Samstag, 21. November 2020

Novemberlicht, Ausflüge und etwas "andere" Geburtstagsfeiern

 

Novemberlicht.
Dein Schein von scheidenden Blättern geschmückt,
als suchten sie bei dir Halt.
Längst weiter gewandert ist ihre Zeit,
das Jahr, das matte, ist alt.

Novemberlicht.
Du schickst dein Lächeln hinaus in die Nacht.
Ein leises Seufzen verhallt.
„Psst!“, flüsterst du und nimmst meine Hand.
Das Dunkel ist nicht mehr kalt.

© Elke Bräunling
veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung 

Servus ihr Lieben!

Am 2. November war unser Garten in ein ganz spezielles Licht getaucht: Am Himmel hingen düstere Wolken, doch die Gräser und die Blätter der Bäume wurden von einem Sonnenscheinwerfer beleuchtet und strahlten golden. 

 

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Gut, dass ich den Moment eingefangen habe - wenig später war er vorbei. Doch es gab - neben graukalten Nieseltagen - durchaus noch weitere sonnige Zeiten. Manche nützten wir für kleinere oder größere Ausflüge - wie zum Beispiel den strahlenden 6. November, als wir wieder einmal zur  
fuhren. Über dieses Ausflugsgebiet habe ich euch schon mehrmals erzählt - KLICK HIER zu meinen älteren Beiträgen. 

Diesmal nahmen wir einen Weg, den wir bisher noch nicht kannten. Das Richtungsschild "Kalkofen-BAXA" gibt einen Hinweis darauf, dass in der Gegend Kalkabbau betrieben wurde und teilweise auch immer noch wird. Zum alten, historisch einzigartigen Kalkschachtofen aus dem Jahr 1893 sind wir nicht gegangen - das holen wir ein andermal nach - er dient jetzt als kulturelle Begegnungsstätte und Museum. 

Stattdessen wanderten wir durch herbstlich gefärbten Laubwald und auf der Steinbruchstraße an ehemaligen Steinbrüchen entlang. Man geht hier eine Weile unter freiem Himmel - das heißt, der Weg ist für heiße Sommertage nicht gut geeignet, aber umso mehr für heitere Herbst- und Wintertage, an denen man etwas Sonnenlicht tanken möchte. Der schöne Admiral-Falter tat es uns nach und genoss die Novembersonne. Anschließend an diesen Ausflug besuchten wir noch meine Tante Sigrun und ihren Mann Hannes, die in der Nähe der "Wüste" wohnen.

 

Wandern und Herbstpicknick in Hainburg:
Der 12. November war leider kein ganz so sonnig-warmer Tag - aber heiter (im Sinne von fröhlich und schön) war er dennoch. Und dabei war an diesem Tag so vieles anders als geplant. Ja, nicht einmal der Tag selbst stimmte!

Wir hatten ursprünglich vor gehabt, an meinem Geburtstag mit unseren Freunden Brigitte und Peter in Wien essen zu gehen. Die beiden kennen ein Toskanisches Restaurant namens La No, dessen angeblich ausgezeichnete Küche sie uns unbedingt vorstellen wollten. Aber diesen Plan hatten wir Mitte Oktober geschmiedet - Ende Oktober wurde der "Lockdown Light" verkündet. Treffen mit Freunden waren zwar noch möglich - aber Restaurants mussten neuerlich zusperren. Und dann mussten unsere Freunde an meinem Geburtstag zu einem Begräbnis fahren, weshalb auch der Tag ein anderer als der geplante war.

Aber wir sind ja "jung, dynamisch und flexibel" - wie mein lieber Mann so gern behauptet 😁 - wir disponierten kurzerhand um.

 

In der Gegend "rund um Hainburg" haben wir uns mit unseren Freunden heuer schon ein paarmal getroffen - nämlich als wir im Juni mit ihnen den Ausflug zu den Störchen, Wildpferden und Marchfeldschlössern unternahmen oder als wir im Juli von Hainburg aus einen gemeinsamen Abstecher nach Bratislava und zu der dortigen Bienenfresser-Kolonie sowie zur Burg Devin machten. (Der Treffpunkt ist günstig für uns, weil er ziemlich genau in der Mitte unserer jeweiligen Wohnorte liegt.)

Schon damals hatten wird darüber gesprochen, dass wir mal miteinander auf den Braunsberg wandern wollen. Also packten wir die Gelegenheit beim Schopf und machten aus unserem geplatzten Restaurant-Besuch eine Wanderung mit "Doppel-Picknick".


Die Stadtgemeinde Hainburg an der Donau, die durch ihre gut erhaltene Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert und mehrere Tore und Türme stark mittelalterlich geprägt ist, gilt als "Tor des Nationalparks Donau Auen". Im Zusammenhang mit dem Braunsberg spricht man ebenfalls von einem Tor: "Der Braunsberg stellt mit dem gegenüber in der Slowakei gelegenen Thebener Kogel (Devínska kobyla) die Hainburger bzw. Ungarische Pforte (Porta Hungarica) des Donaustroms dar." heißt es dazu bei Wikipedia. Und auch unsere Wanderung begann mit einer Art Tor - nämlich diesem kleinen Felstunnel, den wir gleich am Anfang des Weges entlang der Donau durchquerten. Ihn verlinke ich bei Nova als mein T in die neue Woche.

Unterwegs fiel mit ein wunderschöner, mächtiger Baum auf - dem ich gleich mal eine kleine Umarmung geben musste. Laut Brigitte (die viele Jahre lang als Naturführerin gearbeitet hat) handelt es sich dabei um eine sehr alte Schwarzpappel. Sie gehört zu den seltenen und bereits gefährdeten Baumarten (vor allem, weil ihr Lebensraum - der Auwald - immer mehr zerstört wird).

 

 O du wunderschöner Herbst,
Wie du die Blätter golden färbst,
Deiner reinen Luft so klar und still,
Noch einmal ich mich freuen will.

Auszug aus dem Gedicht "Herbst" 
von Theodor Fontane, 1819-1898

 

Der Herbstwald entlang der Donau war in leuchtende Farben getaucht...

  

 ... und es gab bezaubernde Spiegelungen im Wasser.

Denn was ist Schönheit, 
wenn nicht das von uns erblickte Spiegelbild 
einer außerordentlichen Freude der Natur, 
darüber dass eine neue fruchtbare 
Möglichkeit des Lebens entdeckt ist?
 
Friedrich Nietzsche, 1844-1900
Collage und obiges Gedicht für Novas ZiB


Da und dort machte uns Brigitte auf Biberspuren aufmerksam (und sie meinte, es würde nicht mehr lange dauern, bis diese Bäume von den Tieren gefällt wären). Biber halten keinen Winterschlaf, deshalb legen sie für die kalte Jahreszeit Vorratslager an - Triebe und Blätter, die sie durch die Fällung kurzerhand "zu sich herunter holen". Zu Unrecht werden sie deshalb gern als "Waldzerstörer" bezeichnet. Laut Brigitte bevorzugen Biber Weichhölzer wie Weiden oder Zitterpappeln, die nach der Fällung wieder neue Triebe bilden, sich also regenerieren, wenn man die Natur in Ruhe lässt.

Die großen Nager fällen zwar bevorzugt kleinere Bäume mit einem Stammdurchmesser bis zu zehn Zentimetern, aber wie ihr seht, vergreifen sie sich zuweilen auch an viel dickeren Stämmen. Ihre eisenhaltigen Zähne helfen ihnen dabei. Die gestürzten Bäume dienen den Bibern aber nicht nur als Nahrung, sondern teilweise auch als Baumaterial für ihre Behausungen.

Nach einer Weile erreichten wir die Ruine Röthelstein. Diese liegt malerisch auf einem 30 Meter hohen Felsvorsprung an der Donau, direkt gegenüber der Burg Devin in der Slowakei. Die erste urkundliche Erwähnung von Burg Röthelstein erfolgte im Jahr 1180; bereits im 15. Jahrhundert verfiel sie wieder und wurde dann von den Türken zerstört.


Dann ging's auf einem Waldweg bergauf. Überall lagen bunte "Herbstblüten" herum, und die Taubnesseln blühten auch noch. 


Oben auf dem Braunsberg gibt's ein hölzernes "Fort" - die Nachbildung der keltischen Wallburg, die hier die im 2. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. Leider ist das Bauwerk schon ziemlich verfallen; man darf nicht mehr nach oben klettern. (Brigitte versucht gerade, bei den Hainburger Gemeindevertretern eine Restaurierung zu erwirken.) 

Um uns vor dem relativ scharfen Gipfelwind zu schützen, suchten wir für das erste Picknick dieses Tages allerdings Unterschlupf unter dem "Ausguck" bzw.  hinter der Wand des Forts. Wir aßen mitgebrachte Weckerln mit Fleischlaberln (Brötchen mit Buletten), dazu gab's Käse und wir tranken Tee aus Thermoskannen.

 

Unsere Verpackungsmaterialien nahmen wir anschließend natürlich wieder mit. Leider halten das offensichtlich nicht alle so - denn neben der Wallburg fanden wir jede Menge weggeworfene Aludosen und PET-Flaschen vor. Ich habe sie fotografiert, denn ich befinde mich gerade im Schriftverkehr mit Herrn Kopf, dem Generalsekretär der Österreichischen Wirtschaftskammer, der sich verbissen dagegen wehrt, in unserem Land Pfand auf diese Gebinde einzuführen und sich um den massiven Ausbau eines sinnvollen Mehrwegsystems zu kümmern.. 

Auch in unserer Gemeinde finde und fotografiere ich immer wieder Müll und habe Herrn Kopf sechs Collagen mit Müllfotos geschickt, die ich während der letzten paar Tage aufgenommen habe. Red Bull zeigt sich auch hier wieder als "Naturverschmutzer Nr. 1" - Zitat Global 2000 *) - an vier Tagen im November 2020 fand ich (ohne sie zu suchen) während des Walkens, Wanderns oder Spazierengehens an unterschiedlichen Orten: 

8 + 8 + 1 + 2 = 19 (!) Red-Bull-Dosen in der Natur! 😡😡😡

*) Laut dem "Müll in der Natur Bericht 2020" hat Red Bull mit 23 Prozent den größten Anteil aller in der Natur gefundenen Getränkeverpackungen zu verantworten. Meine eigenen Erfahrungen und Funde bestätigen das.

Falls ihr euch fragt, weshalb ich den Müll fotografiere, aber nicht mitnehme: Diese Dosen und Flaschen einfach nur liegen zu lassen, ohne sonst noch etwas zu unternehmen, wäre natürlich keine Lösung. Wenn mich etwas stört, wende ich mich an jene Entscheidungsträger, die die Macht haben, etwas zu verändern - und erinnere sie an diese Macht... 

Würde ich den Müll hingegen mitnehmen und somit "verschwinden" lassen, würde das bedeuten, ein vorhandenes Problem zu verschleiern. Solange sich irgendjemand um das Problem kümmert und somit den Gemeinden viel Arbeit und Geld erspart, wird auch niemand etwas unternehmen. Erst wenn sich viele darüber aufregen, mit den Fingern auf das Problem zeigen und andere darauf aufmerksam machen, wenn viele umweltbewußte Menschen den Regierenden und den Produzenten Druck machen, kann sich etwas verändern.

Zum Glück lag hier kein Müll herum: 


So konnten wir die zwar dunstige, aber dennoch schöne Aussicht auf die Donau und auf Hainburg genießen. Die Burg, die ihr auf zwei Fotos (oben und unten) seht, heißt übrigens ebenfalls Hainburg - genau wie die Ortschaft. Außerdem begeisterte uns das herrlich rote Laub der kleinen Eiche auf dem Braunsberg, und ebenso die knallpink und orange leuchtenden Samenkapseln der Pfarrerkapperln (Pfaffenhütchen, Gewöhnlicher Spindelstrauch):

 

Auf dem Weg ins Tal begegneten uns bei einem Bauernhof diese beiden kuschelnden Katzen (siehe oben), und dann kam auch noch eine dritte Katze aus dem Gebüsch (siehe unten). Oben seht ihr auch noch, wie die Wallburg vom Tal aus betrachtet aussieht. 

In der unteren Collage habe ich für Novas Linkup einen Glockenturm der römisch-katholischen Philippus-und-Jakobus-Kirche von Hainburg mitgebracht. Erste urkundliche Nennung 1236, um 1400 mit einem Chor erweitert, 1628 urkundlich zur Pfarrkirche erhoben. Die frühbarocke Saalkirche mit niedrigen Querhausarmen und einem im Kern gotischen Chor wurde 1685 geplant und vor 1706 vollendet. Der im Osten angebaute Kirchturm wurde 1756 errichtet. (KLICK)


Für das Schilderwald-Linkup von Arti habe ich auf dem Berg und im Tal ein paar Schilder gesammelt. Teilweise geben sie Aufschluss darüber, wie lange der Braunsberg bzw. die Gegend um Hainburg schon besiedelt ist und wie heftig der Ort umkämpft war. Die gelben Schilder weisen unter anderem auf einen Keltenweg hin, eine Straßentafel auf den Awarenweg, die Römer waren ebenfalls vor Ort...  HIER könnt ihr viel Interessantes zur bewegten Geschichte von Hainburg lesen. Den Pfeil nach Bratislava habe ich für meinen WG-Jugendfreund Günther fotografiert, der derzeit in der nahegelegenen slowakischen Hauptstadt lebt.


Im Tal angekommen war es an der Zeit für den zweiten Teil unseres Vorhabens - denn hier unten gab es den perfekten Picknickplatz, bestehend aus einem Tisch und vier Bänken, die aus Holzpaletten zusammengebaut worden waren. Wir holten unsere Picknickkoffer aus dem Wagen - der von Brigitte und Peter enthielt unter anderem einen selbstgebackenen Kürbis-Mandelkuchen mit Schokoladenüberzug, unserer eine Flasche Birnen-Cider und selbstgebackene Kekse. Brigitte bestand darauf, den Kuchen mit Kerzen zu schmücken. Zum Glück hatte sie nicht so viele dabei, wie ich Jahre zähle - deshalb einigten wir uns auf fünf Kerzen - weil dies mein letzter Geburtstag mit einer 5 davor war 😉...

Ich verrate euch etwas: Mir hat diese Art zu feiern richtig gut gefallen! Es war persönlich, es war lustig, es fand in der Natur statt, es gab (meinem Wunsch gemäß) keine Geschenke-Orgie, sondern einfach ein entspanntes Zusammensein mit Freunden. Wenn ich das nächste Mal geboren werde, nehme ich allerdings irgend einen Tag im Zeitraum Mai bis September. Denn am Ende waren wir doch ziemlich durchgefroren (das Autothermometer zeigte gerade mal 7 Grad Celsius). 🥶😊

 

Das Glück sieht klein aus,
wenn man es in Händen hält,
aber lass es ziehen, und du siehst,
wie gross und wie kostbar es ist.


Maxim Gorki, 1868-1936
 
Familiengeburtstag im engsten Kreis:
Deutlich wärmer war es bei der nächsten Geburtstagsfeier - die fand nämlich bei uns daheim statt. Doch sie war ähnlich improvisiert wie die Picknick-Fete:

Wenn ihr schon länger bei mir lest, dann wisst ihr auch, dass wir normalerweise in einem etwas größeren Familienkreis feiern. Opa Georg, der einen Tag nach mir Geburtstag hat, und Oma Marianne haben sich in diesem Jahr aber aus Sicherheitsgründen von allen Festen ausgeklinkt. Und so wollten wir uns am 21. November eben nur mit meiner Tochter Jana und ihrem Freund Michi bei uns zusammensetzen. 

Aber auch daraus wurde nichts. Denn am 14. November verkündete die Österreichische Regierung die neuesten Corona-Regeln - sprich: der Lockdown wurde verschärft. Und somit sollten auch keine Familientreffen in kleinstem Rahmen mehr stattfinden. Da die Verschärfungen jedoch erst ab 17. November in Kraft traten, schafften wir am 15. November noch ein kleines Spontan-Treffen - ohne großes Aufkochen, einfach nur mit den Dingen, die wir im Haus hatten. Milch brachten Michi und Jana mit, außerdem hatten sowohl sie als auch wir Tortenreste. Die gab es zur Jause. Und als abendlichen "Festschmaus" gab's überbackene Schinkenfleckerl. Hat allen geschmeckt und war ein sehr herzliches Zusammensein.


In der Collage oben seht ihr einerseits Jana und Michi (und "Mutti", die glücklich darüber ist, dass es doch noch geklappt hat, die beiden Youngsters vor dem Lockdown zu sehen), andererseits meinen "Old-School"-Kalender mit einem Teil der gestrichenen Treffen. Und unten eine WhatsApp-Ausschnitt vom Schriftverkehr mit meiner Freundin Anita, die wir am 28. November hätten treffen wollen... 

So ist das eben jetzt: Das Zusammensein mit Freunden und Familie wird zu etwas noch Kostbarerem. Für mich war dieses Treffen das schönste Geburtstagsgeschenk. Ich selbst brauche ohnedies keine Geschenke außer solchen unbezahlbaren, immateriellen Schätzen, doch Jana hält es nicht aus, kein Päckchen herzugeben. Also bekam ich von ihr auch noch ein neues "Öko-Bio-"Gesichtspuder (mal sehen, wann es wieder Gelegenheit gibt, das zu benützen 😉) sowie ein paar Naschereien aus dem Reformhaus.

Katerchen Maxwell genoss es auch, mal wieder von seiner "großen Schwester" gekrault zu werden 😻. Von Katze Nina gibt es ebenfalls ein paar neue Fotos, aber die werde ich euch in einem meiner nächsten Beiträge zeigen. 

Das war's für heute wieder, ihr Lieben.  Ich hoffe, auch ihr schafft es nach wie vor, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen, flexibel zu bleiben und die kleinen Dinge zu schätzen, die möglich sind. Es gibt so vieles, das man tun kann. Neulich las ich z.B. ein Interview mit einer österreichischen Schauspielerin, die erzählte, dass sie anstelle eines Urlaubs in ihrem Wohnzimmer eine Art Zelt aus Stoffbahnen errichtet hat. Das Zuhause wurde von ihr und ihren Kindern mit Zimmerpflanzen, bunten Bildern und Kissen in einen attraktiven Urlaubsort umgestaltet - und der Sommer 2020 wurde somit für sie und ihre Familie ein ganz besonderer und wunderschöner. Ich denke, davon kann man sich inspirieren lassen - auch im Herbst bzw. in der nahenden Vorweihnachtszeit...

Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem Posting über unsere 6-Seen-Wanderung mit Rechenschwäche - ich habe mich sehr darüber gefreut! Demnächst geht es weiter mit meinem Salzkammergut-Urlaubsbericht, und zwar besuchen wir diesmal den wunderschönen Ort Hallstatt! Wollt ihr auch da wieder mit dabei sein?


Fotos: Herr und Frau Rostrose und Brigitte N.

Ganz herzliche Rostrosengrüße,


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions,
Garden Affair - bei Jaipur Garden, 


Freitag, 13. November 2020

Tauplitzalm: 6-Seen-Wanderung mit Rechenschwäche - Salzkammergut 2020

Servus ihr Lieben!

 🥾🌲🍂⛰️🍂🌲🥾

Danke für all eure wertschätzenden Kommentare zu meinem Beitrag Herbstzeit 2020 - und ein paar Gedanken zum 2.11. in Wien

Falls ihr Lust auf den Duft frisch gebackenen Brotes 🥖🍞 habt, gibt es außerdem im Blog einfach.nachhaltig.besser.leben - EiNaB einen neuen Beitrag von mir, der dazu passt - mehr darüber am Ende dieses Postings.

🥾🌲🍂⛰️🍂🌲🥾

Heute hingegen will ich euch wieder mitnehmen zu einem Ausflug - und ich glaube, ich verspreche euch nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Fotos dieses Tages sehr sehenswert sind und gute Laune machen. In meinem vorigen  Salzkammergut-Urlaubs-Bericht erzählte ich euch über unsere gemütliche Wanderung zur Singerhauserhütte - dieser schöne Ausflug in traumhafter Landschaft war auch bestens geeignet, uns in Schwung zu bringen, die Muskeln ein bisserl aufzuwärmen und die verwöhnten Füße wieder an die Bergschuhe zu gewöhnen. 

Bei der folgenden Wanderung ging es etwas anspruchsvoller zu. Steil waren die Wege zwar nur selten, aber wir wanderten etwa 12 Kilometer auf dem Hochplateau der Tauplitz über Stock und Stein und stellenweise auch durch Matsch. Da solltet ihr also unbedingt gut zu Fuß sein und festes Schuhwerk anziehen. Fertig? Na dann, auf los geht's los!

 

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4. Tag - 9. Oktober 2020 - Wanderung auf der Tauplitzalm
bei Traumwetter 😊🌞

Drei der obigen Fotos entstanden beim morgendlichen Blick vom Balkon des Hotels Grimmingblick auf die Berge: Die beiden oberen mit dem malerischen Nebelstreifen nahm ich vor dem Frühstück auf, das untere - mit den Balkon-Pelargonien im Vordergrund und dem schon deutlich blaueren Himmel - fotografierte ich nach dem Frühstück. Es versprach also, ein wunderbarer Tag zu werden - und das Versprechen wurde gehalten!

Im September 2018 hatten wir bereits eine Wanderung auf der Tauplitzalm  unternommen - ich habe euch HIER begeistert darüber erzählt - und unser Wanderführer Hermann machte uns damals schon große Lust zu einer 6-Seen-Tour auf dem größten Seenhochplateau Mitteleuropas. Zwar haben wir es auch diesmal nicht zur Hauptblütezeit von Almrausch, Enzian, Thymian, Nieswurz, Anemonen und Steinnelken auf die Alm geschafft, doch immerhin fingen schon ein paar Lärchen mit der Verfärbung ihres speziellen Nadelkleides an.

Wir fuhren mit dem Auto bis zum Parkplatz am Ende der Tauplitzalm-Mautstraße. Dort orientierten wir uns anhand einer großen Karte, die am Beginn des Wanderweges angebracht ist, und gingen dann in die Richtung, in die ein Hinweispfeil mit der Aufschrift 6-Seen-Wanderung zeigte. Hier unten seht ihr schon den ersten See, den wir erreichten - den Großsee. Trotz seines Namens ist er mit einer Wasserfläche von 6,2 Hektar nicht der größte, sondern nur der zweitgrößte See am Hochplateau der Tauplitz. Der See verfügt über Trinkwasserqualität, es tummeln sich Saiblinge und Forellen darin - und außerdem bietet er zauberhafte Spiegelungen:

Nicht weit vom Großsee entfernt (aber von dort aus nicht zu sehen, weil man zunächst über eine kleine Anhöhe muss) befindet sich der nur 0,15 Hektar kleine, smaragdgrüne Märchensee. Hier hat uns ein netter Mann mit meinem iPhone fotografiert, damit wir gleich ein paar "Postkarten-idyllische" Grüße versenden können - und hier war es auch, wo Edi feststellte, dass der Akku seiner Kamera leer ist und er seinen Ersatazakku vergessen hat. Ich hatte meine Kamera wiederum absichtlich im Hotel gelassen, weil eine große Kamera ja genügen sollte 😉. Ab dem Märchensee gibt's also ausschließlich Handyfotos. Zum Glück haben die heutzutage schon eine ziemlich gute Qualität, nur mit dem Zoomen hapert's bei unseren Modellen noch.


Vom Märchensee ging's wieder zurück zum Großsee und dort am linken Seeufer entlang. Der Weg war gemütlich und ist auch für Wanderer mit wenig Kondition oder für Familien mit Kindern gut zu gehen. Wir sahen zwar den einen oder anderen umgestürzten Baum (und manche davon lagen sicherlich nicht seit dem verheerenden Orkan Kyrill im Jahr 2007 da, sondern vermutlich erst seit dem Sturm am vorangegangenen Samstag, da diese Bäume noch grün waren - siehe links oben), doch keiner der Bäume stellte auf dem Weg ein Hindernis dar.

 
Unser nächstes Ziel war der Tauplitzsee. Dieser 0,4 Hektar kleine, von sanft hügeligen Almen umgebene Moorsee liegt auf einer Höhe von 1.601 Metern über dem Meeresspiegel in einer Mulde. Er ist eher unscheinbar, doch auch hier bieten sich wieder hübsche Spiegelungen. Im Sommer und auch im September können einem auf den Almwiesen der Tauplitz noch Rinder begegnen, aber Anfang Oktober waren sie schon alle ins Tal hinabgetrieben worden. In meinem Beitrag von 2018 erzählte ich euch, dass die Bauern eine finanzielle Entschädigung erhalten, wenn sie ihre Jungrinder und die Mutterkühe, die ihre Kälber säugen, auf die Almen lassen: Denn die Almen wurden ohne Begrasung verwildern.
 

 
Vom Tauplitzsee führt ein Weg zur Grazerhütte, welche in den 1930er Jahren von der Bergsteiger-Ikone Heinrich Harrer (bekannt aus dem Film "Sieben Jahre in Tibet" mit Brad Pitt) geleitet wurde. Auf dieser Bergfex-Seite wird die Wanderung zum Großsee, Märchensee, Tauplitzsee und zur Grazerhütte übrigens sehr schön beschrieben. 
 
Die Hütte ließen wir vorerst noch links liegen - auf unserem (hungrigen) Rückweg waren wir allerdings sehr, sehr dankbar dafür dass sie bewirtschaftet wurde 😋. Doch die alpine Kalorienzufuhr mussten wir uns erst noch verdienen  - also ging es weiter zum Steirersee... oder genauer gesagt zuerst mal zum Steirersee-Bankerl. Von hier aus hat man einen wundervollen Ausblick auf den türkisgrün schimmernden Karsee und die umliegenden Wälder und Berge.

Der Steirersee ist laut Wikipedia 30 Meter tief und mit einer Wasserfläche von 12,5 Hektar der größte See am Hochplateau der Tauplitz; er wird aus unterirdischen Zuflüssen gespeist, die aus den nordseitig gelegenen Bergen stammen. 

Spätestens bei den im Sommer bewirtschafteten Hütten oberhalb des Steirersees endet der "gemütliche" bzw. noch relativ "kinderwagenfreundliche" Teil der 6-Seen-Wanderung - und zwar egal, ob man am Nord- oder Südufer des Sees entlanggeht.

Wir wählten für den Hinweg in Richtung Schwarzsee das steilere und steinige Nordufer des Steirersees. Wie ihr in den oberen und unteren Collagen sehen könnt, geht es da über Felsen und Wurzelwerk, von Zeit zu Zeit sorgt ein Bacherl für die Chance, sich nasse Füße zu holen (diese Möglichkeit ließen wir aber ungenützt 😉), und hier kann auch der Wind stärker aus als z.B. auf dem Waldpfad beim Großsee. Deshalb zogen wir unsere Jacken wieder an. 

Doch die Schönheiten am Wegesrand waren immer wieder ein großartiger Ausgleich - so begegnete uns unter anderem ein seltener Trauermantel-Falter. Diese Schmetterlinge werden heutzutage in vielen Teilen Europas als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft und sind in ihren Populationen stark rückläufig, vor allem in Mitteleuropa. (Sie leben hauptsächlich in lichten, offenen und feuchten Laubwäldern, aber sie scheinen auch gegen Wälder mit Nadelbaum-Bewuchs nichts einzuwenden zu haben; sie fliegen dabei bis in Höhen von ca. 2000 Meter.) Auch einige späte Enzianblüten gab es immer wieder zu sehen:

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einigen der Nadelbäume auf der Tauplitzalm um Lärchen. Die Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Spätherbst seine nadelförmigen Blätter abwirft.   Kurz davor sind diese Bäume in satt-goldene Kleider gehüllt und erfreuen mit dieser goldgelben Färbung Wanderer, Fotografen und Maler. Leider befanden sie sich bei unserem Tauplitz-Besuch Anfang Oktober noch in der Übergangsphase von grün zu goldgelb, aber auch so boten sie schon einen guten Kontrast zu den dunkleren Föhren.

 
Die oberen Fotos verlinke ich bei Astrids "Mein Freund, der Baum",  die unteren bei Artis "Schilderwald". Manchmal konnte man tatsächlich vor lauter Schildern die wesentlichsten Informationen nicht erfassen. Hätten wir uns die gelben Richtungspfeile genauer durchgelesen, wäre uns jedenfalls das "Fopatscherl"*) nicht passiert, das letztendlich zu der Überschrift "6-Seen-Wanderung mit Rechenschwäche" geführt hat... 😜
 
*) "Fopatscherl" ist ein typisch wienerischer Begriff. Er stammt vom französischen Begriff Fauxpas (gesprochen: [foˈpa], zusammengesetzt aus faux „falsch“ und le pas „der Schritt“). Bei einem Fauxpas handelt es sich also um einen falschen Schritt. In der französischen Sprache wird faux pas sowohl als Fehltritt im wörtlichen Sinne als auch im übertragenen Sinne benutzt, im deutschen Sprachraum hingegen vor allem im übertragenen Sinne. Man meint damit also einen Regelverstoß, eine Taktlosigkeit, ein „ins Fettnäpfchen treten“. Die Wiener verniedlichen gerne (unter anderem ihre eigenen Schwächen) - so wird aus dem Krug Bier ein Krügerl, aus dem Bengel ein Bengerl - und aus dem Fauxpas ein Fopatscherl, also ein kleiner, vernachlässigbarer Regelbruch. In unserem Fall kann man den Begriff jedoch wörtlich nehmen, denn es handelte sich um ein paar Schritte in die falsche Richtung... 😄 Mehr darüber weiter unten.

oben links: verwirrender Schilderwald beim Großsee, rechts Hinweis auf den Schwarzsee

Eine geschätzte halbe Stunde weiter in östlicher Richtung erfreute uns der Schwarzsee mit seinem Anblick. Dieser wird seinem Namen nur bei aufziehenden Gewitterwolken gerecht. Bei unserem Ausflug gab es zwar  Wolken, aber von Gewitter keine Spur. Auch dieser  See wird durch Karstquellen gespeist - und er ist, wie auch der Steirersee, ein gutes Fischwasser, das mit Saiblingen und Forellen bewirtschaftet wird. 

Hier waren wir schon reichlich müde - und außerdem stellten wir fest, dass es eine gute Idee gewesen wäre, ein paar unserer Müsliriegel in unsere Rucksäcke zu packen - oder die feinen Lebkuchen, die wir im Hotel aufs Kopfkissen gelegt bekommen hatten. Das hatten wir aber leider verabsäumt, und so mussten wir uns mit ein paar Schlucken aus unseren mitgebrachten Wasserflaschen begnügen. (Diese Flaschen haben wir nicht extra gekauft, sondern füllen sie schon seit Jahren immer wieder mit frischem Leitungswasser, wenn wir auf Ausflüge gehen. So ersparen wir der Welt viel unnötiges Plastik.)

 
Wir wußten von unserer vorangegangenen Tour, dass wir am Ende des Seenplateaus angekommen waren. Bei unserem Tauplitzalm-Ausflug vor zwei Jahren waren wir am rechten Ufer des Schwarzsees entlang weiter bis zur Leistalm-"Wie-dahoam-Hütte" gewandert - und schließlich - nach einer weiteren Hüttenrast - durch die wildromantische Grimmingbachschlucht talwärts. Doch bei unserer Wanderung im Oktober 2020 wussten wir nicht, ob die Leistalm-Hütte so spät im Jahr  noch bewirtschaftet wird. Nachdem unsere Energierserven begrenzt waren, wollten wir kein Risiko eingehen. Also wandten wir uns wieder dem Steirersee zu und nahmen diesmal den Seeuferweg.

 
Hier ließ es sich gemütlich wandern, und der Anblick des Sees mit seinem kristallklaren Wasser war einfach nur schön, schön und nochmals schön. Auch eine einsame Ente sahen wir (ebenso, wie wir im Großsee eine gesehen hatten), leider ohne gelungenes Foto.

 
Nach dem sanft geschwungenen und gemächlichen Uferweg mussten wir noch einmal unsere Kräfte mobilisieren, um vom See (der auf 1.445 Metern über dem Meeresspiegel liegt) wieder auf ca. 1.600 Meter Seehöhe zu kommen. Wie ihr auf dem Bild links unten seht, hatten wir da ganz schön zu kraxeln.

 
Aber schließlich war auch das geschafft - und danach ging es nur noch relativ sanft und eben zurück zur Grazer Hütte. Die war gut besucht, aber auf einem der Außentische fanden wir noch Platz bei einem Paar mit Hund. Bei der Grazerhütte ist Selbstbedienung und man musste sich beim Essen-Holen mit Mund-Nasenschutz in der Schlange anstellen - zum Glück hatten wir unsere Masken dabei. Edi fühlte sich unterzuckert und genehmigte sich eine schöne Portion Kaiserschmarren mit Apfelmus, ich wollte lieber etwas "Salziges" uns gönnte mir daher eine Kaspressknödelsuppe - beides schmeckte köstlich.

Hier und in der Collage darunter ein paar Himmelsblicke für Heidi

 
 
Nachdem wir uns ordentlich gestärkt und etwas ausgeruht hatten, brachen wir zur letzten Etappe unserer Wanderung auf. Wie ihr an den Himmelsblick-Fotos seht, waren da und dort größere Wolken aufgekommen und vor allem der Blick auf den Dachstein wirkte etwas "milchig".

Aber es kommt immer auf die Perspektive an. Wenn man den Blick in die andere Richtung lenkte, war der Himmel immer noch blitzblau. Falls ihr euch fragt, ob es sich in der Collage unten um einen weiteren See handelt, muss ich leider verneinen. Ihr seht hier nur eine große Pfütze -  aber auch die bietet schließlich ein wundervolles Spiegelbild von Bergen, Himmel und Bäumen.

Dass an unserer 6-Seen-Wanderung etwas nicht gestimmt hatte, bemerkten wir erst, als wir bereits erschöpft aber glücklich in unser Hotelzimmer zurückgekehrt waren. Da fragte mich meine Freundin Andi, der ich Fotos geschickt hatte, per WhatsApp, welcher wunderschöne See das sei. Ich antwortete ihr, dass es sich um mehrere Seen auf der Tauplitzalm handeln würde - und begann aufzuzählen: 1.  Großsee, 2. Märchensee, 3. Tauplitzsee, 4. Steirersee, 5. Schwarzsee --- und 6. ... äh ..... ????? Häää? 😲 Wie bitte? 😵 Nochmal nachgezählt, diesmal gemeinsam mit Edi, und wieder kamen wir nur auch fünf Seen. Seltsam, wir hatten doch bestimmt keine Abzweigung versäumt! Die können offenbar nicht rechnen da oben... 😖

  

Klarheit brachte schließlich das segensreiche Internet: Es gibt auf der Tauplitzalm auch noch einen Krallersee!  Diesen erreicht man, wenn man vom Parkplatz oder von der Bergsation des Sesselliftes aus (oder spätestens nach genauerer Betrachtung der vielen Hinweisschilder beim Großsee) nach Westen geht - also nach links, in Richtung Lawinenstein. Wir hingegen waren schnurstracks zum Großsee und dann zum Märchensee gelaufen, hatten dann im verwirrenden Schilderwald die Übersicht verloren - und schon war unser "Fopatscherl" passiert. Am Schluß waren wir bloß noch auf Kaiserschmarren und Kaspressknödel fixiert gewesen und hatten nicht nachgezählt 😝... Denn sonst hätten wir es so machen können wie der Blogger Christian Öser, der in seinem Reiseblog beschreibt, wie er am Schluss noch den Krallersee mitnahm. Nach seiner Schilderung war das aber ein wenig beeindruckendes Erlebnis mit schon sehr schweren Beinen. Also haben wir wohl nicht viel versäumt. Trotzdem, wenn ihr tolle Fotos von seiner 6-Seen-Tour im Juni sehen wollt, klickt HIER. Und für eine genauere Beschreibung der richtigen Route klickt HIER

 🥾🌲🍂⛰️🍂🌲🥾

 

Abends zog ich mir dann wieder mein Dirndl an - eine Hommage an unseren wunderbaren Ausflug: Das Blau des Kleides stand für den blauen Himmel, den wir an diesem Tag hatten, der grüne Gürtel für die Wälder, das Shirt in türkis und die farblich abgestimmte Strumpfhose passten zum Türkisgrün vom Märchen- und vom Steirersee und die braunen Stiefel zu Wurzeln und Baumstämmen. Ich gebe zu, Halbschuhe wären in diesem Fall vorteilhafter gewesen, aber ich hatte keine mit (1 Paar Wanderschuhe, 1 paar Walkingschuhe und 1 bequemes Stieflettenpaar - das muss einfach reichen für eine Wanderurlaubswoche im Herbst).

Unten könnt ihr noch einen Blick auf unser superleckeres Abendessen werfen. Von den drei Hauptspeisen hatte ich mich für Menü I - das gebratene Forellenfilet mit Apfelrisotto und Paradeiser-Kapernkraut - entschieden. Falls euch die Portion klein erscheint: Man kann im Hotel Grimmingblick ankreuzen, ob man eine kleine oder große Portion möchte. Da ich abends keine so großen Mengen essen kann und mir ja auch etwas vom guten Salatbuffet holte, habe ich erstens  die Suppe ausgelassen und mich zweitens immer für die kleine Portion entschieden (leider, es schmeckte soo gut)!

 

So viel zu diesem wunderbaren Tag. In unserem Fall war es zwar nur eine 5-Seen-Wanderung, aber ich hoffe, ihr seid trotzdem gerne mit dabei gewesen. Edi und ich haben uns vorgenommen, den sechsten See bei nächster Gelegenheit nachzuholen 😉. Für den nächsten Tag hatten wir einen weiteren tollen Ausflug geplant - damit geht es demnächst hier weiter!

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Ganz herzliche Rostrosengrüße,


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Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions,
Garden Affair - bei Jaipur Garden, 


PS: Hier noch ein Hinweis in eigener Sache - und in Sachen Nachhaltigkeit:

Wie ich in der Einleitung schon erwähnt habe, gibt es im Blog einfach.nachhaltig.besser.leben - EiNaB einen neuen Beitrag von mir zum Thema Brot backen im Backrohr. Ich erzähle euch darin über den Brotbackkurs, den Edi und ich im Februar 2020 besucht haben, und über unsere Backerfahrungen seither. Drei tolle Brotrezepte habe ich euch ebenfalls dazugepackt. Hier geht es zu meinem Beitrag 

#EiNaB 42: Brot backen für Anfänger, Fortgeschrittene und Eilige

Unter dem EiNaB-Posting könnt ihr zwei Monate lang eure nachhaltigen Beiträge verlinken - sehr gerne auch Brotrezepte oder Rezepte zur Verwertung von Brotresten. Die Beiträge müssen nicht neu sein! (Bitte nicht aufs Backlink-Setzen vergessen, sonst klappt die Verlinkung nicht.) Aber natürlich werden auch all eure anderen Ideen rund um den Themenkreis Nachhaltigkeit im Alltag / Umweltschutz / Zero Waste / umweltfreundliches Weihnachten etc. gerne genommen!

 

PPS: Und hier könnt ihr etwas ganz Wichtiges für die Rettung der Wälder der Erde tun:

15 MILLIARDEN Bäume werden jedes Jahr gefällt - 476 pro Sekunde! Unsere Regenwälder, Dschungel und Waldflächen werden abgeholzt, um Platz für immer mehr Viehzucht, Palmölplantagen und den Anbau von Sojabohnen zu schaffen.
Doch heute haben wir eine einmalige Gelegenheit, das zu ändern.
Jetzt gerade erwägt die EU ein neues Gesetz zum Verbot aller Produkte, die mit der Vernichtung von Wäldern zusammenhängen. Wenn das Gesetz zustande kommt, könnte die EU als riesiger Markt die größten Unternehmen der Welt zu Veränderungen zwingen und so zur Umgestaltung weltweiter Lieferketten und der Rettung unserer Wälder, Feuchtgebiete und Sümpfe beitragen.
Die Erde braucht dieses Gesetz - sorgen wir also dafür, dass es kommt! Hier geht's zur Petition: https://secure.avaaz.org/.../eu_stop_deforestation_loc_pa/
 

 
PPPS: Eine gute Nachricht hab ich auch noch für euch:
Translation for my english-speaking readers: Costa Rica has almost completely reforested its rainforest. The country is now almost 60% covered by forest, at the end of the 80s it was around 21%.
 
Bild könnte enthalten: Himmel, Wolken, Natur und im Freien, Text „Zur Abwechslung einfach mal schöne Nachrichten: Costa Rica hat seinen Regenwald fast vollständig wieder aufgeforstet. Mittlerweile ist das Land fast zu 60 % von Wald bedeckt. Ende der 80er waren es etwa 21 %.“
Bild von HIER

Donnerstag, 5. November 2020

Herbstzeit 2020 - und ein paar Gedanken zum 2.11. in Wien

Schwierige Zeiten 
lassen uns Entschlossenheit 
und innere Stärke entwickeln.
 
Dalai Lama

Servus ihr Lieben!

Die Zeiten, durch die wir gerade gehen, sind alles andere als einfach. Die Menschheit erlebt eine Pandemie, in vielen Ländern, so auch in unserem, wurde ein abermaliger Lockdown beschlossen, zusätzlich wird die Welt durch terroristische Aktivitäten erschüttert wie kürzlich abermals in Paris und in Nizza - und am Abend des 2. November auch in Wien

Im Zusammenhang mit letzterem habe ich ein paar besorgte Anfragen per WhatsApp, E-Mail und auf Facebook erhalten. Ich habe schon einige Lebenszeichen abgegeben, sicherheitshalber auch hier nochmal: Vielen Dank, dass ihr an mich gedacht habt - es geht meinen Lieben und mir gut, wir waren nicht in der Nähe des Terroranschlags
 
Die Verletzung ist eher innerlicher Natur. Unser Wohnort seit 2002 liegt etwa 30 Kilometer außerhalb von Wien, doch ein Teil von uns ist "wienerisch" geblieben. Immerhin haben wir über 40 Jahre lang in Wien gelebt und gearbeitet - und die Orte des Geschehens kennen wir gut. Edi hat genau gegenüber von einem der Tatorte gearbeitet, und die Lokale im sogenannten Bermudadreieck haben wir auch nach unserer Übersiedlung in den "Wiener Speckgürtel" immer wieder gerne besucht. Ein fehlgeleiteter junger Mann (genauer gesagt mindestens einer) hat versucht, diese Orte und Wiens Atmosphäre mit seinem Hass zu vergiften. Doch das soll ihm nicht gelingen.
 
 [Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
 Die Himmelsansichten habe ich am 5., 24. und 25. September bei Walkingrunden, einer Wanderung,
einer Radtour und beim Blick aus dem Fenster für Heidi aufgenommen.

 

Ich habe mich schon oft gefragt, was sich Islamisten davon versprechen, wenn sie unschuldige Menschen im Namen Allahs ermorden. Sie schaden damit sämtlichen Moslems, die friedlich mit anderen Menschen zusammenleben wollen, und diese friedlichen Moslems sind die Mehrheit. Warum tun sie es also? In diesem intelligenten Beitrag bekam ich eine Antwort, die mir einleuchtet: Der Autor Jad Tujrman, der vor sieben Jahren selbst von einer islamistischen Terror-Miliz entführt und gefoltert wurde und nur um ein Haar überlebt hat, beschreibt den Hintergrund für das, was die IS erreichen möchte - die Spaltung der Gesellschaft - folgendermaßen:

Je größer die Wut und der Hass auf Muslime in Europa im Alltag werden, desto einfacher wird es, sie für ihre Ideologie zu begeistern. Je mehr Muslime von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und Aggressionen ausgesetzt sind, desto leichter werden sie von Extremisten rekrutiert. Der Mörder von Wien hat bekanntlich wahllos auf Menschen geschossen. Die Terroristen wollen primär ein brutales Bild schaffen, das die Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzt und die gewünschte Dynamik hervorruft.
Besiegen kann man den Terror demnach nur, indem man sich nicht in die Spirale des Hasses hineinziehen lässt. Indem man z.B. weiterhin in der nahegelegenen Dönerbude einkauft und mit dem Ladenbesitzer freundlich spricht. Indem man die eigenen Kinder mit Kindern aus anderen Kulturkreisen spielen lässt und versucht, gegenseitiges Verstehen herbeizuführen. Indem man das Verbindende sucht und nicht das Trennende. Ich bin froh, dass gerade im Zusammenhang mit dem Attentat von Wien zwei junge, türkischstämmige Männer zu Helden wurden, indem sie einer Frau und einem angeschossenen Polizisten aus dem Kugelhagel halfen und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben. Damit haben sie die Spirale in die entgegengesetzte Richtung gedreht - dafür gebührt ihnen meine Dankbarkeit! Und mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und Freunden. 

Mehr will ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben - möchte mich möglichst auf die schönen und die alltäglichen Dinge besinnen, wie ich es mit meinem Blog schon seit seinem Bestehen versuche. Deshalb lade ich euch heute ein zu einem Rückblick auf meinen September und Oktober. Auch da ist nicht alles nur eitel Sonnenschein, doch ich hoffe, es kann euch (und auch mich) von den eingangs erwähnten Ereignissen ein wenig ablenken.

Naturfotos vom Walken am 8., 20. und 27. September 2020
 
Hier oben gibt es z.B. noch einige weitere Fotos von meinen herbstlichen Spaziergängen und Walkingrunden. Wieder einmal sieht es so aus, als hätten wir fast nur blauen Himmel gehabt. Aber das liegt natürlich daran, dass ich an Regentagen eher nicht walke (sondern lieber daheim turne) und auch nicht so begeistert in den Garten gehe und fotografiere 😉... 

Auch in der folgenden Collage seht ihr ein paar Fotos vom Walken, diesmal vom 4. September. Am Nachmittag desselben Tages waren wir auf die Terrasse unserer lieben Vis-a-vis-Nachbarn eingeladen - auch zwei ihrer vier Katzen waren dabei (siehe links). Auf dem Foto ganz rechts bin ich noch bei uns zu Hause und Kater Maxwell wollte unbedingt mit aufs Bild. Die dazugehörigen Outfitfotos dieses angenehmen Septembertages seht ihr in der Collage darunter.


Wie üblich ist alles schrankgeshoppt - das altbekannte grüne Des*gual-Sommerkleidchen habe ich diesmal mit meiner Biobaumwoll-Chinohose in Olivgrün und meinem Wolfs-T-Shirt kombiniert, die beiden habe ich euch z.B. in diesem Island-Posting schon gemeinsam gezeigt. Da sah der Mix aber ganz anders aus - was natürlich auch mit der selbstgefärbten Bluse und der Afrikakette in Orange zusammenhängt. Und ja, liebe Tina, du bist nicht die einzige, die Socken zu Sandalen trägt, um keine kalten Füße zu bekommen 😁😉 Ich finde das gut, und wenn's wem nicht gefällt: einfach wegschauen!

Im August bekamen wir ein Holzlieferung. Robuste Kaminholzregale, die es im Handel gibt, sind erstens teuer und waren zweitens vom Maß her nicht geeignet, um in den Erker zwischen Gartenzaun und Thujenhecke zu passen. Auch die beiden Gestelle, in denen das Brennholz transportiert wurde, waren um einige Zentimeter zu breit. Deshalb sägte mein lieber Göttergatte im September diese Zentimeter aus einem der Gestelle kurzerhand heraus und baute es neu wieder zusammen. Dann schraubten wir ein Dach aus vorhandenem Wellplastik drauf und stablisierten es mit zwei großen Steinen. Fertig war die rostrosige Improvisation. Inspiriert durch Tante Mali verzierte ich unseren Brennholzplatz noch mit einem Strohkranz (allerdings ist mein Kranz nicht selbst gebunden, sondern war mal ein gekaufter Adventskranz, dessen "Grundgerüst" ich aufgehoben hatte).

Die Blumen auf den Fotos unten zierten einerseits unsere Terrasse, andererseits unseren Blühhügel. Die violette Verbene (Eisenkraut) bekam ich von einer Frau in unserer Gasse geschenkt. Ich hatte mir schon öfter mal vorgenommen, sie zu fragen, ob ich vielleicht Samen ihrer Verbenen haben könnte; als ich im September an ihrem Garten vorbeikam, war sie gerade draußen und meinte auf meine Frage, sie hätte gerade eben ein paar ausgegraben, die sich an falscher Stelle selbst ausgesamt hatten. Die schenkte sie mir, und nun dürfen sie sich in unserem Garten mehr oder weniger nach Herzenslust verbreiten 😊. 

 
 
Am 9. September unternahmen wir einen Ausflug auf die Hohe Wand, bei dem wir die Paragleiterin Agnes kennenlernten. Ich habe euch hier über diesen wunderschönen Tag erzählt

Am 15. September unternahmen wir einen Ausflug nach Mayerling, lernten im dortigen Schloss einiges über das Leben und Sterben des österreichischen Kronprinzen Rudolf und der jungen Mary Vetsera und besuchten am Abend auch noch eine Lesung von Stefan Slupetzky in Wien. Ich erzählte euch darüber in diesem Beitrag.
 
Unsere Freundin Moni hatten wir in diesem Jahr noch nicht oft gesehen. Wegen Corona war sie sehr vorsichtig, nicht nur ihretwegen, sondern auch, um ihre betagte Mutter nicht zu gefährden. Deshalb wollte sie lieber nicht bei unseren Kleingruppenfesten dabei sein, und erstmals seit Jahren fand 2020 auch keines ihrer legendären Sommerfeste statt. Doch am 16. September, einem der letzten sommerlichen Tage, lud sie uns in ihren Garten ein und wir verbrachten ein paar unbeschwerte Stunden miteinander.

Leider erkrankte Monis Mutter ein paar Wochen nach diesem schönen Treffen (nicht an Covid19, sondern an 
Herzproblemen) und verstarb Ende Oktober kurz nach ihrem 96. Geburtstag 😔.
Mein schrankgeshopptes Outfit an diesem Tag - der Patchworkmaxirock zum taupefarbigen Spitzen-Rüschentop 
und meiner Ton-in-Ton bestickten olivgrünen Hemdbluse
 
 
Zwei Tage später gab's hintereinander zwei Spontanbesuche - zuerst kam meine Jugendliebe Horst vorbei (weil er bei unserem Festl seinen Sonnenhut und den Hundetrinknapf vergessen hatte) und blieb auf einen Kaffeeplausch. Kurz darauf kam mein WG-Jugendfreund Günther, und er brachte seine Halbschwester Andrea, unseren gemeinsamen Freud Gerd und die herzigen Hundedamen Mascha und Emily mit. Bei der Gelegenheit holten wir etwas nach, das bei unserem Kleingruppentreffen im Sommer nicht stattgefunden hatte: Andrea wollte von mir gern wissen, wie Günther in seiner Jugend war, denn die Halbgeschwister hatten einander erst vor kurzem aufgrund einer Verlassenschaftssache kennengelernt. Vorher hatten sie nichts von der Existenz des anderen gewußt. 
 
Zum Glück habe ich ein dickes Album mit Erinnerungen an unsere verrückte und wunderbare WG-Zeit. Besondes lustig fand ich, dass Günther selbst die meisten der Fotos aus jenen Tagen nicht kannte, von einem Erinnerungsflash ins nächste verfiel und ganz verzückt Handyfotos von den alten Aufnahmen anfertigte 😊. Und auch sonst hatte ich viel Spaß, wie man vor allem rechts unten sieht 😄.

Unser Blühhügel machte seinem Namen weiterhin alle Ehre. Auf den folgenden Fotos könnt ihr sehen, was hier Ende September noch blühte. Da viele der Pflanzen aus Samenpaketen stammen, sind mir leider nicht alle Blumen bekannt. Kennt jemand von euch den Namen der dottergelb blühenden Blumen auf dem großen mittigen Foto? Sie haben weite Teile des Sommers wunderbar durchgeblüht und sind sogar jetzt noch schöne Farbtupfer auf dem bienenfreundlichen Hügel!


 Blogparade ü30Blogger & Friends Wild Thing

Das folgende Outfit möchte ich gerne bei der neuen ü30 Blogger & Friends Blogparade verlinken. Das Thema lautet diesmal "Wild Thing", und viele der Beteiligten haben bei der Gelegenheit Outfits mit "wildem Muster" gezeigt. Da passt mein "leopardiges" Second-Hand-Jackerl doch gut dazu - auch wenn der eingestickte Text darauf von "lovely und pretty" spricht 😊. Hinzu kommt noch rot als die "wildeste Farbe ever". Ein eigenes Posting zum Thema schaffe ich diesmal leider nicht, aber ich hoffe, meine Teilnahme wird auch so akzeptiert... 

 

Wie bereits erwähnt, war das Herbstwetter in Rostrosenhausen nicht permanent sonnig und nach draußen lockend. Aber für mich zählt zu den schönen Dingen dieser Jahreszeit auch, dass man es sich drinnen so richtig kuschelig und gemütlich machen kann - teilweise sogar mit den im Garten geernteten Schätzen. Vom Sommerflieder zwickte ich ein paar noch blühende Rispen ab, die drinnen in Vasen kamen, der Kürbis durfte nicht nur als Deko dienen, sondern wurde auch zu Kürbis-Apfelkuchen - ungefähr nach diesem Rezept - (mit Vanillecreme und karamellisierten Äpfeln obendrauf) verarbeitet und Kerzen sorgten für Behaglichkeit. Wir haben uns quasi im Kokon eingesponnen - und das machen wir auch im November noch, wenn es uns danach verlangt. Somit passen die folgenden Fotos auch zum November-Monatsmotto der Zitronenfalterin - Im Kokon.

Auch Maxwell war der Meinung, dass es drinnen gemütlicher ist als draußen.

Das folgende Outfit trug ich am 23. September, als wir verschiedene Besorgungen in Bauhäusern & Co. zu erledigen hatten. Mein rotes Leinenkleid trage ich besonders gern wie ein Mantelkleid über Hosen und Shirts. Ihr bekommt später noch eine herbstlichere Variante zu sehen - an diesem Tag war es jedoch warm, und so trug ich dazu mein kurzärmeliges Ringelshirt, meine selbstgefärbte mohnrote Leinenhose, meine rosaroten Öko-Sandalen (ohne Socken 😜) und meinen derben Western-Ledergürtel.


 
Am selben schönen Sonnentag ging ich außerdem walken - diesmal wählte ich nach längerer Zeit mal wieder den Weg durch ein kleines Wäldchen. Schon in einiger Entfernung hörte ich, dass dort etwas Schlimmes vorgehen musste - es knackte und krachte und Motorenlärm war zu vernehmen. Ich ging in den Wald hinein und sah, dass dort ein regelrechtes Baum-Massaker stattgefunden hatte und immer noch stattfand: Die Trasse einer neuen Bahnlinie wird einfach mitten durch dieses kleine Waldstück - und mitten durch bestehende Felder - gezogen, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Sensibilität für die Tiere, die dort leben, offenbar auch ohne Interesse daran, einen idyllischen und etwas abenteuerlichen Waldweg, der für Radfahrer und Spaziergänger interessant war, zu erhalten. Mein ursprünglich gut gelaunter Walkingausflug endete in Tränen; ich setzte mich an den nahegelegenen Fluss  und trauerte um all die toten Bäume, den zerstörten Lebensraum... 

Am nächsten Tag, der ebenfalls noch warm und sonnig war, unternahmen Edi und ich wiedermal einen Ausflug nach Hornstein. In dieser Gegend sind wir auch gerne mal unterwegs, HIER ein paar Links zu älteren Beiträgen über Hornstein-Ausflüge.

Edi zieht - im Gegensatz zu mir - den Bauch ein 😁
 
Wir wählten diesmal einen anderen Weg als zuletzt, allerdings fiel uns auch dort eine erschreckende Entwaldung auf. Immerhin konnten wir an den Wegesrändern ein paar reife Brombeeren naschen. Aber nach etwa einer Stunde kehrten wir um, weil es uns noch nicht gelungen war, bis dahin etwas Baumschatten zu bekommen...

Die kleine Kapelle beim Friedhof von Hornstein habe ich für Novas Glockenturm-Linkup fotografiert.

Danach war es für ein paar Tage mit dem traumhaften Herbstwetter vorbei und die Natur wurde gut von oben gegossen. Doch am 27. September schien wieder die Sonne, das lockte auch unsere beiden Miezen wieder in den Garten. Kater Maxwell, 16, hat sich von seinem Unfall gut erholt, und mittlerweile passiert es auch nur noch sehr selten, dass er (aus Protest oder weil er sich nicht zurückhalten kann oder aus Verwirrtheit?) auf die Türmatte kackt. (Wir haben für ihn ein weiteres Katzenklo besorgt und auf die Türmatte gestellt, das er aber nicht oder kaum benützt. Aber vielleicht hat er den Hinweis verstanden 😉).

Zurzeit ist es eher Katze Nina, 17, die uns ein paar Sorgen bereitet. Seit einiger Zeit sieht sie nicht sehr gut, inzwischen glauben wir, dass sie mehr oder weniger blind ist. Aber sie scheint sich nach wie vor gut in unserem Garten und in dem unserer Nachbarn zurecht zu finden und ihr Leben auch immer noch zu genießen. Vor allem, wenn die Sonne die Steinplatten in unserem Garten wärmt. Allerdings ist sie jetzt doch um einiges gefährdeter als früher...

 

Die Aufnahmen in der folgenden Collage stammen vom 4. und 5. Oktober. In dieser Zeit haben Edi und ich gleich zweimal Kartoffeln geerntet: Zum einen hatte ich im Sommer in unserem Garten nachgesät, zum anderen hatte Edi beim Laufen ein abgeerntetes Kartoffelfeld gesehen, bei dem noch viele Kartoffeln herumlagen. Also taten wir das, was ich als Kind schon gerne mit meinen Eltern gemacht habe: Wir gingen "nachklauben" und haben somit einen netten kleinen Erdäpfel-Wintervorrat für uns angelegt.

Die Tage vom 6. bis zum 13. Oktober verbrachten mein Mann und ich im schönen Salzkammergut. HIER habe ich euch bereits einen Überblick über unsere Urlaubstage geboten, die weiteren Berichte folgen nach und nach.

Zwei Tage nach unserer Rückkehr, am 15. Oktober, traf ich mich mit meiner Tochter Jana, 27, um mit ihr gemeinsam meine Mutter, 94, zu besuchen. In der folgenden Collage seht ihr also drei Generationen der Rostrosen-Mädels 😉. Zu dem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass dies wieder einmal der letzte Besuch für längere Zeit sein würde, denn aufgrund von mehreren Covid19-Fällen bei den Bewohnern und beim Betreuungspersonal wurde das Heim zwei Tage danach abermals für Besucher gersperrt. Und seit Anfang November wären Besuche wegen des allgemeinen Lockdowns sowieso unmöglich. Nun kann ich wieder nur mühsame Kurz-Telefonate mit meiner Mutter versuchen, aber ich bin froh, dass sie davor wenigstens nochmal ihren Jana-Liebling gesehen hat. Im Anschluss an unseren Besuch gingen Jana und ich griechisch Essen - auch das ist das letzte Mal für längere Zeit gewesen.


Den roten Cardigan hatte ich im Salzkammergut-Urlaub mit dabei gehabt, aber dort kaum getragen. Also verwendete ich ihn danach gleich mehrmals - u.a. bei unserem Mutterbesuch, siehe oben, zur roten Jeans und meinem rot-schwarzen Öko-Longsleeve. Auch die blaue Bluse mit dem rot-grün-weißen Blattmuster habe ich im Urlaub kaum getragen und kombinierte sie zur roten Strickjacke und zu meinen grünen Jeans.

Der Oktober hüllte unserern Garten in wundervoll leuchtende Farbtöne, und wenn dann auch noch die Sonne schien, war das ein umwerfend schöner Anblick. Die folgenden Aufnahmen stammen vom 24. und 26. Oktober. 

Kurz zuvor (am 23.10.) wurde unser Grundstück von einem Naturgarten-Fachmann besichtigt. Unsere Gemeinde hatte nämlich die Bewohner eingeladen, sich zum ermäßigten Preis um eine Natur-im-Garten-Plakette zu bewerben, sofern gewisse Kriterien berücksichtigt werden. Diese Kriterien hat unser Garten zur vollsten Zufriedenheit erfüllt, der Mann sagte mehrmals "gefällt mir sehr, was ich da sehe" 😊...


Am 28. Oktober - eigentlich schon zwei Tage nach dem offiziellen Ende der Fotoausstellung Festival La Gacilly-Baden - konnten Edi und ich noch die "letzten Reste" der Ausstellung sehen. Doch das ist einen eigenen Beitrag wert, deshalb hier nur eine kleine Vorschau:


Der Himmel bot auch im Oktober einiges Interessantes, so z.B. die flockigen Wolken, die ich am 22.10 durch unser Dachlukenfenster fotografiert habe, die Wolkenberge hinterm Hausdach vom 24.10, den Sonnenuntergang und die Vollmondbilder vom 31.10. - und einen nassen Kater gab's auch mal wieder - am 30.10. 🙀😊



In der letzten Collage für heute biete ich euch noch das oben versprochene Outfit mit dem roten Mantelkleid über roten Jeans und rotem Langarmshirt zu meinen selbstbemalten roten Stiefeln und der kleinen roten Tasche vom Second-Hand-Laden. Einzig bei den Ketten habe ich zusätzlich zu meiner roten Afrikakette außerdem die in Orange gewählt - irgendwie fand ich das besser so. Diesen Anzug verlinke ich natürlich bei Marens Linkup Colour-Energy: Rot.
 
So war ich gekleidet, als wir am 29. Oktober mit unseren lieben Vis-a-vis-Nachbarn (siehe dritte Collage) in der Ortschaft Sooß einen Heurigen besuchten. Das war unser letzter Lokalbesuch vor dem Lockdown (und übrigens schon länger für diesen Abend geplant. Zum Glück hat er noch stattfinden können!)
 

Ihr Lieben, ich weiß, das war heute wieder ein Rostrosen-Marathon. Doch die Ereignisse in Wien wollte und konnte ich nicht unkommentiert lassen, zugleich wollte ich meinen Rückblick auf September und Oktober weder länger hintanhalten noch in zwei Teile teilen. Schließlich habe ich einige weitere Salzkammergut-Schilderungen für euch parat (herzlichen Dank bei der Gelegenheit gleich für eure tollen Kommentare zu meinem letzten Salzkammergut-Beitrag) und außerdem den Bericht über das wieder sehr interessante Festival La Gacilly-Baden Photo 2020. (Und bei alledem habe ich noch kein Wort über die US-Wahl verloren, die Edi und mich dieser Tage mehr als jede andere US-Wahl zuvor beschäftigt hat...)
 
Falls ihr heute mit Lesen nicht fertig wurdet, macht euch keinen Kopf, ich brauche jetzt ohnehin wieder rund eine Woche bis zu meinem nächsten Posting 😉. Bis dahin schicke ich euch ...


ganz herzliche Novembergrüße,
eure Traude

 
 
Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
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