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Dienstag, 30. November 2021

Italien-Reisebericht - Siena und San Gimignano (Toskana)

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.

 

Ciao ihr Lieben!

Im letzten Kapitel meines Italien-Reiseberichtes erzählte ich euch über ein paar kleine Bergdörfer und eine Wanderung im Naturschutzgebiet Le Balze del Valdarno. Heute entführe ich euch zunächst nach 

Nach all den pittoresken Bergdörfern besuchten wir am 15. September 2021 erstmals in diesem Urlaub eine richtige toskanische Stadt - und zwar eine, die vor vielen Jahrhunderten auf drei Hügeln im Chianti-Gebiet errichtet wurde. (Die erste schriftliche Erwähnung Sienas geht auf ein Dokument aus dem Jahre 70 n. Chr. zurück.) Rund 54.000 Menschen leben zur Zeit in der Hauptstadt der Provinz Siena. Sie gilt als eine der schönsten Städte Italiens und als das Herzstück der Toskana. Die historische Altstadt ist gegliedert in drei "Terzi" (Drittel), in denen mehrere sogenannte Contrade (Stadtteile) zusammengefasst sind. Sie alle liegen innerhalb der Stadtmauern von Siena. Die gesamte Altstadt ist seit dem Jahr 1995 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.  
 
In meiner einleitenden Collage könnt ihr erste Blicke auf Siena werfen (im Uhrzeigersinn): 🕀 Die malerischen Häuser bestehen größtenteils aus rotbraunem Backstein oder sind in dem Ockergelbton gestrichen, der für die Toskana so charakteristisch ist. 🕀 Blick auf die Piazza del Campo, den zentralen Platz Sienas 🕀 der Dom von Siena 🕀 Frau Rostrose beim Baptisterium 🕀 typisch-toskanischer Keramikteller:

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Siena ist von massiven Stadtmauern umgeben, denn schon seit der Römerzeit und erst recht im Mittelalter fanden zahlreiche Versuche statt, diese Stadt zu erobern. Es gibt sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu Sienas Befestigungsanlage - KLICK. Einer der größten Rivalen Sienas war über viele Jahrhunderte weg die Stadt Florenz. HIER könnt ihr eine interessante, gut erklärte Zusammenfassung der Auseinandersetzungen nachlesen.

Außer dem Stadttor (einem von vielen Toren, die nach Siena führen) habe ich noch einige weitere T's für Novas Linkup gesammelt:

Wir spazierten in Richtung Piazza del Campo, sammelten schöne Details mit unseren Kameras ein, gönnten uns ein Gelato 🍦, und Edi und ich frischten Erinnerungen an unseren ersten Siena-Besuch vor 25 Jahren auf. An die bunten Wandleuchter konnten wir uns z.B. noch gut erinnern! Diese Leuchter sind mit den Farben und Wappen der jeweiligen Contrade (Stadtteile) geschmückt, in welchen sie sich befinden:

Während unseres Aufenthalts in Siena fielen uns immer wieder Bildnisse und Statuen mit Wölfen, die zwei Knaben säugen, auf. Wir fragten uns, was Romulus und Remus mit Siena zu tun haben - diese beiden  brachten wir nur mit der Stadt Rom in Verbindung. Erst daheim las ich die Geschichte von Senius und Aschius, den beiden legendären Gründern der Stadt Siena, und erfuhr, was sie mit Romulus und Remus zu tun hatten: KLICK.

In Siena gibt es - wie in wohl jeder Stadt Italiens - zahlreiche Kirchen und Kapellen. Stellvertretend für all die kleineren Kirchen besuchten wir die Chiesa di San Giorgio, deren Tor einladend offen stand:

Piazza del Campo:
Die muschelförmige Piazza del Campo ist der zentrale Platz in Siena - und er besitzt eine große Bedeutung für die Sieneser. Bei unserem ersten Besuch vor 25 Jahren (am 1. Juli 1996) bereitete sich die Stadt gerade auf den Palio di Siena vor, ein berühmt-berüchtigtes Pferderennen, das nach mittelalterlicher Tradition zweimal jährlich abgehalten wird (am 2. Juli und am 16. August). Die Häuser waren damals mit bunten Fahnen geschmückt, man hatte Tische in den Gassen aufgestellt und die Piazza war abgesperrt: Denn hier würde am nächsten Tag der Palio stattfinden. Im Rennen treten die 17 Contraden, die Stadtteile Sienas, gegeneinander an.

Ich habe in die übernächste Collage zwei Fotos von diesem härtesten Pferderennen der Welt eingefügt - diese hat ein Fotograf aufgenommen; sie waren bei einem Souvenirladen ausgestellt und ich habe sie abfotografiert. Diesmal war die Piazza unversperrt und zahlreiche Menschen tummelten sich hier - aber zum Glück längst nicht so viele wie beim Palio 😉. 


Siena gilt als die "gotischste Stadt Italiens", denn keine sonst hat sich ein dermaßen geschlossenes mittelalterliches Stadtbild bewahrt wie Siena: Florenz setzte in Sachen Baustil ganz auf die Renaissance - und weil man sich vom ewigen Rivalen abheben wollte (oder weil man keine Lust hatte auf all diesen modernen Kram 😉), baute man in Siena im gotischen Stil weiter. Das Gebäude mit dem hohen Turm (oben) ist das Rathaus von Siena (Palazzo Pubblico). Baubeginn dieses Gebäudes war im Jahr 1250; der 102 Meter hohe Turm kam im 14. Jahrhundert hinzu. Auch die anderen Gebäude auf der Piazza, die einst ein Marktplatz war, wurden in etwa zu jenen Zeiten errichtet und sind im Stil der Gotik gehalten.

Einen Himmelsblick für Heidi habe ich hier auch eingebaut 😊
Wappen
haben in Siena eine besonders große Bedeutung. Man begegnet dort auf Schnitt und Tritt den verschiedensten Wappen. Jede der 17 Contraden besitzt ein eigenes Emblem mit eigenem Wappentier oder -symbol.
  • Zum Terzo di Città zählen die Contrade Aquila (Adler), Chiocciola (Schnecke), Onda (Welle), Pantera (Panther), Selva (Wald) und Tartuca (Schildkröte).
  • Zum Terzo di San Martino gehören die Contrade Civetta (Eule), Leocorno (Einhorn), Nicchio (Muschel), Valdimontone (Widder) und Torre (Turm).
  • Zum Terzo di Camollia gehören die Contrade Bruco (Raupe), Drago (Drache), Giraffa (Giraffe), Istrice (Stachelschwein), Lupa (Wölfin) und Oca (Gans).

Die Contraden sind einerseits Stadtteile, andererseits Nachbarschaftsgemeinschaften. (Früher gab es hier noch ein paar mehr dieser Gemeinschaften.) Jede contrada verehrt ihren Schutzheiligen, besitzt eine Kirche, ein Gemeindehaus, ein Haus für die Aufbewahrung der Trophäen vom Palio usw. Die Organisationsform der Contraden als überschaubare Wohnviertel mit demokratischer und sozialer Prägung gilt als einer der Gründe für die sehr niedrige Kriminalitätsrate in Siena.

Auch der junge Mann unten trägt ein Wappen auf seinem Umhang. Da es allerdings bei den Contraden keinen Pfau als Wappentier gibt, nehme ich an, es handelt sich um das Wappen einer Studentenverbindung. Mehrere Burschen hielten an diesem Tag offenbar eine (lautstarke 😉) Feierlichkeit ab, und einen Teil von ihnen zog es dabei vor die Pasticceria Nannini. Was sie dort wollten, weiß ich leider nicht - ich weiß bloß, dass die Sängerin Gianna Nannini aus dieser Konditorenfamilie stammt. Aber ich nehme an, sie kann nichts für diesen "Aufruhr" 😎...

Großes Foto Mitte: Die Wappen der 17 Contraden gibt es auch als Kühlschrankmagneten zu kaufen 😉
 
Baptisterium:
Das Battistero di San Giovanni ist eine gotische Taufkirche, die quasi eine Vergrößerung des Doms von Siena darstellt. Nachdem Siena sich auf Hügeln befindet, ist das Gelände dort steil abfallend, weshalb man die Taufkirche ab 1316 unterhalb des Doms errichtete. Über eine steile Treppe kommt man von dort zum Domplatz.

Frau Rostrose vor dem Baptisterium

Dom von Siena:
Der Dom von Siena (italienisch Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta) aus schwarzem und weißem Marmor ist eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien. Der Dom entstand aus einer dreischiffigen romanischen Basilika, die am Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen wurde. Im Jahre 1284 begannen die Arbeiten an der atemberaubend schönen Fassade. Der Campanile stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dieser schwarz-weiß-gestreifte Turm heißt bei uns Rostrosen übrigens "Ildefonso-Turm" (nach dem Wiener Nougat-Konfekt mit dunklem Nougat, lichtem Nougat, dunklem Nougat 😉)...

Das Innere des Domes:
Die folgenden Fotos vom Dom-Innenraum, dem faszinierenden Gewölbe der Piccolomini-Bibliothek und dem Blick auf den Dom von einem gegenüberliegenden Turm stammen allesamt von Brigitte, denn unsere Freunde unternahmen in der Folge eine geführte Tour durch die faszinierende Kathedrale. 

Ursprünglich hatten auch Edi und ich vorgehabt, diese Tour zu machen - für mich wäre es vor allem auch eine "Mutprobe" gewesen, denn 1996 war nur Edi auf den Turm gegangen, ich hingegen hatte mich wegen meiner Höhenangst nicht getraut. Nun hätte ich mich getraut, aber wir empfanden die Warteschlange beim Kartenkauf als zu lange. (Online gebucht hatten wir in diesem Fall nicht, weil wir uns zeitlich nicht zu sehr festlegen wollten.) Wir hatten schon im Vorfeld mit Brigitte und Peter vereinbart, dass wir uns unterwegs trennen könnten, wenn wir unterschiedliche "Sightseeing-Interessen" hätten, und so beschlossen Edi und ich, auf die Dom-Führung zu verzichten und stattdessen mehr von Siena zu sehen. Unsere Freunde hingegen wollten sich den umwerfenden Anblick nicht entgehen lassen, und letztendlich erschien ihnen die Wartezeit auch nicht als allzu lange - nur die mehrfachen Covid-Kontrollschleusen empfanden sie als ziemlich mühsam. 
 
Ihr hingegen könnt euch hier einige Fotos, die die beiden von der Tour mitbrachten, ganz ohne FFP2-Maske ansehen. (Und falls euch diese Bilder noch nicht reichen, habe ich HIER einen Link mit weiteren traumhaften Innenansichten für euch.)
 
 
Streifzug durch Siena:
Während Brigitte und Peter den Dom besichtigten, unternahmen Edi und ich eine kleine Bummeltour durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Um die tiefer gelegenen Teile von Siena zu erkunden, nahmen wir die Rolltreppe, die von einem der drei Hügel in untere Bereiche der Stadt führt. Dort unten fanden wir auch ein nicht von Touristen überlaufenes Café, in dem wir eine kleine Kaffee- und Toiletten-Pause einlegen konnten. - Bei der Kirche in der Mitte der folgenden Collage handelt es sich um die Basilica di San Domenico vom Terzo di Città aus gesehen. (Baubeginn war im Jahr 1226.) Tja, und auch sonst haben wir einige Eindrücke für euch zusammengetragen - kommt einfach mit:


Ein paar sehr alte und neuere Schilder für Arti habe ich unterwegs auch gesammelt.

Mittels Smartphone vereinbarten wir einen Treffpunkt mit unseren Freunden und wanderten gemeinsam zurück zum Auto (das Peter klugerweise gratis etwas außerhalb der Stadtmauern in einem modernen Wohnviertel geparkt hatte). Kurz nach 15 Uhr verließen wir Siena und fuhren der nächsten Ortschaft entgegen:

Hierher kamen wir hauptsächlich, weil wir abseits vom Touristentrubel etwas essen wollten und Gitty bei ihrer Restaurantsuche (ebenfalls via Smartphone 😉) in dieser Ortschaft eine Pizzeria entdeckte, die auch nachmittags geöffnet hatte. Als wir ankamen regnete es, doch zum Glück goß es nicht "in Strömen", wie die Aufschrift auf meinem Schirm suggeriert. Während wir unsere Pizza unter einem großen Sonnenschirm schmausten, hörte der Regen wieder auf. Brigitte fotografierte dann noch die Tauben, die offenbar einen ziemlichen Badespaß im örtlichen Brunnen erlebten.

Ich bin ja nicht gerade ein Fan von Stadt-Tauben, aber Brigittes Fotos gefallen mir, und somit kann ich diesen Post bei Annis
 Linkup I’d Rather B Birdin’ verlinken 😊.
 
Viel mehr als diesen Platz haben wir von der knapp 22.000 Einwohner zählenden Stadt Colle di Val d’Elsa nicht gesehen (auch wenn die Oberstadt lt. Wikipedia sehenswert ist), denn wir hatten ein anderes, noch attraktiveres Ziel -
 
In dieser Kleinstadt leben zwar weit weniger Einwohner als in Colle di Val d’Elsa (nämlich nur rund 7.700), doch sie ist um einiges berühmter. Neben Florenz, Siena und Pisa zählt sie zu den von Touristen meistbesuchten Zielen in der Toskana, und auch uns Rostrosen zog es bereits zum dritten Mal dorthin (oder genau genommen zum vierten Mal - Erklärung folgt später). Denn die „Stadt der schönen Türme“ mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern ist absolut reizvoll und sehenswert. 
 
Bereits um 300 bis 200 v. Chr. soll der Ort von den Etruskern besiedelt worden sein. Der Namenspatron der Stadt ist der heilige Geminianus, der im 4. Jahrhundert Bischof von Modena war und das Dorf durch sein Gebet vor barbarischen Horden geschützt haben soll. 

Wegen der unverwechselbaren Skyline wird San Gimignano auch „Mittelalterliches Manhattan“ genannt 😉.
 
Hauptsächlich verdankt die Stadt ihren Ruhm der Tatsache, dass sie die größte Zahl gut erhaltener mittelalterlicher Geschlechtertürme besitzt, die in anderen Städten oft nur als Stümpfe erhalten blieben*). Der Geschlechterturm ist eine in Oberitalien seit dem 11. Jahrhundert entstandene Bauweise, die einflussreichen städtischen Familien für Wohn- und Verteidigungszwecke diente. Nach dem Motto "Ich hab den größeren" versuchten die Patrizierfamilien im Mittelalter, einander in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertrumpfen. 
 
*) In Florenz gab es z.B. etwa 200 solcher Türme; aber viele von ihnen stürzten ein - z.B. bei Erdbeben - da die Erbauer zu hoch hinaus wollten, teilweise über 70 Meter. Die Stadtverwaltung von Florenz veranlasste daher im Jahr 1250, dass die Türme auf 27,5 Meter = 9 Stockwerke gekürzt werden mussten.

San Gimignano ist von einer doppelten Ringmauer umgeben, die im Mittelalter ihrem Schutz diente. - Der Ausblick von hier ist ein Traum!
 
Von den einst 72 Geschlechtertürmen in San Gimignano existieren heute noch 15. Die beiden höchsten dieser Türme sind der Torre Grossa (54 Meter hoch) aus dem Jahr 1311 und der Torre della Rognosa (51 Meter hoch). 1990 wurde der historische Stadtkern von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 

 
In einer Ausstellung mit freiem Eintritt kann man sich ein Keramikmodell von San Gimignano im Jahr 1300 ansehen:
 

 
Außer Türmen gibt es hier noch Palazzi, Fresken, Torbögen, Brunnen, malerische gepflasterte Gässchen und vieles mehr zu sehen. Und es gab in einem Park eine Harfnerin zu hören, die ihrem Instrument zauberhafte Klänge entlockte.
 

 
Natürlich hat die Stadt auch eine moderne, touristische Seite. Wir haben allerdings weder hier noch sonst irgendwo "Touristenzeugs" gekauft, ja nicht einmal Taschen oder Klamotten, obwohl ich mich manchmal verlockt fühlte 😉. Die absichtlich klein gehaltenen Koffer und der beschränkte Platz im Kofferraum waren gute "Ausreden", um beim Einkaufen zurückhaltend zu sein - und es ist nach wie vor so, dass ich nichts wirklich "brauche". Wein und typisch italienische Lebensmittel wie bunte Nudeln waren die einzigen Mitbringsel, die wir erstanden. Für uns selbst haben wir gegen Ende unseres Italienurlaubs ein großes Stück geräucherten Schinkenspeck gekauft, an dem wir noch immer essen 😋.
 
Wildschweinspezialitäten (die ebenfalls typisch für die Region sind) waren bei unseren Mitbringseln übrigens keine dabei, aber ich kann euch "vorlesen", was unten auf dem Schild bei dem ausgestopften Wildschwein geschrieben steht:
 
"Molti vendono i salumi ... Noi siamo i soli a produrli ..."
(Viele verkaufen Wurstwaren ... wir sind die einzigen die sie produzieren ...) 

 
Nun zu der oben versprochenen Erklärung, weshalb dieser Besuch von San Gimignano unser vierter war: Als wir im Jahr 2000 zum zweiten Mal in San Gimignano waren, regnete es, weshalb wir nur kurz in der Stadt blieben. Deshalb fuhren wir aufgrund eines Tipps von Urlaubsbekannten ein paar Tage später abermals dorthin und warteten eine Stunde lang auf einem der Aussichtstürme, um den angeblich so spektakulären Sonnenuntergang zu erleben. (Nunja, es war ein schöner Sonnenuntergang, aber sicherlich nicht der schönste, den wir je gesehen haben, und bestimmt keine Stunde Wartezeit wert 😉. Aber dies war unser dritter Besuch.)

Auch jetzt, 21 Jahre danach kletterten wir wieder auf diesen Aussichtsturm. Auf einen Sonnenuntergang brauchten wir allerdings nicht zu warten, denn der Himmel war nach wie vor von grauen Wolken verhangen. Doch es war warm, die Aussicht war schön und ein netter junger Franzose nahm ein Gruppenfoto von uns auf:


Danach gingen wir wieder zum Wagen zurück, der diesmal auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz vor den Toren der Stadt stand. Edi und ich, die sowohl Siena als auch San Gimingnano bereits zum wiederholten Male besucht hatten, waren in beiden Fällen froh über das Wiedersehen mit diesen wunderschönen toskanischen Städten, und auch Brigitte und Peter hat es dort sehr gut gefallen. Ich hoffe, auch ihr seid gerne bei diesem Tagesausflug dabei gewesen! (Spoiler: Im nächsten Kapitel geht es unter anderem ans Meer! Aber nicht nur 😉!)

🌿🌿🌿

Vielen Dank für all eure Kommentare zu meinem vorigen Reiseberichtskapitel - und herzlichen Dank auch für eure lieben Zeilen zum zweiten Teil meiner Schilderungen über das Treffen mit Tina und ihrem Göttergatten Uwe in Wien (Schönbrunn)!  

Oh, und welche Freude! Beim nächsten Mal kann ich euch schon über die erste Begegnung mit unserem Enkelkind erzählen! 😍 Habt einen schönen Start in den Dezember und eine möglichst gemütliche Adventzeit.


 
🌿🌿🌿
 
 Fotos von Brigitte, Edi und mir

Ciao & Arrivederci,

🌿  T  r  a  u  d  e 🌿




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beim Mosaic Monday, bei Close to the Ground - Jutta,  Artis Schilderwald-Linkup, Wednesday around the World bei Pieni Lintu, bei My Corner of the World, Naturdonnerstag - bei Elke, Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions, Saturday's Critters bei Eileen, bei der Gartenglück-Linkparty, I’d Rather B Birdin’, Garden Affair - bei Jaipur Garden, Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche, Heidis Aktion Himmelsblick, Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style, Ich seh rot oder All good things are blue bei Anne, Mein Freund, der Baum - bei Astrid 

 
PS:
Für alle, die demnächst im ZDF noch die letzte Folge der 2. Vienna-Blood-Staffel sehen und nach meinem Mann suchen wollen, der dort als Mönchskomparse herumläuft, hat Herr Rostrose ein paar Bildschirmkopien angefertigt, die euch das Suchen / Erkennen leichter machen sollen 😇:
 

Titel: Vor der Dunkelheit
Ausstrahlung: am 5. Dezember 2021, 22.15 Uhr, ZDF

Mittwoch, 24. November 2021

Mit Tina und Göga durch Wien - Teil 2: Schönbrunn

 Servus ihr Lieben!

In meinem vor-vor-vorigen Post erzählte ich euch vom Treffen mit meiner Blogfreundin Tina und ihrem Göttergatten Uwe im Wiener Wurstelprater - hier geht's zu Teil 1. Aber unser gemeinsamer Praterbummel war natürlich noch nicht alles - zu einem richtigen Wien-Aufenthalt gehört auch ein Besuch in Schönbrunn.

Wie schon beim Prater, der einerseits der Wurstelprater oder andererseits der Grüne Prater sein kann, muss man auch beim Begriff Schönbrunn unterscheiden: Ist jetzt das Schloss Schönbrunn gemeint? Oder der Schlosspark? Oder etwa der Tiergarten Schönbrunn? Wie man HIER aus Wikipedia erfährt, kann mit dem Begriff auch alles zusammen und noch ein bisschen mehr gemeint sein:

Schönbrunn ist eine der Wiener Katastralgemeinden und liegt im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Die Katastralgemeinde mit einer Fläche von 220,55 ha entspricht Schloss und Schlosspark Schönbrunn (einschließlich Gloriette, Tiergarten und den sonstigen in diesem Bereich befindlichen Gärten) sowie der Maria-Theresien-Kaserne.


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In meiner Kindheit wohnten wir nicht allzu weit von Schönbrunn entfernt. Und wenn meine Mutter fragte: "Gehen wir in Schönbrunn die Enten füttern?", dann war damit der Schlosspark gemeint. Wir gingen relativ oft dort spazieren, und meine Mutter sammelte für die Schönbrunner Schlosspark-Enten hart gewordenes Brot. Ich glaube nicht, dass man heute noch die Enten dort füttern darf, aber damals kümmerte sich niemand darum, und in meiner Kindheit machte mir das Entenfüttern großen Spaß. Außerdem begegneten uns seinerzeit im Schlosspark viele Eichhörnchen, die ich besonders liebte.

In meiner Kindheit gingen wir vom 12. Bezirk zu Fuß dorthin - als wir mit Tina und Uwe unterwegs waren, nahmen wir vom Prater weg die U-Bahn.

gehört zu jenen sehenswerten Gebäuden, die vom berühmten Jugendstilarchitekten Otto Wagner für die Wiener Dampfstadtbahn erbaut wurden. Die Station aus dem Jahr 1896 blieb auch nach der Umstellung auf die Elektrische Stadtbahn (1918) und auf die U-Bahn (1981) weitestgehend im originalen Otto-Wagner-Stil erhalten. 2008 wurde die denkmalgeschützte Station generalsaniert.  Kurioserweise verläuft die Grenze der Katastralgemeinden Schönbrunn und Rudolfsheim  mitten durch das historische Stationsgebäude von Otto Wagner 😏.

Die Schönbrunner Brücke befindet sich direkt neben dem historischen Stationsgebäude und führt über den Wienfluss.

Von der U-Bahnstation kommt man auf schnellstem Weg zu einem der Seiteneingänge von Schönbrunn. Der Eintritt in den Schlosspark ist übrigens frei (bis auf einige spezielle Bereiche, wie der Irrgarten oder der Kronprinzengarten). Schon im Jahr 1779 wurde der Park von Kaiser Joseph II. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (sehr zum Unmut des Hofadels 😉) und stellt seither ein wichtiges und besonders schönes Erholungsgebiet für die Wiener dar.
 
 
 
Vom Seiteneingang flanierten wir bis zum  
 
Im 16. Jahrhundert war das Areal eines der Jagdgebiete des Hochadels und es gab hier nur ein Jagdschloss. Der Name Schönbrunn geht auf einen Ausspruch zurück, den Kaiser Matthias, Sohn von Maximilian II., im frühen 17. Jahrhundert getan haben soll. Angeblich entdeckte er bei einer Jagd eine artesische Quelle und rief aus: „Welch’ schöner Brunn“. Weil es ihm hier so gut gefiel, wurde eine Erweiterung des Jagdschlosses zum repräsentativeren Wohnsitz vorgenommen. Dieses Gebäude wurde jedoch im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 zerstört. Rund um das Jahr 1700 wurde ein Neubau errichtet; doch erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts wurden unter Kaiserin Maria Theresia das Schloss und der Park in der heutigen Form umgebaut. Sie erkor das Anwesen zum Sommersitz der kaiserlichen Familie. Wenn Sisi, also Kaiserin Elisabeth, nicht gerade in der Hermesvilla, in der Hofburg oder auf Reisen war, hielt auch sie sich in Schönbrunn auf. Und ihr Ehemann, „der Franzl“, also Kaiser Franz Joseph I., nutzte das Schloss ebenfalls als Sommerresidenz; er wurde dadurch zum "Pendler", denn viele Jahre lang fuhr er von dort zum Arbeiten in die Hofburg, die sein „Winter-Wohnsitz“ war. Gegen Ende seines Lebens wohnte und amtierte er ganzjährig in Schönbrunn, und hier, am Ort seiner Geburt, starb er auch im Jahr 1916.
 
Bei dem in edlem „Schönbrunner-Gelb“ bemalten barocken Palast mit 1441 Zimmern handelt es sich um das größte Schloss Österreichs. Das Schloss ist zusammen mit dem etwa 160 ha großen Park seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In „normalen“ Zeiten ziehen das Schloss und der Park zwischen 8 und 9 Millionen Besucher pro Jahr an. Der Preis für den Eintritt inklusive Führung liegt für Erwachsene zur Zeit bei € 26,00, mit Audioguide bei € 22,00. (Fotografieren ist leider nicht erlaubt 😟.)
 
Vor dem Hofeingang des Schlosses warteten einige Fiaker auf Fahrgäste

Tina und ich mussten natürlich unbedingt ein Shooting auf der Schlosstreppe machen und hoheitsvoll von der Empore winken (bzw. nicht ganz so hoheitsvolle Busserln schicken) 😁. In das Schloss hinein gingen wir allerdings nicht. Dafür hätten wir weit mehr Zeit benötigt, als wir hatten. Und wegen des Fotografierverbots hätte ich euch ohnehin keine eigenen Bilder zeigen können.

Doch für alle, die gern einmal das Schloss Schönbrunn von innen besichtigen wollen, kann ich HIER kurze, aber interessante Video-Führungen durch das Schloss anbieten (gratis, in deutscher Sprache, mit englischen Untertiteln. Sehr empfehlenswert, vor allem in den aktuellen Zeiten, in denen Reisen, Museumsbesuche und kulturelle Veranstaltungen eher zu den seltenen und kostbaren Ausnahmen zählen!) und außerdem einen virtuellen Rundgang mit zahlreichen Fotos. (Auch für mich sind diese digitalen Führungen sehenswert, denn ich war selbst nur ein einziges Mal im Schloss Schönbrunn, und das war vor rund 45 Jahren, zusammen mit einer kalifornischen Austauschschülerin namens Kris.)
 
Links unten: Vor dem Posieren auf der Treppe mussten wir uns natürlich noch adjustieren 😂

Auch Uwe bewies, dass er hoheitsvoll winken und Küsschen schicken kann 😉 Und seht ihr oben rechts die "Fotobomberin" 😜

Nach dem "Treppen-Shooting" spazierten wir weiter von der Hofseite zur Parkseite des Schlosses. Hier erstreckt sich bis zum Gloriette-Hügel das so genannte Große Parterre - das Zentrum des Parks mit repräsentativen Beeten und Skulpturen-Gruppen. Von hier aus sieht man gut auf den Neptunbrunnen und auf die Gloriette.

 
Neptunbrunnen:
Am Fuß des Gloriette-Hügels befindet sich dieser beeindruckende Zierbrunnen aus den Jahren 1778–1780. Er wurde noch kurz vor dem Tod Maria Theresias vollendet. Neptun stand in der Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts als Gleichnis für den sein Land souverän lenkenden Fürsten - wie der Meeresgott versteht es auch der Herrscher, sein Land und sein Volk über die Fährnisse des Schicksals hinwegzulenken. Vielleicht sollten sich die modernen "Landes-Lenker" etwas vom Neptun-Stil abschauen?
 
Auch heute noch tummeln sich im Neptunbrunnen mehrere Enten sowie ein paar Möwen.

Aufstieg zur Gloriette:
Die Gloriette ist der Hauptblickfang des Gartens - und sie war in meiner Kindheit auch mein Lieblingsziel im Schönbrunner Schlosspark. Sie wurde 1775 errichtet und erinnert an die Schlacht von Kolin im Jahr 1757, wo im Siebenjährigen Krieg der Vormarsch des preußischen Königs Friedrich II. auf Wien gestoppt wurde. 
 
Als ich den komplizierten Namen "Gloriette" noch nicht aussprechen konnte, hieß sie bei mir "Lolliette" 😀 und ich verlangte angeblich oft danach, dort hinzugehen. Kein Wunder also, dass es mich auch an diesem Tag hinaufzog, obwohl wir schon so viele Kilometer gegangen waren (und unsere Freunde an den Vortagen bereits mehrere lange Fußmärsche hinter sich gebracht hatten). Edi und Uwe wollten ebenfalls nach oben, Tina hingegen beschloss, sich unten auf einer Bank ein bisschen auszuruhen. Dadurch blieb ihr zwar der wunderschöne Ausblick vom Gloriettehügel aus über Schönbrunn und die Dächer Wiens verwehrt, aber ihre Füße bekamen eine kleine Auszeit.

 
Auch vor der "Lolliette" gibt es einen Ententeich - und Uwe war so nett, dort in der allmählich schwindenden Abendsonne ein "rostrosiges Shooting" mit mir zu veranstalten 😁: 

 
Zwischendurch gab es einen Zoff zwischen zwei Möwen, den ich mit dem Sportprogramm meiner Kamera festzuhalten versuchte:

 
Unten seht ihr Details der Gloriette im Licht der untergehenden Sonne - sowie einige Statuen vom Großen Parterre. Auf einer hatte sich eine Krähe positioniert, die stolz eine Walnuss im Schnabel hielt: 

 
Der Schönbrunner Schlosspark ist noch um vieles größer, als ich euch hier gezeigt habe (und als wir zusammen mit Tina und Uwe erkunden konnten), auch dafür reichte die Zeit an diesem Tag leider nicht mehr aus.
 
Während wir uns vom Glorietthügel wieder in Richtung Großes Parterre begaben, genoss Tina die letzten Sonnenstrahlen. Man spürte allerdings schon die abendliche Kühle herankriechen.
 
 
Buntes Restaurant:
Also wurde es höchste Zeit, uns zum Aufwärmen und für einen abschließenden Plausch in jenes hübsche Lokal zu begeben, das sich direkt neben dem Schönbrunner Seiteneingang befindet, bei dem wir hereingekommen waren: Das Restaurant & Dinnertheater Schönbrunner Stöckl. Das Lokal ist absolut sehenswert mit all seinen Wandmalereien - und bis in die Toilette hinein edelst dekoriert:

Wir haben uns dort hauptsächlich mit Heißer Schokolade, Apfelstrudel und dergleichen gestärkt, deshalb kann ich über die Qualität des Essens leider nicht viel sagen. Die scheint, wenn man den Bewertungen in Tripadvisor trauen kann, immer gut gewesen zu sein, aber in letzter Zeit gelitten zu haben - was möglicherweise mit dem Lockdown-bedingten Fachkräftemangel in der Gastronomie zusammenhängt... Hoffen wir, dass sie die Kurve wieder kriegen! Auch Theater wird im Dinnertheater Schönbrunn gespielt - hier kommt ihr zum aktuellen Spielplan (der jedoch wegen des 4. Covid-Lockdowns nicht an allen Tagen eingehalten werden kann). 
 
Für uns war der Aufenthalt in diesem Lokal auf alle Fälle gemütlich und angenehm. Leider hieß es danach schon Abschied nehmen von Tina und Uwe: Sie fuhren wieder zu ihrem Motel One zurück; Edi und ich  hatten unser Auto auf einem Park & Ride-Platz nahe der Wiener Stadtgrenze abgestellt und mussten dort wieder hin. Aber: SCHÖN WAR's und lustig und ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Tina und ihrem Göttergatten! 😊
 


Noch ein näherer Blick auf mein Outfit dieses Tages: 
Das Kernstück des Ensembles war die tolle bunte Holzkette, die ich beim Münchner Bloggertreffen von Tina "erschwäppt" ("ge-swapt") habe. Die wollte ich zur Feier des Tages unbedingt tragen - es galt also nur, da drum herum eine Kombination zu finden, die sowohl die Buntheit der Kette gut unterstreicht als auch zu mir passt. Ich entschied mich einmal mehr für eine Kleid-über-Rock-Kombination: Mein petrolfarbiges Midi-Sommerkleid zog ich also über einen braunen Maxi-Stufenrock sowie ein taupefarbiges Langarmshirt. Dazu trug ich einen Bindegürtel, meine  Wickeljacke mit den langen Seitenteilen und meine Lieblingsstiefletten, alles in der Farbe Taupe, sowie mein taupe-buntes Stirnband. Wie ihr oben gesehen habt, genügte an diesem wundervollen Oktobertag meine "Pferdecke" (aka Poncho) als "Darüber".

Zum Abschluss bekommt ihr nun noch eine Sammlung von Torbögen aller Art zu sehen, die ich in Schönbrunn für Novas "T in die neue Woche" gesammelt habe:


Ich hoffe, auch dieser Teil des Treffens mit Tina und Uwe hat euch gut gefallen! Wenn ihr noch nicht genug von den Wien-Erzählungen habt, könnt ihr zu Tinas Blog switchen - dort findet ihr HIER gerade ihre Schilderungen über unser Treffen.

☀️☀️👼☀️☀️
 
Nun danke ich euch noch ganz, ganz herzlich für all eure lieben Kommentare zum 4. Teil meines Italien-Reiseberichts über Kleine Bergdörfer und unsere Wanderung im Naturschutzgebiet Le Balze
 
Und ganz besonderen Dank für all eure lieben und tollen Gratulationen zur Geburt unseres ersten Enkelkindes 👶💕👶! Inzwischen haben wir den kleinen Jamie gesehen - zwar leider noch nicht "in natura", aber zumindest auf Fotos und bei einem Video-Telefonat mit meiner Tochter. Da Jana und Michael nicht möchten, dass Fotos ihres Kindes im Internet gezeigt werden, kann ich euch nur versichern, dass er ein ganz und gar entzückender Wonneproppen ist. Und wir hoffen natürlich sehr, dass wir ihn bald "so richtig" kennenlernen werden. Da wir in Österreich gerade den vierten Lockdown erleben, wird das vermutlich nicht ganz einfach zu managen sein, aber ich hoffe doch sehr, dass uns eine Lösung einfällt. Ich halte euch auf dem Laufenden.
 
 
Fotos: 
teilweise von Tina oder Uwe, teilweise von Edi oder mir

 Auf bald alles Liebe!

🌿  T  r  a  u  d  e 🌿


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Samstag, 20. November 2021

Italien-Reisebericht - Ein paar kleine Bergdörfer und eine Wanderung im Naturschutzgebiet Le Balze del Valdarno (Toskana)

👶💓 BABY-UPDATE 👶💓im Post Scriptum!

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Italien 2021.

 

Ciao ihr Lieben!

In meinem vorigen Reiseberichtskapitel erzählte ich euch, wie wir in unserem toskanischen Quartier ankamen (wo wir die zahme Elster Junoni kennenlernten) und uns dann noch einen Tag lang gemütlich die Zeit zum Einleben nahmen. Für den 14. September hingegen hatten wir uns schon einiges vorgenommen - unter anderem eine Wanderung in einer ganz besonderen Landschaft.

Doch als erstes wollten wir uns zwei kleine Bergdörfer ganz in der Nähe von unserem Quartier ansehen. Deshalb nahmen wir zunächst die schmale Bergstraße nach 
 
Wie ihr dem verlinkten Wikipedia-Artikel entnehmen könnt, handelt es sich dabei um ein winziges Dorf mit nur etwa 20 Einwohnern, aber seine Geschichte reicht weit bis ins Mittelalter zurück. Bis ins 13. Jahrhundert unterstanden Kirche und Ort dem Adelsgeschlecht der Ubertini; danach wurden sie vom katholischen Mönchsorden der Kamaldulenser übernommen. Die Kirche San Michele Arcangelo (siehe erste Collage) ist in einigen Dokumenten des 13. Jahrhunderts bezeugt. Der Glockenturm dieser Kirche (siehe zweite Collage) wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.
 
 
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Gegenüber von Duddova, auf einem anderen Hügel, befindet sich die nächste Ortschaft, der wir einen kurzen Besuch abstatteten -

Auch dieser kleine Ort mit nur etwa 20 Einwohnern blickt auf eine lange Geschichte zurück; es wird davon ausgegangen, dass er schon in etruskisch-römischer Zeit besiedelt war; im Lauf der Jahrhunderte wurde er immer wieder heiß umkämpft. (Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, klickt bitte auf den Ortsnamen.) Natürlich benötigt eine Ortschaft, auf die so viele Ansprüche erhoben wurden, auch eine Befestigungsanlage - das Castello di Cennina. Die Burgruine  gehört heute zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes; errichtet wurde die Burg im Jahr 1167. Auch viele der Wohnhäuser stammen aus jenen Zeiten. Wie Maren so treffend bemerkt hat, ist es in Italien besonders fasznierend (und besonders nachhaltig), dass hier immer noch Menschen in Häusern leben, die im Mittelalter errichtet wurden.
 
 
In einer Mauernische der Burgruine hat jemand eine selbstgetöpferte Marienstatue deponiert.

An der Nordseite der Burg befindet sich die Kirche San Pietro. Hinter der Kirche bietet sich ein wunderschöner Blick über die toskanische Landschaft. In Cennina sahen wir auch einige Eidechsen umherhuschen - siehe obere und untere Collage, jeweils links. 

 

Die folgenden Aufnahmen entstanden dann schon auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Ziel. Ja, ich habe auch unterwegs immer wieder brav Tore, Glockentürme und Schilder gesammelt 😉.

 

Aber der tollste "Schilderwald" begegnete uns bei der Ortschaft 

Ich glaube, selbst bei Tempo 30 kann kaum jemand all die Gefahren erfassen, die einem auf dieser Straße offenbar auflauern 😝:


Wir sind allerdings nicht wegen all der Schilder nach Piantravigne gekommen - und auch nicht wegen des VW-Käfers oder diverser kunstvoller Töpfereien, sondern wegen der spektakulären Aussicht, die sich von dort aus bietet. Wie unsere "Ausflugsberaterin" Brigitte nämlich herausfand, kann man von diesem Bergdorf eine ganz besondere Szenerie überblicken -

Ich wusste nicht, dass es in der Toskana solch eine Landschaft gibt! (Nicht einmal einen Wikipedia-Artikel gibt es darüber, und in dieser Internet-Enzyklopädie findet man normalerweise über jeden zweiten Hundehaufen Informationen 😉. Sogar über die beiden 20-Einwohner-Dörfer konnte ich ein paar Auskünfte bekommen, aber nicht über dieses fantastische Gebiet...) 
 
Edi und ich fühlten uns natürlich gleich an unsere wundervolle Reise zum Bryce Canyon in Utah erinnert. Auch in Frankreich - bei Roussillon - gibt es eine Erosionslandschaft, die dieser ähnelt (und die ich hoffentlich eines Tages besuchen kann). Dennoch ist Le Balze mit seinen ockergelb-braun-grauen Plissee-Wänden ein Anblick für sich. Möglicherweise befand das auch Leonardo da Vinci, denn manche Kunsthistoriker gehen davon aus, dass es ebendiese geologische Landschaft ist, die er als Hintergrund für sein berühmtestes Werk La Gioconda (= Mona Lisa) wählte. (Es gibt aber auch andere Theorien. Ebenso wie die Identität der Frau wird das wohl niemals restlos geklärt werden können.)


In dieser Landschaft wollten wir an diesem Tag auch wandern gehen - aber noch nicht gleich. Zuerst sahen wir uns Piantravigne an, und anschließend hielten wir noch eine kleine Mittagspause ab.

 

 

Auch in Piantravigne gab's wieder ein Kätzchen, das sich gern von mir streicheln ließ - und einen Glockenturm für Nova 😊

Unser Mittagessen (und einen feinen Expresso mit Milchschaum-Herz) nahmen wir in

(einem Ortsteil von Castelfranco Piandiscò) ein, und zwar in der Enotheca La Torre - direkt neben dem Stadttor aus dem Jahr 1300. Der Turm trägt den Namen Torre d’Arnolfo, das Tor heißt Porta Campana, beides zusammen zählt zu den Sehenswürdigkeiten des Viertels. Bei einem Spaziergang durch den mittelalterlichen Ortskern von Castelfranco sahen wir noch einige weitere beachtenswerte Tore.

 

 

Von Castelfranco aus sollte auch ein Wanderweg in das Naturschutzgebiet Le Balze del Valdarno führen, doch wir konnten diesen Weg nicht finden. Da wir zuvor bei unserem Spaziergang durch Piantravigne schon einen Wanderweg entdeckt hatten, fackelten wir nicht lange: Wir fuhren wieder dorthin, parkten neben dem VW-Käfer, schlüpften in unsere Wanderschuhe und marschierten los.

 

Zunächst ging es durch ein kleines Waldstück relativ steil bergab, danach gemütlich zwischen den beeindruckenden Felswänden auf ebenen Wegen dahin. (Die Überschrift habe ich mit einem Link zu diversen Wanderrouten der Umgebung unterlegt.) Die bizarre Felslandschaft entstand durch einen See, der im Pliozän und Pleistozän das heutige Valdarno-Tal einnahm. Als der See im Lauf der Jahrtausende  austrocknete, modellierte die durch Wasser und Wind verursachte Erosion die scharfen, zerklüfteten, felsigen Spitzen, die ihr auf unseren Fotos sehen könnt. 

 

Unter anderem kamen wir an verlassenen, dem Verfall preisgegebenen Gebäuden vorbei - wir nehmen an, dass es sich dabei um einen Bauernhof mit mehreren Stallungen gehandelt hat. Da und dort waren schon Mauern oder Dächer eingestürzt, und es hätte uns interessiert, was hier geschehen ist. Während des Wanderns ließen wir unsere Fantasie spielen und erzählten einander mehrere mögliche Geschichten ...

 

Auf der folgenden Luftaufnahme (von hier) könnt ihr einerseits im rechten unteren Bildabschnitt den Bauernhof sehen, als er offenbar noch intakt war, und andererseit kann man hier erst so richtig gut erkennen, wie ausgedehnt das Gebiet mit den bizarren Felsen ist. Auch einen Blick auf die Mona Lisa samt den Felsen im Hintergrund könnt ihr in dieser Collage werfen. Und im unteren Teil seht ihr Granatäpfel, die in der Nähe des ehemaligen Gehöfts wild wuchsen:

Eine wunderschöne Kulisse - und eine Blumenwiese, in der sich zahlreiche Schmetterlinge und andere Insekten tummelten:

li: Peters Hand mit einem Stück Sandsteinfelsen; re.: ein Busserl in Ehren kann niemand verwehren!

Auf unserem Rückweg kamen wir wieder an dem Tümpel vorbei, den wir schon auf dem Hinweg gesehen haben - diesmal entdeckten wir zwei Frösche darin. 

 

Auf dem relativ steilen Waldweg ging es wieder retour zum Auto, und am Schluss durchquerten wir auch noch einen Hain mit Olivenbäumen. Was für eine faszinierende Landschaft wir an diesem Tag doch erlebt haben - und bis vor kurzem hatten wir nicht einmal gewusst, dass sie existiert! Woran man wieder erkennt: Reisen bildet und öffnet den eigenen Horizont (solange man sich nicht bloß in einer All-Inclusive-Hotelanlage einbunkert und vom Umland nichts wissen will 😉.)

Ich hoffe, auch euch hat dieser Ausflug gefallen. Würde mich interessieren, wie viele von euch das Naturschutzgebiet Le Balze bereits kannten und eventuell dort auch schon wandern waren.
 
 
🌿🌿🌿
 
 Fotos von Brigitte, Edi und mir

Ciao & Arrivederci,

🌿  T  r  a  u  d  e 🌿

 

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
Colour-Energy von Maren - Farbwunder Style,
Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions,
Garden Affair - bei Jaipur Garden, Close to the Ground bei Jutta,

 

PS:  
Danke an alle, die mir beim vorigen Blogbeitrag zu meinem Geburtstag gratuliert haben und meiner Tochter Jana alles Gute für die Geburt ihres Babys wünschen. Bis zum "Redaktionsschluss" (17. November, 13.15 Uhr) hat sich diesbezüglich noch nichts großartig Neues getan. Die Hebamme meinte heute zu Jana, das Baby könne in zwei Stunden kommen - oder aber erst in ein paar Tagen. Hmmm, tja, diese Auskunft hätte ich ihr auch geben können 😉. Ich halte euch auf dem Laufenden: Wenn mein erstes Enkelkind zwischen diesem und meinem nächsten Posting geboren wird, werde ich hier ein Update einschalten!


👶💓 BABY-UPDATE 👶💓

Ja, ihr Lieben, heute ist es endlich so weit ❤️🎉💝🧸💝🎊🎈💕: Ich kann euch berichten, dass mein Enkelsohn Jamie in der Nacht auf heute (20. November 2021) geboren wurde 💕. Es war eine schwere Geburt, 24 Stunden lang Wehen, und dann musste es doch ein Kaiserschnitt sein. Auch für mich war es keine gute Nacht, ich konnte kaum schlafen vor lauter Aufregung und Sorgen um meine Tochter. Aber glücklicherweise sind alle gesund und wohlauf und das Baby ist groß und stark (fast 4 Kilo schwer und 52 cm lang). Ich habe noch kein Foto von Jamie gesehen, und ich weiß auch nicht, ob ich euch eines werde bieten können, denn Jana und ihr Freund möchten nicht, dass ihr Kind ein "Internet-Star" wird 😉, aber ich denke, das eine oder andere Händchen- oder Füßchen-Foto werde ich euch irgendwann doch bieten können... Wie auch immer, ich bin eine glückliche und erleichterte Oma! 👵🏻

💕👶🏼🎉🥰🎊👶🏼🎊🥰🎉👶🏼💕