auf den Hallstätter See und die bezaubernde Silhouette von Hallstatt:


Das Ortsbild wird von zwei Kirchen geprägt, deren Glockentürme ich euch in der folgenden Collage näher zeige - links seht ihr die katholische Kirche, rechts die evangelische. Diese Türme schicke ich zu Nova für ihre Glockenturm-Sammlung. (Wie die Kirchen im Inneren aussehen, zeige ich euch weiter unten.) Ich habe auch noch ein drittes Türmchen hinzugefügt, von dem ich glaube, dass es eine Glocke beherbergt - allerdings handelt es sich bei diesem hölzernen Turm nicht um eine Kirchturmspitze, denn gekrönt wird sie von Schlägel und Eisen, dem international gebräuchlichen Symbol für den Bergbau.

Dem reizvollen Anblick der Ortschaft und dem Blick über den See kann man sich tatsächlich nur schwer entziehen. Seht ihr in der nächsten Collage das Schloss gegenüber dem Holzsteg? Ich habe es mit dem 83-fach-Zoom meiner Nikon Coolpix P900 so nah wie möglich herangeholt (kleines Foto rechts). Es handelt sich dabei um das Schloss Grub am Ostufer des Hallstätter Sees in der Nähe von Obertraun. Das Schloss steht unter Denkmalschutz und befindet sich in Privatbesitz eines Fleisch-Großproduzenten.


Bei den Zillen, die auf dem Hallstätter See ihre Kreise ziehen, handelt es sich um Nachbauten historischer Arbeitsschiffe. Im Salzkammergut nennt man sie Plätte oder Fuhre („Fua“). Wie so vieles in Hallstatt, haben auch diese Boote ursprünglich mit dem Salzabbau zu tun, der auf dem Hallstätter Salzberg seit Jahrtausenden betrieben wird. Diese Fuhren wurden schon vor 500 Jahren verwendet, um das Weiße Gold über den See und den Fluss Traun in die Welt hinaus zu transportieren. Heute werden sie als Touristenausflugsboote oder z.B. für Hochzeitsshootings verwendet.

Auch bei einem Spaziergang durch den Ort gibt es sehr viel Ansprechendes zu sehen. Die Häuser, die sich teilweise eng an den Berghang schmiegen, sind gut erhalten und zumeist liebevoll geschmückt - einige von ihnen stehen unter Denkmalschutz - und natürlich gibt es an jeder Ecke verlockende Läden mit lokalen Spezialitäten oder hübschen Mitbringseln. Kommt, wir flanieren ein wenig durch Hallstatt:

Solch ein geschnitzer Pfeifenraucher macht sich gut auf der Bank neben der Haustür... und das herbstlich gefärbte 
Weinlaub ist ein wundervoller Wandschmuck.

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Unten seht ihr Edi vor einem schmucken gelben Haus in einem Korb stöbern - es handelt sich dabei um einen Laden namens "Salzkontor", in dem u.a. verschiedenste Salz-Gewürzmischungen, aber auch handgemachte Seifen, Cremes und verschiedene Dekorationsgegenstände angeboten werden. Wir haben hier ein "Wüdarasalz" (Wildgewürz) für uns und auch noch ein paar Würzmischungen und (palmöl-freie) Seifen als Mitbringsel für Freunde und Familienmitglieder gekauft.

 
Unten links bekommt ihr einen kleinen Einblick in den Laden. Der wohlgenährte Kater auf dem Foto in der Mitte ließ sich von mir streicheln (siehe übernächste Collage). Auf unserem Rückweg sahen wir ihn dann leider mit einem Vogel im Maul über die Straße rennen... 🙀 (Update: Heidi hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass "der wohlgenährte Kater" sehr wahrscheinlich weiblich ist, "denn nur ganzganzganzganz wenige dreifarbige Katzen sind männlicher Natur". Wieder etwas dazu gelernt - und nun kann ich euch auch noch diesen informativen Artikel zum Thema bieten: KLICK)
 
 
Das wunderschöne handbemalte Keramikgeschirr in der nächsten Collage hätte es mir total angetan. Allerdings gibt es in unserem Geschirrschränken kein Fitzelchen Platz mehr, also habe ich mich damit begnügt, es zu fotografieren.

 
In einem Laden könnte man Schilder für Küche, Keller, Garten erstehen, doch auch hier habe ich bloß ein Foto davon angefertigt. Zusammen mit den anderen Schildern verlinke ich diese Collage bei Artis "Schilderwald".

 
Auf dem großen Foto in der folgenden Collage seht ihr den pittoresken Marktplatz von Hallstatt mit der Pest-/Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahre 1744. Leider stand auf dem Platz die ganze Zeit ein nicht sehr malerischer Lieferwagen herum... und somit gibt's nur wenige Fotos von dort.


Nicht weit vom Marktplatz entfernt kommt man zur Evangelischen Pfarrkirche von Hallstatt. Diese wurde zwischen 1859 und 1863 im neugotischen Stil errichtet. 26 % der Hallstätter Bevölkerung bekennen sich zur evangelischen Kirche. Dazu ein interessanter Auszug aus Wikipedia:
 
"Wie in vielen Bergbaugemeinden Österreichs waren auch in Hallstatt die lutherischen Lehren auf fruchtbaren Boden gefallen. Erst die Truppen des Salzburger Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau verhalfen zu Beginn des 17. Jahrhunderts der Gegenreformation zum Sieg. Noch Mitte des 18. Jahrhunderts wurden hunderte Protestanten aus Hallstatt ausgewiesen und nach Siebenbürgen verschleppt [siehe: Landler: Als Landler oder Siebenbürger Landler bezeichnet man die Protestanten, die unter Karl VI. und Maria Theresia in der Zeit von 1734 bis 1756, u. a. aus dem österreichischen Kernland in das einzige Gebiet der Habsburgermonarchie, in dem der Protestantismus geduldet wurde, nach Siebenbürgen in die Nähe der Stadt Hermannstadt deportiert wurden.] Erst durch das Toleranzpatent Josephs II. von 1781 wurde den Protestanten rund um den Dachstein ihre Religionsausübung wieder teilweise ermöglicht."

Und weiter von hier:

"Während der Bauzeit der Kirche erließ Kaiser Franz Joseph I. das Protestantenpatent von 1861, das eine weitgehende Gleichstellung der Evangelischen mit den Katholiken ermöglichte."

Der Altar ist aus Eichenholz. Das farbige Altarbild stammt von einem akademischen Maler. Die bereits 1810 von der 
katholischen Kirche Ebensee angekaufte Schleifladenorgel, die bereits im Bethaus ihren Dienst versah, wurde auch
 in der Kirche wieder aufgestellt. Quelle: KLICK
 

Ein Gedanke, der vielleicht eine Anregung für die Adventszeit sein könnte: Der Religionsfriede, der hierzulande (zumindest unter Christen) herrscht, ist also keineswegs alt. [Das sollte man sich auch vor Augen halten, sofern man scheel auf Vertreter anderer Religionsgemeinschaften blickt... Und es legt die Frage nahe, warum eigentlich immer wieder Unfrieden herrschen muss zwischen Menschen, die ja genau genommen alle irgendwelchen göttlichen Friedens- und Nächstenliebe-Geboten unterstehen...]
 
Wie auch immer: 63 % der Bevölkerung von Hallstatt bekennen sich zur katholischen Kirche. Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, auch Maria am Berg genannt, befindet sich im Vergleich zur evanglischen in erhöhter, hochwassersicherer Position. (Doch wie es heißt, ist die evangelische Kirche durch ihre hohe Spitze dem Himmel „ebenso nahe“ 😉.) Der mächtige Turm ist der einzig erhaltene Teil einer Vorgängerkirche aus dem Jahr 1320. Anno 1505 wurde der Bau dieser Kirche im Stil der Spätgotik fertiggestellt. Mehr über die Baugeschichte könnt ihr HIER lesen.

 
Beim Betreten des Innenraums sieht man im Doppelchor zwei Flügelaltäre. Der Hallstätter Marienaltar (entstanden um 1510–20) zählt zu den bedeutendsten und aufwendigsten spätgotischen Wandelaltären Oberösterreichs. HIER könnt ihr mehr darüber erfahren und euch den Altar auch mit geschlossenen Flügeln ansehen.  
 
Der neugotische Kreuzaltar im nördlichen Bereich des Doppelchores entstand im Rahmen der Restaurierung und Regotisierung der Kirche in den Jahren 1888 bis 1895.
 
Das Portal mit Fresken ist mein T in die neue Woche für Nova
 
Der sehenswerte alte Friedhof an der Nordseite der Kirche dient sowohl den evangelischen als auch den katholischen Christen als letzte Ruhestätte. Im Friedhof befindet sich auch eine als Beinhaus genutzte Kapelle. 
 
Leider haben wir es verabsäumt, diesen Karner zu besuchen. Wir haben nämlich erst bei unserem zweiten Teil des Ausfluges - oben auf dem Salzberg - erfahren, dass das Hallstätter Beinhaus auf der Welt einzigartig ist: Hier werden seit ca. 1600 die Gebeine ganzer Generationen vollständig aufbewahrt - und zwar in speziell verzierter Form.


Mehr darüber könnt ihr HIER lesen - oder ihr wartet einfach auf den zweiten Teil meines Hallstatt-Berichtes. Da unternehmen wir nämliche eine Zeitreise in mehreren Etappen: Wir fahren zunächst mit der Salzbergbahn gemeinsam zum Hallstätter Hochtal, genießen von dort den sogenannten "Welterbeblick", spazieren einen informativen Salzwelten-Pfad entlang und besuchen anschließend auch noch das Museum Hallstatt, das (neben dem Naturhistorischen Museum Wien) die zweite umfangreiche Sammlung von Fundstücken der Hallstattzeit in Österreich besitzt. Ich hoffe, unser heutiger Spaziergang durch Hallstatt hat euch Spaß gemacht und ihr wollt auch beim nächsten Mal wieder dabei sein! 

Bedanken möchte ich mich bei euch noch für eure lieben Kommentare und Gratulationen zu meinem Post Novemberlicht, Ausflüge und etwas "andere" Geburtstagsfeiern. Schön, dass ihr mitgewandert seid und mitgefeiert habt! Und zu guter Letzt will ich euch noch erinnern, dass ihr weiterhin eure Beiträge zum Themenkreis Nachhaltigkeit im Alltag / grünes Leben / DIY / urbane Selbstversorgung / zero waste / Plastikreduktion / Naturkosmetik usw. unter meinem Gastbeitrag im Blog einfach. nachhaltig. besser. leben. verlinken könnt. Vielen Dank an alle, die es schon getan haben! 
 
 
Ich wünsche euch einen guten Start in den Advent!

 Ganz herzliche Rostrosengrüße,



Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions,
Garden Affair - bei Jaipur Garden,