HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Ostsee 2019.
Als Estland nach einem halben Jahrhundert
aufeinanderfolgender schlampiger, totalitärer,
ausländischer Besetzungen durch die Sowjets,
die Nazis und dann wieder die Sowjets
seine Souveränität wieder herstellte,
wussten wir, dass wir ein demokratisches Land
schaffen wollten, das von Rechtsstaatlichkeit
und Achtung der Menschenrechte geprägt ist.
Servus ihr Lieben!
Es geht weiter mit meinem Ostsee-Reisebericht. Leider nähern wir uns bereits unserem letzten Reiseziel. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass es euch gefallen wird - für uns zumindest war die Estnische Hauptstadt
Tallinn
(auch bekannt unter dem Namen Reval) eine große positive Überraschung - und zwar nicht nur im Zusammenhang mit dem traumhaften Wetter an diesem Tag 😊🌞 - dem 19. September 2019.
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Großes Foto Mitte: Blick von der Aussichtsplattform am Domberg auf die Unterstadt |
Wir hatten zwar schon gehört, dass die Staaten des Baltikums - Estland, Lettland und Litauen - einiges zu bieten hätten (und wir hatten auch schon Fotos von den jeweiligen Hauptstädten Tallinn, Riga und Vilnius gesehen), dennoch hatten wir nicht erwartet, dass uns Tallinn dermaßen gut gefallen würde! Wieder einmal hat es sich bewahrheitet, dass es (jedenfalls für Edi und mich) doch einen gewaltigen Unterschied ausmacht, ob man einen Ort mit eigenen Augen gesehen und selbst erfühlt hat - oder eben nur Bilder oder TV-Berichte davon kennt. Ich hoffe dennoch, dass ich euch mit den Aufnahmen, die wir aus Tallinn mitgebracht haben, Freude bereite - oder sogar Lust auf diese Stadt mache.
Die Altstadt von Tallinn wird geprägt von der Stadtmauer und ihren mittelalterlichen Türmen. Sie ist eines der weltweit am besten erhaltenen Stadtzentren aus der Hansezeit und wurde 1997 als „außergewöhnlich vollständiges und gut erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen nordeuropäischen Handelsstadt“ zum UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt.
Doch wie ihr in unseren Aufnahmen sehen werdet, gibt es nicht nur Bauten aus dieser Ära, sondern einen harmonischen Mix historischer Gebäude, die allesamt bestens gepflegt bzw. behutsam restauriert wirken. Uns kam in der Altstadt kein einziger hässlich-lieblos hingeklatschter Betonbau unter - trotz jahrzehntelanger Sowjet-Besetzung.
Zwar gibt es auch in Tallinn ein Geschäftszentrum mit modernen Hochhäusern, großen Einkaufszentren und Luxushotels, doch obwohl es sich nur einen Steinwurf vom historischen Stadtkern entfernt befindet, nimmt man es von der Altstadt aus nicht wahr und fühlt sich dort, wo die Stadt einst zu wachsen begann, wie in einer eigenen kleinen Welt. Man merkt diesem Ort einfach an, dass seine Einwohner ihn wertschätzen und liebevoll behandeln, und ich glaube, der Ort gibt das an seine Bewohner zurück. Und in gewisser Weise wohl auch an seine Besucher. Wir haben uns hier jedenfalls äußerst wohl gefühlt.
Zum Wohlfühlen trug sicherlich auch unsere Mittagpause in einer gemütlichen Kneipe bei, in der es Soljanka gab. Ihr erinnert euch vielleicht, dieses Eintopfgericht aus der osteuropäischen Küche haben Edi und ich erstmals bei unserem Besuch der Sächsischen Schweiz gekostet und kurze Zeit später nachgekocht, weil es uns so gut schmeckte. (Hier geht's zu unserem Rezept - einer von unzähligen Variationen desselben Themas 😋.) Unsere Freunde Rosi und Hans mochten den Eintopf, den sie an diesem Tag kennenlernten, ebenfalls sehr gern - und auch das Estnische Bier passte gut dazu.
Auch die zwei hübschen jungen Damen waren mittelalterlich gekleidet - sie standen vor einem "Medieval Shoppe" im Olde-Hansa-Gebäude und verteilten charmant lächelnd Kostproben von Mandeln etc. Bei der großen Kirche in der übernächsten Collage handelt es sich um die Nikolai Kirche, eines der Wahrzeichen der estnischen Hauptstadt.
Vor einem Theater in der Altstadt waren Metallplatten mit den Titeln dargebotener Stücke ins Straßenpflaster eingelassen:
Die vielen wunderschönen Türen und Tore begeisterten mich ganz besonders. Selbst wenn sie ausnahmsweise mal nicht so gut erhalten sind, besitzen sie Charme:
Die Sprache mochte ich auch! Estnisch gehört zum ostseefinnischen Zweig der Gruppe der finno-ugrischen Sprachen und ist eng mit dem Finnischen verwandt. Mir gefielen natürlich vor allem Wörter, die so aussahen, als würden sie aus dem Deutsch-Aufsatz eines nicht besonders talentierten Schülers stammen: Politsei, Gümnaasiumi, Platvorm, Galerii, ... Bei der nächsten Rechtschreibreform hoffe ich, dass diese Schreibweisen auch im deutschen Sprachraum anerkannt werden! 😁 Sehr nett fand ich außerdem kurze, bündige Straßennamen wie "Pikk" und "Mündi". (Google Translate behauptet, das heißt "Lang" und "Münze"...) Schnitzelhaus heißt aber auch in Estland Schnitzelhaus. Und "Ettevaatust soiduk" heißt übrigens "Vorsicht vor dem Fahrzeug" 😉
Vor vielen Souvenirläden gab es diese rothaarigen, bezopften Püppies zu sehen - scheint wohl eine Tradition dahinterzustecken, ich weiß aber leider nicht, welche... Die schönen Blumen in dieser und einigen anderen Collagen gab's auf einem großen Markt bei der Stadtmauer.
Oben erwähnte ich schon, dass es in Estlands Hauptstadt nicht nur Mittelalterliches, sondern auch beachtenswerte Häuser aus anderen Epochen zu sehen gibt. Manches schöne Jugendstilgebäude in Tallinn wurde vom Architekten Jacques Rosenbaum geschaffen. Hier z.B. das Reichmann’s Gebäude, in dem auch die oben gezeigte "Galerii" untergebracht ist, Adresse: Pikk 23/25. Der Anblick hat mich schier umgehauen - ich konnte kaum aufhören zu staunen über all die schönen Details. Das Haus ist wohl frisch renoviert worden, auf den Fotos in Wikipedia war es noch in Weiß mit Zartgrün gehalten, aber die neue Farbgebung gefällt mir besser:
Das Ferdinand Treublut’s Haus (Adresse: Pikk 18) ist ebenfalls ein Werk von Jacques Rosenbaum:
Die Alexander-Newski-Kathedrale (erbaut zwischen 1894/1895 und 1900) befindet sich auf dem Domberg, genauer auf dem Lossi plats („Schlossplatz“) zwischen dem estnischen Parlament und der Residenz des deutschen Botschafters. Wir hatten das Glück, gerade rechtzeitig zu einer Darbietung von gregorianischen Chorälen in die Kirche zu kommen.
Hier hatten wir außerdem größeres Fotografen-Glück als bei der Auferstehungskirche in St. Petersburg: Auf dem Wikipedia-Foto der Kathedrale von 2012 war der Teil eines Turmes und eine Seite eingerüstet; bei unserem Besuch waren diese Arbeiten erfreulicherweise schon abgeschlossen. Und Edi freute sich, dass ihm - obwohl die Kirche rappelvoll war - Fotos der Sänger gelungen waren. (Ich hatte es auch versucht, aber meine Bilder waren nicht so brauchbar.) Übrigens waren auch die Sonnenuntergangsfotos aus dem vorvorigen Post, die einige von euch so gelobt haben, nicht von mir, sondern von meinem Mann - Ehre, wem Ehre gebührt 😊!)
Es war Zeit, dass wir uns wieder auf den Rückweg zum Hafen machten. Unterwegs sahen wir nicht nur den Blumenmarkt, sondern auch hippe Lokale, mit Graffiti versehene Gebäude, eifrige Bienen, ...
... und dieses begehbare Kunstwerk:
Wir haben diesen Tag in Tallinn sehr genossen und große Lust bekommen, die Länder des Baltikums noch genauer zu erkunden - vielleicht ja mal per Bahn (obwohl ich gelesen habe, dass es da noch einen Bedarf an besseren Öffi-Verbindungen gibt. Aber möglicherweise ändert sich das ja in den nächsten Jahren ...)
Es ging zurück an Bord, wo wir uns für den nächsten Abend vorbereiteten: Diesmal lautete die Kleidungsempfehlung "elegant weiß". Ich war mehr für "schwungvolles schwarz-weiß", ...
... Edi brachte zum Weiß etwas Beige mit ein, Hans trug ein weißes Hemd und Rosi zur weißen Hose ein weiß-buntes Shirt. Man muss sich schließlich nicht sklavisch an das Thema halten, aber ein bisserl Mitmachen bringt durchaus Spaß. Unser Tischkellner ergänzte mein Outfit dann auch noch mit einer gefalteten Serviette - auf diese Weise sah ich ein bisserl nach Holländermädel aus 😁...
Und damit waren wir am Ende unserer Erkundungstage angelangt. Es folgten jetzt nur noch ein Tag auf See und unser Ankunftstag in Kiel. An diesen Tagen entstanden noch einige wenige Fotos - die möchte ich euch in meinem abschließenden Beitrag zeigen - zusammen mit einem Überblick über die Capsule-Wardrobe, die ich auf diese Reise mitgenommen habe. Aber davor kommt noch ein Rückblick auf unseren ziemlich bewegten Februar 😊!
Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, mit uns durch Tallinn zu streifen!
HIER kommt ihr wie gesagt zur Gesamtübersicht der Reise!
Herzliche Rostrosengrüße,
eure Traude
eure Traude
Gerne verlinke ich passende Beiträge bei:
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,