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Servus nochmal vor dem Wochenende, Ihr Lieben!
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In einigen Blogs habe ich bereits über das Thema Halloween gelesen.
Die einen mögen es, die anderen nicht. Nach Österreich ist Halloween erst sehr spät gekommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich vor 1990 irgendwo Kürbislaternen gesehen habe oder dass die Läden Halloween-Artikel in größeren Mengen angeboten hätten.
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Als meine Tochter an einem Herbsttag Mitte der 1990er Jahre mit dem Wunsch nach einem Hexenkostüm aus dem Kindergarten heimkam,
weil man dort ein Halloween-Fest feiern wollte,
dachte ich: "Na prima, wieder so eine Geschäftemacherei! Uns bleibt auch nichts erspart!"
Als wir 2002 von Wien "aufs Land" zogen,
wurde ich erstmals auch hautnah mit dem Brauch der umherziehenden Kinder konfrontiert, die "Süßes oder Saures" sammeln.
Und meiner Tochter gefiel das natürlich.
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Gut, sagte ich mir, dann machen wir eben das Beste daraus! Schließlich kann so ein Fest im Herbst ja etwas durchaus Nettes & Schönes sein: Für die Großen eine Art "Erntedank" oder genussvoller Abschied von der Gartenarbeit, für die Kinder eine Gelegenheit zum Verkleiden, kurz: für alle ein Riesenspaß!
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Mit ein paar Ideen kann man ein wunderbares Fest feiern, ohne dafür künstliche Totenköpfe oder Grabsteine oder Zuckerkürbisse kaufen zu müssen. Man kann es naturnah und herbstlich als Kürbisfest, Blätterfest, Herbst-Kobold-Fest ... zelebrieren, oder, wenn die Kinder sooo gern mal Hexen, Geister und Vampire sein wollen, durchaus auch als "Halloween" - man muss der Wirtschaft ja deswegen noch längst kein Geld in den Rachen werfen! Skelette (oder Fledermäuse, Kürbisse, Gespenster ...) kann man z.B. aus Salzteig oder FIMO formen. Und wenn man orange nicht mag, kann man diese Farbe auch komplett weglassen - ich habe einige sehr schöne, originelle Halloween-Dekorationen in weiß oder schwarz gesehen.
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Foto: http://chantalpowell.wordpress.com/2008/07/31/miss-havishams-table/
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“I began to understand that everything in the room had stopped like the watch and the clock, a long time ago.”
Charles Dickens – Great Expectations (1861)
Ich persönlich könnte mir auch sehr gut eine Gestaltung vorstellen,
die an die morbide Welt der exzentrischen Miss Havisham
(aus dem Charles-Dickens-Roman "Große Erwartungen")
erinnert - mit Tüll und alter Spitze in vergilbtem weiß, mit verrockneten Rosen und Hortensien, weiß verhängten Bildern und Möbeln, blinden Spiegeln, einem Hauch von künstlichen Spinnweben über silbernen Kerzenleuchtern, Tischwäsche, die so wirkt, als wäre sie von Mäusen angenagt worden, ... allerdings würde ich Kuchen vorziehen, der nicht von einer vor Jahrzehnten geplatzten Hochzeitsfeier stammt ;-))
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Pip and Miss Havisham by Charles Green. 1898.
Quelle: http://www.victorianweb.org/art/illustration/green/3.html
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Heuer jedoch sind wir am 31.10. zu einem "Open House" bei Bekannten eingeladen - also vielleicht ein andermal.
.....
Hier zeige ich euch ein paar Fotos von unserem vorjährigen
"Herbst-Kürbis-Halloween-Fest" im kleinen Freundeskreis
(insgesamt waren wir 10 Personen im Alter von 5 bis "irgendwas über 50" ;-)).
Die mit Gummifrüchten verzierten "Gruselmuffins" hatte mein liebes (damals 15jähriges) Töchterlein gebacken. Der Tischschmuck bestand ganz schlicht aus ein paar Kerzen, Efeublättern und Kastanien. Aus schwarzem Papier hatten wir Fledermäuse, Kürbisse etc. ausgeschnitten und auf die Servietten gelegt.
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Kurz zuvor hatten mein Mann und ich im Wiener Burgtheater Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" gesehen; so entstand die Idee, uns als Oberon und Titania, die Herrscher im Elfenreich, zu verkleiden. Das passt ja irgendwie auch zu einem alten Naturgeisterfest mit keltischem Ursprung.
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Die Verkleidung kostete uns keinen Cent. Sie bestand aus alten Gardinen, Bauchtanzkleidung, Tischläufern, Weihnachts- und Oster-Schmuck etc. Mein Mann (eigentlich ein "Verkleidungs-Muffel") trug mein schwarzes Longshirt, dazu meine Leggings, als Kragen einen Pailletten-geschmückten Bauchtanzgürtel aus Samt und dazu eine goldene Kette. Edel, der Herr Elfenkönig, stimmt's? Leider wollte er keinen Kranz aufsetzen, aber ich durfte ihn ein wenig bei den Augenbrauen schminken.
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Unsere Tochter hatte ihre eigene Vorstellung - sie wollte als "Braut des Todes" gehen: Mit schwarzem Brautkleid (ein altes Ballkleid von mir und ein Bauchtanz-Überrock aus schwarzer Spitze als Schleier), vertrockneter Rose ...
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... und spezieller "Gesichtsbemalung": Eine Seite musste ich ihr "schön" schminken, ...
.......
... die andere gruselig!
.......
An die weißen Vorhänge klammerte ich alte Gardinen in Orangetönen und Efeuzweige, und hier oben habe ich außerdem einen farblich passenden Bauchtanzgürtel als Fensterdeko eingesetzt. Ganz zu Beginn dieses Posts seht ihr auch noch die übrige Dekoration - mit Büsten, Efeu, Weinlaub, Kürbissen, einer venezianischen Katzenmaske ...
.......
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Von unseren Gästen zeige ich euch absichtlich nur einige wenige Fotos, worauf man sie nicht so gut erkennt. Hier sieht man uns beim "traditionellen Kürbistanz" (rund um einen großen Kürbis herum). Den Tanz samt Liedtext habe ich selbst erfunden und er ist immer wieder SEHR lustig (für ALLE!)...
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Der höchst anspruchsvolle Text lautet:
Wir tanzen jetzt den Kürbistanz, den Kürbistanz, den Kürbistanz,
Wir tanzen jetzt den Kürbistanz, den Kürbis-Kürbis-Tanz!
(Die Melodie dazu ist ähnlich grenzgenial ;-) ...
Dank unseres phänomenalen musikalischen Talents wird das Lied übrigens
eher gegrölt als gesungen!)
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Die Jüngsten beim Malen (wir brauchten ja noch Deko und baten um Hilfe!!!)
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Zu essen gab's natürlich auch: Nachmittags die Muffins, später kräftig-deftige Kürbissuppe und ein "gruseliges" Dessert. Und zu trinken Blutorangensaft, blutroten Erdbeersaft ...
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"Ach liebste Titania!" - "Ja, mein teuerster Oberon!"
(Flöt-Flöt ;-))
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Und Maxwell schlief zwischen unseren abgelegten Schleiern, Kränzen, Tombolapreisen etc. (Für alle, die sich fragen, warum es so selten Fotos unserer Katze Nina gibt: Sie wirft sich einfach viel weniger oft in Pose und zieht sich auch eher zurück, wenn wir Gäste haben. Schade, so eine schwarze Katze hätte zu Halloween ja gut gepasst! Aber ich hab sie für euch diese Woche an ihrem derzeitigen Lieblingsplatz fotografiert - an 3 aufeinander folgenden Tagen legte sie sich nach ihren Ausflügen stets vor der Terrassentür zur Ruhe.)
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Nun wünsche ich allen einen wunderschönen Oktober-Ausklang -
ob der 31.10. für euch nun Reformationstag ist oder Halloween,
der Tag vor Allerheiligen oder ganz etwas Anderes,
ich grüße euch jedenfalls herzlich und sag abermals
Danke!!!
für all eure lieben Kommentare,
eure Traude
PS: Und als nächstes folgt dann mein versprochener Beitrag zum vergangenen Wochenende...
Servus nochmal vor dem Wochenende, Ihr Lieben!
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In einigen Blogs habe ich bereits über das Thema Halloween gelesen.
Die einen mögen es, die anderen nicht. Nach Österreich ist Halloween erst sehr spät gekommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich vor 1990 irgendwo Kürbislaternen gesehen habe oder dass die Läden Halloween-Artikel in größeren Mengen angeboten hätten.
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Als meine Tochter an einem Herbsttag Mitte der 1990er Jahre mit dem Wunsch nach einem Hexenkostüm aus dem Kindergarten heimkam,
weil man dort ein Halloween-Fest feiern wollte,
dachte ich: "Na prima, wieder so eine Geschäftemacherei! Uns bleibt auch nichts erspart!"
Als wir 2002 von Wien "aufs Land" zogen,
wurde ich erstmals auch hautnah mit dem Brauch der umherziehenden Kinder konfrontiert, die "Süßes oder Saures" sammeln.
Und meiner Tochter gefiel das natürlich.
.......
Gut, sagte ich mir, dann machen wir eben das Beste daraus! Schließlich kann so ein Fest im Herbst ja etwas durchaus Nettes & Schönes sein: Für die Großen eine Art "Erntedank" oder genussvoller Abschied von der Gartenarbeit, für die Kinder eine Gelegenheit zum Verkleiden, kurz: für alle ein Riesenspaß!
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Mit ein paar Ideen kann man ein wunderbares Fest feiern, ohne dafür künstliche Totenköpfe oder Grabsteine oder Zuckerkürbisse kaufen zu müssen. Man kann es naturnah und herbstlich als Kürbisfest, Blätterfest, Herbst-Kobold-Fest ... zelebrieren, oder, wenn die Kinder sooo gern mal Hexen, Geister und Vampire sein wollen, durchaus auch als "Halloween" - man muss der Wirtschaft ja deswegen noch längst kein Geld in den Rachen werfen! Skelette (oder Fledermäuse, Kürbisse, Gespenster ...) kann man z.B. aus Salzteig oder FIMO formen. Und wenn man orange nicht mag, kann man diese Farbe auch komplett weglassen - ich habe einige sehr schöne, originelle Halloween-Dekorationen in weiß oder schwarz gesehen.
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Foto: http://chantalpowell.wordpress.com/2008/07/31/miss-havishams-table/
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“I began to understand that everything in the room had stopped like the watch and the clock, a long time ago.”
Charles Dickens – Great Expectations (1861)
Ich persönlich könnte mir auch sehr gut eine Gestaltung vorstellen,
die an die morbide Welt der exzentrischen Miss Havisham
(aus dem Charles-Dickens-Roman "Große Erwartungen")
erinnert - mit Tüll und alter Spitze in vergilbtem weiß, mit verrockneten Rosen und Hortensien, weiß verhängten Bildern und Möbeln, blinden Spiegeln, einem Hauch von künstlichen Spinnweben über silbernen Kerzenleuchtern, Tischwäsche, die so wirkt, als wäre sie von Mäusen angenagt worden, ... allerdings würde ich Kuchen vorziehen, der nicht von einer vor Jahrzehnten geplatzten Hochzeitsfeier stammt ;-))
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Pip and Miss Havisham by Charles Green. 1898.
Quelle: http://www.victorianweb.org/art/illustration/green/3.html
.......
Heuer jedoch sind wir am 31.10. zu einem "Open House" bei Bekannten eingeladen - also vielleicht ein andermal.
.....
Hier zeige ich euch ein paar Fotos von unserem vorjährigen
"Herbst-Kürbis-Halloween-Fest" im kleinen Freundeskreis
(insgesamt waren wir 10 Personen im Alter von 5 bis "irgendwas über 50" ;-)).
Die mit Gummifrüchten verzierten "Gruselmuffins" hatte mein liebes (damals 15jähriges) Töchterlein gebacken. Der Tischschmuck bestand ganz schlicht aus ein paar Kerzen, Efeublättern und Kastanien. Aus schwarzem Papier hatten wir Fledermäuse, Kürbisse etc. ausgeschnitten und auf die Servietten gelegt.
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Kurz zuvor hatten mein Mann und ich im Wiener Burgtheater Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" gesehen; so entstand die Idee, uns als Oberon und Titania, die Herrscher im Elfenreich, zu verkleiden. Das passt ja irgendwie auch zu einem alten Naturgeisterfest mit keltischem Ursprung.
.......
Die Verkleidung kostete uns keinen Cent. Sie bestand aus alten Gardinen, Bauchtanzkleidung, Tischläufern, Weihnachts- und Oster-Schmuck etc. Mein Mann (eigentlich ein "Verkleidungs-Muffel") trug mein schwarzes Longshirt, dazu meine Leggings, als Kragen einen Pailletten-geschmückten Bauchtanzgürtel aus Samt und dazu eine goldene Kette. Edel, der Herr Elfenkönig, stimmt's? Leider wollte er keinen Kranz aufsetzen, aber ich durfte ihn ein wenig bei den Augenbrauen schminken.
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Unsere Tochter hatte ihre eigene Vorstellung - sie wollte als "Braut des Todes" gehen: Mit schwarzem Brautkleid (ein altes Ballkleid von mir und ein Bauchtanz-Überrock aus schwarzer Spitze als Schleier), vertrockneter Rose ...
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... und spezieller "Gesichtsbemalung": Eine Seite musste ich ihr "schön" schminken, ...
.......
... die andere gruselig!
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An die weißen Vorhänge klammerte ich alte Gardinen in Orangetönen und Efeuzweige, und hier oben habe ich außerdem einen farblich passenden Bauchtanzgürtel als Fensterdeko eingesetzt. Ganz zu Beginn dieses Posts seht ihr auch noch die übrige Dekoration - mit Büsten, Efeu, Weinlaub, Kürbissen, einer venezianischen Katzenmaske ...
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Von unseren Gästen zeige ich euch absichtlich nur einige wenige Fotos, worauf man sie nicht so gut erkennt. Hier sieht man uns beim "traditionellen Kürbistanz" (rund um einen großen Kürbis herum). Den Tanz samt Liedtext habe ich selbst erfunden und er ist immer wieder SEHR lustig (für ALLE!)...
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Der höchst anspruchsvolle Text lautet:
Wir tanzen jetzt den Kürbistanz, den Kürbistanz, den Kürbistanz,
Wir tanzen jetzt den Kürbistanz, den Kürbis-Kürbis-Tanz!
(Die Melodie dazu ist ähnlich grenzgenial ;-) ...
Dank unseres phänomenalen musikalischen Talents wird das Lied übrigens
eher gegrölt als gesungen!)
.......
Die Jüngsten beim Malen (wir brauchten ja noch Deko und baten um Hilfe!!!)
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Zu essen gab's natürlich auch: Nachmittags die Muffins, später kräftig-deftige Kürbissuppe und ein "gruseliges" Dessert. Und zu trinken Blutorangensaft, blutroten Erdbeersaft ...
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"Ach liebste Titania!" - "Ja, mein teuerster Oberon!"
(Flöt-Flöt ;-))
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Und Maxwell schlief zwischen unseren abgelegten Schleiern, Kränzen, Tombolapreisen etc. (Für alle, die sich fragen, warum es so selten Fotos unserer Katze Nina gibt: Sie wirft sich einfach viel weniger oft in Pose und zieht sich auch eher zurück, wenn wir Gäste haben. Schade, so eine schwarze Katze hätte zu Halloween ja gut gepasst! Aber ich hab sie für euch diese Woche an ihrem derzeitigen Lieblingsplatz fotografiert - an 3 aufeinander folgenden Tagen legte sie sich nach ihren Ausflügen stets vor der Terrassentür zur Ruhe.)
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Nun wünsche ich allen einen wunderschönen Oktober-Ausklang -
ob der 31.10. für euch nun Reformationstag ist oder Halloween,
der Tag vor Allerheiligen oder ganz etwas Anderes,
ich grüße euch jedenfalls herzlich und sag abermals
Danke!!!
für all eure lieben Kommentare,
eure Traude
PS: Und als nächstes folgt dann mein versprochener Beitrag zum vergangenen Wochenende...