Costa Rica - 1. Kapitel: Einleitung

HIER kommt ihr zum gesammelten Reisebericht Costa Rica 2022. 

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Hola, ihr Lieben!

Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem vorigen Blogbeitrag costa-ricanische Weihnachtsgrüße und für all eure guten Wünsche zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel. 

All das liegt nun schon wieder hinter uns, und ich hoffe, ihr habt die Feierlichkeiten gut überstanden 😊! Möge das Jahr 2023 für uns alle ein gutes, gesundes und friedliches werden und viel Zeit für schöne Erlebnisse bieten! 

Heute und in den folgenden Wochen wird es in meinem Blog hauptsächlich um die dreiwöchige Reise durch Costa Rica gehen, die Herr Rostrose und ich ab dem 20. November 2022 unternommen haben. Vielleicht habt ihr Lust, das Neue Jahr mit einer virtuellen (und ziemlich abenteuerlichen) Reise zu beginnen? Dazu lade ich euch herzlich ein.

 

 

Warum Costa Rica? 

Wir wussten, dass Costa Rica als Umwelt-Musterland gilt und dass es hier Naturschönheiten und einen Artenreichtum gibt, die ihresgleichen suchen. Bei meiner Blogfreundin Andi habe ich außerdem umwerfende Fotos ihrer eigenen Costa Rica-Reise gesehen. Also stand dieses kleine mittelamerikanische Land sehr weit oben auf unserer Traumreise-Liste. 

 

Im April 2022 besuchte uns Marie-Claire, die Frau meines Cousins Norbert. Sie sah die Reisefotografien an unseren Wänden und fragte uns, wohin die nächste Reise gehen würde. Ich antwortete, dass Costa Rica eines unserer nächsten Wunschziele wäre und sie antwortete: "Das ist ja lustig, meine Schulfreundin Christine lebt jetzt in Costa Rica und arbeitet dort bei einem Reisveranstalter!" Ich liebe solche Fügungen! Marie-Claire stellte den Kontakt für uns her - und Christine stellte unsere Traumreiseroute für uns zusammen 😊. Mehr darüber erfahrt ihr demnächst.

 

Karte mit einem Blick auf die Lage von Costa Rica (von HIER)

Costa Rica (spanisch für „reiche Küste“) liegt in Zentralamerika zwischen Nicaragua und Panama - und außerdem zwischen dem Pazifik und der Karibik. Etwa 5 Millionen Menschen leben hier. Mit einer Fläche von etwa 51.100 km² ist das Land kleiner als Österreich (83.882,56 km²) und etwas grösser als die Schweiz (41.285 km²).

Der Staat gilt als einer der fortschrittlichsten Lateinamerikas und ist außerdem bekannt für die stabilste und älteste Demokratie in dieser Region. Die Armee wurde bereits 1948 abgeschafft, stattdessen investiert Costa Rica in sein Bildungs- und Sozialsystem. 1983 wurde die „dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität“ des Landes erklärt - deshalb wird Costa Rica auch als die Schweiz Zentralamerikas bezeichnet. 

Das Land ist außerdem energieautark - der Strombedarf wird mittlerweile vollständig aus regenerativen Quellen gewonnen. 

Mehr über Costa Rica könnt ihr z.B. HIER erfahren.

An erster Stelle steht in Costa Rica Stromerzeugung durch Wasserkraft (etwa 60 % des Strombedarfs werden im Arenal-Stausee produziert, siehe Foto oben links), weiters Windenergie und Erdwärme; an Sonnen- und Bioenergie wird noch gearbeitet.

Umdenken für die Umwelt:

Wer sich mit Umweltschutz, Regenwäldern und Wiederaufforstungsprojekten beschäftigt, wird über kurz oder lang auf Artikel über Costa Rica stoßen: In den 1970er und 1980er Jahren waren hier bereits rund 80 % des Regenwaldes gerodet worden - beinahe wäre die atemberaubende Natur dieses Landes durch Intensiv-Landwirtschaft bzw. Profitgier komplett zerstört worden. 

 

Glücklicherweise fand im Jahr 1987 ein Umdenken statt, ehe es zu spät war. Die damalige Regierung nützte eine Krise in der Rinderzucht aus und bezahlte Bauern dafür, Teile ihrer Weideflächen aufzuforsten. (Ich hoffe so sehr, dass diese Maßnahme auch bald in den Amazonas-Regenwald-Ländern gesetzt wird!)  

 

Primärwälder und Sekundärwälder ergänzten einander gut; die Natur begann sich zu erholen und zahlreiche bereits vom Aussterben bedrohte Tiere fanden wieder Lebensraum. Heute sind mehr als 50 % des Landes von Regenwald bewachsen, rund 30 % sind unter Naturschutz gestellt - und es soll noch mehr werden. 

Ein costa-ricanisches Baum-Gleichnis:

In den 1980er-Jahren betrachtete man einen Baum als etwas, das man abholzt, um Möbel, Baumaterialien oder Brennholz daraus zu machen und auf diese Weise Geld zu verdienen. Heute weiß man es (zumindest in Costa Rica) besser. Denn wenn der Baum erhalten bleibt, wird er Heimat von Tieren wie Faultieren, Ameisenbären, Affen, Leguanen, zahlreichen Vogelarten usw. - und diese Tiere locken Touristen in das Land.

 

Dadurch wird auf lange Sicht für einen viel größeren Profit gesorgt als durch das Fällen des Baumes: Rund 1,5 Milliarden Dollar bringt der Tourismus dem kleinen mittelamerikanischen Land pro Jahr ein. Und das ist auch notwendig, denn Umweltschutz kostet viel Geld: Ohne Einnahmen aus dem Tourismus könnten Aufforstungs- oder Tierprojekte, Rangerausbildungen etc. nicht ausreichend unterstützt werden. 

Ökotourismus:

Costa Rica gilt als Musterbeispiel für nachhaltigen Tourismus. In erster Linie sind es die Regen- und Nebelwälder, die Vulkane, die Strände und Gewässer und alles, was in diesem Gebieten kreucht und fleucht, das Menschen nach Costa Rica lockt. Und anstelle von großen All-Inclusive-Hotels findet man hier kleine Frühstückspensionen, Öko-Hotels und hübsch in die Landschaft eingebettete Ferienbungalows vor. Es werden im ganzen Land zahlreiche Aktivitäten in der Natur angeboten, von Tag- und Nacht-Wanderungen über Ausritte bis hin zu Rafting, Paddeln und Tauchen. 

 

Doch es ist auch hier eine Gratwanderung: Je mehr Touristen kommen, um Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, desto schwieriger wird es, das natürliche Gleichgewicht bzw. die notwendige Ruhe zu erhalten. In manchen Fällen hat man daher in Costa Rica bereits die Reißleine gezogen: Der Nationalpark Manuel Antonio ist beispielsweise an einem Tag pro Woche geschlossen, um den Tieren etwas Regenerationszeit zu gönnen; die zu Costa Rica gehörende unbewohnte Isla del Coco, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, darf nur mit besonderer Genehmigung betreten werden.

 

 

Regenwald der Österreicher: 

Ich wurde gefragt, ob wir auch den Regenwald der Österreicher besucht haben - die Antwort lautet "Leider nein!" Als wir die Reise geplant und gebucht haben, wussten wir nämlich noch nichts über dieses Projekt unserer Landsleute. Als wir dann im September 2022 bei einer Geburtstagsfeier meiner Freundin Anita waren, unterhielten wir uns angeregt mit einem der Gäste, einem Bassisten, und kamen dabei auch auf unsere geplante Costa-Rica-Reise zu sprechen. Er erzählte uns über den österreichischen Geiger und Naturschützer Michael Schnitzler (der übrigens ein Enkel des bekannten Dramatikers Arthur Schnitzler ist) und über dessen erfolgreiches, mit Spenden finanziertes Rettungs-Projekt des Esquinas-Regenwaldes in Costa Rica. Wir waren zwar ein paar Tage lang ganz in der Nähe dieses Regenwaldes, nämlich im Corcovado Nationalpark auf der Halbinsel Osa, aber da wir ein sehr dichtes Programm hatten, ging sich ein Besuch der Esquinas Rainforest Lodge leider nicht aus.

Hier könnt ihr euch ein interessantes Video über den Regenwald der Österreicher ansehen - es wird darin auch gut erklärt, wie die Wiederaufforstung funktioniert. Und ihr könnt darin den "Sound des Dschungels" hören - Brüllaffen und die Rufe verschiedenster Vögel - es klingt in Costa Rica wirklich so und es ist absolut faszinierend: 

 

(Ich wurde von einer lieben Leserin gebeten, darauf hinzuweisen, wenn irgendwo Spinnen zu sehen sind - 

in diesem Video ist das kurz der Fall. 

Solltet ihr wegen anderer Phobien - z.B. Schlangen - eine Vorwarnung benötigen, gebt mir bitte Bescheid.) 

 

Artenreichtum:

Obwohl Costa Rica so klein ist, beherbergt es 5 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten, die auf unserem Planeten vorkommen. Kaum ein anderes Land der Welt ist – gemessen an seiner Größe – dermaßen artenreich. Das hat natürlich auch mit der vielfältigen Landschaft zu tun: Tropische Urwälder, Nebelwälder, Mangrovensümpfe und ausgedehnten Küstenregionen sind Heimat für über 900 Vogelarten (darunter Kolibris, Tukane und der seltene Quetzal) sowie für Hunderte von Säugetier- und Reptilienarten wie Jaguare, Pumas und Ozelote, vier Affenarten, Faultiere und Tapire, eine Vielzahl von Fröschen und die geschützten Meeresschildkröten, die alljährlich zur Eiablage an die Pazifik- und Atlantikküste kommen.

 

Den Quetzal bekamen wir leider nur als Wandmalerei zu Gesicht, die Raubkatzen nur in den La Paz Waterfall Gardens, doch die meisten Tiere gab es "einfach so" in der freien Natur zu sehen... 💗

 

Pura Vida:

In Costa Rica werdet ihr einem bestimmten Begriff immer wieder begegnen - PURA VIDA! Man sieht es auf T-Shirts und Kappen, auf Plakaten, Murals, einfach überall. Übersetzt bedeutet es "das pure Leben", und ohne eine intakte, sich im Gleichgewicht befindende Natur, ist pures Leben nicht möglich. Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb man in Costa Rica die Flora und Fauna so sehr beschützt. Doch die Ticos verwenden "pura Vida" in vielen verschiedenen Zusammenhängen - als Begrüßung und Verabschiedung, als "Wie geht's?" oder "Danke, gut!" - es geht hier vor allem um eine Lebenseinstellung: Genieße und wertschätze das Leben, egal unter welchen Umständen; das Leben ist das, was man daraus macht. 

 

 

 

Davon können wir viel lernen. Tatsächlich zählen die Costa Ricaner zu den glücklichsten Bevölkerungsgruppen der Welt. Und möglicherweise wirkt sich die Pura-Vida-Philosophie auf die Lebenserwartung aus, denn auch in diesem Punkt gehören die Ticos zu den weltweiten Spitzenreitern. Das kann aber ebenso mit der gesunden Ernährung zusammenhängen (Ich werde darüber demnächst im Punkt "Essen und Trinken" noch mehr schreiben).

 

Pura Vida in Costa Rica 😊 - Meine Piña Colada ist zugleich mein Ticket zum Linkup T Stands For Tuesday 🍷🥤🍻🥂🍹🥛

Ihr Lieben, das war's für heute. Im nächsten Kapitel  möchte ich euch einen genaueren Einblick in unsere Reiseroute geben und euch auch erzählen, auf welche Weise wir durchs Land unterwegs waren. Auch über die Klimazonen, unser Reisegepäck und einige Dinge, die man wissen sollte, wenn man durch Costa Rica reist, möchte ich euch demnächst erzählen. Auf weitere Fragen von euch werde ich dort ebenfalls gerne noch eingehen.

 

 

Fotos: Herr und Frau Rostrose 

(und manche Fotos haben auch unsere Guides ausgenommen 😊)

 In diesem Sinne: PURA VIDA!

🍀 und alles Gute im Neuen Jahr! 🍀

eure   T  r  a  u  d  e  

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