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Freitag, 25. September 2020

Alles an einem Tag: Natur und Historie in Mayerling - Kunst und Kultur in Wien


 Servus, ihr Lieben!

 

In meinem vorigen Beitrag blickte ich auf den rostrosigen Juli 2020 zurück. Ich habe mich sehr über eure virtuelle Begleitung durch diese bewegten Sommerwochen gefreut - recht herzlichen Dank für eure wunderbaren Kommentare dazu 💚! 

Unter anderem erwähnte ich darin einen Ausflug nach Mayerling, den ich am 12. Juli ohne Herrn Rostrose unternommen habe - aber da Edi und ich am 15. September gemeinsam am selben Ort waren, versprach ich, euch in Bälde die Fotos von beiden Ausflügen zu zeigen. Der letztgenannte Ausflug war eine Mischung aus Natur und Kultur, denn zunächst besuchten wir dort ein ehemaliges Jagdschloss, das jetzt ein Museum und ein Kloster ist. Und ein Ort, der ganz schön viel Historie verströmt!
 
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Schloss Mayerling:
Die inmitten des Wienerwalds gelegene Ortschaft Mayerling besteht gerade mal aus 44 Häusern und 273 Einwohnern; in der Österreichischen Geschichte ist sie dennoch von großer Bedeutung. Schon als Kind faszinierte mich, was ich davon aufschnappte. Wann immer wir in meiner Kindheit oder Jugendzeit - unterwegs zu irgendwelchen Wienerwald-Ausflügen - an einer Tafel vorbeifuhren, die auf Mayerling hinwies, kamen meine Eltern nämlich auf "die Tragödie" oder "die Affaire" von Mayerling zu sprechen. Und weil darin so viel Geheimnis steckte, gelang es ihnen, mein Interesse zu wecken. Doch aus verschiedenen Gründen ergab es sich erst im Jahr 2020, dass ich den "Ort des Geschehens" besuchte.
 
Aufnahmen der Anlage in Mayerling von unserem Ausflug am 15.9. / Foto von Kronprinz Rudolf - Quelle: Klick / Foto 
von Mary Vetsera - Quelle: Klick

 
Schauplatz der Tragödie war das einstige Jagdschloss in Mayerling bei Alland. Denn hier starben im Jänner 1889 unter noch immer nicht restlos geklärten Umständen der 30jährige Österreichische Kronprinz Rudolf und die erst 17jährige Baronesse Mary Vetsera
 
Heute beherbergt das Schloss den Karmel St. Josef der Unbeschuhten Karmelitinnen und eine  Ausstellung, die sich mit dem Leben und Sterben des Kronprinzen und der Baronesse beschäftigt.  Ich kann euch hier aber aus Platzgründen lediglich Teile der Geschichte erzählen und die Personen nur kurz vorstellen - falls ihr mehr darüber wissen wollt, findet ihr hier eine sehr gut aufbereitete Seite mit zahlreichen Informationen über das einstige Jagdschloss und nunmehrige Kloster sowie die handelnden Personen, und klickt bitte auch auf die übrigen eingefügten Links.)



Rudolf, Kronprinz von Österreich und Ungarn (21. August 1858 - 30. Jänner 1889), war der einzige Sohn von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth. Ihr könnt euch gewiss vorstellen, dass von seiner Geburt an hohe Erwartungen in ihn gesetzt wurden. Das sensible Kind wurde seiner Mutter weitgehend entzogen und von Erzieherinnen, gestrengen Hauslehrern und einem Generalmajor ausgebildet - es sollte "ein guter Soldat, begeisterter Jäger und braver Katholik" werden. Einer seiner Erzieher setzte dermaßen drakonische Maßnahmen ein - klick - dass Elisabeth die psychische und physische Gesundheit ihres Sohnes bedroht sah und erfolgreich intervenierte. Elterliche Liebe und Zuwendung scheinen dem Kronprinzen während seiner gesamten Kindheit und Jugend gefehlt zu haben. Später entwickelte er (für die damalige Zeit) radikale politische Ansichten, "die dem konservativen Charakter eines künftigen Monarchen nicht entsprechen würden" (Aussage von Friedrich von Beck-Rzikowsky). Da er sich unglücklich in so vielen Lebensbereichen fühlte, suchte er sein Heil zunehmend in Affairen und Alkohol und experimentierte mit verschiedenen Drogen. 

Mich hätte sehr interessiert, welcher Staatsmann aus ihm geworden wäre, sofern man ihn gelassen hätte. Sein Vater hielt ihn für schwach, doch war er das wirklich? Oder wurde er nur geschwächt und letztendlich krank an Geist und Körper, weil er nicht der sein durfte, der er war? Im Neuen Wiener Tagblatt hatte der Kronprinz unter einem Pseudonym mehrfach kritische Artikel geschrieben, die ihn als Kämpfer gegen Nationalismus und Antisemitismus sowie als Förderer der Wissenschaft zeigten. Seine liberalen, antiklerikalen und pro-jüdischen Ansichten wurden bei Hof allerdings bestenfalls als überspannt und unreif betrachtet, von mancher Seite zog er sich auch Feindseligkeit zu. Womöglich wäre durch einen freidenkerischen Mann wie Rudolf an der Spitze Österreichs das gesamte Zwanzigste Jahrhundert anders verlaufen - und wer weiß, vielleicht sogar ohne die beiden verheerenden Weltkriege? Hier eine interessante Analyse der historischen Person Rudolf, die aber natürlich auch keine endgültige Antwort auf die Frage nach dem "Was wäre wenn" bieten kann.



Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary (19. März 1871 - 30. Jänner 1889), war das dritte von insgesamt vier Kindern des Diplomaten Albin Ritter von Vetsera, und seiner Gemahlin Helene, geborene Baltazzi, die aus einer der reichsten Familien Konstantinopels stammte. Mary war attraktiv, verwöhnt, sinnlich, leidenschaftlich, "etwas kokett, gehasst von anderen Frauen, die durch sie in den Schatten gestellt wurden. Für mich hat sie nur einen einzigen Fehler begangen, und den hat sie mit ihrem Leben gebüßt", so ihr Hauslehrer. "Wer war schon die Vetsera?", meinte Rudolfs Ehefrau Stephanie über sie. "Noch die letzte Nacht verbrachte er bei seiner Freundin, der Grand Cocotte*) von Wien." Doch Mary, die heftig für den Kronprinzen geschwärmt hatte, war da, als sonst niemand für ihn da war.

*) = Mizzi Kaspar, siehe weiter unten.

 Lithografie - Mary und ihr älterer Bruder Ladislaus, der 1881 beim Ringtheater-Brand ums Leben kam; einer von 
Marys insgesamt vier Särgen; Portrait von Mary als Jugendliche; Rosen vor dem Teepavillon sowie einer der erst 2015
 der Öffentlichkeit bekanntgegebenen Abschiedsbriefe Mary Vetseras (Quelle: KLICK)

 

Nach heutigem Wissensstand hat der Kronprinz sowohl sich selbst als auch Mary Vetsera erschossen; Mary dürfte aus Liebe freiwillig mit ihm in den Tod gegangen sein. Dies ist jedenfalls ihren lange Zeit verschollenen und erst vor wenigen Jahren wieder aufgetauchten Abschiedsbriefen zu entnehmen. (Ich nehme an, dass ihre Echtheit genauestens überprüft wurde.) Ein ausschließlich romantisch-sentimentaler Liebestod scheint es in seinem Fall jedoch nicht gewesen zu sein, viel eher wohl eine vielschichtige Verzweiflung, die ihm das Leben unerträglich machte.

Rudolf dürfte aus verschiedenen Gründen unter Niedergeschlagenheit gelitten haben  - ob auch unter der Krankheit Depression, ist mir leider nicht bekannt. Er war im Hof isoliert, seine Hoffnung auf ein friedliches, liberales Europa schwand dahin, ebenso seine Gesundheit, denn er hatte sich durch seinen unsteten Lebenswandel ein sogenanntes venerisches Leiden zugezogen. (Die „venerische Krankheit“ war häufig ein Synonym von Syphilis.)

Zwar hatte er 1881 auf Druck des Hofes Prinzessin Stephanie von Belgien geheiratet, doch das einzige, was sie verband, war die gemeinsame Tochter Elisabeth. Sonst waren sie in Charakter und Weltanschauung zu weit voneinander entfernt und wurden einander im Lauf der Ehe immer fremder; stattdessen pflegte Rudolf mehrere Affären. Mit seiner langjährigen Geliebten Mizzi Kaspar, der oben erwähnten "Grand Cocotte von Wien" verbrachte er (wie seine Ehefrau so treffend bemerkt hatte) noch eine der letzten Nächte seines Lebens. Angeblich wollte er mit ihr zusammen in den Tod gehen, doch Mizzi weigerte sich und benachrichtigte sogar die Polizei über Rudolfs Selbstmordpläne. Diese Information wurde allerdings ignoriert. (Mizzi Kaspar starb im Jahr 1907, laut Totenschauprotokoll an Rückenmarksverhärtung, Folgeerscheinung einer Syphilis.) 

Auch Prinzessin Stephanie war übrigens im Jänner 1889 bei Kaiser Franz Joseph vorstellig geworden, um ihm zu berichten, dass ihr Ehemann in schlechter körperlicher und seelischer Verfassung war - "hinabgezogen in eine andere Welt" - doch Rudolfs Vater bagatellisierte diese Nachricht. Bis es dann, am 30. Jänner 1889, zu spät war, um die Tragödie zu verhindern.


Fest steht, dass man danach alles versuchte, um den Doppelselbstmord - oder Mord und Selbstmord - zu vertuschen. Zeugen wurden zu lebenslangem Schweigen verpflichtet und die Leiche Mary Vetseras schaffte man heimlich aus dem Jagdschloss. Erst nach dem Ende der Monarchie wurde offiziell bekannt, dass auch sie in jener Nacht in Mayerling zu Tode gekommen war. Wichtige Unterlagen wurden vernichtet, österreichische Zeitungen mussten Falschmeldungen bringen - so hieß es in einem Blatt, der Kronprinz sei an einem Herzschlag verstorben, in einem anderen war zu lesen, dass er einen tödlichen Schlaganfall erlitten hatte, und auch von einem Jagdunfall war die Rede - während ausländische Zeitungen längst über Selbstmord schrieben. Letztendlich kamen Teile der Wahrheit heraus, doch es wurde weiter getrickst: Um ein kirchliches Begräbnis für Rudolf zu ermöglichen, wurde ihm ärztlicherseits geistige Verwirrung zum Zeitpunkt seiner Selbsttötung konstatiert. Gerade durch all diese Heimlichtuerei begannen sich aber zahlreiche Gerüchte um Rudolfs und Marys Tod zu ranken, und manche - wie das Gerücht, dass gedungene Mörder den Tod der beiden verursacht hätten - kursieren auch heute noch.


Auf Veranlassung von Kaiser Franz Joseph I. wurde das Jagdschloss noch im Jahr 1889 zu einem Kloster umgebaut - das Gebäude von damals ist (bis auf den Teepavillon) kaum noch wieder zu erkennen. Für den Umbau und den Unterhalt der Karmelitinnen, die besonders für das Seelenheil Rudolfs beten sollten, errichtete der Kaiser eine Stiftung mit einem Kapital von 140.000 Gulden. Der Hochaltar der neu errichteten neogotischen Kirche erhebt sich nun an der Stelle des Sterbebettes von Kronprinz Rudolf. An der Stelle der Seitenkapelle lag das Zimmer des Kammerdieners Loschek. An der Tür zu dieser Seitenkapelle befindet sich u.a. folgende Information: "Die Statue der schmerzhaften Gottesmutter, deren Herz von einem Dolch des Leidens durchbohrt wird, stiftete Kaiserin Elisabeth. Sie konnte freilich nicht ahnen, dass sie 1898 selbst erdolcht werden würde..." Zwar hatte sie nie viel Kontakt zu ihrem Sohn gehabt, doch in ihren liberalen Ansichten waren Rudolf und Elisabeth einander sehr ähnlich. Nach Rudolfs Tod trug Elisabeth bis zu ihrem Lebensende (fast) nur noch schwarze Kleidung.

Der Teepavillon und das Schloss im Wandel der Zeit: Oben links: Der heutige Zustand des Pavillons; oben rechts Decke 
vor der Renovierung (Bildquelle: Klick); alte Postkarte mit Ansicht des Schlosses (Quelle: Klick); großes Foto unten rechts: 
Decke und Wandmalerei nach der Renovierung; Teepavillon 2005 vor Renovierung (Quelle: Klick); Grundrissplan des 
Anwesens (Quelle: Klick)

 
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt, doch auch nach der Wiederinstandsetzung war es in keinem besonders guten Zustand - nasse Grundmauern, Schimmel, loses Mauerwerk, herabfallender Putz... 1967 brach im Inneren des barocken Teepavillons ein Brand aus - er hinterließ vor allem an der ornamentalen Deckenmalerei schwere Schäden. Da die Schwestern selbst für den Erhalt des Gebäudes sorgen müssen, wurde das Projekt „Rettet den Karmel Mayerling“ ins Leben gerufen. Zwischen 2014 und 2017 wurden die Renovierungsarbeiten durchgeführt, und im Jahr 2014 erfolgte auch die Eröffnung eines Besucherzentrums. 

Unser Eindruck: Die Ausstellung ist interessant aufbereitet, und auch den kleinen Teepavillon mit der renovierten Deckenmalerei, die Kirche und den Garten fanden wir sehenswert. (Es wäre jedoch noch sehr viel Platz für weitere bienenfreundliche Pflanzen übrig 😉🌸🐝)

Das Tor zur Kirche Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel ist mein T in die neue Woche

 

Für die an Kleidung Interessierten unter euch kann ich hier mein Ausflugs-Outfit vom 15. September zeigen: Eine dezent in Waldfarben getönte, aber dennoch rostrosige Mischung aus Museums- und Wanderanzug - stellt euch dazu bitte noch meine Bergschuhe vor 😉: Denn im Anschluss an unseren Museumsbesuch unternahmen wir noch eine kleine Wanderung auf einem der nahe dem Schloss gelegenen Wege.

Meine Kleidung war zwar durch Brombeertöne und Waidmannsgrün an den Frühherbst angepasst, aber der Himmel! oh! - der war weit weg vom Herbst... Ihr werdet sehen, dass er bei meinem Sommerausflug im Juli nicht annähernd so blitzblau war wie an diesem Septembertag! In der folgenden Collage könnt ihr einen septemberlichen Blick auf die Anlage und die Umgebung werfen. Auch sonst haben wir an diesem Tag dort noch einiges Schönes gesehen - aber nicht mehr fotografiert. Macht nichts: Ich hatte ja schon die Fotos von meinem vorangegangenen Mayerling-Ausflug im Juli 😉

Rückblick auf den 12. Juli:
Es ist leider nicht dokumentiert, welche Kleidung ich bei meinem Solo-Ausflug im Juli trug, aber ich kann euch einige Fotos bieten, die an diesem Tag bei meiner Wanderung entstanden sind. Zunächst ein Blick auf die Anlage von beinah derselben Stelle aus wie im September - und bei der Gelegenheit bekommt ihr gleich ein paar Himmelsblicke dieses Tages zu sehen. Daran lässt sich erkennen, dass das Wetter an jenem Junitag eher wechselhaft war - auf der einen Seite türmten sich schwere Wolken, auf der anderen zeigte sich leichtfüßiges Blau und auch die Wolken sahen freundlich aus. Wie auch immer: Ich blieb an jenem Tag trocken.

Für Novas Glockenturm-Linkup habe ich die Kirche von außen aus mehreren Perspektiven aufgenommen. Und auch das renovierte Dach des Teepavillons seht ihr in der folgenden Collage von außen:

Die weiteren Aufnahmen von Pflanzen und Kleingetier entstanden dann schon auf dem einsamen Wanderweg. Die einzigen maßgeblichen Geräusche, die ich beim Wandern hörte, stammten von einem großen Greifvogel - leider gelang es mir nicht, ihn zu fotografieren - er stieß seine wilden Rufe aus und verschwand hinter Wipfeln oder Wolken. Der Kaisermantel-Falter in der übernächsten Collage zeigte sich da um einiges kooperativer.

Der Durchblick im Wald wäre auch ein schönes Tor für Nova...

Lesung in Wien:
Zurück zum 15. September. Der Tag war nach unserem Ausflug natürlich noch nicht zu Ende. Denn in meinem Posteingang war eine Einladung zu einer Lesung gelandet. Der Wiener Autor Stefan Slupetzky würde um 18.30 Uhr aus seinem neuen Erzählungs-Band „Atemlos“ lesen - und zwar vor dem Brunnen am Sobieskiplatz im 9. Wiener Gemeindebezirk. Aufgrund der aktuellen Covid19-Situation verlegte der Buchladen Hartliebs Bücher seine Lesungen nämlich ins Freie, um für den Mindestabstand garantieren zu können.

Weil wir Stefan und seinen Stil mögen, weil wir sein neuestes Werk noch nicht kannten und weil wir finden, dass man Kunst und Kultur in Zeiten wie diesen umso mehr fördern muss, zwängten wir uns mit unserem "Teil-Elektrischen" in den dichten Abendverkehr und fuhren rund anderthalb Stunden lang nach Wien.
 
 
 
In der Natur war mir nach dezenten Tönen zumute gewesen, für den lauen Septemberabend hatte ich Lust auf Knallerfarben. Als Basis ist da mein Alle-Farben-Rock vom Weltladen natürlich bestens geeignet. Dass ich derzeit sehr auf Orange stehe, habe ich in meinem vorigen Post schon erwähnt, deshalb griff ich zu meiner selbstgefärbten Bluse und der afrikanischen Kette. Wenn's dann so richtig fetzen soll, empfiehlt sich dazu die Wahl von gelbstichigem Blau, ergänzt durch meine hellgrünen Sandalen von Waschb*r. So bunt fühle ich mich nicht an jedem Tag wohl, aber an diesem Abend schon - und ich gebe solchen Bedürfnissen gerne nach 😊. 
 
 
 
Diejnigen unter euch, die schon länger bei mir lesen, wurden schon das eine oder andere Mal mit dem Namen Stefan Slupetzky konfrontiert. Er ist ein Österreichischer Schriftsteller,  Krimiautor, Kinderbuchautor, Illustrator und Musiker, den mein Göttergatte und ich schon vor ein paar Jahren persönlich kennengelernt haben - und das kam so:
 
Irgendwann vor dem Sommer 2008 las Edi einen Taschenbuch-Krimi, der ihn offenbar gut unterhielt, und er meinte, der würde mir sicherlich auch gefallen. Nachdem Krimis nicht so ganz das sind, wo meine Finger zuerst hingreifen wollen, ließ ich mir eine Weile Zeit damit, aber irgendwann ging mir der Lesestoff aus und ich griff zu Stefan Slupetzkys Der Fall des Lemming. Dieses (übrigens preisgekrönte) Buch löste zahlreiche Deja-vus und Gefühle bei mir aus, weshalb ich nach einigem Überlegen meinem Bedürfnis nachgab, im Internet die E-Mail-Adresse des Buchautors fand und ihm meine Meinung schrieb! Zum Beispiel, dass seine Geschichte neben der Krimihandlung Witz und Tiefgang hat und dass es mir gefällt, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt, dass ich durch seine Schilderungen an Gefühle erinnert werde, die ich, als wir noch in Wien lebten, verspürt habe oder die aus anderen Gründen eine Bedeutung für mich besitzen – Kaffeehausnostalgie, Baustellenlärmfrust, …  und an jugendliche Ohnmacht vs. Lehrer-Omnipotenz - und dass man an seinen  Beschreibungen erkennt, dass er ein Mensch ist, der malt - ohne beim Griff in den sprachlichen Farbtopf zu übertreiben.
 

 
Kurz, ich hatte von Anfang an irgendwie das Gefühl, ein Buch zu lesen, das ein "guter alter Freund" geschrieben hat. Ich schrieb meine Mail ohne Hintergedanken und ohne die Erwartung, dass wirklich eine Antwort kommen könnte - einfach nur aus dem Bedürfnis heraus, einem Österreichischen Autor ein positives Feedback zu geben und ihm zu versprechen, dass ich seine weiteren Lemming-Bücher ebenfalls lesen würde (was sowohl Edi als auch ich mittlerweile getan haben) und auch Lust auf weitere seiner Werke bekommen hätte. Zu meiner Überraschung kam wenige Tage danach eine sehr sympathische, erfrischend natürliche und offene Antwort von Stefan. 
 
Kurze Zeit später gab es dann eine Art "Zusammenarbeit", denn Edi und ich beteiligten uns beim Radio-Wien-Hörer-Roman, der von zwei bekannten Österreichischen Autoren betreut und redigiert wurde - und einer davon war Stefan Slupetzky. Ich habe euch im Jahr 2009 HIER und vor allem HIER über diesen Mundartroman und seine Präsentation bei Radio Wien erzählt. Auch Stefans musikalische Seite stellte ich euch in meinem Blog bereits vor - HIER könnt ihr über unseren Besuch einer sehr amüsanten Vorstellung des "Trio Lepschi" im Jahr 2017 lesen.

Wie üblich bei seinen Lesungen, "tigerte" sich Stefan Slupetzky so richtig in seine Stories hinein. Interessanterweise hat er noch vor Covid 19 eine Kurzgeschichte geschrieben, in der es um eine Pandemie geht. Aber verraten will ich euch darüber nichts, denn vielleicht habt ihr ja Lust, sein Buch selbst zu erwerben. Hier der Text aus der Kurzbeschreibung:

"Was macht ein schlitzohriger Wiener Privatdetektiv in Hessen? Er wird von einem Vermögensverwalter auf die Entführer seiner Tochter angesetzt. Wie sich bald herausstellt, ist nichts an dieser Entführung, wie es sein soll …
Ein britischer Konsulent verschafft einem deutschen Seidenkrawattenfabrikantensohn auf unkonventionelle Weise den größten Erfolg seines Lebens – freilich läuft das nicht ohne Kollateralschäden ab.
Gruselige Gerüchte treiben zwei Internatsschüler auf den einsamen Turm hinauf. Tatsächlich finden sie dort ein eingelegtes Herz, das ganz und gar nicht tot ist und so einiges im Leben der Buben ändert.
Stefan Slupetzky ist wie gewohnt scharfzüngig und scharfsinnig, seine Geschichten verführen zum Lachen und verursachen Gänsehaut."

Wie immer, wenn wir zu einem "Slupetzky-Abend" gehen, haben wir uns gut unterhalten, und natürlich haben wir ihm seinen Erzählband Atemlos abgekauft, auch zur Freude der Damen von Hartliebs Bücher. Stefan schrieb uns auch eine Widmung hinein: "Für Traude und Edi - Von Herzen!" 😊

 

Kurzbesuch im Atelier:
Im Publikum saß eine Frau, die dankenswerterweise die Klappsessel aus ihrem Atelier für die die Gäste der Lesung zur Verfügung gestellt hatte. Nach Stefans Darbietung halfen wir beim Zurücktragen der Stühle und nützten dabei auch gleich die Gelegenheit zu weiterem Kunstgenuss. Denn die Plastiken von Sabine Pleyel sind ausgesprochen sehenswert.

Nach eigener Aussage bevorzugt Sabine Pleyel für ihre Skulpturen die Materialien Stein und Bronze. "Begründet liegt diese Entscheidung in der thematischen Ausrichtung meiner Arbeiten und an der großen Faszination schwer zu bearbeitender Materialien." Es interessiert sie, die Grenzen dieser Werkstoffe auszuloten und sie stellt sich gerne der Herausforderung, den "Widerspruch zwischen der Leichtigkeit des Moments und der oft spröden Schwere des Materials" aufzuheben. Mich faszinierte auf Anhieb ganz besonders die Plastik links unten - der Kopf aus Quarzit, der den Mann aus Bronze verschlingt - die Inspiration dazu kam laut Frau Pleyel aus der Form des Steins (der schon eine Art "Maul" hatte). Das hell-dunkle Paar ist aus einem einzigen Stück Holz geschnitzt, das von Natur aus zweifärbig war, das heißt, sie musste erst mal den Punkt herausarbeiten, an dem eine Person sich von der anderen abhebt. Auch dieses Werk hat uns sehr beeindruckt.

 

Und somit sind wir durch unsere Fahrt nach Wien sogar gleich zweimal in kulturellen Genuss gekommen. Und hatten ganz allgemein wieder einen wunderbaren und erfüllten Tag. Ich hoffe, auch ihr habt das virtuelle Dabeisein wieder genossen und vielleicht auch das eine oder andere Neue erfahren!

Nun wünsche ich euch noch angenehme Septembertage und schicke euch ganz, ganz liebe Grüße! Demnächst geht es voraussichtlich mit meiner Sommer-Rückschau weiter - diesmal auf den August 2020.


Herzlichst, eure Traude



Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup, Heidis Aktion Himmelsblick
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
Friday Bliss - bei Riitta von Floral Passions,
Garden Affair - bei Jaipur Garden, 

 

37 Kommentare:

  1. Was für ein toller Ausflug und eine sehr interessante Geschichte. Ich könnte mir sehr gut vorstellen das man dort vor Ort richtig "eintauchen" kann und Bilder vor Augen hat. Wie gut das es noch so gut erhalten ist und hoffentlich auch noch lange so bleibt.

    Danke dir vielmals dafür dass du uns wieder so klasse bebildert mitgenommen hast, ebenso für deinen Glockenturm und das klasse T. Freue mich wieder sehr dass du mit dabei bist.

    Wünsche dir bzw. euch nun noch ein schönes Wochenende und sende viele Grüsse rüber

    N☼va

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  2. Liebes Röslein,
    ja, die Mayerling-Geschichte hat wohl nichts an ihrer schaurigen Anziehungskraft verloren. Ist es nicht der perfekte Stoff für Legenden- und Mythenbildung? So tragisch sie ist. Und auch diesmal darf ich punkten *lach*, natürlich war ich auch schon im Schloss, aber gibt es eine Österreicher*in, die noch nicht dort gewesen ist?
    Dein Atelierbesuch hat mich am meisten fasziniert. Diese Skulptur der zwei Menschen (oder des einen mit seinem Schatten) ist wunderschön. Die Plastiken von Sabine Pleyel berühren mich sehr und machen das, was Kunst mit dem Betrachter machen soll: Sie lösen etwas aus, worüber ich nachdenken, nachfühlen, nachspüren muss. Wundervoll.
    Einen dicken Drücker und liebste Grüße aus Kärnten
    Elisabeth

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  3. wouw liwbw Taude, dieser Post ist gigantisch gut, erfüllt Vom Leben einer Kultur und daseinsgeschichte von Fürsten und Königen":-)) von Autoren, Lesungen, Naturspaziergängen und Fahrten dass ich geradewegs fast davon erschlagen wurde:-))/scherzhaft natürlich, denn ich lebe noch, bin aber platt vor Staunen was du alles recherchiert, gelesen, erlebt hast...
    hab viel erfahren was ich weder kannte noch wusste und bin hocherfreut über all diese Fülle an Gedanken...
    ein toller Post, der dich viel Recherche, gedanken, Konzenztation, Lebensfreude eigenes Schmunzeln, abfotographieren der Sehenswürdigkeiten und damit auch liebevolle Arbeit gekostet hat.
    man merkt es dir an, du gibst einfach gerne...
    Informationen, Sehenswertes, lesens und hörenswertes und bist so mit der Natur verwebt dass es eine große Freude ist, dir zuzuhören...
    ich danke dir
    es war ein Genuß für mich zu lesen und dabei zu sein...
    darauf lohnt es sich echt, zu warten...!!!!!!!!!!!!!
    herzlichst angelface

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  4. Liebe TRaude,
    ich war auch noch imme rnicht in Mayerling und hatte es doch schon so fot auf den Plan. Es ist ja auch nicht weit weg und deine Bilder und deine tollen Erklärungen dazu lassen mich fast gleich ins Auto hüpfen =)

    Lesungen..ich vermisse sie sehr!! ich bin ja jedes Jahr bei Lesungen zwischen Linz und St.Pölten und freute mich die letzten 2-3 Jahre, dass es endlich auch bei uns mehr Lesungen gab. Nun durch Covid ist alles abgesagt :(...oder sie finden nicht in meinem Umkreis statt.
    Toll, dass du Stefan Slupetzky so ganz unverbindlich gemailt hast! =) Autoren freuen sich immer über Feedback.

    Liebe Grüße
    Martina

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  5. Manchmal ist so ein Ausflug in die große Stadt auch etwas Schönes. Ich mag Deine Regenbogenlook!

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  6. Liebstige Traude,
    jetzt bin ich beruhigt, dass Du auch bis 2020 gebrauchst hast, um das berühmt, und durch seine tragische Geschichte auch berüchtigte Schloss Mayerling zu besuchen. An der Entfernung kanns ja nicht gelegen haben ;-) Und jetzt muss ich gestehen, dass ich zwar schon gefühlte tausend Mal daran vorbei gefahren bin, aber noch nie drinnen war. Vielen Dank für den schönen Abriss der Geschichte, denn auch wenn man das Wichtigste zu wissen glaubt, gibt es doch noch viele spannende Details, die Du uns hier präsentierst.

    Sehr fesch wieder Dein Outfit. Die Brombeertöne und das Waldmannsgrün stehen Dir unheimlich gut. Natürlich auch die Knallerfarben mit dem tollen Regenbogenrock. Du siehst darin wirklich "Hammer" aus und warst der perfekte Farbtupfer bei der Lesung von Stefan Slupetzky.
    Sehr spannend finde ich auch die Skulpturen von Sabine Pleyel.

    Du wirst es nicht glauben, aber auch bei mir gibt es schon wieder einen neuen Post.

    Schönes Wochenende und feste Drückers!
    Nadine

    http://nadinecd.blogspot.com/2020/09/ein-wochenende-mit-freunden-teil-2-von.html

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  7. Diese Mayerling - Geschichte fasziniert mich auch von Jugend an, als meine Mutter sie einmal erzählt hat ( als Ergänzung zu diesen süßlichen Sisi - Filmen meiner Kindertage ). Wahrlich ein Stoff für Mythen und Verschwörungsgeschichten! Für mich als Teenie aber wegen dieser (vermuteten ) selbstlosen Liebe bis in den Tod so romantisch, so wie ich es damals brauchte. Das die Unbeschuhten Karmelitinnen zum Beten für die verlorene Seele eingesetzt worden sind, ist eine Merkwürdigkeit, die mich heute eher berührt. Jetzt habe ich endlich einen optischen Eindruck von der Kulisse dieser Schauergeschichte!
    Ich mag deine farbenfrohe Kleidung diesmal besonders gerne und übe mich darin auch immer öfter, nachdem die weißen Haare doch irgendwie andere Farben verlangen.
    Wochenendgrüße!
    Aastrid

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  8. Thank you for such an interesting slice of history. For me Mayerling was just a word - now I have context, and mystery. (PS the mystery statue may be a Game of Thrones character?)

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  9. Liebstige Traude, das ist wieder so ein schöner interessanter Post. Den habe ich sehr genossen. Ich glaube die Krimis könnten mir vielleicht auch gefallen, falls ich mal Lesestoff brauche, muss ich mich unbedingt dran erinnern.
    schönes Wochenende, dicken Drücker, liebe Grüße Tina

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  10. Liebe Traude,
    nun habe ich mich über die Mayerlings schlau gemacht und deinen hochinteressanten Beitrag gelesen. Und wieder etwas dazugelernt. Ich wusste darüber nicht viel. Danke dafür.
    Ich schließe mich Astridka an wegen der farbenfrohen Kleidung (langer Rock). Gefällt mir sehr gut.
    Hab einen schönen Sonntag!
    Viele Grüße
    Traudi

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  11. Ein interessanter Ausflug wieder. Auch in die jüngere, österreichische Geschichte. Wobei es mir bei "Rudis" Lebenswandel eigentlich wundert, dass er "schlecht drauf" gewesen sein soll. Leute mit einem lockeren Lebenswandel sind ja zumeist lustige Hemada.... Oder vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon. Aber es hat sich glaub ich 2 Mal der Fehlerteufel eingeschlichen und es müsste 1889 statt 1989 heißen.
    BG Sunny

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    1. Danke für den Hinweis, Sunny! Man kann sich so einen Blogbeitrag x Mal durchlesen, und trotzdem rutscht dann so ein Blödsinn durch. Hab's gleich ausgebessert und bei der Gelegenheit noch einen Fehler gefunden - war sicher nicht der letzte ;-)))
      Ich glaube, bei "Rudi" war's nicht unbedingt der Lebenswandel, der ihn schlecht drauf sein ließ, sondern die höfischen Zwänge und ständigen Vorschriften und das Nicht-ernstgenommen-werden von seinem Vater (der mit ihm nur über die Jagd sprach, aber nichts über siene politischen Ansichten hören wollte)... Auf Dauer ist das frustrierend, und der Rest war wohl eher Ventil als pures Vergnügen...
      Alles Liebe, Traude

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    2. Gern geschehen. Ich bin ja eher so die Zahlentante. Da merke ich sofort, wenn was nicht passt. Ich kann mir vorstellen, dass sein Vater sich nicht wirklich interessierte. Vermutlich war eher sehr selbstbezogen und hatte einen sehr "engen", anerzogenen Horizont. Ich glaube seine Frau konnte er auch nicht wirklich glücklich machen. Wer nicht rebelliert, resigniert. Leider.
      BG Sunny

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  12. der Regenbogenrock ist super und so schön fröhlich!!
    Danke fürs Mitnehmen nach Mayerling, Rudolf kam mit der strengen Hofetikette halt auch nicht zurecht, seine Tochter hatte es da zu Lebzeiten des Kaisers leichter, sie war seine Lieblingsenkelin. Vielleicht kennst du eh ihre bemerkenswerte Lebensgeschichte... Buchtipp: die rote Erzherzogin, hab ich erst kürzlich wieder gelesen, sehr empfehlenswert, wenn man sich dafür interessiert,
    lg

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  13. Hallo Traude,
    sehr spannende und schöne Erlebnisse, sowie wissenswertes, aber am besten gefällt mir die Kleidung in Brombeertöne und Waidmannsgrün :D wows, sieht das toll aus ! LG Katrin

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  14. Hello Traude,
    Very nice to see all these historical places. These buildings have all a great meaning from the past. Nice that everything has been preserved like this.
    Your pictures are very nice.
    A special to see that a friend of you has write that book. Very nice!!

    Warm regards and a big hug,
    Marco

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  15. Sehr interessante Informationen, so viel Kultur, Landschaft und so schön bebildert!
    Die Kleidung gefällt mir auch sehr gut :-)
    Mit lieben Grüßen in den Sonntag und die neue Woche
    Liz

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  16. Liebste Traude, ganz ehrlich (ich steh ja voll zu meiner Halb-Bildung): ich hatte keine Ahnung über Mayerling, Kronprinz Rudolf und dem mysteriösen (Selbst-)Mord... alles wahnsinnig interessant, da siehst Du's, es stimmt wirklich: Du bist eine Lehrerin <3 :-) Jedenfalls hab ich wieder was gelernt. Und es war auch noch spannend erzählt! Weshalb wissen von Rudolf so wenige Menschen, wo doch diese ganze rührselige Sissi-und Franz-Story bis zum Erbrechen aufgearbeitet und verfilmt wurde - dabei wäre DAS doch mal Stoff für eine Verfilmung! Finde ich jedenfalls.
    (Muss jetzt morgen testweise meine liebe Kollegin nach Rudolf und Mayerling fragen - die weiß nämlich einfach alles. Oder ich frag meinen Vater - der war nämlich tatsächlich Lehrer (in der 3. und 4. Klasse sogar 2 Jahre lang MEIN Klassenlehrer, frag nicht, bin bis heute traumatisiert... :-))) und weiß auch alles. Nur ich weiß, dass ich nix weiß, und das ist auch voll okay so. :-) Aber zurück zum Rudolf und seiner jungen Freundin: spannend wäre ja, ob sie tatsächlich so "freiwillig" mitgegangen war, und noch viel spannender: was wäre gewesen, wenn... Rudolf tatsächlich regiert hätte mit all seinen modernen und liberalen Ideen! Auch DAS wär Filmstoff zur Genüge...
    Und zwecks attraktiver Krimiautoren und noch attraktiverer Regenbogen-Frau in der ersten Reihe: wow! Sicher, dass Du ein Herbsttyp bist und kein Frühling? Dieses türkise Teil mit Orange steht Dir rasend gut! Du stichst wirklich hervor wie ein Regenbogen - also auf äußerst positive Weise!
    Die Skulpturen gefallen mir auch äußerst gut!!!
    Puh, Du/Ihr macht so viel, da wird mir teilweise echt schwindlig... war ja klar, dass Ihr auch noch beim Radio-Wien-Hörer-Roman beteiligt wart :-)))
    Alles Liebe und einen schönen Sonntagabend, Maren

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    1. Liebste Maren, eine solide Halbbildung ist keine Schande - ich denke, sehr viele Menschen verfügen höchstens über eine Viertelbildung ;-)) Und es ist halt auch immer die Frage, wie wichtig man österreichische Adelige des vorigen Jahrhunderts findet ;-) Ohne die Mayerling-Kommentare meiner Eltern hätte mich das Thema vielleicht auch nie interessiert... Bin gespannt, ob deine Kollegin und dein Vater dir viel über das Thema erzählen können.
      Es gibt tatsächlich bereits einige Verfilmungen des Mayerling-Themas - gesehen habe ich bisher allerdings noch keine einzige - und das, trotzdem mich meine Eltern irgendwie neugierig gemacht haben. Offenbar nicht auf die Filme - ich wollte nur immer schon mal zum Schloss fahren. Aber irgendwann hörte ich, dass das jetzt ein Kloster ist und man da nicht hineinkann, und so hat es einfach ein bisserl gedauert, bis die Zeit reif war, den Ort zu sehen: Mittlerweile kann man hinein :-)
      Hier eine Film-Auswahl: Es gibt da z.B. den Film Mayerling von 1936 - https://de.wikipedia.org/wiki/Mayerling_(1936) - den Film Mayerling von 1968 mit Omar Sharif und Catherine Deneuve in den Hauptrollen - https://de.wikipedia.org/wiki/Mayerling_(1968) - den Film Kronprinz Rudolfs letzte Liebe (2006) - https://de.wikipedia.org/wiki/Kronprinz_Rudolfs_letzte_Liebe_(2006) - und den TV-Zweiteiler von 2005/2006 Kronprinz Rudolf - https://www.3sat.de/film/fernsehfilm/kronprinz-rudolf-1-der-rebell-100.html ...
      Falls es den Zweiteiler oder den Film von 2006 spielt, würde ich ihn mir jetzt ansehen, nachdem ich den Schauplatz kennengelernt habe. Ich glaube, die beiden sind RELATIV realitätsnahe und befassen sich auch mit Rudolfs politischem Engagement.
      Was Marys Freiwilligkeit betrifft, scheint es seit dem Auftauchen ihrer Original-Abschiedsbriefe keinen Zweifel mehr zu geben. (Die Briefe lagen seit den 1920er-Jahren in einem Bankschließfach, das letztendlich verwaist war und deshalb aufgelöst wurde...) An ihre Mutter schrieb sie wenige Stunden vor ihrem Tod: "Liebe Mutter: Verzeih mir was ich gethan. – Ich konnte der Liebe nicht wiederstehen. In Übereinstimmung mit Ihm will ich neben Ihm im Friedhof von Alland begraben sein. – Ich bin glügklicher im Tod als im Leben. Deine Mary" - und an ihre Schwester: "Meine liebe Hanna, wenige Stunden vor meinen Tod will ich dir adieu sagen. Wir gehen beide selig in dass ungewisse Jenseits … Weine nicht um mich ich gehe fidel hinüber."
      Dank dir sehr für dein "rasend gut"-"Regenbogen"-Kompliment :-D Ich habe keine wirkliche Ahnung, ob ich ein Herbst-, Frühlings- oder vielleicht auch ein Mischtyp bin. Die meisten schätzen mich als Herbsttyp ein, aber mir selber war das eigentlich immer schon wurscht. Ich trage ja manchmal auch knallrot, weiß und schwarz wie ein "Winter"-Typ. Am allerwenigsten passen mir Pastelltöne (ganz besonders schrecklich: Pastellgrün ;-)), was eigentlich gegen "Frühling" spricht, oder?
      Hab eine möglichst schöne neue Woche!
      LG Traude

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    2. Vielen Dank für die Filmtipps und Deine ausführliche Antwort, solide Halbbildung ist auch für mich voll okay, viel wichtiger als das ist ja eh die "emotionale Intelligenz" :-)))
      Puh, jetzt bin ich direkt froh, dass Mary diese Briefe geschrieben hat, wenigstens wollte sie aus dem Leben gehen. Sie war ja noch sehr jung, da hängt man seltsamerweise nicht so am Leben (fällt mir zumindest bei vielen inkl. mir selbst auf!)... Liebe Grüße!

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  17. Da ward ihr aber mal wieder mega aktiv! Danke für die Zusammenfassung über das Drama mit dem Kronprinz und seiner Geliebten. Wir haben in der Schule ein bisschen was darüber gehört und irgendwo habe ich einmal einen Artikel dazu gelesen. Aber man merkt sich sowas dann doch nur so halb. Aber was für ein Elend!
    Und danke für die schönen Fotos und die anderen Erzählungen
    LG
    Sabiene

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  18. Ein herrlicher Ort, wie mir scheint. Ich liebe solche alten Schlösser/Klöster ganz besonders. DAnke für dir schönen Bilder.
    GLG Sigrid

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  19. Hello Traude!Nice to see you again and your fantastic blog !

    Great to see all those historica lplaces

    Greetings Anita

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  20. Sind das schöne Bilder, liebe Traude...deine Collagen sind stets so fröhlich und farbenfroh - danke für deinen interessanten Post.
    Lieben Gruß und hab einen gemütlichen Abend, Marita

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  21. Der geschichtliche Rückblick hat mir jetzt sehr gut gefallen!
    Der wolkenreiche Himmel genauso wie der wolkenlose, im Juli mit und im September ohne Wolken und geregnet hat es an beiden Tagen auch nicht, ist doch toll!
    LG Heidi

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  22. Wow ! beautiful blooms.It would be my pleasure if you join my link up party related to Gardening here at http://jaipurgardening.blogspot.com/2020/09/garden-affair-flowering-aquatic-plants.html

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  23. wow
    da hast du fleißig Material zusammen getragen
    ja.. Mayerling war mir ein Begriff
    und einen Film habe ich auch mal gesehen
    welchen kann ich gar nicht mehr sagen
    sehr traurig die Geschichte

    aber auch deine Bilder dazu sind wunderschön

    ein Ereignis euer Besuch bei der Leung und im Atelier
    wunderschön Sommertage

    liebe Grüße
    Rosi

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  24. Der Ausflug nach Mayerling mit der tragischen Geschichte von Rudolf und Mary war interessant zu lesen. Schön auch die vielen Landschaftsaufnahmen.
    Dein buntes Outfit hat mich auch sehr angesprochen - und auch die Lesung und der Besuch in dem Atelier. Die Skulpturen finde ich auch sehr interessant.

    Ich wünsche euch noch eine schöne Woche. Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  25. IN DER SCHULE war GESCHICHTE einer meiner LIEBLINGSFÄCHER,,,,

    toller BEITRAG dazu,,,,,freu,,,freu

    wünsch da no an feinen TAG
    bussale bis bald de BIRGIT

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  26. Hello Traude,

    I have read about the tragedy of Meyerling. Quite a sad story. Great that you could see the castle and the exhibition. Your outfits dress you so well. The book reading happening looks cosy and the Austrian sceneries fantastic.

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  27. Bin mal wieder spät dran mit meinem Kommentar. Deinen Beitrag habe ich schon am Wochenende gesehen, aber er schien mir zu inhaltsreich, so daß ich ihn nicht nur überfliegen konnte. Danke für den Ausflug nach Mayerling. Mayerling. Das hatte ich schon gehört, wußte es aber im ersten Moment nicht einzuordnen. Nun weiß ich es wieder, aber vermutlich komme ich selber da nicht hin. Man kann ja nicht alles ansehen, das schafft man ja nie im Leben. Vielen Dank deshalb für deinen ausführlichen Bericht. Heute wohne ich nur wenige Kilometer weg vom ehemaligen nördlichsten Zipfel von KuK. Oft sagen wir uns, daß das "da drüben" hinter dem kleinen Bächlein mal Österreich/Ungarn war. Schon verrückt, was es in der Geschichte schon für Wendungen gab.
    Nochmals Dank und herzliche Grüße
    Susan

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  28. Hallo Traude,
    ein sehr informativer geschichtlicher Post. Der begriff Mayerling war mir zwar geläufig, aber die Hintergründe auf keinen Fall in dieser Ausführlichkeit. Ich sag ja immer, bloggen bildet :))

    Mit deiner Anmerkung bezüglich verloren gegangener Kommentare liegst du richtig und ich würde die Ladezeit gerne verringern, habe aber keine Ahnung wie, denn ich gehe mal davon aus, dass alle unsere Blogs gleichermaßen auf Servern in den USA gespeichert werden und von dort auch abgerufen werden. Da habe ich wohl keinen Einfluss auf die Ladezeit. Aber vielen Dank für deinen Hinweis.

    Liebe Grüße
    Arti

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  29. Liebe Traude, ja, bei Mayerling hat es bei mir auch sofort geklingelt. Dabei sieht der Ort so schön und gar nicht nach Tragödie aus. Vielen Dank für die tollen Fotos und dass Du die Geschichte des unglückseligen Rudolfs so gut aufbereitet hast. Deine Frage, was wohl geworden wäre, wenn er tatsächlich den Kaiser-Thron bestiegen hätte ist mehr als berechtigt ...
    Und danke auch, dass Du die Begegnung mit "Deinem" Autor zeigst und erzählst - bei uns gibt es immer wieder Parallelen, die mich direkt berühren.
    Deine Outfits gefallen mir natürlich auch wieder sehr und passen jeweils perfekt zur Gelegenheit!
    Alles Liebe von Rena
    www.dressedwithsoul.com

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  30. WOW! What a fascinating trip and story!

    Love the photos and your pretty rainbow outfit.

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  31. Castles get my attention any time, but with mysteries connect to them, they are even more interesting!

    It's great to see you at 'My Corner of the World' this week!! Thanks for linking up.

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  32. Hello,
    What a beautiful place to visit, the castle and church are wonderful. The museum and exhibits are interesting, it is nice to learn the history of this lovely place. You and your photos look beautiful. Take care, enjoy your day! Happy weekend!

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  33. Thanks for linking up with Garden Affair.

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