Donnerstag, 30. Januar 2014

Grünes Modeshooting in Laxenburg :o)

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Servus ihr Lieben! 
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Herzlichen Dank an alle, die sich mit mir auf dem Hausboot treiben ließen! Schön war das,
gell? Und sehr entspannend! Dann seid ihr jetzt ja wohl relaxed genug, um mit mir einen
Spaziergang inklusive Modeeshooting zu unternehmen! :o)





Beim Bloggen entwickeln sich ja immer wieder auf spannende Weise neue Kontakte - ich staune 
täglich aufs Neue, was dabei so alles entsteht und welche (Um-)Wege es nimmt:

Durch einen Kommentar der "Fahrradfrau" zu einem meiner Indien-Postings wurde ich z.B. auf 
die in ihrem Blog bikelovin laufende Aktion "World wide wheelers" aufmerksam und gestaltete ein 
Gastposting über Herrn und Frau Rostroses "Bezwingung" der Golden Gate Bridge mit dem 
Fahrrad (die ein besonders tolles Erlebnis in einem an tollen Erlebnissen reichen USA-Urlaub
im Jahr 2012 war). 

Zu diesem Gastposting erhielt ich einige nette Kommentare - und einer davon stammte von Sabine 
mit dem Blog Acht Stunden sind kein Tag. Bei ihr wiederum entdeckte ich - neben tollen Fotos - 
unter anderem die Aktion "Buntes 2014" von Ines mit dem Blog Meyrose

http://www.meyrose.de/2014/01/01/aktion-buntes-2014-gruen/


Hier geht es darum, Farbe ins Mode-Spiel zu bringen und Outfits oder Accessoires mit der jeweiligen 
Farbe des Monats zu zeigen. Und ich stellte fest, dass die Jänner-Farbe grün ist... Na sowas, da hatte
ich doch gerade eben erst etwas Passendes unter dem Titel "Gegen das Wintergrau" gepostet - und
zwar meinen neuen grünen Pulli von Desigual!

Und wie der Zufall so spielt, hatte ich mich auch eben erst wieder mit meiner Freundin Elisabeth
getroffen, die ich über ihren Blog Kleine Freude kennengelernt habe und die außerdem einen mit 
wunderschönen Fotos bestückten Blog über den Laxenburger Schlosspark führt.




In ebendiesem Schlosspark (der aufgrund der allgemeinen Großwetterlage zu diesem Zeitpunkt
auch noch gut ins grüne Farbkonzept passte und temperaturmäßig für Ohne-Jacke-Fotos geeignet
war) veranstalteten wir am 20. Jänner ein spontanes Modeshooting mit meinem grünen Pulli
- denn einige von euch hatten ja danach verlangt, mich in dem guten Stück zu sehen. So soll es
also sein - hier kommt das Ergebnis dieses "etwas anderen" Shootings! Da ich bei den Aufnahmen
recht viel (und Rostrosen-wild ;o)) herumgesprungen bin, hatte es Elisabeth mit meiner für sie
ungewohnten Kamera leider nicht immer leicht, mich "ganz scharf" ins Bild zu bekommen. Wobei
ich - versteht mich bitte richtig - ihre Fotos und den Schwung darin wundervoll finde! Doch für alle,
die es gerne "schärfer" wollen, lege ich ein paar indische Chilies zum Nachwürzen bei - die
grünen natürlich (aber ein paar von der roten Sorte auch ;o))
 
Und hiermit beteilige ich mich also gerade noch rechtzeitig am Jänner-Teil der Aktion  
Buntes 2014 und wünsche euch so viel Spaß damit, wie wir beim Fotografieren hatten! :o)

(Das Reh haben übrigens nicht wir in die Flucht geschlagen - ganz im Gegenteil, da waren wir ganz still,  
das können wir nämlich auch. Und die steinernen Löwen schauen hoffentlich auch nicht unseretwegen so streng 
drein - die sind vermutlich "dauer-grantig" ;o)) 



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Das letzte Foto hier (also das von rechts unten :o)) gibt euch einen direkten 
Hinweis auf Elisabeths und mein erstes Treffen, über das ich euch seinerzeit in meinem Posting 
"Herzliche Begegnung" erzählt habe: Das "Ding", das ich da in der Hand halte, ist nämlich eine 
Schwarznuss-Hälfte. Ihr Inneres sieht aus wie ein Herz. Sie lag vor meinen Füßen, als wir uns
bei unserem Modeshooting einen der Bäume genauer ansahen. Welch Duplizität der Fälle: Denn
lustigerweise fand ich schon damals, als Elisabeth und ich das allererste Mal miteinander
spazieren gingen, solch eine "herzige" Nuss. Und die hatten wir damals - zu Recht - als gutes
Omen aufgefasst: Seither hat es schon zahlreiche herzliche Begegnungen von Elisabeth und mir
 gegeben. Darum schau ich jetzt auf dem Foto etwas "doof" drein: EINmal ein Herz finden ist
schon eine tolle Sache, wie toll ist dann erst ZWEImal!!! Zunächst war es ein ganz natürlich
entstandener "staunender Blick", aber den bekam ich dann nicht mehr hin, als Elisabeth mit der
Kamera in der Hand meinte: "Schau nochmal so drein wie vorher!" 

Sorry, da sprangen mir die Mundwinkel dann einfach immer nach oben ;o))


Fotos: Elisabeth Firsching und Traude Rostrose
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Liebste Rostrosengrüße, Willkommen an alle neuen LeserInnen 
und bis demnächst,
eure Traude
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Rostrose auf Facebook und Rostrose auf Google +


PS: Sooo, und jetzt kommt noch ein kleiner Nachschlag, denn in den Tiefen meines Archivs
entdeckte ich eine Collage mit Bildern von einem Freundestreffen vom vergangenen September.
Oh SCHANDE! Die habe ich euch aus Zeitgründen bisher unterschlagen - aber weil ich darauf in 
einem meiner Lieblingskleider (natürlich in grün ;o)) zu sehen bin und diese Collage generell gut
zu einer Aktion passt, bei der es um "Buntes" geht, bekommt ihr sie eben heute zu 
Gesicht! (Und von den beiden Kuchen dürft ihr auch naschen, wenn ihr mögt ;o))


Oben links im Bild zu sehen: Anita, ihr Sohn Max (ihr Mann Norbert ist nicht im Bild, weil er am Griller steht), Ede 
samt Tochterkind Lea und seiner Frau Margarete und ganz rechts Frau Rostrose in grün (Herr Rostrose ist auch nicht
im Bild, weil er hinter der Kamera steht ;o))
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Dienstag, 28. Januar 2014

Südindien 8. Kapitel - Hausbootfahrt auf den Backwaters

Namaste und Namaskaram, ihr Lieben!

Uuuh, WOW, was für eine wundervolle Resonanz auf mein ganz spezielles "Engels-;o))"-Posting!
Vielen herzlichen Dank für all eure Erlebnisschilderungen, Ansichten und für die Zeit, die ihr diesem
doch recht nachdenklich machenden Beitrag sowie euren klugen, interessanten und offenen Kommentaren
dazu gewidmet habt - egal ob nun "beipflichtend" oder nicht - ihr seid einfach super! Ich glaube, da wird
es irgendwann eine Fortsetzung oder Vertiefung oder Variation des Themas geben - aber das dauert
noch... (Bei mir hängen schließlich einige Beiträge in der "Warteschleife" - vom Modeshooting
über Schnee- und Katzenbilder bis hin zu den noch ausständigen Reiseberichts-Kapiteln...)

Heute könnt ihr euch ein wenig von alledem erholen, denn wir werden uns eine Zeitlang miteinander
treiben lassen. Im Reiseprogramm stand bei diesem 8. Tag "Leben und Landschaft in Zeitlupe" - diese
Worte finde ich sehr passend!


Auf einer Fläche von insgesamt 1900 km² erstreckt sich im Hinterland der Malabarküste ein Netz aus 
Wasserstraßen, das von Kochi bis Kollam reicht - die sogenannten Backwaters. Hier durften wir den
ganzen Tag und die folgende Nacht auf einem Hausboot verbringen – ein Höhepunkt der Reise, auf
den wir uns schon seit geraumer Zeit freuten!




Zum Glück gibt es auf den meisten Hausbooten drei Kabinen, und so konnten wir die Fahrt 
zusammen mit unseren beiden Freundespaaren genießen. Ich fand es herrlich geruhsam, mit dem 
Boot die Kanäle entlang zu tuckern und das Leben, das sich auf dem Wasser und links und rechts 
an den Ufern abspielte, zu beobachten.




Die Gäste der Hausboote wurden jeweils von drei Männern betreut: Einer von ihnen saß immer am 
Steuer, während die anderen beiden für unser leibliches Wohl sorgten. Mal gab es Kokosnüsse zu 
trinken, dann überbackene Bananen, wer mochte, konnte sich jederzeit beim frischen Obst bedienen, und 
mittags sowie am Abend wurde köstlich aufgetischt. Ich musste bei scharfen oder frittierten Speisen
 zwar noch vorsichtig sein, da sich mein Magen und Darm immer noch ein bisserl empfindlich 
anfühlten, doch beim köstlichen Fisch und dem fein gewürzten Reis konnte ich kräftig zuschlagen 
und genoss das so richtig.
 



 Zwischendurch gingen wir an Land, um diese christliche Kirche zu besuchen – und hatten das große 
Glück, dort auch gleich auf eine Hochzeitsgesellschaft zu treffen. Und so ergriffen wir natürlich die 
Chance, das Brautpaar und die Gäste ausgiebig zu fotografieren - und alle stellten sich freudig für
uns in Pose. Außerdem gab es dort eine süße Ziege, die sich zwischen den Öhrchen kraulen ließ (und
weil ich aus unerfindlichen Gründen den Geruch von Ziegen und Schafen heftig liebe, muss ich
solche Gelegenheiten nützen, sobald sie sich ergeben ;o))
 



Als dann die Abenddämmerung über uns heraufzog, konnten wir den Menschen an den Ufern 
wieder bei ihren Alltags-Verrichtungen zusehen – beim Waschen ihrer Wäsche, beim Fischen des 
Abendessens oder bei einem gemütlichen Plausch, ja sogar beim Zähneputzen. Als dann die Kalongs
abermals ihre Vampirflügel über uns ausbreiteten und die Sonne den Himmel einzufärben begann,
legten wir für die Nacht am Ufer an und Mano lud uns zu einem gemütlichen „Sundowner“ auf eines
der Hausboote ein.
 



Bevor wir loszogen, holte ich sechs Teelichter und ein Feuerzeug aus meinem Gepäck, die ich eigens 
für einen besonderen Zweck auf die Reise mitgenommen hatte – auf der unteren Collage könnt ihr
ein Bild davon sehen. Unsere Freunde Moni, Michael, Rosi und Hans sowie Herr Rostrose und ich 
bekamen jeder ein eigenes Kerzlein. Die setzten wir dann auf die sanften Backwater-Wellen und
schickten sie - eingehüllt in unsere Blütenketten - mit guten Wünschen für unsere Lieben daheim auf
die Reise. Dieses kleine Ritual hatte ich mir zu Hause vorgenommen, als feststand, dass wir nach
Indien fliegen würden, während meine Mutter immer noch im Krankenhaus lag. Natürlich durften
wir aber nicht nur an unsere Lieben denken, sondern auch an die Menschen, die hier mit ihren Booten
 ankerten oder am Flussufer leben, deshalb ließen wir die Teelichter nicht ewig schwimmen – sie
sollten schließlich keines der Hausboote in Brand setzen oder sonstigen Schaden anrichten.




Wir gingen also eine Zeitlang neben den schwimmenden Kerzen her, und als wir fanden, dass sie 
allmählich zur Gefahr werden konnten, nahmen wir Erdbrocken, die wir dafür schon vorbereitet
hatten, und bewarfen die Schwimmkerzen damit, bis alle ausgegangen waren. Das mag zwar nach
einem etwas unromantischen Ende klingen, doch wir beschlossen, es folgendermaßen zu sehen:
Auf diese Weise wurde unser Ritual durch die Einbeziehung der vier Grundelemente Feuer,
Wasser, Luft und Erde bereichert: Das Feuer der Kerzen, das Wasser, auf dem unsere Glückwunsch-
lichtlein dahintrieben, die Luft, durch die das Brennen der Kerzen erst ermöglicht wird und durch die
unsere guten Wünsche „in den Äther aufsteigen“ konnten -  und zuletzt die Erde, die verhinderte, dass
das Feuer etwas anrichtet, das unseren positiven Gedanken widerspricht.


Hier könnt ihr durch den Reisebericht navigieren:
zurück: Klick zum 7. Kapitel 
vor: Klick zum 9. Kapitel
Zur Kapitelübersicht 

Sollte einer der Links mal nicht funktionieren, gebt mir bitte Bescheid, damit ich das rasch 
korrigieren kann! Danke!!! :o)


Fotos: Herr und Frau Rostrose
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Alles Liebe und reisefreudige Grüße, Eure Traude

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Freitag, 24. Januar 2014

Über ganz besondere Engel...



Das Leben muss nicht leicht sein,   
wenn es nur inhaltsreich ist.   
(österr.-schwedische Physikerin, 1878-1968)     


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Servus, ihr Lieben!



Zunächst einmal vielen herzlichen Dank für eure Kommentare zu meinem vorangegangen
Reisebericht-Kapitel, in dem wir uns an Sandstrand und Meer begaben und das sehr genossen.
Da es bei diesem Posting einige technische Schwierigkeiten gab und es daher vielleicht nicht
von allen interessierten LeserInnen entdeckt wurde, bekommt ihr hier nochmals den Link dazu.
Und ganz großen Dank auch noch einmal an alle, die mir so liebe Zeilen zu meinem letzten
"nicht-indischen" Beitrag Gegen das Wintergrau hinterlassen haben; ich war überwältigt, dass
er so vielen von euch offenbar sehr aus der Seele sprach. Und weil mich einige von euch gern
im neuen grünen Pulli sehen wollen, gab's hier im Rostrosenland bereits ein sensationelles
Modeshooting, dessen Ergebnisse ich euch (aller Voraussicht nach) nächste Woche zeigen
werde ... ☺☺☺


Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht: Heute ist wieder ein "nicht-
indisches" Posting an der Reihe ;o) Die Fotos dieses Posts allerdings stammen von unserer
Südindien-Reise - weil es genug davon gibt und weil mein heutiges Thema nicht unbedingt nach
passenden Fotos verlangt. ;o) Ich hoffe, sie gefallen auch den nicht so Reiselustigen unter euch!
Auf jeden Fall seid alle herzhaftest begrüßt - und meinen neuen LeserInnen möchte ich hier noch
ein herzliches Willkommen sagen! Ich freue mich, dass ihr hier seid!




In meinem vorletzten nicht-indischen Posting ging es unter anderem um innere Schweinehunde
(klickediklick). Auch in meinem heutigen Beitrag ist von seltsamen Wesen die Rede, bei denen man
nicht so recht weiß, was man von ihnen halten soll. Der Überschrift könnt ihr entnehmen, dass es
sich dabei um Engel handelt... allerdings um eine ganz besondere Sorte, die ich euch hier gern
vorstellen möchte ... (Sorry, dass ich dazu ein Stück weit ausholen und euch die "Vorgeschichte"
erzählen muss...)





Vor ein paar Jahren wurde ich in einem Blog (der leider nicht mehr existiert) erstmals mit dem Wort
"Arschengel" konfrontiert. (Ja, ihr habt richtig gelesen ;o)) Die Bloggerin erzählte über eine
schwierige Phase, die hinter ihr lag und dass ihr ein spezieller Kettenanhänger und eine damit
verbundene Philosophie geholfen hätten, mit dieser Phase positiv umzugehen. Auf diese Weise erfuhr
ich, dass dieser (ein bisserl befremdliche, aber irgendwie auch witzige) Begriff von einem
Psychologen namens Robert Betz geprägt worden ist. 



 


Vielleicht sagt euch sein Name ja etwas, denn er ist inzwischen offenbar ziemlich bekannt durch
seine Bücher und seine öffentlichen Auftritte als Glückscoach, aber zugleich ist er auch ziemlich
umstritten. Mehr dazu in dem oben eingefügten Link zum Wikipedia-Artikel über ihn, hier noch ein
weiterer zu einem NDR-Beitrag. Ich will in diesem Posting jedoch gar nicht näher auf Herrn Betz
und seinen Ruf eingehen, da soll sich jeder Mensch seine eigene Meinung bilden. Mir geht es hier
nur um ein paar Facetten seiner Arschengel.





Ich neige nämlich dazu, mir aus allem, was ich so sehe, höre, lese DAS herauszupicken, was für
mich persönlich eine Bedeutung haben oder mir Unterstützung geben kann. Soll heißen, es gibt für
mich auch nicht DIE Weisheit oder DIE Religion oder DIE Wahrheit - auf diese Art bin ich offen für
die unterschiedlichsten Ansätze, und ich habe die Erfahrung gemacht, es steckt in fast allem ein
weiser, wahrer Funke und eine Chance (nur im Fanatismus nicht).





Und so habe ich mir auch aus der Definition der Betz'schen "Arschengel" das für mich Passende
herausgepickt. Damit keine Verwechslungen entstehen, nenne ich meine Version davon einfach
"Mist-Engel". (Ich sollte vielleicht zu eurem besseren Verständnis auch noch erwähnen, dass ich
"Engel" als metaphorischen Begriff  und nicht im klassisch-religiösen oder esoterischen Sinn
verstehe und verwende.)





Kurz gesagt handelt es sich bei den Mistengeln um "hilfreiche Wesen", die man nicht gleich als
hilfreich erkennt, weil sie nicht lieb und nett agieren, sondern fies und mies. Sie sind richtige
Miststücke. Oder zumindest empfindet man sie als solche, weil sie einen an einem sensiblen
Punkt getroffen haben. Sie treten als rücksichtslose Autofahrer in Erscheinung, als unerträgliche
Ex-Partner, als Mobber am Arbeitsplatz, als schwierige Nachbarn, unangenehme Chefs ... - die Liste
ist beliebig nach euren Erfahrungen erweiterbar. [Im Gegensatz zu Herrn Betz möchte ich nicht so
weit gehen zu behaupten, dass diese "Engel" uns quasi "geschickt" wurden, weil wir noch etwas
lernen müssen - aber ich behaupte, dass man aus ihnen etwas lernen kann, sobald man mit ihnen
konfrontiert wird. Jedenfalls, sofern man dafür offen ist.] Vielleicht treten die Mistengel auch gar
nicht als Personen, sondern als widrige Umstände auf den Plan. Fest steht nur: Sie machen einem
das Leben schwer - vielleicht sogar zur Hölle.





Soso, sie machen einem also das Leben zur Hölle... Und dennoch sind sie angeblich hilfreich,
dennoch sind sie angeblich "Engel". Wie das? Hier gefällt mir die Betz'sche Definition sehr gut,
weil sie ein Bild zeichnet, mit dem ich gut arbeiten konnte und immer noch kann. Ich gebe sie
euch aber mit meinen eigenen Worten wieder: 

Engel müssen leider manchmal zu Miststücken mutieren, weil wir Menschen oft nichts dazulernen, 
wenn alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Weil wir oft gar nicht mitbekommen, dass wir irgendwo 
ein Problem haben. Dass es in uns drin ein Knöpfchen gibt, das man nur drücken muss, und schon 
werden wir wütend oder ängstlich oder fühlen uns machtlos.






In meinem Neujahrsposting habe ich unter anderem geschrieben, dass es nicht immer zu unserem
Besten ist, wenn alles nach Plan läuft und dass es das Leben manchmal besser mit uns meint, wenn
es uns die Erfüllung von Wünschen versagt oder sich damit Zeit lässt. Bei mir jedenfalls hat es sich
gezeigt, das Schwierigkeiten Starkmacher sind. Dass nicht erfüllte Wünsche letztendlich die
ergiebigsten Lern- oder Verwandlungsprozesse einleiten. Dass ich im Vorjahr nach 17 (alles andere
als einfachen) Jahren endlich meinen Arbeitsplatz gewechselt habe, hat zum Beispiel mit solch einer
Mistengel-Entwicklungsgeschichte zu tun.





Wir haben immer verschiedene Möglichkeiten, mit Unannehmlichkeiten aller Art umzugehen. Wir
können uns ärgern und kränken, aufreiben und runterziehen lassen, wir können verzagen und uns zu
schwach fühlen, um unser Problem in Angriff zu nehmen - oder wir können uns von unseren
Mistengeln zeigen lassen, wo es für uns noch etwas zu erlernen gibt. Und dann sagen: Jetzt erst
recht. Oder: Jetzt starte ich neu durch. Oder: Jetzt lasse ich nicht mehr zu, dass jemand so oder so
mit mir umgeht.





Manchmal dauern solche Prozesse eine Weile (bei mir wie gesagt länger als anderthalb
Jahrzehnte, in denen ich die ganze Palette von ärgern und kränken bis zu schwach fühlen
durchgemacht habe und zwischendurch Schritt für Schritt zu lernen begann: Ich lernte Autogenes
Training, um mich nicht mehr so machtlos zu fühlen (denn nun hatte ich etwas in der Hand, mit
dessen Hilfe ich mich "abschotten" und außerdem endlich wieder besser einschlafen konnte); ich
lernte orientalischen Tanz für die Lebensfreude und für den Rücken, ich lernte die Ruhe zu
bewahren, ich lernte zu beobachten, begann die Situation zu analysieren und mit anderen Augen
zu betrachten, ich lernte, Verbündete zu finden und lernte außerdem, dass man unter manchen
Menschen nicht leiden muss, selbst wenn sie das noch so gern hätten, ich lernte Qi Gong für den
Seelenfrieden, ich lernte, den richtigen Moment zu nützen, ich lernte mir Hilfe zu holen. Ich lernte
neue Freunde kennen und ich lernte mich selbst besser kennen. Ich lernte schließlich zu sagen: Und
 jetzt reicht's - ich habe etwas Besseres verdient.





Manche Menschen oder Situationen fordern uns heraus - und wir können sie nützen, um über uns
hinauswachsen! Um zu entdecken, wo unsere Stärken liegen und wie wir sie am zielführendsten
einsetzen. Oder um zu lernen, das zu tun, was wir noch nicht können. Für manche ist das: Hilfe
suchen. Für andere: sich allein durchboxen. Einigen fehlt vorläufig noch die Fähigkeit, sich gegen
vermeintlich Stärkere zu behaupten, anderen die Fähigkeit, zurückzustecken. Manche erhalten durch
ihre höchstpersönlichen Mistengel die Chance, mit Kritik umgehen zu lernen. Es gibt so vieles zu
lernen auf der Welt - zuhören, sich mitteilen, sanft sein, aber zuweilen auch kämpferisch, zu den
eigenen Überzeugungen stehen, Kompromisse schließen, einen kühlen Kopf bewahren, Emotionen
zeigen, Ordnung halten und systematisch agieren, aber auch mal Fünfe gerade sein lassen ... Jeder
kann irgend etwas gut und etwas anderes nicht so... und manches von den nicht so gut beherrschten
 Fähigkeiten kann man sich aneignen, indem man sich führen lässt von den Dingen, die nicht so gut
laufen. Beziehungsweise von den Engeln, die in Verkleidung auftreten und die Situationen schaffen,
durch die man dann irgendwie durch muss ... ;o)

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Und wisst ihr, wann solch ein Entwicklungsprozess abgeschlossen ist? Wenn ihr so weit seid,
dass ihr sagen könnt "Ich bin meinem Mistengel dankbar. Ohne diesen Menschen, ohne diese
Situation stünde ich heute nicht da, wo ich stehe." 

Inzwischen versuche ich mir das sogar schon vorweg zu denken, wenn mir jemand "dumm kommt"
 oder mir eine unangenehme Situation widerfährt: "Ah, hallo, du altes, fieses Miststück, bist du auch 
mal wieder da!?! Im Moment nervst du mich ungemein. Aber ich sag schon mal danke - und bin 
neugierig, wo du als nächstes mit mir hinfliegst ... Nette neue Verkleidung übrigens!" 

Ihr könnt davon ausgehen, dass manche Mistengel durch mein begleitendes dezentes Grinsen
etwas irritiert sind.


Hier oben zeige ich euch übrigens dann doch noch Engelfotos. Einerseits 
seht ihr geflügelte Figuren, die wir an einem Palast in Indien gesehen 
haben, andererseits die "Arschengel-Kettenanhänger" von Funkelkram
über die die oben erwähnte Bloggerin damals erzählte.


Was mich nun noch interessieren würde ist, ob auch ihr die eine oder andere Erfahrung
mit Mistengeln und Mistengel-Situationen gemacht habt - und wie es euch heute damit
geht. Vielleicht habt ihr ja Lust, es mir zu erzählen. Vielleicht verratet ihr mir auch, ob ihr
mit dem einleitenden Zitat von Lise Meitner übereinstimmt oder nicht. Ich habe es erst vor
kurzem entdeckt, und zwar in dem Roman Die Analphabetin, die rechnen konnte - eine
skurrile Geschichte, in der die junge Afrikanerin Nombeko unter anderem auch dem einen
oder anderen Mistengel begegnet... eine Lektüre, bei der ich mich sehr gut unterhalten habe und
bei der es auch einiges Wissenswertes zu erfahren und zu lernen gab. (Mehr darüber könnt ihr
dem eingefügten Link entnehmen.)

Und nun wünsche ich euch noch ein feines Wochenende! Nächste Woche geht es weiter mit
meinem neuesten Reiseberichts-Kapitel, in dem wir einen traumhaft schönen Hausboot-Tag auf
den Backwaters von Kerala erleben - ich würde mich freuen, wenn ihr wieder mit mir mitreist!


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Herzlichste Rostrosengrüße, eure Traude
ღღღ

Rostrose auf Facebook und Rostrose auf Google +
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