... in meinem vor-vorigen Posting habe ich euch schon einen Rückblick auf den restlichen Februar und den halben März geboten. Heute geht es mit der nächsten März-Unternehmung weiter, denn am 17. März 2022 hatten wir einen Termin bei blün.
"Wir" bedeutet in diesem Fall nicht nur "Herr und Frau Rostrose", es waren auch wieder Brigitte und Peter dabei - und außerdem noch Gabi und Rudi, die ihr schon in meinem Februar-und-März-Rückblick kennengelernt habt, sowie Monika und Heinz, die mit uns im vergangenen September auf dem Schneeberg waren.
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Und was hat es nun mit blün auf sich?
Blün ist ein Lebensmittel produzierender Betrieb im 22. Wiener Bezirk. Der Firmenname setzt sich aus den Buchstaben von blau und grün zusammen. Blau steht für Wasser, grün für Gemüse. Für die Gründer des Wiener Start-ups blün sind dies die Farben der Nachhaltigkeit. Im Jahr 2016 taten sich vier junge Landwirte mit der Vision zusammen, Lebensmittel nachhaltiger und Ressourcen schonender zu produzieren. Die Technik, die dies bei blün ermöglicht, nennt sich Aquaponik.
Was ist Aquaponik?
Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das Aquakultur (Aufzucht von Wassertieren in Becken) mit Hydroponik (Kultivierung von Nutzpflanzen im Wasser) verbindet. Fischzucht und Gemüseanbau sind dabei in einem geschlossenen Kreislauf vereint; bei dieser Methode geht kein Wasser verloren.
Bei blün schwimmen die Fische in Wiener Hochquellwasser; dieses Wasser sowie die Ausscheidungen der Fische werden zu flüssiger Nahrung für Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini und Melanzani (Auberginen).
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Wer gerne Fisch isst oder das aus gesundheitlichen Gründen tut, steht schon seit längerer Zeit vor einem großen Problem. Die Meere sind überfischt, den Siegeln für nachhaltigen Fischfang kann man nicht zu 100 % vertrauen. Fischzucht in herkömmlicher Aquakultur ist u.a. ökologisch problematisch durch die Überdüngung natürlicher Gewässer bei ungeregelter Entsorgung von Abwässern. Diese Belastung fällt bei Aquaponik weg.
Die Aquaponik-Technologie ist ein zukunftsträchtiges Modell, da hier auf sehr effektive Weise große Mengen gesunder Nahrungsmittel produziert werden können. Sie wird beispielsweise in Ländern wie Indien genützt, um die Ernährungssicherheit zu erhöhen.
Stickstoffkreislauf im Aquaponik-System (Bildquelle: KLICK) |
Aquaponik kann man im kleinen Stil übrigens auch daheim - im Garten, auf dem Balkon oder sogar im Wohnzimmer - betreiben. Im Internet könnt ihr dazu einige Infos finden, z.B. das youtube-Video Aquaponik für zu Hause oder das Buch Aquaponik für Einsteiger.
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Wie die Aquaponik-Methode bei blün funktioniert, kann man im Rahmen von wöchentlich stattfindenden Führungen erfahren. Weil wir den "Wiener Wels" und das Tomatenketchup von blün bereits kennengelernt und für ausgezeichnet befunden hatten, interessierten wir uns für die Hintergründe und nahmen an einer Führung teil.
Fotos von Brigitte |
Der junge Mann, der uns durch die Anlage führte, heißt Lukas Norman; er stieß kurze Zeit nach der Firmengründung zum blün-Team. Lukas ist Limnologe - also ein Wissenschaftler, dessen Forschungsgebiet Binnengewässer sind - spezialisiert auf den Bereich Fisch. Er zeigte und erklärte uns zunächst den Bereich, in dem die Fischaufzucht betrieben wird.
In den Wannen befinden sich die Fische. (Diejenigen, die nur in so wenig Wasser schwimmen, sind bereits für die Schlachtung aussortiert - die anderen haben mehr Platz, man kann sie aber nicht fotografieren, weil sie am liebsten am Wannenboden "grundeln"). In dem großen blauen "Würfel" befindet sich die Bio-Filteranlage. Dank der Aquaponik-Technik ist die Lebensmittelproduktion sehr effektiv und umweltfreundlich. Es wird Wasser gespart und es müssen keine Düngemittel für das Gemüse verwendet werden. Für 1 kg blün Fisch wird nur 1 kg Futter benötigt - im Vergleich zu z.B. 10 kg Futter für 1 kg Rindfleisch.
Fotos von Brigitte |
Ausgesprochen gut gefällt mir auch die Philosophie, möglichst nichts
verkommen zu lassen. So gut wie alles, das bei blün produziert wird, wird auch verarbeitet: Überzähliges Gemüse wird z.B. zu Aufstrichen, Saucen und
Ketchup, überzähliger Fisch zu Hundefutter, und blün spendet auch für Sozialprojekte.
Nach der interessanten Führung gab es noch eine Verkostung der blün-Produkte im angeschlossenen Hofladen. Sowohl das Gemüse als auch die Fischprodukte schmeckten absolut überzeugend - ich mochte übrigens den Welsleberkäse besonders gern!
Im Anschluss an die Verkostung stockten wir unsere Vorratslager auf mit blün-Ketchup und Sugo, geräuchertem und frischem Welsfilet etc. Wenn auch ihr an blün-Produkten interessiert seid, könnt ihr entweder direkt ab Hof einkaufen - KLICK - oder innerhalb Österreichs auch online bestellen - KLICK. *)
*) Diese "Werbung" erfolgt - wie bereits oben erwähnt - unentgeltlich, ohne Auftrag und aus Überzeugung.
Danach gab's noch ein kleines Shooting durch einen blün-Mitarbeiter 😊:
Fotos von blün |
Schrank-geshopptes "Outfit des Tages" 😉😊:
Auf den blün-Fotos könnt ihr mehr oder weniger gut erkennen, was ich an diesem Tag getragen habe - für alle, die einen näheren Blick auf mein Outfit werfen wollen, gibt es die folgende Collage. Passend zu unserem Glashausbesuch trug ich mein an Pflanzen erinnerndes grünes des*gual-Kleid, diesmal kombiniert mit meinem grünen Langarmshirt und der Bio-Baumwoll-Camouflage-Hose - und weil ich auch mein selbstgehäkeltes lila Dreieckstuch und meine alte lila Tasche trug, wählte ich als Gürtel ein lila Satinbändchen:
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In der folgenden Collage trage ich allerdings schon wieder meinen schwarzen Mantel über dem Kleid, denn nach unserer Besichtigung hatten wir noch ein Outdoor-Ziel: Ganz in der Nähe von blün befinden sich die
Diese haben wir sommers wie winters schon mehrmals besucht, und wenn ihr oben auf den Link klickt, könnt ihr euch alle meine Posts darüber ansehen. Da Brigitte wusste, dass der Frühling dort bereits kräftig am Erwachen ist, beschlossen wir, dieser schönen Wiener Parkanlage und den dortigen Tieren einen Besuch abzustatten.
Fotos von Brigitte |
Für Brigittes Fotos stellten wir uns wie bei einem alten Wetterhäuschen in den Pavillon - ich durfte als „Sonnenfrau“ Schönwetter anzeigen, während Herr Rostrose einen Schritt weiter hinten stand: Bei Wetterhäuschen sind die "Regenmänner" ja die "Schlechtwetter-Anzeiger".
Dabei wäre Regen zur Zeit gar kein "schlechtes" Wetter, sondern sogar höchst ersehnt. Es hat hier schließlich schon seit Wochen keine nennenswerten Niederschläge gegeben. Und auch wenn das Wetter laut Prognosen in näherer Zukunft nicht so frühlingshaft sein soll wie zuletzt, sondern eher winterlich kalt, wird nicht mit ausreichenden Regenfällen gerechnet...
Der Zoysia Rasen (Zoysia japonica) hat keine Probleme mit Trockenheit und kann auch sonstige Temperatur-, Sonnenlicht- und Wasserschwankungen gut tolerieren. Er ist extrem genügsam und pflegeleicht, muss nur selten gemäht werden und benötigt weder Dünger noch Pflanzenschutz. In den kühleren Wintermonaten ruhen die Gräser und sehen aus wie goldgelber Teddyplüsch. Wenn die Temperaturen über 15 Grad steigen, wird der Rasen wieder grün und kommt dann den gesamten Sommer über ohne Wassergaben aus. Er fühlt sich samtig an und ist dabei extrem robust, weshalb er auch gern auf Golfplätzen, Pferderennbahnen etc. verwendet wird. Allerdings steht er auch in dem Ruf, andere Pflanzen zu verdrängen und sich auch auf Blumenbeete auszubreiten. Auf Golfplätzen ist das kein Problem, für kleine Gärten ist es wohl doch noch nicht die ultimative Lösung...
Natürlich besuchten wir wieder all die "Määähs" - also die Ziegen und Schafe, die in den Blumengärten Hirschstetten leben. Bei den Schafen war jedoch gerade Mittagsruhe angesagt, sie waren nicht sehr kommunikativ, sondern lagen nur so herum. Und die Ziegen waren teilweise noch beim Futtern. Ein paar der entzückenden Ziesel hatten bereits ihren Winterschlaf beendet und wuselten über die Wiesen. Und in manchen der Blüten waren Bienen und andere Insekten unterwegs.
Nach unserer Gartenrunde hatten wir uns eine Stärkung verdient, also suchten wir die nahegelegene Pizzeria Campanile auf (die eine sehr gute Küche zu bieten hat). Um dort hin zu gelangen, durchquerten wir eine Wohnsiedlung aus witzigen blauen, mint- und türkisgrünen Häusern, die mich irgendwie an Schlumpfhausen erinnerten. (Die Häuser sind übrigens nicht ganz rund, was schwierig einzurichten wäre, sondern haben nur zum Pastinakweg hin abgerundete Fensterfronten.) Die aquafarbige Siedlung gefiel mir; in meinen Augen wirkt sie nach menschenfreundlicher Architektur: Die Bewohner der unteren Stockwerke haben einen kleinen Garten, oben gibt es Balkone - und sogar frei herumlaufende Katzen sind hier nicht allzu gefährdet, da es sich um eine autofreie Zone handelt. Für eine Großstadt bestimmt kein allzu schlechter Ort zum Leben...
So viel zu unseren Aktivitäten am 17. März. Inzwischen haben wir im März noch so einiges mehr unternommen - und ich muss mal wieder sehen, wie ich es auf die Reihe bringe, euch zumindest die Basics zu erzählen. Wie auch immer - ich freue mich, dass ihr abermals meinen Blog besucht habt, hoffe, dass meine Schilderungen interessant für euch waren und wünsche euch einen möglichst guten Start in den April!
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PS:
Macht auch ihr mit bei diesem WELTWEITEN AUFRUF gegen Krieg und Atomwaffen:
Seine Heiligkeit der Dalai Lama, IPPNW und andere
Friedensnobelpreisträger:innen bitten Avaaz und Bürger:innen in aller
Welt, sich diesem historischen Aufruf gegen Krieg und Atomwaffen
anzuschließen - wenn er riesengroß ist, wird er der Russischen
Föderation und der NATO übergeben: KLICK