Am 23.März 2024 verließen wir San Francisco und brachen auf in Richtung jener Nationalparks und Naturschauplätze, die wir bei unserer "Südwesten der USA"-Reise 2012 versäumt hatten (z.B. Monument Valley oder Arches NP) oder bei denen wir noch etwas nachholen wollten (Zion NP).
Um zu unserem ersten angestrebten Ziel zu kommen - dem Zion Nationalpark - mussten wir allerdings erstmal eine lange Strecke zurücklegen und zwei Übernachtungen einbauen. Aber wie heißt es so schön? "Der Weg ist das Ziel!" Und tatsächlich gab es unterwegs einiges Staunenswertes und Sehenswertes, von dem ich euch ebenfalls ein paar Fotos zeigen möchte.
Das Foto vom LKW sowie die beiden Aufnahmen mit der Mühle und dem hübschen Sitzplatz entstanden bei einer großen Raststation unterwegs (Casa de Fruta, 10021 Pacheco Pass Hwy, Hollister, CA 95023-9541). Hier wollten wir eigentlich einen Kaffee trinken. Aber das Restaurant war so voll, dass wir eine halbe Stunde auf einen Sitzplätz hätten warten müssen, also verzichteten wir darauf und machten nur eine "Pipi-Pause" 😊.
Als wir im Oktober 2012 an den Kalfornischen Hügeln vorbeifuhren, erinnerten sie uns an braunes Plüschbärenfell. Nun staunten wir darüber, wie saftig grün alles war!
Wenn ihr die Wolken betrachtet, scheint es aber auch immer wieder Regen gegeben zu haben - kein Wunder, wenn dann alles grünt. Und in Bakersfield begegneten wir diesem schönen Regenbogen 🌈:
Wechselhafte Himmelsblicke zwischen San Francisco und Bakersfield |
Der Vietnamesische O-Saft und der Fry-o'clock-Kaffeebecher, den wir bei einer Kaffeepause unterwegs bekommen hatten, ist mein Beitrag zu T Stands For Tuesday |
Hmmm, und das reichhaltige Frühstück am nächsten Morgen war auch nicht übel: In Donna Kaye's Cafe starten gute Tage mit einem wirklich ordentlichen Filterkaffee in einem großen Häferl, und die freundliche Kellnerin kommt regelmäßig mit einem Refill vorbei. Das ist Service!
Bevor wir unseren Roadtrip begannen, erwähnte Herr Rostrose das "entspannte Autofahren auf amerikanischen Highways". Tatsächlich hatten wir bei unseren früheren USA-Reisen den Eindruck gehabt, dass sich dort das Fahren dank der relativ niedrigen Höchstgeschwindigkeiten, der breiten Autobahnen und den üblicherweise besonnenen, sich an die Regeln haltenden Autofahrern recht angenehm gestaltete.
Davon hatten wir jedoch schon am Vortag leider nicht sehr viel bemerken können, und auf der Route nach Vegas war es noch schlimmer! Es war streckenweise überraschend viel Verkehr, es wurde gedrängelt und geschnitten, wir beobachteten waghalsigste Überholmanöver, die zu nichts führten, weil man in keiner der Fahrspuren schneller vorankam, und auf Abschnitten mit geringerem Verkehrsaufkommen wurden die Geschwindigkeitsbeschränkungen zum Teil extrem überschritten.
Auf dem großen Foto der folgenden Collage möchte ich euch - abgesehen von der Landschaft und der endlos sich hindurchwindenden Straße - auf zweierlei aufmerksam machen: auf das Verkehrsaufkommen... und auf das Schild "Zzyzx Rd.". Ich fragte mich automatisch, ob diese Road nach einem der Kinder von Elon Musk benannt wurde - aber nein! Die Straße hat eine ungewöhnliche Geschichte:
Die Straße in der Mojave-Wüste führt zu einem ehemaligen Kurort, der in den 1940er Jahren von Curtis Howe Springer gegründet wurde. Es gab hier mitten in der Wüste kleine Wasserbassins, die einst von indigenen Wüstenstämmen zur Trinkwasserversorgung genützt wurden: die Soda Springs. Als Springer diese Oase entdeckte, startete er ein groß angelegtes Betrugsmanöver und gründete einen Ort (inklusive Hotel, Kirche und Flugplatz), in dem er alternative Heilmethoden und Therapien anbot. Er war kein zugelassener Arzt und hatte auch keine sonstige medizinische Ausbildung oder Lizenz, doch er fälschte Akademikertitel, gab sich als Wunderheiler aus und sammelte Spenden für sein angebliches Heilbad. Der Name „Zzyzx“ wurde als Marketingstrategie gewählt. Nach der Schließung in den 1970er Jahren wurde das Gebiet von der Bundesregierung übernommen und ist heute Teil des Mojave National Preserve, wo es für Forschungs- und Bildungszwecke genutzt wird. Die Straße zieht viele Touristen an, die den Lost Place fotografieren möchten. Mehr darüber HIER.
Wir blieben aber lieber auf der Strecke nach "Sin City" - auch hier boten sich interessante Ansichten, z.B. unterschiedlichste Himmelsblicke und landschaftliche Veränderungen. Wir sahen Schnee in den Bergen, viele Joshua Trees (Josua-Palmlilien) und gelbe Blüten in der Mojave Wüste*).
*) Wie die Wüstenblumen heißen, weiß ich nicht, doch es sind wohl dieselben, die in diesem Bericht über die Landschaft im Death Valley gezeigt werden. Dort blüht es nur alle paar Jahre für kurze Zeit, sodass die Besucher vom seltenen Blütenmeer reihenweise angezogen werden. Aber ich glaube nicht, dass deshalb so viel Verkehr in Richtung las Vegas war.
HIER kommt ihr zu meinem Blogbeitrag von 2012 über unsere Fahrt durch die Mojave-Wüste bzw. durchs Death Valley (und meine Schilderungen unseres damaligen ersten Abends in Las Vegas findet ihr dort auch).
ACHTUNG: In Las Vegas erheben die meisten Hotels eine sogenannte "Resortgebühr" zusätzlich zum Zimmerpreis. Es ist ratsam, die genauen Gebühren und deren Umfang im Voraus zu überprüfen, da sie oft nicht im ursprünglichen Preis angezeigt werden. Diese Gebühr kann je nach Hotel variieren (sie liegt normalerweise zwischen etwa 20 und 50 US-Dollar pro Nacht, manchmal ist es auch mehr) und deckt in der Regel verschiedene Annehmlichkeiten und Dienstleistungen ab, wie z. B. den Zugang zum Fitnesscenter, WLAN, Poolnutzung und andere Einrichtungen. (Als ob es diese Annehmlichkeiten nicht außerhalb von Las Vegas ebenfalls gäbe! Aber die oft recht günstig klingenden Hotelpreise in Vegas sind ja bloß dazu da, um die Leute in die Casinos zu locken.)
Ursprünglich wollten wir im selben Motel wohnen wie 2012 - im Best Western Mardi Gras Hotel - und auf den ersten Blick sah das auch günstiger aus als die großen Hotels. Tatsächlich war die Nacht im Excalibur (die Preise schwanken dort von Tag zu Tag gewaltig!) inklusive aller Gebühren nur unwesentlich teurer als im Mardi Gras Hotel, also dachten wir uns: "Wenn schon, denn schon."
Die Zimmer waren in Ordnung, aber längst nicht so "märchenhaft" wie das Hotel von außen. Die vier Swimmingpools, die wir von unserem Fenster aus sahen, waren nicht gut besucht. |
Diesmal gingen uns der Lärm und das extreme Menschengetümmel ziemlich auf die Nerven. Wir hatten weder Lust, mit der Monorail zu fahren noch sahen wir uns die Ausstellung im Bellagio an. Hauptsächlich ruhten wir uns von der anstrengenden Fahrt aus und später begaben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für unser Abendessen.
Unter anderem kamen wir bei unserer Suche auch am Hotel New York New York vorbei, und aus Vorfreude auf unseren baldigen New York-Besuch fotografierte ich Lady Liberty (die wir kurze Zeit später im Original sehen würden). (Das obere Foto mit einem Hoteldetail und dem wolkenlosen blauen Himmel habe ich am nächsten Tag aufgenommen.) Mein Outfit an diesem Tag war leider ziemlich "zerwuzelt", aber Herr Rostrose behauptet gerne: "Zerknitterte Kleidung lenkt von Gesichtsfalten ab!" 😂
Wir hatten Lust auf italienisches Essen und entschieden uns schließlich für das Olive Garden Italian Restaurant am Las Vegas Boulevard, in dem es uns sehr gut schmeckte. Die Pancakes mit Erdbeeren unten rechts sind dann schon unser Frühstück vom nächsten Tag.
Hier noch ein bisschen Las Vegas bei Nacht. (Diese Stadt ist eindeutig eher für die Nacht geschaffen als für den Tag.)
Zion ist der einzige Nationalpark dieser Reise, den wir auch bei unserer vorigen Südwesten-der-USA-Tour besucht haben. Das liegt daran, weil Herr Rostrose bei den Vorbereitungen zu unserer 2024er-Reise feststellte, dass er hier gerne durch einen Slot Canyon wandern würde, von dem er verlockende Fotos gesehen hatte.
Mit war alles recht. Ich hatte mich zwar um die Vorbereitungen für allfällige Ausflugsmöglichkeiten in Singapur, Australien und Neuseeland gekümmert, aber für die USA war Edi zuständig - und ich nahm es einfach, wie es kam. Auf Zion freute ich mich aber auf jeden Fall, denn dieser Nationalpark mit all seiner schönen Natur hatte mir 2012 enorm gut gefallen.
HIER kommt ihr zu meinem Zion-Blogbeitrag von 2012 über unseren Ausflug zum Wheeping Rock. Nach diesem Ausflug sahen wir eine Herde wilder Büffel. Und weil ich mich noch heute über diese damalige Sichtung freue, füge ich die alte Collage hier abermals ein:
Zion-Büffel im Jahr 2012 |
Übrigens sahen wir auch bei dieser USA-Reise noch wilde Bisons - aber das kam erst etwas später 😊. Nun aber zurück zu unseren 2024er Erlebnissen im ...
Wie schon beim letzten Mal kauften wir uns auch diesmal wieder einen Nationalpark-Pass (aka America the Beautiful Pass). Das lohnt sich, wenn man innerhalb eines Jahres mindestens drei Nationalparks besucht. (Und das schafften wir auf unserer Tour.)
Was wir vor unserer Reise nicht wussten war, dass im März 2024 vieles anders war als im Herbst 2012. Damals waren wir einfach auf eigene Faust mit unserem Mietwagen durch den Zion NP gefahren - das war nun nicht möglich bzw. nicht erlaubt. Es gab Shuttle-Busse, die die Leute zu den verschiedenen Zielen führten - und obwohl wir uns in der Vorsaison befanden, war jede der Bus-Stationen total überlaufen.
Erst im Zion NP stellten wir fest, dass der große Trubel auf den Straßen, in Las Vegas und nun auch hier im Nationalpark mutmaßlich mit Ostern zu tun hatte (Ostersonntag: 31.03.2024; Ostermontag: 01.04.2024).
Wir hatten bei unserer Reiseplanung komplett darauf vergessen, dass unsere knapp zweimonatige Tour in die Karwoche hineinreichen würde. In den USA gibt es zwar - soweit ich weiß - keine Osterferien an den Schulen, doch wie es aussah, waren einige Touristen aus katholischen Ländern anwesend; in Mexiko wird in diesem Zeitraum z.B. die Semana Santa gefeiert.
Im Visitor Center erfuhren wir, dass die örtlichen Slot Canyons aufgrund zu erwartender Regenfälle gesperrt waren. Also fragten wir eine der (trotz des großen Besucher-Ansturms) äußerst freundlichen MitarbeiterInnen, welchen Ausflug wir stattdessen unternehmen könnten.
Direkt vom Besucherzentrum aus wurden zwei 2-Stunden-Wanderwege empfohlen - der einfache Pa'rus Trail, der am Virgin River entlang führt, und der moderate Watchman Trail, für den wir uns letztendlich entschieden.
Und das war wirklich eine tolle Wanderung mit spannenden Felsformationen und schönen Aussichten. Leider zogen immer dunklere Wolken auf. Geschätzte zehn Minuten, bevor wir den Gipfel erreicht hätten, waren Edi und ich gleichzeitig der Meinung, dass wir besser umkehren sollten. Denn Gewitter in den Bergen hatten wir schon erlebt und das ist kein Vergnügen. Außerdem befürchteten wir, dass die Felsen bei Regen rutschig sein würden.
Also machten wir und auf den Rückweg. Die ersten Regentropfen verspürten wir, als wir gerade unseren Wagen erreicht hatten. Also mal wieder alles richtig gemacht! 😊👍
Nach etwa einer halben Stunde war der Regen zwar schon wieder vorbei, aber da befanden wir uns bereits auf dem Weg zu unserem nächsten Quartier.
Hier noch ein paar Viecher für Eileens Saturday's Critters, die ich an diesem und am nächsten Tag fotografiert habe. |
Für den wunderschönen Bryce Canyon nahmen wir uns auf dieser Reise allerdings keine Zeit, wir waren schon 2012 hier gewesen - KLICK zum damaligen Blogbeitrag - und wir hatten diesmal ja noch einige andere Ziele.
Unser (recht gutes Hausmannskost-)Abendessen nahmen wir gleich gegenüber ein - im Rooster Run Cafe.
Für alle, die sich fragen, ob es dort auch so überlaufen war - nein, glücklicherweise hörte der extreme Trubel nach unserer Zeit im Zion Nationalpark auf. Mit einigen Urlaub-machenden Mexikanern bekamen wir es aber noch zu tun 😊.
Doch darüber erzähle ich euch erst im nächsten Kapitel mehr. Für heute gibt's nur noch einige interessante, mutmaßlich von indigenen Künstlern geschaffene Murals, die ich ebenfalls während der Fahrt aus dem Autofenster fotografierte:
Nun bedanke ich mich noch herzlich für eure Blogbesuche und die Kommentare, die ihr mir zu meinem vorigen Post hinterlassen habt, in dem es nicht nur zahlreiche neue Wandmalereien in Wien und ein paar Rostrosen-Outfits zu sehen gab, sondern in dem es auch um solch wichtige Themen wie Frieden und Demokratie ging. Falls ihr es versäumt habt - HIER geht's lang.
🌎🌏🌍 🇺🇸 🌍🌏🌎
Fotos: Herr und Frau Rostrose - sofern nicht anders angegeben
PS:
Hochwasser in Österreich - Fotos von HIER, HIER und HIER |
💚💓💙
Ich erhielt ein paar Anfragen, ob wir in Sicherheit sind,
und ich kann alle, die sich Sorgen gemacht haben, beruhigen: Wir sind okay - es gab zwar erhebliche Schäden in unserer Region, aber wir haben das Glück, in einem Ortsteil zu leben, in der es nicht ganz so schlimm war - wofür ich sehr dankbar bin! 💚💓💙 (Mehr zum Thema ein andermal.)