۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩
Bon Dia, Ihr Lieben!
v
۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩
Vielen Dank für eure lieben Kommentare zu meinem Pink-Saturday-Post und ganz ღlich Willkommen an
meine neuen Leser/Innen! Ich hoffe, Ihr seid am nächsten Samstag auch alle bei meinem Giveaway dabei! :o)
Heute aber geht es weiter mit einem Barcelona-Kapitel, auf das viele von euch schon gewartet haben.
Und auch für mich war die Fahrt in den
einer der laaaaaange ersehnten Höhepunkte unserer Barcelona-Reise:
Seit mehr als 30 Jahren sehnte ich mich an diesen Ort zurück!
Nachdem das Wetter an unserem 2. Barcelona-Tag traumhaft zu werden versprach, gab es für mich kein Halten mehr:
Zuerst gab es ein kräftigendes Frühstück in unserem Hotel (angeblich ist es "the best breakfast in town" - was ich für durchaus möglich halte
- und wir genossen die Vielfalt und den netten Service sehr).
Anschließend besorgte ich mir in einer Drogerie Gel-Einlagen für meine Stiefeletten (denn mit meinen
Walking-Schuhen konnte ich nach wie vor nicht gehen, so wundgelaufen hatte ich mir meine Füße am Vortag)...
... und dann benützten wir endlich unsere Barcelona-Card (die gleichzeitig ein Ticket für öffentliche Verkehrsmittel
und eine Ermäßigungskarte für zahlreiche Sehenswürdigkeiten darstellt). Wir nahmen die Metro L3 nach Vallcara,
um jenem Park einen Besuch abzustatten, den Barcelonas berühmtester Architekt
im Auftrag seines Freundes und Förderers Eusebi Güell gestaltet hat.
Gehütet wie ein Schatz: mein alter Antoni-Gaudi-Bildband.
Bilder aus diesem Buch: Die Freitreppe, der Drache "Python" (Wächter der unterirdischen Gewässer),
die mit prächtigen Mosaiken besetzte "endlos sich windende" Parkbank auf dem Forumsplatz,
Antoni Gaudi (1852-1926) im Alter von 26 Jahren, Eusebi Güell (1846-1918) im Alter von 69 Jahren |
Ich habe euch ja schon erzählt, dass ich mich an nicht gerade viele Sehenswürdigkeiten erinnern kann, die ich
bei meinem ersten Barcelona-Aufenthalt im Jahr 1981 gesehen habe. Ich weiß noch, dass wir auch damals die
Ramblas mehrmals rauf- und runter gelaufen sind, ich weiß dass wir in zahlreichen gemütlichen Studentenlokalen und am Hafen waren,
und ich kann mich auch erinnern, dass Xavier und ich mit dem Moped übers Kopfsteinpflaster geholpert sind und ich das irrsinnig lustig fand.
(Meine Mutter hätte mich dafür umgebracht, denn einen Helm trug damals keiner von uns. Aber sie wusste ja zum Glück von nichts ;o)).
Auch die Sagrada Familia stand damals bestimmt auf dem Besichtigungsprogramm, das Joan und Xavier
für Gabi und mich ausgeheckt hatten - ich habe ein vages, sehr, seeehr vages Bild einer "berühmten Kirche" in meinem Gedächtnis gespeichert,
doch einen wirklich großen Eindruck auf mich hat dieses Gaudi-Meisterwerk damals nicht hinterlassen.
(Ich hatte es nicht so mit klerikalen Bauwerken... Und außerdem war diese Kirche ja noch nichtmal fertig, pfft... ;o))
Doch dann fuhren unsere beiden Helden mit uns in einen Park.
Und dieser Park brannte sich unauslöschlich in mein Gedächtnis ein.
Ich wage zu behaupten, dass es Liebe auf den ersten Blick war.
Der bunte Drache beim Eingang! Diese fantastische Treppe! Diese geschwungenen Formen überall!
Wunderbare Bildgefüge, die aus zerschlagenen Fliesen entstanden waren - das war eine Sprache, die ich auf Anhieb verstand:
Alles in mir jubilierte!
Ich hatte so etwas bis dahin noch nie gesehen, denn "unser" Friedensreich Hundertwasser
verblüffte die Welt erst Mitte/Ende der 1980er-Jahre
mit seinen berühmten Mosaik-verzierten Gebäuden (wie z.B. dem Hundertwasser-Wohnhaus in Wien), und auch auf den
Tarot-Garten der Niki de Saint Phalle, über den ich hier schon ein begeistertes Posting geschrieben habe,
wurde ich erst einige Jahre später aufmerksam...
Die 19jährige Version eures Roströsleins war sprachlos, atemlos und voller Glück
angesichts dieser Bank. Ich konnte nicht aufhören, die Fliesen zu befühlen, mir die Muster einzuprägen,
zu schauen, aufzusaugen. (Nur auf die Idee, die Bank oder sonst etwas in diesem Park zu fotografieren, kam ich nicht...)
Das habe ich diesmal so gründlich wie möglich nachgeholt.
Und ich ließ mich von meinem lieben Göttergatten auch auf dieser Bank fotografieren.
(Dadurch ergab sich zugleich eine gute Gelegenheit, die müden Füße auszuruhen - ;o)
allmählich fand ich nämlich auch die Stiefeletten samt Geleinlagen nicht mehr ausreichend bequem...)
Allerdings gestaltete sich das alles nicht GANZ so einfach. Denn auch wenn wir uns bemüht haben,
unseren Aufnahmen vom Park einen Touch von "Menschenleere" zu verleihen -
Fotos wie das links unten auf der folgenden Collage
(das von einer Postkarte stammt) wären während unseres 2012-er-Besuches leider nicht möglich gewesen.
Ich erinnere mich, dass am Tag unseres Park-Güell-Besuches im Jahr 1981
tatsächlich so wenige Besucher auf dem Forumsplatz waren - er gehörte quasi uns.
Inzwischen ist Antoni Gaudi "modern" und ein Publikumsmagnet.
Außerdem ist der Eintritt in den Park Güell noch kostenlos (es wird allerdings überlegt, das zu ändern).
Und weil das Wetter schön war, waren außer Edi und mir noch Tausende andere auf die Idee gekommen,
dem Park einen Besuch abzustatten. So "belebt & bevölkert" sah es an diesem Tag auf dem Forumsplatz
und auf der Freitreppe aus:
Ich habe mich sehr bemüht, diese vielen Menschen auszublenden - so, wie ich sie von den Fotos weiter oben
möglichst rausgehalten habe. So richtig gelang mir das auf dem großen Platz
mit der Mosaikbank und auf der schönen Treppe zwar nicht, aber Enttäuschung empfand ich trotz alledem keine:
Ich bin froh, dass ich diese Orte schon früher einmal erlebt habe und dass ich damals dieses wunderbare Glücksgefühl
empfinden durfte. Und ich bin froh, dass ich sie wiedersehen konnte.
Ruhiger und angenehmer wurde der Park für mich jedoch erst, als wir uns vom Haupttrubel weg bewegten -
dorthin, wo die bunten Fliesen einer sehr natürlich wirkenden Landschaftsarchitektur weichen. Hier
sieht man grüne Papageien fliegen, es duftet nach Lavendel, Blauregen, Pinien, Orangenbäumen und anderen prächtigen Pflanzen,
die Viadukte und Promenadenwege verschmelzen mit der natürlichen Landschaft,
Eidechsen huschen über die Mauern, ... es ist einfach schön hier!
۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩
Ursprünglich war der Park Güell als Wohnparadies geplant gewesen, mit 60 Wohnparzellen in Hanglage,
eine Gartensiedlung mit Markt und Forum, etwas außerhalb des damaligen Stadtgebietes von Barcelona,
doch mit traumhaftem Blick über die Stadt.
Aber Eusebi Güell war mit seiner Vision offenbar seiner Zeit zu weit voraus gewesen, die Idee kam bei den
wohlhabenden Bürgern Barcelonas nicht an, nur zwei Bauparzellen wurden verkauft.
In eines der Häuser zog Gaudi selbst ein; es wurde 1904 von Francesc Berenguer errichtet und
beherbergt heute ein Antoni-Gaudi-Museum.
Sein Balkon erinnerte uns ein bisschen an den von Romeo und Julia ;o):
Könnt ihr euch vorstellen, wie es wäre, hier zu leben? (Ich meine jetzt natürlich, ohne all die Touristen ;o)
- da wäre es vermutlich für viele tatsächlich ein Wohnparadies, ein Ort von höchster Lebensqualität.)
Doch für uns Reisende ist es wohl gut, dass nichts aus den ursprünglichen Plänen wurde.
So steht der Park den Menschen Barcelonas und seinen Besuchern zur Verfügung - und nicht nur einigen Privilegierten,
die hier Wohnhäuser erbaut haben.
Diese Säulen stützen den Forumsplatz mit der Endlos-Bank von unten.
Die Säulenhalle (Sala Hipóstila) war übrigens ursprünglich als Markt der Wohnsiedlung vorgesehen.
Die Säulenhalle (Sala Hipóstila) war übrigens ursprünglich als Markt der Wohnsiedlung vorgesehen.
Die Medaillons an der Decke wurden von Josep Maria Jujol geschaffen - und zwar aus "Ausschussware"
von guten Keramikbetrieben, aus Flaschenscherben etc. Überhaupt wurde der gesamte Park aus billigsten Materialien
und natürlichen Fundstücken geschaffen; Gaudi und seine Mitarbeiter erzielten damit dennoch eine überwältigende ästhetische Wirkung.
Das Pförtnerhaus und das Bürogebäude beim Haupteingang des Parks sind gleichsam in die umgebende Mauer "eingebaut".
Während wir den Park durch einen Hintereingang betreten hatten (wir nahmen die steile Rolltreppe, die zwischen
den Metro-Stationen Vallcara und Lesseps von der Avinguda de l'Hospital ausgeht), verließen wir ihn nun
durch das Tor zwischen den beiden hübschen, organisch geformten Häuschen und machten uns in Richtung
Sagrada Familia auf.
Fortsetzung folgt!
(Allerdings erst in der nächsten Woche, vorher folgt noch mein Giveaway, das ich am nächsten
Pink Saturday starte :o))
Ich hoffe, ihr seid da und dort wieder dabei!
Bis dahin grüße ich euch mit einem herzlichen ...
ღღღ... Adéu, eure Traude :o) ღღღ
ღღღ۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩ღღღ
PS: Nein, ganz verabschiede ich mich doch noch nicht, ich bin euch ja noch die Antwort auf eine Frage schuldig, die mir nach meinem Hafenimpressionen-Post einige von euch gestellt haben: Ob es nach unseren Barcelona-Tagen im Jahr 1981 noch Kontakt zu Joan und Xavier gegeben hat... Ja, den gab es. Zum einen verbrachten wir, nachdem Gabi und ich noch ein wenig in Granada, Almeria, Alicante, Tarragona gewesen waren, zwei weitere Tage bei unseren Helden in Barcelona, zum anderen gab es auch noch einen länger anhaltenden Schriftverkehr - allerdings fast ausschließlich zwischen Xavier und mir: Wir schrieben einander, oder genauer gesagt, ich schrieb, Xavier zeichnete vor allem - zum Beispiel Gabi und mich in einem Heißluftballon, wie wir nach Barcelona fliegen und von zwei kleinen bärtigen Gestalten in Empfang genommen werden. Es waren witzige, bunte, lebensfrohe Zeichnungen, die ich lange Zeit aufgehoben habe, aber inzwischen nicht mehr finden kann - vielleicht sind sie einem meiner seltenen Entrümpelungsanfälle zum Opfer gefallen oder bei einer Übersiedlung verloren gegangen. Leider haben wir ihm diese Sehnsucht nach einem Wiedersehen nie erfüllt, und irgendwann verloren sich die Spuren. Inzwischen würde ich gewiss weder Joan noch Xavier wieder erkennen - ich gebe jedoch zu, dass ich während unseres heurigen Aufenthaltes in Barcelona hin und wieder einen Blick auf Männer geworfen habe, die altersmäßig hinkommen könnten (aber natürlich nicht zuuu auffällig, schließlich war mein Göttergatte ja mit dabei ;o))
۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩๑๑۩