Servus ihr Lieben!
In meinem vor-vor-vorigen Post erzählte ich euch vom Treffen mit meiner Blogfreundin Tina und ihrem Göttergatten Uwe im Wiener Wurstelprater - hier geht's zu Teil 1. Aber unser gemeinsamer Praterbummel war natürlich noch nicht alles - zu einem richtigen Wien-Aufenthalt gehört auch ein Besuch in Schönbrunn.
Wie schon beim Prater, der einerseits der Wurstelprater oder andererseits der Grüne Prater sein kann, muss man auch beim Begriff Schönbrunn unterscheiden: Ist jetzt das Schloss Schönbrunn gemeint? Oder der Schlosspark? Oder etwa der Tiergarten Schönbrunn? Wie man HIER aus Wikipedia erfährt, kann mit dem Begriff auch alles zusammen und noch ein bisschen mehr gemeint sein:
Schönbrunn ist eine der Wiener Katastralgemeinden und liegt im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Die Katastralgemeinde mit einer Fläche von 220,55 ha entspricht Schloss und Schlosspark Schönbrunn (einschließlich Gloriette, Tiergarten und den sonstigen in diesem Bereich befindlichen Gärten) sowie der Maria-Theresien-Kaserne.
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In meiner Kindheit wohnten wir nicht allzu weit von Schönbrunn entfernt. Und wenn meine Mutter fragte: "Gehen wir in Schönbrunn die Enten füttern?", dann war damit der Schlosspark gemeint. Wir gingen relativ oft dort spazieren, und meine Mutter sammelte für die Schönbrunner Schlosspark-Enten hart gewordenes Brot. Ich glaube nicht, dass man heute noch die Enten dort füttern darf, aber damals kümmerte sich niemand darum, und in meiner Kindheit machte mir das Entenfüttern großen Spaß. Außerdem begegneten uns seinerzeit im Schlosspark viele Eichhörnchen, die ich besonders liebte.
In meiner Kindheit gingen wir vom 12. Bezirk zu Fuß dorthin - als wir mit Tina und Uwe unterwegs waren, nahmen wir vom Prater weg die U-Bahn.
gehört zu jenen sehenswerten Gebäuden, die vom berühmten Jugendstilarchitekten
Otto Wagner für die Wiener Dampfstadtbahn erbaut wurden. Die Station aus dem Jahr 1896 blieb auch nach der Umstellung auf die Elektrische Stadtbahn (1918) und auf die U-Bahn (1981)
weitestgehend im originalen Otto-Wagner-Stil erhalten. 2008 wurde die denkmalgeschützte Station generalsaniert. Kurioserweise verläuft die Grenze der
Katastralgemeinden Schönbrunn und Rudolfsheim
mitten durch das historische Stationsgebäude von Otto Wagner 😏.
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Die Schönbrunner Brücke befindet sich direkt neben dem historischen Stationsgebäude und führt über den Wienfluss.
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Von der U-Bahnstation kommt man auf schnellstem Weg zu einem der
Seiteneingänge von Schönbrunn. Der Eintritt in den
Schlosspark ist übrigens frei (bis auf einige spezielle Bereiche, wie der
Irrgarten oder der
Kronprinzengarten). Schon im Jahr 1779 wurde der Park von Kaiser Joseph II. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (sehr zum Unmut des Hofadels 😉) und stellt seither ein wichtiges und besonders schönes Erholungsgebiet für die Wiener dar.
Vom Seiteneingang flanierten wir bis zum
Im 16. Jahrhundert war das Areal eines der Jagdgebiete des
Hochadels und es gab hier nur ein Jagdschloss. Der Name Schönbrunn geht auf
einen Ausspruch zurück, den Kaiser Matthias, Sohn von Maximilian II., im frühen
17. Jahrhundert getan haben soll. Angeblich entdeckte er bei einer Jagd eine
artesische Quelle und rief aus: „Welch’ schöner Brunn“. Weil es ihm hier so gut gefiel, wurde eine
Erweiterung des Jagdschlosses zum repräsentativeren Wohnsitz vorgenommen.
Dieses Gebäude wurde jedoch im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683
zerstört. Rund um das Jahr 1700 wurde ein Neubau errichtet; doch erst gegen Mitte
des 18. Jahrhunderts wurden unter Kaiserin Maria Theresia das Schloss und der
Park in der heutigen Form umgebaut. Sie erkor das Anwesen zum Sommersitz
der kaiserlichen Familie. Wenn Sisi, also Kaiserin Elisabeth, nicht
gerade in der Hermesvilla, in der Hofburg oder auf Reisen war, hielt
auch sie sich in Schönbrunn auf. Und ihr Ehemann, „der Franzl“, also Kaiser Franz Joseph I., nutzte
das Schloss ebenfalls als Sommerresidenz; er wurde dadurch zum "Pendler", denn viele Jahre lang fuhr er von dort zum Arbeiten
in die Hofburg, die sein „Winter-Wohnsitz“ war. Gegen Ende seines Lebens wohnte
und amtierte er ganzjährig in Schönbrunn, und hier, am Ort seiner Geburt, starb
er auch im Jahr 1916.
Bei dem in edlem „Schönbrunner-Gelb“ bemalten barocken Palast
mit 1441 Zimmern handelt es sich um das größte Schloss Österreichs. Das Schloss
ist zusammen mit dem etwa 160 ha großen Park seit 1996 Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes. In „normalen“ Zeiten ziehen das Schloss und der Park zwischen
8 und 9 Millionen Besucher pro Jahr an. Der Preis für den Eintritt inklusive Führung liegt für Erwachsene zur Zeit bei € 26,00, mit Audioguide bei € 22,00. (Fotografieren ist leider nicht erlaubt 😟.)
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Vor dem Hofeingang des Schlosses warteten einige Fiaker auf Fahrgäste
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Tina und ich mussten natürlich unbedingt ein Shooting auf der Schlosstreppe machen und hoheitsvoll von der Empore winken (bzw. nicht ganz so hoheitsvolle Busserln schicken) 😁. In
das Schloss hinein gingen wir allerdings nicht. Dafür hätten wir weit
mehr Zeit benötigt, als wir hatten. Und wegen des Fotografierverbots hätte ich euch ohnehin keine eigenen Bilder zeigen können.
Doch für alle, die gern einmal das Schloss Schönbrunn von innen besichtigen wollen, kann ich
HIER kurze, aber interessante
Video-Führungen durch das Schloss anbieten (gratis, in deutscher Sprache, mit englischen Untertiteln. Sehr empfehlenswert, vor allem in den aktuellen Zeiten, in denen Reisen, Museumsbesuche und kulturelle Veranstaltungen eher zu den seltenen und kostbaren Ausnahmen zählen!) und
außerdem einen
virtuellen Rundgang mit zahlreichen Fotos. (Auch für mich sind diese digitalen Führungen sehenswert, denn ich war selbst nur ein einziges Mal im Schloss Schönbrunn, und das war vor rund 45 Jahren, zusammen mit einer kalifornischen Austauschschülerin namens Kris.)
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Links unten: Vor dem Posieren auf der Treppe mussten wir uns natürlich noch adjustieren 😂
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Auch Uwe bewies, dass er hoheitsvoll winken und Küsschen schicken kann 😉 Und seht ihr oben rechts die "Fotobomberin" 😜
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Nach dem "Treppen-Shooting" spazierten wir weiter von der Hofseite zur Parkseite des Schlosses. Hier erstreckt sich bis zum Gloriette-Hügel das so genannte
Große Parterre - das Zentrum des Parks mit repräsentativen Beeten und
Skulpturen-Gruppen. Von hier aus sieht man gut auf den Neptunbrunnen und auf die Gloriette.
Neptunbrunnen:
Am Fuß des Gloriette-Hügels befindet sich dieser beeindruckende Zierbrunnen aus den Jahren 1778–1780. Er wurde noch kurz vor dem Tod Maria Theresias vollendet. Neptun stand in der Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts als
Gleichnis für den sein Land souverän lenkenden Fürsten - wie der Meeresgott versteht es auch der Herrscher, sein Land und sein Volk über die Fährnisse des Schicksals hinwegzulenken. Vielleicht sollten sich die modernen "Landes-Lenker" etwas vom Neptun-Stil abschauen?
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Auch heute noch tummeln sich im Neptunbrunnen mehrere Enten sowie ein paar Möwen.
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Die Gloriette ist der Hauptblickfang des Gartens - und sie war in meiner Kindheit auch mein Lieblingsziel im Schönbrunner Schlosspark. Sie wurde 1775 errichtet und erinnert an die Schlacht von Kolin im Jahr 1757, wo im Siebenjährigen Krieg der Vormarsch des preußischen Königs Friedrich II. auf Wien gestoppt wurde.
Als ich den komplizierten Namen "Gloriette" noch nicht aussprechen konnte, hieß sie bei mir "Lolliette" 😀 und ich verlangte angeblich oft danach, dort hinzugehen. Kein Wunder also, dass es mich auch an diesem Tag hinaufzog, obwohl wir schon so viele Kilometer gegangen waren (und unsere Freunde an den Vortagen bereits mehrere lange Fußmärsche hinter sich gebracht hatten). Edi und Uwe wollten ebenfalls nach oben, Tina hingegen beschloss, sich unten auf einer Bank ein bisschen auszuruhen. Dadurch blieb ihr zwar der wunderschöne Ausblick vom Gloriettehügel aus über Schönbrunn und die Dächer Wiens verwehrt, aber ihre Füße bekamen eine kleine Auszeit.
Auch vor der "Lolliette" gibt es einen Ententeich - und Uwe war so nett, dort in der allmählich schwindenden Abendsonne ein "rostrosiges Shooting" mit mir zu veranstalten 😁:
Zwischendurch gab es einen Zoff zwischen zwei Möwen, den ich mit dem Sportprogramm meiner Kamera festzuhalten versuchte:
Unten seht ihr Details der Gloriette im Licht der untergehenden Sonne - sowie einige Statuen vom Großen Parterre. Auf einer hatte sich eine Krähe positioniert, die stolz eine Walnuss im Schnabel hielt:
Der Schönbrunner Schlosspark ist noch um vieles größer, als ich euch
hier gezeigt habe (und als wir zusammen mit Tina und Uwe erkunden
konnten), auch dafür reichte die Zeit an diesem Tag leider nicht mehr aus.
Während wir uns vom Glorietthügel wieder in Richtung Großes Parterre begaben, genoss Tina die letzten Sonnenstrahlen. Man spürte allerdings schon die abendliche Kühle herankriechen.
Buntes Restaurant:
Also wurde es höchste Zeit, uns zum Aufwärmen und für einen abschließenden Plausch in jenes hübsche Lokal zu begeben, das sich direkt neben dem Schönbrunner Seiteneingang befindet, bei dem wir hereingekommen waren: Das
Restaurant & Dinnertheater Schönbrunner Stöckl. Das Lokal ist absolut sehenswert mit all seinen Wandmalereien - und bis in die Toilette hinein edelst dekoriert:
Wir haben uns dort hauptsächlich mit Heißer Schokolade, Apfelstrudel und dergleichen
gestärkt, deshalb kann ich über die Qualität des Essens leider nicht viel
sagen. Die scheint, wenn man den
Bewertungen in Tripadvisor
trauen kann, immer gut gewesen zu sein, aber in letzter Zeit gelitten
zu haben - was möglicherweise mit dem Lockdown-bedingten
Fachkräftemangel in der Gastronomie zusammenhängt... Hoffen wir, dass
sie die Kurve wieder kriegen! Auch Theater wird im Dinnertheater Schönbrunn gespielt -
hier kommt ihr zum aktuellen Spielplan (der jedoch wegen des 4. Covid-Lockdowns nicht an allen Tagen eingehalten werden kann).
Für uns war der Aufenthalt in diesem Lokal auf alle Fälle gemütlich und angenehm. Leider hieß es danach schon Abschied nehmen von Tina und Uwe: Sie fuhren wieder zu ihrem Motel One zurück; Edi und ich hatten unser Auto auf einem Park & Ride-Platz nahe der Wiener Stadtgrenze abgestellt und mussten dort wieder hin. Aber: SCHÖN WAR's und lustig und ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Tina und ihrem Göttergatten! 😊
Noch ein näherer Blick auf mein Outfit dieses Tages:
Das Kernstück des Ensembles war die
tolle bunte Holzkette, die ich
beim Münchner Bloggertreffen von Tina "erschwäppt" ("ge-swapt") habe. Die wollte ich zur Feier des Tages unbedingt tragen - es galt also nur, da drum herum eine Kombination zu finden, die sowohl die Buntheit der Kette gut unterstreicht als auch zu mir passt. Ich entschied mich einmal mehr für eine
Kleid-über-Rock-Kombination: Mein petrolfarbiges Midi-Sommerkleid zog ich also über einen braunen Maxi-Stufenrock sowie ein taupefarbiges Langarmshirt. Dazu trug ich einen Bindegürtel, meine Wickeljacke mit den langen Seitenteilen und meine Lieblingsstiefletten, alles in der Farbe Taupe, sowie mein taupe-buntes Stirnband. Wie ihr oben gesehen habt, genügte an diesem wundervollen Oktobertag meine "Pferdecke" (aka Poncho) als "Darüber".
Zum Abschluss bekommt ihr nun noch eine Sammlung von Torbögen aller Art zu sehen, die ich in Schönbrunn für Novas "T in die neue Woche" gesammelt habe:
Ich hoffe, auch dieser Teil des Treffens mit Tina und Uwe hat euch gut gefallen! Wenn ihr noch nicht genug von den Wien-Erzählungen habt, könnt ihr zu Tinas Blog switchen - dort findet ihr HIER gerade ihre Schilderungen über unser Treffen.
☀️☀️👼☀️☀️
Und ganz besonderen Dank für all eure lieben und tollen Gratulationen zur Geburt unseres ersten Enkelkindes 👶💕👶! Inzwischen haben wir den kleinen Jamie gesehen - zwar leider noch nicht "in natura", aber zumindest auf Fotos und bei einem Video-Telefonat mit meiner Tochter. Da Jana und Michael nicht möchten, dass Fotos ihres Kindes im Internet gezeigt werden, kann ich euch nur versichern, dass er ein ganz und gar entzückender Wonneproppen ist. Und wir hoffen natürlich sehr, dass wir ihn bald "so richtig" kennenlernen werden. Da wir in Österreich gerade den vierten Lockdown erleben, wird das vermutlich nicht ganz einfach zu managen sein, aber ich hoffe doch sehr, dass uns eine Lösung einfällt. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Fotos:
teilweise von Tina oder Uwe, teilweise von Edi oder mir
Auf bald alles Liebe!
🌿 T r a u d e 🌿
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