Dienstag, 26. November 2024

Mammographie - Erfahrungsbericht und Recherche-Ergebnisse (Reblogged + Updated)

Mein Blog befindet sich aktuell in BLOGPAUSE. 

Das bedeutet, dass es derzeit keine neuen Blogbeiträge von mir gibt. Aus aktuellem Anlass "reblogge" ich jedoch meinen Mammographie-Artikel von 2019. Keiner meiner Beiträge wurde häufiger gelesen, nur wenige erhielten dermaßen lange, emotionale und berührende Kommentare, und bei nur wenigen bekam ich auch Jahre später noch E-Mails von Leserinnen, die sich bei mir für meine Recherche und Offenheit bedankten.

Der ursprüngliche Post ist mittlerweile über fünf Jahre alt und es sind viele neue Leserinnen dazugekommen. Außerdem gibt es inzwischen eine größere Zahl an Leserinnen, die meine Beiträge mit Google Translate übersetzen. Deshalb habe ich beschlossen, den Artikel neu zu formatieren und etwas kürzer halten, um die Übersetzung zu erleichtern.

(Solltet ihr einen der eingefügten Links übersetzen lassen wollen, könnt ihr das in den meisten Fällen tun, indem ihr einfach den Link bei Google Translate einfügt. Falls ihr genauere Erklärungen dazu benötigt, meldet euch bitte per Kommentar oder E-Mail bei mir.)

Außerdem habe ich teilweise neue Informationen erhalten und den Artikel entsprechend angepasst. Am Ende füge ich ein Update mit meinem neuesten Erfahrungsbericht hinzu.

 

Servus, ihr Lieben!

In diesem Blogartikel teile ich meine Erfahrungen und Recherche-Ergebnisse zur Mammographie sowie Informationen über mögliche Alternativen mit euch. Es wird ein ausführlicher Beitrag, aber unter jedem "Kapitel" füge ich eine kleine Zusammenfassung ein. (Ihr könnt mir gerne Fragen stellen - doch bevor ihr das tut, lest bitte den Langtext – die Antworten könnten bereits darin enthalten sein 😎- DANKE!)


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Vorab möchte ich ein paar Punkte klarstellen:
 
Ich habe keine medizinische Ausbildung, sondern bin ein sehr interessierter Laie. Die Studienergebnisse, die ich präsentiere, kann ich nicht überprüfen. Ich gehe jedoch davon aus, dass diese Überprüfung von Fachleuten vorgenommen wurde. Ich möchte niemandem die Mammographie ausreden oder Ängste schüren. Ich teile lediglich meine Erfahrungen und meine Erkenntnisse mit euch. Hört bitte auf euren eigenen Körper und euer Gefühl! 😊


TEIL 1:
Der erste Teil handelt von "meiner Geschichte" und meinen Schmerzen bei oder nach der Mammographie. Ihr sollt mich dafür nicht bemitleiden; ich erzähle diese Vorgeschichte, um zu erklären, warum ich so intensiv nach Antworten und Alternativen gesucht habe.
  • Meine erste Mammographie
  • Die Folge - jahrelange verzweifelte Verweigerung
  • Meine zweite Mammographie
  • Wie schmerzhaft ist die Mammographie?
  • a) laut Studien und Gesprächen mit anderen Frauen
  • b) nach meiner Erfahrung

TEIL 2:
Für diejenigen, die sich für Studien und kritische Meinungen zur Mammographie interessieren, bietet Teil 2 verschiedene Aussagen von Medizinern und Links zu interessanten Artikeln. Diese Informationen habe ich über viele Jahre gesammelt; sie sind inzwischen teilweise schwer im Netz zu finden. Ich möchte euch bei der Suche nach kritischen Texten und Studien unterstützen, die von ÄrztInnen oft übersehen (oder nicht an ihre Patientinnen weitergegeben) werden. Auch Untersuchungsmethoden, die sich als Alternativen zur Mammographie bereits bewährt haben oder noch erforscht werden, finden hier Erwähnung.
  • Warum gilt die Mammograhie als die beste Methode?
  • Wieviele Frauen kann die Mammographie davor retten, an Brustkrebs zu sterben?
  • Wie verbreitet ist Brustkrebs wirklich? Über "Tricks" mit der Statistik
  • Gibt es wirklich keine Alternativen zur Mammographie?
  • a) Magnetresonanztomographie (MRT)
  • b) Mamasonographie - Brustultraschall
  • c) Weitere Alternativen
  • Ist eine Frau "selber schuld" wenn sie an Brustkrebs stirbt?
 
TEIL 3:
  • Update zu meinen Mammographie-Erfahrungen

Alles soweit klar? Dann kann's jetzt losgehen!


TEIL 1: 
Meine erste Mammographie...

...wurde am 9.8.1996 durchgeführt. Ich war noch nicht ganz 35 und wegen beidseitiger, anhaltender Berührungsschmerzen im Brustwarzenbereich zu dieser Untersuchung überwiesen worden. Damals gab es noch keine Beurteilungs-Sterne für Ärzte im Internet, also suchte ich aus dem Telefonbuch das nächstgelegene Röntgeninstitut und ging ohne Vorurteile zur Untersuchung. Das fast leere und seltsam plüschig eingerichtete Wartezimmer hätte mir eine Warnung sein sollen – die Erfahrung dort war traumatisierend.

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein wehleidiger Mensch bin, aber in Bezug auf meine Brüste bin ich empfindlich. Ich schätze meinen Körper und wünsche mir dieselbe Achtung von anderen. Selbst ohne schmerzhafte Veränderungen erlaube ich nur sanfte, freundliche Berührungen in diesem Bereich.

Ich weiß nicht, ob ich zur Untersuchung gegangen wäre, hätte ich gewusst, wie eine Mammographie genau funktioniert. Ich dachte an eine Röntgenaufnahme, hätte aber nie angenommen, dass meine Brüste lieblos zwischen zwei kalte Plexiglasscheiben gequetscht werden würden, wie ein Hamburger im Toaster.

Die Röntgenassistentin war unfreundlich und schien genervt. An einem vollen Wartezimmer konnte es nicht liegen. Meine Brüste waren seinerzeit noch kleiner und fester als heute - die Dame versuchte durch heftiges Zerren und Quetschen, daran etwas zu verändern. Am liebsten hätte sie wohl einen Schnitzelklopfer verwendet. (Ihr erinnert euch: Ich war wegen schmerzempfindlicher Brüste dort. Ein Ultraschall wäre bei dieser Diagnose vermutlich die bessere Wahl, aber Ärzte verschreiben bei schmerzenden Brüsten routinemäßig eine Mammographie.)

Nach der Untersuchung musste ich im Wartezimmer Platz nehmen. Kurz darauf kam die Assistentin zurück, weil bei den ersten Bildern nichts Brauchbares zu sehen war und die Prozedur wiederholt werden musste. Auch bei der Wiederholung war aufgrund der Dichte meines Brustgewebes nichts Relevantes zu erkennen. Ich ging weinend nach Hause, fühlte mich gequält und gedemütigt, und versprach, meinem Körper und meiner Seele eine solche Tortur nie wieder anzutun.

Medizin sollte nicht quälen, nicht in Verzweiflung treiben - nur verständnisvolle Hilfe anbieten - kostenlose Bilder von Pixabay

Meine Schmerzen nach dieser sinnlosen Prozedur waren stärker als zuvor und hielten wochenlang an.*) Heute würde ich anders auf eine solche Behandlung reagieren. Man lernt leider oft erst durch schlechte Erfahrungen, sich zu behaupten.

*) Mir tat sogar Kleidung weh; ich konnte nur sehr weiche, gepolsterte BHs und weite Oberteile tragen. Was zu den Beschwerden führte, wurde nie vollständig geklärt. Mein damaliger Gynäkologe meinte, dass Frauenbrüste manchmal wegen Hormonen schmerzen. Heute weiß ich, dass es viele Möglichkeiten gibt, Brustschmerzen abzuklären -KLICK  - und viele verschiedene Gründe für diese Schmerzen. Die wenigsten haben mit Krebs zu tun.

Zusammenfassung:
Meine erste Mammographie fand 1996 wegen Brustschmerzen statt, als ich knapp 35 war -  sie wurde schlecht durchgeführt, war äußerst schmerzhaft, demütigend und letztendlich ohne Ergebnis. Ich beschloss, diese Untersuchung nicht mehr machen zu lassen.
Die Folge - jahrelange verzweifelte Verweigerung:

Ich blieb meinem Vorsatz lange treu, diese Prozedur nie wieder zu erleben. Als ich in das "Screening-Alter"*) kam und mit Aufforderungen zur Mammographie bombardiert wurde, kämpfte ich stets darum, stattdessen eine andere Untersuchung zu erhalten. Die österreichischen Krankenkassen bezahlen zusätzlich oder alternativ zur Mammographie nur die Brustsonographie (Ultraschall) - so war jedenfalls die Information, die ich bis vor kurzem hatte. (Mehr dazu im Update.)

*)  in Österreich wurde das Screening-Alter ab Jänner 2023 auf 45 bis 74 Jahre ausgeweitet.

Wenn mein Gynäkologe das Thema Mammographie ansprach, musste ich verhandeln, um "nur" den Ultraschall zu bekommen. Doch bei jeder Terminvereinbarung in Röntgeninstituten erhielt ich Vorwürfe, sobald ich anmerkte, dass ich ausschließlich zum Ultraschall kommen würde, nicht jedoch zur Mammographie. Radiologen, RöntgenassistentInnen, Krankenschwestern und sogar Telefonistinnen fühlten sich berufen, mir auf die eine oder andere Weise mitzuteilen, dass sie mein Verhalten völlig verantwortungslos fanden.*) Zunächst war ich von den Reaktionen überfahren, später verbrachte ich vor Terminen schlaflose Nächte, weil ich ahnte, was mich erwartete. Meine Argumente interessierten offenbar niemanden.

*) Zu meinem ursprünglichen Mammographie-Blogbeitrag erhielt ich folgenden sehr zutreffenden Kommentar einer Leserin: "Das Ganze ist doch freiwillig, aber man wird behandelt als ob man den sofortigen Suizid angekündigt hätte."

Warum betrachtete man mich als verantwortungslos? Ich suchte doch nach einer Möglichkeit zur Früherkennung, aber eben nicht durch Mammographie! Über die Jahre hinweg musste ich mir in bevormundendem oder bettelndem Ton erklären lassen, dass Ultraschall nicht ausreiche und nur die Mammographie Sicherheit gebe. (Zu beidem später mehr.) Zudem wurde ich mit erschütternden Schilderungen von Frauen unter Druck gesetzt, die an Krebs starben. (Einmal hieß es wörtlich: "Wir sehen immer wieder Frauen am Brustkrebs elend verrecken. Sie wollen doch nicht eine davon sein?") Beratung sieht anders aus! Ich wollte fundierte Antworten, nicht Manipulation, aber obwohl ich mich entschieden hatte, wurde ich weiterhin mit Schauergeschichten bombardiert.

Wenn man mir sagte: "Naja, SIE müssen wissen, was sie tun", klang das nicht nach Akzeptanz, sondern eher nach einem drohenden Hinweis. Niemand hat verstanden, dass ich von quälenden, stechenden Schmerzen als Mammographie-Folge sprach und nicht bloß von einem unangenehmen Ziehen. Keiner hörte mir zu, als ich erklärte, dass mein Brustgewebe so dicht ist, dass man ohnehin nichts sieht. Es hat auch niemand jemals gemeinsam mit mir versucht, Alternativen zu finden. Und schon gar nicht wollte irgendjemand dieser Leute das von mir hören, was ich in der Zwischenzeit durch sehr intensive Recherchen herausgefunden hatte: Dass die Mammographie keineswegs unersetzbar und auch keineswegs die sicherste Methode ist. Es gibt diesbezügliche Studien, und ich werde sie euch weiter unten nennen.

Diese Erfahrungen waren für mich eine Fortsetzung des Horrors meiner ersten Mammographie. Ich kämpfte mit Ängsten vor neuerlicher Bevormundung - und auch mit der Angst, dass alle anderen recht haben könnten und ich nicht. Denn selbstverständlich will ich nicht "elend verrecken".

Zusammenfassung: 
Ich stieß beim medizinischen Personal auf absolutes Unverständnis für meine Entscheidung. Ihre Reaktionen waren fast noch schlimmer als meine Schmerzen nach der Mammographie. Doch dadurch fing ich zu recherchieren an und erfuhr, dass die Mammographie keineswegs unfehlbar und ohne Alternativen ist.

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Meine zweite Mammographie...

... fand am 18.3.2015 statt, etwa neunzehn Jahre nach der ersten, nachdem ich in der Zwischenzeit einige unauffällige Ultraschalluntersuchungen hatte. Warum ließ ich mich dazu überreden, obwohl ich mir geschworen hatte, diese Tortur nie wieder zu ertragen?

Weil man mir versicherte, dass meine erste Erfahrung Pech war - vielleicht veraltete Geräte oder ungeeignetes Personal. Zudem beeinflussten mich Schilderungen von Frauen mit Brustkrebs und die positive Erfahrung einer ehemaligen Chefin, die nach einer kleinen OP keine Chemotherapie benötigte. Ich sah ein, dass man von einer misslungenen Untersuchung vor vielen Jahren nicht auf die aktuellen Verhältnisse schließen könne.

Kurz gesagt, ich wurde "weichgeklopft". Als ich von einem Institut mit einem neuen digitalen Mammographiegerät hörte, das schmerzfrei sein sollte, gab ich der Methode eine weitere Chance. Mir wurde versichert, dass man sanft mit mir umgehen würde.

Tatsächlich empfand ich die Mammographie im Vergleich zu 1996 als weniger schmerzhaft, die Röntgenassistentin war nett und sanft. Nach der Untersuchung erfuhr ich jedoch auch diesmal, dass mein Brustgewebe so dicht ist, dass man kaum etwas sehen kann. Bei der anschließenden Sonographie verspürte ich ein unangenehmes Gefühl durch den starken Druck im Brustwarzenbereich, und in den folgenden Tagen nahm die Berührungsempfindlichkeit zu. Ich war wochenlang wieder auf demselben Stand wie 1996.

Zusammenfassung: 
Fast zwei Jahrzehnte nach der ersten Mammographie ließ ich mich zu einer zweiten überreden. Sie war nicht so schlecht gemacht wie die erste, aber im Endeffekt hatte ich ebenfalls mit wochenlangen starken, stechenden Schmerzen zu kämpfen.

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Wie schmerzhaft ist die Mammographie?
 
a) laut Studien und Gesprächen mit anderen Frauen:
 
Je nach Internetseite oder Broschüre, die man liest, empfinden etwa 2 bis 3 % der Frauen Schmerzen bei der Untersuchung, oder aber man erfährt, dass bis zu 90 % sie als unangenehm bis schmerzhaft erleben. (Es kommt also darauf an, welcher Quelle man eher glaubt 😉.) Das Empfinden variiert individuell, abhängig von Brustgröße und Gewebedichte. Die Frauen, mit denen ich gesprochen habe, hatten unterschiedliche Erfahrungen, keine war so stark schmerzhaft wie meine. (Das nur zu eurer Beruhigung, falls ihr vor eurer ersten Mammographie steht.) Bei den meisten ist der Schmerz mild und vergeht sofort nach der Untersuchung; 5 bis 10 % beschreiben ihn als intensiv, wobei bei einigen das unangenehme Gefühl ein bis zwei Tage anhalten kann.
 
b) nach meiner Erfahrung:

Meine Schmerzen sind anders. Sie fühlen sich an, als wären meine Brüste aufgeblasen und mit Nadeln oder spitzen Glasscherben gefüllt. Nach beiden Mammographien hatte ich Schwierigkeiten, mir etwas anzuziehen, das ich ertragen konnte - 2015 dauerte diese Phase etwa zwei Wochen lang und ich konnte erst nach drei bis vier Wochen wieder auf dem Bauch oder der Seite schlafen. Insgesamt dauerte es knapp zwei Monate, bis alles wieder in Ordnung war.

Die Ursache meiner Schmerzen blieb unklar, da Ultraschalluntersuchungen und Mammographien keine Auffälligkeiten zeigten. Ich verzichtete darauf, auf eine genauere Abklärung zu drängen - aus Angst, sie würde mehr schaden als nützen. 

Zusammenfassung:
Für die meisten Frauen ist die Untersuchung nicht sehr angenehm, aber selbst wenn sie als schmerzhaft empfunden wird, ist das Problem üblicherweise nach kurzer Zeit vorbei. Bei mir war das leider anders.

It's just me - ich habe das Recht, ich selbst zu sein, mit all meinen Gedanken, allen Fasern meines Seins 
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TEIL 2:
Warum gilt die Mammograhie als die beste Methode?
 
Die Mammographie kann Krebs nicht verhindern, sie wird jedoch von vielen Medizinern als die verlässlichste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs angesehen. Sie ermöglicht die Entdeckung von Mikroverkalkungen und kleinen, nicht tastbaren Frühstadien wie In-Situ-Karzinomen (DCIS). Aber was hat es mit diesen In-Situ-Vorstufen auf sich?
"Man nennt ihn Ductales Carnicoma In-Situ oder kurz DCIS; eine Vorstufe des „richtigen“ Brustkrebs, der aus den Innenwandzellen der Milchgänge entsteht. Er heißt zwar schon „Karzinom“ – solange er aber noch in den Milchgängen abgeschottet verharrt, handelt es sich de facto um eine gutartige Erkrankung. Denn solange das Karzinom im Milchgang verbleibt, hat es genau die Eigenschaft noch nicht, die Brustkrebs sonst so gefährlich macht: Es kann sich noch nicht über den Blut- oder Lymphweg im Körper verteilen (metastasieren). Entsprechend ist Brustkrebs in diesem Stadium immer heilbar." (Prof. Christiane Kuhl, Radiologin an der Uni-Klinik Bonn) >>> Mehr darüber HIER
 
"Vorstufen" führen nicht zwangsläufig zu Krebs! Experten streiten darüber, wie oft bei der Mammographie kleine Knoten gefunden werden, die ohne Früherkennung nie aufgefallen wären, weil sie extrem langsam wachsen. Wenn solche Knoten gefunden werden, lösen sie eine folgenschwere Krebsdiagnose aus, von der die Frau ansonsten nie betroffen worden wäre.
Selbst unbehandelt muss Brustkrebs nicht unbedingt eine Gefahr sein: Viele Tumore wachsen so langsam, dass sie während der Lebenszeit der Betroffenen kaum Schaden anrichten können.“ Und „Noch können Ärzte nicht unterscheiden, welche Tumore gutartig im Gewebe verbleiben oder sich bösartig in ganzen Körper ausbreiten. Um sicher zu gehen, behandeln Ärzte den Krebs meist so, als ob er Metastasen streuen würde.“  >>> Mehr darüber HIER.

Dadurch werden die Zahlen der Neuerkrankungen verfälscht: Durch die Früherkennung werden viele Tumoren, die eigentlich nie zum Ausbruch einer schweren Krankheit oder gar zum Tod geführt hätten, in die Brustkrebs-Statistik aufgenommen. Und deshalb klingt die Zahl der Brustkrebserkrankungen so erschütternd hoch.

Ist es also wirklich richtig und wichtig, dass jede Frau im "Screeningalter" sich regelmäßig durchleuchten lässt? Und falls eure Antwort nach wie vor "ja" lauten sollte: Ist die Mammographie tatsächlich die beste Methode? Studien haben bereits vor mehr als 15 Jahren gezeigt, dass die MRT eine bessere Methode zur Vorstufenerkennung ist! Interessanterweise hört und liest man so gut wie nirgends von diesen Studien (was vielleicht mit den Kosten der MRT zu tun hat). Mehr darüber unter dem Punkt Gibt es wirklich keine Alternativen zur Mammographie?

Zusammenfassung:
Die Mammographie gilt als beste Methode zur Früherkennung von Krebs, weil damit (angeblich) Krebs-Vorstufen am besten erkannt werden können. Aber diese Vorstufen führen oft nicht zum Ausbruch einer Krankheit und die Diagnose belastet die betroffenen Frauen unnötig. Es existieren zudem Studien, die belegen, dass es in Wahrheit effektivere Methoden als die Mammographie zur Früherkennung gibt!

Wieviele Frauen kann die Mammographie davor retten, an
Brustkrebs zu sterben?
 
Eine groß angelegte Untersuchung aus dem Jahr 2006 verglich Frauen mit und ohne Mammografie-Untersuchung über 10 Jahre hinweg. Das Ergebnis war sehr interessant: Von jeweils 1000 Frauen, die über 50 Jahre alt waren, ergaben sich folgende Unterschiede: Ohne Mammografie-Untersuchungen starben 5 Frauen an Brustkrebs, mit 10 Untersuchungen in 10 Jahren starben 4 Frauen daran. Die Mammographie bewahrt also laut dieser Studie gerade mal eine Frau von 1000 vor dem Tod. Denn trotz Früherkennung ist mancher Krebs unheilbar. Ein Teil der Tumore ist leider äußerst aggressiv.
"Selbst wenn sie beim Screening in einem scheinbar frühen Stadium entdeckt werden, haben sie schon Metastasen gebildet. Das Screening bewirkt dann nur eines: Die betroffenen Frauen wissen länger um ihren Krebs. Ihr Leben verlängert sich dagegen um keinen Tag." (Thomas Liesen / WDR)
Die Hamburger Gesundheitswissenschaftlerin, Professorin Ingrid Mühlhausen, befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema Mammografie – ihr Kommentar dazu
„Bezogen auf die 1.000 Frauen senkt die Mammografie die Sterblichkeit um nur 0,1 Prozent. Das bedeutet: Von 1.000 Frauen haben 996 keinen Nutzen von der Mammografie, weil sie in den nächsten zehn Jahren auch ohne Untersuchung nicht an Brustkrebs sterben.“  
Natürlich möchte ich nicht "die eine von Tausend" sein, die betroffen ist. Bevor ich mehr über die Mammographie und ihre Grenzen erfuhr, hätte ich bei weniger heftigen Brustschmerzen lieber die Untersuchung gemacht, als mich den ständigen Bevormundungen und Diskussionen auszusetzen. Doch ich möchte auch nicht zu den 996 gehören, die sich alle zwei Jahre dieser Quälerei ohne Nutzen unterziehen. Zudem gibt es eine durchaus nennenswerte Zahl von Fehldiagnosen bei der Mammographie:
„Die Rate der falsch positiven Brustkrebsdiagnosen liegt laut allen bekannten Studien beim Mammographiescreening bei 10%. Es darf leider unterstellt werden, dass der falsch negative Befundanteil ebenso bei 10 % liegt. Im einen Fall schafft das Screening bei jeder 10. Frau zu Unrecht Ängste über eine nur vermeintliche Krebserkrankung, im anderen Fall wird jede 10. Frau mit Krebs zu Unrecht beruhigt und nachhause geschickt.“ (Dr. med. Karl-Heinz Bayer)

Zusammenfassung:
Die Mammographie kann von 1000 Frauen einer einzigen das Leben retten!

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Wie verbreitet ist Brustkrebs wirklich? 
Über "Tricks" mit der Statistik:
 
Pro-Mammographie-Artikel und Aussagen von Frauenärzten vermitteln oft den Eindruck, Brustkrebs sei eine sich ausbreitende Seuche - und die Chance, nicht daran zu erkranken, fast so selten wie ein größerer Lottogewinn. Es wird gesagt, dass Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen sei und dass (je nach Quelle) "jede zehnte" oder "eine von acht Frauen" im Laufe ihres Lebens betroffen ist. Zudem wird Brustkrebs als "die fünfthäufigste Todesursache bei Frauen" genannt.

Für mich klingt das alles nach schlimmer Panikmache. Die Aussage, dass Brustkrebs die fünfthäufigste Todesursache ist, besagt bei genauer Betrachtung, dass Frauen an vier anderen Erkrankungen häufiger sterben, insbesondere an Herz-Kreislauf-Erkrankungen*).

Im Oktober, dem "Brustkrebsmonat", werden Frauen aufdringlich zur Mammographie aufgefordert. Bei keiner anderen lebensgefährlichen Krankheit gibt es so viel Aufsehen wie bei Brustkrebs – mit rosa Schleifen und beleuchteten Brücken. (Ein EKG-Screening zur Vermeidung der häufigsten Todesursache gibt es hingegen nicht...)

*) Die fünf häufigsten Todesursachen bei Frauen variieren je nach Region und Zeitraum, aber allgemein sind die häufigsten Ursachen für den Tod von Frauen in vielen Ländern:

  1. Herzkrankheiten
  2. Krebs (außer Brustkrebs, z. B. Lungenkrebs)
  3. Schlaganfälle
  4. Chronische Atemwegserkrankungen
  5. Brustkrebs

Laut Dr. med. Karl-Heinz Bayer handelt es sich bei Brustkrebs um eine "relativ seltene Krankheit", die "0,4 % der Frauen zwischen 50 und 70 Jahren" betrifft. Es kommt also immer darauf an, wie man eine Sache  formuliert.

Und wie bereits unter dem Punkt Warum  gilt die Mammograhie als die beste Methode? erläutert, fließen in die Neuerkrankungs-Zahlen auch die entdeckten In-Situ-Kazinome ein, die nicht unbedingt Probleme gemacht hätten.

Die Statistik, die besagt, dass "zehn Prozent der Frauen" betroffen sind, ist jedenfalls getrickst: Tatsächlich trifft die Zahl statistisch nämlich nur auf gerade geborene Mädchen zu, die noch 80 Jahre leben und an keiner anderen Krankheit sterben werden. Von ihnen wird aus heutiger Sicht tatsächlich jede Zehnte irgendwann betroffen sein. Zumindest von einem gutartigen Tumor... (siehe WDR-Beitrag Mammographie-Screening: Chance oder Risiko).

Die Frage bleibt, warum solch eine Panik erzeugt wird. Ich möchte dem Gros der Mediziner nichts Unlauteres unterstellen. Die meisten wollen wahrscheinlich wirklich durch Früherkennung die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs senken. Doch die Mammographie kann dieses Ziel nicht auf befriedigende Weise erreichen. Sie kann lediglich Mini-Tumore früher erkennen, was die Heilungschancen minimal verbessert. (Ihr erinnert euch: Für eine Frau von Tausend macht es einen Unterschied!)

Ich denke, dass ein weiterer möglicher Grund für den Druck, der auf Frauen ausgeübt wird, der folgende ist: Die Institute haben teure Mammographie-Geräte angeschafft, die nun genutzt werden müssen, um rentabel zu sein. 

Oder die immer gleichen, oft nur halb-wahren Aussagen (von medizinischem Personal und ebenso in Zeitungsartikeln und Online-Beiträgen, die sich vor allem im "Brustkrebsmonat Oktober" häufen) haben damit zu tun, dass Informationen unkritisch übernommen werden. Ich weiß nicht, ob ich selbst versucht hätte zu recherchieren, wären meine Schmerzen nicht gewesen...


 Zusammenfassung:
Statistiken im Zusammenhang mit der Mammographie werden häufig falsch interpretiert oder manipulativ wiedergegeben. Es handelt sich bei Brustkrebs um eine relativ seltene Krankheit und um eine weitaus seltenere Todesursache als Herz-Kreislauf-Erkankungen.
Gibt es wirklich keine Alternativen zur Mammographie?
 
a) Magnetresonanztomographie (MRT):
 
Als ich im Internet nach Antworten auf die Frage suchte, ob die MRT eine gute Alternative zur Mammographie sei, stieß ich vor allem auf schlagwortartige Hinweise wie: "MRT keine gute Alternative zum Mammographie-Screening" und "Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewerten die MRT zur Brustkrebsfrüherkennung mit 'tendenziell negativ' “. (Quelle: KLICK
 
Möglicherweise lesen die wenigsten Personen mehr als diese Schlagworte. Das ist ein Fehler. Denn wenn man sich besagten Artikel genau durchliest, erfährt man, dass diese negativen Tendenzen keineswegs mit der Qualität der MRT-Untersuchung zu tun haben. Die Begründung lautet hingegen:
"Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGeL-Monitors*) suchten in der Forschungsliteratur vergeblich nach Studien zu der Frage, ob eine MRT bei beschwerdefreien Frauen ohne besonders hohes Brustkrebsrisiko Todesfälle durch Brustkrebs verhindern kann. Es sollte dabei um Frauen ab 40 Jahren gehen, die die MRT als Ergänzung oder als Alternative zu einem Mammographie-Screening bekamen. Ohne solche Studien kann man nicht von einem Nutzen ausgehen."
*) IGeL ist die Abkürzung von "Individuelle Gesundheitsleistung". Beim besagten IGeL-Monitor sollte entschieden werden, ob die MRT eine sinnvolle Ergänzung oder gar Alternative zur Mammographie sein könnte. 
Wer genauer liest, erfährt also, dass die 'tendenziell negative' Bewertung der MRT zur Brustkrebsfrüherkennung nicht darauf aufbaut, dass die MRT schlecht geeignet wäre. Die Bewertung ist negativ, weil die WissenschaftlerInnen keine Studie für Nicht-Risiko-Patientinnen gefunden haben. 
 
Dass die MRT ein effektives Mittel zur Früherkennung ist, wird hingegen sehrwohl in Studien belegt:
 
Eine davon ist eine Studie der Universität Bonn für Risikopatientinnen. Ich gebe euch den Text kurz in eigenen Worten wieder - wenn ihr mehr darüber lesen wollt, klickt HIER: Zwischen 2002 und Mitte 2007 nahmen 687 Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko an einer Studie teil. Sie wurden jährlich mittels MRT, Mammographie und Ultraschall untersucht. Bei 27 von ihnen fanden die Mediziner in diesem Zeitraum Brustkrebs oder Vorstufen davon. 25 der 27 gefundenen Tumoren waren in der MRT sichtbar – das ist ein Anteil von 93 Prozent! Der Ultraschall kam nur auf 37 Prozent, die Mammographie gar lediglich auf 33 Prozent. Die MRT hatte also die bei weitem höchste Trefferquote! 

Es gibt noch eine Studie, bei der ich mich frage, wie genau (oder eher ungenau) die Wissenschaftler des IGeL-Monitors 2018 gesucht haben. Möglicherweise haben sie ihre Auswahlkriterien zu sehr eingegrenzt - was hilfreich sein kann, wenn man keine Antwort finden möchte...
 
Immerhin geht es hier um Forschungsergebnisse, die die Erfahrungen mit 6000 (!) Frauen betrifft - und zwar im Zusammenhang mit dem Einsatz der MRT zur Diagnostik von in-situ-Karzinomen (also von jenen Krebsvorstufen, die angeblich durch die Mammograhie am besten erkannt werden). Diese Ergebnisse stellte die Bonner Radiologin Prof. Christiane Kuhl bereits im Jahr 2007 auf einem Kongress der amerikanischen Klinischen Onkologen in Chicago vor: 

"Im Rahmen einer großen Studie wurden in Bonn bei über 6.000 Frauen sowohl eine Mammographie als auch eine MRT der Brust vorgenommen. Bei 169 Frauen konnte ein DCIS diagnostiziert werden. 
 
Das überraschende Ergebnis: Die MRT war der Mammographie nicht nur ebenbürtig, sondern verbesserte die Diagnostik der DCIS ganz erheblich. Fast die Hälfte aller im Studienzeitraum diagnostizierten 169 Brustkrebs-Vorstufen wurden nur mithilfe der MRT erkannt
 
Konkret: Von 169 DCIS wurde 47 Prozent sowohl im Röntgenbild als auch mit der MRT erkannt. Bei 7 Prozent der Frauen wurde das DCIS nur durch die Mammographie entdeckt. Dagegen war in 43 Prozent der Fälle die Diagnose nur mit der MRT zu stellen. Der Grund hierfür war, dass diese DCIS keine Mikroverkalkungen aufwiesen und daher der Mammographie entgingen. Zudem zeigte sich, dass die MRT der Brust vor allem beim Aufspüren der high-grade DCIS der traditionellen Mammographie weit überlegen war: Über die Hälfte der high grade-DCIS waren nur mit der MRT zu sehen. Die insgesamt lediglich 12 nur in der Mammographie sichtbaren DCIS entsprachen dagegen in 10 von 12 Fällen der relativ gutartigen („low grade“) Variante." >>> Mehr darüber HIER.

Insgesamt zeigte diese Studie also, dass die MRT nicht nur eine wertvolle Alternative zur Mammographie darstellt, sondern teilweise sogar bessere Ergebnisse als die diese erzielt - insbesondere bei der Erkennung von  high-grade DCIS (= aggressiveren Brustkrebs-Vorstufen).
 
Zusammenfassend zeigen beide Bonner Studien, dass die MRT der Mammographie diagnostisch überlegen ist und sie ersetzen könnte. Allerdings ist sie teuer und wird von den Krankenkassen ungern bezahlt. Zudem erfordert die MRT den Einsatz eines Kontrastmittels, das Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen kann. >>>Mehr darüber HIER
 
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b) Mammasonographie / Brustultraschall:
 
Wie bereits erwähnt, wurde ich im Laufe meiner Brustuntersuchungs-Lebensphase von Medizinischem Personal mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Sonographie zwar eine sinnvolle Ergänzung zur Mammographie sei, aber niemals als alleinige Untersuchungsmethode ausreiche.

Dem widerspricht die oben genauer beschriebene Studie der Universität Bonn für Risikopatientinnen. Ihr erinnert euch: Die Trefferquote beim Ultraschall lag immerhin bei 37%, während die Mammographie nur bei 33 % lag. (Die MRT war jedoch mit 97 % Trefferquote die erfolgreichste Methode.)
"Die diagnostische Differenzierung durch die Sonographie geht heute über die Unterscheidung von zystischen von soliden Befunden hinaus, indem sie die soliden Läsionen in gutartige, wahrscheinlich gutartige, suspekte und hochsuspekte unterscheidet." Quelle: Wikipedia - KLICK   
Vor allem bei bei jüngeren Frauen bzw. Frauen mit dichtem / drüsenreichem Brustgewebe ist die Sonographie der Mammographie überlegen. 


c) Weitere Alternativen:
  • Die einfachste Alternative ist die Tastuntersuchung, die aber natürlich keine ganz kleinen Knoten ertasten kann und wegen Zysten etc. auch sehr fehleranfällig ist.
  • Mamma-CT: In einem Online-Artikel von 2022 - KLICK - fand ich den Hinweis darauf, dass in der Schweiz erfolgreich ein Spiral-Computertomographie-Gerät zur Brustuntersuchung verwendet wird:

Beim Mamma-CT werden Mammographien im Liegen ohne Druck auf die Brust erstellt, unterstützt von einem modernen photonenzählenden Detektor. In einer retrospektiven Studie wurden 2418 Scans von 1222 Frauen analysiert, um den Komfort der Patientinnen, die Bewegungsfreiheit während der Untersuchung und die Bildqualität zu bewerten. Die Patientinnen gaben Feedback zu ihrem Komfort, Radiologie-Assistenten bewerteten die Bewegungsfreiheit und Bedienbarkeit, während Radiologinnen den Läsionskontrast und die allgemeine Bildqualität beurteilen. Sowohl Komfort als auch Untersuchungsergebnisse wurden im Rahmen der Studie als sehr gut bewertet. Allerdings konnte ich vorerst nicht herausfinden, ab wann und wo solche schmerzfreien Untersuchungen in Zukunft durchgeführt werden.

  • Es gibt weitere Diagnostikgeräte, die entweder bereits längere Zeit Verwendung finden oder noch in Erprobung sind. Da ich darüber nur wenige Informationen finden konnte, stelle ich hier einen Link zu einem ein, der u.a. schmerzlose Verfahren wie die Infrarot-Thermographie oder die Mamma-Hochfrequenz-Elastographie vorstellt. 
 
Zusammenfassung:
Mehrere groß angelegte Studien belegen, dass die MRT eine höhere Trefferquote hat als die Mammographie. Auch andere Alternativen sind besser als ihr Ruf. Für dichtes Brustgewebe ist die Sonograpie (Ultraschall) eine gute Wahl. Inzwischen werden mehrere Alternativ-Verfahren getestet oder befinden sich an einigen Orten bereits im Einsatz. Falls ihr Probleme mit der Mammographie habt, informiert euch bei eurem Frauenarzt, ob in eurem Umfeld schmerzfreie Alternativen angeboten werden.

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Ist eine Frau "selber schuld" wenn sie an Brustkrebs stirbt?
 
Frauen wird zuweilen von medizinischem Personal oder ihrem Umfeld suggeriert, sie seien "selbst schuld", wenn sie Mammographien verweigern und in der Folge möglicherweise an Brustkrebs sterben. (Jedenfalls habe ich mit solchen Aussagen Erfahrungen gemacht.)
 
Es kann jedoch (wie oben ausführlich beschrieben) gute Gründe geben, eine Mammographie abzulehnen. Abgesehen davon sind nicht alle Brustkrebsarten heilbar, selbst bei regelmäßigen Untersuchungen. Ich wiederhole mich hier bewusst: Von 1000 Frauen starb in der Kontrollgruppe (ohne Mammographie) nur eine einzige Frau mehr an Brustkrebs als in der Mammographie-Gruppe! Und auch dieser einen Frau sollte kein Schuldgefühl eingeimpft werden - das wäre völlig unangemessen!
 
Krebs ist keine "Schuldfrage" und kann jeden treffen, unabhängig von Lebensstil oder Einstellung. Und Frausein ist keine Krankheit; lassen wir uns doch nicht reduzieren auf verschiedene mögliche Leiden und Todesarten! Keine Frau (und auch kein Mann) muss sich Schuldgefühle einpflanzen lassen, wenn sie (oder er) nicht von einer Vorsorgeuntersuchung zur nächsten rennt. Konzentriert euch auf das Schöne und Lebendige im Leben!

Zusammenfassung:
Auch wenn eine Frau die Mammographie verweigert hat, trifft sie keine "Schuld" an einem eventuellen Krebstod. Bezogen auf 1.000 Frauen in einer Studie von 2006 senkt die Mammografie die Sterblichkeit um nur 0,1 Prozent. Wenn jemand an Krebs stirbt, ist der Krebs am Krebstod schuld.
 
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TEIL 3: 
Update - oder meine dritte Mammographie:
 
Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe tatsächlich nochmals eine Mammographie an mir vornehmen lassen. Diese fand am 3.10.2024 statt, also etwa neun Jahre nach meiner zweiten. Dabei hatte ich doch nach meinen bisherigen Erfahrung beschlossen, Mammographien nur noch im Notfall (also bei Krebsverdacht) in Betracht zu ziehen und nicht mehr als Routineuntersuchung. Weshalb also habe ich meine Meinung geändert? 

Es gab mehrere Gründe:

  1. Ich war seit Beginn der Pandemie nicht mehr bei meinem Gynäkologen. Als ich endlich einen Termin wollte, stellte ich fest, dass die Praxis geschlossen war, vermutlich weil er in Pension gegangen war. Ich hatte Angst, einen neuen Gynäkologen zu suchen und meine "Mammographie-Verhandlungen" von vorne beginnen zu müssen.

  2. Eine entfernte Verwandte hat Brustkrebs. Sie ist um die 80 und hält sich seit Jahren mit ab und zu mal einer Chemotherapie tapfer aufrecht. (Ihr Geschwür wurde übrigens nicht durch eine Mammographie, sondern durch eine Tastuntersuchung entdeckt.)

  3. Brigitte und ich sprachen über die aktuelle Einladung zum Screening, die ich zunächst weggeworfen hatte. Sie erwähnte ein neues, schmerzfreies Gerät im Diagnosezentrum Donaustadt; das war letztendlich ausschlaggebend für meine Entscheidung.

Wie war die Untersuchung?
Bei der Bezeichnung "neues, schmerzfreies Gerät" dachte ich zugegebenermaßen  an ein Gerät wie das oben genannte Spiral-Computertomographie-Gerät, mit dessen Hilfe Mammographien im Liegen ohne Druck auf die Brust erstellt werden können. Das entsprach nicht der Realität. Als sich herausstellte, dass das verwendete Gerät jenem von meiner zweiten Mammographie ähnelte, spielte ich mit dem Gedanken, davonzulaufen. Aber die Röntgenassistentin war äußerst nett und geduldig, die meinte, hier müsse die Brust nicht so stark gequetscht werden wie bei früheren Geräten -  und sie versprach mir, beim leisesten Schmerz sofort aufzuhören.
 
Ich kann euch zu dieser Untersuchung mehrere gute Nachrichten bieten: 
  • Ich hatte weder während noch nach dieser Mammographie nennswerte Schmerzen. (Es gab nur ein leichtes Ziehen an ein, zwei Tagen danach.)
  • Mein Brustgewebe ist nicht mehr dicht - eine Alterserscheinung, die die Sicht für die Radiologen verbessert und wahrscheinlich auch die früheren Schmerzen erklärt.
  • Es ist alles in Ordnung (soweit das durch eine Mammographie festgestellt werden kann).
  • Wie ich von der Röntgenassistentin erfuhr, war ich möglicherweise immer zu einem falschen Zeitpunkt bei der Mam­mo­gra­phie. Diese soll­te nämlich idealerweise in der ersten Zyklushälfte, etwa eine Woche nach der Regelblutung, durchgeführt werden, um die Schmerzempfindlichkeit zu verringern. Diese Information habe ich in all den Jahren weder von meinen beiden früheren Gynäkologen noch von anderem medizinischem Person erhalten! Inzwischen habe ich die Wechseljahre hinter mir und muss auf keinen Zyklus mehr Rücksicht nehmen.
  • Die Röntgenassistentin erklärte mir außerdem, dass es - sofern die Schmerzen auch diesmal mit Verzögerung auftreten würden - durchaus die Möglichkeit gibt, in Zukunft eine Untersuchung per MRT verschrieben zu bekommen. Das ist vermutlich für mich nun nicht mehr wichtig, doch sofern ihr ähnliche Beschwerden habt, wie ich sie früher hatte, dürfte diese Alternative mittlerweile existieren (zumindest in Österreich). 

Als ich den Befund in der Tasche hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Frauenarzt. Inzwischen habe ich eine sehr nette neue Gynäkologin gefunden. Sie ist zwar Wahlärztin (das heißt, die Krankenkasse übernimmt nur einen Teil der Untersuchungskosten), doch sie ist empathisch und nimmt sich Zeit für ihre Patientinnen.

 

Nun bin ich neugierig: War der Artikel interessant / hilfreich für euch? Kennt ihr Frauen, die während oder nach der Mammographie extreme Schmerzen haben? Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Mammographien, alternativen Untersuchungsmethoden, Frauenärzten und dem Screening gemacht? Falls ihr in einem anderen Land als Deutschland oder Österreich lebt: Wie ist dort der Umgang mit der Brustkrebsvorsorge?

 

Herzliche Rostrosengrüße und
alles Liebe
aus meiner Blogpause,
eure Traude


PS:
Ein paar Berichte zum Weiterlesen: 
Happy Thanksgiving und eine wunderbare Adventzeit!
❣️🦃🌟🌲🕯️❤️🕯️🌲🌟🦃❣️

Dienstag, 5. November 2024

Weltreise 2024 - 8. Station: New York, New York 🗽🍎

Willkommen zur letzten Station meines Weltreise-Berichtes! Ich habe etwas länger als üblich gebraucht, um dieses Kapitel zu schreiben: Immerhin haben wir in New York City vier intensive Tage verbracht und der Bericht ist, obwohl ich mich kurz gefasst habe, recht umfangreich geworden. Zum Ausgleich wird es für geraume Zeit mein letzter Blogbeitrag sein, denn ich benötige eine Blogpause. Somit könnt ihr euch Zeit lassen beim Genießen des "Big Apple"-Kapitels 😊!
 
🗽🍎🗽
 
 
>>HIER<< kommt ihr zum gesammelten Reisebericht  "Weltreise 2024".
 
   
Hey, dear friends!
🌎🌏🌍 🇺🇸 🌍🌏🌎

 

Bis vor kurzem traf auf mich der Spruch "Ich war noch niemals in New York" zu. Seit dem April dieses Jahres ist das nicht mehr der Fall - und es gibt über diese interessante, vielfältige Stadt einiges zu erzählen. Bevor ich loslege, möchte ich euch herzlich danken für eure Besuche bei meinem vorigen Posting über Salt Lake City und Antelope Island und für eure lieben Kommentare dazu 💙💙💙!

Während es vor allem in der ersten Hälfte des SLC-Blogbeitrages ziemlich viel Natur und Wildtiere zu sehen gab, wird es heute deutlich großstädtischer zugehen. Doch auch in der "Stadt, die niemals schläft" bekamen wir nicht nur Hochhäuser, Leuchtreklamen und Pizzabuden, sondern reizvolle historische Gebäude, nette kleine Restaurants, einige Grünflächen und Tiere sowie jede Menge Kunst zu Gesicht. Ich hoffe also, es ist für jeden von euch etwas Interessantes dabei!

Immer noch 1.4. - Ankunft Newark Airport:
Im vorigen Post zeigte ich euch die Murals vom Flughafen in Salt Lake City. Heute bekommt ihr die Wandmalereien zu sehen, die der Flughafen von Newark, New Jersey zu bieten hat. Ich muss gestehen, es verschlug mir die Sprache angesichts dieser farbenfrohen gemalten Geschichten - was für ein atemberaubender Stil!

 
[Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]

Einige Details des Wandgemäldes „Between the Future Past“ des Künstlers Layqa Nuna Yawar.

Layqa Nuna Yawar ist ein Künstler mit indigenen und europäischen Wurzeln. Mit 14 Jahren kam er aus Ecuador in die Bronx und lebt jetzt nur 15 Minuten vom Flughafen Newark entfernt. Früher hat er als Teenager illegal Graffiti an Wände gesprüht. Heute arbeitet er, nachdem er an der Rutgers University studiert hat, mit verschiedenen Firmen, Institutionen und der Stadt zusammen, um tolle Wandgemälde in Newark zu schaffen.

Das lebendige Wandgemälde „Between the Future Past“ von Layqa misst über 100 Meter und ist in der Ankunftshalle sowie der Warteebene von Terminal A installiert. Der Künstler verbindet persönliche und kulturelle Geschichten, indem er Porträts von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten aus New Jersey - einschließlich Flughafenmitarbeitern, Dichtern und LGBTQ+-Helden - malt. Sein Werk regt dazu an, darüber nachzudenken, wer Anerkennung verdient, und betont, dass jede Person in ihrer Menschlichkeit wertvoll ist. (Mehr Infos über das Wandgemälde und den Künstler HIER und HIER, beides in englischer Sprache.)

Foto oben links und Foto des Künstlers von HIER. Das Foto unten links wurde von mir aufgenommen.

Da unser Flug mit dezenter Verspätung landete, versäumten wir den letzten Shuttlebus 🚌, der uns zu unserer Unterkunft in New York City bringen sollte. Wir riefen ein Taxi 🚕 und kamen kurz nach Mitternacht in Manhattan an. 

🗽🍎🗽

Unser Hotel in NYC für die folgenden vier Nächte ...
... war das Riu Plaza New York Times Square. Ihr seht unten auf dem großen Foto unser Zimmer und oben links die Lobby (mit den großen Masken an der Decke) bei Nacht. Das Hotel hat einige nennenswerte Vor- und Nachteile:
  • Vorteile: Es ist ein neues, modernes Haus, extrem gut gelegen und für ein New Yorker Hotel in der Nähe des Times Square auch sehr preisgünstig. Die Zimmer wirken gepflegt und haben eine angenehme Größe.
  • Nachteile: Das Haus ist riesig und verfügt über zu wenige Aufzüge, um für die große Zahl der Gäste auszureichen - vor allem zu den Stoßzeiten in den Morgenstunden. Bei der Abwärtsfahrt wartet man im Schnitt eine Viertelstunde, bis der Lift endlich stehenbleibt! Bei der Aufwärtsfahrt stehen gestresste Hotelmitarbeiter bei den Aufzügen und versuchen sich mehr oder weniger erfolgreich als Ordner. Auch der Speisesaal scheint nicht ausreichend groß zu sein, um jene Gäste, die ein Frühstück gebucht haben, aufnehmen zu können. Ihr seht unten links die Frühstücks-Warteschlange

Wir hatten schon im Vorfeld über diese Probleme gelesen und deshalb kein Frühstück in dem Hotel gebucht - das war eine prima Entscheidung und das ist auch eine klare Empfehlung von mir! Ich empfehle euch außerdem, auf ein Zimmer in einem nicht allzu hoch gelegenen Stockwerk zu bestehen, dann kann man zumindest zwischen 7 und 10 Uhr morgens das Treppenhaus nehmen. (Zu den anderen Zeiten ist der Ausgang alarmgesichert und darf nur als Notausgang benützt werden.)

Frühstück:
Es gibt mehrere in der Nähe des Hotels gelegene Möglichkeiten für ein gutes Frühstück
 
Wir waren zweimal im Connolly's Pub and Restaurant - 45th (eher ein Geheimtipp 🤫 und deshalb mein Favorit), einmal im Brooklyn Diner am Times Square, ebenfalls sehr gut, aber um einiges mehr los als im Connolly's, und einmal in einem Imbiss (Name nicht gemerkt), der besonders nahe am Hotel, aber trotzdem weniger empfehlenswert war (u.a. wegen Ungemütlichkeit und Wegwerfgeschirr).
 
Das Wetter an den ersten beiden Tagen (2. und 3. April 2024) ... 
... sah so aus: Regen, Regen und nochmals Regen 🌧️☔🌧️ - dazu nur 6° Celsius (= 42,8° Fahrenheit) und Windböen bis zu 82 km/h 🥶🌬️...

 

Darüber waren wir natürlich keineswegs begeistert - aber wir ließen uns dadurch nicht von unseren New-York-Sightseeing-Plänen abbringen. Einer unserer ersten Wege führte uns zum 

Rockefeller Center (+ Link englisch) *):

*) Achtung - ich werde versuchen, die meisten Sehenswürdigkeiten mit deutsch- und englischsprachigen Links zu unterlegen, um diesen Blogtext nicht allzu sehr ausufern zu lassen. Wenn euch etwas besonders interessiert, könnt ihr euch durch Anklicken der Links informieren. Sofern ich nur eine der beiden Sprachen finde, habt ihr hoffentlich Verständnis. Bitte teilt es mir mit, falls ein Link nicht funktioniert.

Wir sahen uns die meisten in den 1930ern im Stil des Art déco entstandenenen Hochhäuser von außen an, nur im Rockefeller Plaza waren wir auch drinnen. Hier gibt es einige interessante Murals aus jener Zeit zu entdecken - mehr darüber HIER

Außerdem besuchten wir den Anthropologie-Shop im Rockefeller Center, den ich schon mehrmals online angeschmachtet hatte - aber ich fand dort letztendlich nichts, was ich gerne mit nach Hause genommen hätte.

Art déco am Rockefeller Center

St. Patrick’s Cathedral (+ Link englisch):

Das 1911 eröffnete Hauptgebäude der öffentlichen Bibliothek von NYC ist schon sehenswert genug; zudem gab es noch zwei interessante Gratis-Ausstellungen.*) Ihr könnt euch also vermutlich vorstellen, dass das Haus bei diesem Wetter ziemlich gut besucht (oder eher überlaufen 😉) war.
 
*) Im PS findet ihr ein paar Infos zu den Ausstellungen.

Dieser Bahnhof, der 1913 eröffnet wurde und umgangssprachlich auch Grand Central Station genannt wird, ist eine der zehn meistbesuchten Touristenattraktionen der Welt. Doch selbst wenn ihr noch nie dort gewesen seid, habt ihr den weltweit größten Bahnhof vermutlich schon das eine oder andere Mal gesehen - denn er war Schauplatz in zahlreichen Filmen.

Wir trieben uns dort sogar an zwei Tagen hintereinander herum - deshalb zeigen die drei Uhren auf den Fotos (die Uhr auf dem Dach, die ikonische Uhr auf dem Informationsstand und die auf dem Foto links daneben) auch unterschiedliche Zeiten an 😉. Unter anderem besuchten wir in der Grand Central Station die "Oyster Bar & Restaurant". Das Lokal ist berühmt für seine große Auswahl an frischen Austern und Meeresfrüchten, aber wir haben uns dort nur ein Weilchen vor dem Regen hineingeflüchtet, zum Glück einen freien Platz gefunden und etwas getrunken.

Zu Essen gab's dann etwas später HIER etwas:

...bei Bubba Gump 😁:
Wie ich im Verlauf dieses Reiseberichts bereits mehrfach erwähnte, handelt es sich bei "Forrest Gump" um "unseren Film". 
 
Die Restaurantkette ist von diesem Film inspiriert. Und so besuchten wir im Lauf unseres Reise-Lebens schon verschiedene Bubba-Gump-Restaurants - nun also auch das in NYC. In der unteren Collage seht ihr, was wir aßen und tranken (und mir rinnt eindeutig das Wasser im Mund zusammen, während ich dies hier schreibe)... Die Limonade mit Erdbeeren kannten wir übrigens schon seit unserem ersten Bubba-Gump-Besuch in New Orleans. Das war 2004, also vor genau 20 Jahren, mit unserer damals 11jährigen Tochter. Eine schöne Erinnerung - und eine gute Limonade!

Herr Rostrose nahm die zwei Fotos von mir auf der Forrest-Gump-Bank auf, kurz bevor wir wieder in den Regen hinausgingen. 
 
Es sind leider keine besonders gelungenen Bilder, weil es "Schnellschüsse" waren; meine Jacke ist halb offen, halb zu und ursprünglich waren beide Fotos total schief; ich musste sie gerade richten. Beim unteren Foto meinte Edi: "Setz dich so hin wie Forrest." Deshalb meine seltsam-brave Handhaltung 😉...

 
NYC-Schilderwald:
Hier nun ein paar Schilder aus New York (und ein Schirm, der offenbar zum Opfer des Wetters an unseren ersten beiden Tagen geworden ist)... Damit nehme ich an Artis Schilderwald #100 teil (ihrem letzten!) ... und außerdem an Tom's Signs.
 

  🗽🍎🗽
3.4. - Tag 2 in NYC:
Wie unschwer zu erkennen ist, war das Wetter nicht besser als am Vortag, und das Empire State Building (+ Link englisch) zeigte uns anschaulich, weshalb Hochhäuser ab 150 m Höhe auch Wolkenkratzer genannt werden. Von der nebelumhüllten Spitze war immer nur für kurze Augenblicke etwas zu sehen. 

 
Outfit-mäßig war ich, wie ihr oben sehen könnt, an diesen ersten New York-Tagen ein ziemlich Mitleid erregender Anblick 😅. So konnte es nun wirklich nicht weitergehen! Schon vor unserer Reise hatte ich mir eine Liste mit empfehlenswerten / interessanten / für mich leistbaren Second Hand Shops zusammengestellt, denn ich wusste von Freundinnen, dass es da wirklich tolle Läden gibt! An diesem Tag suchten wir endlich den nächstgelegenen auf:

beacon's closet manhattan (siehe folgende Collage oben links):
Es ist natürlich nur halb-toll, wenn man triefend nass in solch einem Laden einreitet und außerdem einen nassen Mann an der Seite hat, der kaum etwas so sehr hasst wie Shopping (und angeregnete Brillengläser)... Aber Herr Rostrose hatte mir versprochen, geduldig zu warten. Er parkte sich selbst neben dem Securitymann beim Ladeneingang - und ich zog los, wild entschlossen, etwas zu entdecken, das ich in Österreichs Secondhandläden wohl nicht finden würde. 
 
Der Laden ist riesig und spannend und hat eine breite Palette an Kleidung zu bieten - noch dazu nach Farbe und Stil sortiert. (Klickt auf den Link, dann könnt ihr euch mehrere Indoor-Fotos ansehen.) Ich probierte mich durch x Teile mit Pailletten und Stickereien, die mir gefielen, aber allesamt nicht passten. Letztendlich entdeckte ich eine rote, üppig gemusterte Bluse oder Blusenjacke aus reiner Seide zu einem vernünftigen Preis - siehe folgende Collage oben rechts - die passte und die wurde es dann. Eine weitere Shoppingrunde hätte Edi nicht verkraftet... also ging's wieder hinaus in den Regen 😝☔...
 

Allzu lange hielt es uns aber nicht im Freien - unser nächstes Ziel war der ...
 
... Chelsea Market (+ Link englisch):
Die einstige Produktionsstätte für einige der bekanntesten Kekse Amerikas (darunter Oreo Keks) ist heute einer der berühmtesten überdachten Märkte in NYC. (Vor allem das Dach lockte natürlich auch viele andere Regen-Flüchtlinge hierher.) 
 
Apropos "Flüchtlinge": In New York - "The Meltingpot of Nations" - leben auch viele Menschen, die vor viel Bedrohlicherem als bloß vor starkem Regen geflohen sind. Manche von ihnen hatten nichts anderes als Erinnerungen an Speisen und Gewürze ihrer Heimat im Gepäck... und können wunderbar kochen. Edi und ich waren inzwischen hungrig geworden, aber die meisten der Restaurants im Chelsea Market waren völlig überlaufen... bis wir zu den Schildern "Eat Offbeat" und "United by Flavor - Refugee Chefs - Adventurous Eaters" kamen. 
 
Möglicherweise gibt es nicht allzu viele abenteuerlustige Esser, die sich von Flüchtlings-Köchen nach dem Motto "Küche ohne Grenzen" verwöhnen lassen wollen ... (?) Vielleicht hatten wir aber auch einfach nur Glück - jedenfalls gab es in diesem kleinen Lokal noch reichlich Platz - und ein wirklich ausgezeichnetes Essen! Man kann dort in die bunten Kochtöpfe schauen und sich selbst aussuchen, was davon man in die Schüssel bekommen möchte. Klare Empfehlung!

 
"Nach dem Essen sollst du ruh'n oder tausend Schritte tun..." sagt ein alter Spruch. Wir entschieden uns zunächst für die 1000 Schritte. Ganz in der Nähe des Chelsea Markets gibt es einen Zugang zum High Line Park. Diese Parkanlage wurde in mehreren Etappen von 2006 bis 2023 auf einer ehemaligen Güterzugtrasse im Westen von Manhattan errichtet. Während wir im Park unterwegs waren, regnete es nach wie vor - mal stärker, mal schwächer - aber es war ein interessanter Spaziergang, denn es gibt dort vieles zu entdecken, u.a. auch viel Kunst in und um den Park. Ich habe vor, euch das eine oder andere Mural in späteren Blogbeiträgen zeigen - nur das "Herzerl-Mural" unten habe ich für Annes Montagsherz eingefügt.
 
Ich hatte bei Arti HIER von dieser neuen grünen Ader in NYC erfahren; in ihrem Artikel könnt ihr euch auch Fotos davon ansehen, wie hübsch und grün der Park etwas später im Jahr und bei Schönwetter aussieht 🌿😊🌞💚.

 
Danach war dann aber doch Beine hochlegen im Hotel angesagt. Am nächsten Tag würden wir ohnehin noch sehr viel mehr als 1000 Schritte gehen 😊😉.

🗽🍎🗽
4.4. "Gratziellas Manhattan":
Ihr erinnert euch vielleicht noch: In DIESEM Posting über Neuseelands Nordinsel schilderte ich euch, dass wir in Rotorua bei einem Maori-Abend ein nettes Ehepaar aus den USA kennengelernt haben. Wir erzählten den beiden, dass wir im Verlauf unserer Weltreise auch nach New York kommen würden, wo die beiden leben - und Gratziella schlug vor, dass wir einander dann treffen könnten. Sie würde uns gerne "ihr Lower Manhattan" zeigen 🥰!
 
Wir sind wahre Glückskinder, denn dieses Treffen fand tatsächlich statt - und wie ihr auf den Fotos erkennen könnt, bekamen wir viel Interessantes und Wissenswertes zu hören und zu sehen. Und das Wetter wurde von Stunde zu Stunde besser 😎🌞.
 
Zur Feier des Tages warf ich mich in meine "neue" Dana-Buchman-Seidenbluse 👚 von beacon's closet:

 
Tribeca (+ Link englisch):
Gratziella startete unsere Tour im Stadtteil Tribeca - der Name steht für „Triangle Below Canal Street“ (so, wie SoHo eine Silbenabkürzung von South of Houston Street ist oder Nolita von North of Little Italy...). 
 
Das Viertel, in dem es viele rote Backsteinbauten zu bewundern gibt, begann als Ackerland, wandelte sich im frühen 19. Jahrhundert zu einem Wohn- und später zu einem Handelsviertel. Im Laufe der Zeit fühlten sich Künstler, Schauspieler, Models und Unternehmer vom Charme des Stadtteils angezogen.

Ausblick vom Pier 25 und Hudson River Park
 
Dieser an Tribeca angrenzende Stadtteil wurde am Hudson River durch Landgewinnung auf einer Fläche von etwa 0,42 km² geschaffen. Zwischen 1967 und 1976 entstand das Gebiet aus dem Aushub des alten World Trade Centers und weiteren Bauprojekten.
 
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Bildquelle: KLICK

Hier bewunderten wir in einem Teil des Nelson A. Rockefeller Parks die originellen Real World Skulpturen des Künstlers Tom Otterness.
 
Gratziella und ich sowie ein Grauhörnchen mit Tom Otterness' Real World Sculptures im Rockefeller Park in Battery Park City
Hier haben sich auch noch ein paar Kanadagänse (Branta canadensis) zu uns und den Kunstwerken gesellt.

In der folgenden Collage seht ihr dreierlei: 

  1. Irish Hunger Memorial (+ Link englisch) [großes Foto und die beiden Fotos links oben]: Das vom Künstler Brian Tolle entworfene Denkmal befindet sich ebenfalls in Battery Park City. Es erinnert an die Große Hungersnot in Irland (1845-1852), bei der über eine Million Menschen verhungerten.
  2. Eine Kunstinstallation von Sol LeWitt (+ Link englisch) im Hotel Conrad New York Downtown [die beiden Fotos rechts oben und die zwei unten Mitte].
  3. The Winter Garden Atrium (+ Link englisch) [die beiden Fotos unten ganz rechts und ganz links]:  Der Pavillon wurde bei den Anschlägen vom 11. September 2001 schwer beschädigt und 2002 wieder aufgebaut.
 
World Trade Center Site (+ Link englisch) - auch bekannt als Ground Zero 😥:
Eine Reise nach NYC ist heutzutage nicht komplett, ohne das Areal des World Trade Centers besucht zu haben, das bei den Terroranschlägen von 9/11 zerstört wurde.
 
Der Oculus (+ Link englisch) ...
...oder "World Trade Center Transportation Hub" befindet sich auf dem Gelände des Ground Zero, direkt neben dem 9/11 Memorial und Museum. Es ersetzt die bei den Anschlägen zerstörte World Trade Center Station und dient als Verkehrsknotenpunkt sowie als Einkaufs- und Begegnungsort. Das Design des Oculus, entworfen von Architekt Santiago Calatrava, erinnert an einen aufsteigenden Vogel, der Hoffnung bringen soll, und ist bekannt für sein markantes Dach.*)
 
*) Darin befindet sich eine kleine Öffnung, durch die die Sonne an jedem 11. September um 10:28 Uhr (dem genauen Zeitpunkt des Einsturzes des zweiten Turms) hineinscheint und die Mittelachse der Haupthalle beleuchtet. Doch auch zu anderen Zeiten erinnert das Innere des Oclulus an eine lichtdurchflutete Kathedrale.

 
An diesem beeindruckenden Ort des Gedenkens wird an die fast 3.000 Menschen erinnert, die bei den Terroranschlägen ihr Leben verloren haben. Die Namen aller Opfer sind in die Ränder der beiden Wasserbassins eingraviert, die den Mittelpunkt der Gedenkstätte bilden, an der Stelle der ehemaligen Zwillingstürme. 
 
Gratziella brachte uns diesen zugleich traurigen wie hoffnungsvollen Ort nahe und machte uns auch auf manche Details aufmerksam - wie auf die Inschrift, die den Namen einer Frau mit dem Zusatz "und ihr ungeborenes Kind" zeigte 😥... oder auf die weißen Rosen. Diese Blumen werden täglich vom Personal des 9/11 Memorial Museum neben den Namen jedes Opfers, das an diesem Tag Geburtstag hat, gesteckt. 

 
Die Gedenkstätte ist umgeben von Bäumen. Einer der Bäume ist der sogenannte Survival Tree - der einzige Baum, der 9/11 überlebt hat. Es handelt sich dabei um einen Callery-Birnbaum (auch chinesische Wildbirne - Pyrus calleryana). 
 
Im Oktober 2001 wurde er von Rettungskräften entdeckt, war jedoch stark beschädigt. Nach sorgfältiger Pflege und Restaurierung kehrte er 2010 in die Gedenkstätte zurück und symbolisiert heute Widerstandskraft und Wiedergeburt. Gratziella fotografierte uns vor diesem Baum, der zum Zeitpunkt unseres Besuches gerade wunderschön blühte 💚.
 
Bei The Sphere aka Große Kugelkaryatide N.Y. handelt es sich ebenfalls um eine Art "Überlebende". 
 
Das Kunstwerk wurde vom renommierten deutschen Bildhauer Fritz Koenig (1924–2017) geschaffen. Von 1972 bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 stand The Sphere als größte Bronzeplastik der Neuzeit zwischen den Zwillingstürmen des World Trade Centers. Nach den Anschlägen wurde die über 20 Tonnen schwere Skulptur, obwohl beschädigt, als einziges erhaltenes Kunstwerk aus den Trümmern geborgen. Seitdem hat sie sich zu einem bedeutenden symbolischen Mahnmal des 9/11-Gedenkens entwickelt.

 
Die ursprüngliche St. Nicholas Kirche wurde durch die Trümmer der zusammenbrechenden Türme stark beschädigt. Die neue griechisch-orthodoxe Kirche wurde direkt gegenüber vom 9/11 Memorial wieder aufgebaut (ebenfalls nach Plänen von Santiago Calatrava, dem Architekten des Oculus - Fertigstellung 2022) ... und ist nun um vieles schöner als die alte:
 
 
In der nächsten Collage bekommt ihr einen kurzen Überblick über die Dinge, die uns Gratziella als nächstes zeigte: 
  • Wir machten eine kleine Pause im Eataly NYC Downtown (großes Foto und kleines Foto unten rechts) im dritten Stock des 4 World Trade Center. (Ohne Gratziella hätten wir diesen Ort niemals entdeckt.) Dabei handelt es sich um ein kleines Paradies für  Feinschmecker bzw. Liebhaber der italienischen Küche, das einen Markt mit verschiedenen Restaurants, Cafés und Bars kombiniert. Besucher können hier frische Zutaten, Pasta, Käse und Wein kaufen oder vor Ort genießen.
  • Trinity Kirche (von der Wall Street aus gesehen) und Trinity Churchyard (2 Fotos oben links, ein Foto vom Friedhof unten Mitte rechts).
  • George Washington Statue Wall Street (oben Mitte rechts); sehenswerte Details des International Telephone Building 75 Broad Street, ehemaliger Hauptsitz von ITT (oben rechts und unten links); Statue des Fearless Girl (+ Link englisch), die die amerikanischen Bildhauerin Kristen Visbal anlässlich des Weltfrauentags 2017 schuf.
 
Stone Street Historic District:
Stone Street ist eine der ältesten Straßen New Yorks; 1658 wurde sie die erste gepflasterte Straße in Neu-Amsterdam und hier waren auch die ersten Brauereien der Stadt untergebracht. Heutzutage handelt es sich um eine belebte Fußgängerzone mit europäischem Flair voller Restaurants und Bars, die Essen im Freien anbieten - und das mitten im Finanzviertel von Manhattan.
 
 
Fahrt mit der Staten Island Fähre (+ Link englisch):
Wusstet ihr, dass man mit der Staten Island Ferry auch als Tourist gratis zwischen Manhattens Südspitze und Staten Island pendeln kann? Und genau auf diese Überfahrt begaben wir uns mit Gratziella; am anderen Ufer stiegen wir um und fuhren mit der nächsten Fähre wieder zurück. Hin und zurück dauert die Fahrt etwa 50 Minuten - und man erhält dabei z.B. wunderbare Blicke auf das Panorama von Manhattan und auf die Freiheitsstatue 🗽:

Oben links seht ihr Edi und Gratziella beim Betrachten des alten Plans von New Amsterdam
 
Danach gönnten wir uns ein Abendessen 😋 - Gratziella "entführte" uns ins historische Seaport-Viertel von Lower Manhattan. Hier befindet sich das Tin Building von Chefkoch Jean-Georges - ein kulinarisches Erlebnisziel mit 12 Restaurants, einem Markt mit frischen Produkten vom Bauernhof, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, einem Blumenladen und vielem mehr. 

Die Fotos unten zeigen: einen trinkenden Spatz im Battery Park (oben links und unten rechts); das Battery Maritime Building (= ein historischer Fährterminal und Veranstaltungsort in Manhattan, oben und rechts mittig), das Tin Building (links mittig) und frischen Fisch, Tomaten und Fisch-Deko ebenda. Blick auf Downtown Brooklyn (+ Link englisch) von Lower Manhattan und auf einen Hubschrauber (Foto in der Mitte).  

 
Nach dem Essen hatten wir noch ein letztes "touristisches Ziel": die Überquerung der ...
 
 
Falls ihr diese attraktive, 1883 fertiggestellte Brücke auch mal ohne Menschen drauf sehen wollt, klickt euch doch bitte zu DIESEM Blogbeitrag von Arti, die es an einem frühen Sonntagmorgen schaffte, die Brooklyn Bridge ganz ohne Touristen zu knipsen 😊 - ein wahres Poster-Motiv! Das gelang uns leider nicht, aber wenn man nach oben fotografiert, ist auch kein Mensch zu sehen 😜. Tja, und die zwei Touristen auf den Fotos unten, die Gratziella aufgenommen hat, die ließen sich irgendwie weder vermeiden noch vertreiben... 😁

 
Im Anschluss an diese "Brückentour" (mit Rückfahrt via Fähre) lud uns Gratziella noch zu sich nach Hause ein, wo wir auch ihren Göttergatten wieder trafen und noch eine nette Plauderzeit miteinander verbrachten (allerdings nicht mehr allzu lange, denn wir waren ziemlich geschafft 😉). 
 
Unter anderem fragte uns Gratziellas Mann mit einem Augenzwinkern, ob wir geahnt hätten, worauf wir uns einlassen, als wir Gratziellas Angebot annahmen, uns von ihr herumführen zu lassen. Damit spielte er natürlich auf das dichte Programm und die zurückgelegten Fußwege an: Edis Uhr behauptet, dass wir an diesem Tag rund 20 Kilometer zu Fuß gegangen sind. Aber wir können nur sagen: Es war TOLL! Niemals hätten wir ohne Gratziella als perfekter Stadtführerin so viel Interessantes von Lower Manhattan gesehen und erfahren! Und es war spürbar, wie sehr sie die Orte liebt und schätzt, die sie uns gezeigt hat.
 
❤️ Vielen Dank nochmal an dich, liebe Gratziella - es war großartig! ❤️
Und herzliche Grüße an euch beide!

Über den Times Square ging es dann wieder zurück zu unserem Hotel - der neonbunt beleuchtete, hektisch-laute Trubel war ein ziemliches Kontrastprogramm zu "Gratziellas Lower Manhattan"!
 
🗽🍎🗽
5.4. Letzter (halber) Tag in NYC: 
Auch an diesem Tag war der Himmel zumeist blau und die Sonne schien (durch mal stärkere, mal weniger starke Wolken). Endlich konnten wir vom Empire State Building und anderen Wolkenkratzern die Spitze sehen. 

 
Doch auch an diesem Tag fuhren wir nicht auf irgendwelche Aussichtsplattformen hinauf. Und wir gingen auch nicht zum Shoppen in einen der Luxusläden, die uns auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel begegneten. Bei Tiffany's wollten sie uns nichtmal ein Frühstück verkaufen 😕🍪☕! (Haha, kleiner Scherz 😝)... Wir durchquerten das Luxus-Einkaufsviertel an der Fifth Avenue zwischen der 49. und 60. Straße... und kamen endlich an jenem Ort an, den ich (wäre das Wetter besser gewesen) gern schon an unseren ersten Tagen erkundet hätte:

 
Wir hatten nur ein paar Stunden, bis wir NYC in Richtung Newark Airport verlassen mussten, und das reicht natürlich nicht aus, um den gesamten 341 Hektar großen Park zu besichtigen. (Um genau zu sein, reichte es nur für ein ganz kleines Stück des Parks 😉.)
 
Aber wir genossen die Frühlingsvibes und freuten uns über die Tiere, die wir dort zu Gesicht bekamen, wie mehrere Grauhörnchen, Stare (Sturnus Vulgaris) im Prachtkleid und eine Wanderdrossel aka Amerikanisches Rotkehlchen (Turdus migratorius).
 
 
Was wir nicht mitbekamen war, dass es während wir im Central Park waren (um 10:23 Uhr Ortszeit), ein Erdbeben der Stärke 4,8 gab, das New Jersey und New York City erschütterte. Angeblich waren die Erschütterungen von Maine bis Washington D.C. zu spüren. (Und am Abend gab es dann noch ein Nachbeben der Stärke 4,0.) HIER ist ein Online-Artikel darüber und HIER ein anderer.
 
Wir erfuhren davon, als wir etwas später in einem Wallgreens Laden ein paar Besorgungen machten - da unterhielten sich eine Kundin und die Frau an der Kasse über das Beben. Und später - im Bus nach New Jersey - sprach der Busfahrer mit einem ihm bekannten Fahrgast ebenfalls darüber. Der Fahrgast sagte, er habe nichts gespürt und erst durch einen besorgten Anruf seiner Mutter davon erfahren.
 
Auch an den Tieren konnten wir nichts erkennen, was auf ein Erdbeben hingedeutet hätte...

Wir fanden das schon ziemlich interessant, denn laut dem oben verlinkten Artikel sind die New Yorker "nicht an seismische Phänomene gewöhnt":
 
Wir waren auf dieser Reise in Australien, wo es 2021 im Bundesstaat Victoria ein Erdbeben der Stärke 5,9 gab, das auch in Sydney zu spüren war. Wir waren in Neuseeland, einem der erdbebenreichsten Ländern der Erde mit durchschnittlich 20.000 registrierten Erdbeben pro Jahr, von denen 100 bis 150 davon stark genug sind, um zu einer Bedrohung zu werden; die schlimmsten davon waren zuletzt die beiden zerstörerischen Beben in Christchurch in den Jahren 2010 und 2011 sowie das Kaikoura-Erdbeben im Jahr 2016. Wir waren in San Francisco, das 1906 von einer Erdbeben-Katastrophe betroffen war; generell ist Kalifornien ein Gebiet, in dem es etwa 10.000 Mal pro Jahr zu (glücklicherweise meistens leichten) Erschütterungen kommt, aber man fürchtet sich vor "the Big One", das innerhalb der nächsten 30 Jahre als sehr wahrscheinlich gilt. In Salt Lake City kam es, wie ich euch in meinem vorigen Post erzählte, im Jahr 2020 zu einem Beben der Stärke 5,7 (bei dem es zu einigen Beschädigungen an Gebäuden kam - und der Engel auf dem Salt Lake Tempel seine Posaune verlor ...)
 
An keinem dieser potentiell Erdbeben-gefährdeten Orte wurden während unserer Reise nennenswerte Erschütterungen registriert. Und dann kommen wir nach New York City, wo man an Erdbeben nicht gewöhnt ist - und ausgerechnet da gibt eines, das immerhin stark genug ist, um von Maine bis Washington D.C. verspürt zu werden (auch wenn wir es nicht verspürt hatten)! Ich erkundigte mich übrigens via WhatsApp auch bei Gratziella und erfuhr, dass sie das Beben zumindest kurz wahrgenommen hatte - aber zum Glück waren sie okay!
 
Image
Der Handel reagierte ausnehmend schnell auf das Erdbeben vom 5. April 2024 - Foto von HIER (eingestellt bereits am 5. April 😅)

Unsere Fahrt mit dem Bus in Richtung Newark gestaltete sich dann auch noch etwas abenteuerlicher als erwünscht, da wir einen falschen Bus erwischt hatten. Bei der Endstation fragte uns der Fahrer, wo wir eigentlich hinwollten, und als wir antworteten: "Zum Flughafen", erklärte er uns bedauernd, dass wir da leider noch zwei andere Busse nehmen mussten. Die waren dann auch noch total überfüllt, aber wir quetschten uns mit unseren großen Gepäckstücken dazu. Wenigstens konnte man bei dieser Enge nicht umfallen 😉...

Als wir glücklich am Flughafen angekommen waren, unterhielten wir uns darüber, welch Glück wir gehabt hatten, dass das Beben keine Schäden auf den Fahrbahnen bzw. in dem Tunnel nach Newark oder am Flughafen verursacht hatte - denn all das hätte unter Umständen unsere geplante Heimkehr verhindern oder zumindest verzögern können! Und selbst wenn die Reise noch so schön gewesen war - nun freuten wir uns schon wieder auf unser Zuhause und auf unsere Lieben daheim! ✈✈✈

🌎🌏🌍 🇦🇹 🇪🇺 🇦🇹 🌍🌏🌎

 

Wie ihr inzwischen wisst, kamen wir gut in 🇦🇹 Österreich 🇦🇹 an und es dauerte auch nicht allzu lange, bis wir uns wieder akklimatisiert hatten. Die Reise mit all ihren vielen wunderbaren Erlebnissen wirkt immer noch nach. Es war schön, durch diesen Reisebericht alles noch einmal hautnah zu erleben. Nun soll auch noch ein Fotobuch darüber entstehen, das einiges von meiner Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich verabschiede mich daher - wie oben bereits erwähnt - in eine längere Blogpause.

Sofern ihr Interesse daran habt, werde ich (irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft) auch noch einen "Abschlussbericht" mit einigen meiner Lieblingsfotos der Reise, einer Zusammenstellung meiner Reisegarderobe und einem Résumé schreiben. (Falls ihr euch das wünschen würdet, teilt es mir bitte in euren Kommentar mit.)

Nun hoffe ich, dass ihr gut im November angekommen und auch gut durch Halloween 🎃🧟‍♂️👻🧛🏽‍♀️🎃, Allerheiligen , Diwali 🕯️ und allfällige sonstige Feiertage gekommen seid. Und für die Wahlen in den USA drücke ich fest die Daumen, dass es zu einem Ergebnis kommt, das letztendlich für das Land und die Menschen gut ist!!!

 

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Fotos: Herr und Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben

Alles Liebe & so long!
Eure   T  r  a  u  d  e

 

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei folgenden Linkparties: 

 

PS:

Hier ein paar Infos zu den Ausstellungen, die es in der New York Public Library zu sehen gab bzw. noch zu sehen gibt.
  • Die erste, leider bereits beendete Ausstellung war The Awe of the Arctic. Sie bot interessante Einblicke in Arktis-Expeditionen des 19. Jahrhunderts (an welchen, wie wir in der Ausstellung erfuhren, auch manch ein Österreicher teilnahm) und es gab Albumin-Fotografien (+ Link englisch) aus jener Zeit zu sehen. Auch das Buch "The Snow Baby" wurde gezeigt. Es erzählt die Geschichte von Maria Ahnighito Peary, 1862-1995, die Tochter des berühmten amerikanischen Polarforschers Robert Peary und seiner Frau, Josephine (die das Buch "The Snow Baby" schrieb). Maria wurde 1893 in Grönland geboren und wuchs in einer kulturell vielfältigen Umgebung auf. Ihr Leben war geprägt von den Abenteuern und Entdeckungsreisen ihres Vaters, und sie wurde oft als Symbol für die Verbindung zwischen verschiedenen Kulturen betrachtet.
  • Die zweite war The Polonsky Exhibition of The New York Public Library's Treasures - es handelt sich dabei um eine permanente Ausstellung seit 2021 - und hier werden tatsächlich außergewöhnliche Schätze von der Entstehung des geschriebenen Wortes bis in die Gegenwart gezeigt - unter anderem eine Gutenberg-Bibel von 1455 oder der traumhaft schöne, aufwendig illustrierte Tickhill-Psalter (eine englische gotische Bilderhandschrift ca. aus dem Jahr 1310).