Hej ihr Lieben!
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Immer noch TAG 7 - 4.6.2017:
Endlich geht's mit meinem Reisebericht weiter! Tut mir Leid, dass es damit so lange gedauert hat.
Dabei führte uns unser Ausflug The Golden Circle (Gullni hringurinn) als nächstes an ein Ziel,
das ich gleich zu Beginn als ein absolutes Fix-Ziel eingeplant hatte. Denn ich finde, man war nicht
wirklich in Island, wenn man dort keine Geysire gesehen hat. Das bekannteste Heißquellengebiet
liegt im Südwesten des Landes und heißt Haukadalur, das "Tal der Greifvögel". Hier noch ein
interessanter Link zu diesem Geothermalgebiet, das unweit der Hauptstadt Reykjavík liegt.
Hier befindet sich unter anderem auch die Springquelle Großer Geysir, die zugleich der
Namensgeber für alle Springquellen ist. In Wikipedia steht zu lesen, dass er "der älteste bekannte
noch gelegentlich aktive Geysir" ist - laut unserem Reiseleiter Oskar brauchten wir aber auf seinen
Ausbruch nicht zu warten, er würde aktuell wieder schlafen. Das hat er in seinem langen Leben
schon mehrmals getan:
liegt im Südwesten des Landes und heißt Haukadalur, das "Tal der Greifvögel". Hier noch ein
interessanter Link zu diesem Geothermalgebiet, das unweit der Hauptstadt Reykjavík liegt.
Hier befindet sich unter anderem auch die Springquelle Großer Geysir, die zugleich der
Namensgeber für alle Springquellen ist. In Wikipedia steht zu lesen, dass er "der älteste bekannte
noch gelegentlich aktive Geysir" ist - laut unserem Reiseleiter Oskar brauchten wir aber auf seinen
Ausbruch nicht zu warten, er würde aktuell wieder schlafen. Das hat er in seinem langen Leben
schon mehrmals getan:
Der Große Geysir wurde nämlich bereits im Jahr 1294 das erste Mal schriftlich erwähnt! Damals
wurde das Tal durch ein starkes Erdbeben erschüttert, was die geologische Aktivität maßgeblich
veränderte. Ob er vom 13. bis zum 20. Jahrhundert stets aktiv war, ist mir nicht bekannt, aber ab
1915 stellte er bis ins Jahr 1935 seine Aktivität ein, sprudelte dann wieder ein paar Jahre lang - und
danach schlief er abermals für längere Zeit. In den 1970ern wurde er für Besucher künstlich zum
Ausbruch gebracht, durfte dann - nach Protestaktionen von Umweltschützern - weiterschlafen und
ist seit einem Erdbeben im Jahr 2000 wieder unregelmäßig aktiv.
Er gilt als die höchste Springquelle weltweit - im Jahr 2000 erreichte er kurzfristig 122 Meter,
im Jahr 1845 soll er sogar eine Höhe von 170 Metern erreicht haben. Aber wie gesagt - als wir dort
waren, schlummerte der Große Geysir leise dampfend und nicht gerade wohlriechend vor sich hin.
Er ist eben schon ein alter Kerl und lässt lieber die "Jugend" machen 😉...
Oskar mit der Tafel der Busnummer. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass er nochmal einen Touristen "verliert" 😉 |
Und so sahen wir also Geysirs "kleinem Bruder", dem Strokkur, bei insgesamt drei Ausbrüchen
zu. Es ist wahnsinnig spannend, auf die Wasserfontäne zu warten und der Säule beim "Wachsen"
zuzusehen. Angeblich bricht der Strokkur regelmäßig im Abstand von ca. 10 Minuten aus, bei uns
kamen die Eruptionen aber um einiges flotter und unregelmäßiger, ich denke mal, so alle vier bis
sechs Minuten - ein großes WOW, und dann ist es schnell wieder vorbei. Für alle, die noch nie
einen Geysir-Ausbruch beobachtet haben: Bei Wikipedia gibt es HIER ein kleines Filmchen zum
Ausbruch des Strokkur. Und hier seht ihr Herrn Rostroses Strokkur-Fotoserie, die er mit flinkem
Finger aufgenommen hat:
Hier nochmals dieselbe Serie, mit Malfiltern verändert - so lassen sich die Dampf- und die
Wassersäule besser voneinander unterscheiden:
Die einzelnen steinernen "Tafeln" zeigen die Namen der verschiedenen heißen Quellen im
Haukadalur, z.B. den Litli Geysir oder die kleine Springquelle Smiður, Konungshver (die
königliche Quelle), Blesi und wie sie sonst noch alle heißen... Und zwischendrin wachsen
die unvermeidlichen Lupinen sowie auch (angeblich) fleischfressende Pflanzen (siehe
übernächste Collage, dieses sternförmige Pflänzchen rechts... - habt ihr einen Tipp für mich,
was das sein könnte?)
Nach all diesen Aufregungen legten Herr Rostrose und ich eine kleine Harmoniepause im
nahegelegenen Touristenladen ein. Der Shop war sehr sehenswert gestaltet - mit vielen hübschen
und nostalgischen Details. Hier hätte es unter anderem wiedermal wunderschöne Islandwoll-
Stricksachen gegeben... aber leider kratzten mich auch die. Und es gab, was mich gar nicht freute,
dort auch Echtpelzmützen, -stolas etc. zu kaufen - die Felle stammen aus einer Pelztierfarm, an
der wir an diesem oder am nächsten Tag vorbeifuhren, und der Reiseleiter erklärte uns das mit
einer ziemlich düsteren Stimme, weshalb ich davon ausgehe, dass dort die Haltungsbedingungen
für die Tiere auch nicht gerade vorbildlich sind...
Nach unserem Haukadalur-Ausflug war es an der Zeit, wieder zum Schiff zurückzukehren.
Im Vorbeifahren sahen wir die Teilnehmer eines anderen Ausflugs, der zu einem der isländischen
Vulkankegel geführt hatte. Und wir fuhren außerdem an zahlreichen Gewächshäusern vorbei, in
denen Obst und Gemüse angebaut wird. Sogar Bananen wachsen in Islands Glashäusern. Diese
Glashäuser können - genau wie die Wohnhäuser - mit geothermischer Energie beheizt werden.
Somit sind die Isländer in Sachen Lebensmittel nicht mehr so abhängig von Lieferungen vom
Festland. Bloß der Getreideanbau mag auf der kargen, kalten Insel nicht wirklich klappen.
Leider hat die billige Elektrizitätserzeugung in Island auch einen massiven Nachteil für die dortige
Umwelt: Der günstige Strom wird nämlich u.a. für die Aluminiusindustrie verwendet - und das,
obwohl der zur Aluminiumherstellung nötige Rohstoff Bauxit in Island gar nicht abgebaut wird -
man transportiert ihn stattdessen von Australien und Brasilien auf die Insel. Bei den preiswerten
Stromkosten lohnt sich selbst dieser enorme - und natürlich umweltschädliche - Transportaufwand.
Die Aluminiumproduktion ist einerseits ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, andererseits aber auch
eine große Gefahr für die wunderbare Natur Islands. Stromleitungsmasten wie die, die ihr in der
folgenden Collage seht und die zu aluminiumerzeugenden Betrieben führen, sind noch selten, doch
wie alles, das mit Naturraubbau zu tun hat, wird auch das im Lauf der Zeit mehr werden...
Und wie uns Oskar erklärte, ist auch die Zahl der Verkehrstoten
in den letzten Jahren gestiegen. Die Tafel, die verbeulten Autos und die Kreuze am Straßenrand
sind als Warnung für die Verkehrsteilnehmer zu verstehen - bis in den Juni hinein hatte es im Jahr
2017 immerhin schon sechs Verkehrstote gegeben. Das mag im Vergleich zu Deutschland (2016:
insgesamt 3.214 Verkehrstote) oder sogar zum kleinen Österreich (2016: 427) nach keiner allzu
großen Zahl klingen, aber wenn man dann bedenkt, dass in ganz Island nur etwas mehr als 340.000
Menschen leben, ist es schon ein recht beachtlicher Prozentsatz. Vor allem auch angesichts der
nicht sehr stark befahrenen Straßen...
Doch viel lieber als auf diese ernsten Themen
konzentrierten wir uns auf die faszinierende Landschaft. All das Grün, das ihr
im oberen Foto der folgenden Collage seht, ist moos-überzogenes Lavagestein. Dabei handelt es
sich allerdings nicht um das als Isländisch Moos verkaufte Bronchialheilmittel Cetraria islandica,
sondern um andere Moosarten ohne Heilwirkung. Es sei denn, ihr zählt die positive Wirkung mit,
die GRÜN auf die Seele hat. Sehr begeistert haben mich natürlich immer wieder die traumhaften
Flusslandschaften ... und auch hier ist die vorherrschende Farbe GRÜN.
Kein großes Wunder also, dass bei meinem Outfit an diesem Abend GRÜN eine
große Rolle spielte - und dazu kombinierte ich einmal mehr meinen rot-grün-orange gemusterten
Wickelrock aus Indien, die Ketten in rot und Orange aus Namibia und die Kette mit Glassteinen
in Grün- und Rostbrauntönen, die ich vor vielen Jahren mal in einem EZA-Laden erstanden
habe, sowie die roten Ohrstecker, die ich heuer von der Kur mitbrachte.
Nun danke ich euch noch sehr für euer Interesse an meinem Reisebericht - Fortsetzung folgt!
Und vielen Dank auch für eure zahlreichen lieben Kommentare und Wünsche zum Geburtstag und
der Fotoausstellung sowie eure Anregungen zu meinem Seidenkleid im vorigen Blogbeitrag
Meinen heutigen Beitrag schicke ich wegen der schönen Natur und wegen der Umweltgedanken
zu ANL - A New Life sowie zum Natur-Donnerstag von Ghislana / Jahreszeitenbriefe.
Weiters bin ich dabei bei: Sunnys Um Kopf und Kragen,, Tinas Freitagsoutfit
Fotos: Herr und Frau Rostrose
Herzliche Rostrosengrüße,
eure Traude
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Hier könnt ihr euch zu den einzelnen Kapiteln meines Reiseberichtes klicken:
Island-Kreuzfahrt Teil 5 - Cawdor Castle & Culloden Battlefield (Schottland)
Island-Kreuzfahrt Teil 6 - Polarkreisüberquerung und Walbeobachtung bei Húsavík
Island-Kreuzfahrt Teil 6 - Polarkreisüberquerung und Walbeobachtung bei Húsavík
Island-Kreuzfahrt Teil 11 - Im Land der Geysire
Island-Kreuzfahrt Teil 12 - Ausflug in die isländische Geschichte
Island-Kreuzfahrt Teil 12 - Ausflug in die isländische Geschichte
Island-Kreuzfahrt Teil 13 - Geothermalgebiet Krysuvik und die Blaue Lagune
Island-Kreuzfahrt Teil 14 - "Zufallstag" in Reykjavik
Island-Kreuzfahrt Teil 14 - "Zufallstag" in Reykjavik
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