Hello again, ihr lieben neuen und
treuen LeserInnen!
treuen LeserInnen!
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2. Kapitel - Dublin on Bloomsday Teil 1
3. Kapitel - Dublin on Bloomsday Teil 2
6. Kapitel - Welcome to Ballylickey!
7. Kapitel - Bantry und Bantry House - Tag 6
8. Kapitel - Blumeninsel Garinish Island - Tag 6
9. Kapitel - Killarney Nationalpark, Schafe und Musik - Tag 7
10. Kapitel - Ring of Kerry, Limerick, Bunratty Castle & Folk-Park - Tag 8 und 9
11. Kapitel - Cliffs of Moher, The Burren und Doolin - Tag 9
12. Kapitel - Galway, Connemara und Kylemore Abbey - Tag 10
13. Kapitel - Irlands einziger Fjord und Clifden - Tag 11
10. Kapitel - Ring of Kerry, Limerick, Bunratty Castle & Folk-Park - Tag 8 und 9
11. Kapitel - Cliffs of Moher, The Burren und Doolin - Tag 9
12. Kapitel - Galway, Connemara und Kylemore Abbey - Tag 10
13. Kapitel - Irlands einziger Fjord und Clifden - Tag 11
14. Kapitel - Über Westport und Boyle nach Sligo - Tag 12
15. Kapitel - Carrowmore Megalithic Cemetery, wilder Atlantik, Glenveagh National Park - Tag13 16. Kapitel - Nordirland und zurück nach Dublin - Tag 14 und 15
1. Zusatzkapitel - Irland vor 20 Jahren Teil 1 (inkl. aktuellen Tipps)
2. Zusatzkapitel - Irland vor 20 Jahren Teil 2 (inkl. aktuellen Tipps)
KLICK zur Irland-Reisebericht-Startseite
Willkommen zum 2. Kapitel meines Irland-Reiseberichtes - ich freue mich, dass ihr da seid!
Heute wird es höchst literarisch zugehen im Rostrosenblog - und zugleich werdet ihr viele
wundervolle Lachfalten zu sehen bekommen. Ein paar der liebenswerten Strahle-Fältchen gehören der
wirklich reizenden rothaarigen Dame mit Hut, die ihr auf der unteren Fotocollage sehen könnt - wenn
sich's Herr und Frau Rostrose richtig gemerkt haben, lautet ihr Name Laura. Sie möge uns verzeihen,
falls sie das hier jemals liest und unser Namensgedächtnis uns beide getrogen hat ;o)) ....
sich's Herr und Frau Rostrose richtig gemerkt haben, lautet ihr Name Laura. Sie möge uns verzeihen,
falls sie das hier jemals liest und unser Namensgedächtnis uns beide getrogen hat ;o)) ....
Laura war unsere charmante Begleiterin während einer sogenannten "Bloomsday-Tour" - was es damit
auf sich hat, werde ich euch gleich genauer erklären - sie versorgte uns und die anderen Fahrgäste des
Vintage-Stockautobusses mit Cupcakes, Limonade, freundlichen Worten, einem herzlichen Wesen,
Luftballons, Informationen ... - und fotografiert hat sie uns netterweise ebenfalls :o)
Luftballons, Informationen ... - und fotografiert hat sie uns netterweise ebenfalls :o)
Links oben seht ihr das Bloomsday-Team des Hop-on-Hop-off-Busses - rechts neben Laura mit der
roten Krawatte unser Busfahrer, links der Herr mit Hut, der uns mit geschichtlichen und literarischen
Hintergründen versorgte. Die Hüte haben übrigens auch eine Bedeutung ... Hätte ich vorher gewußt,
wie wichtig Hüte am Bloomsday sind, hätte ich mir natürlich auch einen mitgenommen ;o))
Vom Hutband des Herrn hier unten erhaltet ihr schon mal eine wichtige Information: An diesem
Tag geht es um den irischen Schriftsteller James Joyce (1882-1941) - oder genauer gesagt um eine
seiner Romanfiguren: Leopold Bloom.
Die Iren sind stolz auf ihre Literaten, Poeten, Kunstschaffenden ... Auf dieser Collage seht ihr im Uhrzeigersinn: das
Bachelor Inn, dessen Fassade rundum mit Zitaten von irischen Berühmtheiten geziert wird, hier James Joyce, Oscar Wilde,
Bram Stoker - die zweite Seite der Fassade seht ihr hier; die James-Joyce-Statue in Dublin, Ecke North Earl Street - O'Connell
Street; Foto der jungen Nora Barnacle mit ihrer Mutter (?); James Joyce und ein Zitat aus Ulysses; nochmal die Statue;
James Joyce nach der Hochzeit mit Nora Barnacle im Jahr 1931 - via |
[Zum Vergrößern des Kleingedruckten klickt bitte gleichzeitig Strg und +]
Der Bloomsday wird in Dublin - und inzwischen an vielen weiteren Orten in der ganzen Welt - am
16. Juni gefeiert. Denn in Joyce's Roman Ulysses
(engl. für Odysseus) erlebt der Leser einen Tag im
Leben des Hauptprotagonisten Leopold
Bloom und - in Anlehnung an Homers Irrfahrten des
Odysseus - dessen
(Irr-)Gänge durch Dublin. Dieser spezielle Tag des Leopold Bloom ist der
16. Juni 1904.
Es heißt, dass dieses Datum eine spezielle Bedeutung für James Joyce hatte, da er an diesem Tag zum ersten Mal mit seiner
späteren Ehefrau Nora Barnacle (1884-1951) ausging. Das ist allerdings nur die "Kurz-Version", die längere könnt ihr am
Ende dieses Posts nachlesen ;o) *) Und im Bildtext unter der vorigen Collage könnt ihr lesen, dass Joyce und Barnacle erst im
Jahr 1931 geheiratet haben - also viele Jahre nach ihrem ersten Date (was hauptsächlich damit zu tun hatte, dass Joyce die
Institution der Ehe ablehnte).
Es gibt sogar ein Blooms-Hotel in Dublin, das vor allem durch seine psychedelisch-bunt bemalte
Fassade mit Figuren aus "Ulysses" auffällt. Das Vorbild für die Romanfigur der Molly Bloom (rechts
unten) soll natürlich ebenfalls Nora Barnacle gewesen sein:
Herr Rostrose ist ein sehr belesener Mann - er hat den Ulysses bereits
dreimal gelesen (und nach
eigener Aussage "noch immer nicht ganz verstanden" ;o)) - und er wußte auch, dass an den jeweiligen
Schauplätzen des Ulysses am 16. Juni stets die betreffenden Szenen aus dem Buch nachgespielt werden.
Eine genauere Vorstellung davon hatten weder er noch ich, doch auf jeden Fall haben wir unsere Reise
so geplant, dass wir am Bloomsday in Dublin sein würden. Im Blooms Hotel haben wir aber trotzdem
nicht gewohnt - und auch nicht im Finn's Hotel (siehe Collage unten), in dem Nora Barnacle im Juni
1904 Zimmermädchen war. (Unser Hotel werde ich euch im nächsten Posting zeigen.)
eigener Aussage "noch immer nicht ganz verstanden" ;o)) - und er wußte auch, dass an den jeweiligen
Schauplätzen des Ulysses am 16. Juni stets die betreffenden Szenen aus dem Buch nachgespielt werden.
Eine genauere Vorstellung davon hatten weder er noch ich, doch auf jeden Fall haben wir unsere Reise
so geplant, dass wir am Bloomsday in Dublin sein würden. Im Blooms Hotel haben wir aber trotzdem
nicht gewohnt - und auch nicht im Finn's Hotel (siehe Collage unten), in dem Nora Barnacle im Juni
1904 Zimmermädchen war. (Unser Hotel werde ich euch im nächsten Posting zeigen.)
Abgesehen von Finn's Hotel kamen wir während der Bloomsday-Sonderfahrt des Busses an
verschiedenen anderen Bauwerken und Orten vorbei, die entweder im Leben von James Joyce oder
im Roman Ulysses eine Bedeutung haben - oder die zumindest in Joyces Dubliner Zeit schon existiert
haben. Die Drogerie Sweny (oben) ist zum Beispiel ein Schauplatz des Romans, denn hier kauft
Leopold Bloom für Molly Zitronenseife.
The Brazen Head (unten) exisiterte zu Joyces Zeiten auf jeden Fall bereits, denn es ist "Ireland's Oldest
Pub" und wurde im Jahr 1198 gegründet! Die Government Buildings wurden in den Jahren 1904 bis
1922 erbaut, das Art-Deco-Gebäude darunter (mit dem blauen Dach) wurde hingegen erst 1929 errichtet,
aber die dazugehörige Herrenbekleidungs-Schneiderei Burton wurde bereits im Jahr 1900 gegründet.
Auch Oscar Wilde (1854-1900) hat man ein Denkmal gesetzt, und zwar ein sehr legeres bzw. sein
"Dandytum" hervorhebendes (ganz lässig lehnt er auf einem Felsen im Dubliner Merrion Square):
Ganz gewiss existiert hat zu James Joyces Zeiten bereits der Glasnevin Friedhof
(Glasnevin Cemetery), und hier lässt der Autor auch eine Szene seines Ulysses spielen (‘Hades’
– Episode 6). Der Friedhof ist auch ohne Bloomsday schon einen Besuch wert - wunderschöne
Steinmetzarbeiten, alte verwitterte Gräber, einen typischen irischen Rundturm und die Gräber
vieler berühmter Persönlichkeiten gibt es hier zu sehen. (James Joyce ist hier allerdings nicht
begraben - er fand auf dem Friedhof Fluntern in Zürich seine letzte Ruhestätte - und auch
Oscar Wildes Grab befindet sich nicht auf dem Glasnevin Friedhof, sondern in Paris...) Wenn
ihr hier klickt, könnt ihr an einer interessanten (englischsprachigen) Friedhofsführung
teilnehmen.
Am Bloomsday allerding spielten sich ganz andere Szenen hier ab. Kennt ihr das Lied von Wolfgang
Ambros Es lebe der Zentralfriedhof? In Anlehnung daran könnte man singen "Am Glasnevin
Friedhof is' Stimmung, wia's sei Lebtog no net wor..." (Wobei sich diese gute Stimmung ja offenbar
alle Jahre wieder am 16. Juni wiederholt ;o)) Die honorigen Herren hier unten sehen zwar nicht sehr
lachfaltig aus - kein Wunder, sie sind Schauspieler und stellen die Hades-Szene aus dem Buch dar -
doch der Rest der Anwesenden ist nicht nur voll bei der Sache, sondern auch ziemlich guter Dinge.
Presse, Funk und Fernsehen sind anwesend, viele Besucher haben sich von Kopf bis Fuß in
historische Kleidung gehüllt, manche von ihnen werden später auch interviewt, es wird gelauscht und
geplauscht, manche haben ihr Exemplar des Ulysses mitgebracht, um die Szene mitlesen zu können,
einige tragen Blüten am Revers, ... und wie ihr in den folgenden Collagen deutlich erkennen könnt,
sind Hüte wirklich ziemlich wichtig... (Sogar auf einem der Grabsteine gibt es einen Hut!)
Mit den folgenden freundlich-fröhlichen Gesichtern verabschiede ich mich für
heute (natürlich verlinke ich sie auch wieder bei der Aktion "Rettet die Lachfalte") - ich verspreche
euch aber feierlich, dass ich mich schon bald mit Teil 2 meiner Bloomsday-Schilderungen melden
werde - da bekommt ihr dann u.a. auch Frau Rostrose mit Hut zu sehen ;o) ... und erfahrt außerdem,
was wir an diesem Tag sonst noch unternommen haben (und das war einiges ;o))
Fotos: Herr und Frau Rostrose
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Bis bald, ihr Lieben - und habt einen guten Start in den August! Herzlichst, eure rostrosige Reise-Traude
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Rostrose auf Facebook und Rostrose auf Google +PS:
Danke für eure lieben Zeilen zu meinem vorigen Post Bloggerspaziergang mit Hund -
ich freu' mich sehr, dass es euch Spaß gemacht hat, mit Elisabeth, Margit, Hundedame Emma
und mir durch Laxenburg zu bummeln - und Nina lässt sich dafür bedanken, dass sie von
einigen süß gefunden wurde ;o))
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In Wikipedia ist zu lesen, dass James Joyce am 16. Juni 1904 seine spätere Lebensgefährtin Nora Barnacle
zum ersten Mal traf, auf der Bloomsday-Seite der James-Joyce-Centers hingegen ist nachzulesen, dass
Joyce und Nora einander erstmals am Freitag, 10. Juni 1904 begegneten, und zwar in der Nähe des Finns
Hotels, wo Nora als Zimmermädchen arbeitete. Sie verabredeten sich wieder für den 14. Juni, aber Nora
versetzte Joyce. Daraufhin schrieb er ihr einen Brief ins Hotel, um eine neue Verabredung zu treffen, und lt.
Joyces Biographen fand dieses Rendezvous am 16. Juni 1904 statt.
zum ersten Mal traf, auf der Bloomsday-Seite der James-Joyce-Centers hingegen ist nachzulesen, dass
Joyce und Nora einander erstmals am Freitag, 10. Juni 1904 begegneten, und zwar in der Nähe des Finns
Hotels, wo Nora als Zimmermädchen arbeitete. Sie verabredeten sich wieder für den 14. Juni, aber Nora
versetzte Joyce. Daraufhin schrieb er ihr einen Brief ins Hotel, um eine neue Verabredung zu treffen, und lt.
Joyces Biographen fand dieses Rendezvous am 16. Juni 1904 statt.
Joyce soll in diesem Zusammenhang später zu Nora gesagt haben: ‘You made me a man.’
- was sinngemäß
bedeuten kann: "Du hast mich erst zu einem richtigen Menschen gemacht" - oder aber auch "Du hast mich
zum Mann gemacht." Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit fand also an diesem 16. Juni ein ganz besonderes
und für Herrn Joyce sehr erinnerungswürdiges zwischenmenschliches Ereignis statt - und dem hat er mit seinem
Roman ein Denkmal gesetzt, wie es wohl kein zweites auf der Welt gibt. Immerhin wird der 16. Juni mittlerweile
von Joyce-Anhängern in der ganzen Welt als Bloomsday gefeiert.
Die Beziehung der beiden war allerdings nicht immer rosig - zwischen 1908 und 1910 kam es nach einer
Fehlgeburt zweimal zu einer mehrmonatigen Trennung. Und auch Joyces Beziehung zu Irland war keineswegs
ungetrübt. Ab 1904 lebten die beiden fast ausschließlich außerhalb Irlands, und nachdem Joyces Prosawerk
Dubliners im Jahr 1912 vom Verleger wegen Unmoral abgelehnt worden war, beschloss das Paar, nie wieder
nach Irland zurückzukehren - woran sich allerdings nur James Joyce strikt hielt.
bedeuten kann: "Du hast mich erst zu einem richtigen Menschen gemacht" - oder aber auch "Du hast mich
zum Mann gemacht." Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit fand also an diesem 16. Juni ein ganz besonderes
und für Herrn Joyce sehr erinnerungswürdiges zwischenmenschliches Ereignis statt - und dem hat er mit seinem
Roman ein Denkmal gesetzt, wie es wohl kein zweites auf der Welt gibt. Immerhin wird der 16. Juni mittlerweile
von Joyce-Anhängern in der ganzen Welt als Bloomsday gefeiert.
Die Beziehung der beiden war allerdings nicht immer rosig - zwischen 1908 und 1910 kam es nach einer
Fehlgeburt zweimal zu einer mehrmonatigen Trennung. Und auch Joyces Beziehung zu Irland war keineswegs
ungetrübt. Ab 1904 lebten die beiden fast ausschließlich außerhalb Irlands, und nachdem Joyces Prosawerk
Dubliners im Jahr 1912 vom Verleger wegen Unmoral abgelehnt worden war, beschloss das Paar, nie wieder
nach Irland zurückzukehren - woran sich allerdings nur James Joyce strikt hielt.