Servus, ihr Lieben!
Vielen Dank für all eure wunderbaren Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag über unsere Unternehmungen Ende Februar, Anfang März 2021 samt Ausflug in den Nationalpark Donau-Auen. Heute will ich euch über einen weiteren Ausflug erzählen, den wir kurz vor Mitte März mit unseren Freunden Brigitte und Peter unternommen haben.
Wie Brigitte in Erfahrung bringen konnte, haben nämlich im Pielachtal bereits die Dirndln zu blühen begonnen, und das wollten wir uns ansehen. In der ersten Collage bekommt ihr schon einen kleinen Überblick über unseren Ausflug ins "Dirndl-Tal":
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Die Fotos des heutigen Posts stammen von Brigitte, Edi und mir -
die Bilder auf denen ich zu sehen bin, hat fast alle Brigitte
aufgenommen. |
Mit
"Dirndl" ist in diesem Fall nicht das ländliche Kleid gemeint und auch
kein Mädchen. Dirndl ist hierzulande ein Name für die Kornelkirsche
(Cornus mas). Aber Achtung: die Kornelkirschen oder auch Kornellen sind botanisch mit der Kirsche (Gattung Prunus) nicht näher verwandt. Die Pflanze trägt je nach Region viele Bezeichnungen - Heidi hat vor kurzem erst HIER einen wunderschönen Beitrag über dieses früh blühende und wertvolle Gewächs und seine zahlreichen Namen gebracht. HIER noch
ein interessanter Bericht über die "gesunde Dirndl" sowie Brauchtum
und Aberglauben, die sich um die Kornellkirschen ranken.
Pielachtal:
Die
Pielach ist ein Fluss im Niederösterreichischen Mostviertel und
durchquert das nach ihr benannte Pielachtal. Er fließt Richtung Norden
in die Donau. Die Pielach zählt zu den saubersten Flüssen Österreichs
und ist sehr fischreich.
Das Pielachtal gilt als die Dirndl-Region Österreichs und wird daher auch "Dirndl-Tal" genannt. Mehr darüber könnt ihr HIER lesen.
Mit den Fotos vom blauen Himmel habe ich oben etwas vorgegriffen. Zu Beginn sah der Himmel noch ganz anders aus: Es war stark bewölkt und sehr windig. Über unserem Treffpunkt in Gattmannsdorf (einem 77-Seelen-Dorf nahe der Niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten) hingen ziemlich dunkle Wolken. Aber die Prognosen für die weitere Wetter-Entwicklung klangen vielversprechend. Wir ließen uns nicht von einem kleinen Spaziergang abhalten, bei dem wir eine liebesbedürftige Katze trafen und einen ungewöhnlichen Glockenturm für Nova fotografierten. (Es kamen an diesem Tag aber noch einige Glockentürme dazu.)
Vom Treffpunkt weg fuhren wir mit nur einem Auto zu unserem ersten Ziel - in die Ortschaft
Kirchberg an der Pielach. Dort kann man auf dem Hügel mit der Kirche nicht nur von der rund 34 Meter in die Höhe ragenden
Aussichtsplattform einen schönen Ausblick genießen, sondern auch einen Teil der
"Kirchberger Dirndlrunde" gehen. (Mehr über Skywalk und Dirndlrunde erfahrt ihr, wenn ihr auf die Überschrift klickt.)
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Auf dem Weg zum Kirchberg machten wir einen Fotostop bei diesem alten, leider schon maroden Haus von 1762, das farblich gut zu meiner Hose passte. |
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Die Dirndl-Sorten-Zeile
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Der Skywalk und das Kirchen-Innere
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Die ältsten Teile der römisch-katholischen Pfarrkirche
Kirchberg an der Pielach stammen noch aus dem 13. Jahrhundert, die
Erweiterungen größtenteils aus dem 15. Jahrhundert; sie ist dem Heiligen
Martin geweiht.
Ursprünglich hatten wir vorgehabt, unser im Rucksack mitgebrachtes Essen auf einer windgeschützten Bank einzunehmen. Der Himmel verdüsterte sich aber immer mehr, und als wir zum Friedhof hinüber gingen, fing es zu regnen bzw. zu schnee-regnen an. Praktischerweise fanden wir Unterschlupf unter dem Vordach einer kleinen Kapelle - und so kam es zur wohl "heiligsten" Outdoor-Mahlzeit unserer Corona-Picknick-Karriere 😉:
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Mitte unten: Bei der Friedhofsmauer entdeckten wir die ersten Veilchen dieses Jahres!
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Das Unwetter endete so rasch, wie es aufgekommen war. Nach unserem Picknick gingen wir zum Wagen zurück, um zu unserem nächsten Ziel dieses Tages aufzubrechen. Aber bevor ich euch darüber erzähle, möchte ich euch noch ein "herziges" Schild zeigen, das wir oben am Kirchberg entdeckt haben. Wenn man in dieses Herz (gemäß der Aufforderung) hineinschaut, findet man den aufmunternden Spruch
"Ein freudiges Herz ist eine gute Medizin."
(Sprüche 17:22)
Was das betrifft, sind wir also medizinisch bestens versorgt! 😊 Das Herz verlinke ich bei "Ich seh rot" und Artis "Schilderwald". (Links siehe unten)
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Oben rechts: Der "Schneckenweg" schlängelt sich von der Kirche zur Ortsmitte. Zu Ehren des wohl berühmtesten Kirchbergers, Kardinal Franz König, wurde eine Dirndl-Staude gepflanzt. Unten links: Der Skywalk vom Ort aus betrachtet. Eine Schnitzerei vor der Kirche stellt den Heiligen Martin dar.
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Dirndl-Manufaktur und 500 Jahre alter Dirndlstrauch:
Wenn man den Begriff "Dirnd-Manufaktur" hört, denkt man zuerst vermutlich an eine Schneiderei, in der Dirndlkleider genäht werden. Aber ihr wisst ja nun bereits, dass es heute um Kornelkirschen geht. Diese besitzen zahlreiche wunderbare Eigenschaften. Unter anderem haben sie
ökologische Bedeutung, denn sie zählen für viele Insekten im Vorfrühling zu den
ersten Nektarspendern, und sie besitzen auch für Menschen
kulinarischen Wert. Im vergangenen Herbst erzählte ich euch
HIER, dass wir
unsere Dirndl-Ernte (von einer wild in der Umgebung wachsenden Staude)
zu drei Gläsern Marmelade verarbeitet haben. Die war so köstlich, dass wir sie mittlerweile komplett vernascht haben. Und gesund sind Kornelkirschen angeblich auch:
"Die Dirndl reinigt und stärkt den schwachen
wie gesunden Magen. Sie fördert die Gesundheit."
Hildegard von Bingen (1098 – 1179)
In der
Dirndl-Manufaktur und -Destillerie Fuxsteiner (3204 Kirchberg, Tradigistgegend 17) werden die Früchte natürlich in weitaus größerem Stil verarbeitet als in unserer Küche, aber dennoch nicht als Massenware behandelt. Das merkt man an der Qualität, die national und international mehrfach ausgezeichnet wurde. Tradition wird groß geschrieben auf dem uralten Bergbauernhof, der erstmals im Jahr 1112 Erwähnung fand und sich seit 1836 in Familienbesitz befindet.
Aus den Aufzeichnungen über das Gehöft geht auch hervor, dass
der größte Dirndlstrauch vor dem Haus bereits vor etwa 500 Jahren gepflanzt wurde. Ihr seht ihn in den folgenden beiden Collagen. Außerdem zeige ich euch Teile unserer "Beute", denn Edi und ich erstanden in dem Laden neben Dirndl-Marmelade auch Dirndl-Likör, Dirndl-Chutney, Dirndl-Senf, Dirndl-Honig und Dirndl-
Kracherl (und auch Brigitte und Peter kauften natürlich einiges ein). Wir haben mittlerweile alles verkostet und für sehr gut befunden!
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Auch beim Fuxsteiner gab es ein streichelfreudiges Katzerl 😻
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Schneerosen und Wetterumschwung:
Nachdem das Wetter in Kirchberg so kalt geworden war, hatten wir beschlossen, unser Programm abzukürzen und auf die geplante Wanderung zur Burg-Ruine Rabenstein zu verzichten. Doch während unseres Aufenthaltes in der Dirndl-Manufaktur verzogen sich die dunklen Wolken weitgehend, und so disponierten wir abermals um. (Wir sind ja "jung, dynamisch und flexibel", wie Edi so gerne behauptet 😉😜) Auf dem Weg von der Tradigistgegend in Richtung Rabenstein legten wir eine Zwischenstop ein, weil wir auf einem Hügel viele Schneerosen entdeckt hatten. Die wollten wir unbedingt fotografieren.
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Ein paar Primeln waren auch dabei. Und mittendrin freut sich eine Frau Rostrose ihres Lebens 😊... |
In der folgenden Collage seht ihr links oben schon die Ruine Rabenstein und daneben die Pielach, darunter Hügel mit blühenden Dirndlstauden und in der untersten Reihe u.a. eine Häuserzeile in der Ortschaft Rabenstein. Falls ihr euch fragt, was ich da fotografiert habe: Das Raben-Plakat, das ihr unten mittig seht, und eine der Raben-Figuren (siehe nächste Collage), die überall in der Ortschaft aufgestellt sind. Außerdem könnt ihr sehen, wie blitzblau der Himmel in der Zwischenzeit geworden war. Perfektes Wanderwetter also! 😀👍
Wir parkten bei der Feuerwehr von Rabenstein; von dort aus führt ein gemütlicher Waldweg in weniger als einer Stunde zur Ruine hinauf. Wenn man etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann man daraus eine
Geisbühel-Rundwanderung machen, die dauert ca. dreieinhalb Stunden. Wenn man sich die Ruine ganz ohne Anstrengung ansehen möchte, kann man das auch virtuell tun -
HIER gibt's einen tollen 360°-Rundgang durch die Burganlage.
Wir wählten, wie gesagt, den goldenen Mittelweg, der uns schöne Ausblicke und auch Anblicke bescherte - unter anderem blühten hier unzählige Leberblümchen - und an einer Stelle auch wieder Bärlauch:
Für Novas Sonntags-Linkup T in die → neue Woche habe ich hier eine kleine Zusammenstellung von Toren:
Weil gleich nach dem Eingangstor zur Burg verlockende Sonnenbänke herumstanden, nützten wir die Gelegenheit, um ein bisschen zu rasten. Eine "Dirndl-Bank" (also eine Bank neben einer Wilddirndl-Staude) gibt es im Burggelände auch - in der übernächsten Collage seht ihr die Zweige mit (noch recht kleinen) Dirndl-Blüten und im Hintergrund die Ruine Rabenstein.
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Sonnenbankerl und Windfrisuren 😜 |
Aus den Burgfenstern bot sich ein fantastischer Blick über die Hügel und auf den wild bewegten Wolkenhimmel. Der schneebedeckte Berg im Hintergrund (Foto zweite Reihe rechts) ist der Ötscher. Besonders rührend fanden wir das kleine Bäumchen (etwa 70 cm hoch), das sich tapfer auf einer Burgmauer angesiedelt hat:
Kirchenbesichtigung und Einkäufe:
Zurück in der Ortschaft besichtigten Brigitte und ich die
Pfarrkirche von Rabenstein an der Pielach, während unsere Männer ein paar Einkäufe erledigten. Hier handelt es sich auch um ein recht altes Gemäuer, wie man u.a. an dem mittelalterlichen Fresko im Altarraum erkennt. Laut Wikipedia wurde über romanischen und frühgotischen Vorgängerbauten zum Ende des 15. Jahrhunderts eine spätgotische Kirche erbaut. (Mehr Informationen findet ihr, wenn ihr den obigen Link anklickt.)
Vor der Kirche lagen bunt bemalte Steine, in der Kirche selbst konnte man "Weihwasser to go" erwerben (denn die Weihwasserbecken sind jetzt ja wegen Corona leer). Unsere Einkäufe beschränkten sich allerdings auf Nahrungsmittel.
Unter anderem kaufte mein Mann
Pinzen (denn auch dafür ist die
Pielachtaler Gegend berühmt). Und später dann ging es weiter zum ...
... Wochenmarkt in Obergrafendorf und zur Dirndl-Allee:
Wir waren uns nicht sicher, ob der (laut Internet für jeden Freitag ab 15 Uhr angekündigte) Wochenmarkt nicht wegen Covid abgesagt sein würde, aber er fand tatsächlich statt. Und so besorgten wir dort etwas
regionales Gemüse und beim Käsestand außerdem
Kaspressknödel und Emmentaler Käse.
Dann spazierten wir noch ein Stück in Richtung Bahnhof, denn (wie Brigitte wusste) führt dorthin eine Allee aus blühenden Dirndl-Bäumen. Die wollten wir natürlich auch noch gerne sehen und fotografieren.
Dirndlstauden lassen sich übrigens nicht nur zu Bäumen ziehen, sondern
sind auch gut als Heckenpflanzen geeignet: Sie sind schnittfest und robust, treiben selbst bei starkem Rückschnitt wieder aus und sie vertragen sowohl Frost als auch Hitze problemlos. Mit ihrer Trägwüchsigkeit passen sie sogar in die heutigen kleinen Gärten. (Empfehlenswerte Größe
lt. Wikipedia: 150–200 cm hoch, 70–100 cm breit). Ich überlege, ob wir nicht noch irgendwo einen Platz dafür finden können. Die Bienen und Schmetterlinge wären bestimmt sehr dankbar, und wir könnten die köstlichen Früchte gleich in unserem Garten ernten.
Soviel zu unserem Ausflug, ihr Lieben! Ich hoffe, ihr seid wieder gern mit uns unterwegs gewesen. Für uns war es jedenfalls wieder ein tolles, den Körper in Schwung bringendes Erlebnis mit Freunden. (Laut Brigittes Aufzeichnungen gingen wir insgesamt 9881 Schritte bei 1 Stunde und 51 Minuten Gehzeit und haben dabei 457 Kalorien verbraucht.) Noch dazu haben wir bei der Gelegenheit ein bisserl die heimische Landwirtschaft gefördert und einiges dazugelernt.
Wolkenspiele, Spielstunden und rote Katze in der Spielebox:
Auf der Fahrt zu uns nach Hause sahen wir wieder den Wolken beim Ziehen und der Sonne beim Untergehen zu. Lustigerweise haben Brigitte und ich (obwohl wir da in zwei verschiedenen Autos saßen und uns nicht absprechen konnten) zum quasi identischen Zeitpunkt unsere Handys gezückt und den Himmel geknipst: Das obere mittige Sonnenuntergangs-Foto ist von mir, das untere von Gitty 😊!
Nach einer Take-away-Stärkung vom örtlichen Chinesen holten wir abermals die Carcassonne-Big-Box hervor und spielten miteinander, was das Zeug hielt. Maxwell freute sich darüber - er machte es sich im Deckel der Spielebox bequem und schlief eine Runde.
Ein blaues Home-Outfit:
Von unserem Pielachtal-Ausflug gibt es keine "Outfit-Fotos" - ich trug einfach, wie so oft, meine gelbe Steppjacke und die hellgrüne Öko-Samthose. Da ich aber gerne auch diesmal wieder bei Marens Linkup
Color Energy: Blau dabei sein möchte, zeige ich euch hier einen meiner Bequem-Anzüge der letzten Zeit... und hier ist diesmal sogar ein
halbwegs neues Kleidungsstück dabei: Die dunkelblaue Schlupfhose mit dem weißen Galonstreifen habe ich mir nämlich erst heuer gekauft (beim bekannten Kaffeeröster - weil eine andere Schlupfhose den Geist aufgegeben hat). Das Des*gual-Kleid und das Baumwoll-Jäckchen haben hingegen schon einige Jahre auf dem Buckel und werden von mir oft und gern getragen.
Das war's für heute, ihr Lieben! Ich wünsche euch einen wunderschönen (astronomischen) Frühlingsbeginn (beziehungsweise auf der Südhalbkugel einen guten Start in den Herbst). Macht euch eine schöne Zeit, so gut es geht - das Leben ist zu kurz, um nicht genossen zu werden!
Herzliche Rostrosengrüße,
eure Traude