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Samstag, 28. Oktober 2023

Alte Friedhöfe - Allerheiligen, Allerseelen, All Hallows Eve, Halloween

 Servus, ihr Lieben!
🍂🎃🍁🎃🍁🎃🍂
 

Die Zeit, wenn der Oktober in den November übergeht, besitzt für viele Menschen eine besondere Bedeutung. Diese ist jedoch von Land zu Land, von Kultur zu Kultur und möglicherweise auch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich geprägt. Für manche ist der 31. Oktober 🎃 Halloween, für andere der Reformationstag, in Mexiko feiert man von 31. Oktober bis 2. November den Día de los Muertos, ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Toten, und es gibt bestimmt noch viele Bräuche, die ich nicht kenne. Vielleicht wollt ihr mir davon erzählen. Ich erzähle euch, wie das in unserem Land traditionellerweise aussieht:


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In Österreich ist der 1. November ein arbeits- und schulfreier Feiertag namens Allerheiligen und am 2. November, dem Allerseelentag, gedenkt man der Verstorbenen aus dem eigenen Familien- und Freundeskreis. (Aber weil Allerseelen nur ein schulfreier Tag, jedoch kein arbeitsfreier Feiertag ist, pilgern die meisten Leute schon am Allerheiligentag auf den Friedhof).

Halloween hat in unserem Land keine Tradition, wird aber dennoch von manchen gerne gefeiert, vor allem von Familien mit Kindern.

"Alte Arkaden" (Gruften 1879-1881) und Grabmonumente auf dem Wiener Zentralfriedhof

Wir Rostrosen besuchen gerne Friedhöfe - im In- und Ausland - allerdings nicht am All Hallows Eve und erst recht nicht zu Allerheiligen oder Allerseelen, weil dort dann großer Trubel herrscht. Und wir besuchen diese Friedhöfe auch nicht, um dort die Gräber von Verwandten zu besuchen - uns locken vielmehr die Atmosphäre und die alten Grabsteine an, die somanche Geschichte zu erzählen haben. 

 🪦🏛️🪦🏛️🪦🏛️🪦

Es lebe der Zentralfriedhof
und alle seine Toten,
der Eintritt ist für Lebende
heut ausnahmslos verboten.
Weil der Tod ein Fest heut gibt
Die ganze lange Nacht,
und von den Gästen kein einziger
eine Eintrittskarte braucht.

(Song von W. Ambros / J. Prokopetz 
Der Originaltext ist in Wiener Mundart 
gehalten. KLICK zum Hineinhören.)
 
Im ersten Teil meines diesjährigen Sommerrückblicks zeigte ich euch einige Fotos von einem Spaziergang auf dem Zentralfriedhof Anfang Juni. Heute bekommt ihr weitere Aufnahmen von diesem Tag zu sehen. Aber das ist nicht der einzige Friedhof, den ihr heute virtuell in meinem Blog besuchen könnt...

Wiener Zentralfriedhof - das Areal ist riesig, manche Touristen erkunden es mit dem Fiaker, einer traditionellen Wiener Pferdekutsche

Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt mit einer Fläche von fast zweieinhalb Quadratkilometern und rund 330.000 Grabstellen mit rund drei Millionen Verstorbenen zu den größten Friedhofsanlagen Europas. Er wurde im Laufe seiner Geschichte insgesamt siebenmal erweitert, zuletzt 1921. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung galt er als größter Europas. Nach Bestatteten gilt dies bis heute, flächenmäßig größer sind hingegen der vier Quadratkilometer umfassende Friedhof Ohlsdorf in Hamburg und Brookwood Cemetery nahe London. Der Zentralfriedhof gehört aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des weitläufigen Areals zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien. 

(Quelle: Wikipedia)

Grabmonumente auf dem Wiener Zentralfriedhof
 
Der Zentralfriedhof als Naturraum:
Seit einigen Jahren sind hier Baumbestattungen im Waldfriedhof möglich. Doch auch die übrigen Grabstätten sind von schönster Natur umgeben:

 

Der Zentralfriedhof ist zum Teil dicht bewachsen und beherbergt eine vielfältige Tierwelt. An Tagen, die nicht so besucherintensiv sind, können im Friedhofsareal Rehe, Hasen, Dachse, Marder, Turmfalken, Feldhamster, Frösche und andere Kleintiere beobachtet werden. Schon in meiner Kindheit war ich außerdem begeistert über die zahlreichen "Hansis" 🐿️, die es dort zu sehen gab:

Am häufigsten zu beobachten sind die vielen Eichhörnchen, die von den Wienern „Hansi“ genannt werden und vergleichsweise zutraulich sind, da sie von Friedhofsbesuchern oft mit Nüssen gefüttert werden. (Zitat: Wikipedia)

Die Rehe bekommt man angeblich am ehesten beim alten jüdischen Friedhof zu Gesicht - lt. Wikipedia "nicht zuletzt wegen der dort um die alten Grabsteine wachsenden immergrünen Pflanzen, die vor allem in den kälteren Jahreszeiten eine verlässliche Futterquelle sind" - uns sind dort allerdings bisher noch keine begegnet. Vermutlich haben es Frühaufsteher leichter als wir, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, überhaupt, wenn sie in Friedhofsnähe wohnen. 

Ein süßer "Hansi": Ich muss alleridings gestehen, dass ich dieses Eichhörnchen nicht am Zentralfriedhof, sondern in einer Grünanlage in Tulln fotografiert habe.

Diese Abteilung gilt für viele als der wohl schönste Teil des gesamten Zentralfriedhofs. Da jüdische Gräber aus Glaubensgründen nicht für Nachbelegungen stillgelegt werden dürfen, stammen viele der Grabstellen noch aus der Kaiserzeit
 
Auch ich finde den alten Teil des jüdischen Friedhofs (sogar wenn sich keine Rehe zeigen) besonders anziehend und berührend, aber er verströmt sogar an sonnigen Tagen schwermütige Gefühle - als läge ein unsichtbarer Trauerschleier darüber. Nicht allein wegen der Toten, die hier begraben sind, sondern wegen der in so vielen Bereichen tragischen Geschichte des Judentums*). 
 
*) Hier ein interessanter "Planet Wissen"-Artikel über den mehr als 2000 Jahre alten Antisemitismus ... und wie Martin Luther diesen noch zusätzlich befeuerte (was mich ehrlich gesagt ziemlich schockiert hat.) Wenn man bedenkt, dass Religionen eigentlich das GUTE im Menschen hervorholen sollten, ist es doch sehr erstaunlich, wieviel Leid dadurch im Lauf der Jahrtausende schon entstanden ist... (Und das macht, soweit ich weiß, vor keiner Glaubensrichtung Halt.)
 
Ich glaube, es gibt niemanden, der hier an den Gräbern vorbeispaziert und rein garnichts fühlt - es ist ein Ort mit einer ganz eigenen Aura... Der alte jüdische Friedhof hat immerhin die Nazi-Zeit und Fliegerbomben überstanden - beides leider nicht unbeschadet, im Gegenteil: 1938 wurde die Zeremonienhalle niedergebrannt, Gräber wurden mehrfach geschändet, Anfang der 1940er wurde das Grundstück durch die Nationalsozialisten enteignet - und zynischerweise wurde der jüdische Friedhof zum einzigen „Park“ ernannt, in dem Juden der „Aufenthalt“ gestattet war. Mehrere fehlgeleitete Fliegerbomben wiederum zerstörten hier im Jahr 1945 rund 3000 Grabstätten. Doch in den 1990ern begann die Restaurierung der beschädigten Gräber durch einen privaten Verein; heute kümmert sich die israelitische Kultusgemeinde darum.


Ehrengräber:
Der Wiener Zentralfriedhof hatte zunächst ein negatives Image, weil er außerhalb des Stadtgebietes lag und schlecht erreichbar war. Um dem entgegenzuwirken und die Attraktivität des Friedhofs zu steigern, beschloss der Gemeinderat 1881 die Errichtung einer Ehrengräberanlage. Die ursprünglichen Gräber von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert befanden sich auf dem Währinger Ortsfriedhof, wurden jedoch von dort im Jahr 1888 auf den Zentralfriedhof verlegt. 
 
Derzeit gibt es mehr als 350 Ehrengräber und über 600 ehrenhalber gewidmete Gräber sowie auch einige Grabdenkmäler von Berühmtheiten, die nicht auf dem Zentralfriedhof bestattet sind. Besonders häufig wird z.B. das Grabdenkmal von Wolfgang Amadeus Mozart von Touristen besucht; seine sterblichen Überreste befinden sich allerdings auf dem (ebenfalls sehr sehenswerten!) Sankt Marxer Friedhof
 
Großes Foto: Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus und Präsidentengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof. Kleine Fotos: Prominenten-Grabstätten von Manfred Deix (Karikaturist) und Udo Jürgens (Sänger, Komponist und Pianist)

Prominentengräber vom "Walzerkönig" Johann Strauss, von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, vom Phantastischen Realisten Rudolf Hausner (einem meiner Kunst-Helden) und (von seinen Fans besonders gut besucht): das Grab von Falco.


Döblinger Friedhof:
Diesen schönen Friedhof im 19. Wiener Gemeindebezirk besuchten wir am 16. September, bevor wir uns mit unserer Freundin Anita und ihrer Familie zum Geburtstag-Feiern und zu einem gemeinsamen Konzertbesuch trafen (wie ich euch in DIESEM Blogbeitrag erzählt habe):

 🪦🏛️🪦🏛️🪦🏛️🪦

Friedhöfe in anderen Ländern: 
Hier habe ich nun noch eine kleine Auswahl besonders sehenswerter Friedhöfe für euch, die wir auf unseren Reisen entdeckt haben. Wenn ihr auf die jeweiligen Links klickt, kommt ihr zu meinen Blogbeiträgen, die sich auf diese Reisen beziehen.

Südindien 2013:
Der Holländische Friedhof von Kochi (Cochin), ein Ambassador und Unmengen von Gewürzsäcken vor einem Laden:

Kroatien 2014:
Dubrovnik hat einen sehenswerten alten Friedhof, den wir unterwegs eher zufällig entdeckten - wir fanden ihn gerade bei Nässe sehr interessant und fotogen!

Irland 2015:
Am Bloomsday besuchten wir in Dublin den Glasnevin Friedhof (Glasnevin Cemetery), auf dem eine Szene von James Joyce's Ulysses gespielt wurde. Der Friedhof ist aber auch ohne Bloomsday einen Besuch wert - wunderschöne Steinmetzarbeiten, alte verwitterte Gräber, einen typischen irischen Rundturm und die letzten Ruhestätten vieler berühmter Persönlichkeiten gibt es hier zu sehen.


Unser nächstes Ziel in Irland war Glendalough, die ehemalige Klostersiedlung in den Wicklow Mountains. Im Nebel wirkten die Gebäuderuinen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert und die alten Grabsteine umso malerischer:

 

Auch beim Rock of Cashel, unserem nächsten irischen Ziel, gab es verschiedenste Grabsteine und Hochkreuze zu sehen:


In diesem Jahr gab es auch ein kleines, aber feines Bloggertreffen im Norden Deutschlands. Am Ende unseres Hamburg-Aufenthalts nützten Edi und ich die Gelegenheit zu einem Besuch des größten Parkfriedhofs der Welt - Hamburg Ohlsdorf (KLICK zu Wikipedia).


Tschechien 2022:
Im März des vorigen Jahres gönnten wir uns ein paar Tage Wellness-Urlaub im Tschechischen Kurort Mariánské Lázně (im deutschsprachigen Raum allgemein unter dem Namen Marienbad bekannt). Bei einem unserer Spaziergänge kamen wir zu einem sehenswerten alten Friedhof mit vielen schmucken Grabsteinen:


Tschechien 2023:
Am 17. Jänner dieses Jahres unternahmen wir mit unseren Freunden Brigitte und Peter einen Ausflug in die südmährische Stadt Mikulov (zu deutsch: Nikolsburg) und sahen uns dort sowohl die historische Altstadt als auch die sehenswerte Umgebung an. Dabei kamen wir auch an der alten Synagoge und dem jüdischen Friedhof vorbei, die zwar beide geschlossen waren - doch ein paar Fotos der wunderschönen Grabsteine konnten wir über die Friedhofsmauer aufnehmen:


Halloweenfest 2008:
Nun habe ich noch ein paar weitere "historische Fotos" für euch - fotografiert im Jahr 2008, gepostet in meinen Blogger-Anfängen im Jahr 2009. 
 
Wie oben erwähnt, hat Halloween in Österreich keine Tradition, aber als unsere Tochter Jana ein Teenager war, wollten wir erstmals ein Halloweenfest mit Freunden gestalten - und es wurde ein voller Erfolg. Hier zeige ich euch die Fotos von der Deko und von unseren (mit alten Gardinen, meiner Bauchtanzkleidung, Tischläufern, Weihnachts- und Oster-Schmuck improvisierten) Verkleidungen: Edi und ich hatten kurz zuvor Shakespeares Sommernachtstraum im Theater gesehen - davon inspiriert gingen wir als Oberon und Titania, die Herrscher im Elfenreich. Jana verkleidete sich als "Braut des Todes" mit zwei verschiedenen Gesichtshälften. (Die eine Hälfte musste ich ihr "schön" schminken, die andere "gruselig".) Hier könnt ihr euch zu meinem damaligen Post klicken: Wir tanzen jetzt den Kürbistanz, ... 

Familie Rostrose im Jahr 2008

Für Elizabeth' T Stands For Tuesday habe ich hier auch noch ein Foto von der Tischdeko mit "gruseligen" Muffins und diversen Tassen:
 
Halloween-Tischdeko im Jahr 2008

Hier habe ich noch zwei weitere Postings, die zum Themenkreis Halloween / Herbst / Kürbisse / Hexen passen: Katzen, Kürbisse und Kürbisfarben sowie Herbsthexentanz und Blätterregen.  

Halloween-"Deko" 2023:
Inzwischen ist der Aufwand im Rostrosen-Zuhause bei weitem geringer: Wir feiern keine Halloweenfeste mehr, und vor unserem Haus steht nur der tönerne Kürbiskopf, den mir meine Freundin Maria mal geschenkt hat. Die andere Dekoration wird von der Natur übernommen

 

Bis vor einigen wenigen Tagen bemühte sich auch der Himmel noch um ein sehr sommerliches, un-halloweeniges, aber äußerst dekoratives Blau, doch jetzt, wo ich diesen Text schreibe, ist es draußen niesel-grau.


 
Hier zwei unterwegs entdeckte Herbst-Dekorationen. Der Halloween-Kürbis im (staubigen) kleinen Auto steht als Werbung vor einer Fahrschule: 

 
Zwei Murals vom Wiener Donaukanalufer kann ich euch auch noch bieten, das eine passt, wie ich finde, durchaus gut zu Halloween:
 
🍂🎃🍁🎃🍁🎃🍂
 
Zwei Herbst-Outfits zum Abschluss:
Zugegebenermaßen funktioniert das erste Outfit in dieser Form nur an sehr warmen Herbsttagen, aber die Farben passen gut zu Halloween und Kürbissen und verschiedensten Herbstblumen, nicht wahr? Für Hexentänze ist dieses Outfit auch bestens geeignet. Und wenn die Herbsttage kühler sind, kann man es ja mit ein paar weiteren Kleidungsschichten (Leggings, Langarmshirt, Stiefel, Poncho oder Jacke) ergänzen.

 

Das zweite Outfit trug ich so, um zum Fitnesstraining zu fahren: Ich warf mir einfach über mein beerenfarbiges Trainingsgewand das Hemdblusenkleid von Gudrun Sj*den, das ich im Vorjahr bei momox fashion secondhand gekauft habe. Allein deshalb schon liebe ich solche Mantelkleider, man ist so schnell damit "richtig angezogen". (Für nach dem Training hatte ich dann ein trockenes Shirt und unverschwitze Jeans in Beerenfarben dabei 😉. Und selbstverständlich zog ich mir auch da das blumige Hemdblusenkleid drüber.)

 

Jetzt möchte ich euch noch sehr danken für eure Besuche und Kommentare bei meinem vorigen Blogbeitrag - ich freue mich, dass ihr mich durch den Kurpark Oberlaa begleitet habt, meinen Gedanken rund ums Älterwerden sowie um das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus gefolgt seid und dass ihr mein neues Häkel-Werk gelobt habt! Ihr seid wunderbar 💝💝💝

Nun wünsche ich euch noch:

... einen tollen Start in den November
und (falls ihr's feiert): HAPPY HALLOWEEN!
🍂🎃🍁🎃🍁🎃🍂
 


Samstag, 21. Oktober 2023

Nochmal Wien: Kurpark Oberlaa, ein paar Gedanken rund um ein Mahnmal in Wien - und mein neues Häkel-Werk

Servus, ihr Lieben!

  🌳🌿🌳

Herzlichen Dank für eure Blogbesuche und Kommentare zu meinem vorigen Post Auf dem Schneeberg - und noch ein paar Wien-Impressionen - wie schön, dass ihr mich sowohl auf den Berg als auch in Österreichs Hauptstadt begleitet habt. Auch heute möchte ich euch wieder nach Wien mitnehmen. Aus meinem Sommer-Rückblick wisst ihr bereits, dass wir an diesem Ort gewesen sind und ich versprach euch, mehr darüber zu erzählen.

Kurpark Oberlaa:
Der Kurpark Oberlaa ist eine Parkanlage im 10. Wiener Gemeindebezirk. (Der Bezirksname lautet Favoriten). Der Park entstand in den 1970ern am Südosthang des Laaer Berges, auf einem Gelände, das einst der Ziegelproduktion diente und danach - in den 1920ern - Drehort für monumentale Stummfilme*) war. Bereits seit 1969 gibt es bei den Oberlaaer Schwefelquellen einen Kurbetrieb und im Jahr 1974 wurde hier die „Wiener Internationale Gartenschau“ abgehalten.
 
*) z.B. Sodom und Gomorrha und Die Sklavenkönigin. Angeblich werden diese etwa 100 Jahre alten Filme während der Sommermonate in einem Open-Air-Kino im Kurpark aufgeführt, zumindest stand das so in Wikipedia zu lesen 😃.
 
 🌳🌿🌳
 
 
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Der Park ist in mehrere sehr unterschiedliche Bereiche unterteilt (wie man oben links auf dem Plan erkennt). Unten links spaziert unser kleines Grüppchen durch den weitläufigen Kurpark.

 
Wir waren diesmal zu siebent unterwegs - Edi und ich, Brigitte und Peter und dann noch drei Freunde der beiden. Wir hatten einen bestimmten Grund für diesen Ausflug - mehr darüber weiter unten (im "An später denken"-Abschnitt).

In der Collage unten seht ihr die Smartflower - eine skulpturale Sonnenblume mit Photovoltaik-Solarmodulen, die sich vollautomatisch entfaltet, wenn morgens die Sonne aufgeht. Diese inovative Anlage wurde vor der Therme Wien (Kurbad Oberlaa) aufgestellt. Im Kurpark finden sich auch an vielen Stellen Kunstwerke, die es inmitten von mehr oder weniger gebändigter Natur zu entdecken gilt - z.B. der Papageno-Brunnen oder die Ornamentvorhänge.

Der Brunnen zeigt die Figur "Papageno" aus Mozarts "Zauberflöte"

Glücklicherweise geht auch in dieser Parkanlage inzwischen der Trend eher in Richtung naturnahe Gestaltung, was zugleich insektenfreundlicher und weniger pflege- und kostenintensiv ist als klassische Rasen- und Beet-Parks. Sehr schön und natürlich ist beispielsweise die Ausstrahlung des so genannten Filmteichs (der einst für die oben genannten Stummfilmproduktionen genützt wurde).  

Ein Schild weist die ParkbesucherInnen darauf hin, dass Baden und Schlittschuhlaufen verboten ist und das Biotop sauber gehalten werden soll. Außerdem wird begründet, weshalb es verboten ist, Fische und Wasservögel zu füttern: Zufütterung der Tiere würde mehr Wasservögel anlocken, als das kleine Gewässer verkraftet; dies würde letztendlich zu Faulschlammbildung und zum Absterben des Gewässers führen. (Ich finde solche Erklärungen besser als einfach nur "Füttern verboten"!)


Es gibt im Kurpark aber noch einige weitere Teiche von unterschiedlicher Größe - manche von ihnen befinden sich in Bereichen, die einer intensiveren gärtnerischen Betreuung bedürfen.

Auch hier tummeln sich Wasservögel - hauptsächlich Stockenten, aber vielleicht erkennt ihr auf dem großen Foto unten auch den Graureiher (links, neben der Trauerweide stehend):

Interessant finde ich den so genannten Allergiegarten: Auf dieser "Info-Meile“ kann man auf Schautafeln, die vor den jeweiligen Pflanzen angebracht sind, die verschiedenen Pollenflugzeiten und weitere botanische Informationen nachlesen.

Der Kurpark verfügt über mehrere Ein- und Ausgänge - manche davon eröffnen weitere Spazier-Möglichkeiten. Hier z.B. geht es entlang von Weingärten in Richtung Wiener Zentral-Friedhof und es bietet sich ein wunderbarer Fernblick:

Im Restaurant Panoramaschenke legte unser Grüppchen eine Mittagspause ein - Edi und ich entschieden uns für die köstliche und zarte Barbarie-Entenbrust mit einem Salat aus Rotkraut, Orangenscheiben und karamellisierten Walnüssen. Dazu gab's für mich ein Budweiser Bier.

Natürlich war auch wieder Zeit für ein Outfit-Shooting 😁 - alles in sonnig-warmen Farbtönen und alles wieder schrankgeshoppt: An diesem Tag trug ich zu meinem 2010 aus Indien mitgebrachten Wickelrock ein dottergelbes Bio-Baumwoll-Top mit Spitzeneinsatz,  eine luftige (von mir orange gefärbte) Bluse, die auch schon in Indien mit dabei war, sowie meine zwei aus Namibia mitgebrachte Halsketten und die kurz nach der Costa Rica-Reise erstandenen super-bequemen Trekking-Sandalen.

An später denken:
Nun will ich euch noch den Hauptgrund dafür erzählen, weshalb wir als siebenköpfige Gruppe auf dem Laaerberg eingerauscht sind: Wir hatten einen gemeinsamen Termin in der Vitality-Residenz Oberlaa*) - dort nahmen wir an einer Führung durchs Haus und durch mehrere Apartments teil. 
 
*) Falls ihr euch nun fragt, was eine "Vitality-Residenz" ist: Nunja, die weniger wohlklingenden, aber allgemein bekannteren Bezeichnungen dafür sind: Seniorenresidenz oder gar "Altersheim"... Aber wenn ihr euch nun vorstellt, es sei ein tristes "Abstellgleis für Greise", seid ihr auf dem Holzweg. Denn hier handelt es sich um eine Apartmentanlage für Menschen ab ca. 60, die noch möglichst lange ein selbständiges, aber bequemes Leben führen wollen. Und falls notwendig, gibt es dort Pflege im Apartment oder in einem eigenen Pflegebereich. Nicht "ganz billig", aber leistbar, wenn man eine relativ hohe Alterspension bekommt oder - wie wir - ein Eigenheim verkaufen kann. (Außerdem beinhalten die "Mieten" auch die Kosten für Heizung, Stromverbrauch, Mittag- oder Abendessen, eine wöchentliche Grundreinigung des Apartments, Benützung der Gemeinschaftseinrichtungen wie Schwimmbad etc. - siehe Service und Leistungen.) Falls ihr euch für die Angebote, Apartment-Ausstattungen etc. interessiert, klickt bitte HIER.
 
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Ich weiß nicht, wie ihr euch euren sogenannten "Lebensabend" vorstellt, aber ich erzähle euch über meine Vorstellungen: Da ich als junger Mensch eine Zeitlang in einer Wohngemeinschaft gelebt und mich dort sehr wohl gefühlt habe, dachte ich schon eine Weile über eine Alters-WG mit Freunden nach. Auch mein Mann konnte sich mit diesem Konzept anfreunden. 
 
Denn wenn es geht, möchten wir auch diesen Lebensabschnitt gerne so angenehm wie möglich erleben - mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten, aktiv, aber bequem, und ohne die Einsamkeit, die in vielen Einfamilienhaussiedlungen oder Wohnhausanlagen vor allem ältere Menschen betrifft. Mit Brigitte und Peter haben wir über Realisierungsmöglichkeiten nachgedacht und kamen dabei u.a. auch zu dem Schluss, dass sich etwas derartiges verwirklichen lässt, wenn man versucht, ungefähr zeitgleich ins selbe Seniorenheim zu ziehen. 
 
Letztendlich bestand unser Grüppchen aus sieben Leuten im Alter zwischen 61 und 82 Jahren - und wir alle fanden, dass man sich an einem Ort wie diesem durchaus wohl fühlen kann. (Ihr seht in der unteren Collage rechts zwei Fotos aus der Residenz: die Empfangshalle und den Kaffeehausgarten. Die Törtchen, Eis und Kaffee haben wir "Glorreichen Sieben" allerdings nicht dort, sondern in der Kurkonditorei Oberlaa genossen.)
 

Möglicherweise fragt ihr euch nun, was eine wie ich, die noch frisch und fröhlich im orangen Flattergewand herumhopst, jetzt schon in einer Seniorenresidenz will. Nun, wir sind noch in der Phase, in der wir uns umsehen, und wir nehmen uns dafür Zeit. Wir haben bereits im vergangenen Jahr eine Seniorenresidenz besucht (und dort sogar eine Probenacht in einem der Gästezimmer verbracht, aber so genau habe ich euch das in meinem Blog noch nicht erzählt 😉. Ich schilderte euch bisher bloß unsere anderen Erlebnisse in Bad Vöslau - KLICK zu meinem Blogbeitrag von damals. Und HIER kommt ihr zur Homepage der dortigen Seniorenresidenz.) Ich denke, wenn man sich früh genug und freiwillig mit einem solchen Wohnortwechsel vertraut macht, wird dieser Sache der Schrecken genommen, den viele Menschen bei dem Gedanken an die Übersieldung in ein "Altersheim" empfinden.

Edi und ich haben uns einen Zeitrahmen von (ungefähr) sieben bis zehn Jahren gesetzt. Das ist nicht in Stein gemeisselt, aber in sieben Jahren bin ich 69 und mein Mann 73, und wir merken jetzt schon, wie manches beschwerlicher wird... Wir wollen einen solchen Wohnortwechsel jedenfalls nicht erst angehen, wenn es schon zu spät ist, um die zahlreichen Angebote einer solchen Residenz (Schwimmbad, Fitnessraum, Ausflüge etc.) zu nützen.

🌳🌿🌳

Zweimal "Kunst am Bau" in Wien:
In meinem Sommer-Rückblick erzählte ich euch, dass mein Mann am 3. August zu einer Kostümprobe für einen Komparserie-Einsatz musste. Ich begleitete ihn dorthin - auch diese Probe fand übrigens im 10. Bezirk  statt (also in jenem Wiener Gemeindebezirk, in dem sich der Kurpark Oberlaa befindet). Danach hatten wir noch eine weitere Verabredung, nämlich mit Brigitte und Peter in der Österreichischen Nationalbibliothek. Doch von diesem schönen Ort will ich euch erst ein andermal Fotos zeigen. Heute bekommt ihr bloß zwei Kunstwerke zu sehen, die ich fotografiert habe, als Edi und ich vom Bezirk Favoriten in die Innere Stadt unterwegs waren:
  • Die traumhaft schöne Wandmalerei befindet sich ganz in der Nähe des Wiener Stephansdoms - auf dem Haus "Zum Goldenen Becher", in dem auch die geschichtsträchtige altösterreichische Café-Konditorei Aida ihren Haupt-Standort hat.
Die Aufschrift auf dem Haus Zum Goldenen Becher lautet: Das neue Haus mit altem Schild / Preist unsere Stadt in Wort und Bild
 
Das wichtigste Kunstwerk meines heutigen Posts befindet sich jedoch gegenüber der Albertina und der Rückseite der Wiener Staatsoper. Leider besitzt es zur Zeit (aus verschiedenen Gründen) wieder besonders starke Aktualität 😔, weshalb ich es euch näher vorstellen möchte...
 
Es wurde vom österreichischen Bildhauer Alfred Hrdlicka als begehbares Denkmal geschaffen und soll der Erinnerung an die dunkelste Epoche der österreichischen Geschichte dienen. Es ist allen Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet. 
 
Da es (gewollte) Provokationen enthält (wie die Statue des knienden und straßenwaschenden Juden, die an die Entwürdigung und Erniedrigung erinnert, die der gnadenlosen Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger voranging), war es zunächst umstritten, doch inzwischen hat es allgemeine Akzeptanz gefunden und ist heute ein vielbesuchter Ort
 
Die große Marmor-Stele ist der sogenannte "Stein der Republik" und enthält (laut Wikipedia) Auszüge aus der Österreichischen Unabhängigkeitserklärung, die (ebenfalls lt. Wikipedia) aus zwei Teilen besteht. Da ich den Text auf der Stele mit dem in Wikipedia veröffentlichten Text der Unabhängigkeitserklärung verglichen habe, kann ich das aber so nicht stehen lassen. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass es noch einen dritten Text-Teil gibt, nämlich die damalige Regierungserklärung - nachzulesen im Saatsgesetzblatt vom 1. Mai 1945 oder HIER als Einzeltext.

Besonders den folgenden kleinen Teil dieses Textes, der sich auch auf der Stele findet, möchte ich veröffentlichen, weil ich denke, dass es hier einen interessanten Hinweis gibt:
 
Die Nazifaschisten haben zuerst alle staatlichen
Behörden und Ämter mit ihren stellenhungrigen
Parteigenossen besetzt, haben jetzt,
in der Stunde der Not, ihre Posten feige im
Stiche gelassen und damit Land und Volk dem
Chaos preisgegeben.

"Die Nazifaschisten haben zuerst alle staatlichen Behörden und Ämter mit ihren stellenhungrigen Parteigenossen besetzt,..." - ich glaube, diese Information sollten (weltweit) alljene erhalten, die es für eine gute Idee halten, "aus Protest" gegen die aktuellen Regierungen eine Partei oder eine Person zu wählen, die rechtsnationale, ausländerfeindliche, antidemokratische Tendenzen zeigt: Diese Art von Protest birgt die große Gefahr, dass nach der Wahl bald alle wichtigen Regierungspositionen, Richterämter etc. von Personen besetzt sind, die gemeinsam nur ein Ziel haben: nämlich eine Diktatur zu errichten.
 
 
Alle Aufnahmen von mir - bis auf das Foto untere Reihe Mitte, das ist von HIER und stellt das "Tor der Gewalt" mit der Bronzeskulptur des knienden Juden dar.
 
 
An der Stelle des Mahnmales stand einst der Philipphof, ein großer Wohnbau, der am 12. März 1945 durch einen der letzten Bombenangriffe auf Wien zerstört wurde.*) Rund 200 Menschen, die in dem als besonders sicher geltenden Luftschutzkeller des Philipphofes Schutz gesucht hatten, fanden hier an diesem Märztag den Tod. Die Verschütteten konnten zum Teil nicht ausgegraben werden; bis heute liegen die meisten von ihnen unter dem Platz begraben, auf dem seit 1988 das von Alfred Hrdlicka errichtete Mahnmal gegen Krieg und Faschismus steht.
 
Auf "Wien Geschichte Wiki" kann man zum Thema "Luftkrieg" u.a. folgendes lesen: "Neben den "kriegswichtigen" Zielen wurden bei fast allen Angriffen auch zivile Wohngebiete und historische Kulturbauten getroffen. Mehrere Dinge sind dafür verantwortlich. Einerseits lagen die Ziele häufig in relativ dichtverbautem Gebiet, oft waren die Ziele durch Wolkendecken oder zur Verteidigung erzeugtem Nebel verdeckt, andererseits hatten die Piloten, teils unter starkem Flakbeschuss, großes Interesse daran, ihre explosive Fracht schnell loszuwerden und neigten dazu schon vor dem eigentlichen Ziel die Bombenschächte zu öffnen."
 
*) Ich weiß nicht genau, ob dies auch der Luftangriff war, bei dem meine Tante Traude ums Leben kam, die 16jährige Schwester meiner Mutter (siehe untere Collage: Traude ist zweimal links zu sehen). Ich kenne das genaue Todesdatum meiner Tante nicht, die ich nie kennenlernen durfte (und deren Vornamen ich trage, was ich vor allem in meiner Jugend als Bürde empfunden habe). Ich weiß nur, dass die letzten Einträge von Freundinnen in ihrem Stammbuch von Jänner 1945 stammen (KLICK zu einem Post, in dem auch Fotos aus diesem Poesiealbum zu sehen sind). 
 
Mir wurde erzählt, dass Tante Traude "beim letzten Fliegerangriff über Wien" (oder "bei einem der letzten"?...) unterwegs zum Hauptzollamtsgebäude getötet wurde. Der Luftangriff am 12. März 1945 war der größte und zerstörerischste und es war auch derjenige, der den innerstädtischen Bereich am stärksten betraf (also ist es möglich, dass auch die Umgebung des Hauptzollamtes im 3. Bezirk betroffen war) aber die letzten Luftangriffe erfolgten (je nach Quelle) am 22., 26. März oder am 2. April 1945. Für mich wäre es insofern interessant, da dieses Datum noch eine weitere Bedeutung besitzt - denn am 12. März wurde im Jahr 1993 meine Tochter Jana geboren. 
 
Es gab im Zeitraum 12. April 1944 bis 28. März 1945 in Wien 115 Alarme (Kuckucksruf als Aufforderung zum Aufsuchen von Luftschutzräumen), denen 52 größere Angriffe folgten. Insgesamt forderten die Luftangriffe der westlichen Alliierten unter der Wiener Zivilbevölkerung 8.769 Tote. Am 13. April 1945 war die Schlacht um Wien zu Ende.
 
 

Und immer noch hört das Töten in der Welt nicht auf. 
Immer noch (und immer wieder) leiden und sterben Menschen, 
die mit dem Krieg nichts zu tun haben... und niemandes Feind sind...
 
🌳🌿🌳
 
Nun aber wieder zu einem Thema, das optimistischer stimmt und weniger schmerzt:

Mein neues selbst gehäkeltes Long-Gilet:
Wir befinden uns immer noch am Tag der Kostümprobe, dem 3. August - dies war einer der teilweise regnerischen und nicht ganz so heißen Tage des Sommers 2023. Also nützte ich einfach die Gelegenheit und führte mein neuestes Häkel-Werk erstmals aus - zu meinem selbst gefärben gelben Rock und einem ebenfalls schrankgeshoppten Oberteil.

Ich habe euch ein erstes Foto meiner Häkelei in meinem Lavendelzeit-Posting gezeigt - jetzt seht ihr das fertige Stück. Ich weiß nicht genau, ob ich dieses Kleidungsstück Gilet oder Weste oder ärmellose Jacke oder Häkelmantel nennen soll - wie würdet ihr es bezeichnen? 
 
 🧶✂️🧶 
 
Vorerst werde ich einfach Long-Gilet dazu sagen. Und ich muss euch gestehen: Ich bin ziemlich stolz auf mein Werk, auch wenn es weit weg von "perfekt" ist - und ihr werdet es vermutlich immer wieder mal zu sehen bekommen. Besonders stolz bin ich darauf, weil ich mit meinen Kleidungs-Häkelkünsten noch am Anfang stehe und große Probleme mit der Anleitung hatte. Aber ich habe nicht aufgegeben und kreative Wege gefunden, meine Probleme zu lösen.
 
 
Für alle, die es interessiert, hier ein paar Bemerkungen zur Häkelanleitung:
Im Original nennt sich das gute Stück "Mantel/Jacke La Belle". Die Anleitung dazu habe ich online HIER gekauft, da ich mich auf den ersten Blick in das Muster verliebt hatte und Nadine von Flotte Zaubernadel dazugeschrieben hatte, das Modell sei "für Anfänger geeignet". Ich stellte Nadine im Vorfeld per Email eine paar Fragen, die sie positiv beantwortete, also dachte ich, das würde ich schon schaffen. Letztendlich konnte ich mich jedoch nur zur Hälfte an die Anleitung halten - nämlich im Zusammenhang mit dem Maschenmuster, aber nicht im Zusammenhang mit dem Schnitt. Als ich Zaubernadel-Nadine nämlich nach meinen ersten (seltsam aussehenden) Versuchen Fotos schickte und ein paar Fragen stellte, erklärte sie mir: 
 
"Hätte ich gewußt, dass du noch kein Kleidungsstück RVO gearbeitet hast, hätte ich dir sofort von der Anleitung abgeraten, da sie für fortgeschritte Anfänger (was Kleidung häkeln betrifft, läuft ja auch unter der Rubrik Kleidung (also muss ich das auch nicht noch zusätzlich dazu schreiben)) ist." 
Zitat-Ende... 😵 (Ja, das ist ein ziemlich krauser, verwirrender Satz, stimmt!)
 
Hier noch zwei weitere (frühherbstliche) Outfits mit meinem neuen Häkel-Long-Gilet
 
Ich erfuhr erst durch nachträgliche Internet-Recherche, dass RVO "von oben nach unten gehäkelt" bedeutet - und meiner Meinung nach müsste beim Online-Angebot dazugeschrieben werden, die Beherrschung welcher Häkelmethode erforderlich ist: Gerade weil ich noch nicht viel mehr als Decken und Mützen gearbeitet habe, weiß ich ja nicht, was ich mir zutrauen kann und was nicht. Auch aus anderen Gründen war ich mit der Anleitung nicht zufrieden.*) 
 
Aber okay, Frau Rostrose weiß sich zu helfen: Ich begann einen Sommerpulli nach einer etwas einfacheren Anleitung zu häkeln, dieses Modell musste nicht RVO gearbeitet werden. Ich modelte die Pulli-Anleitung jedoch für meine Zwecke um und verwendete diese Traude-kompatible Anleitung dann auch für den Schnitt meiner Jacke "La Belle". Da ich sie zu allen Jahreszeiten tragen möchte, ließ ich die Ärmel weg. 
 
*) Zaubernadel-Nadines textliche Gestaltung war für meinen Geschmack unnötig kompliziert und langatmig (und teilweise ähnlich verwirrend wie der obige Satz...) Und wie so oft bei Häkelanleitungen wurde auch hier nicht auf eine halbwegs figurfreundliche Taillierung geachtet - also musste ich diese "freestyle" herstellen. Fairererweise sollte ich erwähnen, dass Nadine mir angeboten hat, den Kaufpreis für die Anleitung zu erstatten - aber ich wollte diese Jacke stricken. Nur eben auf meine Weise.

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Ich danke euch sehr für euer Interesse an all meinen Themen, von fröhlich bis nachenklich!

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Fotos: Wenn nicht anders angegeben 
von Herrn und Frau Rostrose und von unserer Freundin Brigitte

Ganz herzliche Rostrosengrüße
und alles Liebe,

eure   T  r  a  u  d  e

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