... in Rostrosenhausen war die letzten Tage wieder viel los - Komparserie-Einsätze, Ausflüge, Weiterarbeiten an meinem Umweltprojekt, üppigster Alltagskram... Deshalb konnte ich euch nicht besuchen und komme auch erst jetzt wieder zum Posten: Habt ihr Lust auf einen neuen rostrosigen Bilderreigen?
Am 14. Juni besuchten wir zunächst das Schloss Artstetten. Wenn ihr auf den Link klickt, könnt ihr euch mehr zur Geschichte dieses Schlosses durchlesen. Hier nur so viel: Unter anderem lebte hier der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand - Thronfolger von Österreich-Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen - mit seiner Familie (also schon wieder ein Habsburger Schloss 😊). Das Attentat von Sarajevo, bei dem der Thronfolger und seine Frau Sophie Herzogin von Hohenberg starben, war letztendlich der Auslöser des Ersten Weltkrieges.
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Meine
Freundin Brigitte wusste, dass im dortigen Schlosspark im Juni über
tausend Pfingstrosenpflanzen ihre Pracht
präsentieren. Also fuhren wir am 14. Juni nach Artstetten, um uns diese
Blütenschätze anzusehen und außerdem die Ausstellung zu besuchen:
Mein Outfit an diesem Tag war ein Kompromiss - es sollte einerseits blumig, andererseits bequem und praktisch sein, denn der Besuch von Schloss Artstetten war nicht der einzige Programmpunkt des Tages. Also wählte ich mein selbstgefärbtes dunkelrosarotes Shirt zur krempelbaren Dreiviertelhose ... und passte damit zumindest farblich zu einigen der Blüten 🌸😁🌺 ...
Fotos von Brigitte |
Man sieht es vielleicht nicht besonders gut, aber auf dem oberen der
folgenden Fotos strecken Edi und ich genauso die Zunge raus wie der
Wasserspeier 😜:
Fotos von Brigitte |
Wie neulich schon gezeigt, sind mittlerweile einige Schlossparks nicht mehr so "geschniegelt" wie früher, sondern bieten Platz für tierfreundlichen Wildwuchs. Auch im Schlosspark von Artstetten, der als einer der wichtigsten historistischen Parks Österreichs gilt, wird viel Wert auf Natur gelegt. In der ökologisch gehaltenen Anlage kann man unter alten, beeindruckenden Solitärbäumen spazieren und unter anderem einen idyllischen Bade-Pavillon mit „Pool“ entdecken. Kommt mit, wir spazieren gemeinsam ein bisschen durch diesen Park:
Fotos von Brigitte |
Die Wendeltreppe führt auf den Pavillon hinauf |
Von dort hatte man nicht nur einen schönen Himmelblick, sondern auch eine gute Rundum-Aussicht. |
Anschließend besuchten wir das Museum im Schloss, in dem natürlich der Aufarbeitung der Ermordung des Thronfolgers und seiner Gemahlin ein großer Stellenwert eingeräumt wurde. Auch ein Modell des Sarajevo-Automobils und ein wunderschön gefliestes Badezimmer aus dem Jahr 1860 gibt es hier zu bewundern. Mehr über das Museum HIER.
Den Abschluss unserer Besichtigung des Schlosses Artstetten bildete ein Besuch in der Schloss- und Pfarrkirche „St. Jakobus der Ältere“ und in der Familiengruft. Mehr darüber HIER.
Danach hatten wir uns eine Stärkung verdient. Wir fuhren weiter nach Spitz an der Donau. Diese Ortschaft hatten wir bei unserer Schiffsrundfahrt durch die Wachau im Jahr 2019 nur vom Wasser aus gesehen. Brigitte und Peter erzählten uns, dass man im Alten Schiffmeisterhaus / Gasthof Prankl Haubenküche zu moderaten Preisen genießen kann. Den Tipp gebe ich gerne an euch weiter, es hat uns hier sehr gut geschmeckt!
Nicht nur der Name des Gasthofs stellt Verbindung mit der Donauschiffahrt her - in der Ortschaft Spitz an der Donau gibt es außerdem ein sehr sehenswertes Schifffahrts-Museum, dem wir nach dem Essen einen Besuch abstatteten.
Fotos von Brigitte |
Dieses Museum bietet vielfältige Einblicke in Technik und Geschichte der historischen Donauschifffahrt. Unter anderem gibt es kostbare zeitgenössische, aber auch neue, höchst präzise
gebaute Modelle zu sehen. Eines davon ist die berühmte Donaufregatte "Theresia" (siehe folgende Collage rechts oben und unten), an welcher der Architekt Prof. DI Dr Kurt Schaefer 12 Jahre lang gearbeitet hat. Diese Mühe wurde bereits mit mehreren Modellbau-Preisen belohnt.
Auch eine große Auswahl an Originalobjekten aus der Blütezeit der Holzschifffahrt und Flößerei entführt in die Zeit, als die Dampfmaschine noch nicht erfunden war und demonstriert, wie
unsere Vorfahren im
Einklang mit den Launen des Flusses und den Gewalten der Natur an der Donau ihren Lebensunterhalt verdienten. Besonders eindrucksvoll ist der nachgestellte Pferdeschiffszug mit einem
originalen Zaumzeug und parallel dazu das Modell eines
Schiffszuges mit 60 Pferden. So viele Tiere waren notwendig, um ein großes Schiff stromaufwärts zu schleppen. Die tragbare Schifferorgel aus dem Jahr
1697, auf der heute noch gespielt wird, zählt ebenfalls zu den
Besonderheiten des Museums:
Das Museum bietet jedoch nicht nur interessante Exponate - es ist außerdem von der Ausstattung her sehr sehenswert. Denn die Sammlung kann im historischen Ambiente des Barockschlosses Erlahof bewundert werden. Der ehemalige Lesehof *) war von der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts bis 1803 wirtschaftlicher Mittelpunkt des Weingartenbesitzes des bayrischen Benediktinerstiftes Niederaltaich.
*) Hier wurde die Betreuung der Weingärten und die ordentliche Behandlung des Lesegutes überwacht und für den Abtransport des Weines ins Kloster gesorgt.
Die Türrahmen und manch eine Decke des Barockschlosses fanden wir einfach atemberaubend! |
Auch von außen sieht der Erlahof beeindruckend aus. Die schön gemusterte Katze, die sich vor dem Hof sonnte, schien allerdings unbeeindruckt zu sein. Aber sie ließ sich gern von uns streicheln.
Nicht weit vom Museum entfernt, führt ein kurzer Wanderweg zur Ruine Hinterhaus. Diese wollten wir auch noch besuchen. Unterwegs kamen wir an einem alten Haus mit schönen Kletterrosen und an einem Stadel mit riesigen Clematisblüten vorbei. An dem Stadel lehnte ein Schild, dessen Text mir aus der Seele sprach:
Bitte lärm nicht kreuz und quer
auf und ab im Wald umher,
wozu gibt es sichre Wege?
Denk an's Wild und seine Hege!
Zugleich bitte ich um's eine:
Häng dein Hündchen an die Leine!
Furchtbar ist des Feuers Macht,
darum gib aufs Zündholz acht!
Speisereste, Glas, Papier -
bitte, laß das doch nicht hier,
zu Natur - und Umweltschutz
paßt kein Abfall und kein Schmutz!
Danke!
Die Jägerschaft
Bei der Ruine Hinterhaus handelt es sich um eine eine Wehranlage, deren Hauptburg schon im
12. Jahrhundert bestand. Sie thront auf einem Ausläufer des Berges Jauerling über der Donau und bietet von dort wundervolle Ausblicke. Sie wurde erstmals 1243 schriftlich erwähnt. Im 13. und 14. Jahrhundert beherrschten die Ritter von
Spitz diese Burg. Gegenüber der Ruine liegt der „Tausendeimerberg“, ein Weinberg, der angeblich jedes Jahr die Erntemenge von 1000 Eimern Trauben hergibt.
Fotos von Brigitte |
Angeblich spukt es dort bis heute. Der Geist der verstorbenen Adelheid, Ehefrau von Heinrich dem Eisernen, soll jedes Jahr zum Todestag ihres Gatten auf der Ruine Hinterhaus erscheinen. Denn Heinrich heiratete kurz nach ihrem Tod eine neue Frau und ignorierte somit das Trauerjahr. Kurz darauf starb auch er, was allgemein als gerechte Strafe für sein schändliches Verhalten betrachtet wurde. Uns begegnete allerdings weder der Geist von Adelheid noch der von Heinrich - und wir haben wirklich in sämtlichen Winken nachgesehen 😉...
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick