Donnerstag, 6. November 2025

Calle Libre 2025 - Streetart in Wien

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Servus ihr Lieben,...

... hier bin ich wieder - mit meinem ersten Posting nach der langen Blogpause! Da man nie wissen kann, wann und wie eine Reise wirklich endet, sollte ich wohl sicherheitshalber dazuschreiben, dass dieser Post schon Ende August vorprogrammiert wurde (deshalb die sommerliche Kleidung 😎). 

 

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Calle Libre 2025 🎨👩🏽‍🎨👨🏻‍🎨

Von 16. bis 23. August fand in Wien das 12. Calle Libre Festival statt. Und die Rostrosen sahen - wie in den vergangenen Jahren - wieder beim Entstehen neuer Murals zu. 
 

🎨🎨🎨

Am 23. August - dem letzten Festivaltag - trafen wir uns mit unseren Freunden Brigitte und Peter sowie deren Freundin Hildegard, um uns die allerneuesten Wandmalereien anzusehen. Calle Libre 2025 stand unter dem Motto „Youtopia“ – eine Wortschöpfung aus „you“ und „utopia“ - mit ganz persönlichen Visionen von einer besseren Zukunft. Manche der Murals waren schon fertig, manche bekamen noch den letzten Schliff.


Wir trafen uns in der Wohnhausanlage Am Schöpfwerk im neu eröffneten Imbisslokal
Die Suppenwelt (mit sehr freundlicher Wirtin) und gönnten uns dort einen Espresso.

Heuer war es eine Art "Heimspiel" für mich, denn diesmal wurden Hauswände in Meidling - dem 12. Wiener Gemeindebezirk - aufgewertet... und in diesem Bezirk bin ich aufgewachsen. (Lang, lang ist's her 😉...) Die ersten beiden Murals gab es am Rande der Wohnanlage Am Schöpfwerk zu entdecken: 

 

paola delfín*) (Mexico City / Mexiko)
Among the living roots / Unter den lebenden Wurzeln
📍Zanaschkagasse 30, 1120 Wien

Paola Delfíns Wandgemälde zeigt den Menschen als Teil der Landschaft und ruft mit surreal-realistischen Bildern zu Versöhnung, Gleichgewicht und Mitgefühl mit allen Lebensformen auf.

*) Solltet ihr mehr über die jeweiligen KünstlerInnen oder ihr Werk erfahren wollen, klickt bitte auf die Links. (Infos in englischer Sprache)

 

Die Künstlerin war noch anwesend, aber bereits fertig mit ihrem beeindruckenden Werk

elian chali (Argentinien)
Thick liquid from the heart of the earth / Dicke Flüssigkeit aus dem Herz der Erde
📍Lichtensterngasse 13, 1120 Wien

Elian Chali verbindet in seinem Werk sanfte Geometrie, abstrakte Formen und farbige Spannungen zu einem vertikalen Kontrast, der wie Lava die Kraft der Erde symbolisiert. 

 

 

 
Den bemalten Imbisswagen (?) / Anhänger mit Spiderman auf dem Dach (oben rechts) fotografierten wir in der Wohnanlage Am Schöpfwerk. 
 
Auf dem Weg zu unserem Auto entdeckten unsere Freunde diesen Wagen mit der Aufschrift "Traudes Putztrupp" (unten) und meinten lachend, sie hätten gar nicht gewusst, dass ich eine Putzfirma eröffnet habe 😉. Ich schwöre: Das habe ich nicht 😅 - ich bin eine überglückliche Pensionistin und es gibt hierzulande noch mehrere Traudes - aber ich musste mich dennoch für ein kleines Shooting zu dem Lieferwagen stellen.
 

 
Als nächstes parkten wir unser Auto in der Nähe des folgenden (mich ganz besonders beeindruckenden) Murals. (Durch diese Gasse führte einst übrigens mein Schulweg.)

mariana duarte santos (Lissabon / Portugal)
Slow Song / Langsames Lied
📍Wittmayergasse 6, 1120 Wien
 
Mariana Duarte Santos symbolisiert mit ihrem intimen Bild eines entspannt aneinandergekuschelt ruhenden Paares eine Utopie aus Nähe und Verbundenheit jenseits von Stress und Leistungsdruck.
 

 

Wir beobachteten die Künstlerin und ihren Malpartner eine Weile. Die beiden arbeiteten zügig, hatten aber noch einiges mit dem Faltenwurf des Lakens zu erledigen:
 
 
 
Wir ließen unser Auto in dieser Gasse stehen und legten unsere weitere Mural-Tour zu Fuß zurück. Dabei kamen wir auf der Wienerbergstraße auch an dem großen, fast hundert Jahre alten Gemeinde-Wien-Wohnbau vorbei, in dem ich die ersten 17 Jahre meines Lebens verbracht habe. Leider wurde dieser Bau nicht mit Murals verschönert - er steht unter Denkmalschutz - schade, etwas mehr Farbe würde ihm gut tun... 
 
(Meine Eltern lebten hier über 50 Jahre lang, Teile dieser Zeit zusammen mit meinem großen Bruder und mit mir. Die Wohnung war nur 49 Quadratmeter klein, aber meine Eltern waren damit zufrieden. In ihrer Freizeit waren sie ohnehin viel in der Natur unterwegs, teilweise auch mit ihrem Wohnwagen, der ihr "zweites Zuhause" war. Wozu also mehr Miete für etwas Größeres bezahlen? Die Erdgeschoßwohnung war im Sommer angenehm kühl und im Winter dank der ebenfalls beheizten Nachbarwohnungen nicht allzu kalt. Außerdem nisteten in den Büschen vor dem Wohnzimmerfenster jahrelang Amseln, das liebte vor allem meine Mutter sehr.)
 

Für ein Spiegelungs-Gruppen-Selfie fand sich auf dem Wienerberg auch eine Gelegenheit.

 

Wir kamen zu der (etwas moderneren) Wohnhausanlage, in der sich einst die Praxis unseres netten Hausarztes befunden hatte. Dort entstand - neben einer jahrzehntealten "Kunst-am-Bau"-Malerei - ein farblich perfekt darauf abgestimmtes neues Wandbild:


Tima (Casablanca / Marokko)
I’m Late for a Very Important Date / Ich bin zu spät für ein sehr wichtiges Date
📍Eibesbrunnergasse 14-16, 1120 Wien
 

Timas Mural ist inspiriert von Alice im Wunderland  und zeigt eine in Wandlung begriffene junge Frau als Sinnbild für ein „Youtopia“ der Transformation, das Erinnerung, Fürsorge und Vorstellungskraft miteinander verbindet.

 

 

 
Die ältere Wandmalerei enthält folgende Inschrift, die ebenfalls gut zu den "youtopischen" Wünschen und Hoffnungen der jungen Mural-KünstlerInnen passt:
"Friede in unserem Hause
Friede im Haus nebenan 
Friede dem friedlichen Nachbarn
dass jedes gedeihen kann" 

Irgendwie wünschen wir uns das alle... Und dennoch... scheint es so schwer zu sein, friedlich miteinander umzugehen...

🕊️🕊️🕊️ 

Gleich gegenüber von Timas Mural gab es auch noch ein Wandbild zu entdecken, das vom Künstlerduo stone one & el Jerrino im Jahr 2023 geschaffen wurde. Das fantasievolle Motiv wurde inspiriert durch Ideen der Hausbewohner! Mehr darüber HIER.

 

 

 
Wenig später kamen wir zum nächsten Mural und trafen auch noch den Künstler an, der gerade eine Pause machte. Er freute sich sehr über unser Lob für sein natur- und familienverbundenes, impressionistisches Wandgemälde. 

mohamed l’ghacham (Barcelona /Spanien)

The table is set / Der Tisch ist gedeckt
📍Ruttenstockgasse 4, 1120 Wien

Mohamed L’ghacham zeigt in „Youtopia“ ein familiäres Essen im Grünen als Symbol einer erreichbaren Utopie aus Fürsorge, Verbundenheit und Harmonie mit der Natur.

 

 

 
Nur einen Katzensprung entfernt gab es ein weiteres, bereits fertiggestelltes, Mural für uns zu entdecken:

Nut (Guangdong / China)
Telepathy / Telepathie
📍Moosbruggergasse 2, 1120 Wien
 
Nut verbindet in seinem Werk den fernöstlichen Tiger und ein Wiener Eichhörnchen als Symbol für Freundschaft und Harmonie und verknüpft dabei chinesische Porzellantradition mit zeitgenössischer Street Art.
 

 

 
Mittagspause im Gleis//Garten 
Bevor wir uns zu den Murals in der Nähe des Meidlinger Marktes aufmachten, legten wir eine kulinarische Pause in der 2023 eröffneten "Event-Oase" Gleis//Garten ein. 
 
Es handelt sich dabei um eine ehemalige Remise, in der Wiens erster "Food-Market" (mit 9 Gastroständen, einer eigenen Brauerei, 2 Bars und einem Gastgarten) eingerichtet wurde. Wir haben hier köstlich gegessen und getrunken - und fühlten uns an die Hawker Center erinnert, die wir bei unserer 2024er-Weltreise in Singapur kennengelernt haben.
 
 
Abends fand im Gleis//Garten die Calle-Libre-Schlussveranstaltung statt...

... aber da waren wir alle schon wieder zu Hause.

 

Nach dem Essen ging es frisch gestärkt weiter - zu den nächsten Kunstwerken:


Osa Seven (Lagos / Nigeria)  x kids of the diaspora (Vienna based)
Unshaken / Unerschüttert
📍Arndtstraße 42, 1120 Wien

Osa Seven und Kids of the Diaspora zeigen in „Unshaken“ zwei schwarze Frauen als kraftvolles Symbol von Identität, Widerstand und Zugehörigkeit jenseits des Minderheitenbegriffs.

 

Wall Sculpture unten mittig von Fritten Freddie. Das Mural rechts unten entdeckten wir beim Gleis//Garten.
 

fritten freddie (Hamburg / Deutschland)
📍 Meidlinger Markt, 1120 Wien

Fritten Freddie, belgischer Künstler, in Deutschland lebend, und Schöpfer der schelmischen Frittenfigur, bringt seine humorvollen Wall Sculptures nun auch nach Wien. (Siehe obere Collage, die Fritte mit Ketchup-Haube, die über dem Schild Arndtstraße hervorblinzelt 😊.)


mariella lehner (Wien / Österreich)
Starlings / Stare   
📍Arndtstraße 30, 1120 Wien
 
Mariella Lehner entwirft in ihrem Werk mit Starenschwärmen eine Utopie von Gemeinschaft, Ressourcenteilung und einem grüneren Meidling.
 

 


perkup (Wien / Österreich)
Layered Thoughts / Geschichtete Gedanken
📍Tivoligasse 13, 1120 Wien

Perkup zeigt mit einer Mischung aus realistischen, abstrakten und pixelartigen Bildelementen eine „Youtopia“, die keine perfekte Vision, sondern ein vielschichtiger Prozess aus Erinnerungen, Träumen und Alltag ist.
 
 
 
Brigitte und ich beim Fotografieren des Perkup-Werkes und ein weiteres Gruppen-Selfie

 

Damit waren wir am Ende unserer diesjährigen Mural-Tour angekommen. Zum Glück sind wir trocken geblieben, obwohl es wettermäßig den ganzen Tag über "herumgezogen" hatte ☁️🌥️. Nach einer kleinen Kaffeepause auf der Meidlinger Hauptstraße (ohne Fotos) verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und kehrten zu unserem Wagen zurück.
 
Dort konnten wir auch sehen, welche Fortschritte die Künstlerin Mariana Duarte Santos und ihr Malpartner mit ihrem Werk Slow Song bereits gemacht hatten. Wir drückten ihnen die Daumen, dass ihnen der graue Wolkenhimmel kein Unwetter bescheren würde:
 
 

 

Wie ihr auf der Calle Libre-Seite Walls 2025 sehen könnt, haben es jedenfalls alle KünstlerInnen geschafft, ihre Murals im vorgegebenen Zeitrahmen fertig zu stellen. Und somit ist ein weiterer Wiener Bezirk um ein paar beachtliche Kunstwerke bereichert worden.

In der online verfügbaren Broschüre Streetart im Gemeindebau könnt ihr übrigens zahlreiche weitere Murals sehen, die es in Wien bereits zu entdecken gibt (inklusive Nennung der KünstlerInnen). 

 

Nun bekommt ihr noch einen abschließenden Blick auf das rostrosige Outfit, das ich an diesem Tag trug - meinen aus Thailand mitgebrachten Schmetterlingsrock in Orange, dazu ein violettes Shirt, meine (nicht selbst gehäkelte, sondern vor vielen Jahren gekaufte) Häkeljacke in Taupe, orange Ketten und meine bequemen Trekkingsandalen. (Fotografiert am 23. August 2025 im üppig wuchernden Rostrosen-Garten.)

 

 

Vielen Dank, dass ihr mir während meiner Blogpause die Treue gehalten habt - und danke für all eure lieben Kommentare zu meinem letzten Post vor der Pause - Mit dem Enkel durchs Waldviertel 

Theoretisch sollte ich Anfang November - also dieser Tage - von  unserem neuesten Reise-Abenteuer 🌎🌏🌍 zurückkehren. Hoffen wir also, dass alles so gut klappt wie geplant, dann werde ich mich demnächst (nach und nach) mit ersten Kommentaren auf euren Blogs einfinden 😉... und einige Zeit später mit meinem Reisebericht beginnen... 🤞🏼🤞🏼🤞🏼

 

 

 Fotos und Videos: Herr und Frau Rostrose und unsere Freundin Brigitte

Herzliche Rostrosen-Grüße 
& alles Liebe,
Eure   T  r  a  u  d  e

 

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties: 


 

1 Kommentar:

  1. A comprehensive account of a very interesting facet of urban life, Traude. Well executed murals do a great deal to enliven the mediocrity of so many cities, and the international aspect of this collection adds allure and interest. Best wishes - David

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